Beiträge von ogni volta

    Geblüht haben diese Stängel nicht, aber nebendran waren schon Blüten erkennbar.

    Also wenn der bei euch erst anfängt zu blühen geht der schon noch. Bei uns hat er schon Ende April geblüht (Südhang) und ist mittlerweile schon lange durch. Den Geschmack einer guten selbstgemachten Maibowle liebe ich. Nicht zu vergleichen mit dem künstlichen Waldmeister Zeug das man so im Handel bekommt.

    LG Ingo

    Servus Dani, schöne Schwammerln für die Jahreszeit! Achtung mit dem Waldmeister, wenn ihr den kulinarisch verwerten wollt solltet ihr den am besten vor der Blüte sammeln (April) da danach der Kumaringehalt ansteigt, was einem einen zünftigen „Schädel“ beschert.. Für ein Duftsackerl kann man ihn natürlich auch jetzt noch verwenden.

    Lieben Gruß Ingo

    Hallo Thorben,

    vielen Dank für die Bestätigung und den Link zu Deinem Beitrag von 2017 (irgendwie hat es mir den bei einer Forumssuche nicht angezeigt, da hatte ich wohl was falsch eingestellt).

    Wenn ich so vergleiche passt das ja sehr gut. Sogar diese Sporenumhüllungen waren Dir auch aufgefallen. Weisst du dazu evtl. Näheres? Finden sie sich auch bei anderen Arten?


    Wann die nächste Entomophthorales kommt weiß ich nicht, es war ein Zufallsfund;) Ob es sich lohnt danach zu suchen?


    Viele Grüße

    Ingo

    oder "Trauermückentöter traurig: er ist gar keiner, denn die Mücke war ein Psycho"


    Servus zusammen,


    wie ich in meinem Kommentar zu Christians Beitrag bereits erwähnte habe ich vor etwa zwei Wochen auch eine verpilzte Fliege, in meinem Fall eine Trauermücke (Sciaroideae), in einem meiner Anzuchttöpchen finden können. Leider blieb es eine einzelne, sodass sich meine Hoffnung der biologischen Schädlingsbekämpfung der diesjährigen Trauermückenplage mittels Entomophthora nicht erfüllte.


    EDIT: nachdem ich nun die Mücke selbst im Vergleich zu einer frisch erlegten Trauermücke mikroskopiert habe stellte ich fest, dass es sich bei der befallen, auch wenn sie im Anzuchttopf neben den ganzen Trauermücken lag um eine andere Art, nämlich eine Schmetterlingsmücke (Psychodidae) handelt. Diese Gattung ist kenntlich an den behaarten Flügeln. Somit erklärt sich auch die fehlende Ausbreitung unter den Trauermücken und unter anderem meine anfängliche Fehl"bestimmung" des Parasiten siehe unten.


    Ich konnte dennoch nicht umhin einen Bestimmungsversuch zu wagen. Dabei habe ich einiges über diese interessanten Parasiten gelernt. ZB. dass es sich bei einigen Arten streng genommen um eine Geschlechtskrankheit handelt, denn die befallenen Fliegen dieser Arten wirken auf Geschlechtspartner als supernormale Stimuli, wodurch es zu einer deutlich gesteigerten Kopulationsfrequenz kommt. Die Anziehungskraft bleibt wohl selbst bei einer bereits verstorbenen Fliege noch bestehen. So sorgt der Pilz effektiv für seine Verbreitung. Auch soll er das Verhalten der Fliegen dahingehend modifizieren, dass diese vor dem Ableben einen möglichst prominenten Platz über der Erdoberfläche anfliegen um die Chance der Verbeitung seiner Sporen nochmal zu erhöhen.


    Zur Bestimmung eines solchen Parasiten sind neben der Kenntnis des Wirtsorganismus auch die mikroskopische Darstellung der Primär und Sekundärkonidien, der Konidienträger und evtl. steriler Zellen ("Zystiden") notwendig. Um die verschiedenen Typen der Konidien zu erhalten ging ich nach der Anleitung von S. Keller vor (den Artikel hat Thorben in Christians Post ja bereits verlinkt) und habe die Fliege zwischen zwei Objektträger in einen halboffenen Behälter gelegt. Allerdings habe ich die Fliege nicht schwimmen lassen wie dort beschrieben, da ich Angst hatte sie würde an den Rand des Behälters gezogen werden und die Sporen somit nicht auf meinem OT landen. Stattdessen habe ich in den Behälter etwas feuchten Zellstoff gelegt.


    Zunächst einige Bilder zur Illustration (bereits mit korrekter Beschriftung):

    Bild1

    Befallene Schmetterlingsmücke (Psychodida spec.) auf Erdkrume


    Bild2

    Größe des Exemplars ca 1,5-2mm; das gesamte Abdomen ist überwuchert


    Bild3

    Sporenabwurf mit einigen Haaren der Schmetterlingsmücke (vermutlich vier Primär- und zwei Sekundärkonidien; ich habe etwas zu lange gewartet oder die Mücke war bereits zu lange tot)


    Bild4

    manche Primärkonidien schienen von einer Art hyaliner Hülle umgeben zu sein, leider habe ich keine Färbungen getestet um sie näher zu charakterisieren (Mucus etc).

    Maße Primärsporen aus Abwurf: (22.9) 23.2 - 27.8 (28.8) × (9) 9.8 - 12.2 (12.8) µm Q = 2 - 2.5 (2.8) ; N = 25 Me = 24.9 × 11.2 µm ; Qe = 2.2 (incl. Papille)

    Breite der Papille: 4 - 4.4 (4.7) × (3.3) 3.5 - 3.8 (3.9) µm Me = 4.2 × 3.6 µm


    Bild5

    Primärkonidien mit Ausknospungen


    Bild6

    Sekundärkonidien in weiterer Entwicklung, es bildet sich auch hier eine Konidiophore aus, an der die Sekundärkonidie hängt


    Bild7


    Bild8

    Primär und Sekundärkonidien (kleiner), im Hintergrund Zystide; aus Quetschpräparat.

    Maße Sekundärsporen: 8.4 - 14.3 × 5 - 8.1 µm Q = 1.7 - 1.76 (1.8) ; N = 3 Me = 10.9 × 6.4 µm ; Qe = 1.7


    Bild9

    Zystide


    Bild10

    Zystiden; Dicke an der Spitze 6,9- 14,1µm; maximale Dicke 17,1- 22,2µm


    Bild11


    Bild12


    Konidiophoren und Zystide. Leider gelang es mir nicht die Konidiophoren zu präparien.


    Bild13

    Schuppen der Schmetterlingsmücke (Psychodida) schließen eine Trauermücke (Sciarida) aus


    Im Schlüssel von Keller & Petrini (2005) gelangte ich zunächst wegen der mutmaßlich unverzweigten Konidiophoren zu Entomophtoroideae. Nachdem ich die Konidien als "länglich elongiert" einstufte gelangte ich weiter zur Gattung Erynopsis - diese sollte jedoch keine Zystiden haben. Also zurück und nochmal ein Versuch mit "birnenförmig". Damit gelangt man zur Gattung Entomophaga. Die Sporen tragen eine prominente Papille, was passt und die Sekundärsporen entstehen seitlich und sind wie die Primärsporen geformt, was ebenfalls passt. Aber: auch hier sind keine Zystiden beschrieben. Sackgasse!


    Gehe ich allerdings nun davon aus, dass ich nur Sekundärsporen (und Tertiärsporen, bzw sind manchmal auch zwei verschiedene Sekundärsporen beschrieben??) gefunden habe könnte es dann evtl doch eine Entomophtora s str. sein? (Die Primärsporen dieser Arten sind glockenförmig und daher würde diese Gattung ausscheiden) Leider sind die Beschreibungen die ich finden konnte sehr spärlich und Sekundärsporen sind zwar oft erwähnt aber fast nie beschrieben...

    Nun für diese Annahme finde ich, wenn ich über das Substrat Sciaroideae in allen meinen mitterweile angesammelten Artikeln rückwärts suche nur eine einzige Art: Entomophtora trinucleata. Leider konnte ich keine Kerne innerhalb der Konidien erkennen und besitze auch keine Kern-Färbemittel, sodass ich diese steile Hypothese nicht überprüfen kann. Außerdem fand ich keine Sporenbeschreibung zu dieser Art. Weiterhin ist es ja durchaus denkbar, dass die Arten zwar hoch wirtsspezifisch sind, jedoch die Wirte auch mehrere Parasiten "beherbergen" können (auch wenn sie bisher noch nicht beschrieben wurden).

    Also: alles sehr sehr spekulativ!


    EDIT: Der Fehler liegt bereits ganz am Anfang: es muss sich um verzweigte Konidienträger handeln.

    Damit landet man dann bei der Gattung Erynia und hier passen dann die Sporen auch und alles hat seine Richtigkeit. Es sind also Primärsporen und Sekundärsporen. Auch die Zystiden passen zur Gattung. Zudem war die usprüngliche Bestimmung des Wirtes als Sciarida falsch, denn es handelt sich um eine Psychodida.


    Mit der Sporengestalt, der Papille und den großen Zystiden kommen nach Keller

    (in Arthropod-pathogenic Entomophthorales from Switzerland. IV.Second addition 2012)

    vier Arten infrage:


    Erynia fluvialis S. Keller 2007: scheidet aus da: Primary conidia (17) 19.2±20.8 (24) x (7) 8.4±9.4 (11) mm, Q = 2.19±2.4; -> hier deutlich größer


    Erynia thurgoviensis S. Keller sp. nov 2012. : Primary conidia (22-) 26.5-27.0 (-30) x (10-) 10.6-10.7 (-12) pm, Q 2.49-2.54 etwas schmaler als hier, evtl noch im Rahmen? Papilla narrow, 3-4 pm wide: hier etwas weiter gemessen, Wirt in der Erstbeschreibung: Psychodidae indet. -> würde passen


    Erynia ovispora (Nowakowski) Remaudiere & Hennebert 1980: Primary conidia (22-) 25.0 (-28) x (11-) 12.5 (-15) pm,

    Q 2.0 (1 series, n 50), ellipsoidal (Plate 3, fig. 7). Cystidia powerful, subterminally enlarged; host Psychodidae -> passt insgesamt besser v.a. wegen der breiteren Konidien und breiteren Papille


    E. variabilis wird noch als ähnliche Art aber mit anderen Sporen und Zystiden erwähnt, von ihr habe ich leider keine Beschreibung/Daten gefunden



    Damit würde ich die hier gefunde Spezies erstmal als Erynia cf ovispora ex Psychodida spec. benennen.

    Mit einer gewissen Restunsicherheit cf da ich ich die Mikroskopie bei diesem persönlichen Erstfund leider noch nicht umfassend hinbekommen habe und einige Strukturen nicht oder nicht ausreichend beurteilen konnte. Aber zumindest die beurteilbaren Befunde sind mit dieser Art gut vereinbar.


    Ich freue mich den Fall nicht gleich aufgegeben zu haben und habe wieder einiges gelernt.


    Kommentare wie immer willkommen,

    viele Grüße

    Ingo



    PS: Ich habe mich entschlossen den Post in seiner ursprünglichen Form (die ich bereits vor 2 Wochen aufgesetzt hatte) mit Editierung zu veröffentlichen um die Bestimmungsschritte und meine Probleme dabei nachvollziehbar zumachen, sodass sie evtl. anderen Foristen bei ihren Bestimmungen eine Hilfe sein können. Damit es nicht zu konfus wird habe ich die Bilder samt Beschriftung jedoch akualisiert.

    Servus Dani, willkommen bei den (virtuellen) Schwammerlnarrischen!

    Auch wenn ich jetzt schon lange im fränkischen Exil lebe, freue ich mich doch immer wieder von meiner Heimat zu hören/lesen.

    Ich bin gespannt was du uns so berichtest - vielleicht kenn‘ ich ja den ein oder anderen Wald aus meiner Jugend wieder.

    D‘ehre ==Pilz24 Ingo

    Servus Christian,

    ich hatte mich letztens auch gefreut inmitten der Trauermückenschwärme über meinen Vorzuchttöpfchen eine offensichtlich von einem Fliegentöter überwucherte zu finden. Leider blieb es bei einer, ich hatte gehofft der Pilz wäre vielleicht als eine Art biologische Schädlingsbekämpfung zu gebrauchen. Dabei habe ich mich etwas eingelesen. Die Bestimmung ist leider alles andere als trivial. Möchte man das ordentlich machen benötigt man nämlich "Primär" und "Sekundärsporen" (in diesem Fall einer Anamorphe spricht man von Konidien).

    Sekundärkonidien erhält man durch feuchte Inkubation eines Sporenabwurfs von Primärkonidien. Ich füge dir mal einen umfassenden, allerdings bereits recht alten Gattungs- Schlüssel von Waterhouse und Brady an. (Einen vergleichbar umfangreichen rezenteren Schlüssel konnte ich nicht finden).

    Auf der anderen Seite heisst es, dass diese Arten hoch wirtspezifisch sind, sodass es möglicherweise ausreicht den Wirt und die Gattung sicher zu bestimmen.

    Das allerdings gestaltet sich für einen nicht Entomolgen v.a. bei einem vom Befall alterierten Individuum oft sicherlich nicht einfach.

    Vielleicht möchte sich ja thorben96 auch noch dazu äussern.

    Viele Güße Ingo

    Hallo Bernd, die ersten drei sind ja richtig gutes Zeug 8| dafür hätte ich auch die Arbeit sausen lassen. Ich hoffe du hast einen anderen ausreichend feuchten Platz für die Bretter gefunden :cool:.

    LG Ingo

    Hallo Peter, den untergegangenen Schnitt kann man mE. kaum ohne Beschädigung retten. Dass er untergeht wird wohl an der Hygroskopie desPEG liegen.

    Hast du den PEG Schnitt mal direkt auf auf den OT gelegt? Bei mir hat sich das mit einem Tropfen Wasser schnell verflüssigt. DG drauf und ggf noch etwas Wasser „durchziehen“.

    Vielleicht ha ja noch jemand eine bessere Idee.

    LG Ingo

    Hallo Stefan, den bzw das Artenaggregat hinter dem deutschen Trivialnamen würde ich dir schon auch makroskopisch bestätigen wollen- denn wenn man das Schlafmoos als Masstab nimmt sollten die Wimpern bis um 1mm Länge sein. Damit sollte es auf Holz der genannte sein. Zur Sicherheit müsste man noch unter dem Mikroskop die Wurzeln der Haare zählen und die Sporen betrachten- bei meinen bisherigen Funden mit dem Aussehen und Standort kam aber nie was anderes raus.

    Wenn du dich irgendwann mal tiefer damit befassen willst findest du hier einen Schlüssel.

    VG Ingo

    Hallo Martin, danke, dass du uns virtuell mit auf deine Exkursion genommen hast- Gipshügel habe ich bisher noch nie besucht!

    Die Übersichtsbilder finde ich klasse um einen Eindruck vom Habitat zu bekommen.Von den von dir gezeigten Flechten gefällt mir Xanthocarpia crenulatella am besten. Das Moospolster mit den langen Glashaaren darüber und die eingetrockneten Moose im Hintergrund bilden ein wunderbares "Gärtchen".

    Dass du keine Erdflechtengesellschaften finden konntest ist natürlich schade, aber wenn ich mir die ersten Bilder so ansehe frage ich mich auch wo, außer vielleicht an den steilen Gipsaufschlüssen sie wachsen sollen. Da ist ja schon ziemlich hohe Vegetation überall zu sehen. Und an den Gipsabbrüchen ist vermutlich zu viel Bewegung drin als dass sich langsamwachsende Arten etablieren könnten. Das Problem der teils sehr raschen Sukkzession (sicherlich gefördert durch den landwirtschaftl. Stickstoffeintrag) haben wir hier auf dem Sand auch, ich bin immer wieder beeindruckt wie schnell offen liegende Sandflächen zB nach Stromtrassenbau von Jahr zu Jahr mehr verbuschen und innerhalb weniger Jahre wieder alles verschlossen ist. Insofern könnte ich mir vorstellen, dass die Halden des Gipsabbaus dort vielleicht sogar Rückzugsorte für solche Arten sein könnten. Da hoffe ich dass man es mit der Renaturierung" dann nicht übertreibt und Zackzack wieder Erde drüber gekippt wird und ein paar Wiesenblumen gesät werden, fertig. Das habe ich bei Sandgruben im Nbg'er Umland leider schon erlebt. Jammerschade finde ich, das Gegenteil hätte man tun sollen, die Büsche und Jungkiefern roden und alles möglichst lange offenhalten. Aber gut, da gibt es verschiedene Ansichten..

    Viele Grüße,

    Ingo

    Nein Marco das sollte keine Kritik sein! Wer nicht zweifelt kommt nirgendwohin;) Und wie du schreibst völlig berechtigt:

    Der zweite Artikel zeigt klar eine andere Art als der erste, welcher mE die von dir gefundene Art zeigt. Vielleicht lässt sich das klären wenn du die Primärliteratur, die Autoren zur Bestimmung herangezogen haben versuchst zu bekommen?

    Liebe Grüße Ingo

    Hallo Marco, ein toller Pilz, den du auch schön abgebildet hast. Was lässt dich an C. sexdecimspora zweifeln, außer, dass der offenbar sehr selten dokumentiert ist? deine Angaben passen doch gut zu den Beschreibungen.

    VG Ingo

    Hallo zusammen,

    ich habe schon länger ein paar "Nasenzwicker" (Flügelfrüchte von Ahorn, vermutlich A. speudoplatanus), die ich Anfang des Jahres in einem Sandkasten eingesteckt hab herumliegen. Gestern habe ich sie dann mal eingeweicht und etwas näher betrachtet. Dabei konnte ich Gnomonia cerastis, einen Pyrenomyceten mit auffälligem Sporenschlot finden.




    FK in der Cutis eingesenkt, der "Schlot" ragt heraus



    Sporen einfach septiert: (12.7) 12.8 - 14.7 (14.8) × (1.8) 2.3 - 2.7 (2.8) µm Q = (4.9) 5 - 6.3 (7.2) ; N = 13


    Porus "kongophil", IKI - Asci: 42.91 - 50.6 × 8 (8.7) µm


    Viele Grüße

    Ingo

    Servus zusammen,

    ich habe die Eichelschale mit Helicosporium cf vegetum noch etwas feucht aufbewahrt und nun ist noch eine zweite Anamorphe aufgetaucht. Unter der Lupe wächst sie ebenfalls rasig, ist allerdings weiß und man erkennt dunkelbraune Konidiophore in ähnlicher Größe. Mikroskopisch hat sie Sporen mit langen Setulae an beiden Enden. Diese reifen in Sporenbällen an der Spitze der "Konidophoren". Es gibt aber auch sterile Setae. In einer aktuellen Arbeit von Réblová et al. 2021 werden die ähnlichen Arten um Codinaea, Codinaeella, Chloridium und Mensipora diskutiert.


    gelbgrün: Helicosporium cf vegetum/virescens ; weiss: Codinaea spec.


    Konidiophore: (123.8) 130 - 160.1 (170.9) × (3.4) 4.1 - 5 (5.5) µm Q = (22.5) 26.7 - 38.7 (42.2) ; N = 6


    Ausschnittsvergrößerung: Stern: Konidiophorenspitze mit abgelöster Apikalzelle



    Réblová et al. 2021  (open access; https://doi.org/10.3390/jof7121097)

    (Bemerkung: ich denke diese Zitierweise ist bei einem open access Artikel hier erlaubt, ansonsten entferne ich die Abbildung jederzeit wieder)


    Meiner Ansicht nach reifen die Konidosporen am ehesten nach dem Typ C2 nach Reblova an unverzweigten, gestreckten Konidiophoren was für die Gattung Codinaea sprechen würde.

    Die Sporen und Setulae- maße würden nach Fungi of GB & I gut zu der wohl sehr häufigen Codinaea fertilis passen, die auch als Schädling im Ackerbau auftritt. Die Konidophoren habe ich allerdings etwas zu lang gemessen. Nach dem Artikel von Reblova wären die Sporen allerdings zu groß für C. fertilis. Hier würde von den Sporenmaßen gut Codinaella lutea passen, jedoch gibt sie noch kürzere Konidiophorenmaße an als für C. fertilis. Kulturell könnte man die beiden wohl an der Abgabe eines gelben Farbstoffes bei letzterer unterscheiden. Ich belasse es daher bei einem cf.


    an der Spitze der Konidiophoren sitzt eine Apikalzelle um die herum die Sporen reifen; sie bleiben zunächst noch aneinander haften



    Freie Sporen, (12.4) 14.1 - 16.2 (17.2) × (2.1) 2.3 - 2.8 (3.1) µm Q = (4.7) 4.9 - 6.9 (7.2) ; N = 24 gemessen ohne Setulae

    Die Setulae messen: (5.6) 6.3 - 7.5 (9.2)


    Kommentare gerne willkommen,


    Viele Grüße,

    Ingo

    Hallo Hilmi, da hast du ja einen tollen Flechten-Teller entdeckt!

    Du kannst auch mal mit Peltigera prätextata vergleichen, die ist vergleichsweise häufig.

    Die Bestimmung ist für mich als nicht Kenner aber immer eine Herausforderung. Man muss meist Farbe der Lappen trocken und feucht, Bereiftheit (Lupe) und Aussehen der Rhizinen sowie am besten mit Apothecien beurteilen. Und dann ist da für mich oft noch einiges an Interpretationsspielraum.

    Aber vielleicht kann sie ja auch jemand so vom Bild her festmachen.

    Dein Farn sollte der Mauer Streifenfarn (Asplenium trichomanes) sein.

    VG Ingo


    Ps: wenn du mal wieder dort hinfährst kannst gerne Bescheid geben, das ist nur ca ne Stunde von mir weg, die Gegend ist toll, Kalkbuchenwälder sag ich nur;)

    Hallo zusammen, als ich das Helicosporium aufhob fand ich daneben noch ein sehr graziles Stielbecherchen im Eichenlaubdetritus. Der Hutdurchmesser betrug 1,2mm, der "Stiel" war mit 22mm in Relation extrem lang. An seinem Ende fand ich ein Sklerotium. Oder zumindest meine ich das, mitterweile kommen mir Zweifel und ich ärgere mich dass ich es nicht durchgeschnitten und mikroskopiert habe. Vielleicht war es ja auch irgendein Same. Jedenfalls hatte dieses runde schwarze Gebilde einen Durchmesser von 1,5mm. Von den mir bekannten Skerotienbechern passt keiner. Ciborinia candolleana hatte ich nach einer Recherche "in Sonneberg" noch in Betracht gezogen, der hat aber spitzere Sporen, die hier sind eher ovoid. Von den Sporen passt nach meinen Aufzeichnungen a.e. Ciboria conformata, der um diese Jahreszeit allerdings auf zersetzten Erlenblattadern wächst. Auch in Richtung Samen habe ich gesucht, da gibt es zB Ciboria ploettneriana, die an Veronica Samen wächst, aber ebenfalls von den Sporen her nicht passt.

    Hat von euch jemand eine Idee?









    Ect. exc.


    Exc. vom Rand


    Sporen einkernig, (6.9) 7 - 8.2 (8.6) × (3.4) 3.8 - 4.3 (4.5) µm Q = (1.7) 1.8 - 2 ; N = 24


    Viele Grüße,

    Ingo

    Hallo Martin,

    In dieses Stadium rücken Flechtenapothecien nie vor

    ja zum Glück ^^ so können zumindest die mir nicht vergammeln..


    Das bwb ist einfach schon Jahre alt und ist ausgeflockt, warum auch immer. Jedenfalls ist es nicht mehr zu gebrauchen, schaut furchtbar aus.


    VG Ingo