Beiträge von Shanks

    Könnte vielleicht auch tatsächlich eine der selteneren Raslingsarten sein (Lyophyllum konradianum etc.), hier wären weitere Infos bzgl. Standort usw. interessant. Den Büscheligen Rasling sehe ich hier nicht, aber ein interessanter Fund.

    Die Gier ist ein Problem. Wenn nach einer Pilztour neben interessanten Bestimmlingen noch eine Handvoll Speisepilze bleiben, die gerade auf zwei Scheiben geröstetes Brot passen - ist doch auch schön.


    Wer es genießt in der Natur zu sein, sich wirklich für Pilze interessiert und für den Kochen und Essen etwas mit Genuss und Ästhetik zu tun hat wird immer genug unbedenkliche Speisepilze haben. Besser die Artenkentnisse und Fundgebiete erweitern, als Gammelfleisch aus dem Wald zu tragen.

    Besser kann mans nicht sagen :thumbup:

    danke für die Einschätzung!

    Kann man eigentlich bei Parasolen sagen, dass der Teller mit dem Alter flacher wird?

    Nein, umgekehrt. Bei jungen Exemplaren ist die Basis eher breit und flach, mit dem Alter baut sich das ab und sie wird schmäler.

    Ds ich noch keine Erfahrung habe: woran erkennt ihr das manche Pilze schon zu alt / angetrocknet sind?

    Ist es die Farbe oder welche Eigenschaften?

    Für mich sieht die Hutunterseite (Lamellen, Hutrandverformung...) auf dem 2. Bild aus, als wäre der Pilz bereits ein bisschen eingetrocknet. Auch sind einige Hüte auf dem 1. Foto schon hochgebogen. Aber das kann auf den Fotos natürlich auch täuschen.

    Schau mal hier:


    Wenn man mal davon ausgeht, dass alle Exemplare des 1. Bildes genatterte Stiele und dicke, verschiebbare Ringe aufweisen, wie das auf dem 2. Bild der Fall ist, sind das sicherlich schon Parasole. Allerdings würde ich wohl keinen davon mehr verspeisen, zumindest auf den Bildern sehen die für mich schon ziemlich überständig/angetrocknet aus.

    Der Körnchenröhrling ist sehr schleimig und der Schleim hinterlässt unübersehbare schware Flecken an den Fingern (und an der Nase wenn man ungeschickt dran riecht... :giggle: ). Falls dir da also was aufgefallen sein sollte... ansonsten käme hier sicherlich auch der Kuhröhrling in Frage, aber dafür bräuchte man schärfere und farbechte Bilder, v. a. von den Röhren.

    Ich hatte C. olivieri zuvor noch nie im Eichenwald gefunden, und bei den Nadelwaldfunden hatte ich so einen deutlich unangenehmen Geruch eben noch nie wahrgenommen. Ich frage mich, ob das Substrat (Laub- statt Nadelstreu) einen so gravierenden Einfluss auf den Geruch der Fruchtkörper haben kann. Dass es natürlich externe Einflüsse wie pinkelnde Rehe geben kann ist klar, aber das würde ich hier ausschließen, da der Geruch eben wirklich bei allen 4 Fruchtkörpern an dieser Stelle gleich war. Hat jemand Erfahrungen mit Funden der Art aus dem Laubwald, vielleicht sogar speziell aus dem Eichenwald?

    Hallo zusammen, ich hab zuletzt mutmaßlich Olivbraune Safranschirmlinge gefunden, bin aber ein wenig ins Grübeln gekommen ob des Standorts und Geruchs.


    Der Geruch war eindeutig unangenehm, obwohl die Exemplare noch jung waren (noch nicht aufgeschirmt, auch nicht vertrocknet, sondern in frischem Zustand). Weiß nicht wie ichs genau beschreiben soll, vielleicht eine Mischung aus kohlartig und leuchtgasartig? Im Fleisch haben sowohl meine Frau als auch ich eindeutig Rettichgeruch wahrgenommen.


    Das habe ich bei Safranschirmlingen aus dem Nadelwald noch nie erlebt, die rochen immer relativ neutral bis schwach pilzig, nie unangenehm. Gefunden hatten wir die vermeintlichen C. olivieris in einem reinen Eichenwald und auch schon noch im Wald, wenn auch der Waldrand nicht mehr weit weg ist (vielleicht 100 m). Was wiederum eher dagegen spricht, dass es eine der giftigen Chlorophyllum-Arten ist, wenn auch vermutlich nicht unmöglich.


    Meine Fragen:

    Habt ihr so einen unangenehmen Geruch bei frischen Fruchtkörpern bei C. olivieri auch schon erlebt? Und taugt der Geruch (wie gesagt bei frischen Fruchtkörpern) zur Unterscheidung der Chlorophyllum-Arten aus eurer Erfahrung im Regelfall als verlässliches Merkmal?

    Ein Bocks-Dickfuß mit angenehm pilzigen Geruch, hm... Gerüche sind ja immer so eine Sache, aber bei dieser Art würde ich das tatsächlich als Ausschlusskriterium ansehen. Der stinkt wirklich widerlich. Ich wäre da auch eher in der Ecke C. balteatus/C. balteatocumatilis.

    Hallo zusammen,


    ich habe heute schöne Schweinsohren gefunden und wollte die Bilder zeigen, falls ich mich nicht doch geirrt habe. Mitgenommen habe sie aber nicht, sinf ja recht selten.


    Mfg Jos

    Hallo Jos,


    jap, das sind definitiv Schweinsohren. Die haben anscheinend dieses Jahr dank des vielerorts vielen Regens einen ungeahnten Aufschwung erlebt.


    VG, Shanks

    Hallo zusammen, erstmal danke für die Antworten und bitte verzeiht meine späte Rückmeldung. Ich kam unter der Woche nicht dazu, den Fund hier vernünftig zu dokumentieren. Und ja, das Problem mit dem Taschensequenzierer kenn ich - meiner ist damals zu Bruch gegangen, nachdem ich ihn an einem Siemens-Lufthaken aufgehängt hatte. :gplemplem:


    Bevor ich gleich zum Fund komme, nochmal zurück auf meine generelle Ausgangsfrage. Meine Frage war ja: Liegen so deutliche geschmackliche Unterschiede noch innerhalb dessen, was man als Varationsbreite bezeichnet, oder muss man bei deutlichen geschmacklichen Unterschieden von einer anderen Art ausgehen? Ich greife einmal das Bsp. von Pablo mit den Fichtensteinpilzen auf: Du sagst, du hast auch schon schlecht schmeckende B. edulis gefunden. Ok, aber das ist dann ja auch nicht der typische Geschmack. Jetzt gehen wir mal davon aus, du findest 100 B. edulis, wovon 98 den typischen Steinpilzgeschmack haben. Dann findest du weitere 100 St. von einer dir noch unbekannten Art oder Varietät (das ist eben die Frage), die aussieht wie ein B. edulis, nur viel blasser und alle Exemplare dieser Art/Varietät schmecken auffallend anders als B. edulis. Alle anderen Merkmale entsprechend weitgehend B. edulis. Wäre der auffallende Geschmacksunterschied in diesem Bsp. schon ausreichend, um sagen zu können, dass es sich hier um eine eigene Art handeln muss, oder wäre dies theoretisch noch innerhalb der Variationsbreite einer Art? Und vielleicht noch ein ergänzende Frage: Kennt jemand Bsp. für Arten, zu denen es verschiedene Varietäten gibt, wo die Varietäten auffallend anders schmecken als die Haupterscheinungsform?


    Zum Fund: Ich habe die Art diese Woche tatsächlich noch einmal in einem anderen Waldstück bei mir in der Nähe finden können (beide Fundstellen sind Wälder und liegen ca. 5 km auseinander). Die Art scheint hier also nicht selten zu sein. Die nachfolgend beschriebenen äußeren Merkmale waren bei beiden Kollektionen völlig identisch (abgesehen davon, dass ich die 2. Kollektion nicht nochmal zum Geschmackstest in die Pfanne geschmissen habe...).


    - Fundort: Einmal war es ein reiner Fichtenwald, einmal ein Fichten-Buchen-Mischwald, jeweils auf kalkhaltigem Boden. Bei beiden Funden wuchsen die Fruchtkörper eindeutig bei einer Fichte. Die Fruchtkörper wuchsen gesellig, waren jeweils so um die 10 St.


    - Hutdurchmesser bis etwa 10 cm, Stiel bis 11 cm lang und zwischen 1,5 und 2,5 cm breit, Stielbasis meist keulig, teils scharf gerandet


    - Hut sowie Stiel fast völlig weiß, Hut max. mit schwach honigfarbenen Flecken. Hut etwas schuppig, auch die Schuppen sind weiß.


    - Gilben oder Röten ist praktisch nicht vorhanden. Im Schnitt ist definitiv überhaupt keine Spur irgendeiner Farbveränderung zu erkennen. Die einzige ernsthaft nennenswerte Reaktion zeigt sich beim Reiben der äußeren unteren Stielhälfte bzw. Richtung Basis - hier ist ein schwaches, mehr in Richtung orange gehendes, Röten zu erkennen


    - KOH 20 % bringt an keiner Stelle irgendeine Farbveränderung, max. in der Stieltrama im oberen Stielbereich vielleicht ein ganz minimales Gilben, aber auch das ist schon fast Einbildung


    - Geruch würzig-/champignonartig, vielleicht auch etwas anisartig, allerdings mit ganz leicht unangenehmer, würde sagen etwas metallischer Note. Nicht widerlich, aber schon schwach unangenehm. Allerdings überall gleich, also nicht in der Basis ausgeprägter als anderswo am Fruchtkörper.


    - Geschmack ähnlich wie Geruch. Das leicht unangenehm metallische bleibt erhalten und man tendiert beim Probieren eher zum Ausspucken als zum Verzehren (was auch tatsächlich so passiert ist).


    - Lamellen jung weiß bis blassrosa und auch reifere Exemplare haben eher rotbräunliche Lamellen. Eine tiefdunkle Lamellenfärbung konnte ich auch bei den größten und reifsten Fruchtkörpern nicht feststellen (was nicht heißt, dass eine schwarzbraune Färbung bei ganz alten FKs nicht eintritt, aber zumindest bleiben die Lamellen relativ lange eher hell bzw. schönrosa/-rötlich).


    - Der Ring ist nach oben abziehbar, kann relativ breit und relativ weit unten am Stiel sein und besitzt unterseits ein "Zahnrädchen". Riefung ist nicht vorhanden.


    - Sporenmaße eines mittelalten und eines älteren Fruchtkörpers von der 1. Fundstelle: 5-6,5x3-4


    - Sporenmaße eines mittelalten Fruchtkörpers von der 2. Fundstelle: 5-6x3-3,5










    (alle Fotos stammen von der 1. Kollektion)


    Schon allein die sehr schmalen Sporen bei beiden Kollektionen sollten bspw. A. benesii und viele andere ähnliche Arten ausschließen. Am ehesten käme ich hier noch auf A. silvicola oder A. xanthoderma, aber mangels des bei durchgehend allen Fruchtkörpern beider Kollektionen zuverlässigen Merkmals des fast vollständigen Fehlens jeglicher Verfärbung (und wenn, dann eher noch ein Röten denn ein Gilben Richtung Stielbasis, siehe Bild 4 links) schließt sich das eigentlich auch aus, wobei für letzteren auch die Hutform nicht passen würde.


    Daher lande ich immer wieder bei A. silvaticus var. pallidus und o. g. Problem des unangenehmen Geschmacks, den ich bei A. silvaticus nicht habe. Aber wie bei der im Eingangspost verlinkten Seite scheint das gleiche Phänomen ja auch schon mal jemand anders beobachtet zu haben. Nur finden sich zu dieser Varietät kaum Informationen. Auf dieser Seite (agaricus_silvaticus_var_pallidus.pdf) ist zumindest auch davon die Rede, dass der Fruchtkörper, im Gegensatz zur Haupterscheinungsform, nicht gilbt - wobei bei einer Var. von A. silvaticus eher interessant wäre, inwieweit er rötet, aber nun gut. Zumindest scheint auch dort, anders als bei A. silvaticus, keine Farbveränderung festgestellt worden zu sein.


    Da ich nun auch nach der 2. Kollektion immer noch auf dem gleichen Schlauch stehe freue ich mich über jeden Input, den ihr mir hier geben könnt. :)


    Viele Grüße und ein schönes Wochenende allen Pilzfreunden

    Hallo Pilzfreunde,


    seit gestern beschäftigt mich obige Frage. Auslöser ist ein gestern gefundener weißhütiger Champignon, der sich in der vorgefundenen Merkmalskombination für mich nur als Agaricus silvaticus var. pallidus erklären lässt. Evtl. lege ich hierzu im Bestimmungsforum noch eine konkrete Bestimmungsanfrage nach, hier soll es aber erstmal nur um obige Frage gehen.


    Nun ist es so, dass A. silvaticus ja ein hervorragender Speisepilz mit intensivem und angenehmen Champignonaroma ist. Die vorgefundene Varietät/Art hatte ein ebenfalls recht starkes Champignonaroma, jedoch mit wirklich unangenehm aufdringlicher Beinote, sodass man ihn wirklich nicht essen mochte.


    Fungi Europaei und GPBW5 erwähnen nichts von geschmacklichen Unterschieden zur Hauptart, im Internet fand ich jedoch diese Beschreibung, die exakt zu 100 % meinen gestrigen Fund abbildet und beschreibt:


    Info bzw. hier Agaricus_sylvaticus_pallidus_1.htm wo er sogar mit dem Hinweis "Kein Speisepilz" gelistet ist. Der dortige Fund wurde mit Pilze der Schweiz 4 geschlüsselt, dieses Werk liegt mir leider nicht vor. Daher die Frage(n):


    Kennt sich jemand mit dieser Varietät zu A. silvaticus aus und kann diesen geschmacklichen Unterschied zur Hauptart bestätigen?


    Und ganz generell: Kann es überhaupt sein, dass eine Varietät einen so auffälligen geschmacklichen Unterschied zur Haupart aufweist oder übersteigt das nicht die Grenzen, die die Varietätsebene hergibt und müsste es dann nicht folgerichtig eine eigene Art sein?


    Vielen Dank schon mal an alle, die bis hierhin durchgehalten haben mit Lesen :)

    Interessante Erfahrung, also so würd ich mich auch veräppeln lassen ^^

    Hallo zusammen,


    eine vermutlich dumme Frage, auf die ich aber trotz Googlens und Suche hier im Forum keine Antwort gefunden habe. Wie nimmt man eigentlich korrekt die Sporen von Becherlingen? Gestern habe ich 3 Becherlingsarten gefunden, die ich gerne mikroskopiert hätte, aber ich bekomme einfach keinen Sporenabwurf hin. Irgendwas scheine ich falsch zu machen.


    Die Fruchtschicht ist doch bei Becherlingen die Innenseite des Fruchtkörpers. Daher bin ich davon ausgegangen, dass der Sporenabwurf vermutlich so erfolgen sollte, dass man den Becher quasi umgedreht (also mit Öffnung nach unten und Stiel nach oben) auf das Deckglas legt und alles andere wie üblich funktionieren müsste (also Trinkglas drüber und spätestens über Nacht sollte man am nächsten Morgen die Sporen auf dem Deckgläschen haben und mikroskopieren können). Heute morgen hatte ich jedoch bei keinem der 3 Becherlinge auch nur eine einzige Spore auf dem Deckglas (habe also weder mit bloßem Auge auf dem Deckglas noch unter dem Mikro einzelne Sporen oder Sporenwände erkennen können).


    Ich bin jetzt sicherlich kein Mikroexperte, allerdings nehme ich zumindest bei Basidiomyceten schon seit 1 Jahr ohne Probleme zumindest Sporen und messe diese aus. Daher meine Frage: Muss man bei Becherlingen irgendwie anders vorgehen, um die Sporen aufs Deckglas zu bekommen? Oder dauert es einfach länger? Oder benötigt man hier tendenziell eher noch ziemlich junge Fruchtkörper (wobei meine Funde allesamt zwar einen reifen, aber noch nicht keinen alten) Eindruck machen?


    Viele Grüße, Shanks