Mittwoch, 5.11.
Beiträge von kruenta
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N'abend, Bovista furfuracea hatte ich vorgestern auch, nur ein paar hundert Meter von den gezeigten B. dermoxantha entfernt. Eine nach Süden ausgerichtete Böschung auf Sand mit Moosen und viel Peucedanum oreoselinum. Leider nur ein Exemplar gefunden und das reif, ohne Exoperidium.
Makroskopisch also unklar. Mikroskopisch in den Schlüsseln (Jeppsen // Rebriev) aber einfach und eideutig. Ohne Subgleba, die Gleba sehr homogen, wohl nicht mal eine Columnella ausgebildet (wobei ich dazu in der Literatur nichts gefunden habe), Capillitium vom Lycoperdon-Typ oder maximal intermediär, Sporen ohne Pedizellen, schwach ornamentiert. Mit dieser Merkmalskombination bleibt nur eine Art übrig, die sich deutlich von B. dermoxantha unterscheidet.
Wasser
Luftblase
LG, Bernd
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Hallo Ulla,
Rebriev hat etliche Artikel zu den Stäublingen (nicht nur) öffentlich gemacht, da findest du sicher noch mehr Interessantes
https://www.researchgate.net/profile/Rebriev-Yuri
Der Schlüssel für Bovista ist von 2017 mit dem Titel "Gasteromycetes of the genus Bovista in Russia" - da die zeitlich geordnet sind, bis 2017 scrollen
LG, Bernd
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N'abend,
die Wiesenpilze sind bei mir wie immer viel früher durch, abgesehen von einigen Cuphophyllus. Also mal wieder ein paar Stäublinge ernten. Darunter diese recht seltene Art. Kleine und iedrige Stäublinge aus dem Flechtenrasen
Die Subgleba ist eher zu erahnen als zu sehen, aber unter dem Mikroskop geht es
Capillitium sehr fragil nur in kurzen Bruchstücken vorhanden
selten verzweigt, an den Bruchstellen oft als septiert zu erkennen, mit Poren, besonders in den spitz auslaufenden Enden
Die Sporen sind schon bei geringer Vergrößerung als warzig zu erkennen, ich hab die als C notiert
hier in Luftblase
und in BWB
Jeppsen schickt einen beim Schlüsseln mit kompakter Subgleba zu Bovista subg. Globaria, wobei schon da der Capillitium-Typ intermediär nicht passt. Und man dann zu B. aestivalis käme, die aber fast glatte Sporen hat. Jeppsen räumt bei dermoxanthum dann ein "Subgleba reduced, minutely locular to almost compact". Der Bovista-Schlüssel von Rebriev (russisch) war da gleich zielführender, zumal der auch REM Bilder von den Sporen hat. Ausgehend von dieser Bestimmung passt dann die Beschreibung auch in der sonstigen Literatur.
LG, Bernd
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Hallo Karl, was ist denn das für ein Bäumchen, auf dem der wächst? Falls es was weidenartiges ist, könntest Du mit Cytidia (Stereum) salicina vergleichen - der könnte in jung etwa so aussehen.
LG, Bernd
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Hallo Martin, tolle Sachen zeigst Du da.
LG, Bernd
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Hallo Ernst, das sehe ich auch so. Bild 3 halte ich für extenuata.
LG, Bernd
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Hallo allerseits,
Seit einiger Zeit komme ich an einem Schleimpilz vorbei, wächst an der Rinde einer Espe, die es wohl nicht mehr lange machen wird. In gelben Beuteln, die so 8 bis 15 mm groß sind. Mit schwarzem Sporenpulver. Das Plasmodium habe ich leider nicht gesehen.
Bilder Anfang September
gestern
Auflicht
hier hatte ich angenommen, dass die Sporen eher länglich sind.
Waren sie dann im Präparat aber nicht, Sporen */- rund, 7-9 µm. Das (Pseudo)Capillitium ist flächig, glasig
In Wasser:
Ich war davon ausgegangen, dass es nur einige wenige Schleimpilze im Beutel gibt, und die Zuordnung unkompliziert sein sollte. allerdings scheinen die gängigen Arten nicht passen zu wollen.
Besten Dank für's Anschauen und ggf. für Wegweiser.
LG, Bernd
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N'abend, ein kleiner gestachelter Becher auf dem kompostierenden Bast einer toten Espe in Augenhöhe hat sich als Trichophaeopsis bicuspis herausgestellt. Dazu gibt es glücklicherweise einen ausführlichen Artikel von 2021 (https://ascomycete.org/Journal/Article/art-0315). Die Art scheint es noch nicht ins Forum geschafft zu haben, also eine Erstvorstellung.
Vor Ort, ich habe zwei Exemplare gesehen, so knapp 1,5 mm groß
Auflicht
Die Exemplare sind noch nicht ganz reif und es gibt nur wenig freie Sporen.
Asci 180-240*12-15, Sporen oval, glatt, ohne Blasen/Tropfen, freie Sporen etwas gesprenkelt 14-18*8-13 µm; Paraphysen dünn, kaum verdickt, septiert; Stacheln 500-800 µm lang, gekammert, oben spitz, unten auch spitz.
LG, Bernd
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N'abend allerseits,
heute ist mir Pleurotus dryinus begegnet, aber an Fichte, naja, eigentlich in Fichte. Im Forum hat Nobi die Art mal an Fichte gezeigt, das ist also kein Ausschlusskriterium. Und der in diesem Thread genannte Hinweis auf Aleuriosporen an der Stielbasis hat mich dazu gebracht, eben jene auch anzuschauen.
Die anderen Mikrobilder erspare ich Euch, sie sprechen nicht gegen die genannte Art
An der Stielbasis befindet sich eine amorphe Masse, die offensichtlich nur aus Aleuriosporen besteht, denn unterm Glas war in mehreren Krümeln nichts anderes zu sehen. Es gibt sie also.
hier anscheinend keimend
LG, Bernd
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Wir hatten im Forum vor nicht so langer Zeit einen Thread, da ging es darum, ob der Nadelholzige auch an Laubholz wachsen kann und ob das überhaupt zwei verschiedene Arten sind
und einen Ischnoderma an Birke hatten wir im Forum hier
LG, Bernd
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Hallo, wie wäre es denn mit den Benzinporlingen? Ischnoderma benzoinum / resinosum, zwar habe ich die noch nie an Birke gefunden und ich bin mir auch nicht sicher, wie der jung auf Druck reagiert, aber zumindest die Wuchsform und die Oberseite könnten passen. Und groß werden kann der auch.
LG, Bernd
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N'abend allerseits,
weil das gestern ein Einzelexemplar war und die Frage des Substrats unsicher war, habe ich heute nochmal geschaut. Unter der ersten Kiefer auf der Weide beim ersten Hinhocken gleich ein Treffer. Wobei ich das erst für Schwindlinge gehalten hatte, so klein wie die sind ... diesmal ordnungsgemäß auf einem Stück Kiefernrinde. Das große Exemplar ist über 20 mm hoch, der Hut hat einen Durchmesser von unter 1,5 mm. Der kleinste, besonders bläuliche passt ins Gesichtfeld, das 1,85 mm misst. Das gestrige Exemplar war also ein echter Riese.
Auflicht
und ein Stück vom Hut in Melzers, ja, da wird was weinrot - kann man so gelten lassen
LG, Bernd
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Hallo Rainer,
das sieht aus, als würde der auf (morschem) Holz wachsen. Das und die Wuchsform, nebst der dunkleren Polkappe, spricht schon für Birnenstäublinge. Die Farbe würde ich hier nicht so wichtig nehmen, der kann schon variabel sein (oft viel variabler, als die gängigen Schlüssel nahelegen) - wobei ich so gelbe Birnenstäublinge noch nicht gesehen habe. Da könnte vielleicht eine Rolle spielen, auf welchem Holz die wachsen, wo eventuell fertige Pigmente übernommen werden können. Zudem ist das gelbe Stadium wohl auch nur von kurzer Dauer.
Bovista colorata ist eine amerikanische Art, von der auch gar keine Funde aus Deutschland bekannt zu sein scheinen https://www.pilze-deutschland.…orata-peck-kreisel-1964-1
LG, Bernd
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N'abend,
neben den pilzkorbtragenden Pezizas stand auch noch ein winziger Lamellenpilz mit markanter Blaufärbung unten am Stiel.
Da er heute immer noch dastand, habe ich ihn mitgenommen. Hutdurchmesser ca. 3 mm, Höhe etwa 25 mm
Auflicht
stiel unten
weiter oben
Stielbekleidung größer
Lamelle, ziemlich unübersichtlich, aber es waren mycenatypische Sporen zu sehen und die Schneide voller gefingerter Cheilozystiden
Wasser, Lamellenschneide
HDS, dicke Gelschicht (ich hatte nicht versucht, ob man die HDS abziehen kann, aber den Mikrobilder nach gehe ich davon aus, dass das gehen würde mit hinreichend filigranem Werkzeug)
Sporen 5,5-8*3,5-4,5 µm, neigen zur Verclusterung
KR, HDS Gel
Schneide mit Cheilozystiden, die ich nicht serariert gekriegt habe
am ehesten noch hier
Damit komme ich mit dem norwegischen Schlüssel zu Mycena cyanorhiza, wenn ich großzügig übersehe, dass der auf Holz wachsen soll. Ich aber angenommen hatte, dass der auf sandigem Boden steht. Allerdings unter einer weit ausladenden einzelnen Kiefer auf der Weide, so dass der Boden dort garantiert mit Nadeln, Zapfen, Zweigen, Rindenstücken versehen ist. mycena.no schreibt "On bark and decayed coniferous wood (typically Pinus), often on small bark fragments deep in grass).
Nicht geprüft habe ich ob sich die Lamellenschneide abheben lässt. Und auch nicht, ob sich die Trama in Melzers weinrot verfärbt.
Da die Mikrodaten leidlich passen und der markante Blaufuß nicht allzuviele Alternativen lässt, gehe ich davon aus, dass das so hinhaut.
Der deutlich größere Kollege M. amicta aus der Sektion wurde im Forum erst kürzlich gezeigt
Blauender Helmling und etwas zurückliegend Geschmückter Helmling- Mycena amicta
LG, Bernd
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Hallo Matthias, das habe ich gesehen. Zudem haben die Chinesen gerade erst (2025) eine neue Art aus dem Aggregat beschrieben, Clavaria orientalis.
LG, Bernd
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Hallo Nils, das sieht sehr gut aus. Die anderen beiden violetten Arten (Clavaria zollingeri und Clavulina amethystina) sind ja schon größer und nicht so sehr auf Magerwiesen fixiert. wobei ich die beiden letztgenannten noch nicht selbst gefunden habe.
LG, Bernd
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N'abend,
das Präparat hatte ich gestern beiseitegelegt zur Nachnutzung. Sieht heute so aus, 460 µm über alles, mit ausgeprägteren Konturen
und geflecktem Fell
Die Becher vor Ort sehen so aus, da ist reichlich Zeug oben drauf - aber um festzustellen, ob das Pilztierchen dabei ist, genügt das Makro nicht
Bei Gelegenheit schieb ich noch mal einen unters Mikro.
LG, Bernd
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Hallo Thorben, hallo allerseits,
ja, die kleinen Murmeln haben eine Ornamentierung, mit feinen Warzen, ähnlich wie bei manchen Schleimpilzen oder Stäublingen. Die sind etwa 5 µm groß
im Auflicht (hier 25er) war auch bei den großen Murmeln eine Struktur zu sehen, die im Präparat in keinem Medium zu sehen war
und hier noch das Gesamtbild des (vermuteten) Tierchens mit den Champignons im Fell, das ist etwa 400 µm lang
LG, Bernd
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Hallo, also dass dies nicht zu dem Becher dazugehört, hatte ich schon angenommen. Aber tierische Identität hatte ich nicht in Erwägung gezogen. Interessant.
Ich habe meine Bilder noch mal durchgesehen, das hier könnte dann sowas wie ein Kopf sein
Den Beleg habe ich noch. Ist aber schon sehr eingeschrumpelt. Aber ob man damit noch was anfangen kann bei der Sandmenge. Aber ich werde mir morgen sicher die restlichen Exemplare vor Ort anschauen und Bilder machen.
LG, Bernd
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Hallo allerseits,
bei diesem Fund gibt es ein paar lustige Mikrobilder. Nämlich sowas, der hatte einen Pilzkorb dabei - da bekommt man doch eine völlig neue Idee davon, was mikroskopische Pilze sind
Deren "Hutdurchmesser" liegt bei etwa 15-20 µmEin brauner, relativ dicker Becher, etwa 5 mm im Durchmesser und ebenso hoch, auf Sand mit weißlichen Krümeln obendrauf. Alle Exemplare hatten diese Krümel. Vor Ort hatte ich keinen Fotoapparat dabei also nur ein Kunstlichtfoto.
Schnitt im Auflicht
hier sind über dem Hymenium Kullern verschiedener Größe zu sehen
Wasser, ziemlich große Asci ~300*16-20, Sporen glatt, ohne Tropfen, 13-18*7-9 µm, wobei es noch keine freien Sporen gab, und die Abmessungen sich noch ändern können. Paraphysen ohne deutliche Aufweitung
hier die fraglichen größeren Kullern
Melzers, man beachte links oben den dunklen Pilzkorb
die Ascuswand nahe der Spitze sieht amyloid aus, und zudem sind ein paar der kleineren Kullern zu sehen
BWB, hier scheint mir die Sache so zu liegen, dass die großen, gestielten Kullern Konidienbeutel sind und die kleinen warzigen Kullern die zugehörigen Konidien aus den geplatzten Beuteln (oder so - vielleicht kann thorben96 das kommentieren?)
Der Pilz dürfte zu Peziza gehören, da noch unreif wohl vorerst ohne Aussicht auf Bestimmbarkeit. Was das für Pilze im Pilzkorb sind - absolute keine Ahnung.
LG, Bernd
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N'abend allerseits,
viel gibt's bei mir auf der Wiese ja nicht mehr.
Aber zum Beispiel diesen beige-hellbraunen Ellerling mit extra weit herablaufenden Lamellen.
Als einigermaßen umfassenden Schlüssel habe ich nur das PDF (HYGROPHORACEEN-SCHLÜSSEL von Marcel Bon 1990 Roh-Übersetzung: P. Dobbitsch), der war wohl mal im Forum verlinkt. Und die lokale Literatur, aber da gibt es kaum Arten.
Die 2-Sporigkeit habe ich erst später sicher gesehen, zu welchem Zweck ich eine Lamelle im Durchlicht angeschaut habe
Aber auch so, sieht man keine Basidie mit mehr als 2 Hörnern
die Basidien sind teils recht lang, bis 50 µm
Sporen 8-11*5-7 µm
Das hielt ich für eine Schnalle, die einzige, die zu finden war. Bin mir nun aber nicht sicher, ob das nicht auch nur eine Verzweigung ist, die dann unter dem Fokus und der anderen Basdiole bleibt
Die HDS ist eine Ixocutis, im Durchlicht
KR
Damit komme ich so richtig nirgendswohin, abgesehen von Cuphophyllus cereopallidus f. bisporiger, die im genannten Schlüssel eher als Fußnote erwähnt wird, mit der Bemerkung an anderer Stelle, dass die 2-sporigen keine Schnallen haben.
Zu dieser Form gibt es nun nicht viel Vergleichsmaterial, aber der französische Fund hier https://www.smnf.fr/wp-content…ygrocybe_cereopallida.htm passt vom Bildmaterial und den genannten Mikrodaten.
Danke für's Anschauen,
LG, Bernd
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Hallo, das passt schon, gerne im Unterholz an morschem Holz oder auch an etwas älterem Mist auf Weiden. Aktuell nur eine Art. (Noch?)
LG, Bernd
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Hallo allerseits,
neulich hatte ich ja schon eine Clavaria gezeigt, die leicht stachlige Sporen hatte und evtl. Cl. stellifera in Betracht gezogen.
Wesentlich deutlicher sind die stacheligen Sporen bei einer neuen Kollektion zu sehen. Diese am Rande der Wiese, wo schon fast Schilf und Sumpfständelwurz wachsen, mit Torf im Boden, aber schon höher, ohne stehende Nässe. Winzige Dinger, max. 25 mm hoch, eher weiß, ohne Rosa.
Auflicht und Unterlicht
nur Unterlicht
oberflächennahes Trame im fertilen Teil
Basidie mit unreifen Sporen
Sporen groß 8-10 (13)*5,5-7 (9) µm, variabel, Stacheln bis über 3 µm, meistens aber so um 1,5 µm, Stacheln auch einzeln in der Brühe schwimmend; Basidien/Basidiolen gibt es in variabler Länge, oft unten gegabelt
Basidiole mit dicker Wand "Sklerobasidiole" und deutlicher Aufgabelung
gibt's auch als Basidie
Stiel ohne Schnallen
LG, Bernd
