Hallo Bernd
An Rickenella mag ich nicht so richtig glauben.
Ganz sicher dass das Substrat eine Thelephora war und nicht eine alte Flechte?
Gruss Raphael
Hallo Bernd
An Rickenella mag ich nicht so richtig glauben.
Ganz sicher dass das Substrat eine Thelephora war und nicht eine alte Flechte?
Gruss Raphael
Dein erster Schleierling könnte doch zu den Multiformes gehören?
Vermutilch nicht ganz einfach, da zu einer Bestimmung zu kommen, aber man kann es durchaus >hiermit< versuchen.
Hallo Pablo
Habe mir mal den Schlüssel in dem Paper vorgenommen, da kommt man ohne Alternative zu C. caesiolamellatus.
Der kann er aber eigentlich nicht sein, da gibt es makro- und mikroskopisch zu viele Abweichungen.
Mal schauen, ob Cortinarius oder sonstwer noch eine Idee hat.
Gruss Raphael
Ahoi!
Och, die Schwefelritterlinge sind doch eher Sommerpilze. Wenn man mal vom gelegentlichen Frühjahrsschub der Erdritterlinge absieht, ist das einer der frühesten Ritterlinge, die man finden kann. Nebelkappen wären schlimmer im Moment.
LG; Pablo.
Ich will euch die Sommerlaune nicht verderben, habe aber am Mittwoch sehr viele Nebelkappen gesehen.
Aber ich fand sie zu langweilig, um sie zu fotografieren.
Gruss Raphael
Hallo zusammen
Hier noch der Rest zu meinem vorgestrigen Ausflug. Bei den Bestimmungen hier bin ich mir teils gar nicht sicher, bitte korrigiert mich schonungslos.
Habitat sofern nicht anders erwähnt: Montaner Fichten-/Kiefernwald mit einzelnen Lärchen.
Ich versuche mich immer mal wieder mit Phlegmacien zu beschäftigen, aber die sind mir doch noch recht schleierhaft.
1) Cortinarius cf. glaucopus
Hier die KOH-Reaktion (3%): auf dem Hut, im Hutfleisch und in der Stielbasis.
Fleisch in der Stielbasis blassgelb, weiter oben bläulich, im Hut wieder blassgelb.
So richtig will ich nicht an glaucopus glauben, denn sie haben einen kräftigen, würzig-komplexen Geruch.
Geschmack ebenso und etwas bitter.
C. glaucopus soll ja fast geruchlos sein, so hatte ich ihn auch schon gefunden und ohne Zweifel bestimmt.
Eine echte Alternative habe ich leider nicht.
Sporen sehr kurz, selten länger als 7.5 µm.
2) Cortinarius cf. saginus
Lamellen teilweise schartig. Geruch schwach, etwas holzartig.
Hier war ich anfangs richtig glücklich, weil ich im Atlas des Cortinaires den wunderbar passenden C. saginoides fand.
Aber offenbar wurde der molekular untersucht und zu C. varius gestellt ??!! Der kann es aber eigentlich nicht sein.
KOH auf dem Hut und im Fleisch negativ
An der Stielspitze zeigt sich aber nach ca. zwei Minuten eine gelbbraune Reaktion, die dann wieder verschwindet.
Sporen recht schlank, mandel- oder zitronenförmig.
Die Sporen passen nicht zu dem, was ich in meiner Literatur als C. saginus finde.
3) Cortinarius croceus
Wenigstens da bin ich mir halbwegs sicher. Aber man weiss ja nie.
Kurze, kräftig warzige Sporen.
4) Clitocybe cf. marginella
Auffallend ist der gelbbraune Hutrand, der fein gerieft ist. Der Hut verfärbt sich hygrophan zu weisslich, aber mit dunkler Mitte.
Die Sporen sind klein und helfen kaum weiter.
In der FN kommt C. marginella raus, wobei die Unterscheidung zu C. agrestis nur über die kräftige Hutrandfarbe gelingt.
Mein eigener experimenteller Clitocybe-Schlüssel kommt auf C. agrestis, in dem Schlüssel fehlt C. marginella aber noch.
Die Original-Beschreibung von Harmaja beschreibt aber eher einen schlanken Pilz mit stärker gestreiftem Hut.
Kann sein dass der irgendwann anders interpretiert wurde.
5) Helvella pezizoides
Mit dieser kleinen Lorchel habe ich viel Zeit verbracht. Die Fruchtkörper wuchsen dort rasig, keiner war grösser als 1.5 cm.
Nach Skrede 2017 kommt man auf Helvella pezizoides, findet dann aber im Internet völlig verwirrende Darstellungen.
Die Art wurde u.a. bei Boudier anders dargestellt, als sie wohl in der Original-Beschreibung gemeint war.
Skrede et al. 2020 zeigen dann aber genau das was ich gefunden habe.
6) Hebeloma cf. mesophaeum
Beweisen kann ich es nicht wirklich. Es könnte auch H. subtortum sein, die Lamellenzahl ist aber etwas zu tief und die Sporen passen nicht so ganz.
Für H. mesophaeum fehlt der typische zweifarbige Hut. Aber eine bessere Idee habe ich nicht.
Geruch kräftig nach Rettich.
Sporen recht blass, wenig warzig, nicht dextrinoid, 9.0-10.2-11.5 x 5.2-5.7-6.2 µm, Q = 1.60-1.78-1.99
Störend: Die häufigste Zystidenform war deutlich lageniform mit sehr dickem Bauchteil, ungestielt.
Die Form würde besser zu H. pubescens passen, die aber nur aus Spitzbergen bekannt ist und auch sonst nicht in Frage kommt.
7) Entoloma spec.
Hier habe ich aufgegeben. Vielleicht hat jemand eine zündende Idee.
Alle Versuche laufen ins Leere, am ehesten in die Nähe von E. prunuloides, das aber einen völlig anderen Habitus hat.
Hut um 1.5cm im Durchmesser, deutlich hygrophan. Stiel silbrig überfasert. Geruch schwach, etwas säuerlich.
Habitat: Recht magere Alpweide, in der Nähe nur einzelne Lärchen.
Sporen mehrheitlich isodiametrisch und recht klein, meistens < 9 µm.
Die Frage nach Zystiden kann ich nicht eindeutig beantworten. Es gab hier und da solche schlanken, aber auffälligen Zellen, die die Basidiolen deutlich überragten.
Hier noch so eine.
Schnallen konnte ich ohne grosse Mühe finden.
HDS: Eine Kutis
Hat da jemand irgendeine Idee?
Viele Grüsse
Raphael
Hallo zusammen
Ja ihr habt wohl recht. Ich versuchte gerade meine Gedankengänge nachzuvollziehen, um meine Bestimmung vehement zu verteidigen.
Aber ich weiss ehrlich gesagt auch nicht mehr, warum ich auf fuligineoalba kam.
Sogar die Sporen passen besser zu violascens.
Also - danke für den Hinweis, habs korrigiert.
Gruss Raphael
Hallo
das ist ein Bug im Forum, von dem offenbar nur neue Mitglieder betroffen sind.
Habe die Admins im anderen Thread herbei gerufen, die werden deine Antworten wiederherstellen.
Gruss Raphael
Hallo zusammen
Gestern Nachmittag habe ich mir eine kleine Pilzwanderung gegönnt. Ziel war diese subalpine Waldlichtung:
Ich war das erste Mal dort und hatte eigentlich auf Saftlinge und andere Magerwiesenbewohner gehofft, aber Fehlanzeige.
Dafür war der Weg dorthin enorm pilzreich. Ich habe noch nicht alles bestimmt, aber es ist ohnehin zu viel für einen Thread.
Also mal hier mal der erste Teil.
Habitat: Fichten, Kiefern, Lärchen auf ca. 2000 m. Hier und da gab es auch eingestreute Zwergweiden.
Die mit Abstand häufigsten Pilze waren Schmierröhrlinge.
Mit den verschiedenen Suillus-Arten hätte man mehrere Kofferräume füllen können. Hier nur zwei davon:
1) Boletinus/Suillus cavipes
2) Suillus sibiricus
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Dann gab es vier verschiedene Lorchel-Arten, wovon ich nur drei fotografiert und mitgenommen habe.
Die vierte war wohl H. palustris oder H. sulcata.
3) Helvella lacunosa
Die wuchs in grossen Mengen auf einer sehr steilen Wiese. Nur diese zwei konnte ich bergen, der Rest wäre lebensgefährlich gewesen.
4) Helvella macrosperma
Leider nur ein einzelnes Exemplar. Sie zeichnet sich durch kettenartige, stark pigmentierte "Haare" am Excipulum aus:
Die dritte Lorchel folgt im zweiten Thread, da kämpfe ich noch mit dem Skrede-Schlüssel.
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Rötlinge waren auch vertreten. Einer ist noch in der Pipeline, den anderen konnte ich nach Gröger und Noordeloos hoffentlich richtig bestimmen.
Es gab zwei kleine Kollektionen, ich merkte erst am Mikroskop dass es wohl wirklich die gleiche Art ist.
5: Entoloma resutum
Sporen heterodiametrisch eher knotig als eckig
Basidiolen mit Schnallen. Zystiden fehlen.
HDS kräftig intrazellulär pigmentiert, ohne Inkrustationen.
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Immerhin einen Saftling gab es auch unterwegs:
6: Hygrocybe conicoides, am kargen, trockenen Strassenrand auf sandigem Boden.
Sporen schlank zylindrisch
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Weichritterlinge gehören im subalpinen Bereich zum Pflichtprogramm.
7: Melanoleuca robertiana
(oder wem das lieber ist: Melanoleuca melaleuca s.l.)
Keine Zystiden gefunden.
Ich hätte ohne Bedenken melaleuca draus gemacht, aber die Sporen sind ungewöhnlich kurz:
Nur bis knapp 7 µm lang, stark isoliert warzig, subglobos bis sehr breit elliptisch.
In der FN wird alles ohne Zystiden unter M. melaleuca versorgt. Ich habe mich dann mangels Alternativen an Fontenla&Gottardi (FND25) orientiert.
Da spielen offenbar die Endzellen am Stiel und in der HDS eine Rolle, die sollten bei M. robertiana zumindest teilweise etwas keulig sein:
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Für Ritterlings-Fanatiker war auch was dabei:
8: Tricholoma hemisulphureum
Stinkt wie ein Schwefelritterling, ist aber insgesamt kleiner, weniger lebhaft gefärbt und hat gerne braune Wasserflecken auf dem Hut.
Die Art bevorzugt wohl subalpine Habitate, ist aber nicht darauf beschränkt.
Die Sporen sind eine Spur gedrungener als bei Tr. sulphureum. Q-Wert war meistens unter 1.6.
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Schliesslich noch drei triviale Arten:
9: Lepiota cristata (Geruch passte und die gesporten Sporen waren auch da)
10: Stropharia aeruginosa
11: Clavulina rugosa
Gruss Raphael
Hallo zusammen
Am Freitag habe ich einen Spaziergang mit meinem kleinen Sohn gemacht.
Rund um einen Picknickplatz im Mischwald (Fichten, Tannen, Birken etc.) konnte ich einige schöne Funde machen:
Es gab drei Stachelinge aus drei Gattungen:
1) Bankera fuligineo-alba violascens
2) Hydnellum aurantiacum
Die wuchsen dort fast rasig, eine wahre Freude:
3) Sarcodon fuligineoviolaceus
Leider schon etwas trocken, deshalb nur mit schwacher Violettfärbung.
Aber die Art kommt treu jedes Jahr an dem Standort.
Dann zwei Korallen:
4) Ramaria mairei
Der Wald war voll davon. Habe sie aber nicht mitgenommen.
5) Ramaria longispora
Das meine ich zumindest, wenn ich nach Christan schlüssele.
Die Sporen sind auffallend lang und schlank. Bis über 16 µm lang, Q-Wert meistens deutlich über 3.
Das Ornament war grob warzig, aber ohne längere Rippen.
Ich habe auch noch brav nach Lehrbuch in Wasser gemessen.
In dem Präparat waren sie eine Spur kürzer, aber für die ähnlich R. largentii noch immer zu schlank.
Und schliesslich noch ein schöner Rötling, den mein lieber Sohn mit hohen Gras gefunden hat.
6) Entoloma mougeotii
Lg, Raphael
Hallo Bernd
Also ich habe keine Einwände gegen Clitopilus scyphoides.
Gruss Raphael
Hallo Schupfi
Ja das ist ne Schnalle. Die Schnallen findet man bei vielen Arten nicht an jeder Septe.
Ich würde noch Cheilos und Pleuros sehr genau anschauen. Mit dem Dokument das du zitierst sollte die Bestimmung dann eigentlich ganz gut gelingen.
Der Schlüssel in der FN ist leider nicht auf dem neuesten Stand und deshalb für diese Gruppe von Dachpilzen nicht mehr wirklich geeignet.
Gruss Raphael
Hallo Schupfi
Der ist halt noch sehr jung, schwer zu sagen ob es eine Simocybe ist, aber gut möglich.
Wenn es eine Simocybe ist, sollte ein Blick auf die Zystiden die Frage zwischen sumptuosa und centunculus klären.
S. sumptuosa müsste irgendwie solche Pileos haben:
Und die Cheilos wären ebenfalls kopfig:
Gruss Raphael
Hallo Martin
Spannend und sehr schön aufbereitet. Hast du evtl. auch noch Bilder von den Zystiden?
Ich beschäftige mich zwar gerne mit Risspilzen, aber bin weit davon entfernt hier eine qualifizierte Antwort zu geben.
Bei Risspilzen hilft es, wenn man bei der Anfrage ein Ditte macht.
Gruss Raphael
Alles anzeigenServus Raphael,
wieder ein Haufen schöner alpiner Schwammerln!
Bei E. sericatum würde ich zumindest mal ein cf. dranmachen. Mit so kegeligen Hüten und schwarzbrauner Hutmitte hatte ich den noch nie.
Allerdings habe ich auch nur 6 Kollektionen aus dem Flachland, kann ja sein, dass er alpin ein bisserl anders ausschaut. Eine Alternative wüsste ich auch nicht.
Grüße
Hias
Hallo Hias
Ja das stimmt, drum kam ich ja bei Gröger erst auf E. bipelle. Das beschreibt Noordeloos recht passend zu meinem Fund:
"Pileus 25-40 mm broad, conical at first then expanding to convex usually with small umbo
and straight margin, weakly hygrophanous, when moist dark brown to blackish brown, not
distinctly translucently striate or shortly so at margin only, slightly pallescent on drying,
smooth, glabrous."
Ich weiss nicht ob es inzwischen molekulare Untersuchungen in der Gruppe gibt, habe nur gesehen dass E. bipelle in der Mycobank zu E. sericatum gestellt wird.
Die Farben sind ja wohl bei Entoloma nicht so konstant wie früher angenommen (siehe E. callirhodon, das offenbar mit E. serrulatum identisch ist).
Denkbar, dass aufgrund anderer Bodenbeschaffenheit die Farbe dunkler ist.
Gruss Raphael
Hallo Werner
Ja habe ich, war mild.
Die Lamellen waren ablösbar und im Mikroskop sah man die feinen Warzen etwas besser als auf den Fotos.
Ich denke schon dass es eine Lepista ist.
Gruss Raphael
Hallo zusammen
Am Samstag war ich wieder in den Bergen und habe ein paar schöne Sachen gefunden.
Über allfällige Korrekturen würde ich mich freuen.
Ziel des Tages war das rot markierte Gebiet im mittleren Val d'Anniviers.
Zunächst drei Rötlinge. Diese wuchsen alle im gleichen Habitat, einer feuchten Alpwiese auf 2350m, dazwischen hier und da Zwergweiden:
Nach Noordeloos landete ich zuerst bei E. alpicola, da passte mir der Habitus (schlanker Stiel) aber nicht.
Nach Gröger kam ich zuerst auf E. bipelle, das aber wohl inzwischen als Synonym von E. sericatum gilt.
Wenn man dann bei Gröger nicht-alpine Arten in Betracht zieht, kommt man ziemlich eindeutig zu E. sericatum.
Geruch deutlich nitrös. Mässig hygrophan. Stiel oben fein flockig, darunter überfasert.
Rand auch feucht nur angedeutet gerieft.
Entoloma sericatum
Sporen subisodiametrisch
Schnallen überall vorhanden, Zystiden hingegen fehlend
HDS teilweise schwach inkrustiert, untere Lagen intrazellulär pigmentiert.
Mit der Hutoberfläche und den dunkelschneidigen Lamellen meine ich keine Alternative zu sehen.
Sporen heterodiametrisch
Cheilozystiden
HDS mit teils aufsteigenden Hyphen
Einziges Ärgernis: Am Stiel (und nur dort) fand ich schnallenartige Gebilde. E. serrulatum sollte aber keine Schnallen haben.
Aber sind das wirklich welche? Die sehen irgendwie untypisch aus.
Geruch gurkenartig, wie E. hirtipes.
Hier kommen die Schlüssel von Gröger und Noordeloos unisono zum gleichen Ergebnis.
Und wie es der Zufall will, war ich genau an der Typuslokalität dieser Art unterwegs.
Entoloma magnaltitudinis (ca. 200%)
Sporen oft deutlich heterodiametrisch.
Cheilozystiden sehr vielgestaltig
Schnallen vorhanden
HDS eine Ixokutis aus schlanken Hyphen
Dann zwei Risspilze, wo ich auf den Rat von Ditte hoffe:
Schwierig zu entscheiden, ob es solidipes oder einfach dulcamara s.l. ist.
Für solidipes spricht der volle Stiel (abgesehen von dem Madengang), und die länglichen Zystiden, die hatte ich bei dulcamara so noch nie (ok ja das muss nichts heissen).
Für dulcamara sprechen die Sporenmasse, die waren fast nie über 10 µm lang.
Geruch unauffällig.
Standort wie oben bei den Rötlingen (alpin bei Zwergweiden).
Sporen um 9.5 x 5.5 µm
Cheilozystiden oft sehr gestreckt
Hier habe ich keine Ahnung was es sein könnte.
Aufgrund der dunklen Flecken, der braunen Zystiden und der komischen Sporen vermute ich fast irgendeine Anomalie.
Die Fruchtkörper waren noch recht vital, nur leicht angetrocknet. Aber gut möglich, dass die Bestimmung so nicht mehr machbar ist.
Standort: Nicht alpin, sondern subalpiner Fichten-/Lärchenwald auf ca. 2150m, saurer Boden.
Geruch schwach spermatisch. Lamellenschneide bei einigen Fruchtkörpern dunkelbraun.
Hut bis 15mm im Durchmesser.
Nach Bon lande ich irgendwo in der Nähe von I. tigrina, aber die kann es unmöglich sein. Eine plausible Alternative finde ich nicht.
Sporen: Breit elliptisch bis völlig rund: 5.9-8.0-9.6 x 5.4-6.3-7.8 µm, Q = 1.0-1.27-1.55
Auch bei den runden Sporen sieht man seitlich den Apikulus, Sporen wo man den nicht sieht habe ich ignoriert.
Cheilozystiden lang und schlank, 6.-75 x 10-15 µm, keulige Parazystiden vorhanden, alles kräftig braun pigmentiert.
Zystidenwände in KOH intensiv gelb.
Hier nochmal die Cheilozystiden: Mässig dickwandig, mit schlankem Fuss und langsam verjüngtem, langem Hals.
Pleurozystiden ähnlich, aber noch etwas länger, bis 90 µm.
Kaulozystiden im oberen Drittel teils metuloid, auch braun pigmentiert
Stiel im unteren Drittel
Dann gab es auf einer Alpwiese noch einen schwierigen Rötelritterling:
Leider wollten die keinen brauchbaren Sporenabdruck hergeben. Geruch aufdringlich süsslich.
Zu L. caespitosa passen der Geruch und die mässig gedrängten Lamellen nicht so richtig, aber ich finde nichts was besser passt.
Die Fruchtkörper wuchsen teilweise etwas büschelig, aber so tief im hohen Gras dass mir kein vernünftiges Foto gelang.
Lepista cf. caespitosa
Die Warzen auf den Sporen sind kaum sichtbar, am ehesten hier in Toluidinblau.
Die Sporen sind klein, etwa 4.5-6 x 3-3.5 µm.
So, und zum Abschluss noch ein Saftling von einer Bergwiese:
Viele Grüsse
Raphael
Liebe Ditte
Vielen Dank für deine Antworten!
Ich warte schon ungeduldig auf den neuen Artikel und werde meine cincinnata dann nochmal damit abgleichen.
Die drei Kollektionen schicke ich dir dann gerne.
Viele Grüsse
Raphael
Hallo zusammen
Gestern war ich knapp über der Waldgrenze für Kartierungsarbeiten unterwegs.
Das eigentliche Zielgebiet war bei einem kleinen Gipfel mit dem malerischen Namen "Montagne du Sex" (verurteilt mich nicht, ist nicht meine Wortschöpfung).
Dort gab es nichts Unanständiges, nur Kühe die fast alles zertrampelt und verk***t hatten. Deshalb nur eine geringe Ausbeute.
Habitat war eine Alpwiese mit Wacholder, Zwergweiden, Alpenrosen und einzelnen Lärchen.
Seitdem ich die Monographie von Jeppson habe, finde ich zunehmend Spass daran Bauchpilze zu untersuchen.
Also noch einer:
Russula aestivalis s.l. (ca. 200%)
Kompakte Subgleba, Sporenpulver ocker
Capitillium uneinheitlich, aber meistens aus schlanken, dünnwandigen, teils verzweigten und wenig septierten Hyphen.
Sporen recht klein und nahezu glatt
Mit Täublingen hab ich's ja nicht so... und hier ist es doppelt schwierig.
Die Fruchtkörper waren schon etwas trocken, deshalb gab es keinen brauchbaren Sporenabdruck.
Zum Glück sind die Farben doch recht markant, das schränkt die Auswahl ein.
Russula vitellina
Wunderschön gefärbt, erinnert entfernt an Goldtäublinge. Die recht dunklen Lamellen deuten auf dunkles Sporenpulver hin.
Die Fruchtkörper waren sehr fragil und rochen meiner Meinung nach fruchtig, was eigentlich nicht so gut passt. Geschmack mild.
Der Hut war stark schleimig-klebrig.
Stiel gekammert-hohl
Ein paar Sporen konnte ich ihn entlocken, sie waren meist isoliert warzig, selten auch mit sehr undeutlichen Verbindungen.
Die HDS war ziemlich bockig, wohl wegen der Schleimschicht die man hier gut sieht.
Ich hatte Mühe vernünftige Präparate von der HDS zu machen. Hier sieht man Haare (?) in Karbolfuchsin.
Und hier ein paar inkrustierte Primordialhyphen. Dermatozystiden waren keine vorhanden, in SV alles ohne Reaktion.
Die Art ist wohl umstritten, sie wird von vielen Autoren zu R. risigallina gestellt.
Die Beschreibungen von Marxmüller und Sarnari scheinen mir aber gut zu passen.
Auf dem Rückweg gab es dann noch folgende Entdeckungen, an oder knapp über der Waldgrenze:
Diese kleine Lorchel, hier etwa 200% vergrössert, wuchs an einem steilen, feuchten Abhang bei Fichten.
Ich musste mich auf dem Wanderweg auf den Bauch legen und nach unten in den Abgrund greifen, um die beiden Exemplare zu pflücken.
Eine ältere Frau, die sich näherte, hielt dieses Verhalten für verdächtig und wollte schon die Flucht ergreifen.
Helvella palustris
Sie sieht aus wie z.B. Helvella sulcata, aber...
"Hut" und Stiel sind stellenweise miteinander verwachsen.
Nach Skrede et al. 2017 kommt man damit auf Helvella palustris, das Habitat passt auch sehr gut.
Die Sporen sind unspektakulär, nur der Vollständigkeit halber.
Diese kleinen Telamonien wuchsen in einem Dryas-Feld, Zwergweiden und Lärchen gab es auch.
Ich dachte dieses markante Aussehen kombiniert mit dem Standort sollte es recht einfach machen... hat mich aber nun doch zwei Stunden gekostet.
Cortinarius cf. dumetorum (ca. 200%)
Bestimmt nach dem Schlüssel von André Tartarat, bestätigt im Atlas des Cortinaires.
Wobei ich bei den kleinen Telamonien nie wirklich sicher bin.
Recht kleine Sporen (etwa 8-10 µm lang), sehr schwach warzig.
Dann noch weiter unten im Fichtenwald bei einem Rastplatz dieser Schüppling:
Und dann noch ein Cortinarius von letzter Woche, dessen Bestimmung ich lange vor mir her geschoben habe:
Gruss Raphael
Hallo Wolfgang
Der Hut ist wirklich so matt, richtig feinsamtig. Entsprechend gab es in der HDS auch viele aufsteigende Hyphenenden:
Im Hymenium habe ich sicher über eine Stunde Schnallen gesucht, aber ohne Erfolg. Hier noch ein paar Bilder:
Auch in der HDS, am Stiel und im Lamellentrama habe ich mehrmals gesucht - nichts.
E. undulatosporum kann es aber auch sonst eigentlich nicht sein, gemäss Noordeloos hat die ausgebuchtete bis fast freie Lamellen und grössere Sporen.
Ich habe gestern Abend noch nach wenig bekannten oder neu beschriebenen Rhodocybe- und Clitopilus-Arten recherchiert, bin damit aber noch nicht fertig.
Leider sind vor allem von italienischen Autoren die Papers kaum zugänglich.
Ich konnte aber viele dieser Arten irgendwo zumindest in einem Schlüssel finden und ausschliessen.
Falls jemand das Werk von Baroni 1981 elektronisch hat, könnte das eine Hilfe sein.
Ich werde ihn wohl wirklich sequenzieren lassen, denke das lohnt sich.
Gruss Raphael
Ja, ich glaub ihr habt ihn alle gefunden:
Laricifomes (Fomitopsis) officinalis
Dort, wo es viele alte Lärchen gibt, ist der gar nicht selten. Warum er hier trotzdem streng geschützt ist weiss ich nicht.
Er hat lediglich die dumme Angewohnheit, dass er hoch oben wächst, fünf Meter über dem Boden oder noch höher.
Meistens guckt man dort einfach nicht hin wenn man Pilze sucht.
Wie ich ihn gefunden habe? Naja ich dachte: He hier müsste es doch eigentlich Lärchenporlinge geben.
Also mal die Augen weg vom Boden nach oben, zehn Schritte weiter gelaufen, und da war er.
Gruss Raphael
Hallo LiaMiller
Das ist ein Gelber Faltenschirmling.
Er schadet weder deiner Palme, noch dir oder deinen Katzen.
Um ihn loszuwerden, müsstest du die gesamte Erde auswechseln.
Die Fruchtkörper entfernen nützt nichts, der Pilz lebt unter der Erde weiter und bildet irgendwann neue wenn es ihm gefällt.
Gruss Raphael
... sonst mal bei Ascofrance ins Forum stellen, da wird dir sicher geholfen.
Hallo Oehrling
Ja, diese Clitopilus-Art ist tatsächlich braun.
Es wurden ja einige dunkle Rhodocybe-Arten zu Clitopilus umkombiniert, die Grenze zwischen den beiden Gattungen ist mir nicht mehr so klar wie früher.
Dazu kommen noch die neuen Gattungen Clitocella und Clitopilopsis.
Der Standort ist auf jeden Fall thermophil, normalerweise wachsen da im Sommer keine Pilze. Nur dieses Jahr ist dank des vielen Regens alles anders.
Ich habe bei Rhodocybe schon sehr viel in Betracht gezogen, sogar Arten aus Spanien und Übersee.
Ich recherchiere am Abend nochmal, es gibt noch ein paar Papers mit neuen südlichen Arten, die in keinem Schlüssel drin sind.
Vielleicht finde ich da noch was besseres.
Gruss Raphael
Hallo Axel
ich habe zwar kaum Ahnung von Becherlingen, aber neben meinem Arbeitsplatz hängt ein Pilzkalender mit einem täuschend ähnlichen Foto (hier Seite 9).
Darunter steht "Peziza retrocurvoides". Die soll wohl auch so warzige Sporen haben, aber ob der Rest stimmt kann ich nicht beurteilen, habe keine Literatur dazu.
Die Art wurde wohl kürzlich in die neue Gattung Phylloscypha umkombiniert.
Gruss Raphael