Beiträge von Sebastian_RLP

    P.S: Habe noch Beschreibungen zum Fundgebiet zusammengesucht. Da möchte man am liebesten mal urlaub machen :)


    Monti delle Cesane

    Die Monti delle Cesane befinden sich zwischen den Städten Urbino und Fossombrone, nicht weit von der Gola del Furlo entfernt. Sie bestehen aus einer Reihe von Erhebungen mit einer maximalen Höhe von 648 Metern und erstrecken sich über 15-20 km, wodurch ein großes grünes Gebiet von touristischer und landschaftlicher Bedeutung entsteht. Diese sind fast vollständig mit hochstämmigen Wäldern bedeckt, die sich über etwa 1500 Hektar erstrecken.

    Die Geschichte dieses Gebiets ist sehr besonders. Bis ins letzte Jahrhundert war dieses Gebiet, das heute ein Staatsforst ist, ein vollständig für die Landwirtschaft genutztes und erheblich ausgelaugtes Gebiet. Dies machte im Jahr 1915 ein massives Aufforstungsprojekt notwendig, das aufgrund der Bodenverhältnisse mit für die Gegend untypischen Arten, nämlich Schwarzkiefern, durchgeführt wurde, die eine hohe Wahrscheinlichkeit des Anwachsens hatten.

    Diese Art von Eingriff, der bis in die 1950er Jahre wiederholt wurde, verlieh dem Gebiet ein einzigartiges Aussehen im Vergleich zu den angrenzenden Gebieten.

    Geologie und Geomorphologie

    Das Gebiet der Monti delle Cesane stellt ein weitläufiges Relief mit einer maximalen Höhe von 648 Metern dar, das sich von Fossombrone über eine Länge von 15-20 km bis nach Urbino erstreckt. Aus geologischer Sicht handelt es sich um eine große Antiklinale mit einer Nord-Nordwest-Süd-Südost-Achse, die zusammen mit der benachbarten Antiklinale Monte Pietralata - Monte Paganuccio Teil des Marchigianischen Rückens ist. Diese Antiklinale besteht hauptsächlich aus kalkhaltigen und kalkmergeligen Schichten, wobei im Kern die ältesten Schichten (Scaglia Bianca und Rossa) liegen.


    Passt


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    auch in diesem Frühjahr durften wir in der Kalkeifel wieder unsere im letzten Jahr neubeschriebene Inocybe eifliana finden. Bisher kannten wir die Art nur aus diesem Fundgebiet in der Kalkeifel. Dort kommen die Fruchtkörper regelmäßig und auch an verschiedenen Stellen (Radius 500m).



    Wir haben uns oft die Frage gestellt, warum diese Frühjahrsart noch nicht bekannt war oder bisher niemandem aufgefallen ist. Eine Erklärung könnte sein, dass die Art mit Inocybe queletii verwechselt worden sein könnte, die ebenfalls im Frühjahr wächst (sequenzanalytisch aber etwas ganz anderes ist und auch schon makroskopische Merkmale zeigt, die meiner Meinung nach bei genauer Kenntnis eine gute Unterscheidung ermöglichen. Die Art hat nämlich gelblich-weiße Stiele ohne rötlichen Grundton, was sich deutlich von eifliana unterscheidet.


    Ich selbst hatte beim Erstfund der unbeschriebenen Art 2021 Überlegungen angestellt, ob es sich um Inocybe queletii handeln könnte. Damals schrieb ich: "Leider konnte ich diesen nicht bestimmen, vielleicht habt ihr noch eine Idee. War am ehesten noch bei Inocybe queletii gelandet, dem voreilenden Nadelbaumrisspilz". Exkursion in der Eifel, Niederehe und Weinberg bei Kerpen


    Queletii scheint jedoch ein Art zu sein, die vornehmlich (lediglich?) bei Tanne vorkommt.


    An einer Dokumentation eines Italieners im Netz hegte ich daher so meine Zweifel, was die Bestimmung seines gut dokumentierten Fundes von 2008 als I.queletii anbetraf. Alles deutete nach seiner Dokumentation auf eifliana: http://www.ambpesaro.it/portfolio-item/inocybe-queletii/


    Sein Fund ebenfalls aus dem Frühjahr und ebenfalls bei Kiefer (scheinbar in reinem Kieferbestand, was super ist, denn bisher konnten wir noch nicht genau sagen, ob Eifliana nicht vielleicht auch ein Buchenbegleiter ist. In der Kalkeifel neben Kiefer immer auch Buchen an allen Standorten. Obgleich wir wegen bestimmter Standortbedingungen auch Kiefer bereits als wahrscheinlicheren Partner in Betracht gezogen haben).

    Zudem passten die Stiel- und Hutmerkmale viel besser zu eifliana. Und dann findet sich dort noch folgender Satz:

    Microscopicamente è simile a molti funghi di questo Genere, ma, la crescita primaverile, l’habitat di conifera, la carne del gambo rosata ai bordi e la cuticola liscia con resti di velo biancastri, ci permettono di determinarla anche senza l’uso del microscopio. Frei übersetzt: "Mikroskopisch ähnelt er vielen Pilzen dieser Gattung, aber durch das Frühlingswachstum, den Nadelbaumlebensraum, das rosafarbene Fleisch am Rand des Stiels und die glatte Huthaut mit weißen Velumresten können wir ihn auch ohne Mikroskop bestimmen." Tja, dass war ein Irrtum. Glücklicherweise hatte Herr Maletti sein Exsikkat noch, nach einem tollen Emailaustausch auf italienisch (KI sei Dank), übersandte er mir freundlicherweise 3 Exsikkate. Diese habe ich sequenzieren lassen. Zuerst schlugen alle drei Sequenzen fehl, was den fürchterlichen Verdacht weckte, dass die DNA der alten Exsikkate ggf. hinüber sein konnte. Glücklicherweise konnte Pablo mit einem Spezialkit aus der Art, die ich ganz dringend im Verdacht hatte doch noch eine ITS gewinnen. Heute kam das Ergebnis:

    ALV46698 Ex. 2068 19-04-2008 - KIT = ITS ok, 99.65% Inocybe eifliana OQ924475

    Super, damit ist eifliana auch in Italien nachgewiesen für einen Fund von 2008 (Bilder, siehe Link zu Herrn Malettis Dokumentation oben). Ich habe Herrn Maletti gleich geschrieben ...


    LG Sebastian

    Eine Puellarinae schliesst ihr hier generell aus?

    Hallo Corinne, ich würde mich bestimmt nicht als Täublingsexperten bezeichnen. Ich traue meinen eigenen Täublingsbestimmungen oft nur nach Mikroskopie über den Weg. So würde ich aus der Ferne auch nichts ausschließen wollen. Hier scheint mir dieser ganz typische Farbverlauf auf dem Hut einen starken Verdacht auf Risigallina zu gestatten. Die Farben sind auch eher zart, blass, ich weiß nicht ob pastellig das richtige Wort ist. Das kenne ich von Risigallina ziemlich genau so. Zusammen mit den anderen Merkmalen sollte man dem nachgehen.


    Duft nach Senf hilft leider nicht.


    LG Sebastian

    Hallo Raphael,


    wieder eine interessante Strecke. Vieles was ich aus dem Flachland oder dem Mittelgebirge nicht kenne.


    Deine Solitaria würde ich so durchgehen lassen. Sieht einem Fund, den ich so benamst habe sehr ähnlich. Hier 250Meter. Siehe unter 6


    LG Sebastian

    Vergleiche deinen Täubling einmal mit Russula risigallina. Den finde ich öfter zu dieser Jahreszeit und Makroskopie wie Ökologie und auch die Größe passt gut.


    Mit den Milchlingen ist es schwierig. Peter hat ja schon geschrieben was zu testen ist. Mikroskopie ist auch oft hilfreich. Insofern ...


    LG Sebastian

    Also, schaut man ins Alignment fällt auf, dass an bestimmten Stellen meiner LSU ein C kommt, obwohl dort sämtliche andere Helvellas die hier im Phylogramm abgebildet sind (inklusive queletiana)ein G haben. Hier mal Auszugsweise das Alignment:



    Habe das falsche C mal markiert. Meine Sequenz ist eine Rückwärtsrichtung. Das heißt, die "Leserichtung" kommt von den C's hinter der Markierung.


    Schaut man sich die Position dann im Chromatogramm an, stellt man fest, dass es an diesen Stellen kein klaren Peak gibt (alle anderen Basen haben einen klaren Peak) und das auslaufende C in den G-Bereich hineinragt und zwar übermäßig stark in "Laufrichtung" (sorry wenn ich die die Fachbegriffe nicht beherrsche :-).



    Durch den "verschleppten" Auslauf von C (wie gesagt, Sequenz wurde in Rückwärtsrichtung gemacht!) wird das G zu gering gewichtet und statt G wird C ausgegeben. Das würde in der Vorwärtsrichtung hochwahrscheinlich nicht so passieren/aussehen.

    Dieses Phänomen kann man an allen 5 Abweichungen feststellen. An keiner gibt es einen klaren Peak für C. Ersetzt man jeweils durch die überschriebene Base (die wie gesagt bei allen sonstigen Hellvellas an diesen Positionen im Alignment stabil G statt C zeigt) kommt man auf einhundertprozentige Übereinstimmung mit Queletiana.


    Ich hoffe das war einigermaßen verständlich. Die Profis mögen mir begriffliche Unschärfen verzeihen.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    habe Inger Skrede angeschrieben gehabt und leider bis dato keine Antwort bekommen. Auch die anderen Loci, die ich in Auftrag gegeben habe stehen noch aus. In der Zwischenzeit konnte ich jedoch mit einem DNA- und Chromatogrammspezialisten sprechen. Das sich meine Sequenz im Phylogramm zu Helvella queletiana lediglich in L-Form absetzt, sei ein Hinweis auf Konspezifität der Arten.


    Beim Blick ins Chromatogramm konnten dann 5 Stellen ausgemacht werden, an denen sich die Basen zwar unterscheiden, die eigentlich korrekten Basen an den entscheidenden Stellen durch einen sogenannten Tailingeffekt durch die "auslaufenden" vorausgelesenen Basen jedoch überschrieben wurden (kein echter Peak). Im Alignment bestätigt sich dieser "visuelle" Befund aus dem Chromatogramm dahingehend, dass die Basen an den entscheidenden Stellen bei ALLEN (!) anderen Sequenzen ein stabiles Muster zeigen und nur in meiner Sequenz an diesen Stellen die Base abweicht.

    Absichern kann man das, indem man noch die Gegenrichtung sequenzieren lässt (habe ich noch nicht getan) oder eben mittels "visueller Diagnostik" (so würde ich das jetzt nennen) und manueller Editierung der Sequenz.


    Lange Rede, kurzer Sinn. Unter Zuhilfenahme dieser Betrachtungen scheint die Art festzustehen: Helvella queletiana


    Wenn ich die anderen Loci noch bekomme, müssten diese das Ergebnis ja bestätigen.


    Auf Pilze Deutschland sind für Helvella queletiana 3 Fundorte für das gesamt Bundesgebiet angegeben. In Rheinland-Pfalz ist die Art noch nicht kartiert:

    Verbreitung Helvella queletiana Sacc. & Traverso 1910


    LG Sebastian

    Hallo Emil, danke für den Hinweis auf xanthopus. Sie standen tatsächlich bei Eichen, waren aber noch im Babystadium. Die dürfen gerade noch etwas wachsen.


    Bei der Amanita bleibe ich bei Amanita crocea.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    zur Zeit frequentiere ich wieder meine "Hauswiesen". Überraschend konnte ich auf einer der Topareale nun die 13te Saftlingsart ausmachen. Ein Erstfund für mich.


    Hygrocybe intermedia - der feuerschuppige Saftling der seinem Namen wie ich finde alle Ehre macht.


    Vor zwei Tagen noch ohne Vollausrüstung aufgenommen:


    Heute nochmal flott hin, waren die zwei Fruchtkörper von dieser Stelle durch die Feuchtigkeit leider schon weniger ansehnlich:


    Dafür ist aber ein neues Büschel aufgetaucht, welches es vor zwei Tagen noch nicht gab. Ganz jung und wunderschön:


    Mit Trockenschaden


    Auch sonst stehen diese Wiesen voll mit weiteren Saftlingen, mit Täublingen, Milchlingen, Wulstlingen, Risspilzen, Rötlingen und Röhrlingen. Eine Freude. Vor ein paar Wochen gab es da nur vereinzelt Saftlinge und Rötlinge. Hier noch ein paar unkommentierte Eindrücke:


    Saftlinge und Schnecklinge


    Röhrlinge - Hexen und Hainbuchenraufuss


    Täublinge


    Amanita crocea und Perlpilze


    Und vieles mehr


    Milchlinge


    LG Sebastian

    Das sind schöne Eindrücke eurer Funde.

    H. intermedia ist auf dieser Wiese die 13te festgestellte Saftlingsart seid Herbst letzten Jahres. Ich habe da heute 2 Stellen mit zusammen drei Fruchtkörpern von H.intermedia ausgemacht. Werde das jetzt mal engmaschig beobachten.


    Es wird wieder spannend.


    LG Sebastian

    Hallo Karl,


    was für eine "Bracht" ^^ die Saftlingsschwemme ist schon bemerkenswert ... ich bin heute fast umgefallen als ich auf einer meiner Top-Wiesen in Neuwied noch eine weitere Saftlingsart finden durfte: Hygrocybe intermedia. Erstfund für mich. Die will ich gerne in ein, zwei Tagen nochmal besuchen um noch schöne Bilder mit Stativ zu machen. Wollte eigentlich nur für einen Abendspaziergang raus und hatte nicht die volle Ausrüstung dabei.






    Wunderschön. Auch sonst ist da alles mögliche explodiert.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    gestern gab es wieder ein APV-Treffen in der Kalkeifel. Viel an Pilzen war im pilzarmen Monat Juni nicht zu erwarten. Dennoch hatten wir zwei schöne Runden eingeplant und genoßen die Natur bei schönstem Wetter.


    Neben anderen Kleinigkeiten erregten vorallem Risspilze unsere Aufmerksamkeit. Für mich ein Erstfund stellte der Ziegelrote Risspilz dar, den wir gleich an zwei neuen Stellen ausmachen konnten. Insgesamt kam der Einzelfruchtkörper insbesondere am ersten Fundort etwas schmächtig daher, so dass Zweifel an erubescens angebracht waren und andere rötende Risspilzarten wie godeyi diskutiert wurden. Das Mikroskop zeigt dann aber doch eindeutig eine Inosperma:


    01 Inosperma erubescens - der ziegelrote Risspilz (Fundort 1)


    bei Buchen und Kiefern. Auffällig eigentümlicher Geruch. Verschiedene "Nasen" kamen zu unterschiedlichen Einschätzungen: 1. abgestandenes Weinglas ("altes Weinfass" gibt wohl auch als Beschreibung), 2. obstartig, ggf. etwas vergoren? schwer zu definieren. (auch der obstartige Geruch ist beschrieben). Insgesamt aber recht komplexer Geruch, schwer zuzuordnen, was sich vielleicht am ehesten mit der Aussage auf inocybe.org deckt: "eigentümlicher Geruch".


    Insgesamt zeigt sich ein Einzelfruchtkörper und dieser relativ schmächtig (3,5cm hoch und Hut ca. 2cm). Das Mikroskop zeigt aber eindeutig eine Inosperma ohne Pleurozystiden und ohne metuloide, kristallbeschopfte Zellen, was andere rötende Arten wie godeyi, withei oder pudicea ausschließt.




    Mikroskopie:


    Eher keulige Cheilos, aber auch variable Formen, teils wellige Zystidenwände. Findet man alles so auch in der Literatur.

    (keine Pleurozystiden vorhanden)


    02 Inosperma erubescens - der ziegelrote Risspilz (Fundort 2)


    bei Buchen. Hier die Fruchtkörper schon etwas kompakter und insgesamt auch etwas größer als beim ersten Fund. Hut 3,5cm. Dennoch immer noch klein für das was man zum ziegelroten Risspilz liest. Ich erkläre mir das damit, dass eben keine optimalen Bedingungen vorliegen.



    Mikroskopie:


    Cheilozystiden (keine Pleuros)


    Dann sehr wahrscheinlich schlicht:

    03 Pseudosperma rimosum - der kegelige Risspilz


    Bei Buche (und Ahorn). Makroskopisch hatte der aber irgendwie so kräftige quittengelbe Einschläge, so das ich zwischendurch nochmals andere Arten in Verdacht hatte (Pseudosperma aurantocitrinum oder P.amoris). Letztlich passen aber die größeren Sporen und die Cheilozystiden am besten zu rimosum.



    Mikroskopie


    Kaulos


    Cheilos (keine Pleurozystiden vorhanden)


    Dann gabs noch einen Risspilz der in der Nähe des ersten I.erubescens stand (ebenfalls Buchen, Kiefern). Nochmal größer und deutlich kompakter. Da ergab sich die Frage, ob ggf. auch erubescens. Ich habe den Fruchtkörper dann zum Abgleich mitbekommen. Die Art zeigte sich allerdings schlußendlich gar nicht rötend. Leider hatte ich davon jetzt auch nur einen Einzelfruchtkörper, den ich selber an seinem direkte Standort nicht gesehen habe, der auch bereits sehr angegriffen war und letztlich am Stiel auch im unteren Teil abgegriffen.


    Insofern bleibe ich hier bei

    04 Inosperma oder Pseudosperma spec., (am Ende auch rimosum, wobei der Fruchtkörper hier noch kompakter als unter 03, kenne mich da mit der Varianz nicht aus).

    keine Ahnung ob jemand aufgrund der hier gemachten Bilder und Angaben noch genauer eingrenzen kann und will:


    Hut 4cm, sehr kompakt, Stiel kräftig aber fast kürzer wirkend/gleichlang als/wie Hut breit.


    Mikroskopie:


    Cheilos


    Kaulozystiden


    Ansonsten gab es nicht viel berichtenswertes an Pilzen. Dafür noch wunderschöne Orchideen. Hier mal ein kleiner Eindruck:


    Große Mengen Pyramidenknabenkraut:


    Ebenso große Mengen an Mückenhändelwurz


    Fuchsknabenkraut (mit queroval gefleckten Blättern)


    Bienenragwurz






    Fliegenragwurz



    grüne Waldhyazinthe



    weißes Waldvögelein


    Insgesamt eine schöne Exkursion auch mit tollen Ausblicken über die Eifel.


    LG Sebastian

    "Ebenfalls ziegelrot verfärbt sich I.godeyi, die aber (...) eckige Sporen hat"

    P.S.: Alternativ könnte man für die Abgrenzung zu I.godeyi die metuloiden bzw. kristalltragenden Zystiden und die vorhandenen Pleurozystiden nennen. Die haben neben I.godeyi auch andere rötende Risspilze wie I.pudica oder I.whitei. Denn die gehören ja alle zu den Inocyben, während I.erubescens ja Inosperma zuzurechnen ist, mit entsprechenden Merkmalen. So zumindest mein Verständnis?


    Insofern wäre auch zu überlegen, warum der Begriff Inocybe bei Malocybe unter den Synonymen auftaucht, bei Inosperma jedoch der Begriff Inosperma in der Synonymie steht? Das finde ich verwirrend. Also warum zum Beispiel richtigerweise "Malocybe leucoblema (syn. Inocybe leucoblema)" aber dann "Inocybe bongardii (syn. Inosperma bongardii)" usw. Müsste es dann nicht auch lauten "Inosperma bongardii (syn. Inocybe bongardii)"? Usw.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, habe Inger Skrede einmal angeschrieben und Pablo hatte ich gestern bereits angefragt wegen rpb2 und hsp. Mal schauen wie es weiter geht mit dem Fund. Danke für eure Ermutigung.


    In Genbank finde ich unter deiner Nummer nämlich noch nix?

    Nein. Habe die Sequenz ja selber erst gestern bekommen. Nach und nach stelle ich die Sequenzen sicher auch in Genbank ein. Ich denke der Weg ist jetzt aber erstmal der Versuch einer abschließenden Klärung des Fundes unter Einbezug der Expertin.


    LG Sebastian

    Hallo Raphael,


    das Phylogramm ist aus LSU-Sequenzen. Die ITS habe ich gar nicht gemacht, da Sie hier offenbar nicht weiterhilft. Die LSU trennt die Arten doch aber offensichtlich ganz gut. Bei Skrede kann man das in der Tat auch nachlesen. So wird beispielsweise eben für Phlebophoroides erläutert durch wie viel Basenpaare in der LSU sich diese von der Nachbarart unterscheiden.


    Hatte auch tatsächlich überlegt Skrede vielleicht einmal anzuschreiben. Sonst hätte ich keine Idee, wer als Experte noch infrage käme.


    Einige Arten in dem Artikel von Skrede haben schlicht keine LSU-Sequenzen. Da muss dann ggf. Hsp und rbp2 weiterhelfen.


    Auf jeden Fall hat der Fund ja schon makroskopisch interessante Charakteristika die zu nichts so Recht passen. Aber ich bin natürlich kein Experte für Helvella.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    also, von dieser Art existiert bis dato noch keine LSU. Meine ist wohl die Erste. Damit kann man aufjedenfall schoneinmal H.phlebophora und H.phlebophoroides ausschließen, denn die sind nach der LSU etwas anderes. Das zeigt sich auch in dem Phylogramm, welches ich aus den LSU-Sequenzen der Veröffentlichung von Skrede (2020) gebastelt habe. Dort liegt unser Fund an einer anderen Stelle als phlebophoroides (siehe Baum unten, Fund in rot - SLY24-05-18-01).


    Ansonsten scheint es eine Nachbarart von Helvella varia X.C. Wang & W.Y. Zhuang 2023 zu sein. Mehr kann man wohl erst sagen, wenn weitere Loci sequenzanalytisch bestimmt sind. Von vielen Arten gibt es scheinbar auch keine LSU, deswegen versuche ich mal noch weitere Loci bestimmen zu lassen.


    LG Sebastian

    Hi Andy, der ist bei uns hier tatsächlich gar nicht so selten. Kenne ihn hier von zwei Standorten die ich von meiner Haustür aus innerhalb von 5 bzw. 8 Minuten mit dem Auto erreiche. Der kalkliebende ist für mich schon das Seltenere.


    LG Sebastian