Beiträge von Sebastian_RLP

    Hi, interessant das die Flockis bei uns irgendwie ausgeblieben sind. An den bekannten Stellen konnte ich dieses Jahr irgendwie nichts finden. Erstaunlich. Bei euch scheinen sie sich wohlzufühlen.


    Um zwischen tuberaster und squamosus zu unterscheiden habe ich mal gelernt, solle man auf den Hutrand achten. Tuberaster zeige einen bewimperten und squamosus einen glatten, eingerollten Hutrand. Bei Gminder & Karasch ist das nicht erwähnt, ich bin mir auch nicht sicher wie stabil das Merkmal ist. Kenne die Aussage aber auch von Mykologen die regelhaft fundierte Aussagen treffen. In Fungi of temperate Europe Band 2 ist das Merkmal auf Seite 834 explizit erwähnt: "fimbriate cap margin" samt hochaufgelöstem Foto. Den glatten Rand von squamosus sieht man dann eine Seite weiter. Nach Gminder Karasch wäre auch die Sporengröße ein super Trennmerkmal: squamosus 6-8µm und tuberaster 12-15µm lang.


    Das Sklerotium muss wohl nicht immer ausgebildet sein.


    LG Sebastian

    Hallo ihr zwei, ich drück euch die Daumen ...


    Die meisten der Funde (auch Saftlinge aus dem anderen Thread) sind in der Tat aus Parks um Neuwied. Der Leccinum stammt aber tatsächlich aus der Eifel. Die Eifel ist meist auch nochmal zwei Wochen später dran als wir hier am Rhein. Ich denke die nächste Woche wird da auch spannend. Bei euch Steffen, scheint es ja nochmal kälter zu sein als in der Eifel.


    Die Wulstlinge kommen übrigens auch, wollte jetzt aber keine Perlpilze und grauen zeigen.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    nicht nur die Röhrlinge zeigen sich, auch die Saftlinge kommen. Das Erscheinen im Mai bzw. Anfang Juni ist für die gezeigten Arten aber nach Literaturstudium gar nichts unübliches. So passen die doch ins Bild:



    01 Hygrocybe chlorophana - der stumpfe Saftling


    02 Hygrocybe glutinipes - der Schleimfußsaftling


    03 Hygrocybe acutoconica - der safrangelbe Saftling (vereinzelt - leider kein ganz ansehlicher Fruchtkörper dabei)


    Außerdem zeigen sich in großen Mengen Heftelnabelinge

    04 Rickenella fibula


    05 Rickenella swartzii



    Parallel zeigen sich auch Rötlinge, hier bekam ich den heißen Tipp

    06 Entoloma majusculum (Einzelexemplar, nicht mikroskopiert)


    Zudem vermutlich wieder

    07 Entoloma conferendum (nicht mikroskopiert)


    Naja, es geht wieder etwas ...


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    der Regen der letzten Wochen und Tage zeigt bei uns so langsam Wirkung. Es zeigten sich bei diversen Exkursionen und Parkbegehungen der letzten Tag und der letzten Woche auch Röhrlinge.

    Manche ganz jung (Sommersteinpilz), andere reif oder schon wieder drüber (z.B. Cyanoboletus).

    Erstaunlich ist das extrem frühe Vorkommen einiger Arten bereits jetzt im Mai. So ist für den Schwarzblauenden und für das Goldblatt in der Literatur (z.B. Gminder, Karasch) ab Juli angegeben. Da setzt sich ein Trend fort in diesem Jahr, extrem frühe und kurze Erscheinungszeiten der Pilze nach meinen Beobachtungen.


    01 Boletus aestivalis - der Sommersteinpilz in größerer Zahl in zwei Parks unter Eichen


    Im zweiten Park noch extrem jung (im ersten Bild inklusive Rickenella swartzii)


    02 Leccinum leucopodium - die Espenrotkappe


    Von der Stelle bekannt allerdings für Mai völlig unerwartet:

    03 Phylloporus pelletieri - das europäische Goldblatt


    Dann schon alt und deutlich weich im Hut, mit glattem Stiel und auch aus dem Habitat bekannt (allerdings auch eher aus dem Herbst):

    04 Cyanoboletus pulverulentus - der schwarzblauende Röhrling


    Also, die kommende Urlaubswoche kann kommen :)


    LG Sebastian

    Hi, das sieht sehr stark nach Schildborstlingen aus. Zur Artbestimmung müsste man mikroskopieren.

    Schildborstlinge (Gattung Scutellinia) sind eine Gruppe von Pilzen, die hauptsächlich auf verrottendem Holz und anderen organischen Materialien wachsen. Sie zersetzen altes Holz. Der Pilz ist dabei im Holz, hier zu sehen sind nur die Fruchtkörper. Sie sind allgemein nicht als gefährlich bekannt, im Sinne von toxisch. Sie sind aber sicher auch keine Speisepilze = ungenießbar. Ob sie bei empfindlichen Personen auch Allergien begünstigen können, ist mir nicht bekannt. Wir sammeln Sie häufig zu Bestimmungszwecken. Anfassen ist also völlig unschädlich.



    LG Sebastian

    Hallo Peter,


    vielen Dank für deine Rückmeldung und Darstellung. Auch der unterschiedlichen Sporenmaße. Es ist für mich nach wie vor nicht ganz einfach einzuschätzen, wann Sporen volle Reife haben und wie man ein optimales Präparat anfertigt.


    Zu H. phlebophora kam ich auch nach dem Schlüssel von Skrede 2017 (wobei phlebophoroides ja in diesem Schlüssel noch nicht drin ist). Die Beschreibung und die Bilder haben mich dann wieder zweifeln lassen. Hier freie Übersetzung (und in Fettdruck die Passagen, die bei mir Fragezeichen ausgelöst haben):

    24. Apothecium konvex bis flach halbkugelförmig; Stiel grau-weiß (B1), im Kontrast zum glänzenden schwarzen ("shining black") Hymenium (H8); mit auffälligen, scharfkantigen Längsrippen, die sich auf die Oberfläche des Rezeptsakels ausdehnen und hier ein Netzwerk aus strahlenförmigen, erhabenen Adern bilden. . . . . . . . . . . . . . . . H. phlebophora


    Auch bei Häffner findet sich im Schlüssel "Apothecium schirmförmig". Assoziiert habe ich dann damit Hüte, in die ich von unten wie in einen Schirm hineinschauen kann. Und ähnlich wie beim Regenschirm die Spannstreben sehe ich dann die Rippen. Auch auf deinen Bildern sieht man Hutränder, die weit entfernt sind vom Stiel. Bei unserem Fund reichten die Hutränder bei im Grunde allen Fruchtkörpern in allen Stadien an den Stiel heran, teilweise wirkten die Ränder mit dem Stiel "verbacken"(?).


    Skrede schreibt bei phlebophoroides:Apothecium stipitate-capitate, sattelförmig bis flach, Hut 1,5–3,5 cm breit, an zwei bis drei Punkten mit dem Stiel verbunden, bei vollständiger Entwicklung mit zurückgebogenem und freiem Rand, Hymenium grauschwarz, Oberfläche glatt oder faltig. Frei Ränder gab es bei unseren Funden nur an einzelnen Lappen. Ich habe bei der Vielzahl der Fruchtkörper die wir gesehen haben (ca. 30 in unterschiedlichen Altersstadien und an unterschiedlichen Wegabschnitten - sicher nicht alles das selbe Myzel im Habitat), keinen einzigen gesehen, der komplett schirmartig offen war (so schön wie auf deinen Bildern).


    Phlebophoroides soll zudem weniger und weiter auseinanderliegende, unregelmäßig strahlende Rippen auf der Oberfläche des Rezeptakels haben, im Vergleich zu H. phlebophora (Skrede, 2020). Rippen waren nur sehr spärlich vorhanden, wobei sicher auch nicht weniger, als das, was auf deinen Bildern zu sehen ist. Bezogen auf die Mikromerkmale fand ich die Unterschiede nicht ausschlaggebend, weder bezogen auf die Texturen des Exipulums noch bezogen auf die Sporen.


    Nunja, sicher alles sehr schwammig und mir fehlt wirklich die Erfahrung mit den Arten und ich kann auch gar nichts ausschließen. Ich kenne beide Arten nicht und unser Fund stellt für mich einen Erstfund dar. Ich lasse die auf jeden Fall einmal sequenzieren und gleiche die LSU mit den Holotypen (Skrede) ab. Der Unterschied zwischen den Arten wird DNA-analytisch, wenn ich es richtig verstehe, durch 20 Unterschiede in den Basenpaaren der LSU unterstützt und Skredes LSU Sequenzen sind ja in Genbank verfügbar.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    beim heutigen APV-Treffen gab es doch tatsächlich Pilze, keine Massen aber es regt sich etwas.


    In größerer Zahl auch schon seit wohl 14 Tagen da eine graue Helvella unter reinem Buchenbestand mit starkgerippten Stielen.

    Aufgrund der Erscheinung sowie den Mikromerkmalen komme ich am ehesten zu der von Skrede 2020 neubeschriebenen Art H. phlebophoroides (nicht zu verwechseln mit phlebophora). Diese sei eng verwand mit lacunosa und liese sich via LSU sicher und deutlich von möglich Verwechslungspartnern abgrenzen. Der Holotype von Skrede ist in Genbank hinterlegt. Ich schicke da auf jedenfall mal was zur Sequenzierung, denn bisher finde ich in den Foren oder auf Pilze-Deutschlands nicht viel bzw. nichts zu der Art. Hat jemand von euch Erfahrung mit der Art?


    Hier mal ein Portrait unseres Fundes:


    Zahlreiche Fruchtkörper bei Buchen und auf längerer Strecke immer wieder am Wegrand. Viele Fruchtkörper um die 5cm hoch, aber auch mehrere bis 8cm und kräftig. Hut (hell-)grau, immer wieder auch reinweiße Fruchtkörper zwischen! den grauen. Stiele stark gerippt (siehe Fotos):


    Immer wieder weisse Fruchtkörper zwischen den grauen:


    Hier einmal weiss und zweimal grau (die muss man suchen) von oben.


    angeschnitten:


    Hutrand höchstens punktuell am Stiel haftend, sonst frei.


    Sporen ca. 16 x 11,5 (damit schon auch breiter, als das was Skrede für phlebophoroides angibt).


    Excipulum eine intricata, nach außen dann Zellen in Reihen mit keulenförmigen Endzellen:


    medulläres Excipulum


    Endzellen (ectal)


    Asci und Paraphysen


    Was meint ihr dazu?


    LG Sebastian

    Hallo Raphael,

    ich würde mich total freuen, wenn es klappt mit der Sequenz, wäre wirklich gespannt was da herauskommt.

    Die Pleurozystiden geben ja wirklich Rätsel auf.


    LG Sebastian

    Hallo Raphael, ich kannte die Art Pluteus mammifer bisher nicht. Was bei deinem Fund auffällig ist, sind die schmalen Pleurozystiden. Die könnten in der Tat gut zu dem passen, was Ludwig unter mammifer zeigt. Anderseits sollten dann auch die Cheilos so aussehen (Stumpf spindelig), was wiederum nicht passt. Was auch noch auffällt ist die Beschreibung Hut deutlich durscheinend gestreift. Das würde mir hier vielleicht auch fehlen. Den Buckel und das radialrunzelige kann meines Erachtens auch romellii. Muss nachher mal Fotos der verschiedenen Funde heraussuchen. Der Fruchtkörper scheint nicht ganz frisch zu sein. Das könnte einerseits die "Buckel"Bildung begünstigen (absinken der Hutränder) andererseits vielleicht auch die Streifung verschwinden lassen?

    Die Farben, insbesondere des Stiels aber auch des Hutes passen sehr gut zu Romellii. Das blasse Strohgelb von mammifer käme vermutlich nicht so kräftig daher?

    Ansonsten schreibt Ludwig bei Romellii Pleuros breit utriform oder paddelförmig, zeigt in den Skizzen aber auch schmalere Pleuros, die zu deinen Bildern passen könnten. So ausgeprägt wie bei dir gezeigt findet man das in den Dokumentationen der Romellii-arten im genannten Artikel allerdings wirklich nicht. Die Pleuros bereiten also schon Kopfzerbrechen. In der Summe wäre meine Tendenz schlussendlich aber doch beim Romelliiaggregat.


    Danke für die Diskussion zu auch selteneren Arten. Das schärft zukünftig ggf. den Blick.


    LG Sebastian

    Hi,

    wirklich knifflig, da es scheinbar auch keine verfügbaren Sequenzen vom Holotype bzw. eines Verantwortungsautors gibt?


    Dann bleibt für mich auch unklar, ob spodoleucus (Moser) und subviscifer (Harmaja) schlussendlich wirklich dasselbe ist? Ludwig zweifelt in der Fußnote an Harmajas Interpretationen und Namensgebung, Harmaja synonymisiert und kombiniert (n.comb.) Arten bzw. Holotypen, die er nicht gesehen hat (siehe Protolog: Mosers spodoleucus, Holotype from Switzerland, not seen): "Hygrophorus albidus Karst. (lectotype selected here) and H. spodoleucus Moser are reduced to synonymy with H. subviscifer." Ich frage mich dann immer auf welcher Grundlage genau? Darf man daran zweifeln? Sequenziert wurde da ja 1985 scheinbar noch nichts. Und die Herleitungen werden ja offensichtlich kontrovers diskutiert, oder? Müsste man die Sequenzierung an den Lectotypen nachholen? bzw. an Mosers Holotype?


    Interessant ist vielleicht noch die Möglichkeit, in PLUTO F hochwertige Fotos der entsprechend sequenzierten Arten anzuschauen (wenn denn welche bereitgestellt wurden). So scheint mir das, was in Unite unter der "Sequenz UDB015302|118042 Hygrophorus subviscifer (P. Karst.) Harmaja" geführt wird (und 96% Übereinstimmung hat zu deiner Sequenz) schon etwas anders als dein Fund (weniger kompakt, gezähnelte Lamellenschneiden?): nach unten scrollen zu "Associated Data" - Record, dann Bild öffnen - Beachte: Rights Holder: Irja Saar:

    PlutoF biodiversity platform


    Dazu wiederrum gibt es ja keine Veröffentlichungen/Beschreibungen


    Also, ich kann mir gut vorstellen, dass es da unbeschriebenes gibt.

    Schlussendlich habe ich ihn sequenzieren lassen, die Gattung ist ja sogar recht gut molekular bearbeitet.

    Denkst du dabei an spezielle Publikationen?


    Vielen Dank jedenfalls für die sehr interessante Darstellung und Diskussion hier.


    LG Sebastian

    Hi,


    die Gattung Alnicola wurde von einem Wissenschaftler namens Kühner im Jahr 1926 eingeführt, um eine bestimmte homogene Gruppe von Pilzarten aus dem größeren unklaren, nebulösen Agaricusstamm Naucoria zu beschreiben (Naucoria von einem anderen Wissenschaftler namens Fries klassifiziert). Die Arten um Alnicola haben ein gemeinsames Erscheinungsbild (facies): warzige Sporen, eine spezielle Art von Lamellenkanten, eine bestimmte Oberfläche auf ihrem Hut und leben eng mit Erle-Bäumen zusammen. Ursprünglich wurden nur 4 Arten dieser Gattung beschrieben, heute gibt es 60 verschiedene Arten, hauptsächlich aus Europa.

    Obwohl die Gattung Alnicola bisher nie falsch verstanden wurde, verwenden viele moderne Wissenschaftler lieber den Namen Naucoria, der von Fries eingeführt wurde. Die Gruppe, die Fries ursprünglich als "Trib. Naucoria" bezeichnet hat, ist sehr vielfältig und umfasst verschiedene Pilzarten (ursprünglich 7 Arten, die nach aktueller Systematik zu verschiedenen Gattungen gehören wie Agrocybe, Alnicola, Flammulaster, Tubaria, und auch nicht interpretierte). Moderne Systematiker teilten diesen Tribus dann aufgrund der Heterogenität in eine Reihe kleinere Gattungen auf.

    Nur die Restarten, die in Naucoria verblieben, sollten dann die Verwendung dieses Namens rechtfertigen, was jeder Autor entsprechend seiner eigenen Vorstellung tat. Unter ihnen war Moser (1955) der den "Rest" Naucoria auf ein striktes Synonym von Alnicola beschränkte.


    Ich habe das bisher auch eher synonym verstanden nach neuerer Systematik und habe auch eher den Gattungsnamen Naucoria verwendet. Verwirrend ist, dass man in Index fungorum bezogen auf die Gattung dann auch unterschiedliche gültige Gattungsnamen findet: z.B. Current name: Alnicola alnetorum, aber dann zum Beispiel Current name: Naucoria salicis ... um zu erklären, woher nun diese unterschiedliche Verwendung kommt und ob es da Unterschiede in den facies gibt, bin ich leider der falsche Ansprechpartner, da ich mich zu wenig mit dieser Gattung auskenne.


    Vielleicht weiß jemand anderes noch mehr dazu?


    LG Sebastian

    Mallocybe heimii - der große Sandfilzkopf würde ich diesen Fund auf Sand (Engerser Feld) bei Salix (Populus) nennen wollen. Es passt eigentlich alles zusammen. Makroskopie mit kräftigem Velum. Standort und kleinbüscheliger Wuchs, dann aber in Hexenring. Grobe, faserige Cortinazone am Stiel. Kurze mehrfach septierte, clavate Cheilozystiden. Sporen variabel wie für die Art beschrieben: +/- projektilförmig (ich fände aufgrund markanter Einschnürungen und Formgebung den Ausdruck Schuhsohlenförmig hier angebracht). Auch teils phaseoliform (auch das beschrieben für die Art).


    Scheinbar nicht so häufig (Ludwig IV: "in Deutschland sehr selten"), hier im Forum findet man auch kaum Funddarstellungen. Für mich ein Erstfund dieser schönen kräftigen Fruchtkörper:


    Kleiner Eindruck der kleinbüscheligen Wuchsform im Hexenring







    Sporengrößenangaben in der eingebrannten Bildkommentierung:


    Cheilozystiden


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, habe heute in der Nachsuche noch einen frischen, jungen Fruchtkörper am Standort gefunden. Der ist jetzt im Trockner und kommt zur Sequenzierung. Bin sehr gespannt, was da rauskommt. Für Cortinarius würde ggf. auch das am ehesten rostbraun wirkende Sporenpulver passen und die Sporen insgesamt. Ich bin sehr gespannt, was das ist. Es heißt jetzt wohl Geduld haben. Vielen Dank nochmals für eure Einschätzungen und Hinweise.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    Die Sporen verfärben in Melzer nicht, keine Dextrinoität. Schnallen finden sich überall: HDS, Zystidenbasis, Stielhyphen (teils relativ schmächtig im Verhältnis zu den Hyphen).


    An Mallocybe musste ich bei den Mehrgliedrigen Cheilos auch kurz denken. In der Tat scheinen die auch solche Inkrustierungen zu können. Habe ich mir auf inocybe.org gerade nochmal angeschaut. Danke für den Hinweis. Die Sporen passen dann wieder nicht zu Mallocybe.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    habe einen völlig unklaren Fall, der mir schon im "Feld" seltsam vorkam und bei dem auch nach Mikroskopie selbst die Gattung für mich nicht klarer geworden ist. Vielleicht könnt ihr mir mal auf die Sprünge helfen. Hier erstmal die Fakten, bevor ich euch meine bisherigen Bestimmungsversuche schildere:


    Also, kleiner Pilz (Hut ca. 1cm) gesellig wachsend auf Sand in ehemaligem Sandabbaugebiet.

    Bäume in der Nähe: Weide, Pappel, Birke, Hartriegel ... Erle ist da eigentlich keine in der Nähe.



    Lamellen auffällig weit auseinanderstehend, ausgebuchtet angewachsen und mit Zahm herablaufend:


    Lamellenschneiden weiß gezähnelt (Cheilozystiden):


    Geruch konnte ich nicht feststellen (da raoch eher der anhängige Sand)


    MIKROSKOPIE

    Sporen in KOH3% mandelförmig mit suprahiliarer Depression, kräftiges Ornament, heute noch aus Abwurf gemessen:

    9,3-11,0 µm (av. 10,0 µm, SD 0,5 µm) x 5,2-6,5 µm (av. 5,7 µm, SD 0,3 µm); Q = 1,6-1,9 (av. 1,7, SD 0,1)(n = 10)



    Das Teil hat keine Pleurozystiden, dafür besonders auffällige und zahlreiche Cheilozystiden mit ! Inkrustierungen ! (Habe ich so noch nie gesehen und wüsste auch nicht, welche Gattungen / Arten das können:



    Hier vergrößert: CAVE: Maßstab im folgenden Bild stimmt nicht (habe vergessen umzustellen, eher 10 als 20µm)


    Hier sehr gut Inkrustination auch in der Zystidenwand zu sehen (Längliche, keulige Zystide etwa Mitte des Bildes), hier stimmt auch der Maßstab wieder:


    Zystiden keulig bis blasig, mehrteilig bzw. septiert:


    Hutdeckschicht aus liegenden Hyphen (cutisartig). Teils schlanke teils stark aufgeblassene Hyphen, alles stark inkrustiert, keine Zystiden oder irgendwelche Endzellen:


    Keine Kaulozystiden, Stielhyphen ebenfalls stark inkrustiert:


    Also, ich würde Telamonie irgendwie ausschließen wollen, wegen dieser Cheilozystiden? Aber was kann das sonst sein? Naucoria würde ich wegen der HDS ausschlüsseln und Galerina passt auch irgendwie gar nicht.


    Stehe komplett auf dem Schlauch. Habt ihr eine zündende IDEE?


    LG Sebastian