Beiträge von Clavaria

    Hallo Schupfi


    F. fennae ist ein Chamäleon, die kann schon auch so dunkel sein, solange der Hutrand elfenbeinweiss ist.

    Mit dem Sporenkoeffizient bleibt wirklich nicht viel anderes übrig.


    Du könntest aber nochmal die HDS genauer anschauen. Auf den Bildern sieht man einige Ixohyphidien.

    Die Frage ist, ob es etwas weiter unten noch eine hymeniforme Grundstruktur aus keuligen Zellen gibt.

    Vermutlich nicht, dann wäre es wirklich F. fennae.


    Mit welchem Schlüssel hast du gearbeitet?

    In Christoph's Flammulina-Schlüssel sind die HDS-Strukturen gut abgebildet.


    Gruss Raphael

    Leider nicht, aber Clémençon hat ja keine eigene Beschreibung verfasst sondern sich an die OB gehalten und diese lediglich kommentiert.

    Andererseits ist die OB zu collina von Velenovsky so dürftig, dass man nicht sicher sein kann was er wirklich in der Hand hatte. Die spätere ausführliche Beschreibung von Klan könnte demnach auch etwas anderes sein. Ich weiss nicht ob der Typusbeleg noch existiert und bereits nachuntersucht oder sequenziert wurde.


    Gruss Raphael

    Hallo Peter


    Schön von dir zu hören, ich hatte mir schon Sorgen gemacht.

    Clitocybe cyanolens hatte ich nicht auf dem Radar, danke für den Hinweis. Der Standort passt recht gut, wie es der Zufall will war ich auf dem Bollenberg.

    Allerdings hatte die Kollektion (wie auch die andere Spodocybe) einen stark mehligen Geruch, nicht zyanidisch, obwohl auch recht alte Fruchtkörper dabei waren.

    Auch nach einem Tag im Kühlschrank war der Geruch noch konstant mehlig.


    Bei der zweiten Spodocybe bist du ganz sicher? Ich habe neuere Literatur hier ausser Acht gelassen und mich nach Clémençon 1984 orientiert, später wurde ja C. herbarum meistens als Synonym von collina gesehen.

    Mit diesem Sporenmassen, der HDS-Struktur und sogar den Basidienmassen passt das eher zu S. herbarum.

    Leider habe ich keine anderen vertrauenswürdigen Beschreibungen von der Art.


    Gruss Raphael

    Hallo Ditte


    Ich muss das Thema von letztem Jahr nochmal aufwärmen.

    Die Nummer 3 hatte ich als Pseudosperma rimosum s.l. ad acta gelegt. Allerdings habe ich diese Kollektion im Rahmen eines Kartierungsprojekts gemacht und der Beleg wurde sequenziert. Ich habe mir zunächst nur die Resultate in der Projektliste angeschaut, da stand einfach "Inocybe rimosa". Aber wenn ich selber mit der Sequenz suche, kommt fast zuoberst Pseudosperma spectrale.


    Das hat mich natürlich neugierig gemacht. Deshalb habe ich deine Beschreibung dieser neuen Art herausgeholt und studiert. Ich bilde mir nun ein, dass das recht gut passt:

    - heller, blass strohfarbener Hut

    - Mittelwerte der Sporen passen sehr gut (bei mir 11.9x7.1 µm vs. 12.1x7.0 µm in deiner Beschreibung)

    - Viele Zystiden sind schwach kopfig, allerdings nicht so oft wie man anhand deiner Beschreibung vermutet.

    - Habitat auf trockenem, kalkhaltigem Boden bei Kiefern würde auch passen.


    Vielleicht hilft das hier auch, ich habe leider zu wenig Ahnung von Sequenzierung und der Interpretation der Ergebnisse.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Den Preis von gebrauchten Parey's vestehe ich auch nicht. Ok er ist handlich und man bildet sich ein damit 1500 Pilze bestimmen zu können, was ein riesiger Irrtum ist.

    Meiner liegt seit Jahrzehnten unberührt im Schrank. Will ihn jemand? Ausgabe 1988, Zustand durchschnittlich, aber noch viele Jahre benutzbar.

    Preisvorstellung: Gratis. Vielleicht korrigiert sich diese irre Preisvorstellung im Internet dadurch ein wenig.

    Ist weg :)

    Hallo zusammen


    Das hier gibt es in Kürze auch auf Deutsch: https://prestations.vapko.ch/p…pignons-guide-de-terrain/

    Enthält nicht ganz so viele Arten wie der Pareys, aber ehrlich, wer bestimmt mit so einem Buch auch kleine Telamonien oder Risspilze...


    Den Preis von gebrauchten Parey's vestehe ich auch nicht. Ok er ist handlich und man bildet sich ein damit 1500 Pilze bestimmen zu können, was ein riesiger Irrtum ist.

    Meiner liegt seit Jahrzehnten unberührt im Schrank. Will ihn jemand? Ausgabe 1988, Zustand durchschnittlich, aber noch viele Jahre benutzbar.

    Preisvorstellung: Gratis. Vielleicht korrigiert sich diese irre Preisvorstellung im Internet dadurch ein wenig.

    "verkauft"


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Was soll das denn alles. Entspannt euch doch einfach und lasst die Leute machen wie sie wollen.

    Bei nicht regelkonformen Bestimmungs-Anfragen sind doch auch alle entspannt oder schreiben rasch einen netten Hinweis. Warum muss das im Marktplatz anders sein?

    Das hier ist ein privates Forum und kein professionelles Antiquariat.


    Stellt euch vor: Die Angehörigen eines verstorbenen Pilzfreundes können mit seinem Hobby nichts anfangen und wollen die Bücher lieber verkaufen als wegwerfen.

    Sie haben keine Ahnung was die für einen Wert haben und wollen auch nicht Stunden damit verbringen das zu recherchieren. Verbannen wir die aus dem Forum? Lieber gar kein Angebot als eines ohne Preise? Bitte, hört doch auf.

    Oder ein anerkannter Mykologe opfert sich auf, um den Nachlass eines Kollegen von 200 Büchern und 300 Zeitschriften zu verwerten. Muss sich der Arme nun wirklich für jedes einzelne Buch einen Preis überlegen, mit anderen Angeboten vergleichen, Neupreise längst vergriffener Bücher herausfinden, damit ja nicht irgendwer meint es sei zu teuer oder zu billig? Und wo genau findet man Referenzpreise, wenn es keine Allerwelts-Werke sind? Und für 400 der 500 Bücher/Hefte macht er das vergeblich, weil sie (unabhängig vom Preis) sowieso niemand kauft. Ist doch Schwachsinn sowas. Wenn da tatsächlich einer Interesse an einer Serie von Zeitschriften aus dem 60er Jahren hat, soll er sich melden, und man wird sich ganz schnell einig.

    Oder machen wir dann in solchen Fällen eine Ausnahme? Wie genau präzisiert man diese Ausnahme, nach welchen Kriterien? Muss der Anbieter erst einen formellen Antrag stellen und sich erklären und rechtfertigen?

    Wenn man anfängt zu regulieren, dann werden es Schritt für Schritt immer mehr Regeln, Ausnahmen und Ausnahmen der Ausnahmen, weil sich immer irgendwer ungerecht behandelt fühlt.


    Und: Wenn man Regeln aufstellt, die nachher jeder Forianer durchsetzen darf/soll, wimmelt es hier von Besserwissern und jedes Angebot artet in eine Streitdiskussion aus, weil nie alle gleicher Meinung sein werden. Am Ende sind es dann doch die Mods, die eingreifen müssen.


    Ganz ehrlich: Was ist so schlimm daran, ein Angebot für ein Buch zu machen? Habt ihr Angst davor, dass ihr zu hoch bietet? Ich war schon mehrmals froh um diese Möglichkeit, immerhin kam ich so an "meinen" Boudier und andere Raritäten. Nur weil man ein Angebot machen muss, heisst es nicht automatisch dass man zu teuer kauft.

    Lasst die anderen doch einfach machen, wenn es euch stört geht weiter zum nächsten Thema, es gibt genug zu lesen.


    Die einzige Regel wäre meiner Meinung nach folgende:

    - Angebote im Marktplatz werden von niemandem öffentlich kommentiert / schlechtgemacht (das gehört sich einfach - kann man leider nicht mehr bei jedem voraussetzen)

    Das würde ich begrüssen.


    Gruss Raphael

    Hallo Ditte


    So, nun komme ich endlich dazu mir deine Antwort in Ruhe anzuschauen und alles nachzuvollziehen.


    Bei I. mixtilis hatte ich mich wohl zu sehr an die Höhe der Höcker im Schlüssel geklammert, es ist immer so verlockend einfach irgend etwas zu messen.

    Wenn man das Gesamtbild aller Merkmale betrachtet, passt mixtilis wirklich besser.


    Zu der tigrina gibt es wohl nicht mehr viel zu sagen.


    Die Mallocybe lagere ich mal ein und hoffe auf bessere Zeiten, fürchte allerdings dass eine morphologische Bestimmung da immer sehr schwierig sein wird.


    Lg, Raphael

    Hallo Ingo


    Ich habe aus dem nahegelegenen Kiefernwald eine Kollektion, ich ich ursprünglich als Tr. pessundatum bestimmt hatte, inzwischen aber eher für Tr. stans halte.

    Keine Ahnung ob dir das weiterhilft. Man erkennt gut den gerippten Rand und die radialen Fasern.



    Lg, Raphael

    Allerdings kann ich mir wirklich nicht vorstellen, wie die beiden unter (4) gelisteten Kollektionen zur gleichen Art gehören sollen. Das wäre selbst dann eine arg extreme Variationsbreite, wenn man von unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Fruchtkörper ausgeht.

    Hallo Pablo


    Wem sagst du das... drei von uns haben Material heim genommen und alle kamen unabhängig voneinander zum gleichen verwirrenden Ergebnis.

    In FNE5 wird eine Kollektion dargestellt, die farblich zumindest in die Nähe kommt. Ohne das wäre ich hoffnungslos in der Sackgasse gelandet.

    Es gab auch noch eine dritte Übergangskollektion mit dunklen Farben aber kaum bereiftem Stiel:



    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Vergangenes Wochenende war ich mit unserem Verein im Elsass. Es war die weite Reise wert...


    Bitte korrigiert mich wenn ich irgendwo falsch liege, viele von euch kennen diese Wälder und Pilzarten viel besser als ich.


    Am ersten Tag gab es einen ausgedehnten Spaziergang durch einen Wald mit verschiedenen Bäumen. Buchen, Kastanien, Eichen, Hainbuchen, Fichten.

    Ich habe viel Standard-Zeug mitgenommen was ich in "meinen" Wäldern hier nicht finde, damit langweile ich euch nicht.

    Deshalb nur diese zwei:


    1: Ein wunderschöner Schirmling

    Lepiota ignivolvata


    Sporen in Melzer...


    Cheilozystiden keulig...


    HDS aus sehr langen Elementen, dazwischen kürzere keulige.



    2: Ein Langfüsser

    Helvella macropus


    Sporen in Wasser



    Am zweiten Tag war es dann viel interessanter, wir waren auf einem ausgedehnten Trockenrasen.


    3: Ein Traum?

    Floccularia straminea


    Was soll ich sagen... da stand ein riesiger Hexenring von denen, sicher über 50 Stück, alle waren schon reif und hatten gründlich abgesport.

    Deshalb haben wir uns erlaubt, einige für ein hübsches Foto zusammenzustellen.



    4: Ein merkwürdiger Helmling

    Wir hatten alle keine Ahnung was das sein könnte und es gab die wildesten Theorien.

    Einige Meter entfernt standen diese hier:


    Mycena pseudopicta


    Mikroskopisch stellte sich dann heraus, dass beide Kollektionen Mycena pseudopicta sind.


    Sporen fast zylindrisch


    Zystiden koralloid



    5: Eine Infundibulicybe

    Das war ein Massenpilz. Mit diesen rotbraunen Farben halte ich es für Infundibulicybe glareosa.


    Sporen tropfenförmig


    HDS deutlich inkrustiert pigmentiert.



    6: Spodocybe die erste

    +

    Chinesische Mykologen haben die Gattung Spodocybe letztes Jahr von Clitocybe getrennt.

    Das hier müsste wohl Spodocybe collina sein.


    Die Sporen sind sehr klein, selten über 5 µm lang.


    Die HDS ist braun pigmentiert, mit vielen halb aufgerichteten, keuligen Endzellen.



    7: Spodocybe die zweite


    Ich dachte erst das sind einfach kleinere Exemplare von der anderen Spodocybe.

    Zum Glück habe ich sie mitgenommen, ich denke nämlich das ist die ähnliche Spodocybe herbarum.


    Die Sporen sind viel schlanker, bis über 6.5µm lang, und mehr zylindrisch geformt.


    Auch die HDS hat eine völlig andere Struktur.



    8: Kein Trichterling

    Viele dieser braunen Pilze sind seitlich gestielt, und die braunen Lamellen verraten ihn auch: Pleurotus nebrodensis.


    Sporen in Wasser


    HDS intrazellulär pigmentiert.


    Danke fürs Mitlesen.


    Lg, Raphael

    Hallo Thomas


    Die Sporen und Zystiden erinnern an einen Risspilz aus der Gattung Mallocybe.

    Der Standort passt aber nicht. Man sieht ja immer wieder bodenbewohnende Pilze auf stark überwachsenem Holz (z.B. Täublinge).

    Ich würde deshalb nicht zwingend nur bei Holzpilzen suchen.

    Aber die meisten Mallocybe-Arten wachsen in Pioniervegetation, nicht im Moos.


    Kriegst du noch ein besseres Bild der Zystiden hin? In KOH, nach und nach etwas mehr quetschen bis sie einzeln rumschwimmen.

    Ich kann so nicht erkennen ob die Zystiden septiert sind oder nicht, und was die dominante Zystidenform ist.


    Gruss Raphael

    Hallo Thomas


    Das ist ja interessant, einen auffälligen Geruch habe ich noch nie festgestellt.

    Ich finde die eigentlich jedes Jahr mehrmals. Allerdings rieche ich nicht immer dran, werde ich ab jetzt tun.

    Wenn du den Geruch konstant feststellst, würde es sich vielleicht lohnen das genauer zu untersuchen.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich in dem Komplex X. fellea/caulicinalis noch eine andere kryptische Art verbirgt.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Noch ein paar Ergänzungen. Habitat war ein Fichtenwald auf ca. 1000m.


    11: Ein komischer nabelingsartiges Pilz

    Die wuchsen in grosser Anzahl zwischen Moos und Nadelstreu.


    Die Sporen sind recht klein, breit elliptisch und haben 1-2 Tropfen.

    Zystiden gab es keine.


    HDS eine Kutis mit einzelnen herausragenden Hyphen.


    Hier habe ich recht lange rumgedoktert, bis ich endlich drauf gekommen bin: Cantharellopsis prescotii.



    12: Ein erdzungenartiger Pilz

    Man sieht schon auf dem Bild, wie schleimig die sind. Sie wuchsen am Strassenrand im Gras.


    Die meisten Sporen haben sieben Septen, die Paraphysen haben rundliche/birnenförmige Endzellen.


    Wenn ich mich nicht irre, müsste das Glutinoglossum heptaseptatum sein.



    13: Ein Zähling

    Oberfläche schön samtig-faserig. Auch einem sehr alten Holzstumpf, nicht sicher feststellbar was es ist.

    Er stand an einem Seeufer, wo es neben Fichten auch Weiden, Erlen und Pappeln gab.


    Sporen in Melzer amyloid.


    Tramahyphen in Melzer.


    Nach FN sollte das Lentinellus ursinus sein.



    14: Ein Holzritterling

    Das ist wieder einmal Tricholomopsis sulfureoides, die in der Region irgendwie recht häufig ist.


    15: Ein gelber Nabeling

    Der ist auch ortshäufig in der Gegend, Xeromphalina caulicinalis.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Zu der Peziza habe ich Neuigkeiten, dank der grossartigen Unterstützung von "Gelbfieber". Die Bestimmung hat Peziza (Malvipezia) emileia ergeben.


    Ich stelle das Ergebnis (mit ihrem Einverständnis) als Zitat hier rein:





    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Vergangene Woche durfte ich (wie auch Cortinarius ) an der Tagung unserer wissenschaftlichen Kommission teilnehmen.

    Neben den Risspilzen, die ich bereits reingestellt habe, möchte ich euch noch ein paar Highlights zeigen:


    1: Eine Telamonia mit lila Basalfilz

    Einen besonderen Geruch hatte die nicht. Standort war ein Buchen-Fichtenwald auf 1100m.


    Die Sporen sind recht klein und deutlich warzig. Nach dem AdC lande ich bei Cortinarius altipes.

    Natürlich mit viel Restunsicherheit.


    2: Ein kleiner Faserling

    Die wuchsen am Strassenrand auf nackter, aufgewühlter Erde. Vermutlich gemischt mit Resten von Kuhmist.

    Nach Funga Nordica sollte das Psathyrella potteri sein.


    Sporen recht gross, mit deutlichem Keimporus.


    Cheilozystiden breit spindelformig


    Pleurozystiden schlanker



    3: Kein Trichterling

    Dieser trichterlingsartige Pilz wuchs auf ca. 1000m auf einem moosüberwachsenen Felsen.

    Die bräunlichen Lamellen und der fein samtige Hut erweckten bei mir bereits einen Verdacht.


    Ein kurzer Blick ins Mikroskop bestätigte dann die stacheligen Sporen von Ripartites tricholoma.



    4: Ein Träuschling

    Die beiden Kerlchen wuchsen im Gras auf einer Bergweide.


    Bei diesen Träuschlingen sind die Cheilozystiden wichtig. Diese hier haben eine typische Form, oben erst verdickt dann wieder verjüngt.
    Das gibt es nur bei Stropharia pseudocyanea.



    5: Mal zur Abwechslung ein Asco

    Diese kleinen "Becherlinge" wuchsen im Kastanien-Eichen-Wald auf 420m.


    Wenn man dran zieht, kommt ein sehr langer Stiel zum Vorschein.


    Asci in Lugol


    Sporen in Wasser


    Ich habe es leider nicht geschafft, das Substrat zu ermitteln. Die Fruchtkörper lösten sich bei der kleinsten Bewegung und lagen dann einfach lose in der Laubstreu.

    Aber aufgrund der umgebenden Bäume müsste das Substrat irgendein pflanzlicher Abfall von Castanea oder Quercus sein.

    Ich vermute es ist Ciboria batschiana.



    6: Ein komischer Trichterling

    Im Wald wusste ich damit nichts anzufangen. Auffallend war der samtig-graue Hut. Die weissen Rhizomorphen fielen mir erst später auf.


    Sporen mit gelber Pigmentierung in KOH


    HDS mehrheitlich intrazellulär pigmentiert, aber stellenweise auch braun inkrustiert.


    Dieser Trichterling ist wohl noch recht unbekannt: Musumecia vermicularis.



    7: Kein echter Helmling

    Die wuchsen mitten auf dem Wanderweg, ich musste sie retten. Man beachte den überzuckerten Hut.


    Wenn man die grobhöckerigen Sporen anschaut, ist sofort klar dass es kein normaler Helmling ist.


    Die Cheilozystiden sind lageniform, damit ist das Mycenella bryophila.



    8: Ein kleiner Schirmling

    Der gefiel mir schon im Wald. Offenbar ist hier wichtig, dass der Ring nur unterseitig dunkel schuppig ist.


    Sporen in Melzer recht langweilig


    Cheilozystiden...


    HDS komplex aufgebaut, mit sehr langen aufsteigenden Zellen, darunter eine hymeniforme Schicht.


    Das alles passt gut zu Lepiota pseudolilacea.



    9: Ein Tintling

    Dieser Tintling wuchs direkt neben der Ciboria, die man unten links im Bild sieht.

    Er ist weiss überpudert, das sieht man jedoch nur am Standort, nach dem Heimtransport war das praktisch verschwunden.


    Viele Sporen sind deutlich mitraförmig. Cheilo- und Pleurozystiden rundlich bis elliptisch, ich verzichte mal auf die Bilder davon.


    Sphaerozyten aus dem Velum, kaum pigmentiert, mit dünnen Verbindungen. Keine Pileozystiden.


    Ich bin kein Tintlings-Spezialist, aber ich halte es für Coprinellus saccharinus.



    10: Einfach nur schön

    Keine Rarität, aber schön anzuschauen: Melanophyllum haematospermum.


    Danke fürs Mitlesen...


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen ( Ditte )


    Hier noch einige Risspilze, an deren Bestimmung ich mich versucht habe.


    1:

    Habitat: Recht magere Bergweide auf ca. 110m bei einer einzelnen Fichte, kalkiger Boden.

    Die Stielbasis ist gerandet knollig, was man leider auf dem Bild nicht sieht. Geruch unauffällig.


    Sporen: 7.8-8.6-9.3 x 5.3-5.9-7.0 µm, Q = 1.25-1.45-1.68 (n=20)

    Die Höcker sind 1-1.5 µm hoch.


    Cheilozystiden mit kurzem Stiel, 40-50-56 x 14-18-22 µm (n=5)


    Pleurozystiden ähnlich


    Am ganzen Stiel zahlreiche Kaulozystiden vorhanden.


    Ich komme hier auf Inocybe occulta.



    2:

    Standort: Kastanien-Eichen-Wald, 420m auf Kalk. Geruch etwas spermatisch.



    Sporen: 8.5-9.3-10.9 x 5.2-5.5-6.1 µm, Q = 1.52-1.70-2.10 (n=20)


    Cheilozystiden schlank spindelförmig, 55.5-62.5-69.0 x 12.5-15.0-17.5 µm (n=8)


    Pleurozystiden ähnlich.


    Dickwandige Kaulozystiden gab es nur sehr wenige an der Stielspitze, dafür aber viele keulig verdickte Elemente.


    Mit den einschlägigen Schlüsseln komme ich auf Inocybe phaeodisca, bin aber ziemlich sicher dass das falsch ist.

    Die Portraits bei Ludwig und Ferrari zeigen deutlich andere Zystiden, und auch makroskopisch gefällt es mir nicht so gut.



    3:

    Eine kleine Mallocybe vom Strassenrand. Auwald mit Erlen, Weiden und Fichten auf 420m.

    Geregnet hatte es einige Tage nicht mehr. Geruch unauffällig.





    Sporen: 7.7-9.0-9.7 x 5.3-5.7-5.9 µm, Q = 1.43-1.58-1.73 (n=20)


    Cheilozystiden keulig, mit 0-2 Septen, 20-28-38 x 10-11.5-13 µm


    Leider habe ich in der Gattung im Moment überhaupt keinen Durchblick. Die verfügbaren Schlüssel sind viel zu unvollständig und die Literatur widersprüchlich.

    Ich weiss dass eine Ferndiagnose meist schwierig ist, aber einen Versuch ist es wert.


    Viele Grüsse

    Raphael

    GriasDi Raphael,

    Lepiota fusvovinacea komplett ohne Violette Töne? Ich hab die Art schon ein paar mal gehabt, da waren immer violette Farbtöne vorhanden.

    An liabn Gruaß

    Werner

    Hallo Werner


    Hm, jetzt bringst du mich ins Grübeln. Ich hatte die noch nie, komme aber nach Funga Nordica auf nichts anderes und auch an der Tagung hat niemand Einspruch erhoben.

    Mikroskopisch passt auch alles haargenau, habe auch Cheilozystiden und HDS überprüft.


    Ich meinte an den Fasern weinbraune Farbtöne zu sehen, aber das kann an meiner verflixten Rot-Grün-Schwäche liegen.

    Dann war es am Standort sehr schattig, dadurch sind die Farben auf dem Foto sicher etwas verfälscht. Hier noch eine Nahaufnahme:


    Gruss Raphael

    Hallo Ditte


    Danke dir. Nr. 1 lasse ich dann wohl, war ohnehin keine schöne Kollektion.


    Bei Nr. 2 waren zumindest die zwei Fruchtkörper auf dem zweiten Bild ohne Regen gewachsen, die sind vom Samstag nach fünf Tagen Sonne. Am Montag waren sie noch nicht da.

    Allerdings ist es so nahe am Wasser im Herbst ohnehin immer feucht, also gut möglich dass sich die Hutfarben schnell verändern.


    Nr. 3 lege ich mal als cf. inodora ab, die sind bereits getrocknet und somit nichts mehr zu machen.


    Lg, Raphael