Beiträge von Clavaria

    Hallo Raphael,

    Entoloma poliopus ist eine von den Arten mit blauem Stiel und blauschwarzem Hut. Was Du zeigst könnte E. longistriatum sein.

    LG Karl

    Hallo Karl


    E. longistriatum hatte ich auch auf dem Radar, dann aber ausgeschlossen weil:

    - Der Stiel doch deutlich heller sein soll, fast wie der Hut gefärbt

    - Die Sporen dort etwas grösser sein sollten

    - Der Hut deutlich hygrophan sein soll (meine Exemplare waren völlig trocken noch immer gleich gefärbt)

    Es gibt eine var. microsporum, aber auch die soll hygrophan sein.


    Bei E. poliopus scheint die Bandbreite der Farben sehr gross zu sein.

    In FE 5 S. 700 ist nur eine mögliche Ausprägung gezeichnet.

    Bei Ludwig und im Supplement von Noordeloos (FE 5a) finden sich andere Farbvarianten, wo mein Fund eigentlich recht gut rein passt.

    Möglicherweise ist es auch die var. alpigenum, da passt mir aber die Ökologie nicht so recht.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Am letzten Samstag war ich mit meinem Verein im montanen Fichtenwald auf 1400m unterwegs.

    Wir haben an einem Vormittag immerhin 55 Arten von Grosspilzen zusammengebracht.


    Hier habe ich ein paar speziellere Funde zusammengestellt.

    Wie immer bin ich dankbar für kritische Gegenvorschläge zu meinen Bestimmungen.


    1) Clitopilus scyphoides:

    Die gestreift-eckigen Sporen waren sehr schwer zu erkennen und noch schwieriger zu fotografieren, aber sie waren da.

    Eigentlich erkennt man sie nur, wenn man eine "stehende" Spore in der Draufsicht findet.

    Auffallend war ein recht hoher Anteil an 2- und 1-sporigen Basidien, was für die Art eigentlich untypisch ist.


    2) Entoloma longistriatum var. sarcitulum

    Wichtige Merkmale, die mich zur Bestimmung geführt haben:

    - Hut nicht hygrophan

    - Feucht weit gerieft, trocken nur noch schwach gerieft

    - Stielfarbe sehr variabel, oft in starkem Kontrast zum Hut

    - Sporen- und Zystiden-Masse


    3) Inocybe cf. amethystina

    Bei Risspilzen bin ich mir schlussendlich nie zu 100% sicher, deshalb lasse ich das mal als "cf." stehen.

    Vielleicht hat ja hier jemand noch eine Meinung dazu. Leider sind die Fotos etwas missraten.

    Sporen 8.7-9.6 x 4.4-5.1 µm, Avg 9.1x4.8, Q = 1.78-2.03, QAvg 1.90

    Kaulozystiden nur ganz oben vorhanden.


    4) Lactarius flexuosus:

    Die scharfe, weisse Milch war absolut unveränderlich.


    5) Melanoleuca strictipes:

    In einem Anfall von geistiger Umnachtung habe ich kein Foto in freier Wildbahn gemacht.

    Aber bei weissen Melanoleuca's gibt es zum Glück nur begrenzte Auswahl.



    6) Battarraea phalloides:

    Den habe ich leider nicht gefunden, durfte ihn aber zum ersten Mal bewundern.


    Am Sonntag war ich dann wieder alpin unterwegs, wenn alles bestimmt ist gibt es nochmal ein paar Bilder.


    Viele Grüsse


    Raphael

    Hallo zusammen,


    Ich wäre da auch bei G. dryophilus.

    Makroskopisch kommt das ganz gut hin, vielleicht etwas blass aber das muss nichts heissen. Mikroskopisch muss er mit dieser HDS und diesen Zystiden eh in die Gruppe gehören, die Sporengrösse ist auch passend.


    Die Art hat mich schon einige Male an der Nase rumgeführt. Im Wald denkt man das sei was neues, aber am Ende kommt immer dryophilus raus.


    Oder gibt es etwas das gegen dryophilus spricht?


    Lg, Raphael

    Hallo Karl


    Wow, schöne Funde die ein wenig Neid wecken ;)


    Die Parasola kuehneri finde ich in meiner Gegend oft, neben P. auricoma sogar am häufigsten.


    Die anderen habe ich alle noch nie gesehen (oder noch nie bestimmt).


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Gestern habe ich diese Kollegen im montanen Fichtenwald auf einem liegenden Stamm gefunden.

    Ich weiss das Fomitopsis rosea in der Gegend vorkommt, so richtig typisch scheint mir das aber nicht zu sein.

    Sind es evtl. sehr junge Fruchtkörper?


    Habe versucht den kleineren zu mikroskopieren, musst aber erneut feststellen dass ich Porlinge unter dem Mikroskop nicht mag.

    Nach dem vierten Präparat ohne Sporen habe ich aufgegeben.



    Lg, Raphael

    Hallo Stefan


    Ja stimmt, das habe ich vergessen.

    Lokal waren es primär Zwergweiden auf saurem Boden. Dryas habe ich in der näheren Umgebung nicht gesehen.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe hier nochmal einen ganz schwierigen Fall.

    Dieser kleine Risspilz wartete richtig provokativ am kahlen Hang des Parkplatzes auf 2400m auf mich.

    Unter dem Mikroskop empfand ich es als höchst störend, dass keines der Merkmale auch nur annähernd konstant sind.

    - Die Sporen sind teilweise fast rund, andere sind lang und fast spindelförmig, im Extremfall bis 17 µm lang (was wohl ein Ausreisser ist).

    - Bei den Zystiden findet man von recht dünnwandig bis dickwandig eigentlich alles.


    Was kann ich dazu sagen:

    • Hut: 4-8 mm, faserig, keine Velumreste zu erkennen.
    • Stiel: 8-15 x 1-2 mm, kaum mehlig, eher leicht überfasert
    • Geruch spermatisch, nicht sehr stark
    • Kaulozystiden nur im oberen Drittel, schwach metuloid, nur wenige mit Kristallen
    • Sporen: (9) 9.5 - 12 (12.5 [17]) x (5.2) 5.5 – 7 (7.3) µm / Mittelwert: 10.5x6 µm / Q = 1.4-2.3
    • Zystiden: 49-60 x 12-17.5 µm


    Folgende Kandidaten habe ich im Moment:

    - Inocybe lacera agg.: Da gefällt mir die Sporenform eigentlich nicht (oder nur teilweise).

    - Inocybe heterocystis Kühner (nicht Inocybe lacera var. heterocystis Favre!): Wieder mal so eine Art über die man fast keine Infos findet...



    Sporen in KOH:


    Cheilozystiden:




    Pleurozystiden:


    Kaulozystiden von der Stielspitze:


    Vielleicht hat ja jemand eine Idee...

    Ich mache schon mal vorsorglich ein Ditte .


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo Werner,


    wow, das ging ja schnell!

    Ja, R. schildii passt tatsächlich nicht schlecht.


    Einzig störend fand ich die Q-Angabe (> 2.8) in "Fungi of temperate Europe".

    Also habe ich mich jetzt gerade nochmal auf die Suche nach extralangen Sporen gemacht, und bin fündig geworden. :)

    Nicht viele, aber immerhin einige haben einen Quotient von 2.8-3.2.


    Alles andere scheint mir auch gut zu passen, es spricht wohl nichts gegen die Bestimmung.


    Vielen Dank für die Hilfe!


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe hier noch ein Fund, bei dem ich an meine Grenzen stosse.

    Korallen sind halt ein hartes Pflaster, aber ich versuche es trotzdem gerne.


    Diese hier habe ich gestern im montanen Fichtenwald gefunden.


    Makroskopisch:

    - Geschmack mild

    - Geruch irgendwie erdig-muffig

    - Fleisch an der Luft unveränderlich weiss


    Mikroskopisch:

    - Sporen glatt, zumindest im Profil und soweit ich das mit meinem Mikroskop erkennen kann (und wer hat schon ein REM zu Hause...)

    - Sporenmasse: 10.8-12.3 (13) x 4.5-5.3 µm, Avg 11.6 x 4.9, Q = 2.2-2.6, QAvg = 2.37

    - Schnallen vorhanden


    Mit Chemie habe ich auch schon ein wenig rumprobiert:

    - Schwefelsäure negativ

    - KOH (40%) auf Oberfläche und Trama deutlich orangebraun

    - Eisensulfat auf Trama langsam grau


    Anhand der Sporen und Schnallen bin ich in die Gruppe um R. botrytis gekommen, diese ist aber wohl an Laubbäume gebunden.

    Es gibt diverse ähnliche Arten, über die ich aber fast keine oder widersprüchliche Infos finde (crassipes, rubrievanescens etc.) Das Buch von Christan habe ich leider nicht :(.


    Weiss jemand weiter?


    Viele Grüsse

    Raphael




    Sporen:



    Tramahyphen:

    Hallo zusammen


    Gestern habe ich diesen Leucopaxillus gefunden, sehe mich jetzt aber nur mit Widersprüchen konfrontiert.


    Beschreibung soweit nicht im Bild zu erkennen:

    - Ökologie: Unter Fichten in der Nadelstreu, 1750m

    - Geruch: Schwer zu beschreiben, hat etwas von Anis, wie ein übelriechender Anischampignon

    - Geschmack: Sehr bitter

    - Sporen: 6.5-8 x 5-6 µm, stark amyloid, warzig

    - Zystiden recht zahlreich aber schwierig zu entdecken, fast haarförmig, teilweise mit Auswüchsen



    Leider ist die Gruppe der weissen Krempentrichterlinge schon länger nicht mehr konsequent bearbeitet worden.

    Ich habe folgende Kandidaten gefunden, aber bei jedem passt irgend etwas nicht:


    - L. albissimus (inkl. cerealis, paradoxus): Sollte mild oder höchstens schwach bitter schmecken (Ludwig, FN)

    - L. cutefractus: Auch mild, ausserdem passt die Ökologie nicht (Ludwig, FN)

    - L. monticola: Amerikanische Art, die angeblich auch in Europa gefunden wurde. Soll aber auch mild sein. (Mycologia 39(6) S. 730)

    - L. alboalutaceus: Der ist jetzt endlich mal bitter, hat aber deutlich kleinere Sporen (Ludwig)

    - L. subzonalis: Bitter, aber auch mit kleineren Sporen und angeblich ohne Zystiden (FN S. 475)


    Kennt sich jemand mit diesen Krempentrichterlingen aus?


    Ich neige dazu, meinen Fund L. albissimus zu nennen.

    Der kommt am nächsten, nur der Geschmack passt nicht. Ludwig erwähnt auch schwach bitteren Geschmack, meine Fruchtkörper waren schon etwas trocken.


    Lg, Raphael


    Hallo Sebastian


    Beim Messen der Sporen fange ich ganz ehrlich genauso an. Bei vielen Gattungen/Arten kommt es auch nicht auf ganz feine Unterschiede an.

    Aber gerade hier, bei der Unterscheidung ortonii/juncinum, wäre das ein Merkmal das die Bestimmung erleichtert. Nur allein darauf verlassen darf man sich aber auch wieder nicht.

    Wenn du die Sporen am Computer messen kannst, ist es ideal. Einfach genug Bilder machen, 2-3 Sporen messen, und erst später noch mehr wenn du es wirklich brauchst.


    Literatur:

    Nach meinem Geschmack ist das Pilzkompendium nicht ideal für den Einstieg in grosse Gattungen.

    Man wird völlig erschlagen, die einleitenden Schlüssel sind eher rudimentär. Um die Unterschiede zwischen den Arten zu erkennen, muss man gründlich den Text studieren. Das ist schnell ermüdend und meistens wenig zielführend. Wenn ich hingegen schon ein paar gute Kandidaten habe, dann ist der Ludwig meine erste Wahl. Hier helfen dann seine sehr detaillierten Beschreibungen und vor allem auch die Verweise unter "VM".

    Und Achtung: Nicht alle Gattungen sind im Pilzkompendium gleich gut bearbeitet. Wie in jedem Buch sind auch da Fehlbestimmungen oder veraltete Meinungen dabei (Band 1 ist fast 20 Jahre alt!). Immer auch andere Literatur prüfen, je mehr desto besser.


    Was gibt es sonst:

    Allgemeine Schlüssel: Funga Nordica (mein Favorit) oder Gröger. Moser ist m.E. für die Gattung zu stark veraltet.

    Mit den Schlüsseln kommt man mit etwas Übung recht gut in die Nähe der Art, braucht dann aber weiterführende Literatur zur Bestätigung.

    Fungi europaei 5 von Noordeloos ist ein Muss für die Gattung. Habe ich leider (noch) nicht, steht aber zuoberst auf meinem Einkaufszettel.

    Ich habe schon einige Bände aus der Reihe und möchte sie für schwierige Gattungen wie Hebeloma oder Conocybe nicht mehr missen.


    Und wie Karl schon schreibt: Oft bleibt am Ende leider nur die aufwändige Recherche im Internet.

    Da sollte man sich aber nur auf solide, wissenschaftliche Publikationen abstützen, und hoffen dass sie gratis zugänglich sind.

    Auf populärwissenschaftlichen Webseiten geistern in schwierigen Gattungen viele Fehlbestimmungen oder untypische Bilder herum.


    Gruss Raphael

    Hallo Sebastian


    Ich habe deinen Entoloma ein wenig studiert, so richtig schlau werde ich auch nicht draus.

    Ich sehe folgende Hürden:


    "Ein Pilz ist kein Pilz":

    Die sehr wichtige Frage der Schnallen ist oft nur an jungen Fruchtkörpern sicher feststellbar.

    Was mir auch noch fehlt sind weitere Angaben zur hygrophanen Veränderung.

    Wie dunkel war der Pilz feucht? Wie stark bleichte er aus? Wie veränderte sich die Riefung dadurch?

    Diese Angaben können hilfreich sein, müssen sie aber nicht.


    Die verflixten Cheilos:

    Ob du im zweiten Anlauf wirklich Cheilozystiden gefunden fast, bezweifle ich irgendwie.

    Das könnten auch Haare sein, die bei Rötlingen ab und zu vereinzelt auftreten.

    Lies mal das hier, da ist die Rede von einer Art die ich in Betracht zog (occultopigmentatum): Brauner Rötling am Wegrand - Rund um Pilze - Forum der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V.

    Ich habe mich deshalb mal auf Rötlinge ohne Zystiden konzentriert.


    Die Schnallen:

    Du hast an den Basidiolen keine gefunden - hast du sehr gründlich gesucht? Ruhig auch mal richtig gut quetschen, damit die Dinger einzeln rumliegen.

    Man kann es dann zwar auch nicht an jeder Basidiole sicher erkennen. Aber wenn es Schnallen gibt, findet man sicher eine wo es offensichtlich ist.

    Wie sieht es an anderen Stellen aus? Manchmal findet man nur in der HDS oder am Stiel Schnallen.


    Sporengrösse:

    Von den Sporen hast du nicht viele Bilder gepostet. Wie viele hast du gemessen? Wenn die Bestimmung davon abhängt, solltest du etwa 20 Messungen machen.

    Wichtig ist hier auch das Längen-/Seiten-Verhältnis.


    Das Pigment:

    Damit habe ich genau wie du auch immer Mühe. Auf einem Mikrobild meistens schwer zu beurteilen, das geht nur unter dem Mikroskop richtig gut.

    Mit dem Fokus spielen, verschiedene Färbemittel versuchen (Ammoniak, auch 25%, Kongorot in Ammoniak, oder auch einfach KOH).

    Dann gründlich an vielen Stellen suchen, vor allem in der Mitte des Hutes. Inkrustierendes Pigment ist eigentlich recht auffällig, aber oft nur stellenweise auftretend.


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    Nun wie auch immer. Ich habe etwas geschlüsselt und komme auf folgende Kandidaten in der engeren Auswahl.


    1) Entoloma junicum (oder eine der Arten, die oft als Synonym gehandelt werden, z.B. E. nitens)

    Der ist recht häufig, was die Wahrscheinlichkeit erhöht. Ja, das ist natürlich wenig hilfreich :)

    Dagegen spricht: Er müsste Schnallen haben, und der Stiel ist bei deinem Exemplar deutlich überfasert, der sollte recht kahl sein


    2) Entoloma ortonii:

    Ist makroskopisch ein Doppelgänger von E. juncinum, hat etwas kleinere Sporen (noch knapp in deiner Bandbreite) und einen überfaserten Stiel.

    Sogar Geruch und Ökologie würden passen. Wenn da bloss nicht die Schnallen wären...

    Ich habe den neulich gefunden (Irrtum vorbehalten), passt eigentlich recht gut. Die Schnallen konnte ich nur mit Mühe nachweisen.

    Deutlich inkrustierendes Pigment gab es auch nur stellenweise (meine Bilder dazu taugen nichts).





    3) Entoloma argenteostriatum

    Ich kenne den nicht, er ist lediglich bei Ludwig (II S. 367) erwähnt. Er hat keine Schnallen, sollte aber schlankere und längere Sporen haben.

    Daher passt er vermutlich nicht.


    4) Entoloma occultipigmentatum

    Hatte ich auch noch nie in der Hand und soll sehr selten sein. Naja das muss nichts heissen.

    Aber der sollte (feucht) um einiges dunkler sein, und auch mit spärlichen Schnallen unterwegs sein.

    Wirklich erkennen kann man ihn wohl nur an der Pigmentierung.


    5) Entoloma lucidum

    Geruch und Makroskopie könnten passen.

    Aber: Auch wieder mit Schnallen, Ökologie ist auch eher suboptimal. Und wieder die Frage des Pigments, das (auch) inkrustierend sein sollte.



    Ganz ehrlich hoffe ich, dass hier noch jemand helfen kann der mehr Ahnung von Rötlingen hat als ich.

    Ich beschäftige mich zwar seit zwei Jahren immer wieder mit der Gattung, aber das reicht noch bei weitem nicht.

    Vielleicht liege ich mit meinen Tipps total daneben...


    Ich hoffe ich konnte trotzdem ein wenig helfen.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo Ditte


    Das ist interessant, die M. subannulata hatte ich ausgeschlossen weil sie laut Kühner und Bon keine bzw. sehr wenig Cheilozystiden hat.

    Ich hatte keine Mühe welche zu finden, allerdings waren sie auch nicht im Überfluss vorhanden wie bei manch anderer Art.

    Ob dieses Merkmal konstant ist und für eine Unterscheidung taugt, weiss ich nicht.


    Das Schnittbild habe ich zwar gemacht, aber im Thread unterschlagen :|.

    Der Stiel ist wohl enghohl, leider waren beide Exemplare bewohnt.

    Der Geruch war wie gesagt sehr schwach, nur nach Reiben des angeschnittenen Pilzes mit Mühe wahrnehmbar.


    Ich habe sie getrocknet - falls du Interesse hast sie anzuschauen.


    Lg, Raphael

    Hallo Sebastian,


    sehr schöne Anfrage, gut dokumentiert. Da müsste sich was machen lassen, Rötlinge machen Spass. Zwei Fragen:


    1) Hast du schon mit irgendwelchen Bestimmungsschlüsseln probiert? Wenn ja welche?


    2) Hast du nur den einen Fruchtkörper gefunden? Das macht die Bestimmung in solchen Gattung schwierig, wenn auch nicht unmöglich.


    Ich kann morgen Abend (nein heute, ist schon nach Mitternacht) oder Montagmorgen mal meine Bücher wälzen, wenn bis dahin niemand schneller war.


    Lg Raphael

    Nochmal hallo,


    Ich konnte nun auch Nr. 4 klären. Wie Karl schon vermutet hat, ist es Collybia cirrata.

    Die soll zwar auf alten Pilzen wachsen, Ludwig schreibt aber, dass diese Pilzreste oft kaum mehr als solche erkennbar sind.

    Direkt daneben wuchsen frische Goldröhrlinge, also gut möglich dass ich unwissentlich eine sehr alte Goldröhrlings-Leiche gefleddert habe.


    Ich habe die Lamellen nochmal gründlich mikroskopiert, dieses Mal mit Baumwollblau statt Kongorot.

    Dabei konnte ich dann Marginalzellen entdecken, die recht gut zu denen bei Breitenbach/Kränzlin passen.

    Sie sind nur wenig grösser als die Basidien und wenig zahlreich, daher schwer zu entdecken:


    Am Stiel fanden sich dann mit etwas gutem Willen auch so etwas wie Kaulozystiden, wobei die meiner Literatur nie grossartig erwähnt sind.


    Wenn niemand Einwände hat, lege ich das Pilzchen also unter Collybia cirrata ad acta.


    Gruss Raphael

    Im Cetto (Enzyklopädie der Pilze Band II) ist ein Bild, das wohl ganz gut passt.

    Ein riesiger Klumpen, aus dem kleine Hüte wachsen.

    Er nennt es "Lyophyllum fumosum forma conglobata".


    Marcel Bon machte 1995 daraus "Lyophyllum conglobatum", später wurde sogar noch eine Varietät albidopallidum beschrieben.


    Im Index Fungorum wird das alles unter Lyophyllum decastes versorgt.


    Gruss Raphael

    Hallo,


    noch nie gehört... aber hier ist der vollständige Aufruf:


    Pressemitteilung Nationalpark Bayerischer Wald


    Muss irgendein Lyophyllum sein.

    Speziell, dass diese Pilzforscher einen Aufruf mit lediglich einem volkstümlichen Namen machen, den kaum einer kennt und den man somit auch nicht also solchen bestimmen kann, weil er ja in keinem Buch so genannt wird. So dürfte der Erfolg bescheiden bleiben.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Ich muss noch was korrigieren.

    Nr. 1 ist nicht Melanoleuca subalpina, sondern Melanoleuca substrictipes.

    Wesentlicher Unterschied ist die Zystidenform und -dicke:

    - Bei M. subalpina: flaschenförmig, unten sollten sie praktisch immer > 10 µm sein

    - Bei M. substrictipes: brennhaarförmig und dünner. Bei meinem Fund waren sie um 5 µm breit.


    Lg, Raphael

    Hallo,


    Das wüsste ich auch gerne, da sind diverse Erstbeschreibungen drin (z.B. Clitocybe), habe auch schon überall gesucht.

    Also wenn jemand die hat: Bin ebenfalls sehr interessiert, an der ganzen Reihe.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Danke fürs Feedback, die Thelephora kann ich somit schon mal eintüten.


    Bei Nr. 4 habe ich nach Kaulos gesucht, aber keine einzige gefunden:


    Im Moment wohnen die FK sehr zur Freude meiner Familie im Kühlschrank. Ich nehme sie mir morgen Abend nochmal vor, vielleicht habe ich etwas übersehen.


    Nr 4 , type an vertrocknete Mycena sp

    Die FK sehen tatsächlich vertrocknet aus, waren sie aber nicht. Daher dachte ich zuerst an einen Schwindling, die sehen gerne mal so aus.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen (oder Ditte ;) )


    Ich habe hier wieder einmal einen alpinen Risspilz, bei dem ich mir eine Bestimmungs-Bestätigung erhoffe.


    Angaben zum Fund:

    - Hut 10-20 mm, die beiden Fruchtkörper waren aber nicht ganz ausgewachsen

    - Oberfläche weisslich überfasert

    - Stiel fast weiss genattert, jung mit wolliger Ringzone, die rasch weniger wird

    - Fleisch einheitlich bräunlich (nirgends gelb) und nicht verfärbend

    - Geruch sehr schwach, ich würde ihn irgendwo zwischen fruchtig und pelargoniumartig ansiedeln

    - Fundort: Nufenenpass CH, 2500m in Geröllhalde mit alpiner Vegetation (Salix)

    - Sporen: 7.8-10.1 (10.6) x 4.7-5.7 (6) µm, Mittelwert 9.1 x 5.3 µm

    - Cheilozystiden: 21-26 x 8-9 µm


    Die älteren Schlüssel führen mich zu I. aghardii oder I. leucoblema, die es aber beide eigentlich nicht sein können.

    Hingegen scheint mir Mallocybe leucoloma recht gut zu passen.

    Dazu fehlen mir aber vernünftige Literaturnachweise. Die Darstellung bei Ludwig erscheint mir fragwürdig, und basiert auf einem Einzelexemplar.

    Die Original-Diagnose von Kühner in Documents Mycologiques 74 passt gut, soweit ich es mit meinem eingerosteten Latein beurteilen kann.

    Dann habe ich noch eine amerikanische Arbeit (Cripps et al.) aus dem Jahr 2010 gefunden, wo sie ebenfalls erwähnt wird.


    Liege ich da mit Mallocybe leucoloma richtig? Wäre schön, denn im Schweizer Verbreitungsaltas ist die Art nicht einmal drin...





    Cheilozystiden:



    Kaulozystiden:


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Gestern Abend war mal wieder ein kleiner Ausflug fällig. Viel ist nicht los, aber ich habe das Jahr noch nicht abgeschrieben. Das kommt schon noch.


    Unterwegs war ich auf der Täschalp kurz vor Zermatt (2100m), und anschliessend noch unten im Tal (1400m):



    Für die Küchen-Mykologen habe ich diese beiden Hoffnungsschimmer gefunden, habe sie allerdings dort gelassen weil ich keine Pilze esse.

       


    Für alle anderen gab es diese wenig aufregenden Funde:


    1) Melanoleuca subalpina (s.l.): Melanoleuca substrictipes:


    Warzige Sporen in Baumwollblau:


    Cheilozystiden:


    2) Exobasidium rhododendri - überall wo Alpenrosen wachsen, findet man den. Habe ihn aber zum ersten Mal unters Mikroskop gelegt.



    3) Thelephora cf. caryophyllea

    Ich kenne mich in der Ecke nur begrenzt aus, weiss jemand ob das stimmen kann oder ob es ähnliche Arten gibt?


    Sporen in KOH, stachelwarzig (nicht alle!) und unregelmässig eckig:


    4) Einen Schwindling oder kleiner Rübling (?), der direkt neben dem obigen Suillus grevillei wuchs und mich viel mehr interessierte.

    Zu Hause störte der mich aber zunehmend, weil ich ihn nicht einordnen kann:

    - HDS hyphig, nicht hymeniform, ohne Pileozystiden oder Seten

    - Trotz intensiver Suche konnte ich keine einzige Cheilozystide finden, dafür aber zwei vermeintliche Pleurozystiden mit Korkenzieher-Spitze.

    - Stiel ohne Kaulozystiden oder Seten

    - Schnallen überall vorhanden

    - Kein Sklerotium gefunden

    Kann jemand damit was anfangen? Die Hüte waren 5-8 mm breit, sie wuchsen auf pflanzlichem Abfall, Moos oder Lärchennadeln.


    Sporen:


    Pleurozystide (?):


    HDS:


    Viele Grüsse


    Raphael

    Hallo zusammen


    Gestern Nachmittag war ich mit meiner Familie in der Höhe, um der Hitze und Trockenheit zu entkommen.

    Nebenbei schaute ich natürlich ein wenig nach Pilzen, und wurde nicht enttäuscht.

    Es ist zwar auch dort oben sehr trocken, aber hier und da an schattigen Hängen oder halb unter einem Stein schaut doch noch ein Pilz hervor.

    Es gab drei alpine Risspilze und einen Nabeling, die mich noch länger beschäftigen werden.


    Der hier hingegen ist recht eindeutig. Amanita nivalis (s.l.), der Alpine Scheidenstreifling.

    Gefunden auf ca. 2400 m, Nufenenpass (Schweiz).

    In der Region hier ist der in guten Jahren nicht wirklich selten, es ist aber immer eine Freude wenn man in diesen kargen Regionen so ein grossen Pilz antrifft.






    Nun hoffen wir alle auf Regen, dass es auch weiter unten wieder etwas zu finden gibt...


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo Matthias


    Vielen Dank, das hilft. Mit dem Geruch das ist so eine Sache. Die wuchsen auf schlammigem Boden, der auch nicht gerade frisch duftete. Drum ist das wohl nicht wirklich ein verlässliches Merkmal.


    Ich lasse meinen Fund mal als Geopyxis alpina s.l. angeschrieben, bis ich eines besseren belehrt werde.


    Viele Grüsse

    Raphael