Beiträge von Clavaria

    Hallo zusammen


    Ich werde mit den Täublingen nicht warm...

    und mein Pilzkühlschrank ist berstend voll mit anderen Kollektionen, die noch auf eine Untersuchung warten:


    Deshalb habe ich jetzt keine Nerven, mich weiter mit diesen drei Täublingen von letzter Woche rumzuärgern.

    Bevor sie jetzt namenlos in der Versenke landen, stelle ich sie mal hier rein. Vielleicht kann ja noch jemand einen Namen dran schreiben.


    Habitat war bei allen gleich: Mischwald mit Fichten, Kiefern, Buchen, Birken, Flaumeichen.

    Alle Bilder entstanden nach langem Dauerregen, die Farben sind wohl deshalb nicht wirklich verlässlich und die Hüte wirken viel schleimig-klebriger als sie es sein sollten.


    1)

    Vielleicht eine banale Russula ochroleuca, dafür ist mir der Hut aber zu blass.

    - Spp creme (IIa)

    - Geruch fruchtig

    - Geschmack mild




    Makrochemische Reaktionen: Eisensulfat und KOH negativ, Phenol und Guajak siehe Bild


    Sporen warzig mit wenigen Verbindungen, um 8-10 x 6.5-7.5 µm


    HDS in SV, ohne Pileozystiden, Primordialhyphen inkrustiert


    Cheilozystiden


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    Der hier ist wohl völlig verwaschen, nur in der Hutmitte sieht man noch die richtigen Farben.

    Wenn ich schlüssele, komme ich eigentlich nur auf R. azurea. Aber kann der so ausblassen?

    - Spp weiss (Ia)

    - Geruch fruchtig

    - Geschmack mild

    - Stiel gekammert-hohl

    - makrochemische Reaktionen wie oben beim ersten Täubling




    Sporen isoliert warzig


    HDS (in SV) auch hier ohne Pileozystiden


    Cheilozystiden


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    Bei dem dritten habe ich nicht einmal einen vernünftigen Vorschlag.

    - Spp creme (IIa)

    - Geruch fruchtig

    - Geschmack mild


    Nach einem Tag im Kühlschrank sahen sie so aus


    Makrochemische Reaktionen wie oben


    Sporen: 8.5-10 x 6-7.5 µm, Warzen teilweise verbunden


    HDS in SV: Eigentlich wieder dasselbe wie oben, aber kaum inkrustiert


    Cheilozystiden


    Bin gespannt auf eure Vorschläge.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe am Freitag drei schöne Gruppen von Leptonien gefunden. Nun bilde ich mir ein, ich hätte sie bestimmt, aber gut möglich dass ich daneben liege.

    Vielleicht kann ja hier jemand etwas dazu sagen.

    Habitat war ein montaner Mischwald (Fichten, Kiefern, einzelne Lärchen, Birken, Erlen)


    1) Entoloma exile

    Die wuchsen im Waldrand im hohen Gras



    Sporen bis ca. 11.5 µm lang


    Cheilozystiden keulig, LS heterogen


    HDS: Intrazellulär pigmentiert, am Rand eine Kutis, zur Mitte eher ein Trichoderm.

    Die HDS-Endzellen sind breiter als z.B. Noordeloos es angibt.


    Weitere Angaben:

    - Keine Schnallen gefunden (nirgends)

    - Geruch unauffällig, schwach

    - Basidien 4-sporig


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    2) Entoloma cf. asprellum


    Hier störe ich mich etwas an der Stielfarbe, da ist zu wenig blau drin. Allerdings scheint das alleine kein sicheres Merkmal zu sein.

    Der Rest passt ganz gut, geschlüsselt nach Gröger (mit FE5 klappte es irgendwie nicht).

    Allenfalls könnte es auch E. longistriatum sein, dafür scheint mir der Hut aber zu schwach und zu kurz gerieft zu sein.




    Sporen bis 10.5 µm lang


    Lamellenschneide ohne Cheilozystiden (habe mehrere Präparate gemacht)


    HDS in der Mitte trichodermal mit intrazellulärem Pigment, zum Rand hin eine Kutis


    Weitere Angaben:

    - geruchlos

    - keine Schnallen

    - Basidien 4-sporig



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    Dann der schwierigste Fall. Da meint man so ein markanter Rötling sei einfach zu bestimmen...


    Entoloma cf. fulvoviolaceum

    Eigentlich glaube ich selber nicht daran, weil diese Art so selten ist. Aber ich lande sowohl bei Gröger als auch in der FE5 bei dieser Art.

    Vermutlich bin ich da irgendwo falsch abgebogen...





    Sporen bis 12.5 µm lang


    HDS fast trichodermal, zum Rand hin weniger abstehend, aber nirgends eine Kutis


    Intrazellulär pigmentiert


    Lamellenschneide heterogen, Cheilozystiden schwer zu finden aber stellenweise vorhanden.


    Weitere Angaben:

    - Keine Schnallen

    - Basidien 4-sporig

    - Geruch im Schnitt mehlig


    Noordeloos beschreibt die Art mit orangebraunem Hut, gemäss dem folgenden Paper ist die Farbe aber sehr viel variabler:

    (PDF) Entoloma fulvoviolaceum Noordel. & Vauras - not previously reported from Norway

    Dort sind auch Kollektionen abgebildet, die meinem Funde farblich sehr nahe kommen.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Danke euch für die ausführliche Erklärung. Schon spannend, wie widersprüchlich die Literaturangaben selbst bei einer scheinbar so trivialen Art sein können. Ich dachte die Angabe in der FN und die Bestätigung bei Munoz reichen - aber ok, offenbar nicht. Hinzu kommt, dass ich keinen Abwurf gemacht habe. Der Hut war vom Dauerregen so durchnässt, das wäre nur eine braune Brühe geworden. Ich lege den Fund also als L. scabrum ab. Insbesondere die fehlende Grünfärbung in der Basis hat mich überzeugt.


    Lg, Raphael

    Hallo Pablo


    In der FN flog der bei Frage 10 raus (mittlerer Sporen-Koeffizient, welcher klar unter 3 ist). Die 2.8-2.9 bei L. schistophilum würden genau passen. Munoz gibt für L. scabrum sogar 3.4-3.8 an, leider ist dort L. schistophilum nicht drin.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich brauche hier die Unterstützung der Röhrlings-Fanatiker.

    Dieses Leccinum habe ich heute gefunden, und drehe mich bei der Bestimmung im Kreis.

    Habitat war natürlich ein Mischwald. Es gab Fichten, Kiefern, Birken und vereinzelt Lärchen.




    Sporen um 16x5.5 µm, Q um 2.8


    HDS


    Schnittbild nach ca. 10 Minuten: Die rosa Verfärbung tritt sofort ein und wird dann nur langsam etwas intensiver.


    Je nachdem womit ich schlüssele, komme ich auf L. schistophilum, variicolor, oxydabile oder roseofractum.

    Aber nirgends sind die alle zusammen drin, so dass ich sie vergleichen könnte.


    Kann jemand das anhand dieser Angaben eingrenzen?


    Gruss Raphael

    die Steinpilze schaun aber schon stark nach B. aestivalis aus.

    Hallo Werner


    ja das tun sie... aber es gab im Umkreis von 20 Metern nur Fichten. Hab sie dann aber auch nicht genauer angeschaut.

    Vielleicht hast du auch recht und ich habe irgendwo einen Laubbaum übersehen.


    Gruss Raphael

    Hallo Andreas


    Die HDS hatte ich in zwei Präparaten gründlich durchsucht, weil ich mich erst wunderte dass ich gar keine Dermatozystiden finde.

    Da bin ich also recht sicher dass es keine gab.

    Der Standort könnte schon stimmen. Es war ein montaner Mischwald (ca. 1000m) auf Kalk, normalerweise sehr trocken, wo auch ein paar eingestreute Buchen wachsen.


    Aber mit R. vinosobrunnea kann ich mich auch anfreunden. In der FN ist der gar nicht drin (!), deshalb hatte ich den nicht auf dem Radar.

    - Ich habe viele Sporen knapp unter 8 µm gemessen, das passt nach Sarnari besser zu R. vinosobrunnea

    - Das Sporenornament habe ich nun auch nachgemessen und konnte Warzen bis 1 µm finden

    - Einzig störend ist das doch sehr deutlich netzige Ornament, das passt wieder besser zu R. alutacea

    - Die Phenol-Reaktion ist wohl sehr ähnlich, denke nicht dass uns das weiter gebracht hätte.


    Ich belasse es mal bei Russula cf. vinosobrunnea, und besuche den Standort diese Woche nochmal.

    Es hat noch fleissig geregnet, vielleicht finde ich ja noch frische Fruchtkörper.


    Gruss Raphael

    Hallo Oehrling,


    danke, aber leider waren die Maden und der Schimmelbefall schneller, ich musste die FK gestern Abend entsorgen.

    Nächstes Mal weiss ich es besser. Ich habe nur die Reaktionen getestet die beim Schlüsseln in der FN abgefragt wurden.

    Muss mich wohl daran gewöhnen, dass ich bei Täublingen zur Sicherheit immer alles teste.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Vielen Dank für die Rückmeldung!

    Die Farben und der scheinbar klebrige Hut könnten täuschen, weil ich direkt nach sehr viel Regen unterwegs war. Abgetrocknet waren die Farben sehr viel trüber.

    Eine Rotverfärbung vor dem Schwärzen konnte ich auch nicht feststellen, habe das fast permanent beobachtet.

    Übrigens war das Fleisch mild, nur die Lamellen scharf. Das hatte ich oben nicht erwähnt.

    Das in Kombination mit der vakuolären HDS-Pigmentierung schien mir in der FN eindeutig für anthacina statt acrifolia zu sprechen.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Gestern Mittag gab es eine kleine Runde im Mischwald. Raritäten gab es keine, aber ein paar Täublinge.

    Ich bin immer noch dran mich intensiver mit den Täublingen zu beschäftigen. Daher wäre ich froh, wenn jemand hier laut schreit, falls meine Bestimmung falsch ist:


    1) Russula aurea - ok der ist wohl klar, habe ihn auch nicht mitgenommen.

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    2) Russula anthracina

    - Fleisch schwärzt im Schnitt innert 5-10 Minuten

    - Spp weiss

    - Geruch unauffällig

    - Lamellen ziemlich scharf


    Sporen mit feinen, verbundenen Warzen


    Hymenialzystiden in SV grau


    HDS mit vakuolärem Pigment in SV


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    Russula cf. vinosobrunnea

    - Geruch etwas fruchtig

    - Mild

    - Spp gelb (IVb). Lamellen auch, sieht man auf dem Foto dummerweise nicht

    - Fleisch im Schnitt gelb verfärbend

    - Stiel nach einer Nacht im Kühlschrank mit Rosatönen im unteren Bereich


    Sporen um 7.5-9 x 6.5-7.5 µm, netzartig, Ornament bis 1 µm lang


    HDS in SV, ohne Dermatozystiden oder Primordialhyphen.


    Hymenialzystiden in Kongorot, um 60 µm lang.


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    Natürlich gab es auch ein paar andere Sachen:

    Agaricus moelleri agg. - mit Tintengestank und gilbender Basis. Unreif, deshalb nicht weiter untersucht.


    Boletus edulis. Die durften ausnahmsweise für den Kopftopf mitkommen, nachdem mein dreijähriger Sohn sie schon ausgerissen hatte.


    Marasmius rotula


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Diese Woche hatte ich noch keine Zeit in den Wald zu gehen. Aber im Garten gab es zwei schöne Samthäubchen, damit war ich dann auch zufrieden:


    1: Conocybe albipes


    Die Sporen sind zum Teil recht unregelmässig geformt, deshalb war ich bei der Bestimmung anfangs unsicher.


    Cheilozystiden...


    ... HDS mit einzelnen Pileozystiden...


    ... und Stiel ohne lecythiforme Kaulozystiden.


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    Und beim zweiten Samthäubchen kommt Freude auf:

    2: Conocybe aurea - die vermehren sich wie die Karnickel.

    Im Mai fand ich die ersten paar jämmerlichen Fruchtkörper, es kommen immer wieder neue und immer mehr.

    Ich schätze jetzt die Population auf 40-50 Fruchtkörper. Sie sind mir höchst willkommen, ich würde wohl eher die Gemüseernte opfern als diese Pilze zu schädigen.


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    Am Sonntag war ich noch kurz im Wald, da war wenig los, aber immerhin:

    3: Mycena viridimarginata


    Die grünen Schneiden kann man hier nur erahnen, mit einer starken Lupe sieht man sie am Hutrand recht gut.


    Sporen in Melzer


    Cheilozystiden mit fingerförmigen Auswüchsen


    HDS mit kleinen Auswüchsen


    Stipitipellis ebenso


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    Und dann noch eine unerwartet schwierige Bestimmung. Ich hatte die nur aus Langeweile mitgenommen. Ein Purpurfilziger Holzritterling halt.

    Aber eben nicht der Arttypus, sondern:

    Tricholomopsis rutilans var. albofimbriata


    Hier sieht man die Lamellen, die fast glasig wirken. Grund dafür:


    Riesige Cheilozystiden. Im Gegensatz zur normalen Tricholomopsis rutilans gibt es zwei auffallend verschiedene Formen von Zystiden:

    Relativ kleine/keulige, und riesige, schlank spindelige. Letztere sind häufiger, kollabieren aber nach 2-3 Tagen im Kühlschrank zunehmend.

    Die spindeligen Zystiden sind teilweise septiert oder gegabelt.


    Ich konnte Zystiden bis fast 300 µm finden, damit übertreffen sie bei weitem alles was ich in der Literatur finden konnte (Maximum in der Funga Nordica mit 200 µm).


    Pleurozystiden waren fast keine vorhanden, wenn überhaupt dann direkt bei der Schneide.

    Dadurch scheidet die kleine Tr. flammula aus.


    Die Sporen haben einen etwas höheren Q-Wert als beim Arttypus. Meistens um 1.6, einzelne bis 1.9.


    Diese Varietät findet sich in der mir verfügbaren Literatur selten.

    Die Darstellung in von A.H. Smith 1960 (Tricholomopsis (Agaricales) in the Western Hemisphere - Brittonia 12) überzeugt mich aber.

    Ludwig erwähnt sie zwar, macht es sich aber zu einfach ("mit weisser Lamellenschneide"). Auf die doch deutlichen mikroskopischen Unterschiede geht er nicht ein.

    Ob diese Varietät schon molekular untersucht wurde weiss ich nicht, mal abwarten.

    In der Gattung werden ja laufend neue Arten beschrieben, es würde mich nicht wundern wenn diese Varietät irgendwann in den Artrang erhoben wird.


    Lg, Raphael

    Hallo Schupfi


    Jetzt bin ich neidisch, ich finde viel zu wenig Dachpilze.


    Mikroskopieren tu ich die immer in Kongorot, nur für ganz exakte Sporenmessungen in Wasser. Braucht es aber meistens nicht.

    Melzer bringt dir bei Dachpilzen nichts, die Sporen sind inamyloid. HDS und Zystiden siehst du in Kongorot oder KOH besser.


    Gruss Raphael

    Hallo Pablo


    Zu Befehl... hier das Schnittbild. Das Fleisch ist recht weich und faserig, es lässt sich leicht in 90° zu den Poren aufbrechen.

    Die Poren sind ca. 10mm lang. Für A. ramentacea scheinen sie mir aber deutlich zu fein zu sein.



    Mit Leucopaxillus compactus und Lactarius zonarius im Doppelpack habe ich noch keine Erfahrungswerte.

    Der Milchling war ein Perser für mich, Eichenwälder sind hier sehr rar. Diese Flaumeichenwälder sind normalerweise im Sommer etwa so feucht wie die Wüste Sahara.

    "Normale" Eichen wie ihr sie kennt gibt es hier gar nicht.


    Gruss Raphael

    Hallo,

    Hat doch Werner auch geschrieben , hat nur statt 1 / 2 - A / B genommen.

    Oder hab ich was missverstanden ?

    Grüße

    Norbert

    Ja, ich bin doof, danke für den Hinweis. Im zweiten Beitrag habe ich mich vertan. Habs jetzt korrigiert.

    Hallo Werner


    Die Namen stimmen, aber es ist genau umgekehrt :)

    1=evosmus

    2=zonarius

    Aber ok, es ist so von oben auch fast unmöglich. Man kann allenfalls erahnen, dass die Zonierung auf dem ersten Bild zur Mitte undeutlicher wird.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Es ist erstaunlich, was man dank des Regens diesen Sommer alles findet. Wie andere hier schon bemerkt haben, sind tiefere Lagen (unter 1000m) im Moment deutlich pilzreicher als höhere Lagen.


    Hier ein paar schöne Sachen, aus verschiedenen Habitaten:


    Infundibulicybe bresadolana


    Eine Mallocybe, keine besonders schöne Kollektion, darum frage ich da nicht weiter ob meine Bestimmung stimmt.

    Ich halte es aufgrund der schlanken Sporen (Qavg = 1.96) und der Zystidenform für Mallocybe perbrevis.

    Allerdings scheint die Trennung zu M. dulcamara nicht so klar zu sein, deshalb hoffe ich hier auch nicht auf eine Bestätigung.


    ... Sporen


    .. und Cheilos. Diese sind länger gestreckt als ich es von M. dulcamara kenne.


    Zwei verschiedene Milchlinge, wer Lust hat kann das hier als Rätsel betrachten.

    Welches Bild zeigt welche Art?

    Sie wuchsen im gleichen Wald bei Eichen, Milch scharf.

    1


    2


    Für die Dungpilzfreunde gab es auch etwas:

    Panaeolus papilionaceus


    Psathyrella hirta


    Coprinopsis nivea


    Bei diesen hier hoffte ich auf parasitäre Gesellschaft, aber nein, sie waren alleine:

    Amanita strobiliformis


    An einem alten Pappelstamm schauten ein paar Hüte raus:


    Diese entpuppten sich als Neolentinus cyathiformis.


    Dann ein Winzling, der sich den falschen Standort ausgesucht hat, nämlich mitten auf dem Weg:

    Tubaria conspersa


    Und schliesslich gab es im Fichtenwald meine erste Koralle für dieses Jahr:

    Ramaria largentii


    Sporen flachwarzig, Schnallen vorhanden, aber nur wenige.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Diese Woche habe ich noch zwei kleine Abendrunden gemacht, viele Pilze gibt es nicht, aber es sind spannende Sachen dabei.


    Am Dienstag war ich in einem sonnenexponierten Flaumeichenwald. Der ist normalerweise im Sommer dermassen ausgetrocknet, dass dort sicher kein Pilz wächst.

    Aber dank des herrlichen gewittrigen Wetters gab es folgendes:




    Dann noch ein kniffliger Täubling, den ich nicht zu 100% sicher bestimmt habe. Ich denke es ist aber folgender.

    Bestimmt nach Moser, im Sarnari nur erwähnt, die Darstellung bei Marxmüller passt hingegen sehr gut.

    Einzig störendes Element ist das Sporenpulver, das bei mir etwas zu hell ist.

    Äusserlich an R. fellea erinnernd. Ist aber mild, Geruch schwach fruchtig. KOH negativ, Eisensulfat im Fleisch blassgrau.

    Im Schnitt und bei Berührung keine Farbveränderungen.

    Sporen rundlich, sehr gross, im Schnitt über 10 µm lang, manche bis 12.5x10 µm, isoliert warzig.

    In der HDS nichts inkrustiert.



    Gestern war ich dann mal wieder in "meinem" Bruchwald. Neben dem Risspilz, den mir Ditte dankenswerterweise schon bestimmt hat, gab es da noch folgendes:


    Zwei Lorcheln, nämlich:


    Die zweite Lorchel ist etwas schwieriger. Im BMG-Forum habe ich eine entsprechende Diskussion gründlich studiert.

    Ich meine, dass es Helvella oblongispora ist. Dafür sprechen der kaum dunkle Rand und das nicht pigmentierte Excipulum.

    Vielleicht weiss Tricholomopsis , ob das stimmen kann?

    Die Lorchel wuchs dort in hunderten Exemplaren, ich wusste nicht wo ich hintreten kann.


    Dann zwei Trichterlinge, wie in der Gattung üblich steht die Bestimmung auf etwas wackligen Beinen.



    Dann noch ein junger Porling, den ich nach etwa 30 Minuten aus Verzweiflung mitnahm weil ich bis dahin nichts gefunden hatte.

    Mein Kühlschrank ist jetzt schon wieder voll von dem heutigen Ausflug, darum werde ich dem nicht mehr viel Zeit widmen.

    Er ist wohl zu jung um Sporen zu bilden, aber vielleicht kann ihm ja trotzdem jemand einen Namen geben.

    Er wuchs in der Krone einer umgestürzten Kiefer.


    Viele Grüsse

    Raphael

    ja genau... der wurde jetzt in die Gattung Marasmiellus verschoben, da hat offenbar die Genetik ein Machtwort gesprochen. Dass der Knopfstielige Rübling jetzt ein Zwergschwindling sein soll - naja, man muss es wohl akzeptieren. :rolleyes:


    Gruss Raphael

    Hallo Ditte,


    perfekt, genau der ist es! Ich bin immer wieder verblüfft, wie du es schaffst in der Mittagspause mal eben einen Risspilz zu bestimmen.

    An dem Standort gab es tatsächlich auch gesprenkelte Exemplare. Die hielt ich für überaltert oder trockengeschädigt und habe sie deshalb nicht genauer angeschaut oder fotografiert.

    Interessant ist, dass die Art zeitweise mit I. ochroalba synonymisiert wurde. Ich war nämlich anfangs geneigt, sie unter diesem Namen abzulegen.


    Vielen Dank!


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Ditte


    Ich habe mal wieder Probleme mit einem Risspilz.

    Ich habe ihn heute Nachmittag in einem Bruchwald gefunden, begleitet von diversen Laub- und Nadelbäumen.

    Der Standort war sandig/kiesig, begleitet von zwei verschiedenen Helvellas mit denen ich mich auch noch herumärgere.


    Geruch: Schwer definierbar, vielleicht säuerlich, er erinnert mich an frische Lycoperdon-Arten. Sicher nicht spermatisch oder nach Pelargonium.

    Grösse: Hut im Durchmesser bis etwa 2 cm.


    Hut schön ocker und deutlich faserig, gebuckelt.


    Stielbasis mit Knolle, diese bei etwa der Hälfte der FK gerandet. Bei Berührung nicht verfärbend.


    Schnittbild: Fleisch vor allem in der Stielrinde rosa, im Hut weiss. Stiel voll.


    Ich dachte mit diesen markanten makroskopischen Merkmalen kann das doch nicht schwer sein. Aber nein, ich stecke fest.

    Weder nach Bon noch nach FN finde ich eine passende Art. Ich komme in beiden Schlüsseln in die Sektion Splendentes, aber dann nicht weiter.


    Sporen: 6.7-8.2 x 4.5-5.2 µm, im Schnitt 7.4x4.8 µm, Q = 1.41-1.69, Qavg = 1.52


    Zwei verschiedene Cheilozystiden: recht schlanke mit deutlichem Hals. Und dicke, bauchige, oft ohne Hals.


    Hier eine Ausreisser-Zystide, die hat vermutlich zu viel gegessen.


    Die dicken Zystiden scheinen häufiger zu sein.


    Dazwischen gibt es auch keulige Parazystiden.


    Pleurozystiden recht zahlreich, meistens den schlanken Cheilos ähnlich.


    Kaulozystiden: Oben ähnlich wie die Cheilos, gemischt mit keuligen Elementen.


    An der Stielbasis fast nur noch keulige Elemente, oft gegliedert.


    HDS ohne Pseudoparenchym

    Nun bin ich gespannt was daraus wird...


    Viele Grüsse


    Raphael