Hallo noch Mal an Alle,
vielen Dank fuer die Antworten.
Jetzt nachdem ich diese Erfahrung mit den Pilzen machte, erinnere ich mich freilich wieder, dass man Pilze niemals roh essen sollte. Als Kind haben mir das meine Eltern immer gesagt und als wir vor rund vierzig Jahren in Oesterreich selbst gesammelte Schwammerl gegessen haben und eine Verwandte von irgendwelchen toedlichen Verwechslungen beim Sammeln berichtete, habe ich seither nie wieder Pilze angeruehrt, bis vor kurzem....
So ist also dieses Wissen aus der Kindheit im Laufe der Zeit verloren gegangen und so kam es zu der Torheit die Pilze roh zu essen, zudem eine Sorte, die ich nicht einmal kannte.
Ich sah die Shiitake -Pilze im Bioladen und wollte mir abends ein Ruehrei damit machen. Als ich sie schnitt, probierte ich eine Scheibe und war von dem koestlichen Aroma so begeistert, dass ich drei Stueck roh ass. Dann das Ruehrei. Das war Freitagabend. Am Samstag -und am Sonntagabend ass ich dann die restlichen zwoelf roh zum Vesper mit Tomaten und Parika.
Wenn ich mich recht erinnere habe ich also gut die Haelfte roh gegessen.
Sonntagnacht kam dann die koerperliche Reaktion und zwar direkt im Vollbild. Am Montagmorgen sah mein linkes Bein wie mit Saeure uebergossen aus und in der Nacht hatte ich fuerchterlichen Juckreiz.
Ich ging an diesem Montag aus zweierlei Gruenden nicht zum Arzt, zum einen dachte ich, ich haette irgendetwas schlechtes gegessen, Fisch, zum anderen war es so fuerchterlich heiss, dass ich Angst hatte, ich wuerde ohnmaechtig werden.
Ich bin hier in Suedspanien und an manchen Tagen kann man im Sommer nicht aus dem Haus gehen, zudem lassen die ein hier im Krankenhaus haeufig zwei bis drei Stunden warten, sofern man nicht schon ohnmaechtig auf dem Boden liegt. Und jetzt mit dem Coronavirus noch schlimmer. Am Dienstag nahm ich dann 10 mg Ebastin, das ich noch zuhause hatte, gegen den Juckreiz und blieb den ganzen Tag im Bett vor dem Klimageraet und suchte im Internet herum, was ich mir da fuer eine Krankheit eingefangen habe.
Als es am Mittwoch nicht besser wurde, rief ich verschiedene Aerzte und Privatkliniken an, viele hatten noch zu, wegen dem langen Lockdown hier in Spanien, in einer Klinik ging nur der AB ran, in der naechsten Privatklinik sagte mir die Frau, ich koenne vorbeikommen, aber der Hautarzt sei noch nicht da......und schliesslich erreichte ich eine Privatpraxis von einem Hautarzt, bei dem ich kurzfristig vorbei kommen konnte.
Der Hautarzt meinte, es sei eine Kontaktdermatitis und gab mir ein Antihistaminikum und Cortisonsalbe, ich nahm 20 mg und die Cortisonsalbe schmierte ich mir an die Haende, -sie hatte aber nicht die geringste Wirkung.
Die Tabletten halfen etwas, und verringerten die Juckreizsymptomatik so um die 40 % , paralel wusch ich mich nachts mehrmals mit Essig ab, was nach den Kratzatacken wirklich half, aber halt nur fuer eine oder zwei Stunden.
Am Donnerstagabend ging es mir dann soweit besser, dass ich abends um 20.30 ans Meer runter ging, rund 20 Minuten im Salzwasser badete und dann ein wenig spazieren ging, ich traf dann eine Freundinund lief mit ihr etwas laenger als geplant, so ca. 10 Km und dann kam es auf dem Rueckweg zu diesem fuerchterlichen Brennen in den Beinvenen und zwar hoch bis in die Beckenvenen, zu erst nur im linken Bein, wo ich sowieso Krampfadern habe, dann in beiden. Dann Schwindelgefuehl und Schwaeche, ich schaffte es schier nicht mehr nachhause. Die Bekannte wollte eine Ambulanz rufen, ich meinte ich sei nur erschoepft und wolle nach Hause.
Als ich dort ankam, konnte ich mich kaum auf den Beinen halten und lag dann im Bett mit Blutdruckproblemen; das Handy mit dem Notruf hatte ich in der Hand, die Haustuer hatte ich offen gelassen. Dann ploetzlich Schuettelfrost und Fieber bis 38.5, das kam innerhalb von 10 Minuten und ging dann nach 30 Minuten wieder weg. Dannach stabilisierte sich auch der Blutdruck wieder, und ich schlief.
Den Bluthochdruck interpretierte ich als Panickatacke und die brennenden Venen, so dachte ich seien eventuell eine Nebenwirkung des Antihistaminikums und ich setzte sie ab.
Dannach habe ich mich eine Woche lang nur mit Essig-Wassergemisch behandelt, ich war mir fast sicher, das es eine allergische Reaktion auf ein neues Schampoo war, Aussie Schampoo, aus Australien, mit australischer Pflaume, der Deckel des Schampoos hatte zudem die gleiche Farbe wie die Streifen auf meinem linkem Bein...
Zudem hatte der katedratische Hautarzt darauf beharrt, dass es eine Kontaktdermatitis mit irgendeinem Stoff von aussen war.
In der Sprechstunde erwaehnte ich zwei Mal, dass ich das gefuehl habe, als sei ich mit irgendwas vergiftet, ob das von Nahrungsmitteln kommen koenne. Und ich sagt ihm, dass auch meine Mundschleimhaut und teile des Rachenraumes schmerzen, ausserdem hatte ich auch im Afterbereich jucken. Das alles deutete mir darauf hin, dass es irgendeine innere allergische Reaktion sein muesse. Aber der Hautarzt bestand auf einer externen Kontaktursache und tippte auf meine Sonnenmilch.
Vor acht Tagen kam es dann morgens zu dieser befreienden Durchfallatacke und dann begannen sich zwei Tage spaeter die Haende zu schaelen, der Juckreiz nimmt seitdem ab. Aber das Gift ist noch nicht vollstaendig draussen, spuer ich.
Gestern abend recherschierte ich nochmals im Internet, weil mir die These mit dem Schampoo mehr und mehr fraglich erschien und stiess schliesslich auf die Shiitake- Dermatitis.........
Wenigstens weiss ich jetzt, was es ist, das beruhigt zunindest mene Nerven.
Ich wusste allerdings nicht, dass dieses Pilzgift auch Blutgerinsel und Thrombosen verursachen kann....und gab die Schuld an den schmerzenden Beinvenen dem Antihistaminicum, das ja auch eine gefaessverengende Wirkung hat.
Ich bin jetzt etwas unschluessig, ob ich nicht doch noch ins Krankenhaus gehen sollte wegen der Gefahr von Blutgerinseln und Thrombosen.
Besteht bei diesem Pilzgift die Gefahr von Rueckfaellen in ein ausgepraegteres Krankheitsbild oder wird es, wenn Besserung eintritt definitiv besser?
Es ist jetzt drei Wochen her, seit ich diese Dinger ass...