Beiträge von Clavaria

    Hast du das Hydnellum caeruleum mal aufgeschnitten? Mit Mehlgeruch wird's eh nicht H. suaveolens sein, aber das Schnittbild wäre bei den beiden ja auch noch mal unterschiedlich, und da ich H. caeruleum noch nicht in der hand hatte, würd's mich einfach interessieren.

    Hallo Pablo


    Klar, hier noch ein Schnittbild. Im Hut blau gezont wie H. suaveolens, im Stiel aber rostbraun.

    H. caeruleum ist hier regional häufiger als H. suaveolens. Letzteren habe ich hier in der Gegend noch nie gesehen, nur in der Zentralschweiz.


    Die Fruchtkörper sind etwas verwachsen weil sie sich einen ungünstigen Standort gewählt haben, aber ich denke man kann den Farbverlauf trotzdem erkennen.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Hier noch ein paar Fund von letztem Freitag. Auf einer längeren Mittagsrunde war ich in einem abgelegenen Fichten-/Kiefernwald, ca. 1600m auf Kalk.

    Weiter oben gab es auch Lärchen.

    Neben zwei Risspilzen, die ich noch versuche zu bestimmen, gab es folgendes:


    1. Clavariadelphus ligula


    Die fühlten sich dort offenbar sauwohl:




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    2. Hydnellum caeruleum


    Ich dachte erst der wächst an Holz, was ich recht verwirrend fand. Aber eigentlich wuchs er terrestrisch am Holz entlang.

    Der Stiel war im Schnitt braun, Geruch mehlig.




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    3. Phellodon tomentosus


    naja, denke ich zumindest, bei denen bin ich immer unsicher. Würziger Geruch war inklusive.


    Winzige Sporen, unter 4 µm lang.


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    4. Hygrophorus persicolor





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    5. Lactarius porninsis


    Bei Lärchen, Milch weiss und mild.



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    6. Lactarius cf. semisanguineus


    Hier brauche ich wohl etwas Support. Ich meine alle wesentlichen Merkmale zu erkennen, aber wäre froh um eine Bestätigung oder Korrektur.

    Standort: Unter einer alleinstehenden Kiefer.

    Das Fleisch und die Milch verfärbten sich im Schnitt nach ca. 10 Minuten Richtung weinrot.

    Geschmack bitter.

    .



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    7. Lyophyllum deliberatum



    Die rautenförmigen Sporen lassen kaum Zweifel offen.


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    Korrekturen wie immer erwünscht.


    Gruss Raphael

    Nachtrag: Der Nr. 12 bin ich auch auf der Spur.

    Ich wollte nochmal kurz alles dokumentieren und habe die HDS nachmikroskopiert, und jetzt das:



    Damit sollte es eine Singerocybe sein.

    Sie weicht aber in einigen Punkten von S. phaeophthalma ab, hat nämlich:

    - einen deutlich gerieften, etwas klebrigen Hut

    - etwas schlankere, deutlicher tropfenförmige Sporen




    Nach dem Singerocybe-Schlüssel von Qin et al. 2014 käme ich damit auf Singerocybe viscida.

    Aber ob das stimmt... die Art ist kaum dokumentiert und Qin et al. konnten keinen Typus sequenzieren.

    Ich lege es mal als cf. viscida ab falls niemand Einspruch erhebt.


    Gruss Raphael

    So, Nr. 13 ist tatsächlich Marasmius wynneae. Ich habe nochmal einen besseren Schnitt der HDS gemacht, dann war sie eindeutig hymeniform.


    Nr. 12 kommt mal in die Ablage unklarer Pilze für den Winter.


    Gruss Raphael

    Hallo Werner


    Makroskopisch käme der ganz gut hin. Allerdings müsste der eine hymeniforme HDS haben, das meine ich nicht zu sehen.

    Ich mache am Abend aber nochmal einen sorgfältigen Schnitt um das zu kontrollieren.


    Hallo Clavaria,

    dein Pilz Nr. 3 (Milchling), war der eher rosa oder eher gelb getönt? Falls gelb, möchte ich Zweifel an L. pubescens äußern und L. citriolens daraus machen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Oehrling


    Du hast vermutlich recht, der gefällt mir auch besser.

    Danke für den Hinweis.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich war diese Woche mal wieder in "meinem" Naturschutzgebiet unterwegs, wo ich zum Glück inzwischen eine offizielle Bewilligung für die Pilzkartierung habe.


    Normalerweise gleicht der Wald im Sommer einer Wüste, aber dieses Jahr ist alles anders. Der viele Regen hat auch sein Gutes.

    Die Funde verteilen sich auf zwei Habitate:

    a) Kiefernwald mit eingestreuten Fichten, Birken und Flaumeichen

    b) Bruchwälder mit Kiefern, Flaumeichen, Birken und Erlen


    Echte Raritäten gab es nicht, aber immerhin:


    1. Helvella crispa

    Die ist eigentlich etwas früh dran, aber da will ich mal nicht so sein.


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    2. Hydnellum peckii


    Ein wunderschönes Exemplar, welches ich natürlich stehen liess. Daneben gab es noch einen kleinen, weniger spektakulären Fruchtkörper.

    Da kurz reingebissen und schnell ausgespuckt, so scharf war der.


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    3. Lactarius pubescens citriolens


    Der kam hier in grossen Massen. Ich folgte der Spur eines vermutlichen Speisepilz-Sammels, der die offenbar fleissig geerntet hat.

    Überall lagen zerschnetzelte Reste herum. Naja, guten Appetit.


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    4. Mycena haematopus


    Die waren zu alt um noch Saft zu zeigen. Aber mikroskopisch kommt eigentlich nicht viel anderes in Frage.


    Sporen in Melzer


    Cheilozystiden


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    5. Paxillus adelphus

    Den habe ich letztes Jahr schon ganz in der Nähe gefunden. Typisch ist wohl diese felderig aufbrechende Hutoberfläche, und die recht grossen Fruchtkörper mit kurzem, dünnem Stiel.

    Habitat b (vor allem Erlen in der Nähe).



    Sporen in Wasser


    Cheilozystiden


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    6. Phaeoclavulina abietina


    Sporen deutlich warzig und ziemlich klein, 6-7 µm lang


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    7. Polyporus varius

    20210729_123306.jpg

    Noch recht jung. Beim anderen Fruchtkörper ist der Stiel bis zur Hälfte schwarz.


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    8. Pseudosperma rimosum

    Rechts daneben das dürften junge Teuerlinge sein, denen habe ich mich aber nicht gewidmet.


    20210729 Sporen2 KOH 1000.jpg

    Sporen recht gross und lang


    Cheilozystiden zylindrisch bis keulig


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    9. Russula sanguinea

    Der stand da massenhaft rum.


    Hier meinte ich zuerst aufgrund der Hutfarbe es sei etwas anderes, habs mir inzwischen aber anders überlegt.

    Falls ich mich irre bitte intervenieren. Weitere Angaben:

    - Spp IIIa

    - Geschmack scharf

    - Geruch etwas fruchtig

    - Makrochemische Reaktionen nicht auffällig

    - Bei Kiefern


    Sporen



    Dermatozystiden


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    10. Singerocybe phaeophthalma

    Auch ein Massen-Pilz, der anhand der HDS-Struktur rasch enttarnt war.

    Den üblen Geruch gab es nur bei einem einzigen Exemplar, deshalb war ich mir im Wald noch unsicher.


    HDS


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    11. Tricholoma inocybeoides

    Danke noch an Pablo für die Bestätigung :)


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    Dann noch zwei, wo mir vielleicht jemand hier helfen kann:


    12. Bestimmling 1 Singerocybe cf. viscida: Singerocybe phaeophthalma

    Ein kleiner Hellsporer, zu dem mir nichts einfallen will.

    Standort: Terrestrisch im Bruchwald bei Erlen und Kiefern. Geruch etwas süsslich.

    20210729_123906.jpg



    Sporenabdruck ist mir nicht geglückt, im Lamellenpräparat konnte ich aber einige Sporen finden.


    Basidien mit auffallend langen Sterigmen. Kleine, keulige Marginalzellen sind auch vorhanden (oder sind es doch Basidiolen?)


    Die Basidien sind gemischt 1-, 2- und 4-sporig.


    HDS eine Kutis, mit Schnallen.


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    13. Bestimmling 2 Marasmius wynneae:

    Diese kleinen, rüblingsartigen Pilzchen wüchsen terrestrisch bei Fichten. Kiefern waren auch in der Nähe.

    Im Moment bin ich mir nicht einmal bei der Gattung sicher.


    Sporen in Kongorot, inamyloid


    Markante Cheilozystiden fehlen, aber es gab diese Marginalzellen, ich denke nicht dass das Basidiolen sind.


    HDS - nach erneuter Kontrolle hymeniform


    Kopfige Kaulozystiden



    Gruss Raphael

    Hallo Pablo


    Ich war heute mal wieder an dem Standort, und meine vermeintlichen Tricholoma inocybeoides waren wieder da (exakt am gleichen Ort).

    Dieses Mal sahen sie eher wie die zweite Kollektion aus, die du letztes Jahr gezeigt hast:


    Der Hut ist insgesamt eher samtig-faserig als feinschuppig und hellgrau.

    Leider wieder keine ganz jungen FK vorhanden. Der kleinste rechts hatte keine sichtbaren Velumreste.

    Die Stiele verfärbten sich bei Berührung rasch von gelblich zu grau.

    Geruch sehr schwach mehlig, Geschmack mild und mehlig.


    Hier sieht man die HDS-Struktur besser.



    Die Sporen sind gleich wie letztes Mal, eher breit elliptisch.


    Hier noch die Guajak-Reaktion nach ca. 3 Minuten.


    Besteht eine Chance anhand dieser Infos zwischen Tr. argyraceum und Tr. inocybeoides zu unterscheiden?


    Gruss Raphael

    Ja, diese Sporen passen eigentlich schon besser zu Rhodocybe.

    Hast du die Farbe Sporenpulvers geprüft? Rhodocybe hätte rosa Spp.


    Bei Hellsporern (nicht nur bei Täublingen) ist es eigentlich immer das Beste, wenn du einen Sporenabdruck machst.

    Manchmal ist das Spp dann gar nicht weiss, sondern creme oder cremerosa, das hilft später ungemein bei der Bestimmung.

    Und unter dem Mikroskop sind Abwurf-Präparate viel besser als Lamellenpräparate, vor allem bei inamyloiden Sporen.

    Aber ja, ich gebe zu, ich halte mich oft auch nicht daran. Habe ich aber schon oft bereut.


    Also wenn du mehlig-ranzigen Geruch feststellen konntest und der Standort nicht an Holz war, würde ich mich Werner anschliessen.

    Etwas hell für Rh. nitellina, aber wohl noch im zulässigen Bereich.


    Gruss Raphael

    Hallo Bruno


    Wo ist denn der gewachsen? An Holz oder auf dem Boden?

    Die Farben und die Sporen erinnern mich an Callistosporium luteo-olivaceum, aber ich hatte den noch nie in der Hand. Soll an Nadelholz (Kiefer) gebunden sein.

    Falls es ein Callistosporium ist, müsstest du eine deutliche Reaktion mit Ammoniak oder KOH an den Sporen und Hyphen sehen.


    Gruss Raphael

    Hallo Karl


    Vielen Dank, habe das gründlich studiert und komme nun doch am ehesten zu rusticoides.

    Meine Exemplare waren schon etwas trocken, weshalb ich die Hutoberfläche nur bedingt berücksichtigen kann.

    Die mikroskopischen Merkmale sowie Stiel und Lamellen passen am besten zu dieser Art.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Letztes Wochenende habe ich einige kleine Pilzausflüge gemacht, und es gab erschreckend viel Arbeit.

    Einige habe ich bereits in Bestimmungsanfragen gepostet, der Rest folgt hier soweit ich nicht völlig triviale Arten sind.


    Am Samstag war ich mit der Familie am Rhonegletscher. Den alpinen Pilzen will es noch nicht so richtig gefallen, weil es bis ca. 2200m geschneit hat. Es gab nur diesen hier:


    1. Deconica montana


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    Am Sonntag war ich in einem montanen Fichten-/Lärchenwald, der war auch richtig spannend:


    2. Inocybe cf. lacera var. rhacodes

    Das hier ist noch einer für Ditte.

    Auffällig sind die kettenförmigen Cheilozystiden gemischt mit (wenig) Metuloiden. Erstere kollabieren zum Teil selbst bei schwachem Quetschen. Das kenne ich sonst nicht von Risspilzen.

    Diese gemischten Zystiden entsprechen ganz gut der Abbildung bei Ludwig, aber wer weiss, vielleicht gibt es da neue Erkenntnisse und meine Bestimmung ist daneben.

    Am Stiel konnte ich keine Kaulozystiden finden. Geruch unauffällig.



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    3. Entoloma occultopigmentatum

    Die Bestimmung war recht mühsam und restlos sicher bin ich noch nicht.

    Im DfGM-Forum gab es vor einigen Jahren eine längere Diskussion zu der Art, dort war wohl auch Karl W beteiligt.


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    4. Leucocortinarius bulbiger


    Nicht mitgenommen, einfach eine schöne Gruppe. Sie wuchsen weiter unten im Tal neben einem Waldspielplatz.


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    Dann noch ein Ausflug am Montag in "meinen" neu entdeckten Flaumeichenwald.

    Dort gibt es nebst den Eichen auch Kiefern, Birken und vereinzelt andere Laubbäume (Weiden, Buchen).


    5. Amanita strobiliformis


    Die habe ich nicht angerührt, wäre zu schade gewesen.


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    6. Clavulina cinerea

    Hat die öfter diese braunen Spitzen? Habe ich so noch nie gesehen.

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    7. Entoloma rusticoides


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    8. Peziza succosa

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    9. Geopora arenicola

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    10. Hemimycena cucullata


    Lg, Raphael

    Hallo Ditte,


    Danke, dann ist ja alles gut :)

    Ja, das Habitat war nicht sauer, sondern sandig, kalkhaltig.


    Es fällt mir im Moment noch schwer, im Einzelfall zu entscheiden ob ein Merkmal arttrennend ist, oder der Gesamtheit unterzuordnen ist. Wenn dann in der Originalbeschreibung nur eine Zystidenform gezeigt wird, finde ich das verdächtig.

    Dass man sich die Infos (im Moment noch) in etlichen Papers zusammensuchen muss, macht es nicht einfacher - aber genau das macht mir eigentlich Spass.


    LG, Raphael

    Hallo Ditte


    Vielen Dank!


    Bei I. tiliae bin ich jetzt etwas verwirrt. Die oblectabilis-Gruppe war eigentlich auch mein Favorit, im Schlüssel von Bon war ich anfangs auch in der Gruppe aber wurde nicht fündig. Was dort als I. oblectabilis gezeigt wird, hat längere, schlanke Zystiden. Darum habe ich das gleich ausgeschlossen und landete in einer Sackgasse. Natürlich fehlen da diverse neu beschriebene Arten, und dummerweise habe ich danach nur noch in der mixtilis-Gruppe weiter recherchiert.


    Wenn ich mir jetzt die Original-Beschreibung von I. tiliae ansehe, passen die Sporen sehr gut.

    Aber dort werden ausschliesslich schlanke Zystiden mit langem, breitem Hals gezeigt.

    Solche gab es bei meiner Kollektion nur ausnahmsweise, sie sind eigentlich fast alle bauchig mit sehr kurzem Hals.

    Darf diese Art so variabel sein was die Zystidenform angeht?


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen, liebe Ditte


    Letzte Woche habe ich zwei Risspilze gefunden, mit denen ich mich intensiv beschäftigt habe.

    Nun hoffe ich, dass meine Bestimmung zumindest in die richtige Richtung geht:


    1) Inocybe cf. johannis-stanglii tiliae

    - Habitat: Sonniger Flaumeichen-Wald mit Kiefern und Birken, in Gesellschaft von Lactarius zonarius und Leucopaxillus compactus, lichte Stelle am Wegrand.

    - Geruch: Unauffällig

    - Stielbasis deutlich gerandet knollig


    Hier habe ich mich ziemlich abgemüht, weil die Gruppe um I. mixtilis wirklich nicht einfach ist und logischerweise in der üblichen Literatur fehlt.

    Ähnliche Arten habe ich wie folgt ausgeschlossen, nach Esteve-Raventos, Bandini & al. 2018:

    - I. mixtilis sollte grössere Höcker haben, und anders geformte Zystiden

    - I. straminipes wurde wohl inzwischen zu einem Synonym von I. salicis erklärt, da passt die Ökologie nicht und die Sporen sind zu klein

    - I. flavobrunnescens sollte längere, schlanke Zystiden haben

    - I. nothomixtilis sollte schmalere Sporen haben

    - I. ceskae kann ich nicht wirklich sicher ausschliessen. Die Zystiden passen noch besser, dafür sollten da die Sporen schmaler und stärker höckerig sein.







    Sporen 8-9-10 x 5.5-6.8-8 µm, Q = 1.2-1.32-1.56

    Höcker recht flach, kaum über 1µm hoch.




    Cheilozystiden etwas zu kurz für die Art, 40-48-53 x 15-17.7-20 µm, Q = 2.3-2.7-3.4

    Hals wenig aufgeprägt.

    Pleurozystiden ähnlich.


    Kaulozystiden oben


    Kaulozystiden kurz über der Stielbasis


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    2) Inocybe proximella


    - Habitat: Lichter Lärchen-/Fichtenwald auf ca. 1400m

    - Geruch unauffällig

    - Stiel im obersten Drittel bereift, darunter nur fein überfasert

    - auffällig der dunkle Buckel

    - Stielbasis etwas keulig, nicht knollig


    20210718_125659.jpg



    Sporen stark höckerig, 8.7-10.1-11.5 x 6-6.9-8 µm, Q = 1.3-1.47-1.6

    Höcker bis über 2 µm hoch.



    Cheilozystiden recht dünnwandig, moderat bauchig, 52-55-59 x 13-16-19 µm, Q = 3-3.5-4

    Teilweise schwach kopfig.


    Pleurozystiden ähnlich


    Kaulozystiden von der Stielspitze



    LG, Raphael

    Hallo Karl


    Festfleischig war er, aber der Rand war tatsächlich nur schwach und kurz gerieft.

    Die Riefung passt eher zu der Abbildung S. 656 bei Marxmüller (R. globispora, weisse Form).
    Die Stielbasis bräunte sehr stark, nach einem Tag in Kühlschrank noch viel extremer als im Bild. Das passt wieder besser zu straminea.


    Gruss Raphael

    Hallo Schupfi


    Bei den Täublingen sage ich lieber keinen Mucks.


    Beim Milchling würde ich spontan eher L. evosmus sagen, den hatte ich letzte Woche auch:


    Nach FNE2 kann man die ganz gut mikroskopisch trennen:

    - L. acerrimus sollte zweisporig sein und eben deutlich queradrige Lamellen haben

    - L. evosmus ist wie Pablo schreibt insgesamt etwas blasser, und hat kurze Zystiden (unter 40 µm)

    - L. zonarius ist meistens kräftiger gefärbt, Zystiden oft über 40 µm

    Makroskopisch finde ich es schwierig, da eine Entscheidung zu treffen.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe neulich hier bereits einen Täubling gezeigt, den ich für Russula straminea halte.

    Allerdings war das eine eher klägliche Kollektion.


    Am Freitag war ich wieder am Standort, dieses Mal mit etwas mehr Glück.

    Ein paar Angaben:

    - Spp hell ocker (IVb)

    - Geruch schwach, unauffällig

    - Geschmack im Fleisch absolut mild, in den Lamellen etwas schärflich

    - Eisensulfat verfärbt nach ca. 20 Minuten graugrün

    - Standort: Sonnenexponierter Flaumeichen-Wald auf Kalk


    Nach Marxmüller und Moser komme ich da zwangsläufig zu R. straminea. Im Sarnari ist die Art nur erwähnt.

    Aber vielleicht habe ich ja wieder Mist gebaut bei der Bestimmung, drum frage ich lieber nochmal.

    Die Art ist ja alles andere als häufig, ich möchte da nichts Falsches kartieren.




    Sporen rundlich oder breit elliptisch, Warzen isoliert oder mit einzelnen, oft sehr feinen Verbindungen. Bis 12.5x10 µm.


    HDS in Karbolfuchsin


    HDS in SV


    Gruss Raphael

    Mein Wald vor der Tür ist der Pfynwald.
    Alpenwald im Süden der Schweiz auf ca 600-700 m.ü.M.
    Vor allem Föhren (Kiefern) und Eichen sind in diesem Wald anzutreffen - auch auf Birken trifft man.

    Hallo, dann sind wir ja quasi Nachbarn - ich wohne in Venthône und bin auch dauernd im Pfynwald unterwegs... :)

    Übrigens aufpassen mit den Parkwächtern dort - Pilze pflücken ist offiziell verboten...


    Gruss Raphael

    Hallo Raphael!

    Das habe ich befürchtet, aber gehofft, es geht anders.

    Das mit dem „unangemessene Werbung“ Kreuzchen funktioniert kaum. Ich habe das mal versucht mit einer dermaßen degoutanten Werbung, dass mir jedesmal der Appetit vergangen ist (nichts Politisches), und ich habe auch keine Ahnung, wie die darauf kamen, dass mich das interessieren könnte (Browserverlauf etc. gab das nicht her), ich habe monatelang immer wieder diese Werbung bekommen, obwohl ich sie regelmäßig als unangemessen bzw. unerwünscht weg-geixt hatte.

    Also leben wir damit und ignorieren, was uns nicht gefällt…

    Hast du ein Google-Konto und wenn ja, hast du dich in letzter Zeit damit angemeldet?

    Vermutlich funktioniert das nur dann richtig, wenn Google weiss wen diese Werbung stört. Anonymität ist in dem Moment kein Vorteil.

    Bei mir hat das meistens ganz gut funktioniert, aber auch nicht immer.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Das ist gar nicht so einfach zu verhindern.

    Man kann wohl irgendwie thematisch eingrenzen, was als Werbung kommen darf. Aber explizit "Kleider mit politischen Motiven" oder gar gezielt einzelne Werbungen verhindern geht nicht. Wenn dann müsste man Mode komplett aus der Liste streichen.

    Es gibt also drei Möglichkeiten:

    - einfach damit leben, nicht weiter beachten

    - Blocker benutzen

    - oben rechts auf das x in der Anzeige, dann "Feedback senden", und "Inhalt unangemessen" wählen.
    Das ist keine Garantie, aber die Wahrscheinlichkeit sinkt markant dass diese eine Werbung erneut erscheint.


    Gruss Raphael

    Hallo Andreas


    Ich bin ziemlich sicher dass L. albissimus ein Artenaggregat ist. Die Gruppe wäre sicher spannend in einer molekularen Untersuchung.

    Der Habitus war bei diesem Fund völlig anders als sonst, im Feld konnte ich ihn nicht einmal spontan ansprechen. Den Geschmack habe ich aber leider nicht getestet.


    Gruss Raphael

    Hallo Matthias


    Der Leucopaxillus ist hier ortshäufig, finde ich jedes Jahr mehrmals. Auch andere Arten (gentianeus und etwas seltener mirabilis) kommen in ähnlichen Habitaten.

    Habitat sind immer hundskommune montane (1000m-1500m) Kiefern-/Fichtenwälder auf Kalk, oft mit eingestreuten Birken.


    Gruss Raphael

    Hallo Wolfgang


    ok, ich muss mir also nochmal Zeit für die Suche nehmen.

    Aber im Moment habe ich sie mal getrocknet, muss mich jetzt erst diversem Frischmaterial widmen. Da sind schon wieder zwei Rötlinge dabei...

    Falls ich doch noch Schnallen finde, melde ich mich.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich bin gerade im Zug und habe nichts besseres zu tun. Also stelle ich hier ein paar Funde der letzten Tage rein, von verschiedenen Fundstellen:


    1) Agaricus cf. moelleroides (oder moelleri agg.)


    Das ist keine belastbare Bestimmung, nur eine Tendenz. Geruch und Gilben waren natürlich vorhanden.

    Nach L.A. Parra kann man A. moelleri und A. moelleroides nicht morphologisch trennen.

    Aber wenn man seine Beschreibungen genau studiert, findet man doch ein paar sehr feine Unterschiede.

    Jeder für sich alleine hat wohl wenig zu bedeuten, aber hier treffen zwei Merkmale eher auf moelleroides als auf moelleri zu.

    Wie gesagt - nur eine Tendenz - um sicher zu sein müsste man sequenzieren.

    Agaricus cf. moelleroides


    Die Sporenmasse passen im statistischen Mittelmass eher zu A. moelleroides, insgesamt eine Spur kürzer als L.A. Parra für A. moelleri angibt.

    Wobei das zugegebenermassen schon fast Haarspalterei ist.


    Cheilozystiden


    Hyphen der Ringunterseite: Trotz langer Suche fand ich keine, die deutlich über 10 µm breit war.


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    2. Agaricus subperonatus coniferarum


    Auf einem Haufen pflanzlicher Abfälle.


    Sporen in Wasser


    Cheilozystiden


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    3. Leucopaxillus albissimus




    Sporen in Melzer


    Lamellenschneide mit fadenförmigen Zystiden


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    4: Clitopilus scyphoides var. intermedius

    Makroskopisch passt der Fund gut zu der Abbildung bei Ludwig.


    Die gestreiften Sporen sieht man hier gut...


    ... und sie sind bis 10 µm lang, also länger als bei der var. scyphoides.


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    5: Volvariella caesiotincta


    (oder V. murinella, wenn man die beiden Arten als Synonyme anschauen will):




    Sporen in Kongorot, recht gedrungen, daher nach Gröger eher caesiotincta als murinella


    Cheilozystiden mit den typischen Auswüchsen



    Gruss Raphael