Beiträge von ogni volta

    Servus Pablo und Jörg, danke für eure Anmerkungen! Volvariella also, wieder was gelernt:) jedenfalls ein sehr schöner Pilz den ich leider aus Zeitmangel und ohne Transportgefäß nur mal eben geknipst aber nicht mitgenommen und näher betrachtet habe.


    Zur Schärfebeurteilung- ich war wohl etwas zu schisserd, nach den letztjährigen Täublingserfahrungen wo mir teils stundenlang die Goschn gebrannt hat, habe ich diesmal nur winzigste Stücklein und nur recht kurz probiert, daher möglicherweise die Schärfe unterschätzt :gpfeiffen: ich muss mich also mal neu kalibrieren. Oder mir zur Sicherheit ein Fläschchen Milch mitnehmen und wieder mehr als homöopathische Dosen probieren :gplemplem:


    buenas noches,

    Ingo

    Hallo zusammen, da meine Motivation mich nochmal mit vergangenen Funden zu beschäftigen mit der Zeit rapide abnimmt und die Funde in einem Ordner, den ich nie mehr ansehn werde zu vergammeln drohen habe ich mich mal aufgerafft doch noch mal ein bisserl was rauszubekommen. Nicht immer mit Erfolg, aber vielleicht fällt ja dem ein oder anderen noch was dazu ein?


    1) vor ca 8Wochen, damals nach viel Regen, am Wegesrand bei Buche, Hainbuche und Eiche, ein kleiner großer Scheidling (Volvopluteus gloiocephalus)?



    2) ebenfalls Wegesrand bei Weisstanne und Eiche: brennender Rübling (Gymnopus peronatus)? Geschmack im Vergleich zu den Milchlingen weiter unten allerdings nur leicht scharf?




    3) bei Eichen in einem Park Anfang Juni, damals sehr feucht, von Ferne dachte ich an Lyophyllum decastes, die Konstistenz war jedoch sehr brüchig, Stiel hohl, Geruch stark nach Mehl. Der Sporenabwurf enthüllte einen Rötling. Das wars für mich. Der Rest ist Raten: vielliecht Entoloma lividoalbum






    4) Milchlinge unter Eiche, sehr magerer Sandboden, Geschmack ordentlich scharf (7/10) , Lamellen in Stielnähe teils queraderig, das kann aber vermutlich bei einigen Arten mal vorkommen. Milch weiss, keine Farbänderung nach 10min. Der seltene "queraderige Milchling (Lac. acerrimus)" wirds wohl eher nicht sein. Jemand noch eine Idee?



    Kollektion 2 ein paar Meter weiter:




    5) unter Hainbuche im Park, den traue ich mich mal als Hainbuchenmilchling (Lac. circellatus) anzusprechen:



    6) ein Stäubling mit schön gelber Peridie- oder ist das evtl ein Befall? im Park auf Sandboden.





    7) Haare an Geum urbanum, wohl kein pilzlicher Ursprung, aber was dann? sehr stabil, wer handarbeitet kennt vielleit diese Stopfwatte...



    8) im Erlenbruch am Moorrand, eigentlich nur Erlen in der Umgebung, Ahorn würde ich aber doch nicht ausschliessen, aufgrund solitärem Wachstum in unverzweigten EinzelFK und apothecienfreiem langem Stiel: Xylaria longipes




    9) zu guter Letzt eine Gruppe wunderschöner Risspilze unter Buche und Eiche auf Sandboden am Wegesrand (Kalkeinfluss möglich), Geruch für mich nach Karokaffee (habe ich aber seit meiner Kindheit nicht mehr getrunken daher bin ich nicht wirklich sicher, jedenfalls nicht unangenehm), hier hab würde ich den von Matthias hier ebenfalls angefragten (ich erlaube mir das mal zu verlinken, da bisher noch keine Antwort kam) kegeligen Risspilz (Pseudosperma rimosum) in Erwägung ziehen.






    Danke fürs Anschaun und eine schöne Restwoche

    Ingo

    Hallo Ingo, bei dem unbekannten Objekt denke ich an eine Schuppe von Schmetterling, Motte o.ä.

    Servus Bernd, gute Idee! da fällt es mir wie Schuppen von den Augen....muss ich mal einen Falter von der Straßenbeuchtung vorm Haus klauben und näher betrachten!

    Servus beiernand, nachdem ich vor einigen Wochen schon einmal in die fränkische "Schweiz" <hüstel> gefahren bin um mit der Sippschaft eine Wanderung zu unternehmen gab es nun eine Wiederholung. Wieder lag der Fokus nicht auf dem Boden. Aber als manch einer auf den glitschigen Wurzeln dem Boden doch näher kam wurde allerdings folgender interessanter Fund gemacht:



    ein alter Fichtenstumpf im Buchenwald. In dem Waldstück standen sogar auch noch einige lebende kapitale Fichten.


    Zu Hause dann nochmal schick gemacht:


    Spontan ward ich an einen Zitterzahn erinnert, nur ohne Zähne und in schicker Farbe. Naja das ist halt mein Niveau an Pilzn ranzugehen :D

    Fast hätte ich noch einen Ascomyceten in Erwägung gezogen, aber unter dem Glas war dann die Verwandschaft mit dem Glibber ala Tremella klar.

    Leider habe ich mich irre schwer getan da irgendwas brauchbares zu photographieren, selbst mit Unmengen Kongo und geschlossener Blende kaum was zu sehen...



    immerhin Schnallen musste ich nicht suchen



    dafür nach Basidien um so mehr, mit 4 Sterigmen so wies ausschaut:


    auch mit Oxalat Kristallen schmückt man sich, wie in der Tremella Verwandschaft gern gesehen


    dieses Bild könnte von Dali stammen


    Allerdings war all diese ganze Marter nicht notwendig, der Lappen lässt sich schon makroskopisch sicher ansprechen: es sollte Tremiscus helvelloides, der rötliche Gallerttrichter sein.


    Und noch einen Erstfund gabs für mich:


    Zunächst dachte ich an ein Christophskraut, aber die Blätter waren doch den allseits beliebten Beeren des Rubus Clans sehr ähnlich. Und so konnte ich meinen alten Schmeil mal wieder brauchen: es sollte eine Steinbeere (Rubus saxatilis) sein. Gewachsen in unmittelbarer Nachbarschaft der obigen Wurzel. Leider habe ich sie nicht gekostet, sie soll wohl ganz erfrischend schmecken.


    Einen schönen Sonntag,

    Ingo

    Ahoj, hat jetzt etwas gedauert, aber ich habe mir das Phaeohelotium nochmal vorgeknöpft letzte Woche und auch vermessen. Die freien Sporen maßen 20,5x3,4µm und sind damit für Ph. monticola wohl zu groß?


    Ich konnte noch zwei weitere intakte Fruchtkörper finden, der Rest war leider von offenbar einer ganzen Horde Heidelbeersuchern zertrampelt worden. Das Substrat ist Birkenrinde.



    auch nach Haken habe ich gesucht, aber keine gefunden? die Asci scheinen "gerade" verknüpft zu sein (siehe unterer Ascus)?


    die Paraphysen sind fragmentiert (ob das aber nicht auch ein autolytischer Prozess sein kann) und ohne Auftreibungen an der Spitze


    hier habe ich von außen gekratzt, es sollte also ektales (?) Excipulum sein?



    im Bereich des Fußes



    dann fand ich noch diese faszinierend Keratur- ich habe keine Schimmer- nachdem es so viele filigrane so symmetrische Organismen vielleich nicht gibt rate ich mal es könnte eine Kieselalge sein? Aber was macht sie auf dem Land? etwas mehr als halb so lang wie ein Ascus



    ich fand auch einen Schlauch in dem sich eine ganze Menge davon und einige Pilzhyphen befanden - vielleicht Überreste eines Wurms der sie gefressen hatte? Allerdings fand ich keine Organe des "Wurms".. daher wohl eher doch keiner? vielleicht ein Kotstrang? hach spannde Mikrowelt..:gcool:




    Ja jetzt bin ich abgeschwiffen, also ich würd mich ja schon freuen wenn noch wer eine Idee hätte zum gelben Becher, ich habe leider keine Literatur und im Netz find sich a nix gscheits. Vielleicht Felli ?


    Einen schönen Sonntag,

    Ingo

    Danke Felli für die Begriffsklärung, ich bin halt Anfänger..

    Hemiamyloid müsste der Apikalring gefärbt sein.

    Bei P. monticola sieht man normaler Weise 2 schwach blaue also amyloide Striche.

    so war es tatsächlich, ich hatte gemeint an der Spitze ein paar mal doch eine leichte Blaufärbung erahnt zu haben aber als ich dann fotografiert habe hab ich das nicht mehr erwischt und nur noch rot gesehen.


    Und das Excipulum sieht mir eher nach der Medula aus - also vielleicht eher als Mittleres Excipulum bezeichnen.

    auch hier hast du recht, das stammt aus dem Inneren, ich wusste nicht dass man auch bei Ascocarpen von Medulla spricht, ich dachte alles was nicht Asci sind wäre Excipulum (Inneres, Äußeres)

    danke wieder was gelernt!
    ich werd’s ausbessern.


    Mit Maßen kann ich leider (noch) nicht dienen, ich trockne das Stück und kann sie vielleicht nachliefern irgendwann.


    Der Standort war bei der Aufsammlung trocken und sonnig aber möglicherweise in den Wochen zuvor überschwemmt? Eine Rinne war nicht weit weg.

    LG Ingo

    Servus zusammen,

    letztes Wochenende habe ich mal einen Ausflug ins fränkische Hügelland unternommen, was ich trotz der relativen Nähe viel zu selten mache. Bei sommerlichen Temperaturen ging es eine Runde über die Charlottenruh auf ein paar Aussichtsfelsen entlang der Pegnitz. Pilze standen dabei nicht im Vordergrund, ein gelegentlicher Fund ließ sich jedoch nicht vermeiden. Zu Hause erlebte ich dann drei mal eine Überraschung (die freilich den Kenner nicht so sehr überraschen wird) trotzdem kann sich vielleicht der ein oder andere an den drei (halb)Kugeln erfrischen.


    Losgehts mit einem derzeitigen Klassiker, wenn man sich die Fundmeldungen der letzen Wochen so anschaut.



    Nach kurzer Zeit stark knicklichtgelbmilchend - Peziza succosa. Leider am Anfang der Wanderung gefunden so dass das kleine Stückchen leider zu Hause - mittlerweile gut durchgegart- unter dem Glas keine verwertbaren Strukturen mehr zeigte. Aber ich denke auch makroskopisch klar.


    Am Ende der Wanderung schon fast in der Dämmerung fand ich nochmal Becher, die den Ausflug zum Glück besser überstanden. Sie wuchsen auf nackter Erde an einem Hohlweg unter Eiche, Hasel und Hainbuche. Bemerkenswert fand ich dass sie so flach wie eine Untertasse daherkamen. Das hatte ich bisher nur bei Gyromitra ancilis im Frühjahr gesehen. Und selbst die war nicht ganz so flach anliegend.


    Die Maße waren so ca einer 1 Euro Münze entsprechend, eher noch etwas flacher. Natürlich musste ich die auch einstecken.

    Zu Hause zeigte sich dann das:





    Na sowas - das passt ja irgendwie auch hervorragend zu Peziza succosa...

    Auf die Idee sie mal durchzubrechen bin ich nicht gekommen. Als ich mir die Stellen wo ich mit der Nadel Proben entnommen hatte jetzt nochmal anschaute war mir alles klar- aus den Verletzungen war mittlerweile gelbliche Milch ausgetreten...:D Somit hatte mich mal wieder die Vielgestaltigkeit unserer kleinen Freunde hereingelegt.



    Der Zweite narrte mich ebenfalls, ich hatte ihn in den letzen Wochen mehrmals in toller Ausprägung gefunden. Diesmal in ganz jung, so dass mich hier auch erst das Glas auf die richtige Fährte brachte. Er fand sich an einem Wegrand auf Detritus.



    Nachdem es die einzigen waren, tat mich schwer zu beurteilen wie der Reifungszustand so war.. -es waren Babies aber witzigerweise wohl frühreif, denn ich konnte sogar ein paar Asci finden im Gestrüpp. Wahrscheinlich hat sie die Hitze nicht weiterwachsen lassen und die Reifung eingeleitet?





    Die Mikros passen m.E. gut zu Aufnahmen von Humaria hemisphaerica wie ich sie vor ein paar Wochen in der ersten Regenzeit fand:



    die Fruchtkörper damals waren allerdings deutlich größer:



    Und die dritte Kugel im Überraschungsbecher nahm ich eigentlich nur mit weil ich sie für eine gestielte Gallertträne oder irgendwas aus der Richtung hielt und noch nie eine Gallertträne unter dem Mikro hatte. Und wenn ich das Ding eh schon anschmeiss dann nehm ich den halt grad auch noch mit.

    Leider habe ich durch einen dummen Fehler die Standortbilder verloren, weil ich gleichnamige Bilder später in den selben Ordner überspielte und die Ursprungsdateien leider damit überschrieben habe. Natürlich war auch hier der Standort auf dem Boden im Nachhinein für eine Gallertträne eher untypisch. Aber naja, war halt klein, gelb und knubbelig:P

    Gewachsen auf vergrabenen Rindenresten an einem Einschlagplatz, mittlerweile relativ trocken und sonnig gelegen.

    Das Makro zu Hause ließ mich dann langsam an der Erstdiagnose zweifeln...




    Und... näher betrachtet wars dann doch ein Becher!


    mit schönen lanzettförmigen Sporen wie ich sie auch noch nie gesehen hatte:


    hemiamyloid in Lugol, sehr leicht blauend im Porusbereich (leider nicht zu dokumentieren, vll bekomm ich’s nochmal hin)


    Medulla / mittleres Excipulum (danke Felli)


    Mit den Merkmalen wäre ich dann bei der Gattung Phaeohelotium. Ob nun monticola oder eine der 16 anderen Arten vermag ich nicht zu klären, aber ein toller Fund für mich wars allemal, der mich mal wieder gelehrt hat auch das Kleinstzeugs nicht zu verachten.


    Ich hoffe es hat geschmeckt,

    Ingo

    Servus liebe Entomologen und Freunde des Kreuchzeugs, diese schicke Raupe querte unseren Weg heute im Stadtpark. Sie war überraschend schnell unterwegs und ging beim Versuch sie auf ein Blatt von der Straße wegzubefördern in einen Kungfu-Angriff über und sprang durch die Luft. Beeindruckendes Tier! Vielleicht kennt sie ja einer?




    liebe Grüße ingo

    Servus Beli, Mist dann hab ich das falsch verstanden, „auf das Stielfleisch“ hab ich als das Innere interpretiert.. ich dachte mir schon, das ist eigenartig weil das Innere ja sowieso in 0,nix blaut.. :haue:Naja jetzt ist er getrocknet..

    Hallo zusammen, ich habe nun Sporen in Wasser gemessen und komme auf 13,9 µm im Mittel; Min 13µm; Max 15µm (n=14). Die FK lagen 3 Tage im Kühlschrank. Nach dem o.g. Artikel käme mit diesem Maß auf Brandstelle P. laeterubra infrage, allerdings sollen hier die Apothecien laut diesem Artikel nur 1-4mm Durchmesser haben. Kann mir jemand weiterhelfen? Das Netz gibt leider nicht wirklich was dazu her und einen Ellis oder vergleichbares besitze ich leider nicht. Danke für eure Mithilfe

    Hallo Bernd, cool, das ist durchaus möglich, der umgebende weiße Ring soll wohl typisch sein. Man müsste, wollte man ganz sicher sein noch ausschließen dass die Konidien mehrzellig sind. LG Ingo

    Ob P. constellatio tatsächlich so kleine Fruchtkörper hat, wage ich allerdings zu bezweifeln.

    Hallo Karl, das behauptet Angela Lantieri hier. Kommt mir aber auch komisch vor, da der Diameter anderswo bis 10mm angegeben wird. Allerdings unterscheidet sie auch constellstio und convexella.. was ja wohl nicht mehr uptodate ist? Leider habe ich keinen Uni Zugang mehr und kann auf zB die Pfister Arbeit nicht zugreifen. Hast du oder Björn boccaccio die oder was ähnliches brauchbares zufällig? Ich habe gesehen ihr habt auch gerade welche gefunden. Witzig, als würden die deutschlandweit zur selben Zeit loslegen..

    viele Grüße Ingo

    Servus beiernand,

    letzte Woche habe ich am Straßenrand an einen kleinen Park angrenzend ein paar kleine leuchtend orange Becherlinge unter Eiche, Birke und Kiefer gefunden. Ausgewachsen bis 8mm, dann mit welligem, eingefalteten Rand, unbehaart und ungestielt. Bei näherer Betrachtung fielen mir im sandigen, von einer Peltigera bewachsenen Boden Holzkohlereste auf. Ob die nun mit den Pilzen in Zusammenhang stehen kann ich natürlich nicht sagen. Höchstwarscheinlich hat dort jemand mal Restasche aus seinen Grill entleert. Wie dem auch sei, die globosen mit vielen Öltropfen gefüllten Sporen weisen auf die Gattung Pulvinia. Falls die Kohle mit rein spielt kämen mit der Größe wohl P. carbonaria, archeri und laeterubra infrage (Antieri, 2008; hauptsächlich bezogen auf Pfister, 1976), wenn ich das richtig sehe. Ansonsten könnte es P. constellatio/convexella sein. Leider kann ich derzeit mangels Eichung nicht Messen (ich hätte aber die Möglichkeit evtl. im Laufe der Woche mich mal an ein Mikro mit Messokular zu setzen). Was ist eure Einschätzung in welche Richtung das gehen könnte?

    Wenn ihr mir dazu ratet aufzugeben ist das auch in Ordnung - ich hätte ja gar nicht gedacht dass ich die Gattung rausbekomme...



    hier sieht man die Kohlestückchen Edit: sie sehen aber recht frisch aus und sind nicht im Boden eingebettet.



    Spazierstockförmige Paraphysen



    IKI-


    Bwb, Sporen glatt, mit auffällig dicker Wand (stielloser Pfeil), Asci basal teils gegabelt (Pfeil)


    Danke fürs Anschauen,

    schönen Abend

    Ingo



    Edit 2023: mittlerweile denke ich, dass diese Kollektion eine klassische P. convexella/constellatio nach Pfister darstellt.

    Servus, danke für die spannende Diskussion, ich werde natürlich versuchen auch ein Exsikkat herzustellen und den Interessenten mit mehr Ahnung zukommen lassen. Habe den Großen gezeigten mitgenommen, leider hat er bis ich zu Hause war stark gelitten (gestern war es zur Abwechslung mal wieder heiß), aber ich werde am Montag versuchen den Kleinen zu holen und unter hoffentlich besseren Bedingungen in den Backofen zu transferieren. LG Ingo

    Danke für eure Kommentare. Natürlich interessiert mich auch sehr wo der einzuordnen ist. Ich werde mal einen Sporenabwurf versuchen. Ein naturbelassener Fichtenwald ist’s aber nicht gerade;) Eiche, Buche Kiefer auf Sand und Kippen…allerdings ist Böhmen nur 2h weg 8o schönen Abend

    In der Mittagspause war ich gerade nochmal da, der Röhrenboden ist gelb. Eine Bataille Linie iS. einer roten oder braunen Linie zwischen Röhren und Hut ist nicht vorhanden. Leider blaut er so schnell dass es kaum fotografisch festzuhalten ist.




    der Stiel hat jedoch über Nacht gerötet.


    noch ein Bild des jungen noch stehenden FK.


    Auch ohne Bataille Line glaub ich am ehesten an einen Suillellus. Ich hätte vermutet dass er einfach keine roten Pigmente bilden kann, was aber durch das heutige Röten am Stiel widerlegt ist.
    LG Ingo

    Servus Schupfi, oha toll! dann gibts von der Netzhexe doch auch eine gelbe Form. Ich habe vorhin alle meine Bücher durchforstet und nur die gelbe Form des Flockis gefunden. In jedem Fall ein sehr schöner Pilz. Zumindest solange bis ich ihn berührt habe... ;( auch den blauen Strich auf dem rechten hab ich verursacht als ich ein bissl die Blätter weggeschoben hab um den Stiel besser zu sehen.


    vor allem da der junge ja auch so schön gelb ist und nicht einfach durchs Alter entfärbt scheint

    da war noch ein kleinerer links von den beiden der auch komplett gelb war. Zumindest den hab ich unberührt stehen lassen damit sich noch andere daran erfreuen können :)

    Servus zusammen, unglaublich wie hier gerade alles explodiert, obwohl ich kaum Zeit habe raus zugehen, finde ich doch fast täglich irgendwas an der Bushalte oder im Hinterhof. Den habe ich gerade am Raucherplatz unter Eiche gefunden. Oder er mich, so quitschegelb wie er daherstrahlt. Zuerst dachte ich an was "besseres" wegen dem leicht rosa behauchten Hut des rechten. Aber aufgrund Netz und heftigen Blauens vermute ich doch nur eine etwas gelb geratene Netzhexe? oder geht das noch als Normalversion durch? bis ich ihn berührt hab war er tatsächlich komlpett gelb von Kopf bis Fuß, inklusive Röhren... aber ehrlicherweise hatte noch nicht so viele Hexen, auch wenn sie wohl anderswo Massenpilze sind...






    Viele Grüße und ein schönes Wochenende

    Ingo

    Hallo Björn, tolle Fotos mal wieder! Als Mikroneuling sei mir die Frage gestattet: ist die violtte bzw grüne Farbe der Sporen natürlich oder ist da ein Reagenz im Spiel? und wenn nicht- wieso sind die Sporen im Ascus hyalin und die freien so stark gefärbt? Oder ist das vielleicht was Dungi spezifisches?:/

    bunte Grüße Ingo

    Servus zusammen,

    mal wieder auf dem Weg zum Bahnhof fand ich heute am Wegrand einen morphologisch auffallend veränderten Gras- Horst. Die Blätter waren teils ziehharmonikaartig aufgefaltet und rötlich verfärbt. Bei genauerer Betrachtung fand ich als Übeltäter einen krustenartigen, die Halme komplett umschlingenden weisslichen bis gelben Belag.



    Entgegen meiner Erwartung war er nicht weich und abwischbar sondern recht hart und bei entsprechender Gewaltanwendung eher bröselig. Das erklärt sich aus der Tatsache, dass es sich hier nicht um einen oberflächlich wachsenden Rostpilz sondern um einen im Gewebe wachsenden endophytischen Kernpilz aus der Familie der Mutterkornartigen (Clavicipitaceae) handelt. Wie in dieser Familie üblich produziert auch er Alkaloide und macht das Gras damit für Wirbeltiere (Weidevieh!) aber wohl auch manche Insekten giftig. Da das Gras dadurch möglicherweise vor Fraß geschützt wird postulieren hier manche sogar eine symbiotische Beziehung zwischen Gras und Pilz. Das kann ich zumindest in meinem Fall nicht wirklich nachvollziehen denn offensichtich verhindert der Pilz, der im Landwirtjargon auch als Erstickungsschimmel bekannt ist, die Ausbildung der Ähren und hindert somit das Gras an der Fortpflanzung. Für mich ein No-Go für einen Symbiont. Zumindest dieses Gras betreffend ein klarer Parasit.



    In Deutschland kommen mehrere Arten von Gras-Kernpilzen (Epichloë) vor. Hier handelt es sich vermutlich um Epichloë typhina denn den Wirt konnte ich mit Hilfe von Bernd ( kruenta) als Knäuelgras (Dactylis glomerata) bestimmen und die Sporen zerfallen anscheinend nicht in Teilsporen so wie es die anderen vorkommenden Arten wohl machen.









    Zu meiner Überraschung hatte ich aber sogar einen doppelten Fang gemacht, denn auf einigen "Kolben" fanden sich schiesscheibenartige Konidienlager. Ein Hyperparasit!




    Jetzt wollte ich natürlich gerne probieren ob ich alle beide samt Grashalm auf ein Bild bekomme. Gar nicht so einfach bei der unterschiedlichen Konsistenz von Halm und Pilzen. Nach vielen gescheiterten Versuchen habe ich doch ein paar akzeptable Bilder hinbekommen wo sich zumindest die Beziehung nachvollziehen lässt hoffe ich.


    links erahnt man den Konidenrasen







    nachdem es sich um einzellige, glatte Konidien handelt, gehe ich von Clonostachys epichloë aus.


    Leider besitze ich keine besondere Literatur sondern habe mich an Jules Website, dieser schweizer Seite sowie diesem Wikipedia Artikel orientiert, der sich vor allem auf diesen Artikel von Leuchtmann et al. bezieht.


    Für Kommentare und Korrekturen bin ich daher dankbar,

    eurer Ingo



    Ps: wer hat das Alien im Halmquerschnitt gefunden?