Beiträge von ogni volta
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Hier die Auflösung des Kriminalfalles: die auf dem Boden stehende Baumkrone, die dem Getöteten angeblich auf den Kopf geflogen ist zeigt bei näherer Betrachtung einen pilzlichen Bewuchs. Soweit so gut. Wenn man sich den wiederum genauer anschaut stellt man fest, dass die Fruchtkörper geotrop angeordnet sind (mit ein paar Grad Abweichung). Nun gibt es zwei Möglichkeiten: 1) die FK waren bereits am stehenden Baum vorhanden und sind zufällig genau auf dem Kopf gelandet als er abbrach. 2) Sie sind erst nach dem Abbrechen der Krone erschienen. Weiter kommt man hier mit Spekulationen über die Art. Zugegeben der Größenvergleich ist schwierig aber ich denke man erkennt sie sind relativ groß und recht dunkel. Es kommen dort in Gewässernähe hauptsächlich zwei Arten an Weide in in Frage:Trametes suaveolens und Daedaleopsis confragosa. Für die erstere sind die FK zu groß und zu dunkel. (ok. ja, sind könnten auch einfach alt sein..;) Nun muss man sich den Wuchs von Daedaleopsis vergegenwärtigen. Er ist nämlich entgegen der Wuchsform vieler "Porlinge" umgekehrt glockenförmig. Heisst die flache Seite ist oben und die schräge Seite unten. Leider habe ich davon kein Bild auf dem Rechner und traue mich wegen Copyright keins aus dem Web zu posten. Vielleicht hat ja jemand von euch zufällig eins zu Verdeutlichung. Wenn man sich nun den Stamm genau ansieht sind die FK mit der flachen Seite nach oben angeorndet. Der Wuchs von so ausgeprägten FKs wird sicherlich wenige Monate in Anspruch nehmen. 2 Wochen sind dafür selbst bei besten Bedingungen zu wenig. Somit ist an Jack R.'s Geschichte etwas faul...
Liebe Grüße Ogni
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Hallo Karl,
„mal in Melzer geschaut. Bring zwar keinen großen Erkenntnisgewinn zur Bestimmung „
>> sieht aber sowas von stark aus!!
Freie Sporen konnte ich leider keine finden, vor den deinen habe ich aber Angst, sie erinnern mich eher an irgendwelche tropischen Parasiten...
VG Ogni
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Hallo Tuppie! Das ist schon mal ein gutes Indiz! ... aber noch kein Beweis.. er könnte auch geahnt haben dass der Baum im Wind bricht, daher geschrien und dann den splitternden Baum auf den Kopf bekommen haben..
Schau das Bild mal in Vollansicht an. Es ist ja schließlich ein Pilzforum hier..
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...was für ein harmloser Titel....
Guten Abend liebe Freunde des Moders!
letzte Woche habe ich eine kleine Runde gedreht, nichts besonderes, auf den ersten Blick... doch bei näherer Betrachtung...etwas sonderbar... oder was meint ihr?
Das erste Bild ist etwas für mykologisch bewanderte Kriminologen. Hier konnte ich einem Gespräch von zwei Kripobeamten lauschen:
Johnny B. wurde bei einem Gewitter vor 2 Wochen von einem herabstürtzenden Ast erschlagen. Der Zeuge Jack R. berichtet einen Schrei, gefolgt von einem lauten Krachen vernommen zu haben. Darauf hin habe er nachgesehen und den Schwerverletzten unter diesem Ast gefunden. Er habe den Mann dann (zur erfolglosen Reanimation) an die nahegelene Straße gebracht und den Rettungsdienst informiert.
Inspektor Spore, halten sie Jacks Geschichte für plausibel?
Oder lügt Jack ohne rot zuwerden?
In meinem Rücken befand sich eine alte Weide. An deren Rücken befanden sich zwei Leichen. Sie waren in einen Spalt im Holz geklemmt worden.
Offenbar schon lange tot, doch die Frisur adrett. Die Strümpfe lassen einen Mord im Milieu vermuten? die perfekte Mumifizierung zeugt von solidem Handwerk.
Natürlich ging ich nach so einem Schrecken erstmal in ein nahegelegenes Moor um etwas auf andere Gedanken zu kommen:
Dort fand ich diese eigenartigen Spuren... Hat hier jemand seine Cohiba abgeascht? oder wohnt hier der Geist von Helmut Schmidt?
Irgendetwas lässt mich vermuten dass ein schmieriger Typ daran beteiligt gewesen ist..
Vielleicht war er auf der Suche nach diesem Badenser. Ein schwerer Junge, keine Frage.
Ein Mann wie ein Baum... (siehe ausgewachsene Esche im Hintergrund), seine zahlreichen Poren atmeten Whiskey.
Ich verzog mich lieber. Im nahgelegenen Bach wollte ich mir das Gesicht abwaschen...
...am Ufer war ein Kiefer angeschwemmt. So ein Schwein dachte ich mir! die Hasenzähne fehlen....
Gerade war der Ast doch noch jung und frisch, plötzlich war er von diesen Stalagmiten überzogen... ich habe keine Ahnung was hier vorgeht...
Und diese Achsel war doch eben noch glatt rasiert? Ich glaube ich geh schnell wieder nach Haus'
Ich stützte mich an der Wurzel der alten umgestürzten Eiche ab...
ist das Blut???
Gerade wollte ich mich übergeben, da krochen diese abgetrennten Finger aus dem Laub hervor. Sie waren schwarz. Aber sie rochen glücklicherweise nach nichts.
Irgendwie schaffte ich es heim. Puh. Das war knapp!
Doch einen hab ich euch unterschlagen, der fand irgendwie den Weg in meine Tasche. Er sah so unschuldig aus. Ich legte ihn nachts noch unters Mikroskop:Ich hoff es hat euch gefallen...
und ihr seids nicht allein zu Haus...
euer Ogni
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Servus Ingo!
(es fühlt sich komisch an das zu schreiben, bei mir in Süddeutschland gibts keine Ingos, zumindest hab ich in meinem Leben erst einen getroffen.. aber das Pilzforum ist voll davon, crazy, manchmal bekomm ich da Gefühle der Vorhersehung.. dass ich hier gelandet bin)
Na jedenfalls danke für deine Erklärungen und den Link! Ich habe letztens nochmal 2h mikrsokopiert aber leider keine einzige Perlenkette gefunden. Weder im Schnitt noch im Quetsch, mehrzellige bis so 3-4 ja, aber auch nicht so schön wie du das dokumentiert hast. Hab schon vermutet dass ich irgendetwas falsch mache. Auf die Isidien werde ich nochmal achten wenn ich wieder dort vorbeikomme, was zur Wabenkopfzeit sicher mal passieren könnte
Ps: als Höhenlage kann man den Fundort mit 310mÜnN nicht bezeichnen umso mehr freut mich der Fund dann.
Viele liebe Grüße Ogni (Ingo) -
Ahoi Sandra, was wächst denn bei dir an den Bächen? Also wenn der Bach ab so 2-3m breit ist dann sollten da doch irgendwo Erlen stehen? Oder schau mal nach einem älteren Baggersee? Machma Mr. G..gle auf und geh auf topographische Karten dann schaust du wo ein Bach im bewaldeten Gebiet verläuft und dann schau da mal hin. Ich drück dir dir Daumen!
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Servus Christoph, danke für das schöne ausführliche Portrait, da hast du dir viel Zeit genommen
Zusammen mit einigen anderen Fories durfte ich mich auch schon über die kleinen Becher freuen so früh im Jahr. Wir haben hier ein paar Impressionen gesammelt. Viele Grüße Ogni
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Hallo Phil, danke für die Beschriftung! Ich war mir unsicher weil mein erster Asco unter dem Mikroskop eine Cibaria war und dort war es umgekehrt- alles voll mit Asci und die Paraphysen musste ich suchen. Hier waren gefühlte „Kilometer“ Oberfläche nur Paraphysen und sehr vereinzelt Asci. Aber vielleicht ist die Flechte gerade halt nicht so aktiv mit der Verbreitung beschäftigt.
Servus Christoph, danke dir für deine Ausführungen! Die Farbe des Thallus ist auch feucht eher Richtung petrol denn grün. Ich werd also nochmal suchen. Am besten vermutlich in einem Zupf-quetsch Präparat, oder lassen sich die Perlenketten auch im Schnitt sehen?
Viele Grüße Ogni
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Hallo liebe Flechtenspezis,
in einem Auwald an abgestorbener Esche (wie ca 75% der dort meist noch stehenden aber teils bereits entrindeten Eschen) fand ich auf Sphagnum diese hübsche Hundsflechte in voller Blüte. Ich habe kaum Ahnung von Pilzen und gar keine von Flechten, die über Hustenpastillen aus Isländisch Moos hinausgeht.
Weil sie gar so hübsch war und ich gerade ein Mikroskop geliehen bekommen habe musste sie natürlich einmal drunter. Auch im Kleinen war sie hübsch, nur habe ich keine Idee was ich da so gesehen habe. Vielleicht könnt ihr mir ja etwas mehr dazu erzählen? Ob es jetzt Peltigera praetextata oder hymenina oder ganz was anderes ist mir in diesem Fall auch gar nicht so wichtig.
Außerdem habe ich ein paar konkrete Fragen:
i) ich habe leider im Web nirgends Sporenbilder gefunden: die Maße von P. hymenia sollten sich im laut Laessoe um 47-70x3-5µm bewegen (also extrem lang und dünn) hat zufällig von euch jemand ein Bildchen davon oder kann mir gar sagen ob ich zufällig eins davon geschossen hab aber sie nicht erkannt habe?
ii) Der Photobiont soll bei Peltigera Nostoc sein: davon fand ich reichlich Bilder im Netz. Kurzbeschrieben: Perlenkette. Problem: im Thallusschnitt gibt es zwar eine deutliche grüne Schicht mit den Photobionten, aber auch im Quetschpräparat habe ich keine Perlenketten finden können. Liegen die dort einfach "einzeln" vor oder ist der Photobiont in dem Fall doch was anderes (weil das gute Stück doch keine Peltigera ist??)
Beschreibung:
a) makroskopisch:
blaugrau bis dunkel olivgrüner, blattartiger, stumpfer, an den Rändern hell bereifter Thallus mit rotbaunen Apothecien, unterseitig leinenfarbig, geadert mit langen dunklen gegabelten Rhizinien.
b) mikroskopisch
b1 Thallus: deutlich zu erkennen die Schicht mit den Photobionten
Hyphen? mit Septen
Photobionten herausgelöst (leider besitze ich nur ein 40er Objektiv ohne Messokular) Kann dass trotz fehlender Aggregation Nostoc sein oder ist das was anderes?
b2 Apothecia
Schnittbild:
Zwei verschiedene Typen Zellen: lang & dünn bzw etwas dicker & nicht die Oberläche erreichend
Hier dafür gefüllt mit allerei feinkörnigem Material
mittig nach 1h zeigend: grobkörnig gefüllt
sind das vielleicht Sporen? oder Asci mit den Sporen?
Vielleicht könnt ihr ja etwas zu meiner Erhellung beitragen, ich würde mich sehr freuen!
Wie gesagt es geht mir nicht um eine Bestimmung (sondern um etwas mehr Verständnis der Anatomie einer solchen Flechte)
Vielen lieben Dank schon mal!
Ogni
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Servus Brummel, das hast du mal sauber falsch verstanden! Ich bin (immer noch) ein Neuling auf dem Gebiet und möchte was lernen von „alten Hasen“ wie dir. Ich hab gesehen dass du den Namen geändert hast und mir gedacht, da wird was dahinterstecken. Nachdem du das nicht kommentiert hast war ich einfach neugierig und hab nachgesehen was die Ursache dafür sein könnte. Ich war davon ausgegangen dass du unter Erle geschaut hast und nachdem in meiner Beschreibung beide als getrennte Arten geführt sind dachte ich mir spannend, vielleicht habe ich mir das ja doch zu einfach gemacht mit der Benamsung anhand des Substrates. Aber wenn nun beide synonym sind, umso besser dann passt ja alles! Und ich muss nichts ändern an meiner Benennung.
Also nochmal sorry wenn das besserwisserisch rübergekommen ist, das Gegenteil ist der Fall.
viele Grüße Ogni -
Hallo Brummel da waren wohl deine Sporen zu groß...? was mich interessieren würde: sind sie auf Weiden/Pappelkätzchen gewachsen oder auch auf Erle? Genau hinschauen lohnt sich also... viele Grüße & ein schönes Wochenende!
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Ach toll, das wird ja ein richtiges Frühlingsfest hier!
Die Krüge hoch auf ein prächtiges Pilzjahr! Und die Kätzchen!Ein dreifaches Hyph hyph Hurra!
Also: zeigt her euere Becherchen!!
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Hi Luca, das ist ja toll! Da freu ich mich sehr für dich und auch dass ich mit meinem Post andere Menschen dazu bewegen konnte auch mal im Kompost unter Erlen rumzuwühlen;)
Meiner Recherche nach kommt da nichts anderes in Frage
Herzlichen Glückwunsch zum Fund und schöne Fotos hast Du gemacht!
Liebe Grüße Ogni -
Oh Tuppie, famoos! Mit Schirmchen und Röhrchen wird der Drink perfekt!
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Hallo Ulla, danke für deinen Kommentar! Ich habe nichts davon mitgenommen denn ich fange gerade erst mit dem mikroskopieren an und besitze auch keinerlei Schleimpilzliteratur.
Doch schön sind sie allemal!
viele Grüße Ogni -
also viel Sekt passt da nicht rein.
Hast recht, aber ist ja auch Fastenzeit!
Aber danke für das Kopfkino. Wär doch mal was für ne Mykologenfeier.... ich geb noch ne Runde aus!
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Servus beiernand,
wie so viele Andere zog es mich gestern bei frühlingshaften Temperaturen raus ins Gehölz. Eigentlich wollte ich ja nach Moostomaten schauen aber bei der Rast am Bachlauf fielen mir viele kleine lang gestielte Sektbecherlinge auf. Zunächst dachte ich an Anemonenbecher, aber von denen fehlt im Fränkischen natürlich noch jede Spur um diese Jahreszeit, außerdem hatte ich die viel größer in Erinnerung (hier aus dem Forum, nicht dass ich sie schon mal gefunden hätte).
Was auffällig schien war die Nähe zum Scharbockskraut, das früh dran auch bereits unter dem Schnee ausgetrieben haben muss. Vielleicht gibt es da ja eine Beziehung dachte ich mir und steckte ein paar ein. Sklerotien oder andere Dinge waren mir nicht aufgefallen.
Zu Hause dann gab ich ein paar Tropfen Wasser ins Tupper ums sie feuchtzuhalten denn ich wollte sie irgendwann im Laufe der Woche mal unter das neu ergatterte Mikro legen. Wie es so kommt, ich konnte nicht schlafen (und dachte mir frei nach RATM: what better place than here, what better time than now...) und holte sie wieder raus. Mit dem Wasser hatte ich es etwas übertrieben, sie schwammen quasi in der Suppe.. Aber dadurch hatte sich der Lehm gelöst und plötzlich erkannte ich am Fuße fast jedes Sektgläschens einen verfaulten Blütenstand. Es kam nur Erle in Frage sonst stand da nix. Die Recherche war kurz, makroskopisch passte der Erlenkätzchenbecherling (Ciboria amentacea) bereits sehr gut. Zwecks der Gaudi habe ich ihn natürlich trotzdem nochmal seziert:)
Nachdem ich das Mikroskop gerade erst geliehen bekommen habe und mal sehn will ob mir das überhaupt liegt habe ich natürlich keine Chemie zu Hause- aber ich dachte mir warum nicht mal einen Tropfen Braunol Desinfektionsmittel (enthält Povidon Iod) daraufgeben, wenn es um einen Stärkenachweis im Poruspfropfen geht- vielleicht färbt das ja auch damit? und wie!
Also falls euch mal das Lugol ausgeht holt den Verbandskasten raus
Hoff es hat euch gfallen,
ah bevor ichs vergess Prost, zumWohl und Chinchin!
euer Ogni
Ps: ach ja heute bei Spaziergang habe ich mal bei mir um die Ecke im Moder unter Erlen geschaut und siehe da auch dort sind sie vorhanden, scheinen also zumindest hier nicht wirklich selten zu sein wenn man mal unter Erlen sucht. Trotzdem sehr elegante Teile finde ich.
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Guten Abend liebe Schleimer Freunde,
gestern habe ich drei Tage nach der Schneeschmelze zwei schöne Schleimpilze finden können. Ich denke makroskopisch wird man nicht weit kommen aber vielleicht stimmen ja die Gattungen?
Der Erste:
an stark vermorschtem- tja eher Nadelholz würde ich sagen obwohl das in einem Auwald war in dem aktuell nur Erlen und Eschen (nicht mehr lange...) stehen.
Könnte das eine Hemitrichia sein?
Der Zweite:
in einem Sumpfgebiet, Erlenbruch, an am ehesten Weide: eine Trichia? oder werde ich gar getäuscht (decipiens cf)?
Danke für eure Einschätzung!
Ogni
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Mir ist der Geruch bisher auch noch nie aufgefallen, ich habe allerdings auch nicht bewusst daran geschnuppert da eigentlich schon von ferne gut zu erkennen. Heute habe ich einen großen Stamm voll von ihnen gefunden und mein Kleinster wollte sie unbedingt „pflücken“. Nachdem ich am Nachbarstamm einige hübsche Schleimis entdeckt habe, die ich gerne in Ruhe fotografieren wollte, ließ ich ihn mal machen
Später hatte ich ihn wieder auf meinem Arm und dachte: würg was müffelt denn hier so nach Gulli... es waren seine Finger;)
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Ihr seid echt spitze! Danke für die Erläuterungen und Einführung in die Terminologie Christoph! Toll dass ihr auch Neulingen geduldig versucht die Mykologie näher zu bringen und euch nicht sagt „was interessiert mich dieser Kinderkram“. Ich denke davon kann auch mancher stille Mitleser profitieren, so wie ich mich auch immer freue wenn jemand auch mal die Basics fragt.
Schöne Woche,Ogni
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Meine Frau sagt manchmal wenn ich am Mikro sitze :
"Suchst du wieder nach Schnallen ?
Ha Norbert, das ist ja gut dass sie nicht eifersüchtig ist
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Pablo, danke dass du dir die Mühe gemacht hast das so ausführlich zu erklären!
Theoretisch zu wissen wie was aussieht nützt halt nicht viel wenn man es dann an der falschen Stelle sucht oder misinterpretiert- insofern ist das toll wenn jemand das an einem konkreten Beispiel erläutern kann!
Eine Frage habe ich jetzt doch noch:
Kann ich generative und Skelett Hyphen im Hymenium irgendwie unterscheiden? Sind die Skeletthyphen bei den infrage kommenden Arten am Ende immer inkrustiert?
Nochmal ganz lieben Dank für deine Anmerkungen,
Ogni
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Danke Frank- wie viele Septen sollte man denn so geprüft haben auf Schnallen? Schwierige Frage, ok vermutlich alle die man entdeckt;)
Aber was anderes:
Wenn ich mich recht erinnere haben die Schnallen was mit der Zellteilung zu tun- kann es dann sein wenn der Fruchtkörper alt und abgesport ist dass man keine Schnallen mehr findet einfach weil er nicht mehr wächst?
Grüße Ogni
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Vorneweg ... diese Frage konnte ich nicht klären
Aber ich möchte realistisch sein- das wäre fürs erste Mal auch vermessen gewesen, oder?
Trotzdem möchte ich meine ersten Versuche im mykologischen Kaffeesatzlesen mit euch teilen, es hat mir jedenfalls Spaß gemacht da mal reizuschaun und vielleich könnt ihr mir ja helfen was ich wirklich gesehen habe...
Es ergab sich dass mir ein Freund (der mit dem Schimmel..;) angeboten hat ein derzeit nicht genutztes Kursmikroskop bis zur Wiederaufnahme der derzeit pausierten Präsenzkurse auszuleihen - da konnte ich natürlich nicht widerstehen!
Zwar ohne dickes Kaliber und ohne Mass - aber hey dachte ich mir, da werfe ich doch mal drunter was mir als nächstes unter die Nase kommt!
...es war ein Porling. Rückblickend vielleicht nicht die beste Idee für die erste Session (sorry liebe Deckgläschen, der Pilz war härter)... aber er ich mag doch Zähnchenschwämme so gern
Zunächst habe ich tatsächlich versucht ein Zähnchen längs mit einer Rasierklinge zu schneiden. Das ist nur mit Pinzettchen, ohne Einbettung naja (keine Kraftausdrücke, nein nein)
Also hab ich einige kleine Zähnchen in Gänze druntergepackt. Resultat siehe oben. Schließlich habe ichs mit der hier im Forum für Ascos beschriebenen Zupf-Quetschtechnik versucht und das Glas hat gehalten. (Merci beaucoup auch an den gentilen Accipeter für die literarische Unterstützung!)
Das sah dann so aus:
1) Makroskopisch: an einem stark vermorschten Hainbuchen (Carpinus betulus) Stumpf fand ich diesen teils resupinaten, teils deutlich (bis ca 3cm) pileaten Bewuchs mit leicht filziger, grün bealgter Oberfläche und unterseits peripher polygonalen Poren die nach zentral immer mehr in flache "Stacheln" übergehen und nicht mehr rein weiss waren.
So rein makroskopisch würde er schon zu Irpex lacteum passen meine ich, aber die Steccherinum Arten sind ja bekanntermaßen schwer zu unterscheiden.
2) mikoskopisch in Leitungswasser:
a) kleine "Stachel"Spitze in toto:
Was die dünnen Strukturen sind konnte ich nicht eruieren. Basidien sollten jedefalls eher keulig aussehen? Der dicke inkrustierte Prügel bei 9h könnte vieleicht eine Pseudo- Zystide sein. (warum eigentlich Pseudo?) hm so Vieles verstehe ich nocht nicht...
Diese auffälligen inkrustierten Strukturen fand ich auch im Zupfpräparat noch vielmals:
hier habe ich nochmal eine Ausschnittsvergrößerung gemacht- sind das doch verschrumpelte Basidien?
(Anmerkung: damit man auf dem handgehaltenen Foto durchs Okular überhaupt was erkennt musste ich Kontrast und Beleuchtung auf Anschlag drehen, daher erscheinen die Zellwände viel zu dick, erstes und letztes Bild haben einen Rotstich da mit Handy versucht)
und schließlich fand ich doch noch einige Septen ohne Schnallen (hoffe ich zumindest)
natürlich kann ich mangels Erfahrung nicht ausschließen dass ich welche übersehen oder nicht erkannt habe und somit kann ich keinesfalls behaupten da wären keine (Aber zumindest ist mir keine ins Auge gesprungen)
Zuletzt habe ich mehrere Tage versucht ihm Sporen zu entlocken (angefeuchtet draußen unter Glas, drinnen unter Glas, auf der Heizung unter Glas), keine Chance
Habt ihr noch einen Tip oder ist der um die Jahreszeit einfach leer? (ok, viel würde es ohne Messung zur Bestimmung eh nicht beitragen, außer sie wären rund, dann wärs wohl S. bourdotii)
Somit kann ich zwar nicht beweisen dass es Irpex ist, aber zumindest spricht bisher nichts dagegen- oder?
Ich bin euch sehr dankbar für Interpretationshilfe und bitte korrigiert mich wenn ich Schmarrn verzapfe!
Ein schönes Wochenende
Ogni