Beiträge von Sebastian_RLP

    Hallo ihr beiden, ich bin immer noch verwirrt.


    subperonatus und subflocossus gehören beide zu Bivelares nach Lukas. Nach Aussage Stefan müsste dann bei beiden der Ring nach unten abziehbar sein.

    Ich lese aber bei Ludwig A.subfloccosus nach unten abziehbar; A. subperonatus nach oben abziehbar.


    Unter nach oben abziehbar verstehe ich, das der Ring oben angeheftet und unten frei ist und ich ihn daher nach oben abziehen kann (muss). So habe ich es beim vorliegenden FK getan. Ist das falsch? Wo ist denn jetzt mein Verständnisproblem?



    Ansonsten wird ja oft beschrieben, dass es nicht ganz einfach sei mit den Champis. Wenn du, Lukas, noch etwas rausfindest, würde ich mich natürlich freuen, ansonsten mache ich da jetzt mal einen Haken dran. Vielleicht finde ich an der Stelle irgendwann noch einmal jüngere FK zum untersuchen.


    Mit dem Parra meint ihr jenen aus der Reihe Fungi Europaei? (Band 1)?

    Zitat

    Ich hatte selbst dieses Jahr einige Kollektionen, die unbestimmbar waren

    Liegt das an der großen Variabilität oder an der Merkmalsnähe verschiedener Arten (die dann nur noch genetisch auseinanderzuhalten sind)?


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    danke für eure zahlreichen Einschätzungen. Ja die starke Färbung (eher orange/safran als rötlich) im Stiel und rötlich am Hutfleisch insbesondere unter den Lamellen im Anschnitt) sind ja die Dinge die mich auch zweifeln ließen (siehe erster Post).

    Leider ist der Pilz gerade schon in Auflösung begriffen und es lassen sich aus den Lamellen keine wirklich aussagekräftigen Präparate mehr gewinnen (leider war der Pilz ja beim Fund schon nicht mehr ganz taufrisch). Dennoch habe ich nochmals versucht an den Lamellenflächen etwas zu erkennen. Finde dort jedoch (soweit überhaupt noch zu beurteilen) nur normale Basidien (bis 30µm ohne Sterigmen, definitiv größer als 25) und keine Cheilos (wie gesagt, mit den entsprechenden Einschränkungen der Aussagekraft).



    Bei subfloccosus war ich wegen der Färbung auch schon gelandet, habe das aber wegen des Rings direkt ausgeschlossen.


    Dahingehend hat mich dein Post nun etwas verwirrt, Stefan. Der Ring ist definitiv nach unten frei abstehend und damit nach oben abzuziehen. Das kann man auch auf den Schnittbildern vom Stiel gut sehen und ich habe das auch getestet. So beschreibt es Ludwig auch für subperonatus (leider stehen mir die anderen Quellen nicht zur Verfügung, den Gröger muss ich mir dringend mal besorgen und Parra klingt auch spannend).

    Jetzt führst du aus, subperonatus gehöre zu den Chitonioides und bei diesen wäre der Ring nach unten zur Basis abzuziehen. Das ist das Gegenteil von den bisherigen Beschreibungen die ich gefunden habe oder habe ich jetzt irgendwo einen Denkfehler.


    @ Lukas ... das röten (pink zu lachsfarben, später rötlich) finde ich spannend, da bei Ludwig "nur schwach verfärbend" steht, was nun definitiv nicht der Fall war. Aus welcher Quelle hast du das?

    Der Geruch ist nicht sehr ausgeprägt und riecht max. leicht nach (alten) Champignons.


    Beste Grüße

    Sebastian

    Hallo Harald, ich grüße dich,


    danke für deine Einschätzung. Ja ich schwanke schon auch sehr. Beim Hut lese ich bei Ludwig "sehr variabel" bei subperonatus. Deine Champis gleichen dabei der Koll A bei Ludwig. Vergleicht man mit den anderen Kollektionen (verschiedene über drei Seiten), könnte meine Variante schon anderen nahe kommen (Koll B, C). Ludwig dazu: "aber auch bis zum Rand geschlossen braun und nur da in einer schmalen Zone schuppig."


    Ich tue mich da eeecht schwer. Habe das Gefühl, das das vom Hut her noch durchgehen könnte. Aber bin da natürlich, was die Champignons angeht, auch eher unerfahren.


    A. langei würde ich mittlerweile definitiv ausschließen, habe mir die Cheilos nochmal angeschaut und die sind eher keulig (wie bei subperonatus aber auch vielen anderen Arten). Langei hat aber eher globose bis breit-keulige Cheilos. Solche sehe ich definitiv nicht. Der Stiel passt auch nicht, auch Ring oberseits ungerieft passt nicht.


    So richtig alternativ finde ich nix. Den Maulwurfschampi würde ich auch ausschließen, da passt vieles nicht. Sylvaticus (Koll B?) hat viel kleinere Sporen.


    Es bleibt schwierig ...


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    Heute fand ich auf unserem alten Judenfriedhof neben Ellerlingen und anderem (später vielleicht mehr) noch folgenden älteren Agaricus, der sich mir nicht ganz erschließt.


    Bäume: Tanne und Douglasie


    Dachte makroskopisch an subperonatus, aber er färbt im Anschnitt schon kräftig ins orangene. Die Sporen könnte man mit 6,8x4,9 vielleicht gerade noch durchgehen lassen. Ring ist Oberseite leicht gerieft und häutig. Aber eine Natterung oberhalb des Ringes (wie Ludwig beschreibt) erkenne ich nicht.


    Langei will mir aber auch nicht recht passen.


    Vielleicht könntet ihr mir auf die Sprünge helfen.


    LG Sebastian


    Hallo Ditte,


    Ganz herzlichen Dank für deine Einschätzung. I. pudica wird bei Ludwig tatsächlich noch synonym zu whitei geführt. Hatte in einer deiner anderen Threads schon mal gelesen, dass wohl viele Synonymisierungen unzulässig sind und sich als falsch herausstellen.


    Das deutliche Nachröten beim Trocknen kann ich bestätigen (auch wenn das hier im Kunstlicht etwas bräunlich wirkt) ...



    Die Hymenialzystiden habe ich nochmal untersucht. Gebogene lange schlanke Füsse finden sich in jedem Fall.


    Auf diesem Bild sieht man zwar die Zystide nicht gut (wegen der Schärfeebene), dafür aber den Fuss.



    Hier noch weitere Detailbilder:


    Herzliche Grüße Sebastian

    Hallo zusammen,


    hänge gerade mal wieder an einer Inocybe, die ich initial für sindonia hielt, weil sie mich an einen bestimmten Fund von neulich erinnerte. Wuchs in großen Mengen bei Tannen. Vereinzelt eingestreut fanden sich da immer wieder kleine, ganz junge Buchen (Wegrand).


    Was auffällt ist eine Verfärbung des Spiels bei Berührung, welche ins rosaliche bis orange-rötliche reicht. Solche Färbungen zeigen sich auch am alternden Hutrand, weniger auf dem Hut. Eine Färbung auf dem Hut lässt sich durch Verletzung aber auch nicht provozieren (was ich nach allem was ich gelesen habe nun bei whitei aber erwarten würde).

    Was für whitei und gegen sindonia spricht sind die zahlreichen dickbauchigen (Teil bis 23ym breiten) Cheilos. Die Pleurozystiden kommen dann wieder schlanker daher, wie es für sindonia passen könnte. KOH-Reaktion der Cheilos ist aber deutlich gelb (und nicht nur blassgelb).


    Kaulos sind teils sehr lang bis 110ym und kristallbeschopft. Maximal bis zur Hälfte des Stiels, hauptsächlich oberes Drittel.


    Sporen passen mit 9x5 und apikal gerundet auch eher zu whitei.


    Was meint ihr dazu, kann das passen?


    LG Sebastian


    KOH 1000fach

    Pleuros

    Kaulos

    Sporen

    Hallo zusammen,


    ich besitze ein Leica DM 1000 LED mit einer Grundausstattung aus verschiedenen HI-Plan und N-Plan-Objektiven. Unter anderem einem 100er N-Plan.

    Jetzt habe ich mich gefragt, wie groß der Benefit für eine Aufrüstung auf eine Fluotar-Optik ist, welche ja nochmal eine bessere Auflösung bieten soll (1,30). Hat jemand von euch Erfahrungswerte, ob diese Unterschiede in der Bestimmungsarbeit ins Gewicht fallen? Manche Sporenbilder sind ja beispielsweise auch bei 1000-fach schwer zu beurteilen. Hat jemand Erfahrung, ob es durch solche besseren Optiken und damit Auflösungen dann signifikant bessere Ergebnisse gibt?


    Die Frage stellt sich natürlich auch, weil einiges an Geld zu investieren wäre. Daher würde ich gerne von vorliegenden Erfahrungen profitieren.


    Herzliche Grüße

    Sebastian

    Hallo zusammen,


    Die Hüte waren in der Tat nicht schleimig. Ich denke die Trockenheit hat da ihr Übriges getan. Danke für eure zahlreichen Bestätigungen. Dann passt das :thumbup:.


    LG Sebastian

    Hallo ihr Beiden,


    Danke für eure Einschätzungen. Hygrophorus penarius scheint mir von den Farben her nicht zu passen (elfenbeinweiss, blassgelblich). Ludwig beschreibt zudem Stiel kurz und dick, Hutbreite kaum je überschreitend (das ist hier eigentlich das KO-Kriterium).

    Von den Sporen sind die alle schon recht ähnlich.

    Ich tendiere dann schon sehr zu unicolor. Der schien mir von der Beschreibung sehr passend bis auf die Hutbreite. Habe aber auch gerade noch andere Quellen gesichtet, die auch größere Hüte beschreiben (5cm). KK

    Hasel kann ich wirklich ausschließlich. Hier standen tatsächlich weit und breit nur Buchen. Habe mich sehr genau umgesehen. Sehr entfernt dann mal eine Birke. Aber eigentlich ausser Reichweite.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen. In einem nahegelegenen Buchenwald finden sich gerade verschiedenste Schnecklinge.


    Folgenden halte ich aufgrund der dickeren, anastomisierenden, am Stiel herablaufenden Lamellen für einen Solchen. Leider komme ich mit dem Ludwig Band 3 nicht auf die Art.


    Auffällig sind die fuchsigbraunen, in der Hutmitte durchaus kräftigen Farben. Zum Rand cremefarben auslaufend. Hut nur jung schmierig-schleimig. Größere Exemplare eher trockener.

    Stiel ebenso gefärbt und seeehr lang (im Verhältnis zum Hut). 12cm bei größeren Exemplaren. Hut 3-4cm. Ein Exemplar bis 6cm.


    Auffällig is die KOH Reaktion. Leicht gelb am Stiel. Leuchtend celb an den Lamellen. Auf HDS mit olivgrünlichem Schimmer, später zentral ausblassend mit braunem Rand.


    Sporen weiß 7-8x4-5ym glatt ellipsoid.


    Hygrophorus fagi habe ich ausgeschlossen, da er negativ auf KOH sein soll und auch blasser sein soll.

    Hygrophorus unicolor passt von den Farben. Auch Buchen und Kalk oder trifft hier zu. Aber Hut wird bis 2,5cm Breite beschrieben. Das scheint mir zu klein. KOH beschreibt Ludwig nicht.

    Der Braunscheibige Fichtenschneckling kommt wohl auch unter Buchen vor (Fußnote Ludwig), hat auch eine olivliche KOH Reaktion. Hutmitte ist aber dunkelbraun beschrieben und dargestellt. Passt auch nicht recht.


    Ich bleibe ratlos. Vielleicht habt ihr noch einen Tipp.


    LG Sebastian

    Heute unter Buchen (sehr entfernt eine Birke, ca 10m) eine kleine Kuriosität. Ein zweiter Hut wächst aus dem ersten mit voller Ausprägung.


    Bei der Russula sollte es sich um Russula mairei handeln.


    Sofort sehr scharf im Geschmack

    Hut wie Bilder

    Lamellen weiß mit grünlichem Reflex wie bei MXM beschrieben.

    Reaktion auf Guajak nach drei Sekunden sehr ausgeprägt. Auf Hutfleisch direkt. Auch Lamellen reagieren schnell

    FeSO4 orangerosa

    Phenol weinrot

    Sporen 8x7 warzig mit teilweisen zarten Verbindungslinien (muss ich morgen nochmal aus dem Abwurf vernünftig mikroskopieren).

    Pileozystiden bereits in Wasser auffällig, in SV Schwarz, septiert, teils sehr lang

    SPP ausstehend (gehe mal von weiß aus).


    LG Sebastian


    pilzforum.eu/attachment/351067/

    pilzforum.eu/attachment/351069/

    pilzforum.eu/attachment/351068/pilzforum.eu/attachment/351070/


    HDS 400fach in Wasser

    HDS in SV 400

    HDS in SV 1000fach

    Hallo Marcel. Die Cheilos könnte ich eigentlich tatsächlich auch nochmal prüfen. Vielleicht komme ich morgen dazu.

    Zitat

    kennst du den Namen Felix?

    Ja den habe ich in der Tat schon gehört. Die Beschreibungen sind wirklich sehr schön. Danke für den Link.


    LG an alle ...

    Hallo lieber Claus,


    danke für deine Einschätzung. Dann habe ich das richtig erfasst, das Fichte durchaus möglich ist. Ich denke, das R. amethystina den Beschreibungen zufolge wohl nicht so netzige Sporen haben sollte. Einen direkten Vergleich habe ich nicht.


    Ja das mit der SV-Reaktion war schon beeindruckend, muss mal schauen, ob ich noch ein Stück getrocknete Huthaut reaktivieren kann, um das nochmal zu prüfen. Hyphen waren schon zu sehen, und zwar in dunkel(schwarz)blau welches sich prompt nach Kontakt mit SV ergab. Müsste eigentlich mal ein Video davon drehen. Leider kann man davon auch keine besonders guten Bilder machen, wegen der Dunkelfärbung.

    Muss mal schauen, ob ich das nochmal reproduzieren und anders darstellen kann. Bin heute leider zu nichts gekommen.


    Auf 123-pilze werden auch solche Reaktionen für R.turci auf SV beschrieben, allerdings für die Hymenialzystiden:


    Zitat

    Cheilozystiden 40-105 x 7-14 µm, zylindrisch-keulig bis spindelig = mit Sulfovanillin oben blau anfärbend, Hymenialzystiden ca. 60-100 x 7-12 µm, Sulfobenzaldehyd oder Sulfovanillin (SV) etwas grauschwarz, im oberen Bereich blau,

    Das hat mich stutzig gemacht. Bei MXM habe ich dazu nichts gelesen. Bisher hat sich die HDS bei den meisten Russula auf meinem Tisch in SV eher Richtung Pink verfärbt.

    Hatte auch das Gefühl, das die Zellen in gewisser Weise / in Anteilen darin zerfallen. Naja, am Ende vielleicht auch eine völlig bedeutungslose Reaktion.


    Liebe Grüße Sebastian

    Hallo zusammen,


    Gestern dann doch auch nochmal eine Russula. Diese unter Fichte. Falls R. turci auch unter Fichte vorkommt (MXM erwähnt als Vorliebe nur die Kiefer im Textteil)? , gehe ich eigentlich eher von R. turci als von amethystina aus.


    Hut in den typischen Farben mit dunkler Mitte (Bilder weitestgehend farbecht)

    Huthaut zu zwei Drittel abziehbar

    Lamellen Ocker

    SPP IVa

    Stiel keulig, hohl.

    Geschmack Mild

    Guajak langsam und schwach

    FESO4 kaum, dezent rosalich, erst am nächsten Tag etwas ausgeprägter

    Geruch Basis nach Jod (wenn man dann weiß, was man vor sich hat ...)


    Sporen 9x8 (variabel), netzig

    Inkrustierte Primordialhyphen, septiert (unterschiedlich lang), keine Pileos.


    Was interessant war. In Sulfovanillin Dunkelblaufärbung sämtlicher(?) HDS-Strukturen. Das erschien mir sehr ungewöhnlich.


    Was meint ihr. Liege ich mit R. turci richtig? Kommt der auch bei Fichte vor? Kennt ihr diese SV-Reaktion?


    LG Sebastian

    Hier die Bilder



    Hier diese Dunkelblaufärbung in SV. Wirklich massiv.

    Hallo Günther,


    vielen vielen Dank für deinen sehr informativen und aufklärenden Beitrag, dass ist wirklich sehr spannend wie da die Entwicklung voranschreitet. Da bleibt mir glaube ich fürs erste mal nur die Kapitulation und die Erkenntnis, dass ich zumindest schon mal in die richtige Sektion und den entsprechenden Kreis komme. Ein anderes Mitglied der APV hat übrigens in der Eifel heute auch unter Birke ebenfalls eine Cortinarie gefunden, welche die selbigen Makromerkmale wie meine aufzuweisen scheint. Das fand ich jetzt schon auch nochmal interessant.


    Für interessante Fälle muss man sich wohl mal eine Möglichkeit des Sequenzierens erschließen. Da gibt es ja einige Adressen, die das für einen überschaubaren Betrag anbieten.


    Beste Grüße Sebastian