Beiträge von Lütte

    Hi,


    der Schleierling gehört wohl in die Ecke der Klumpfüße (Phlegmacium) und ist mit den lila Lamellen eher was selteneres (denke mal, dass es eine kalkholde Art ist, zumindest weil Du auch Mönchsköpfe gefunden hast).


    Der Täubling sieht mir mit den zarten rosa und dem gebrechlichen Aussehen nach einem Birkenspeitäubling aus (bitte bei Bestimmungswünschen immer auch die Begleitbäume angeben). Ansonsten kämen im reinen Buchenwald noch der Buchenspeitäubling und Kiefernspeitäubling in Frage (der soll wohl auch ohne Kiefern bei Buchen wachsen).


    LG, Lütte

    Hallo Schrunz,


    bei den Saftlingen kommt es immer darauf an, ob der Hut und/oder Stiel schleimig, leicht schmierig oder trocken sind. Farben bleichen gerne malaus (z.b von rot zu gelb)


    Von der Größe und den herablaufenden Lamellen würde ich die Nr. als gebrechlichen Saftling ansprechen h. ceracea.

    nr. 6 könnte der Stumpfe Saftling sein (h.chlorophana)

    nr 7 könnte je nach Stiel und Hut (schleimig etc) h. insipida sein

    Nr. 8 gehört zum Aggregat vom Schwärzenden Saftling (h.conica)

    nr 9 möglciherweise wieder h chlorophana oder eventuell große h ceracea (bin eher für chlorophana

    Nr 10 wird der Honigsaftling (h reidii) sein, der riecht tatsächlich nach Honig

    Nr 11 vermutlich der Menningrote Saftling (h.miniata), typisch wären hier die Hutschuppen

    Nr 12 ich folge hier Jörg -> ein Rötling


    LG,Lütte

    Hallo Waldläufer,


    das ist die oft diskutierte, alte Frage. Was schadet und was nicht. Unter dem Gesichtspunkt der Vernunft kann man wohl sagen, dass man keine 13 Kilo Glucke braucht (wie auch von keinem anderen Speisepilz - wer soll das alles essen?). Nach der rechtlichen Lage sind 13 Kilo auf jeden Fall zu viel gesammelt. Falls er PSV ist, dann ist er auf jeden Fall kein gutes Vorbild.

    Aber: nicht das Absammeln von Fruchtkörpern ist das große Problem, sondern die Zerstörung von Lebensraum, z.B. auch der massive Eintrag von Stickstoff in den Boden. Oder eben die Harvester, die den Boden verdichten......Die komplette Ernte der Äpfel eines Apfelbaumes führt auch nicht zum Aussterben. Wenn natürlich Arten durch Zerstörung von Lebensraum massiv zurück gedrängt werden, dann ist es immer eine Überlegung wert, den Pilz lieber im Wald zu lassen.


    LG, Lütte

    Hallo mik,


    die Abziehbarkeit der Huthaut ist kein hartes/entscheidendes Kriterium. Viel mehr spricht gegen den Stachelbeertäubling, dass dort keine Fichten als Partner rumstanden. Auch der lange Stiel ist (zumindest hier) kein relevantes Bestimmungsmerkmal. Für den Zitronenblättrigen Täubling sprechen aber die zitronengelben Lamellen und der extrem scharfe Geschmack (der einem die Zunge wegballert). Das gemeine an der Täublingsbestimmung ist deren Farbvariabilität. die r. sardonia gibt es auch mit Grünanteil bis hin zu rein "grünen" Formen. Auch die Farbe am Stiel ist nicht immer konstant vorhanden.....

    Mit r. sardonia liegst Du aber hier meiner Meinung nach goldrichtig. :thumbup:


    LG, Lütte

    Hallo Bernd,


    nach neuesten Erkenntnissen ist R. alnetorum eine Art, die in höheren Lagen (wie auch Dein Fund zeigt) vorkommt, während R. pumila ein Flachlandtiroler ist. Vermutlich wurde diese Erkenntnis durch DNA-Analyse gewonnen.


    LG, Andreas

    Moin Daniel,


    bei milden, braunen Täublingen in der Nähe von Fichte kommen zuallererst r. mustelina und r.intergra in Frage. Die beiden lassen sich gut durch die Farbe des SPP trennen. Beide haben ein sehr festes Fleisch. R.integra bevorzugt eher kalkhaltige Böden. In wieweit der Kaklgehalt im Boden sein muss, kann ich nicht abschätzen. Beide Arten kommen aber bei uns südlich von Hannover vor. Bei schärferen Arten (und v.a. mit gekammerten Stiel) kämen dann auch Stinktäublinge in Frage.


    LG aus Hannover,


    Andreas

    Hallo Reinhard,


    schau doch mal, ob es einen Pilzverein in der Nähe gibt. Dort gibt es immer auch Leute, die Mikroskopieren. Ansonsten fallen mir für den "Norden" zwei Möglichkeiten ein. Der Andreas Gminder gibt in Goslar regelmäßig Kurse. Ansonsten wird am heiligen Meer auch eine Mikroskopiekurs angeboten (einfach mal googlen).


    LG, Andreas

    Moin :)


    mit dem Schlüssel aus dem MHK (Michael-henning-Kreisel) Band 5 kommt man auch schon recht weit, wenn man die Sporenpulverfarbe und den Geschmack (scharf vs mild) hat. Damit sortiere ich ein bisschen vor, bevor ich dann z.B. Marxmüller oder Sanari benutze.


    LG, Lütte

    Hallo, ich bin ja noch recht neu.


    Darf ich fragen warum das Netzhexen sind? Mein Anfängerauge hätte Schönfußröhrling gesagt.


    Gruß

    Hallo Hanshier,


    der Schönfuß hat meistens einen Stiel, der ein kräftiges Rot aufweist, die Röhren sind zumindest im jungen Zustand hellgelb (vielleicht bis zitronengelb, vgl. oben links das junge Exemplar hat Orangetöne in den Röhren) und auch die Hutfarbe ist anders. Die netzstieligen Hexenröhrlinge haben im Hut zwischen Fleisch und Röhren die sogenannte Batailinie, die im im Querschnitt sehen kann. Zuletzt unterscheiden sich beide Arten(kreise) durch die Ökologie. Schönfuß wächst im sauren Nadelwald, Netzhexe auf basischen Boden bei Laubbäumen (Linde, Eiche Buche, Birke).

    Jetzt könnte man noch die Netzhexen aufdröseln (s. luridus, s. mendax...), aber das macht es nur unnötig kompliziert.


    LG, Lütte

    Lieber Jörg,


    der erste Täubling sieht nach den Farben (blassroter Rand, gelbe Mitte) eher nach dem Morgenrot-Täubling (r. velutipes) aus. Der war bestimmt ein bisschen fester im Fleisch,oder? Bei der Nr.2 würde ich auf Frauentäubling tippen.


    LG, Andreas

    Hallo Michael,


    der große Grüne sieht auf Grund der starken Eisensulfat-Reaktion schwer nach r. heterophylla. Die Eisensulfat-Reaktion würde bei r. aeruginea anders ausfallen. R. heterophylla kann man schnell mit dem Mikroskop durch die "crins" in der Hutmitte absichern.

    Die zwei kleinen Täublinge sind von der Hutfärbung entweder Frauen- oder Papageientäubling. Ersterer macht eine leicht grüne Reaktion mit FeSO4 und ionochlora ein zartes orange (aber nicht so heftig wie auf Deinen Bildern. Einfach mal FeSO4 auf den Stiel bringen.

    Die letzten großen Täubling mit dem rosa überhauchten Stiel sind vermutlich ionochlora. Manchmal haben die einen leicht rötlichen Stiel.

    R. violeipes kann man im Feld ganz einfach an der Hubeschaffenheit erkennen. Sie haben eine wachsartige Konsistenz. Einfach mal mit dem Finger drüber streichen. Das fühlt sich wachsig an ;)

    Achso, hatten die Täublinge brüchige Lamellen? Wenn nein, dann Frauentäubling. Aber, machmal zeigen auch schon etwas ältere, angetrocknete FK nicht brüchige Lamellen :(


    LG, Andreas

    Liebes Forum,


    diesen wunderschönen Milchling habe ich an einem sehr nassen Teichrand gefunden. Grundsätzlich kommen hier ja drei Arten in Frage (L. obscuratus, L. omphaliformis und L. cyathuliformis), die sich, wenn ich das Konzept nach Heilmann-Claussen richtig verstanden habe, durch Sporengröße und Aufbau der HDS unterscheiden.


    Fundort: nasser Teichrand; sandiger, saurer Boden

    Begleitbäume: Schwarz-Erle (sowie Espe und Ohr-Weide)

    Sporenmaße: 6,11-7,93-9,74 x 5,51-6,35-7,19; Q-Wert 1,18-1,30

    Ornamentation: weinige einzelne Warzen, teilnetzig bis fast komplett netzig, Plage inamolyd

    Sporenpulverfarbe: weiß

    Milch: kaum vorhanden (daher keine Frabangabe)

    Geruch: nicht vorhanden

    Geschmack: mild mit einem leicht bitteren Einschlag


    Die Hutmitte weist eine kleine Papille auf, was in den Bildern nicht zu erkennen ist. Der Stiel ist brüchig und hohl.



    Sporen in Melzer



    HDS



    Cheilomakrozystiden




    Auf Grund der wesentlich größeren Sporen von L. cyathuliformis (7,2-11,2 x 6,1-8,5) würde ich den hier ausschließen. Bliebe noch der wesentlich seltenere L. omphaliformis......

    Was meint Ihr dazu?


    LG, Lütte

    Hallo Pilzfreund,


    Schwefelporling an Robinie gewachsen habe ich schon gegessen, was hier allerdings keine allgemeine Freigabe sein soll. Wie Du ja schon selber geschrieben hast, ist das Gift hitzelabil und sollte sich beim Braten zersetzen. Es kann aber wiederum bei empfindlicheren Menschen vielleicht doch zu Unverträglichkeiten kommen.......Man weiß ja nie.


    Bei der Traubenkirsche sähe für mich der Fall aber komplett anders aus (unter der Annahme, dass das Gift zum Pilz aufgenommen wird), da hier die Blausäure beim Braten sich nicht zersetzt, sondern (mit dem Dampf) freigesetzt wird. Somit könnte es beim Braten zur unfreiwilligen Aufnahme und damit auch zu Vergiftungen kommen. Dieses Problem tritt ja auch bei den Frühlingslorcheln auf. Als anderes Beispiel sei der Goldfarbener Glimmerschüppling genannt. Dieser enthält ebenfalls Blausäure und auch hier gehen die Meinungen über den Verzehr auseinander.......


    Hier hätte man man also zwei verschiedene Fälle a) Zersetzung des Giftes (z.B. Robin) und b) Freisetzung des Giftes (Blausäure)


    Allerdings bleibt noch die Frage, ob man es bisher final geklärt, dass der Schwefelporling oder andere Pilze die Gifte der Wirtspflanze aufnehmen.


    LG, Lütte

    Hallo Finalforce,


    nein, die Pilzgifte in Europa sind keine Kontaktgifte (vgl hierzu z.B. Bärenklau). Wenn das so wäre, dann müssten viele Pilzsammler (auch ich habe grüne Knollenblätterplize angefasst) erhebliche Schäden davon getragen haben.

    Es gibt wohl einen Pilz in Asien oder Australien, der ein Kontaktgift besitzt.


    Viele Grüße, Lütte

    Guten Morgen Stefan,


    wenn ich die neueste Nomenklatur zu den Becherlingen richtig verstanden habe, dann ist tenacella der aktuelle Name für die alten Namen praetervisa, violacea und subviolacea (Van Vooren 2020). Vor einer Woche hatte ich ähnliche Becher mit der Sporengröße und Ornamentation, die ich nach breitenbach als Peziza praetervisa bestimmt habe, was a) zu deinen Angaben passt und b) dann g. tenacella heißen müsste.


    LG Andreas

    Hallo Elisabeth,


    hatte bei mir in der Nähe auch schon mal eine Brandstelle.

    Als die Giftlorcheln im Wald erscheinen gab es auf der Brandstelle Becher 😃 vermutlich waren die lorcheln auf der Brandstelle was besseres, aber das habe ich damals nicht gerafft.

    LG Andreas