Guten morgen ihr zwei und danke für eure Rückmeldungen,
Karl: ich habe den Schlüssel aus dem Ludwig verwendet, nachdem klar war, dass es sich um Conocybe handelt. Ich hätte vielleicht noch erläutern sollen, weshalb ich anfangs verschiedene Arten betrachtet habe. Dazu muss man wissen, dass ich gestern 1. das allererste Mal überhaupt eine Conocybe unter dem Mikro hatte und 2. das erste Mal überhaupt Conocybe geschlüsselt habe. Bis gestern Mittag war mir quasi unbekannt, das lecythiforme Zystiden überhaupt ein so wichtiges (Alleinstellungs?)Merkmal der Gattung Conocybe ist. Das diese Form dort vorkommt war über entsprechende "Pilzanatomische" Literatur jedoch schnell rausgefunden.
Im Ludwig habe ich dann erstmal im Bildband geblättert, habe makroskopisch verglichen und das Vorkommen und Auftreten etwas quergelesen. In diesem Zusammenhang stößt man natürlich dann zum Beispiel schnell auf so Sachen wie C. juliana. Erst danach habe ich mich an die systematische Erfassung der Mikromerkmale gemacht und systematisch heißt in dem Fall, dass ich durch ständiges Querlesen im Schlüssel und unter den Arten überhaupt ersteinmal lernen musste worauf es ankommt. Ich denke, heute wäre ich bereits schneller unterwegs.
So bin ich am Ende genau zu deiner Einschätzung auch gekommen (siehe erster Beitrag). Die drei erstgenannten muss man ausschließen, nur C. subpubescens weisst weitestgehende makro- und mikroskopische Überschneidungen auf. Vorallem ist auch die Rötfärbung der 0,5-0,8µm dicken Sporenwand im Ludwig fettgedruckt.
Ansonsten weist der Ludwig in seiner Orientierungshilfe zur Bestimmung für Conocyben unter 4.3 insgesamt 4 Arten aus mit "Stiel mit einer ausgewogenen Mischung aus lecythiformen und nichtkopfigen Elementen". Von diesen scheiden drei aus, weil in wesentlichen Elementen nicht passend (Makroskopisch und von den Kaulos z.B. wäre auch C. pulchella denkbar, aber der hat ja noch größere Sporen und ist in KOH nicht rötlich). So bleibt C. subpubescens übrig, als eine Art, die in weiten Teilen passt. Aber ich sehe es wie du, eben nicht vollständig. Da komme ich eben an die Grenzen meiner Möglichkeiten. Daher die Frage, ob noch eine Idee besteht.
Die Sporengröße war schon ziemlich einheitlich, habe an verschiedenen Stellen immer wieder 10µm in der Länge gemessen. Aber eine ganz genaue Dokumentation der Streubreite hatte ich tatsächlich nicht mehr angefertigt.
Matthias: vielen Dank dir auch für den Hinweis auf C. tetrasporoides. Im Ludwig wird Conocybe tetraspora als Synonym für C. subpubescens aufgeführt. Sollte diese "Varietät?" ggf. noch kleinere Sporen haben und sonst gleich sein, wäre das natürlich möglich. Auf jeden Fall bin ich doch dann scheinbar ganz in der Nähe gelandet.
Herzliche Grüße
Sebastian