Hallo Benjamin
Ohne Mikroskop traue ich mir da gar nichts zu...
Gruss Raphael
Hallo Benjamin
Ohne Mikroskop traue ich mir da gar nichts zu...
Gruss Raphael
Hallo Max
Uii, den will ich schon lange mal finden, das ist eine ziemliche Rarität!
Das ist Entoloma parasiticum, ein kleiner Rötling der auf Pfifferlingen parasitisch wächst.
Gruss Raphael
Liebe Ditte
Danke dir für die prompte Antwort.
Ja ich schulde dir seit geraumer Zeit einige Belege und habe deswegen ein schlechtes Gewissen.
Das bringe ich alles an die Tagung mit, ebenso diese neue substraminipes-Kollektion.
Die Inocybe lege ich mal als cf. flocculosa ab, vielleicht habe ich im Winter noch Kapazität für eine weitere Sequenz.
Ich habe übrigens einige Risspilze von letztem Jahr zum Sequenzieren gegeben, warte aber noch auf die Ergebnisse.
Da halte ich dich per Mail auf dem Laufenden.
Viele Grüsse
Raphael
Hallo zusammen ( Ditte )
Lange war in den Bergen ziemliche Pilzflaute. Erst zu heiss, dann wohl zu nass.
Jetzt ist es zwar wieder heiss und trocken, aber Pilze gibt es trotzdem - ich werde nicht schlau draus.
Nebst einigen anderen Sachen konnte ich jedenfalls einige alpine Risspilze finden.
Habitat: Kalkgebiet auf ca. 2350m (Lac de Châteaupré)
1:
Aufgrund der leuchtenden Farbe war mir eigentlich sofort klar was es sein muss: Mallocybe substraminipes.
Sie wuchsen im Gras zwischen Salix herbacea und kleinen Strauchweiden. Geruch etwas fruchtig.
Die Art ist am Standort häufig und ich habe ihn hier im Forum auch schon gezeigt.
Ich bringe den jetzt nochmal wegen der zweiten Kollektion gleich im Anschluss, die mir irgendwie anders zu sein scheint.
Fleisch in der Stielbasis schwach gelb.
Schnittbild
Sporen 7.6-8.9-10.9 x 4.9-5.5-6.9 µm, Q = 1.22-1.64-2.12 (n=20)
Zystiden meist 2-3 gliedrig mit einem blasenförmigen Endelement. Dieses 22-32 x 12-16 µm.
Es gibt auch anders geformte End-Elemente, einzelne konisch verjüngt.
2:
Auch hier komme ich auf nichts anderes als Mallocybe substraminipes.
Aber schon der Standort war völlig anders: Sie wuchsen in einem ausgetrockneten Bachlauf zwischen Pioniervegetation.
Salix sp. natürlich auch in der Nähe. Geruch unauffällig.
DIe Mikromerkmale scheinen mir doch recht unterschiedlich. Vielleicht ist das doch was anderes?
Stielbasis kräftig gelb, Stiel allerdings voll.
Die Sporen sind im Schnitt breiter, bis fast subglobos: 7.7-8.9-10.5 x 5.4-6.1-6.6 µm, Q = 1.20-1.47-1.86 (n=20)
Die Endzellen der Zystiden sind zylindrisch oder keulig, nie blasig, 17-24 x 8.5-10.5 µm
3:
Für alpine Verhältnisse in grosser Risspilz, bis 5 cm Durchmesser.
Habitat zwischen Salix sp.
Schnittbild
Sporen: 7.8-8.8-9.8 x 5.0-5.3-5.6 µm, Q = 1.43-1.66-1.82 (n=20)
Cheilozystiden: 44-64 x 12.5-17 µm
Pleurozystiden ähnlich, etwas breiter
An der obersten Stielspitze gibt es vereinzelte zystidoide Elemente, aber meist nur zylindrische oder keulige Hyphenenden.
In solchen Fällen fällt es mir schwer beim Schlüsseln zu entscheiden, ob der Weg mit oder ohne Kaulozystiden richtig ist.
Nach Funga Nordica komme ich auf Inocybe monochroa.
Dafür scheinen mir aber die Sporen etwas zu klein zu sein.
Kuyper gibt deutlich grössere Sporen an, das Portrait bei Ferrari kommt meinen Messungen schon näher.
Viele Grüsse
Raphael
Hallo Uwe
Es geht mir weniger drum die Bestimmung abzusichern, sondern darum Sequenzen zu sammeln.
Wir haben zusammen mit der WSL ein Projekt beim Bund eingereicht, um schwer bestimmbare und selten nachgewiesene Arten sequenzieren zu lassen.
Das Projekt wurde kürzlich bewilligt, du bist ja auch in unserer wissenschaftlichen Kommission und wirst mit davon profitieren (mehr dann an der Tagung, ich hoffe du bist dabei?).
Wir können nun jedes Jahr ein gewisses Kontingent kostenlos sequenzieren lassen.
Ob ich diesen hier einreiche oder nicht, hängt davon ab was sonst an Kollektionen in Frage kommt.
Wenn wir das Kontigent vollständig und sinnvoll nutzen, stehen die Chancen gut dass es in den nächsten Jahr noch mehr gibt.
Gruss Raphael
vermutlich unterkartiert wie so viele Pilze...
Hallo zusammen
Danke euch! Ich lege ihn mal so ab.
Die Art ist in der Schweiz erst dreimal kartiert, das gibt dann wohl wieder eine Sequenzierung.
Viele Grüsse
Raphael
Hallo zusammen
Ich war heute kurz unter dem Sanetsch-Pass auf 1700m in einem Arven-Fichten-Wald.
Es gab kaum Pilze, weshalb ich mich diesem Phlegmacium gewidmet habe. Es wuchs am Waldrand auf einer moderat beweideten Bergwiese.
Geruch schwach, etwas unangenehm. Der ganze Fruchtkörper auffallend hart.
Velum bläulich-violett.
Wenn man am Stiel reibt, verfärbt er sich violett. Die Stelle ist auch jetzt, nach 20 Minuten, noch violett (nicht braun).
Schnittbild frisch...
Unmittelbare Reaktion mit KOH: Im Fleisch gelb mit Ring, in der Stielbasis negativ.
Hut und Stiel aussen ohne deutliche Reaktion.
Nach etwa 20 Minuten zeigt auch der Hut und Stiel eine honigfarbene Reaktion.
Sporen deutlich warzig, etwa 9-10 x 5.5-6 µm
An der Lamellenschneide finden sich zahlreiche zylindrische Marginalzellen.
Ich habe Mühe mit einer sicheren Bestimmung. Nach Soop komme ich auf Cortinarius violaceomaculatus.
Das Portrait bei Ludwig passt auch einigermassen.
Was meint ihr dazu?
Viele Grüsse
Raphael
Hallo zusammen
Trotz meines Namens hier habe ich wenig Ahnung von Keulenpilzen.
Wenn ich einen solchen Pilz finde, wird er natürlich voller Freude bestimmt.
Aber bitte haltet mich nicht für einen Experten.
Ich habe die Mikromerkmale kurz mit Franchi&Marchetti abgeglichen:
Wir können es kurz halten: Die Sporen passen auch zu Clavaria fumosa.
Ich habe noch etwa 10 Minuten lang Schnallen gesucht und keine gefunden.
Somit spricht wohl wirklich nichts gegen Clavaria fumosa.
edit: Benjamin hat mich drauf hingewiesen, dass irgendwas nicht stimmt mit den Sporen.
Naja er hatte recht
Ich war müde und hatte schon 2-3 Glas Wein genossen. Dann hab ich wohl die Sporen von einem Cortinarius statt von der Keule hochgeladen.
Schon noch interessant dass es fast niemand gemerkt hat
Gruss Raphael
Hallo zusammen
Benjamin hat mir etwas Material von dem C. callisteus agg. geschickt.
Die Mikromerkmale helfen da offenbar nicht viel weiter, wenn ich in die Literatur schaue.
Die Sporen sind wie erwartet klein und subglobos.
Das Ornament sieht man im Umriss kaum, nur an einigen Sporen und auch dann nicht überall.
Nach Ludwig würde das für Cortinarius citrinofulvescens sprechen.
Die anderen Merkmale muss man wohl an Frischmaterial beurteilen.
Vielleicht hat Cortinarius eine Meinung dazu?
Gruss Raphael
Hallo zusammen
Benjamin hat mir zur Absicherung etwas Material der beiden Kollektionen geschickt.
Ich bin ja bekennender Phlegmacium-Banause, aber für ein paar Mikrobilder und eine Meinung reicht es:
Zum "Cortinarius subtortus":
Sporen mässig warzig, recht klein und breit.
An der Lamellenschneide finden sich lageniforme Cheilozystiden.
Das passt beides m.E. alles perfekt zu Cortinarius subtortus.
Zum "Cortinarius multiformis":
Sporen nahezu glatt, meist kürzer als 9.5 µm.
Es gibt kleine, keulige Marginalzellen, um 10-12 x 5-7 µm.
In der multiformis-Gruppe habe ich zu wenig den Durchblick, um das besser einzugrenzen.
Ich behalte das Material noch, falls es mehr zu mikroskopieren gibt.
Gruss Raphael
Hallo zusammen
Ja, Dermoloma pseudocuneifolium könnte so aussehen, hätte aber ganz andere Zystiden und eben eine andere HDS.
Gruss Raphael
Hallo zusammen
Ja ich hatte auch schon den Gedanken dass es ein Befall ist.
Nebst den "Zystiden" scheinen mir für Calocybe carnea auch die Sporen nicht ganz zu passen.
Habe die Art bisher nur einmal mikroskopiert, da waren die Sporen länger und schlanker:
Aber möglich, dass das in der Variationsbreite der Art liegt.
Wenn niemand eine zündende Idee hat, würde ich die Kollektion wegen Verdacht auf Befall verwerfen.
Gruss Raphael
Hallo zusammen
Am Sonntag war ich mit unserem Verein unterwegs. Nebst einem feinen Pilzrisotto und Raclette gab es auch ein paar interessante Pilze zu entdecken.
Habitat wenn nicht anders angegeben: Lärchenwald auf ca. 2100m
1:
Kleine, hygrophane Trichterlinge sind der Horror. Mit dieser bräunlichen Hutmitte und dem pilzig-anisartigen Geruch komme ich auf Clitocybe lariciola.
Nur die Lamellen sind zu stark herablaufend. Ob das nun stimmt weiss ich nicht, vollständige Beschreibungen von der Art sind Mangelware.
Glaubwürdige Fotos habe ich auch nicht gefunden.
Die Sporen sind klein, meist kürzer als 5 µm.
HDS nur schwach intrazellulär pigmentiert.
2:
Eine Infundibulicybe... Auffallend sind die dicklichen, entfernen Lamellen. Geruch unspezifisch.
Wichtig bei dieser Gattung ist die KOH-Reaktion auf der Hutoberfläche, hier war sie negativ.
Es scheint da eine dubiose Art zu geben, die Singer einmal Clitocybe altaica nannte. Harmaja kombinierte die Art zu Infundibulicybe altaica um.
Die soll wohl für das Habitat typisch sein und passt in jeder Hinsicht am besten zu meiner Kollektion.
Aber auch hier ohne Gewähr. Das Chaos in dieser Gattung ist zu gross.
Sporen typisch tropfenförmig.
Pigment intraparetial.
3:
Der hier ist wohl klar. Laccaria bicolor. Er wuchs weiter unten im Tal bei Birken, Erlen und Fichten.
4:
Pholiota mixta habe ich vorletztes Jahr am gleichen Ort gefunden. Nicht genauer untersucht.
5:
Hier habe ich keinen blassen Schimmer was es sein könnte. Ich komme nicht einmal auf eine passende Gattung,
Sie wuchsen am Strassenrand, dicht gedrängt, in einem Thymian-Polster. In der Nähe einzelne Lärchen.
Geruch schwach, angenehm, unspezifisch.
Vermutlich ist es irgendeine triviale Art, und ich sehe einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Sporen elliptisch, einige auch subfusiform, 5-6 x 3-3.5 µm
Leider ist mir kein Sporenabwurf geglückt. Im Präparat meine ich aber, dass die SPoren schwach amyloid sind. Aber da kann ich mich täuschen.
An der Lamellenschneide findet man massenhaft spitze, haarförmige Elemente.
Ähnliche "Pileozystiden" findet man auf der HDS, die ansonsten eine kompakte Kutis ist.
Am Stiel findet man dieselben Kaulozystiden.
Vielleicht hat jemand eine Idee was das sein kann?
Viele Grüsse
Raphael
Hallo zusammen
Also ich löse mal auf...
Es beruhigt mich, dass ihr fast alle in die gleiche Falle getappt seid wie ich.
Im Feld war ich auch bei Floccularia, habe im Internet einige Bilder angeschaut, insbesondere dieses hier:
Schon verblüffend ähnlich, das wäre eben Floccularia/Cercopemyces rickenii.
Aber weit gefehlt. beli 1 war am nächsten dran mit seinem Tipp.
Die HDS ist voller Sphaerozyten.
Und diese pfeilförmigen Zystiden gibt es nur bei einer Art: Cystodermella cinnabarina.
Es gibt eine var. claricolor, vielleicht ist es die. Habe aber keine vertrauenswürdigen Bilder davon gefunden.
Hier eine "normale" Gruppe zum Vergleich.
Schon verrückt...
Gruss Raphael
un interessiert mich aber noch, zumindest im welche Gattung es sich bei dem „falschen Knolli“ handelt…
Hm, keine Ahnung... Könnte schon irgendeine Stropharia sein.
Das Rätsel wird wohl niemand lösen, zumal nicht wissen ob es ein europäischer Pilz ist. Könnte genauso aus Australien sein...
Gruss Raphael
Hallo,
mit dem Kupferroten Gelbfuss bist du knapp daneben. Es ist wohl Gomphidius maculatus, ein typischer Lärchenbegleiter (bzw. Begleiter der Schmierröhrlinge, die dort wachsen).
Gruss Raphael
Hallo Claudia
Ach jetzt hab ich fast ein schlechtes Gewissen.
Das passiert aber jedem mal, so wie hier: Krustenpilz 2019
Übrigens, in der Weltmonographie von Xerula s.l. (Petersen&Hughes 2010) sind immerhin 43 Hymenopellis-Arten beschrieben. Darunter auch "nichtlangunddünne" und nicht schleimige Arten.
Aber fast alle aus Übersee, die Chancen sind sehr gering dass es was anderes ist. Ich würde es dabei belassen...
Gruss Raphael
Hallo Claudia
Ich riskiere mal einen Tipp: Ein trockengeschädigter, missratener Wurzelnder Schleimrübling.
Gruss Raphael
ja, das ist der Apikulus. Ein Keimporus wäre wie ein Loch in der Sporenwand.
Gruss Raphael
Hallo Nemrod
Erinnert mich an Cortinarius bolaris.
Wo siehst du einen Keimporus an den Sporen? Ich kann keinen erkennen.
Gruss Raphael
Hallo Thorben
Scgau mal ganz genau ob die Sporen gerippt sind, dazu musst du eine suchen die aufrecht steht und dadurch rund bzw. etwas eckig wirkt.
Auf dem Sporenbild meine ich Rippen zu erahnen, dann wäre etwas etwas aus dem Aggregat um Clitopilus scyphoides.
Gruss Raphael