Beiträge von Clavaria

    Nachtrag: Hier noch zwei Bilder der Sporen in Baumwollblau. Da sieht man auch eine "stehende" Spore, die wirkt n-eckig ähnlich wie bei Clitopilus.




    edit: Ich habe inzwischen den Verdacht dass es weder Rhodocybe noch Entoloma ist, sondern Clitopilus quisquiliaris.

    Wieder so eine Art zu der kaum etwas bekannt ist, geschwiege denn Abbildungen verfügbar sind.

    Aber es gibt in Deutschland einen Fundnachweis aus dem Jahr 2017 von einem prominenten Forianer.

    Ich erlaube mir deshalb mal ein Climbingfreak - könnte meine Bestimmung richtig sein?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Hier noch eine Kollektion, die mich wahnsinnig macht.


    Standort: Am steilen Strassenrand bei Kiefern und Flaumeichen, auf kaum bewachsenem Boden, Kalk.

    Geruch erdig-ranzig, Geschmack mild und angenehm.

    Ganzer Fruchtkörper ohne Farbveränderungen bei Berührung.


    Der Hut ist dunkelbraun, feinstfilzig und matt, nicht gerieft (auch nicht feucht). Er trocknet hygrophan zu mittelbraun aus. Durchmesser bis 40mm.

    Hut auch bei alten Fruchtkörpern nicht rissig.


    Lamellen ansatzweise herablaufend. Stiel meistens etwas exzentrisch, gebogen, hutfarben, 10-20x2-4 mm.


    Stiel an der Spitze mehlig


    Bei den Sporen kann ich mich nicht entscheiden, ob sie eher zu Rhodocybe oder Entoloma passen.

    Ich tendiere zu Rhodocybe, aber es gibt ja auch Rötlinge mit eher knotigen, wenig eckigen Sporen.

    Der Sporenabdruck war leider zu dünn, um eine Aussage zur Farbe zu machen.


    Sporenmasse: etwa 5.5-8.5 x 4.5-5.5 µm

    Lamellenschneide heterogen, es gibt vereinzelte Cheilozystiden, verschieden geformt und wenig auffällig.

    Pseudozystiden wie z.B. bei Rhodocybe caelata gab es nicht.


    HDS eine Kutis mit teils aufsteigenden Hyphenenden, teilweise inkrustiert, ohne Schnallen



    Basidien 4-sporig, ohne Basalschnallen (habe wirklich sehr lange gesucht...)


    Alle Bestimmungsversuche bei Rhodocybe (s.l.) und Entoloma laufen ins Leere.

    Am nächsten käme vielleicht Rhodocybe fuscofarinacea, aber die müsste irgendwo Schnallen haben.

    Leider finde ich von der Art nebst der Original-Beschreibung nur eine Fundbeschreibung von Hausknecht, die aber doch in einigen Punkten abweicht und die auch Gröger anzweifelt.


    Hat jemand eine Idee?


    Gruss Raphael

    Hallo Hias


    Solche Kristalle habe ich nicht gesehen, die wären mir sicher aufgefallen.

    Ist das Merkmal denn konstant? Weder bei Boertmann noch Candusso oder Ludwig ist das erwähnt, deshalb habe ich auch nicht speziell darauf geachtet.


    Würde man die Kristalle am Exsikkat noch sehen? Dann könnte ich das nochmal prüfen.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen

    Liebe Ditte


    Auf meinen Ausflügen letzte Woche habe ich einige Risspilze in den Bergen gefunden, und mir alle Mühe gegeben sie zu bestimmen.

    Nun bin ich gespannt wie weit ich daneben liege...


    Kollektion 1:


    Habitat: Quellflur auf 2350m, im Moos bei Zwergweiden.

    Geruch: Den empfand ich als eigenartig komplex, schwer zu beschreiben. Es gab bittermandelartige und spermatische Komponenten.

    Hut: Durchmesser bis 20mm, mit flüchtigen Velumresten

    Stiel bis über die Hälfte bereift.

    Die Standort-Aufnahmen habe ich leider nach einem Gewitterschauer machen müssen, was für die Bestimmung sicher keine Hilfe ist.




    Sporen 8.0-8.7-9.6 x 4.7-5.1-5.7 µm, Q = 1.5-1.7-1.87


    Cheiloyzstiden bis ca. 50 µm lang, mit moderat dicken Wänden (bis 2µm), in KOH deutlich gelb.

    Apex fast immer mit Kristallen. Kleine, keulige Parazystiden sind ebenfalls vorhanden.


    Pleurozystiden ähnlich, aber etwas grösser, bis über 70 µm lang.


    Kaulozystiden an der Stielspitze, mehrheitlich metuloid.


    Metuloide Kaulozystiden findet man bis zum unteren Drittel des Stiels.


    Wenn ich nach BON schlüssele, komme ich auf Inocybe auricomella.

    Einzig die Zystidenform gefällt mir nicht so recht, die Abbildung dort zeigt einen deutlich längeren Hals und einen ausgeprägteren Bauchteil. Ausser der dürftigen lateinischen Original-Diagnose finde ich leider keine weiteren Beschreibungen dieser Art.


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    Kollektion 2


    Habitat: Unter einer Strauchweide auf 2200m.

    Geruch: Unauffällig

    Hut: Durchmesser bis 15mm, alle Exemplare mit auffallendem breitem Buckel. Mit flüchten weissen Velumresten am Rand.

    Stiel im oberen Drittel bereift

    Lamellen mit brauner Schneide




    Fleisch im Stiel lila


    Sporen: 7.6-8.5-9.6 x 5.2-5.5-5.9 µm, Q = 1.34-1.56-1.78


    Cheilozystiden 50-70 x 14-17 µm, gemischt mit vielen braunen, dickwandigen Parazystiden


    Pleurozystiden ähnlich, schlank


    Kaulozystiden: An der Spitze zerstreute metuloide Zystiden


    Aufgrund des Stielfleisches, der braunen Schneide und der Parazystiden komme ich hier auf Inocybe cincinnata s.l.

    Das ist wohl ein Artenaggregat, wenn ich die vielen Synonyme und Interpretationen sehe.


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    Kollektion 3:


    Habitat: In einem Dryas-Rasen auf 2200m.

    Geruch: Merkwürdig würzig-fruchtig

    Hut: Durchmesser bis 30mm, kein Velum gesehen

    Stiel im oberen Drittel bereift, nur angedeutet keulig-knollig, im Alter zunehmen nach gelb-ocker verfärbend





    Sporen: 8.8-10.1-11.2 x 5.3-5.9-6.5 µm, Q = 5.3-5.9-6.5


    Cheilozystiden 50-65 x 15-22 µm, Wände bis 5 µm dick, in KOH hellgelb, mit wenig Kristallen


    Pleurozystiden ähnlich


    Kaulozystiden an der Stielspitze metuloid


    Weiter unten dann noch noch büschelige, zylindrisch-keulige Elemente.


    Hier komme ich nach BON auf Inocybe hypotheja.

    Mehr aber auch nicht, es fehlt wieder an Informationen. Die Original-Beschreibung von Kühner ist sehr knapp gehalten.


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    Kollektion 4:

    Farblich und mikroskopisch ähnelt die Gruppe der Kollektion 3. Die Sporen sind aber etwas grösser, und das Velum bei jungen Exemplaren ist viel auffälliger.


    Habitat: Unter Strauchweiden und Grünerlen auf 2150m.

    Geruch: Kaum wahrnehmbar

    Hut: Durchmesser bis 30mm, Velum auffällig und recht beständig

    Stiel im oberen Drittel bereift, nicht knollig, im Alter zunehmen nach gelb-ocker verfärbend

    Lamellen ebenfalls im Alter nach ocker verfärbend







    Sporen: 9.8-11.1-11.9 x 5.5-6.2-7.0 µm, Q = 1.62-1.79-1.96


    Cheilozystiden 47-55 x 15-22 µm. Nicht ganz so dickwandig wie bei Kollektion 3, nur bis 3 µm.


    Pleurozystiden weniger bauchig als die Cheilozystiden



    Kaulozystiden an der Spitze teilweise metuloid gemisch mit zylindrischen oder keuligen Elementen


    An der Basis wie bei Kollektion 3 nur noch büschelige Elemente.


    Hier habe ich als Arbeitstitel lediglich Inocybe cf. hypotheja, nehme aber an dass das nicht stimmt.


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    So, nun hoffe ich auf eine schonungslose Korrektur meiner Bestimmungen.

    Der Weg ist das Ziel, beim Bestimmen lerne ich sehr viel, selbst wenn ich am Ende falsch liege.


    Viele Grüsse


    Raphael

    Hallo zusammen


    Hier noch ein Fund von letztem Mittwoch, bei dem ich nicht weiter komme:


    Habitat: Fichten-/Kiefernwald auf 1100m. Sie wuchsen auf einem grossen Felsen, der von Moos überwachsen war.

    Geruch unauffällig.

    Die Fruchtkörper sind max. 2 cm im Durchmesser und exzentrisch gestielt. Letzteres würde ich aber nicht überbewerten, weil der Untergrund sehr steil war.


    Lamellen deutlich herablaufend...


    Hut fein faserig, nicht hygrophan.


    Sporen in Melzer, inamyloid, von der Form her erinnern sie an Clitocybe. Um 6-7.5 x 3-4 µm.

    Sporenpulver weiss.


    Sporen in Kongorot


    Basidien 4-sporig, keine Zystiden vorhanden.


    HDS eine Kutis, mit Schnallen, teilweise schwach inkrustiert.


    Ich finde irgendwie nichts, was passen könnte. Vielleicht ist es gar keine Clitocybe?

    Ich wäre froh um jede Hilfe.


    Viele Grüsse


    Raphael

    Hallo Norbert


    Ich war gedanklich auch bei Cuphophyllus. Da kommt eigentlich nur flavipes in Frage, auch wenn die Stielbasis nicht gelb ist.

    Wobei ich mir einbilde, auf den Fotos leichte Gelbtöne zu erkennen.

    C. radiata ist so ein unklares Taxon, das Boertmann in die Nähe von C. colemanniana stellt.


    C. lacmus hat irgendwie einen anderen, kräftigeren Habitus und wie bereits erwähnt grössere Sporen:


    Gruss Raphael

    Die Hygrocybe salicis-herbaceae sieht allerdings sehr nach der auch bei mir vorkommenden Hygrocybe calciphila aus und die Mikromerkmale, die Du zeigst, passen mindestens ebenso gut zu calciphila wie zu salicis-herbaceae. Makroskopisch sollte H. salicis-herbaceae sich durch eine fettig-glänzende Hutoberfläche auszeichnen, siehe das Foto im Boertmann oder die Fotos in folgender Publikation:

    Hallo Ingo


    In der Gegend gibt es keinen Kalk, also sollte es nicht H. calciphila sein.

    Aber nachdem ihr mich jetzt verunsichert habe, musste ich doch einen Teil meines Exsikkats opfern.

    Der Geschmack war sofort bitter, aber nicht scharf, auch nicht nach längerem Kauen.


    Mit der Hutoberfläche hast du recht, das verunsichert mich jetzt.

    Es gibt ja noch H. glacialis, die in der Gegend hier vorkommt und zumindest in der Mitte nicht fettig-glänzend sein soll.

    Die Sporen wären bei meinem Fund am unteren Ende der Original-Beschreibung (dort 7.5-10.5 µm lang, bei mir 7-8 µm).

    Die Art hatte ich allerdings noch nie in der Hand und es gibt kaum gesicherte Abbildungen.

    Ich zeige es mal einem Vereinskollegen, der H. glacialis schon gefunden hat.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Die alpine Pilzwelt hatte dieses Jahr Verspätung weil es zu kalt war, aber jetzt geht es richtig los.

    Hier ein paar nette Sachen, die ich letzte Woche gefunden habe:



    Dann gab es einen Ausflug in eines meiner Lieblings-Gebiete, wo ich von einem Gewitter begrüsst wurde.

    Die Quellfluren hinter dem Lac de Châteaupré sind äusserst ergiebig, wenn die Bedingungen stimmen.

    Von dort kommen auch die beiden Kollektionen Mallocybe substraminipes und Lepista pseudoectypa.

    Ansonsten gab es hier folgendes:








    Anmerkungen/Korrekturen erwünscht.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe letzte Woche in den Bergen auf ca. 2350m diese Pilze gefunden.

    Sie wuchsen dort im Gras, in der Nähe die übliche alpine Flora (Zwergweiden etc.)


    Im Feld konnte ich ihn nicht einmal sicher einer Gattung zuordnen.

    Zu Hause war dann recht schnell klar, dass es eine Lepista sein muss:

    - Lamellen ablösbar

    - Sporenpulver weiss (evtl. nicht reinweiss, der Abdruck war zu dünn um es sicher zu beurteilen)

    - Geruch stark süss mit ranziger Komponente






    Sporen in Baumwollblau, oben rechts verklebend


    Wenn man die Sporen im Umriss etwas unscharf stellt, kann man eine schwache Punktierung erahnen.

    Abmessungen: Klein, etwa 4.5-6.5 x 2.8-3.5 µm.


    HDS eine Ixokutis.


    Zystiden waren keine vorhanden.


    Wenn ich nach Gröger oder FN schlüssele, komme ich ohne Alternative auf Lepista pseudoectypa.

    Vielleicht hat noch jemand eine bessere Idee?


    Gruss Raphael

    Hallo Ditte


    Freut mich dass du es auch unpassend findest, mir ging es nämlich auch so.

    Gestern war es schon spät, und ich sehe jetzt dass noch ein paar Infos fehlten, die reiche ich jetzt nach. Aber das hilft vermutlich nicht weiter.


    Ich habe auch noch weitere Bilder, vielleicht hilft das noch.


    Kollektion 1:

    - Hut bis 30 mm im Durchmesser

    - Stiel bis 10 mm im Durchmesser

    - Geruch schwach spermatisch

    - Kaulozystiden nur an der Spitze vorhanden


    Cheilozystiden


    Cheilozystiden


    Pleurozystiden


    Kaulozystiden


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    Kollektion 2:

    - Hut bis 20 mm im Durchmesser

    - Geruch schwach, nach meinem Empfinden nicht spermatisch sondern eher fruchtig mit "cristatoider" Note

    - Kaulozystiden nur an der Spitze vorhanden




    Cheilozystiden


    Pleurozystiden, die - so meine ich - den Bildern von I. bufonia auf deiner Seite näher kommen


    Kaulozystiden


    Kaulozystiden



    Wenn du möchtest, schicke ich dir die beiden Kollektionen am Ende der Saison.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen

    Liebe Ditte


    Ich habe am 30.07. in einem montanen Fichten-/Kiefernwald diese Risspilze gefunden. Sie wuchsen im Abstand von etwa 10 Metern.

    Aufgrund des sehr unterschiedlichen Habitus dachte ich es seinen zwei verschiedene Arten, aber inzwischen halte ich beides für Inocybe assimilata.


    1) Gruppe mit stämmigem Stiel:


    Ich gestehe, dass ich mein Pilzmesser zu Hause vergessen hatte.

    Ich musste sie deshalb mit einem Schlüssel aus dem Boden holen, möglich dass ich dabei die Stielbasis beschädigt habe.

    Wenn die Bestimmung aufgrund der kaputten Stielbasis nicht gelingt, ist das nicht weiter schlimm.


    Sporen 7.6-8.3-9.4 x 5.5-6.2-7.0 µm, Q = 1.16-1.33-1.56

    Höcker bis etwa 1 µm hoch.


    Cheilozystiden kurz, selten über 50 µm lang.


    Pleurozystiden ebenso.


    Die Kaulozystiden an der Stielspitze hatten oft so zugespitzte Endzellen, was wohl für die Art typisch sein soll.



    2) Zierliche Gruppe:


    Stielbasis nur verdickt, nicht deutlich knollig. Deshalb hatte ich mich erst zu den nichtknolligen Risspilzen verirrt, was aber eine einzige Sackgasse war.


    Die Sporenmasse sind sehr ähnlich: 6.7-8.1-9.1 x 5.4-6.2-7.1 µm, Q = 1.1-1.31-1.57

    Der einzige markante Unterschied war, dass die Höcker deutlich ausgeprägter sind, bis 2.5 µm hoch.


    Cheilozystiden wieder so kurz


    Pleurozystiden auch


    Kaulozystiden wieder mit konischen Endzellen, diese sind aber länger als bei der ersten Kollektion.


    Habe ich da zweimal das gleiche gesammelt?


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Danke für eure Antworten!

    Ich war schon hocherfreut dass meine Bestimmung richtig zu sein scheint, und wollte dann kurz noch die Haare anschauen.


    Die sind jetzt aber dummerweise bis 1000 µm lang:


    Also zwei Punkte für tenuis, einer für arenicola. :/


    Ich persönlich würde dem Habitat jetzt mehr Gewicht geben als der Haarlänge - was meint ihr?

    Die winzigen Fruchtkörper passen auch nicht zu G. arenicola. Die kenne ich deutlich grösser. Hier waren am Standort noch mehr, sicher 10 Stück, alle um 1cm im Durchmesser.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Am Samstag habe ich diese Becherchen am Lac de Dix gefunden, auf 2150 m bei Grünerlen und Strauchweiden.

    Sie sind klein, etwa 1cm im Durchmesser.

    Ich vermute es ist eine Geopora. Mit den Schlüsseln von Benkert und Dougoud komme ich auf Geopora tenuis.

    Zu der Art finde ich aber widersprüchliche Angaben. Ich weiss nicht auf welche Quellen ich mich verlassen kann.


    Ist hier jemand der mit da helfen kann?



    In Lugol


    In Wasser


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hast du das Hydnellum caeruleum mal aufgeschnitten? Mit Mehlgeruch wird's eh nicht H. suaveolens sein, aber das Schnittbild wäre bei den beiden ja auch noch mal unterschiedlich, und da ich H. caeruleum noch nicht in der hand hatte, würd's mich einfach interessieren.

    Hallo Pablo


    Klar, hier noch ein Schnittbild. Im Hut blau gezont wie H. suaveolens, im Stiel aber rostbraun.

    H. caeruleum ist hier regional häufiger als H. suaveolens. Letzteren habe ich hier in der Gegend noch nie gesehen, nur in der Zentralschweiz.


    Die Fruchtkörper sind etwas verwachsen weil sie sich einen ungünstigen Standort gewählt haben, aber ich denke man kann den Farbverlauf trotzdem erkennen.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Hier noch ein paar Fund von letztem Freitag. Auf einer längeren Mittagsrunde war ich in einem abgelegenen Fichten-/Kiefernwald, ca. 1600m auf Kalk.

    Weiter oben gab es auch Lärchen.

    Neben zwei Risspilzen, die ich noch versuche zu bestimmen, gab es folgendes:


    1. Clavariadelphus ligula


    Die fühlten sich dort offenbar sauwohl:




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    2. Hydnellum caeruleum


    Ich dachte erst der wächst an Holz, was ich recht verwirrend fand. Aber eigentlich wuchs er terrestrisch am Holz entlang.

    Der Stiel war im Schnitt braun, Geruch mehlig.




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    3. Phellodon tomentosus


    naja, denke ich zumindest, bei denen bin ich immer unsicher. Würziger Geruch war inklusive.


    Winzige Sporen, unter 4 µm lang.


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    4. Hygrophorus persicolor





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    5. Lactarius porninsis


    Bei Lärchen, Milch weiss und mild.



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    6. Lactarius cf. semisanguineus


    Hier brauche ich wohl etwas Support. Ich meine alle wesentlichen Merkmale zu erkennen, aber wäre froh um eine Bestätigung oder Korrektur.

    Standort: Unter einer alleinstehenden Kiefer.

    Das Fleisch und die Milch verfärbten sich im Schnitt nach ca. 10 Minuten Richtung weinrot.

    Geschmack bitter.

    .



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    7. Lyophyllum deliberatum



    Die rautenförmigen Sporen lassen kaum Zweifel offen.


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    Korrekturen wie immer erwünscht.


    Gruss Raphael

    Nachtrag: Der Nr. 12 bin ich auch auf der Spur.

    Ich wollte nochmal kurz alles dokumentieren und habe die HDS nachmikroskopiert, und jetzt das:



    Damit sollte es eine Singerocybe sein.

    Sie weicht aber in einigen Punkten von S. phaeophthalma ab, hat nämlich:

    - einen deutlich gerieften, etwas klebrigen Hut

    - etwas schlankere, deutlicher tropfenförmige Sporen




    Nach dem Singerocybe-Schlüssel von Qin et al. 2014 käme ich damit auf Singerocybe viscida.

    Aber ob das stimmt... die Art ist kaum dokumentiert und Qin et al. konnten keinen Typus sequenzieren.

    Ich lege es mal als cf. viscida ab falls niemand Einspruch erhebt.


    Gruss Raphael

    So, Nr. 13 ist tatsächlich Marasmius wynneae. Ich habe nochmal einen besseren Schnitt der HDS gemacht, dann war sie eindeutig hymeniform.


    Nr. 12 kommt mal in die Ablage unklarer Pilze für den Winter.


    Gruss Raphael

    Hallo Werner


    Makroskopisch käme der ganz gut hin. Allerdings müsste der eine hymeniforme HDS haben, das meine ich nicht zu sehen.

    Ich mache am Abend aber nochmal einen sorgfältigen Schnitt um das zu kontrollieren.


    Hallo Clavaria,

    dein Pilz Nr. 3 (Milchling), war der eher rosa oder eher gelb getönt? Falls gelb, möchte ich Zweifel an L. pubescens äußern und L. citriolens daraus machen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Oehrling


    Du hast vermutlich recht, der gefällt mir auch besser.

    Danke für den Hinweis.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich war diese Woche mal wieder in "meinem" Naturschutzgebiet unterwegs, wo ich zum Glück inzwischen eine offizielle Bewilligung für die Pilzkartierung habe.


    Normalerweise gleicht der Wald im Sommer einer Wüste, aber dieses Jahr ist alles anders. Der viele Regen hat auch sein Gutes.

    Die Funde verteilen sich auf zwei Habitate:

    a) Kiefernwald mit eingestreuten Fichten, Birken und Flaumeichen

    b) Bruchwälder mit Kiefern, Flaumeichen, Birken und Erlen


    Echte Raritäten gab es nicht, aber immerhin:


    1. Helvella crispa

    Die ist eigentlich etwas früh dran, aber da will ich mal nicht so sein.


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    2. Hydnellum peckii


    Ein wunderschönes Exemplar, welches ich natürlich stehen liess. Daneben gab es noch einen kleinen, weniger spektakulären Fruchtkörper.

    Da kurz reingebissen und schnell ausgespuckt, so scharf war der.


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    3. Lactarius pubescens citriolens


    Der kam hier in grossen Massen. Ich folgte der Spur eines vermutlichen Speisepilz-Sammels, der die offenbar fleissig geerntet hat.

    Überall lagen zerschnetzelte Reste herum. Naja, guten Appetit.


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    4. Mycena haematopus


    Die waren zu alt um noch Saft zu zeigen. Aber mikroskopisch kommt eigentlich nicht viel anderes in Frage.


    Sporen in Melzer


    Cheilozystiden


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    5. Paxillus adelphus

    Den habe ich letztes Jahr schon ganz in der Nähe gefunden. Typisch ist wohl diese felderig aufbrechende Hutoberfläche, und die recht grossen Fruchtkörper mit kurzem, dünnem Stiel.

    Habitat b (vor allem Erlen in der Nähe).



    Sporen in Wasser


    Cheilozystiden


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    6. Phaeoclavulina abietina


    Sporen deutlich warzig und ziemlich klein, 6-7 µm lang


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    7. Polyporus varius

    Noch recht jung. Beim anderen Fruchtkörper ist der Stiel bis zur Hälfte schwarz.


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    8. Pseudosperma rimosum

    Rechts daneben das dürften junge Teuerlinge sein, denen habe ich mich aber nicht gewidmet.


    Sporen recht gross und lang


    Cheilozystiden zylindrisch bis keulig


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    9. Russula sanguinea

    Der stand da massenhaft rum.


    Hier meinte ich zuerst aufgrund der Hutfarbe es sei etwas anderes, habs mir inzwischen aber anders überlegt.

    Falls ich mich irre bitte intervenieren. Weitere Angaben:

    - Spp IIIa

    - Geschmack scharf

    - Geruch etwas fruchtig

    - Makrochemische Reaktionen nicht auffällig

    - Bei Kiefern


    Sporen



    Dermatozystiden


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    10. Singerocybe phaeophthalma

    Auch ein Massen-Pilz, der anhand der HDS-Struktur rasch enttarnt war.

    Den üblen Geruch gab es nur bei einem einzigen Exemplar, deshalb war ich mir im Wald noch unsicher.


    HDS


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    11. Tricholoma inocybeoides

    Danke noch an Pablo für die Bestätigung :)


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    Dann noch zwei, wo mir vielleicht jemand hier helfen kann:


    12. Bestimmling 1 Singerocybe cf. viscida: Singerocybe phaeophthalma

    Ein kleiner Hellsporer, zu dem mir nichts einfallen will.

    Standort: Terrestrisch im Bruchwald bei Erlen und Kiefern. Geruch etwas süsslich.



    Sporenabdruck ist mir nicht geglückt, im Lamellenpräparat konnte ich aber einige Sporen finden.


    Basidien mit auffallend langen Sterigmen. Kleine, keulige Marginalzellen sind auch vorhanden (oder sind es doch Basidiolen?)


    Die Basidien sind gemischt 1-, 2- und 4-sporig.


    HDS eine Kutis, mit Schnallen.


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    13. Bestimmling 2 Marasmius wynneae:

    Diese kleinen, rüblingsartigen Pilzchen wüchsen terrestrisch bei Fichten. Kiefern waren auch in der Nähe.

    Im Moment bin ich mir nicht einmal bei der Gattung sicher.


    Sporen in Kongorot, inamyloid


    Markante Cheilozystiden fehlen, aber es gab diese Marginalzellen, ich denke nicht dass das Basidiolen sind.


    HDS - nach erneuter Kontrolle hymeniform


    Kopfige Kaulozystiden



    Gruss Raphael

    Hallo Pablo


    Ich war heute mal wieder an dem Standort, und meine vermeintlichen Tricholoma inocybeoides waren wieder da (exakt am gleichen Ort).

    Dieses Mal sahen sie eher wie die zweite Kollektion aus, die du letztes Jahr gezeigt hast:


    Der Hut ist insgesamt eher samtig-faserig als feinschuppig und hellgrau.

    Leider wieder keine ganz jungen FK vorhanden. Der kleinste rechts hatte keine sichtbaren Velumreste.

    Die Stiele verfärbten sich bei Berührung rasch von gelblich zu grau.

    Geruch sehr schwach mehlig, Geschmack mild und mehlig.


    Hier sieht man die HDS-Struktur besser.



    Die Sporen sind gleich wie letztes Mal, eher breit elliptisch.


    Hier noch die Guajak-Reaktion nach ca. 3 Minuten.


    Besteht eine Chance anhand dieser Infos zwischen Tr. argyraceum und Tr. inocybeoides zu unterscheiden?


    Gruss Raphael