Beiträge von Clavaria

    Hallo Ditte


    ach schade, ich dachte mir wäre endlich mal wieder eine Risspilz-Bestimmung geglückt.

    Ich trockne sie mal und warte auf deinen Artikel. Falls du Interesse hast, kann ich sie dir am Ende der Saison schicken.


    Lg, Raphael

    Eine Wynella habe ich auch noch nie gefunden, da hätte ich nun aber Interesse dran. Hübscher Pilz

    Hallo,


    wenn du die finden willst, musst du in die Alpen, die gibt es fast nur in montanen Fichtenwäldern. In Süddeutschland gibt es auch ein paar wenige Fundmeldungen.

    Schau mal hier die Verbreitungskarte: Wynnella silvicola Nannf.

    In der Gegend hier ist die nicht allzu selten, letztes Jahr habe ich sie auch gefunden:



    Gruss Raphael

    Hi,


    Ich finde A. praecox hier nicht sehr oft, kann mich deshalb nur an der Literatur (Ludwig, PdS) und zwei eigenen Funden orientieren.

    Dort sind die Zystiden eigentlich nie rein keulig wie bei meinem Fund.

    Keulige Zystiden sind immer dabei, aber andere Formen dominieren normalerweise deutlich.

    Die Sporen hatten bei meinem Funden auch einen deutlich grösseren Quotient, hier sind sie zum Teil breiter als ich das von A. praecox kenne.


    Aber ich will nicht ausschliessen, dass dieser Artenkomplex auch Kollektionen mit rein keuligen Zystiden und solche Sporen erlaubt.

    Wenn du vergleichbare Kollektionen hast, wäre ich geneigt aus dieser "Psathyrella" eine A. praecox agg. zu machen.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Gestern habe ich mich für eine längere Wanderung aufgemacht, am Ende waren es dann sieben Stunden.


    Zielgebiet war das Moorgebiet "L'Ar du Tsan" kurz über der Waldgrenze:


    Das Wetter war letzte Woche ja so richtig gut, also mit Gewittern und nicht sehr warm.

    Idealer könnten die Bedingungen nicht sein - aber dort oben herrschte eine beeindruckende Pilzleere.

    Ich war wohl 1-2 Wochen zu früh dort.


    Dafür gab es Blumen, und zwar jede Menge. Oben auf dem Bild seht ihr gelbe Blumen im Moor, das ist eine Mischung aus Sumpfdotterblumen und Trollblumen.


    Stängelloser Enzian in blau und weiss


    Langsporniges Stiefmütterchen (behauptet zumindest mein App...)


    Trollblumen soweit das Auge reicht


    Für diese Schmetterlinge muss es hier etwas gratis geben


    Aber immerhin, ein paar Pilze gab es dann doch, etwas abseits auf einer Alpweide. Im Frühsommer gehören Weichritterlinge dort zum Pflichtprogramm



    Weil in der Höhe nichts los war, stieg ich in den montanen Fichten-/Lärchenwald runter.

    Auch dort gönnt sich die Pilzwelt noch eine Pause, mit Ausnahme der Wasserleitung an der ich entlang lief:


    Hier gab es zwei schöne Lorcheln, die gerne quasi in der Wasserleitung kurz über dem Wasser wachsen:




    Dann noch ein buntes Allerlei, einiges habe ich in separaten Bestimmungsanfragen gepostet, das wiederhole ich hier nicht.






    Lg, Raphael

    Hallo Werner


    Stimmt, das vergass ich zu schreiben. Ich dachte selber auch erst an eine Agrocybe, vielleicht sogar eine zu klein geratene Agrocybe praecox.

    Aber da passen die Zystiden so gar nicht... gut passen würde sonst Agrocybe elatella, aber das Habitat ist völlig falsch (trockener, sonnenexponierter Nadelwald).

    A. elatella ist ja eine hygrophile Art.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich will mich ja dieses Jahr intensiver mit Psathyrella beschäftigen, aber es ist eine frustrierende Arbeit.

    Diese drei Exemplare habe ich gestern im montanen, recht trockenen Fichten-/Lärchenwald gefunden. Sie wuchsen in der Nadelstreu.

    Sie wuchsen nicht unmittelbar beieinander. Weil sie sich farblich unterscheiden war ich mir nicht sicher ob es die gleiche Art ist, aber mikroskopisch sind sie identisch.



    Dieser hier schön braun...


    ... die beiden anderen eher grau.


    Der häutige Ring und die schartigen Lamellen hatten beide gemeinsam.


    Sporen: 7.5-10 x 5.5-7 µm, im Schnitt 8.4x5.9 µm, Q = 1.34-1.52. Glatt, mit deutlichem, zentralem Keimporus.

    In Wasser blassbraun.


    Lamellenschneide dominiert von keuligen Marginalzellen.


    Pleurozystiden lageniform, dünnwandig, ohne Auflagerungen oder Kristalle oder andere Spezialitäten, bis ca. 60x25 µm.


    Velum (vom Ring) hyphig


    HDS


    Weitere Infos:

    - Schnallen vorhanden

    - Geruch unauffällig, etwas mehlig


    Ich habe nun nach Örstadius 2015, Melzer und Voto 2019 geschlüsselt. Es scheint unmöglich zu sein.


    Weiss jemand weiter?


    (ja, ich kenne die Antwort eigentlich schon: Am besten weitere Untersuchungen/Publikationen abwarten... ;) )


    Lg, Raphael

    Hallo Karl


    Ich habe brav Ausschau gehalten und wurde heute fündig. Hier eine alpine Kollektion, ca. 2300 m.ü.M.

    Auf sandig-kiesigem Boden in der Nähe einer Dryas-Wiese.

    Sporen 9-10 x 5.5-6 µm. Cheilos teils keulig, teils mit gestrecktem Apex.

    Makroskopisch passt das gut zu der zweiten Kollektion aus deinem ersten Beitrag.







    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Um Tintlinge habe ich bisher meistens einen Bogen gemacht. Einerseits habe ich mich bisher zu wenig damit beschäftigt, andererseits hatte ich immer das Gefühl dass ich zu Hause nur noch Tinte vorfinde.


    Heute habe ich es aber mal probiert, und diese hübschen Gesellen haben auch mühelos den zweistündigen Heimweg überstanden:


    Die Hüte sind nicht sehr gross, aufgeschirmt bis etwa 15mm breit.

    Geruchlos.

    Standort auf einem uralten Baumstumpf, Holzart nicht feststellbar. Es gab mindestens Fichten, Kiefern, Lärchen, Erlen und Birken in der Umgebung.


    Velum gemischt aus dickwandigen, kettenförmigen, feinwarzigen, bräunlichen Elementen und rundlichen/keuligen Elementen:



    Sporen bis ca. 10x6µm, glatt, ohne Perispor, Keimporus meistens zentral, ca. 1.8 µm. Teilweise leicht phaseoliform. Hier in Wasser:


    Cheilozystiden bis ca. 60 µm lang, meistens lageniform:


    Pleurozystiden vorhanden, aber schwer zu finden. Schlank elliptisch:


    Weitere Mikro-Merkmale:

    - Keine Schnallen gefunden

    - HDS hymenidermal, keine Pileozystiden

    - Einzelne Kaulozystiden vorhanden, wie die Cheilos geformt


    Wenn ich nach Melzer 2018 und Funga Nordica schlüssele, lande ich bei Coprinellus xanthotrix.

    Kann das stimmen? Mich stört irgendwie die Sporenform, die sollte nicht so oft phaseoliform sein wie bei meinem Fund.

    Andere Kandidaten habe ich wie folgt ausgeschlossen:
    - C. domesticus hätte grössere FK und andere Zystidenform

    - C. radians müsste etwas grössere Sporen haben, ich habe lediglich eine Ausreisser-Sporen von 10.5x6 µm gefunden


    Viele Grüsse


    Raphael

    Hallo Björn


    Ich denke in Baumwollblau habe ich es jetzt hingekriegt:


    Ich sehe an fast allen Sporen einen Keimporus pro Zelle, selten zwei an der vorderen Zelle.


    Und wenn die Spore zufällig richtig liegt, sehe ich auch die Kappe wie auf deinen Bildern.


    Somit würde ich es als G. cornutum ablegen.


    Danke für deine Hilfe!


    Gruss Raphael

    Hallo Björn


    Danke, das hilft schon mal weiter. Immerhin war ich in der richtigen Ecke unterwegs.

    Die Telien sitzen wirklich nur an den geringen Anschwellungen, hier sieht man es vielleicht besser:


    Das mit den Keimporen ist schwieriger, ich habe Mühe überhaupt welche zu finden. Die müssten schon mehr oder weniger zentral sein, oder?

    Hier meine ich eine Kappe zu erkennen:


    Gibt es einen Trick um die Keimporen besser zu finden? Ich habe es kurz mit den üblichen Färbemitteln versucht, aber ohne Erfolg.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Das hier ist nun gar nicht mein Fachgebiet. Aber heute gab es nichts anderes, also habe ich diesen Glibber auf Wacholder, ca. 2000 m.ü.M. mitgenommen.

    Ich vermute, dass es sich um ein Gymnosporangium handelt. Vielleicht G. tremelloides?

    Aber weiter komme ich nicht, ich weiss nicht einmal worauf ich für eine Bestimmung achten muss.

    Kann da jemand helfen?







    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo,

    tolle Bilder! Wenigstens hast du ein paar Pilzchen gefunden ! Sogar noch eine Lorchel, das ist doch schon was.#

    Auch die Blumen sind schön anzuschauen. Kannst du sie benennen? Ich mag am liebsten die kleinen Violetten, die aussehen wie Feenhüte !

    Danke fürs Mitnehmen

    :)

    Ich habs probiert, siehe oben - Pflanzen sind nicht wirklich meine Stärke, aber das hier sind ja alles recht triviale Arten.

    Für die wissenschaftlichen Namen musste ich meine App befragen ;)


    Heute war ein recht ertragloser Tag, nur diese beiden:


    Bonomyces sinopicus


    Calvatia utriformis


    Gruss Raphael

    Hallo Tuppie


    Sowohl als auch - von zu Hause bin ich oft in den Bergen unterwegs, diese Woche haben wir ein Apartment kurz vor Zermatt gemietet.

    Das Mikroskop kommt immer mit, solange ich in kein Flugzeug steigen muss.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe eine Woche Ferien :ghurra:


    Wie überall sonst machen auch hier die Pilze im Moment eine Pause.

    Also bleibt mir nur die Flucht in die Höhe. Dort gibt es auch nicht viel aufgrund der Trockenheit, aber immerhin etwas.


    Heute gab es einen kurzen Ausflug auf die Täschalp, ca. 2200 m.ü.M.


    Zunächst gab es ein paar Boviste. Aufgrund des alpinen Standortes dachte ich sie seien interessant - waren sie nicht.


    Dann ein Risspilz. Mit dem struppigen Hut hatte ich schon den Verdacht, dass es Richtung Inocybe lacera gehen wird. Und tatsächlich:


    Und schliesslich noch ein Samthäubchen. Das wuchs in einem Bachbett auf einem Streifen mit Pioniervegetation.

    Auch hier kam nichts aufregendes bei raus.


    Abends gab es noch einen Spaziergang im Wald. Ich hatte kaum Hoffnung irgendwas zu finden, aber doch, es gab eine Lorchel.

    Sie wuchs in einem Bachbett kurz über dem Wasser. Die Gruppe um D. confusa ist sehr verworren (geradezu konfus) und die letzte Publikation 2019 wenig hilfreich, ich meine aber dass die Bestimmung stimmt.


    Und weil es so wenig Pilze gab, hier noch ein paar Blumenbilder aus dem Bergfrühling (nicht alle von heute):

    Europäische Trollblume - Trollius europaeus


    Stängelloser Enzian - Gentiana acaulis agg.


    Buchsblättriges Kreuzblümchen - Polygaloides chamaebuxus


    $

    Mehl-Primel - Primula farinosa


    Alpenglöckchen - Soldanella alpina


    Hohe Schlüsselblume - Primula elatior


    Alpen-Pestwurz - Petasites paradoxus

    Frühlings-Enzian - Gentiana verna

    Alpen-Anemone - Pulsatilla alpina


    Gelbe Alpen-Anemone - Pulsatilla alpina ssp. apiifolia


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Nachdem Christoph mir freundlicherweise seine Arbeit geschickt hat, ist der Fall klar.

    Die kaum hymenidermale HDS kombiniert mit dem weisse Hutrand sprechen eindeutig für Flammulina fennae.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe letzten Herbst eine Flammulina gesammelt. Weil mein Kühlschrank schon übervoll war, habe ich denen wenig Beachtung geschenkt.

    Rasch ein paar Mikrofotos gemacht, im "Ludwig" die Beschreibung überflogen und dann als F. velutipes beiseite gelegt.

    Bei einer so trivialen Art habe ich natürlich auch kein Herbar angelegt.


    Heute bin ich eher zufällig über die Gattungsliteratur gestolpert, habe mir den Fund nochmal angeschaut und bin doch unsicher geworden:


    FK büschelig, scheinbar terrestrisch, aber an Holz. Standort in einem Auwald mit diversen Laubhölzern, ich müsste nochmal dorthin um eine Bestandsaufnahme zu machen.


    Sporen (kein Abwurf, nur 7 messbare Sporen in meinen Mikrobildern :haue: :(

    5.5-6.5 x 3.5-4.0 µm, Q = 1.55-1.65, QAvg = 1.59


    Cheilozystiden lageniform


    Pileozystiden lang und etwas zugespitzt, dazwischen kleinere, moniliforme oder polymorphe Elemente


    Kaulozystiden


    Anhand der Sporenmasse und der Pileozystiden komme ich nach FN und Redhead&Petersen 1999 kaum auf etwas anderes als Flammulina populicola.

    Kann das hinkommen? Ich finde leider kaum vertrauenwürdige Literatur dazu, abgesehen von den zwei genannten.


    Edit: Ich habe noch diese Arbeit aus dem Jahr 2010 gefunden. Danach könnte es vielleicht auch Flammulina fennae sein.

    Die Art habe ich in dem Wald auch schon gefunden, die Hüte waren aber fast weiss und gefleckt, genau wie Ludwig sie abbildet.

    Deshalb hatte ich die bisher gar nicht in Betracht gezogen.


    Gruss Raphael

    Lieber Peter


    Ich bin wohl einer der erwähnten Liker - das kommt davon, wenn man einen Post überfliegt während man in der Küche steht, im Grundsatz zustimmt, und dann schnell auf "like" drückt. Den von dir zitierten Satz kann und will ich nicht beurteilen, es war auch nicht meine Absicht explizit diese Aussage zu liken. Und ganz sicher wollte ich dich damit nicht kränken, wenn es doch geschehen ist tut mir das leid.

    Im erwähnten Thread gab es wie auch hier Missverständnisse, Fehlinterpretationen und unterschiedliche Meinungen. Ich will das inhaltlich jetzt bloss nicht wieder aufwärmen und habe es bewusst nicht nochmal alles gelesen. Solche Diskussionen gehören nämlich, wie andere hier schon erwähnten, besser an einen Stammtisch mit einem Bier in der Hand, dann kocht da nichts hoch und alle können sich weiter in die Augen schauen.


    Ich schätze deine Beiträge und hoffe in Zukunft weiter von deinem Wissen profitieren zu dürfen. Leider kenne ich hier niemanden persönlich, hoffentlich ändert sich das in den nächsten Jahren. Deshalb möchte ich keinen solch nutzlosen Ballast mit mir rumschleppen.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Da bin ich jetzt sehr gespannt, siehe mein gleichnamiger Thread letztes Jahr.

    Hast du die Sporen gemessen? Das kann offenbar auch eine Hilfe sein beim Bestimmen.


    Gruss Raphael

    Hallo Lukas


    So rein äusserlich würde ich es Tarzetta cupularis s.l. nennen, dazu gehört wohl auch T. scotica.

    Mehr traue ich mir da nicht zu, habe ich neulich auch mit der Gattung rumgeärgert.


    Hier: (PDF) Preliminary notes on the genus Tarzetta (Pezizales) with typifications of some species and description of six new species

    Leider ohne Schlüssel, und die morphologischen Unterschiede zwischen den Arten sind entweder dürftig oder noch gar nicht systematisch erforscht.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich bin gerade dran den Versand vom Eksikkat vorzubereiten.

    Jetzt habe ich aber ein ganz banales Problem: Im internationalen Versand muss ich den Inhalt deklarieren, mit schützender Verpackung ist die Sendung zu dick um als Briefsendung durchzugehen.

    Was schriebe ich da drauf, damit keine Alarmglocken losgehen und irgendein ahnungsloser Zollbeamter meine Pilze zerstört?


    - Getrocknete Pilze? Nee...

    - Biologische Proben? Ui nein...


    Wie macht ihr das?


    Gruss Raphael

    Update: Henry Beker ist sicher dass es eine Hebeloma ist. Am ehesten H. alpinicola, die aber makroskopisch nicht so richtig passt.

    Ich schicke ihm etwas Material, er möchte das sequenzieren. Es wird also einige Zeit dauern bis es da Neuigkeiten gibt.


    Gruss Raphael

    Hallo Andreas


    Ich versuche mal hier beim WSL um einen Gefallen zu bitten. Ich muss aber zugeben dass ich mich bisher immer um Sequenzierungen gedrückt habe.

    Neulich war ich auf der Seite von alvalab und habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was ich da unter "orders" bestellen muss, damit dabei etwas rauskommt was mir hilft.

    Die Kosten wären mir egal...

    Ich hab auf jeden Fall die Doku noch an Henry Beker geschickt, kann ja nicht schaden.


    Gruss Raphael