Beiträge von Clavaria

    Hallo Nosozia


    R. plebejum ist das sicher nicht mit diesen Sporen.

    E. clypeatum kann gut sein, sogar sehr wahrscheinlich.

    Den Geruch nimmt man am ehesten wahr, wenn man den FK halbiert. Dann entweder zerreiben oder eine halbe Stunde in eine luftdichte Dose tun, öffnen und sofort dran schnüffeln. Gestern habe ich E. saepium gefunden, da kam der Mehlgeruch auch erst dieser Behandlung.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Heute war ich mit den Kindern im Wald, und es gab doch immerhin zwei Kollektionen die ich euch nicht vorenthalten will:



    Viele Grüsse

    Raphael

    Hi,


    Von dieser neuen Gattung habe ich noch gar nichts mitbekommen und finde auf die Schnelle nichts im Netz dazu.

    Wurde das schon publiziert oder ist das eine Insider-Info?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    *Hochschieb* und Nachtrag:

    Ich habe inzwischen die HDS noch in KOH nachmikroskopiert, da sieht man das Pigment besser.

    Es ist nur sehr fein granular inkrustiert, mehrheitlich aber intrazellulär:



    Weiss wirklich niemand einen Rat?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Endlich endlich hat es wieder mehr als ein Tropfen geregnet, und es kommt langsam wieder Leben in die Pilzwelt.

    Heute fand ich am Strassenrand im Mischwald zwei schöne Rötlinge.

    Oberflächlich dachte ich erst an Tricholoma terreum, hatte dann aber schnell das Gefühl dass das was anderes ist.

    Naheliegend wäre Entoloma plebejum, den man im Frühjahr ab und zu findet.





    Geruch ist schwach süsslich. Der Hut ist allenfalls schwach hygrophan, und vollständig fein faserschuppig.


    Unter dem Mikroskop hat er mir dann aber Schwierigkeiten gemacht:

    Die Sporen wirken zwar etwas knotig, aber nicht so auffällig wie ich das von Entoloma plebejum kenne.

    Ausserdem sind sie mit 8.5-10x6.5-8.5 µm zu klein, und der Koeffizient von 1.1-1.5 passt auch nicht zu E. plebejum.


    Cheilozystiden gab es keine, die sich deutlich von Basidiolen unterscheiden.


    Schnallen habe ich eifrig gesucht und auch viele gefunden. Im Lamellentrama gab es sie, in der HDS und am Stiel auch.

    An der Basidiolenbasis habe ich es irgendwann aufgegeben.


    Das HDS-Pigment ist leicht inkrustierend und intrazellular.


    Die Stielhyphen sind teilweise deutlich inkrustiert.


    [trennlinie][/trennlinie]

    Anhand der Sporen würde ich das naheliegende Entoloma plebejum ausschliessen.

    Wenn ich nun nach Noordeloos schlüssele, passt eigentlich nur Entoloma plebejoides richtig gut.

    Auch die Beschreibung von Noordeloos&Hausknecht (Zeitschrift für Mykologie 55(1) 1989, S. 34) passt sehr gut.

    Lediglich die Darstellung bei Ludwig verwirrt mich etwas.


    Kennt jemand diese Art und kann mir weiterhelfen?


    Gruss Raphael

    Hallo,


    wirklich Spezialist bin ich noch nirgends.

    Wohnortbedingt habe ich mich etwas auf alpine Pilze konzentriert.

    Ich merke auch, dass ich am liebsten Dunkelsporer mit schönen Mikromerkmalen bestimme.

    Hebeloma, Inocybe, Galerina, Conocybe/Pholiotina, Strophariaceae usw.

    Cortinarius probiere ich immer mal wieder, habe aber meine liebe Mühe damit.


    Falls jemand in der Schweiz wohnt und einen Fund mikroskopieren lassen will, helfe ich immer gerne.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich muss das hier nochmal ausgraben.


    mollisia war so lieb, mir ca. 40 kg Cortinarius-Literatur zu beschaffen. Nun habe ich mir diesen Fund nochmal gründlich vorgenommen.

    Wenn ich den Schlüsseln von Bidaud et al. (Atlas des Cortinaires XIV) folge, lande ich recht eindeutig bei Cortinarius subobtusus.

    Die Beschreibung dort passt sehr gut, die Abbildung zeigt leider nur ältere Exemplare als meine.

    C. subobtusus scheint gemäss Liimatainen et al. 2020 sogar eine gute Art zu sein.

    Andere brauchbare Referenzen habe ich leider nicht gefunden, Google spuckt überhaupt nichts aus zu der Art...


    Natürlich ist das noch keine belastbare Bestimmung, nur ein starker Verdacht. Vielleicht lasse ich ihn noch sequenzieren.


    Gruss Raphael

    Hallo Bernd


    Noordeloos und auch Ludwig platzieren E. vernum in der UG Nolanea. Wobei da wohl das letzte Wort nicht gesprochen ist, die Gattung wird wohl gerade gründlich umgebaut.


    Makroskopisch gefällt mir vernum besser als hirtipes, letzteres kenne ich mit längerem Stiel und insgesamt schlankerem Habitus.

    Aber das ist nur ein flüchtiger Eindruck, mehr nicht. Für eine sichere Bestimmung braucht es Mikros. Es gibt noch ein paar weitere ähnliche Arten, die gerne im Frühjahr wachsen.


    edit: Wolfgang war schneller :)


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich denke in der Mykologie ereilt uns das gleiche Schicksal wie in den meisten Wissenschaften. Schaut mal in die Astronomie oder Physik. Selbst wenn ich ein richtig teures Teleskop kaufe, sehe ich im All damit nicht im Ansatz so viel wie ein professionelles Team von Astronomen. Sollte man nun auf die Entdeckung von Planeten in anderen Sonnensystem verzichten, nur damit Hobbyastronomen ungestört ihrer Tätigkeit nachgehen können? Nein...


    Mit dem Fortschritt der Wissenschaft steigt der Frust für Laien, die nicht mehr mithalten können. In der Mykologie hat das halt etwas länger gedauert, vielleicht weil Technologien für den Fortschritt fehlten oder zu wenig Geld in die Pilzforschung gepumpt wurde.


    Wie sich die Mykologie im Moment entwickelt, das wirkt auf den ersten Blick abschreckend. Andererseits hoffe ich, dass damit in den nächsten 10-20 (?) Jahren mehr Stabilität entsteht. Die letzten 200 Jahre haben Mykologen nach bestem Wissen geraten, welche mophologischen Merkmale eine Art ausmachen. Neue Arten wurden aufgrund von Farbnuancen oder anderen Details begründet, zum Teil mehrfach, dann wieder synonymisiert, auf Varietätsniveau verschoben, anders interpretiert, dann wieder als Art rehabilitiert und am Ende wurde eine neue Gattung begründet. Dieses Durcheinander scheint mir nicht wirklich besser, als eine Klarheit aufgrund genetischer Analysen. Es braucht nun einfach noch einige Jahre, bis sich wieder Ruhe einkehrt.


    Als Laie wie ich muss man sich damit abfinden, dass die Mykologie nicht statisch ist, und dass man nicht jeden Pilz auf Artniveau bestimmen kann. Das ist zwar manchmal frustrierend, aber in Summe macht es mir trotzdem Spass und das wird sich auch nicht so schnell ändern.


    Gruss Raphael

    Hallo Stefan


    Ja habe ich mikroskopiert aber nur miese Bilder, das war meine Anfänger-Zeit mit dem Mikroskop.


    Das ungewöhnliche Erscheinungsbild lag meiner Meinung nach am Standort (sehr trockener Kiefern-/Fichtenwald am Sonnenhang). Für A. moelleri war er mir wieder zu hell. Aber guter Tipp, inzwischen habe ich mehr Agaricus-Literatur und werde das nochmal abgleichen.





    --------------------------

    #Edit:

    Nach Parra (FE 1a) ist es tatsächlich A. moelleri (oder moelleroides, der nur molekular unterscheidbar ist).

    2019 hatte ich mich nach Ludwig orientiert, da ist der gilbende Ring nicht erwähnt. Im Gegenteil, ein xanthoderma-Bild auf Tafel 214 hat sogar einen gilbenden Ring.


    Danke für den Hinweis!


    Gruss Raphael

    Hallo Milan


    Ja, App ist von Google Play. Samsung Galaxy S21 Ultra mit Android 11.


    Und der Screenshot: Ja das ist nun etwas verrückt. Ich kann man Ergebnis von gestern nicht rekonstruieren, das App hält den Pilz jetzt für einen Riesenträuschling :/

    Immerhin erscheint der Karbolegerling auch recht weit oben.



    Gruss Raphael

    ach, doch auch noch was Konstruktives:


    Verabschiede dich von der Erwartung, dass dein App zu jedem Pilz ein Resultat ausspucken soll. Das ist eh unrealistisch, wenn kaum 10% der hiesigen Pilzarten drin sind.

    Wenn du die Logik wie folgt änderst:

    - Wenn kein Treffer >95% dabei ist, meldet das App "keine sichere Bestimmung möglich" und zeigt auch keine Treffer an

    - Sobald ein Giftpilz mit >10% als Kandidat auftaucht, dann wird nur dieser angezeigt. Mit dem Hinweis, dass essbare Alternativen nach dem Vorsichtsprinzip nicht angezeigt werden.


    Damit wärst du so ehrlich unterwegs wie ein seriöser PSV:

    - Wenn er einen Pilz nicht sicher erkennt, wird er ihn nicht zum Verzehr freigeben und auch nicht mit einem möglicherweise falschen Namen versehen.

    - Wenn er einen Pilz meint zu erkennen, aber giftige Varianten nicht ausschliessen kann, wird er die essbaren Alternativen nicht erwähnen, sondern einfach sagen: "das könnte ein Knolli sein, bitte nicht essen".


    Dein App kann dann zwar viel weniger Pilze "scheinbestimmen", aber würde auch viel weniger Fehler machen.


    Gruss Raphael

    Hallo Milan


    Wie kommst du auf die Idee dass ich vom Bildschirm abfotografiere? Ich habe es genau wie du gemacht und die Fotos ins App geladen.

    Das ist allerdings recht mühsam, ich habe die Bilder alle auf Onedrive. Wenn ich sie von dort laden will, stürzt das App ab bzw. geht in den Kamera-Erkennungsmodus. Ich musste die Bilder also zuerst in meinen lokalen Galerie-Ordner herunterladen, nur damit kam das App zurecht. Die sind sie jetzt wieder gelöscht und ich mache mir die Mühe nicht nochmal.


    Dass offenbar beim gleichen Bild nicht immer dasselbe Ergebnis rauskommt, ist eher beunruhigend. Mir fiel beim Testen auch auf, dass mit Bildern derselben Kollektion, gleichem Abstand zu den Pilzen, nur einem anderen Kamerawinkel das Ergebnis sich massiv ändern kann.


    Zu A. phalloides: Stimmt, da hätte ich etwas dazu schreiben müssen. Hier spielt wieder die Qualität deiner Bilder rein. Wenn ein pilzhungiger Anfänger mit zwei Möglichkeiten mit mittlerer Wahrscheinlichkeit konfrontiert ist, wird er möglicherweise selber entscheiden (ja, natürlich nicht immer). Dein Bild von A. virosa passt nun ganz und gar nicht zu meinem Foto (er ist es ja auch nicht...), deshalb halte ich es nicht für unmöglich dass ein unerfahrener Anwender sich für die zweite angebotene Möglichkeit entscheidet.

    Das Problem liesse sich aber sicher lösen, wenn du dein App mit allen Farbvarianten der kritischen Giftpilze fütterst. Der Grüne Knolli muss ja nicht immer grün sein.

    Stell dir vor du gehst zum PSV und der sagt: Hm, keine Ahnung, das ist vielleicht ein giftiger Knolli, oder vielleicht ein essbarer Scheidling. Entscheiden Sie selber. Würde das immer gut rauskommen? Vergiss die Vorstellung, dass Speisepilzsammler in diesem Moment immer das Vorsichtsprinzip anwenden würden. Oft ja aber halt nicht immer.


    Hast du das App mal im Wald im grossen Stil am lebenden Objekt getestet? Ein Test an gut gestellten Bildern in Pilzbüchern scheint mir etwas sehr fern von der Realität. Das ist ja nicht das, wozu es später benutzt wird.

    Bevor ich es veröffentlichen würde, würde ich mit einem Experten ein paar Exkursionen machen, und selber mal den Anfänger spielen. Also einfach mal an die stehenden Pilze dranhalten, bei schlechtem Licht, ohne Blick auf die Lamellen, oder mit halb vergammelten Exemplaren, oder nur mit sehr jungen Exemplaren. Das ist die Realität, der sich dein App stellen muss. Die idealisierte Version, die du richtigerweise in den Warnhinweisen forderst, wird der Anfänger nicht befolgen.


    So, genug geschrieben. Ich denke mein Standpunkt ist klar.


    Gruss Raphael

    Ich hätte deine G. marginata auch nicht erkannt und bei Tubaria einsortiert.

    Die P. semilanceata sieht auch komisch aus. Mir käme da z.B. P. strictipes in den Sinn aber ohne Gewähr.

    Hallo,


    Bei G. marginata (s.l.) bin ich mir recht sicher, siehe Sporen und Zystiden.

    Ich muss allerdings zugeben, dass ich ihn am Standort auch nicht erkannt habe :)



    Ps. semilanceata und Ps. strictipes sind sehr ähnlich, anhand der Sporengrösse bin ich aber bei semilanceata geblieben.
    Viele Sporen waren deutlich breiter als 7 µm.


    Gruss Raphael

    So, ich habe diese App und einige andere nochmal mit ein paar Giftpilzfotos gefüttert. Das kommt raus:


    Art "Mushroomizer" "Pilze App" "Pilzator" "Pilzsnap"
    Agaricus xanthoderma moelleri Agaricus bitorquis, essbar Amanita spissa, essbar
    Agaricus silvaticus, essbar Psathyrella candolleana, essbar
    Gymnopus peronatus
    Amanita phalloides var. alba Amanita virosa
    Volvopluteus gloiocephala, essbar
    Amanita spissa, essbar Amanita phalloides Volvariella gloiocephala, essbar
    Amanita pantherina
    kümmerliche, trockene Exemplare
    Amanita pantherina Amanita spissa, essbar
    Macrolepiota procera, essbar
    Amanita pantherina Amanita gemmata
    Amanita excelsa, essbar
    Galerina marginata 59% Xeromphalina campanella
    34% Galerina marginata
    Galerina marginata
    Flammulina velutipes
    Coprinellus disseminatus (hä?)
    Galerina marginata Xeromphalina campanella
    Tubaria furfuracea
    Inocybe erubescens Inocybe erubescens Agaricus xanthoderma
    Volvariella gloiocephala, essbar
    Rhodocollybia maculata Volvariella gloiocephala, essbar
    Psathyrella candolleana, essbar
    Inocybe geophylla Inocybe sindonia Mycena galericulata, essbar Inocybe geophylla Clitocybe fragrans
    Lentinus tigrinus
    Inocybe corydalina Inocybe geophylla Hygrophorus pustulatus, essbar
    Mycena galericulata, essbar
    Psathyrella candolleana, essbar
    Inocybe geophylla Clitocybe fragrans
    Mycena galericulata
    Psilocybe semilanceata Panaeolus foenisecii Coprinellus disseminatus Panaeolus foenisecii Panaeolus foenisecii
    Psathyrella candolleana
    Fazit 2/8 richtig
    1 mögliche Vergiftung
    2 mögliche Todesfälle
    1/8 richtig
    4 mögliche Vergiftungen
    2 mögliche Todesfälle
    4/8 richtig
    1 mögliche Vergiftung
    0 mögliche Todesfälle
    0/8 richtig
    4 mögliche Vergiftungen
    3 mögliche Todesfälle


    * schauder * =O


    Hier die Bilder dazu:










    Das "beste" App kommt auf 50% Erkennung... immerhin werden oft giftige Arten untereinander verwechselt.

    Darum halte ich nicht viel von Pilzerkennungs-Apps und rate allen davon ab solche zu verwenden.

    Ich werde keine Zeit investieren, um solche Apps mit Fotos zu füttern. Dadurch würde ich mich an etwas beteiligen, das ich grundsätzlich in Frage stelle.


    Was meiner Ansicht nach gut wäre, ist ein objektiver Test mit z.B. 20 Arten oder Bildern aus dem Pilzbuch.

    Wenn ich so ein App veröffentlichen würde, wäre meine Testerwartung folgende:

    - Test mit mindestens 1000 Giftpilzfotos

    - Darunter auch viele schlechte Fotos, man kann nicht erwarten dass jeder Anfänger gute Fotos macht

    - Keines der Fotos darf für das Training des NN genutzt worden sein

    - Keine tödlich giftige Art falsch erkannt

    - Max. 1 (ein) falsch erkanntes Foto einer giftigen, aber nicht tödlichen Art

    Damit wäre das App vielleicht auf dem Niveau eines normalen PSV. Die können ja auch Fehler machen.

    Wenn das Ziel erreicht ist, mache ich vielleicht mit.


    Gruss Raphael

    Hi


    Ich habe mal etwas damit rumgespielt.

    Das App ist insgesamt noch recht instabil, aber darum geht es hier jetzt nicht.

    Es fragt beharrlich nach Zugriff auf den Standort, das will vielleicht nicht jeder der nur kurz etwas über einen Pilz lesen will.


    Die Erkennungsrate auf Fotos ist leider sehr tief, bei mir kamen rund 30% raus. Und ich war lieb, alles waren Arten die makroskopisch erkennbar sind. Gefährliche Schnitzer waren jetzt nicht dabei, immerhin sogar der Gifthäubling wurde erkannt. Aus einem Mehlräsling wurde ein giftiger weisser Trichterling, ok besser als umgekehrt.


    Das Erfassen von Funden ist eine gute Idee, hat aber einen kleinen Haken: Man kann keine Art erfassen, die das App nicht kennt. Oder ich habs einfach nicht gefunden.


    Also: Die Erkennungsqualität ist vergleichbar mit den anderen Apps. 530 Arten sind ganz ok, aber noch ein weiter Weg. Grosse Gattungen wie Rötlinge sind zu knapp gehalten für meinen Geschmack. Zur Bilderauswahl wurde schon was gesagt.

    Und dann die ständige Gefahr: Bei einem Buch muss der unerfahrene Leser selber bestimmen, selber entscheiden, und wird hoffentlich unsicher. Beim App bildet er sich ein, er hätte da ein Hightech-Future-KI-Wunder und vertraut trotz aller Warnhinweise darauf was das Ding ausspuckt.

    Ich möchte nicht Entwickler einer solchen App sein, die zu einer schweren Vergiftung geführt hat. Der Haftungsausschluss schützt zwar vor finanziellen und juristischen Folgen, aber damit leben muss man dann trotzdem.


    So, meine ehrliche Meinung: Ich finde das App ist noch nicht ausgereift genug, um unkontrolliert an potentielle Anfänger verteilt zu werden. Ich hoffe das entmutigt dich nicht. Bleib dran, konzentrier dich vielleicht mehr auf das Nachschlagewerk als auf die Fotoerkennung. Oder versuche es mit Bestimmungsschlüsseln.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Das Thema ist nicht neu, ich erlaube mir aber trotzdem einen neuen Thread zu öffnen, statt wahllos irgendeinen alten zu reanimieren.


    Ich stosse bei meinen Recherchen immer wieder auf Widersprüche, welche Gattung in welche Familie gehört.

    Viele Bücher behandeln das Thema sehr stiefmütterlich. Und die wenigen, die sich damit beschäftigen, sind innert kurzer Zeit veraltet.

    Also bleiben für einen gesamthaften Überblick nur Internet-Datenbanken.


    Es ist mir natürlich bewusst, dass dahinter keine Kuratoren stehen und keine Datenbank fehlerfrei und topaktuell sein kann.

    Aber welche ist die zuverlässigste? Woran orientiere ich mich, um möglichst nahe am aktuellen Stand zu sein, ohne alle Publikationen einzeln zu durchforsten?


    Beispiel: Die Gattung Hebeloma

    - Index Fungorum: Hymenogastraceae

    - Mycobank: Strophariaceae

    - Catalogue of Life: Hymenogastraceae

    - GBIF: Hymenogastraceae

    Hier weiss ich, dass wohl die Mycobank falsch liegt. Aber das kann man ja nicht einfach verallgemeinern.


    Oder: Die Gattung Crepidotus

    - Index Fungorum: Crepidotaceae

    - Mycobank: Crepidotaceae

    - Catalogue of Life: Inocybaceae (obwohl das Datenset angeblich aus "Species Fungorum" stammt...)

    - GBIF: Inocybaceae

    Keine Ahnung was nun stimmt :/...


    Übel: Die Gattung Cleistocybe

    - Index Fungorum: Pseudoclitocybaceae

    - Mycobank: Biannulariaceae (das stimmt wohl, wurde 2020 von Vizzini dorthin verschoben)

    - Catalogue of Life: Tricholomataceae

    - GBIF: Tricholomataceae


    Neue Taxa scheinen auch einige Zeit zu brauchen, um alle Datenaustausche hinter sich zu bringen.

    2020 hat Vizzini die Familie Callistosporiaceae und die Gattung Xerophorus "erschaffen".

    Die sind aber bisher nur in der MB und im IF angekommen.

    Die o.g. Gattung Cleistocybe wurde in der gleichen Publikation verschoben, aber diese Änderung fehlt im Index Fungorum.


    Fazit:

    :haue:


    Wie sind da eure Erfahrungen?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    ganz so einfach ist es leider nicht mehr. DIE Spitzmorchel gibt es nicht. Das ist ein Aggregat von vielen Arten, die sich nur sehr mühsam auseinanderdröseln lassen, siehe das Buch von Clowez und Moreau.


    Ja, das stimmt.

    Zum Glück ist das aber nur ein Problem für Pilzspinner wie uns :). Habe darum das Buch auch kürzlich bestellt und warte sehnsüchtig darauf.


    Soweit ich weiss, sind alle Spitzmorchel-Arten essbar und alle etwa gleich lecker.

    Man möge mich korrigieren, wenn ich da falsch liege. Mit der Speisequalität der Pilze kenne ich mich nur oberflächlich aus.


    Gruss Raphael