Beiträge von Peter

    Hallo Dustin,


    es sieht zwar aus wie Zunderschwamm, aber eine echte Bestätigung wird dir nur ein Pilzsachverständiger geben können, der das Teil direkt begutachtet.


    Eines kann ich dir aber versichern: Gegen Krebs hilft der Tee nicht. Der Zunderschwamm ist kein Heilmittel gegen Krankheiten.


    Da ist es sinnvoller, sich medizinischen Rat von einem richtigen Fachmann einzuholen.


    Freundliche Grüße

    Peter

    Hallo,


    der Gurkenschnitzling Macrocystidia cucumis ist eine leicht kenntliche Art. Zuerst fällt er durch den glockigen/kegeligen, braunen Hut mit gleichfarbenem Stiel auf. Der hellere Hutrand ist typisch. Der gurkige, wohl eher fischig-tranige Geruch ist sehr penetrant und auch von Menschen mit weniger guten Nasen wahrnehmbar.


    Insofern ist die Art eigentlich unverkennbar, wenn man sie einmal gesehen hat.


    Der Gattungsname Macrocystidia deutet bereits auf die großen Zystiden hin, die auf dem Hut, auf den Lamellen und auch dem Stiel zu finden sind. Dies ist ein dankbares Objekt für Anfänger der Mikroskopie.

    Auch wenn die Zystiden recht groß sind, sind sie bei der Mikroskopie in Wasser nicht immer gleich wahrnehmbar. Am leichtesten sind sie am Stiel darzustellen.

    Kaulozystiden im Hellfeld ungefärbt


    Wird das Präparat ohne Hellfeldbeleuchtung mit Auflicht-Blauanregung "beschossen", dann fluoreszieren die Zystiden und leuchten in hellem Grün auf.


    Bei einer Mischbeleuchtung von Fluoreszenz und Hellfeld ergibt sich folgendes Bild:

    Auf diese Art der Beleuchtung heben sich die Zystiden recht gut von der Umgebung ab.


    Fluoreszenz bei Pilzen - ich denke, da gibt es noch einiges zu entdecken. :)


    Freundliche Grüße

    Peter

    Hallo Boncuk,


    wie Werner sehe ich (außer einem möglichen Semmelstoppelpilz) lauter Falsche Pfifferlinge. Die Lamellen (keine Leisten) lassen sich leicht mit dem Fingernagel wegschieben.


    Der Falsche Pfifferling ist zwar nicht giftig, gilt aber als unverdaulich. Das heißt, er kommt hinten wieder raus, wie vorne rein.

    Eigentlich könnte man fast schon von der Startphase eines Recyclings sprechen, wenn man ..... <X:saint:


    Gruß

    Peter

    Hallo "marcel_One",


    google mal nach "Hericium Erinaceus züchten", da findest du Anleitungen zuhauf.

    Aber so ganz einfach wird das nicht werden.


    Wäre schön, wenn du uns auf dem Laufenden hältst.


    Gruß

    Peter

    Hallo,


    die Frage nach der Essbarkeit kann ich aus dem Stegreif nicht beantworten. :)


    Aber beim Pilz könnte es sich um eine Wurzeltrüffel handeln., evtl. Rhizopogon roseolus.


    Freundliche Grüße

    Peter

    Hallo,


    ich möchte noch die Möglichkeit "e" ergänzen:


    e) Verwechslung mit jungen irgendwie bläulichen/amethystfarbigen Harrschleierlingen, von denen nicht alle essbar sind.


    Bei einer Pilzausstellung lagen in einem Schälchen eine Handvoll Lacktrichterlinge und ein junger Haarschleierling. Niemand hatte diese Mischung bemerkt - auch die anwesenden Pilzsachverständigen bei flüchtiger Durchsicht nicht!


    Lacktrichterlinge für Anfänger würde ich nicht empfehlen.


    Gruß

    Peter

    Hallo,


    diese Argumentation kenne ich doch woher:


    "Warum fahren da fast alle mit weniger als 50 km/h herum ?

    Wissen die nicht, dass das freie Autofahren ein gottgegebenes Recht ist,

    welches von niederen Instanzen nicht eingeschränkt werden kann ?"


    Was hat dein Spruch eigentlich mit einer Pilzausstellung zu tun?


    Kopfschüttelnde Grüße

    Peter


    PS: Ich denke auch an die Krause Kraterelle - schöner Fund!

    Hallo,


    die beiden Begriffe Biolumineszenz und Fluoreszenz werden gerne „durcheinander gewürfelt“ was schon Wolfgang P. in einem anderen Forumsbeitrag anmerkte. (Ist der Mohrenkopf-Milchling ein "Discopilz"? (leuchtet unter UV Licht)) Ich möchte versuchen, etwas mehr Licht in die Angelegenheit zu bringen.



    Biolumineszenz ist die Fähigkeit von Lebewesen Licht zu erzeugen. Bei Pilzen tritt dies relativ selten auf.


    Trotzdem finden sich immer wieder mal Hinweise auf selbstleuchtende Pilze. Am häufigsten wird der Ölbaumtrichterling Omphalotus illudens genannt. Und es stimmt, frisch leuchten dessen Fruchtkörper aus den Lamellen heraus. Folgende Aufnahmen von einem etwas zurückliegenden Fund aus der Gegend um Tübingen sollen dies belegen.


    Frischer Fruchtkörper des Ölbaumtrichterlings, Lamellenseite, fotografiert bei Zimmerbeleuchtung


    Gleicher Fruchtkörper, aufgenommen bei totaler Dunkelheit.


    Wie man gut sehen kann, geht das Leuchten von den Lamellen aus.


    Das Leuchten ist nur wahrnehmbar in einem komplett verdunkelten Raum. Haben sich die Augen aber an die Dunkelheit gewöhnt (kann auch mal ein paar Minuten dauern), kann man das Leuchten unzweifelhaft wahrnehmen. Dann ist es sogar möglich, unter dem ausgesendeten Licht Zeitung zu lesen!


    Das Fotografieren ist nicht so leicht. Man braucht unbedingt ein Stativ und sehr lange Belichtungszeiten. Beim nächsten Ölbaumtrichterling werde ich es (hoffentlich) besser machen.

    Als weitere leuchtende Pilzart ist Panellus stipticus (Herber Zwergknäueling) gut bekannt. Im Internet werden sogar entsprechende Zuchtsets angeboten.



    Fluoreszenz ist die „spontane Emission von Licht kurz nach der Anregung eines Materials durch Licht. Dabei sind die emittierten Photonen in der Regel energieärmer als die vorher absorbierten.“ (zitiert nach Wikipedia)


    Ich versuche dies einfacher an einem pilzlichen Beispiel zu zeigen:

    Der Blutrote Borstenscheibling (Hymenochaete cruenta) ist allgemein bekannt als resupinater Pilz auf der Rinde von Tannenästen. Hier die mikroskopische Aufnahme eines mikroskopischen Querschnitts im normalen Hellfeldmikroskop. An der Oberseite kann man die Seten erkennen.


    Der gleiche Schnitt wird nun (Hellfeld ist aus) mit energiereichem Licht (hier blau, kurze Wellenlänge) von oben bestrahlt. Das pilzliche Material wird angeregt und sendet energieärmeres Licht aus (längere Wellenlängen, gelb, grün, rot..). Dies kann man sichtbar machen. Nach dem Objektiv wird im Strahlengang des Mikroskops ein Sperrfilter eingesetzt das kein blaues Licht zu den Okularen (und zur Kamera) durchlässt, sondern nur langwelligeres Licht.

    Damit wird erreicht, dass nicht mehr das Anregungslicht, sondern nur noch das emittierte Licht sichtbar wird.


    Der Fruchtkörper leuchtet nun in ganz anderen Farben. Die (rot-) bräunliche Fruchtschicht fluoresziert grün, die Seten bleiben braun, an der Unterseite gibt es einige Algen (von der Holzrinde), die nun rot aufleuchten.

    Fluoreszenz kommt bei Pilzen gar nicht so selten vor (z. B. beim Spaltblättling und auch bei einigen Haarschleierlingen), ist aber unter den Pilzlern kaum bekannt.



    Freundliche Grüße

    Peter

    Hallo Maria,


    es handelt sich sehr sicher um Tuber aestivum (Sommertrüffel) oder T. mesentericum (Teer-Trüffel).

    Die Teer-Trüffel besitzt häufig an einer Seite eine Höhlung - aber leider nicht immer und auch nicht immer markant sichtbar.


    Das sicherste und definitiv beste Merkmal ist die Geschmacksprobe. Ein kleines Stückchen der Trüffel in den Mund nehmen und darauf herumkauen (ist völlig ungefährlich, da beide Trüffeln auch roh essbar sind).


    Geschmacksvergleich

    T. aestivum: haselnussartig, ähnlich unreifer Haselnüsse, maisartig (gekochter Mais), angenehm pilzig

    T. mesentericum: teerartig, bitumenartig, mit Phenolkomponente, erinnert sehr stark an das Desinfektionsmittel, das früher in Zahnarztpraxen benutzt wurde (dazu sind einige von uns wahrscheinlich zu jung), bleibt lange im Mund erhalten


    Den Geschmack der Teer-Trüffel empfinde ich als sehr unangenehm. Das vergisst man nicht mehr. Auch ein kleines Stück vom Exsikkat schmeckt noch genau so übel.


    Trotz des fürchterlichen Geschmacks hat die Teer-Trüffel auch Liebhaber. In Italien kommt sie als Bagnoli-Trüffel sogar auf den Markt.


    Freundliche Grüße

    Peter


    PS: Auf die Unterschiede der Sporen wird immer mal wieder hingewiesen. Ich kann diese nicht wahrnehmen. Kenne bisher auch niemanden, der das kann. ;)

    Hallo Kauz,


    ich finde diese schöne Art in meiner Gegend regelmäßig und erfreue mich stets an ihr.



    Die Pilze wachsen immer auf dem Erdboden, brauchen also kein Holz. Dafür scheint kalkhaltiger bzw. basenreicher Boden eine Voraussetzung für die Fruktifikation zu sein.


    Freundliche Grüße

    Peter

    Das Verständnis für notwendige Regeln scheint in Deutschland leider auf dem Rückzug zu sein, nicht nur bei Quer"denkern".

    ..... Das Verständnis für notwendige Regeln.....


    Du meinst Regeln, welche gestzeswidrig mal eben Grundgestze außer Karft setzen, wenns einem gerade so passt?

    Tolles Verständnis!

    ... quod erat demonstrandum ....


    Und schon ist Wolfgangs These bewiesen. ;)


    Gruß

    Peter

    Hallo "AD" (komischer Name;)),


    Pilze müssen bei Temperaturen unter 50 Grad getrocknet werden. Das dauert dann auch mal mehrere Stunden. 75 Grad sind viel zu viel, da werden die Pilze gegart - oder auch "verbrannt".

    Das Garen sorgt für die "schwarzbraunen" Stellen, die man bei den Pilzen sehen kann. Das hat nichts mehr mit Dörren zu tun. Da geht ganz viel Geschmack verloren.

    Meine getrockneten Steinpilze sind alle hell, das Fleisch bleibt fast weiß. Die Röhren haben die Farbe, wie sie vor dem Trocknen waren (weiß oder grünlich). So weiße Röhrenmündungen habe ich noch nie gesehen.


    Mein Tipp: Beim Trocknen viel niedrigere Temperaturen wählen und unbedingt die Backofentür offen lassen. Die Feuchtigkeit soll schließlich entweichen.

    Unbedingt solange trocknen lassen, bis die Pilze beim Biegen leicht brechen (rascheldürr).


    Gruß

    Peter