Beiträge von Clavaria

    War eher ein spontaner Eindruck nach 3 Gläsern Wein als eine fundierte Meinung ;). Den Leucopaxillus sieht man hier viel öfter als den Tellerling, drum gefiel mir der wohl besser.


    Gut möglich dass ihr recht habt, das Sporenpulver wird es verraten.


    Gruss Raphael

    Hallo Raphael,


    hast du beim Gomphidius die Amyloidität der Lamellentrama überprüft? Damit lassen sich nämlich Chroogomphilus rutilus (G. viscidus) und C. mediterraneus trennen.


    Björn


    Hallo Björn,


    Ne, Amyloidotät habe ich nichz kontrolliert.

    Chroogomphus hatte ich gar nicht in Betracht gezogen, wegen des weiss-gelben schleimigen Stieles.

    Allerdings habe ich mich nicht mit den neusten Entwicklungen in der Gattung beschäftigt. Könnte das trotzdem ein Chroogomphus sein?


    Gruss Raphael

    Hallo


    1) sollte schon Mycena pura sein, wenn er nach Rettich riecht.


    2) Zu der Ramaria sag ich lieber nichts ohne mein Mikroskop.


    3) Da will ich mich nicht einmischen (ein Pilz ist kein Pilz)


    4) Ist zwar auch nur ein Pilz, aber ganz offensichtlich dieser Pilz. Ein toller Fund, um den ich dich sehr beneide ;)


    5) wurde bereits besagt


    6) Könnte durchaus Leucopaxillus gentianeus sein. Etwas blass geraten, aber das muss nichts heissen.

    Rhodocybe würde ich ausschliessen.

    Ein guter Test wäre, ob das Sporenpulver weiss und amyloid ist. Daran erkennt man Leucopaxillus gut.

    Geruch: Würde ranzig (aber nicht unangenehm) auch hinkommen?

    Ich hab hier auch gerade welche rumliegen, wenn ich dran rieche passt würzig eigentlich auch ganz gut.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Heute durfte/musste/wollte ich meinen Schwiegereltern bei der Weinernte helfen.

    Ist eine schöne Arbeit, allerdings gehören chemisch behandelte Weinberge zu den wohl pilzfeindlichsten Orten der Welt.

    Zum Glück war mein zweijähriger Sohn dabei, und wollte beschäftigt werden. Es gab also einen kurzen Ausflug in das angrenzende Wäldchen.

    Bei garstiger Trockenheit in glühender Hitze mit angrenzender, pilzvernichtender Chemiekeule erwartete ich keine Pilze, aber man kann ja nicht wegschauen.

    Aber tatsächlich trotzten diese drei den unwirtlichen Bedingungen:


    1) Agaricus cf. xanthoderma

    Ich hab die Babys nicht mitgenommen, aber sie stanken und gilbten. Das reichte mir.


    2) Leucopaxillus gentianeus

    Anderswo ist der angeblich selten. In der Region hier findet man ihn dauernd.

    3) Gomphidius glutinosus

    Da war ich wirklich überrascht, dass ein so feucht-klebriger Pilz in einem ausgedörrten Fichtenwald existieren kann.

    Die FK sind etwas klein geraten, waren aber absolut frisch. Das Foto ist misslungen.

    Schmierlinge machen unter dem Mikroskop Spass, darum durfte er mitkommen. Ach ja, man könnte ihn ja auch essen...


    Danke fürs Teilnehmen an der Weinernte.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Hier ist es im Moment entsetzlich trocken. Alpin ist einiges los, in den Wäldern aber nur wenig.

    Gestern Mittag bin ich deshalb an eine offene Wasserleitung (Suone) gegangen, die freundlicherweise von unseren Vorfahren mehrere Kilometer durch den montanen Fichtenwald gebaut wurde.

    Zum Glück sind die meisten Suonen bis heute in Betrieb, für Landwirtschaft und Tourismus. Die Pilze und ich profitieren nebenbei auch davon.

    Ein paar Pilze gab es dann doch:


    1) Amanita muscaria - einfach zwei Bilderbuchexemplare. Nein, es gab keine Steinpilze in der Nähe.

    2) Leucocybe connata

    Hab ihn eher aus Routine kurz unters Mikroskop gelegt, und die Bestimmung mit Eisensulfat kontrolliert (violette Verfärbung).

    3) Lycoperdon umbrinum

    Bauchpilze nehme ich meistens gar nicht mit, aber es war ja nix los. Wenn jemand eine bessere Idee hat: Her damit.

    4) Melanoleuca grammopodia

    Da bin ich mir so sicher, wie es in der Gattung überhaupt möglich ist.

    Die Cheilozystiden spielten Verstecken, in Baumwollblau finde ich Melanoleuca-Cheilos meistens am besten.


    5) Pseudoclitocybe cyathiformis

    Auch der landete eher aus Langeweile unter dem Mikroskop.


    6) Bonomyces arnoldii

    Hier bin ich mir ziemlich sicher, eine Art gefunden zu haben die lange als Synonym von Bonomyces (Clitocybe) sinopica galt.

    Boudier hat sie Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieben, später haben Harmaja und andere sie zu Clitocybe sinopica gestellt.

    Auch Ludwig 2011 folgt dieser Auffassung. Clémençon in seinem Clitocybe-Kompendium hingegen nicht.

    2018 kamen dann die Sequenzierer (hier), und stellten fest dass arnoldii tatsächlich eine eigene Art ist.

    Nach Abgleich meines Fundes mit der Original-Beschreibung von Boudier und der genannten Arbeit von Alvarado, Moreau et al. passt eigentlich alles zusammen.

    Die wesentlichen Unterscheidungen zu Bonomyces sinopica sind:

    - Deutlich schuppiger Hut

    - Stiel auch schuppig-körnig, vor allem an der Spitze

    - HDS-Hyphen teilweise mit keuligen Endzellen

    - Standort an kahlen, trockenen Stellen

    Lg, Raphael

    Hallo Bruno


    Spannend, das gefällt mir :)

    Wo hast du denn den Kurs gemacht?


    Ein Rötling ist es ganz sicher. Ob er so bestimmbar ist - naja einfach mal versuchen. Hast du einen Schlüssel für Rötlinge?

    Wird aber vermutlich schwierig mit zwei Exemplaren, von denen eines schon halb hinüber ist.

    Zumindest in die Nähe kommst du aber ganz sicher damit.


    Was noch fehlt:

    - Sporen und Zystiden messen, jeweils mehrere

    - Stiel ganz oben und unten nach Kaulozystiden absuchen


    Vielleicht können die Rötlings-Experten hier auch ohne das mehr dazu sagen.


    Gruss Raphael

    phalloides var. alba hat aber auch einen genatterten Stiel... und die grünlichen Farben am Stiel wären schon sehr ungewöhnlich bei virosa.

    KOH auf der HDS würde Gewissheit bringen. Bei virosa gelb, bei phalloides var. alba negativ.


    Gruss Raphael

    Hi,


    Ich wäre auch bei phalloides var. alba.

    Die haben nach meiner Erfahrunf irgendwo immer noch minimal grüne Tönungen:



    Allerdings sind weisse Knollenblätterpilze ein schwieriges Gebiet, vor allem wenn man nur junge Exemplare hat. Auf die Tödlichkeit hat es zum Glück nur einen geringen Einfluss :cool:


    Lg, Raphael

    Hallo Claudia


    Das wäre eine enorme Aufgabe, für die es mehrere Vollzeit-Angestellte bräuchte.

    Oder ganz ganz viele Heinzelmännchen, die ihre Freizeit dafür opfern.


    Die Werbeerträge sind auch nicht so enorm, der Serverbetrieb für all die Fotos ist auch nicht gerade billig. So kriegt man das nicht finanziert.

    Ich denke auch nicht dass jemand mit der Seite reich wird, es ist eine Pilzseite und nicht Facebook.


    Überleg mal, was es bedeuten würde, eine wirklich verlässliche, aktuelle, umfassende Pilz-Webseite zu erstellen.

    Es reicht nicht Pilze einfach einmal richtig reinzustellen, man muss das aktuell halten:

    - Pilze werden umkombiniert, synonymisiert, dann sequenziert sie irgendwer und eine Art wird in mehrere aufgeteilt.

    - Widersprüchliche Literaturangaben, längst nicht alle Arten sind eindeutig geklärt.

    - Änderungen muss man in hunderten möglichen Literaturquellen zusammensuchen, die nicht alle kostenlos verfügbar sind.

    - Unzählige freiwillige Helfer liefern teils miserable Bilder, die muss man sichten und die Bestimmung kontrollieren.

    - Andere Helfer sind mit den gezeigten Bildern und Beschreibungen nicht einverstanden, da muss man Stellung nehmen und ggf. etwas ändern.

    - Was macht man mit all den Bildern, wenn aus einer Röhrlings-Art plötzlich drei werden.

    Wenn man es wirklich richtig machen will, muss man die alle nachuntersuchen. Das geht oft aber gar nicht nach Fotos.


    Und das alles für mindestens 10'000 Arten, die man dort zeigen möchte.

    Eher noch viel mehr, wenn man auch die Ascomyceten, Brandpilze usw. berücksichtigen will.

    Alles in allem wäre das eine monumentale, sehr teure Aufgabe, die wohl ein Traum bleiben wird. Leider...


    Lg, Raphael

    Hallo Ogni,


    Schöne Funde!


    Ja Nr. 11 sollte Tricholoma vaccinum sein. Es gibt Funde wo die Unterscheidung schwer ist. Manchmal sind die bärtigen Ritterlinge nur dürftig bärtig. Aber hier ist es schon recht klar, Tricholoma imbricatum sollte nie auf dem ganzen Hut so dichte, abstehende Schuppen haben.


    Lg, Raphael

    Alles gut, ich versteh's ja... aber weil ich gerade keine Pilze zu bestimmen habe, versuche ich mich etwas mit Gesellschaftskritik. Nehmt's mir nicht übel, oder löscht es.


    Das ist eine Krankheit unserer Gesellschaft, hat eigentlich nichts mit den Pilzen zu tun.

    An allem muss irgendwer schuld sein, und wird dann drakonisch mit Medienrummel bestraft.

    Darum will niemand mehr die Verantwortung für was auch immer übernehmen, wenn es sich mit gleichgültig welchen Mitteln vermeiden lässt. Jedes noch so kleine Risiko wird sorgfältig getilgt.

    Für dieses konkrete Risiko sehe ich die Wahrscheinlichkeit tief unter dem Promillebereich, weil ganz viele unwahrscheinliche Sachen gleichzeitig eintreffen müssen:

    a) Hochgiftiger Pilz muss in der Kita wachsen

    b) Kind muss unbeaufsichtigt sein

    c) Kind muss den unüberwindbaren Drang verspüren, genau den giftigen Pilz zu essen, nicht den Bovist daneben

    d) Kind muss genug vom Pilz essen, damit es schädlich ist


    Wir bräuchten wirklich professionelle, hochbezahlte "Verantwortungsübernehmer". Wenn etwas passiert, stellen die sich hin und sagen "ich bin dafür verantwortlich".


    Früher oder später enden wir genau so wie Bibliothekar schreibt. Kinder werden in einzelnen, sterilen Zellen herangezogen. Denn auch wenn zwei Kinder miteinander spielen, könnten sie sich ja (ohne Absicht) nachhaltig verletzen und daran muss dann auch die Aufsicht schuld sein. Man kann sich doch nicht darauf verlassen, dass sich zwei vierjährige nicht gegenseitig weh tun. Da gehört die fahrlässige Aufsichtsperson also unbedingt in den Knast, braucht ein Berufsverbot und muss lebenslang Entschädigungen zahlen.

    Autos, Fahrräder und Treppen verbieten wir, auch dort kann jemand schuld sein dass ein anderer sich weh tut. Fingerhut und Rittersporn in den Gärten gehören ausgerottet. Sonst ist ja der Gartenbesitzer schuld, weil ein Kind in seinen Garten geschlichen ist und die fahrlässig gepflanzte Blume gegessen hat.

    Uiii, und dann kommt der erste Schulspaziergang in den Wald oder Stadtpark. Bisher hat niemand den Kindern was über Pilze und die Natur erzählt, die kennen nur Strassen und den sterilen Kita-Rasen. Geht da vorher die Putzkolonne die Wälder räumen und räuchert auch gleich alle Zecken aus?


    So, Sarkasmus Ende, ich weiss dass ich hier etwas übertreibe. Ich habt meinen Segen, wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt. Wollte nur anregen, dass ihr drüber nachdenkt ;)

    Hallo zusammen


    Hm, gibt es eine Statistik, wie viele Kinder in Europa pro Jahr durch versehentlich gegessene Graspilze dauerhafte Schäden (also mehr als Durchfall) davontragen?

    Also ohne all die Vergiftungen, wo die lieben Eltern irgendwas nach Hause bringen und in die Pfanne werfen.


    Ich habe mal ein wenig gesucht, aber keine Zahlen gefunden und auch keinen neueren Bericht über einen solchen Fall.


    Ganz ehrlich, der Strassenverkehr auf dem Schulweg verursacht ein Vielfaches an Schaden im Vergleich zu den Düngerlingen im Kita-Rasen.

    Ebenso die giftigen Thuja-Hecken, die so manchen Garten und öffentlichen Park zieren.


    Besser wäre doch das: Die Kita-Verantwortlichen nehmen ein paar Exemplare zum PSV oder bringen sogar mal einen hilfsbereiten PSV mit.

    Dann wissen sie wenigstens was das ist, und dass der böse Bovist nicht vernichtet werden muss.

    Dann erklärt man den Kindern anhand der gefundenen Pilze: Was ist das, und wie giftig manche Pilze sind.

    Überraschenderweise interessieren sich kleine Kinder sehr dafür und hören sogar aufmerksam zu.

    Mein zweijähriger Sohn hat das längst kapiert, die älteren auch... unser Rasen ist voller Düngerlinge, ich würde die nie abräumen.

    Man muss doch die Kinder auf das risikoreiche Leben vorbereiten und ihnen nicht eine heile, pilzfreie Welt vorgaukeln.

    Wenn man es anders macht, muss man sich nicht wundern wenn 12jährige nachher jeden Pilz im Wald zertreten, um diese Gefahr im Keim zu ersticken.


    Naja, das ist nur meine Meinung.


    Gruss Raphael

    Hallo Claudia


    Aufgrund der Sporenform denke ich, dass der irgendwie in die Gruppe Inocybe lacera s.l. oder Inocybe helobia s.l. gehören muss.

    Um sicherer zu sein, müsstest du noch ein paar mehr Mikros machen:

    - Mehr Sporen messen, 10 unbedingt, lieber 20

    - Hast du den Stiel auf Kaulozystiden untersucht? Ganz oben, Mitte und unten.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Heute gab es einen Mittags-Ausflug in die Höhe.

    Der Erfolg war mässig, abgesehen von den üblichen Täublingen und Risspilzen war nicht viel los.

    Liegt wohl dran, dass es vor einer Woche geschneit hat da oben.

    Diese zwei LBM's sind aber doch nicht alltäglich und haben mir grosse Freude bereitet.


    1) Mallocybe cf. substraminipes:

    Die habe ich genau dort oben letztes Jahr schon mal gefunden. Das gelbe Fleisch in der Stielbasis schränkt die Auswahl massiv ein. Sie waren praktisch geruchlos.

    Die Hutfarbe ist allerdings m.E. untypisch, die Cheilozystiden sind zu schmal (<10µm), und die Gattung ist eh im Umbruch. Daher das cf.


    2) Galerina terrestris (= Galerina minima gemäss FN)

    Die Sporen sind 0.5µm grösser als in der Literatur, da bin ich aber noch tolerant.

    Eine Abbildung habe ich nur bei PdS gefunden.


    Lg, Raphael

    Hallo Stefan


    Die hier hab ich kürzlich gefunden und als Rhodocybe popinalis (oder inzwischen Clitocella popinalis) bestimmt. Makroskopisch passt es denke ich.

    Deine sind einfach etwas frischer...

    Clitocybe mundula wird oft als Synonym genannt, ich weiss nicht ob es da inzwischen Sequenzierungen gab.





    Hast du KOH auf der Huthaut probiert? Müsste rotbraun werden.


    Gruss Raphael

    Dazu sich zu verhalten, als wären sie im Stadion, pfeifen rufen und den Müll fallen lassen.


    Clavaria

    gibt es dazu eine wissenschaftliche Studie? - (Bitte nicht die Schweizer Studie mit Aufteilung nach Quadraten und nicht nach Mycel und ohne Verbreitungskontrolle ;) )

    Wenn jeder meint sich nicht an die Gesetze halten zu müßen, wenn es zu seinem Vorteil ist, muß man dem Landwirt auch den Pestizide und Dünung absegnen, demn Städten die Versiedlung der Flächen, der Industrie die Verunreinigung. Ist die gleiche Gier.

    Ich hatte jetzt schon seeehhhhr viel Text vorbereitet, aber ich will das hier nicht aufheizen. Nur noch die Frage beantworten.


    Eine andere Studie kenne ich tatsächlich nicht.

    Diese Schweizer Studie lief immerhin über einen langen Zeitraum und folgte einer gewissen Systematik. Über die Methoden kann man immer streiten.

    Kennst du denn andere Studien zum Thema? Würde mich interessieren, das Thema kommt immer wieder zur Sprache.

    Auf Verbreitungskarten und in eigener Erfahrung konnte ich einfach bisher keine nennenswerten Unterschiede zwischen Gebieten ohne Beschränkungen und solchen mit Beschränkungen feststellen.

    Also geht es am Ende bei den 2 kg doch eher drum, dass die vorhandenen Pilze besser verteilt werden, und weniger um den Schutz der Pilze.


    Und im Übrigen: Ich bin auf eurer Seite ;). Ich esse zwar keine Pilze, aber kann zu dem meisten was geschrieben wurde nicken.

    Seid froh dass es Pilzler wie mich gibt, ich lasse alle Steinpilze im Wald stehen. Nächstes Mal schenke ich "meine" 2 kg irgendwem, der selber schon 2 kg hat. Wäre das ok?


    Eigentlich wollte ich nur, dass das Bashing des übereifrigen Vaters ein Ende nimmt, der sich seines "Verbrechens" wohl nicht einmal bewusst war.

    Ich wünsche ihm, dass er sich mit seinen Kindern noch lange an den erfolgreichen Pilzausflug erinnert, und weniger eine saftige Busse oder schlaflose Nächte wegen seiner kleinen Untat.

    Wenn jemand seinen Parkplatz nicht bezahlt oder am Strassenrand wildpinkelt wird er hier doch auch nicht an den Pranger gestellt.


    Und um den offensichtlichen Einwand der Juristen vorweg zu nehmen: Ja, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Aber wir sind doch alle Menschen.

    Hier im Forum werden regelmässig geschützte Pilze auf dem Küchentisch gezeigt, die irgendwer postet mit der Frage "was ist das".

    Sollen wir die jetzt alle den Behörden melden, damit die so einen richtigen Denkzettel fürs Leben bekommen?

    Neee, man darf doch mal ein Auge zudrücken, oder?

    Was soll das hier denn? Jeder hier, der noch nie irgend eine Vorschrift missachtet hat, wissentlich oder unwissentlich, möge die Hand heben.

    Ich freue mich für den Papa der seinen Kindern diesen reichen Fund ermöglicht hat. Dass man damit gleich zur Zeitung muss, naja, verstehe ich auch nicht, aber Selbstdarstellung gehört offenbar in der heutigen Zeit dazu.


    Reglementierung beim Sammeln bringt übrigens nur wenig (nur weil es im Gesetz steht, muss es nicht sinnvoll sein). Hier bei uns ist nichts reglementiert, die Italiener sind oft schon in der Morgendämmerung mit ganzen Kleinbussen am Start um die Wälder abzugrasen. Trotzdem findet man jedes Jahr Speisepilze, mal mehr, mal weniger, so wie überall. Den Pilzen ist das egal. Es bleibt allenfalls die Missgunst, weil ein anderer mehr Pilze gefunden hat.

    Ach Mensch, warum habe ich nicht daran gedacht? Fremdsporen sieht man ja dauernd, aber hier gab es nur die, das hat mich völlig in die Irre geführt!

    Vermutlich waren die "richtigen" Sporen viel kleiner und unauffälliger :(


    Wenn ich jetzt zurückdenke, standen diese schönen Gesellen hier etwa 5 Meter entfernt. Irgendwie passend zu den Sporen...


    OK, in dem Fall habe ich kein Bild von den korrekten Sporen.

    Makroskopisch war ich wie beli zuerst auch bei Merulius/Phlebia tremellosus. Kommt das hin?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe in meiner Ablage unbestimmter Pilze noch dieses Ungetüm gefunden.

    Kann damit jemand was anfangen?


    Gefunden am 24.10.2019, er überwucherte Gras und Teile eines alten Baumstumpfes (wahrscheinlich Fichte).

    Die Fruchtkörper waren sehr zäh und etwas gallertig. Keine Poren oder Stacheln zu erkennen, die Fruchtschicht war etwas faltig/runzelig.



    Die Sporen habe ich nur in Melzer mikroskopiert, ich frage mich jetzt gerade warum. Offenbar waren sie dextrinoid.


    Basidien konnte ich auch entdecken:


    Und hier irgendwelche Haare, die es massenhaft gab:


    Irgendeine Idee?


    Viele Grüsse

    Raphael