Servus Wastl, das wird sie sein.
LG Ingo
Servus Wastl, das wird sie sein.
LG Ingo
Hallo Peters, danke für die Anregung, an Ostern habe ich eine Flechte gefunden an der ich das gerne mal probieren möchte. Ich habe herausgefunden, dass ein gebräuchliches Abführmittel, das unter dem pharmazeutischen Namen „Makrogol“ vertrieben wird aus PEG 3350 besteht. Man bekommt es für 7-10 Euro rezeptfrei in der Apotheke.
und setze einen Tropfen Glycerin zu
wann machst du das? Ich hatte geplant das Pulver über einer Flamme zu schmelzen und dann ein Tröpfchen Glycerin zuzugeben? Oder löst du PEG in Wasser, setzt dann Glycerin zu und lässt das dann wieder eintrocknen? Ich möchte keinen Block gießen, nur ein Thallusstück am OT befestigen, damit es beim Schneiden nicht wegrutscht.
Das hatte ich bereits mit Parafin (Teelicht) versucht. Der Schnitt ist damals gut gelungen, leider hat man die Paraffin Bläschen im Präparat, wenn man nicht mit zB Xylol wäscht (war mir wegen Toxizität zu aufwändig, hab nur eine Küche, kein Labor)
Hier erhoffe ich mir einen Vorteil durch PEG was ja mit Wasser auswaschbar sein sollte.
Ich werde gerne berichten, auch wenn der Versuch scheitert.
Viele Grüße Ingo
Ein Mitbringsel aus dem Kindergarten. Unter dem Mikroskop erkennt man die hohe evolutionäre Anpassung auf das Leben im Menschenhaar. Alle Beinchen tragen quasi Karabiner zum Einhaken. Am Kopf erkennt man Tastorgane für das Finden einer geeignete Stelle zur Nahrungsaufnahme. Die Mahlzeit findet sich im Abdomen (Nativpräparat, keine nachträgliche Färbung, 100x, Stack aus 16 Einzelbildern, ansonsten unbearbeitet)
Der Forensiker erkennt feine Bläschen im Verdauungstrakt und im Tracheensystem- es ist Silikonöl und hat zum Tod dieser Nymphe von "Pediculus humanus capitits" geführt.
Ich finde das Bild würde durchaus als Aufdruck für ein Metal Band T-Shirt taugen...
Grüße Ingo
Was für eine traurige Nachricht musste ich heute morgen lesen.
Vor gut zwei Wochen hatte Nobi noch eine Band im Musikthread vorgestellt. Die war genau mein Ding. Ich musste mir gleich die aktuelle Scheibe im Plattenladen holen und habe dabei erfahren, dass diese britische Band, The Bevis Frond, Ende April zufällig ein Konzert quasi vor meiner Haustür gibt. Ich dachte mir, das ist doch mal DIE Gelegenheit Nobi endlich persönlich kennen zu lernen und lud ihn zu uns ein. Ich habe lange keinen Menschen getroffen dessen Musikgeschmack ich fast ausnahmslos teile (GBV!) und das obwohl uns altersmäßig mehrere Jahrzehnte trennen. Wir hatten uns in den vergangenen Jahren einige Nächte lang darüber ausgetauscht, das war großartig. Musik verbindet doch auf eine besondere Art.
Was die Kleinpilze betrifft und insbesondere die Kackepilze war Nobi eine Koryphäe, das ist hinlänglich bekannt- was ihn überdas besonders machte war seine unermüdliche Motivation sein Wissen auch an Neulinge weiterzugeben. Hatte jemand einen coprophilen Pilz hier eingestellt dauerte es meist keinen Tag, ja oft keine Stunde und ein Kommentar von Nobi, nicht selten mit eigenen Dokumentationen und mit Angaben zu aktueller Literatur oft gleich als pdf angefügt erschien. Seine Begeisterung hat denke ich einige hier im Forum, wie auch mich, angesteckt. Er war der Grund für ein Olivenschälchen voller Kaninchenköttel auf unserem Kühlschrank. Ohne ihn hätte ich mich niemals an eine Bestimmung getraut, aber mit dem Wissen, es gibt jemand mit dem ich den Bestimmungsversuch diskutieren kann und der mir hilft auf den richtigen Pfad zu kommen habe ich nicht lange darüber nachgedacht.
Nobi Du wirst uns fehlen! ich nehme Dich im Kopf mit auf das Konzert und werd an Dich denken während ich meine Haare schüttel. Rock & Roll Nobi, machs gut!
Ingo
So und weil ich grad dabei bin muss ich mal einhaken weiter oben bei Matthias und Frank- mein absolutes Lieblingsalbum von Herrn Jung ist ein eher unbekanntes namens Mirror Ball- na klar aus den 90ern. Entstanden aus einer Zusammenarbeit mit Eddie Vedders Band Pearl Jam, die Gesangsparts werden aber fast ausschliesslich von Young übernommen.
und für mich eine Road Trip Hymne: Auf dem Bock Richtung Norden. Endlose Wälder bis zum Horizont. Pilze muss man nicht suchen, man erntet sie dort wo man sein Nachtlager aufstellt, während der Kocher das Wasser aufwärmt. Hachja schön wars.
Viele Grüße Ingo
Servus zusammen,
ich finde diesen Thread ja eine tolle Sache und wollte mich schon lange mal daran beteiligen. Irgendwie kam dann doch immer was dazwischen. Nachdem mich aber weiter oben Nobi auf Bevis Frond gebracht hat, die absolut meinen Nerv getroffen haben, hab ich beschlossen es jetzt endlich mal zu tun.
Zu hören gibts von mir heute eine Band namens "Locust Fudge", eine Kombo um Mastermind Christopher Uhe aus dem schönen Ostwestfalen, die Ende der 90er aktiv war. Deren zweites Album "Royal Flush" kann ich Fans von Lofi Rock nur wärmstens empfehlen. Auch wenn auf englisch gesungen wird und zwar fast akzentfrei(?!) ist die krautige Herkunft nach ein paar Takten nicht zu überhören. Die Weilheimer Szene um "The Notwist" war mir zwar geographisch näher, dennoch habe ich Locust Fudge sehr gemocht. Die übrigen zahllosen Projekte von Uhe kann ich übrigens auch vorbehaltslos empfehlen. Genug geschwafelt locust gehts. Hinweis: eure Speaker sind nicht kaputt, das ist Absicht.
Und etwas krachiger:
hoffentlich hat die Einbindung der Links geklappt?
Liebe Grüße Ingo
Ich halte mein Billighandy mit der Linse einfach direkt aufs Okular
Servus, dafür gibt es günstige Plastikadapter, die man auf das Okular klemmt und dann das Handy mit Schmappverschluss einspannt ähnlich einem Handyhalter fürs Auto. Einmal korrekt eingespannt muss man nicht immer den richtigen Abstand und den Strahlengang suchen. Einfach mal eine Suchmaschine deiner Wahl bemühen.
Gruß Ingo
Hallo Peter!
Wenn es interessant ist und hier ins Forum passt erweitere ich gerne den Thread mit dem was ich so auf dem Weg lerne
Das fände ich toll. Evtl kannst du ja zum Thema nochmal einen neuen Thread erstellen, dann findet man das besser.
VG Ingo
Hallo Peter, ich kann dir zwar in der konkreten Fragestellung nicht weiterhelfen, finde es aber Klasse, dass du PEG probierst. Das wollte ich auch schon lange habe es aber bisher nicht versucht, da ich vermutete, dass das nur in Kombination mit einem Mikrotom richtig gut wird. Deine Schnitte finde ich aber für einen ersten Versuch wirklich stark. Bisher habe ich es mal mit Parrafin versucht, um einen „Griff“ für sehr kleine Objekte zu haben. Das ging einigermaßen war mir aber bei Raumtemperatur zu weich.
Danke dass du deine Erfahrungen mit uns teilst!
VG Ingo
PS: ein heisses Glas hast du da am Start..
Hallo Schrum, mit den gegebenen Informationen ist das mE. die wahrscheinlichste Art. Mikroskopisch vermeintlich leicht zu klären scheitert das oft an mangelnder Sporenreife- sie tritt erst während des Zerfalls auf. Das Habitat würde ich übrigens trotz des kalkhaltigen Untergrunds für „oberflächen sauer“ halten.
VG Ingo
Servus Peter,
womit steigt man denn da so ein?
ich würde sagen mit dem was Dich interessiert!
Beim Bestimmungsversuch merkst du schnell welche Gattungen schwierig und welche dankbarer sind. Vielleicht versuch ichs mal ex negativo: kleine braune oder weiße Lamellenpilze sind für den Anfang möglicherweise eher frustran. Dankbarer sind Substrat- oder Pflanzengebundene (zB Mykorrhiza) Pilze. Hilfreich ist da sich genau die umliegende Flora anzuschauen und zu notieren, mit etwas Glück lässt sich dann oft in Kombination schon makroskopisch eine Zuordnung treffen.
LG Ingo
Ja, Peter das kommt mir bekannt vor!
Und da der Große nun Pokémon Go für sich entdeckt hat
Jetzt muss Du nur noch eine Umkonditionierung auf Flechten schaffen;)
Zwei meiner Spielplatzgeschichten lass ich Dir mal zur Motivation da.
LG Ingo
Hallo Peter, willkommen hier im Forum und schön dass wir mit Dir einen Flechtenbegeisterten mehr haben! Die aktive Flechtengruppe ist mit vielleicht einer handvoll? Mitglieder, die regelmäßig posten, leider relativ klein- ich fänd es toll wenn sich das änderte! Ich finde Flechten sehr faszinierend, hatte bisher aber nicht die Möglichkeit und Muße mich tiefer einzuarbeiten. Solange nehm mir hin und wieder dies und das mit, was mich gerade anlacht und wo ich eine Bestimmungschance sehe. Ich bin vermutlich in einer ähnlichen familiären Situation- wenn ich mal dazu komme ist es meist auch schon spät und oft bin ich leider viel zu müde. Zeit für reine Pilzexkursionen hab ich fast nie, aber zum Glück kann man fast überall spannendes Pilzliches/ Flechtliches entdecken, so stammen viele meiner Funde der letzten Jahre von Spielplätzen. Und für mich ist es ein toller Ausgleich. Den wünsche ich Dir auch, man liest sich,
Ingo
Discomyceten an Filipendula ulmaria
Großartig Nobi, Mädesüß ist eine meiner Lieblingspflanzen.
Zitatdie Bände der PFN0 sind bei der NHG vorhanden, ich habe sie unabhängig davon auch im Regal stehen
Danke! ich melde mich mal bei dir Matthias!
Na das ist ja eine schöne Sammlung geworden! Vielen Dank Nobi und Matthias, da haben wir ja mittlerweile eine tolle Artenliste zusammengetragen.
Dein Schnittbild Nobi, illustriert sehr schön die mögliche Lage der Perithecien der Letosphareia acuta. Wenn sie unter der äußersten Rinde liegen und nur die Ostiolen herausschauen, denkt man erstmal gar nicht daran.
Danke auch für die Auflistung der PFNO Bände mit Pilzflora nach speziellen Subtstraten -sehr spannend! Sind die Bände denn evtl irgendwo digitalisiert worden/zugänglich gemacht worden? Ansonsten frag ich mal bei der NHG nach, die könnten sie evtl noch im Archiv haben.
Ja Matthias, nach den wunderbaren Trichopezizen wollte ich eigentlich Ausschau halten, zumindest T. sulphurea und mollissima gelten ja als häufig. Die waren meine Motivation mich überhaupt in die Nesseln zu setzen. Nun ja, die Motivation besteht fort;)
Viele Grüße
Ingo
Danke für eure lieben Kommentare und Reaktionen- es freut mich mit dem Beitrag offenbar etwas Interesse geweckt zu haben.
C. neglecta (lat."die übersehene, vernachlässigte, nicht beachtete") sollte ihren Namen nicht verdient haben. Brennnesselbestände zu finden ist nicht schwer, da sollte jeder vor der Haustür fündig werden, sogar oder insbesondere in der Großstadt. Es wär doch toll wenn wir diesen Thread noch erweitern könnten mit weiteren Arten?
Bzgl des Anpinnens bin ich etwas zwiegespalten Irmtraud, denn ich finde die Menge an angepinnten Beiträgen über den eigentlichen Diskussionsthreads mitterweile eigentlich zu lang, da muss jeder immer erstmal runterscrollen, das nervt (zumindest mich). Vielleicht könnte man sie hinter einem Reiter "Sammlung angepinnter Beiträge" oä. verstecken? Aber das müsste vielleicht mal in einem allgemeinen Thread zum Forum mit den Mods diskutiert werden.
Ansonsten habe ich versucht den Titel so zu gestalten, dass ihn jeder, der nach Urtica in der Historie sucht auch finden sollte und ich denke die Masse der User interessiert das Thema eher nicht, so sehr mich dein Vorschlag ehrt;)
Aber das mit den Notizen klingt auch gut Hilmi- das wusste ich noch gar nicht- werde ich in Zukunft sicher nutzen.
gebe ich dem Ganzen eine allerletzte Chance
Na also, ab ins Gemüse! Ich bin absolut überzeugt dass du nicht leer ausgehen wirst, Hilmi!
Allerdings solltest du dich sputen, denn die neue Generation treibt schon aus..
Sieht grossartig aus -> Endophragmia atra.
Ja Andy, ich war auch gleich verliebt- auf den ersten Blick durchs Okular! Sie sind allerdings sehr fragil, man muss ausgesprochen zart mit ihnen umgehen.
Viele Grüße Ingo
Gerne Björn, hat mir auch mal wieder Spaß gemacht. Falls sich aus den mutmaßlichen Sklerotien noch was entwickelt, werde ich berichten.
VG Ingo
Servus zusammen,
nach längerer unfreiwilliger Pilz-Pause habe ich mir letzte Woche ein paar alte Brennnesselstängel näher angeschaut. Zwar habe ich keine der beiden erhofften Trichopeziza-Arten finden können, aber davon abgesehen an nur einer Hand voll Stängel eine doch recht vielfältige Pilzgemeinschaft. Viele dieser Arten sind ausgesprochen häufig, werden aber anscheinend eher selten beachtet. Dazu möchte ich hier mal einen Anstoß geben.
I) Beginnen möchte ich mit einem der häufigsten Pilze an Urtica namens Calloria neglecta bzw. seiner Anamorphe Cylindrocolla urticae. Man kann sie oft schon aus der Ferne identifizieren da sie gerne an noch stehenden Stängeln in luftiger Höhe die Stielrinde rasig überziehen und damit einen orangenen Farbeindruck hervorrufen. Die Teleomorphe ist dabei etwas dunkler orange gefärbt, während die Anamorphe hell leuchtend orange imponiert; die Größe der Fruchtkörper ist dabei ähnlich.
Calloria neglecta
Asci u. Sporen (11) 11.8 - 14.2 (14.4) × (3.3) 3.4 - 4.1 (4.3) µm Q = (3.2) 3.23 - 3.87 (3.9) ; N = 12
Exc.
Para.
Cylindrocolla urticae
Konidiophoren mit abschnürenden Sporen
II) Vermutlich etwa ebenso häufig ist Leptosphaeria acuta, ein aufgrund seiner charakteristischen Form* ebenfalls bereits im Feld anzusprechender Pilz.
Zwar gibt es noch weiter(e) Leptosphaeria Arten an Urtica, diese besitzen aber nicht die typische Spitze (acuta). Hier ist zu beachten, dass sie sowohl auf, als auch unter der äußersten Stielrinde vorkommen können und dann nur die Spitze hervorschaut.
*die Form erinnert mich an „Granatsplitter“- ein Gebäck, das es in einer Bäckerei nahe meiner Schule für wenige Pfennig gab, aber mit Glück unter der Kuvertüre eine Kirschtorte versteckte- es wurde nämlich aus den in der Konditorei anfallenden Kuchen oder Tortenresten angefertigt und mit Schokolade übergossen. Meist gab es daher immer nur 1-2 Granatsplitter und natürlich nur nach Tagen an denen Torten gebacken wurden. Entsprechend musste man schon Glück haben einen zu erstehen. Bei Erfolg war eine weitere Nahrungsaufnahme an diesem Tag dann aber nicht mehr nötig.
III) Ein Hingucker ist Acrospermum compressum. Diese kleinen Flachkeulchen sind überraschend stabil, ja fast gummiartig und stehen wieder auf wenn man sie umstreicht. Die fadenförmigen Sporen sind mit um 400µm extrem lang.
IV) Torula herbarum fällt durch seine pulverigen schwarzbraunen Beläge auf verrottenden Pflanzenstängeln auf. Die massive Konidiosporenproduktion hinterlässt auf den Fingern im Nu einen rußigen Abdruck. Die Sporen erinnern mich an die Newton-Kugel-Pendel die man in den 90ern gerne auf Schreibtischen nicht nur von Behördenmitarbeitern fand.
(11.6) 16 - 21.9 (22) × (4.4) 4.7 - 5.9 (6.4) µm Q = (2.1) 2.8 - 4.1 (4.6) ; N = 16
V) Einen glatten tiefschwarzen Belag verursacht Apomelasmia urticae an Brennnesselstängeln. Ob die von mir in einem Kratzpräparat gefundenen Asci (?) zur Teleomorphe gehören oder zu einem ganz anderen Pilz konnte ich nicht herausfinden. Diese Art muss ich mir nochmal genauer anschauen um das zu klären.
(17.7) 18 - 20.1 (20.8) × (3.6) 3.7 - 4.2 (4.3) µm Q = (4.2) 4.4 - 5.2 (5.8) ; N = 15
VI) Mykosphaerella superflua erscheint als kleine schwarze Perithecien in der Stielrinde vorjähriger Brennnesseln.
Möglicherweise handelt es sich um die Teleomorphe eines Phytoparasiten namens Ramularia urtica, der im Sommer Brennnesselblätter befällt.
Die einfach Septierten Sporen maß ich kleiner als in der Literatur angegeben, ich denke jedoch dass das an der Unreife des untersuchten FK liegen könnte.
(11.7) 12.3 - 13.9 (14.1) × 3.1 - 4 (4.3) µm Q = (3.1) 3.3 - 4 (4.2) ; N = 14
VII) Pyrenochaeta fallax ist dagegen eine Anamorphe, die als behaarte Pyknidien erscheint. Andere Vertreter der Gattung (insbesondere P. terrestris) sind bedeutende Pflanzenschädlinge im Ackerbau.
(3.8) 4.2 - 5.7 (5.9) × (1.4) 1.5 - 1.9 (2.1) µm Q = (2.4) 2.5 - 3.6 (3.7) ; N = 12
VIII) Die folgenden haarlosen, relativ großen Pyknidien waren auf vielen Stängeln zu finden, ich konnte sie jedoch nicht bestimmen.
(3.7) 3.8 - 4.5 (5) × (1.4) 1.5 - 1.9 (2) µm Q = (2) 2.2 - 2.6 (2.9) ; N = 26
IX) Der einzige „echte“ Becher, den ich fand war Cyathicula cyathoidea. Er ist recht häufig, nicht nur an Urtica. Allerdings muss man schon genau hinschauen, denn die Fruchtkörper sind zwar ein klein wenig größer als die erstgenannten Arten, aber sie bilden keinen so deutlichen Kontrast zum Hintergrund. Das Foto fertigte ich daher vor meinem schwarzen Laptop als Hintergrund an.
(8.9) 9 - 10.6 (11.1) × (1.5) 1.6 - 2.1 (2.3) µm Q = (4.1) 4.6 - 6.2 (6.5) ; N = 17
Die folgenden zwei haben mein Herz als Fan von „Köpfchenpilzen“ höher schlagen lassen:
X) Dendryphion comosum: ohne Hilfsmittel erkennt man nur einen filzigen olivbraunen Belag. Unter der Lupe lassen sich aber Kolonien von winzigen „Bäumchen“ aka Konidiophore erkennen, an deren Spitze die mehrzelligen blasigen Konidien sitzen. Ihr Vorkommen ist nicht auf Urtica beschränkt.
XI) Endophragmia atra sieht unter der Lupe zunächst ähnlich aus, allerdings sind die großen Phragmosporen an den Synnemta bereits hier zu erkennen. Im Quetschpräparat ergeben sich manchmal hübsch symmetrische Bäumchen. Meist an Urtica aber auch auf anderen Substraten (u.a. Clematis) zu finden.
XII) Diese gelblichen, aus den Spalten im Stängel hervorbrechenden Gebilde (ca 1-2mm) hielt ich draußen zunächst für Becherlinge. Sie stellten sich allerdings als steinhart heraus. Nachdem sie mit Wasserkontakt blasig aufquollen vermutete ich Gallertpilze. Sie blieben aber auch gequollen so extrem hart, dass mir leider kein mikroskopisches Präparat gelang. Ich habe mal bei Björn angefragt, der sich ja zuletzt häufiger mit dem Geglibber beschäftigte. Er schloss Gallertpilze aus und vermutete es könnten Sklerotien sein. Ich werde den Stängel mal in den Garten verfrachten und beobachten ob irgendwann noch was draus wächst.
So das war‘s vorerst, ich hoffe ich konnte das Image der Brennnesseln etwas aufbessern. Natürlich sind sie Stickstoffzeiger und treten gerne in dominanten Monokulturen auf. Aber dafür können sie ja nichts. Den Boden überdüngt haben andere.
Kommentare, Korrekturen oder Kamellen jederzeit willkommen.
Viele Grüße Ingo
Schade;) als sich mir das erste Mal eines Abends beim Mikroskopieren eine Nematode unter 1000x Vergrößerung ins Bild schob hat mich das durchaus beeindruckt. Und ich habe nicht diese Dune Filme gesehen. Du wirst ihnen aber noch öfter begegnen.
LG
Hallo Bernd, auf Bild 2 sehe ich an der Ascusspitze einen blau gefärbten Porus, oder täuscht das? Das würde dann schon eine positive (J+) Iod Reaktion.
LG Ingo
Servus Bernd, die „formatfüllenden Zellen“ solltest du mal etwas länger beobachten.. mach dich auf eine Überraschung gefasst;)
(Verschmitzte) Grüße Ingo
*gilt nur für Wasser als Medium, in KOH bleibt die Überraschung leider aus
Hallo Bernd wie dick war denn das erste Stängelchen? Wenn es Urtica sein könnte vergleich mal mit Pyrenopeziza urticicola.
Der zweite ist Torula herbarum.
Viele Grüße in den Norden,
Ingo
Nobi, du kannst dir denken dass mir Bevis Frond taugt, danke dafür! Ich habe schon länger keine neue Musik mehr genossen.
Hallo Peter, danke für diese Gegenüberstellung! Du hast völlig Recht: bestimmungsrelevante Unterschiede bzgl Detailtreue sind zwischen den Objektiven bei diesem Motiv nicht auszumachen. Dennoch erkennt man in der Vollansicht einen Schärfegewinn va zwischen 1 und 3. Spannend finde ich, dass der Unterschied zwischen 3 und 4 in meinen Augen nicht mehr groß ist.
Da fällt sicherlich die Qualität des Präparats deutlich mehr ins Gewicht als das Objektiv!
VG Ingo
Hallo Bernd, auch das Bild mit deinem 100er ist gut. Die zentralen 80% sind scharf und so gut wie ohne Aberrationen, der Rand hat immer sphärische und chromatische Aberrationen. Die kannst du mit einem noch teureren Objektiv (Apochromat) noch etwas weiter an den Rand bringen, wenn dir das das wert ist. Mir würde es reichen eben das Bild bei Bedarf etwas zu beschneiden. Deine Blendeneinstellungen halte ich bei dem Bild aber für optimal.
LG Ingo