Beiträge von kruenta

    N'abend,


    ich hab' einen nicht so arg häufigen Stäubling zu zeigen: Lycoperdon ericaeum Bonord. (1857), teils auch als Unterart in L. muscorum eingegliedert, bzw. jüngst auch in eine andere Gattung Leptocaulis ericaeus (Bonord.) R.L. Zhao & J.X. Li (2024) umkombiniert. Auf der Wiese, wo auch all das andere Zeug wächst. Komisch nur, dass es heißt, L. ericaeum solle auf saurem Boden wachsen, wohingegen weder die Pflanzenwelt, noch die anderen Pilze auf sauren Boden hinweisen. Eventuell eine Mikroanomalie, weil im Zuge der Trockenlegung, in der Wiese in den 80ern auch Rohre verbuddelt wurden und der Boden dann irgendwie wieder reingeschüttet wurde. Wobei aber die oberen Bodenschichten trotzdem alle kalkhaltig sind und Torf hat es hier noch nicht.

    Wo die Rohre sind, sieht man hervorragend im aktuellen Luftbild vom Juli d.J. - jedenfalls auf dem Teil der Wiese, der erst später gemäht wurde. Und dort steht auch l. ericaeum.

    Gefunden im September, die müssen ziemlich schnell gewachsen sein und kurz vorher hatte ich die Ballen weggeholt, da hat noch nichts weiß geleuchtet. Im Dateinamen ist das Datum enthalten. Wie man sieht gab es da mehrere Farbumschläge. Die stehen aktuell immer noch da - ein vollreifes Exemplar werde ich noch für die Kollektion entnehmen.



    Bei der Bestimmung wird im Jeppsen ja gefragt, ob der regelmäßig mit einem kleinen Loch aufreißt oder unregelmäßig über große Bereiche. Solange das nicht klar war, hatte ich beide Wege im Schlüssel geprüft und wäre dann zu L. turneri (=Calvatia tatrensis) gekommen, was eine Gebirgsart zu sein scheint. Die Löcher sind zwar ziemlich groß, absolut gemessen, so wie bei L. pratense. Aber relativ zur Größe der Fruchtkörper kann man "eher klein" noch durchgehen lassen. Also L. ericaeum - gleich aussehende, aber kleinere Exemplare hatte ich an der Stelle auch 2023 fotografiert - gleich neben Entoloma chalybaeum.


    Mikros

    Sporen in BWB, deutlich warzig, meist mit kurzen Sterigmenresten. 4-4,5 µm.

    Capillitium gelb bis gelbbraun, bis zu 9 µm breite Stränge, Septen vorhanden bzw. Bruchstellen an Septen, hier mal eine Septierung mit eingeschobenem stück Paracapillitium. Unseptierte Verzweigungen gibt es gelegentlich auch. Poren ungleichmäßig verteilt, stellenweise sehr häufig


    und das oben gezeigte unreife Exemplar in KR,

    teilweise noch Basidien mit Sporen (das Zeitfenster dafür ist bei Stäublingen ziemlich kurz und mehr oder weniger auf frische Belege beschränkt), hier mit kurzen Sterigmen aufsitzend

    und Sporen mit verschieden langen Sterigmen


    Soweit ich gesehen habe, wurde der im Forum erst einmal gezeigt, von Habicht-Peter RE: Heimlichkeiten: Nobi hatte Geburtstag



    LG, Bernd

    Hallo,


    ich fotografiere nur mit dem Handy und hatte dazu mehrere ausprobiert. Einige fand ich ungeeignet. Also wenn es dir schwerfällt, gute und stabile Fotos zu machen, versuche es doch einfach mal mit einem anderen Modell/Hersteller. Und ja, ich stütze mich immer mit der Hand am Rand des anderen Okulars ab,


    LG, Bernd

    N'abend, Bovista furfuracea hatte ich vorgestern auch, nur ein paar hundert Meter von den gezeigten B. dermoxantha entfernt. Eine nach Süden ausgerichtete Böschung auf Sand mit Moosen und viel Peucedanum oreoselinum. Leider nur ein Exemplar gefunden und das reif, ohne Exoperidium.

    Makroskopisch also unklar. Mikroskopisch in den Schlüsseln (Jeppsen // Rebriev) aber einfach und eideutig. Ohne Subgleba, die Gleba sehr homogen, wohl nicht mal eine Columnella ausgebildet (wobei ich dazu in der Literatur nichts gefunden habe), Capillitium vom Lycoperdon-Typ oder maximal intermediär, Sporen ohne Pedizellen, schwach ornamentiert. Mit dieser Merkmalskombination bleibt nur eine Art übrig, die sich deutlich von B. dermoxantha unterscheidet.

    Wasser

    Luftblase


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, mal wieder ein aktuelles Foto, mal wieder in weißer Wachstumsphase. Der Pilz ist immer noch vorhanden und wächst weiter - ist dabei aber immer noch ziemlich klein (~2 cm) und alleine.

    LG, Bernd

    N'abend,


    die Wiesenpilze sind bei mir wie immer viel früher durch, abgesehen von einigen Cuphophyllus. Also mal wieder ein paar Stäublinge ernten. Darunter diese recht seltene Art. Kleine und iedrige Stäublinge aus dem Flechtenrasen

    Die Subgleba ist eher zu erahnen als zu sehen, aber unter dem Mikroskop geht es

    Capillitium sehr fragil nur in kurzen Bruchstücken vorhanden

    selten verzweigt, an den Bruchstellen oft als septiert zu erkennen, mit Poren, besonders in den spitz auslaufenden Enden

    Die Sporen sind schon bei geringer Vergrößerung als warzig zu erkennen, ich hab die als C notiert

    hier in Luftblase

    und in BWB


    Jeppsen schickt einen beim Schlüsseln mit kompakter Subgleba zu Bovista subg. Globaria, wobei schon da der Capillitium-Typ intermediär nicht passt. Und man dann zu B. aestivalis käme, die aber fast glatte Sporen hat. Jeppsen räumt bei dermoxanthum dann ein "Subgleba reduced, minutely locular to almost compact". Der Bovista-Schlüssel von Rebriev (russisch) war da gleich zielführender, zumal der auch REM Bilder von den Sporen hat. Ausgehend von dieser Bestimmung passt dann die Beschreibung auch in der sonstigen Literatur.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    Seit einiger Zeit komme ich an einem Schleimpilz vorbei, wächst an der Rinde einer Espe, die es wohl nicht mehr lange machen wird. In gelben Beuteln, die so 8 bis 15 mm groß sind. Mit schwarzem Sporenpulver. Das Plasmodium habe ich leider nicht gesehen.


    Bilder Anfang September

    gestern

    Auflicht

    hier hatte ich angenommen, dass die Sporen eher länglich sind.

    Waren sie dann im Präparat aber nicht, Sporen */- rund, 7-9 µm. Das (Pseudo)Capillitium ist flächig, glasig

    In Wasser:

    Ich war davon ausgegangen, dass es nur einige wenige Schleimpilze im Beutel gibt, und die Zuordnung unkompliziert sein sollte. allerdings scheinen die gängigen Arten nicht passen zu wollen.


    Besten Dank für's Anschauen und ggf. für Wegweiser.


    LG, Bernd

    N'abend, ein kleiner gestachelter Becher auf dem kompostierenden Bast einer toten Espe in Augenhöhe hat sich als Trichophaeopsis bicuspis herausgestellt. Dazu gibt es glücklicherweise einen ausführlichen Artikel von 2021 (https://ascomycete.org/Journal/Article/art-0315). Die Art scheint es noch nicht ins Forum geschafft zu haben, also eine Erstvorstellung.

    Vor Ort, ich habe zwei Exemplare gesehen, so knapp 1,5 mm groß


    Auflicht

    Die Exemplare sind noch nicht ganz reif und es gibt nur wenig freie Sporen.

    Asci 180-240*12-15, Sporen oval, glatt, ohne Blasen/Tropfen, freie Sporen etwas gesprenkelt 14-18*8-13 µm; Paraphysen dünn, kaum verdickt, septiert; Stacheln 500-800 µm lang, gekammert, oben spitz, unten auch spitz.


    LG, Bernd

    N'abend allerseits,


    heute ist mir Pleurotus dryinus begegnet, aber an Fichte, naja, eigentlich in Fichte. Im Forum hat Nobi die Art mal an Fichte gezeigt, das ist also kein Ausschlusskriterium. Und der in diesem Thread genannte Hinweis auf Aleuriosporen an der Stielbasis hat mich dazu gebracht, eben jene auch anzuschauen.

    Die anderen Mikrobilder erspare ich Euch, sie sprechen nicht gegen die genannte Art


    An der Stielbasis befindet sich eine amorphe Masse, die offensichtlich nur aus Aleuriosporen besteht, denn unterm Glas war in mehreren Krümeln nichts anderes zu sehen. Es gibt sie also.

    hier anscheinend keimend


    LG, Bernd

    Wir hatten im Forum vor nicht so langer Zeit einen Thread, da ging es darum, ob der Nadelholzige auch an Laubholz wachsen kann und ob das überhaupt zwei verschiedene Arten sind


    und einen Ischnoderma an Birke hatten wir im Forum hier


    LG, Bernd

    Hallo, wie wäre es denn mit den Benzinporlingen? Ischnoderma benzoinum / resinosum, zwar habe ich die noch nie an Birke gefunden und ich bin mir auch nicht sicher, wie der jung auf Druck reagiert, aber zumindest die Wuchsform und die Oberseite könnten passen. Und groß werden kann der auch.


    LG, Bernd

    N'abend allerseits,


    weil das gestern ein Einzelexemplar war und die Frage des Substrats unsicher war, habe ich heute nochmal geschaut. Unter der ersten Kiefer auf der Weide beim ersten Hinhocken gleich ein Treffer. Wobei ich das erst für Schwindlinge gehalten hatte, so klein wie die sind ... diesmal ordnungsgemäß auf einem Stück Kiefernrinde. Das große Exemplar ist über 20 mm hoch, der Hut hat einen Durchmesser von unter 1,5 mm. Der kleinste, besonders bläuliche passt ins Gesichtfeld, das 1,85 mm misst. Das gestrige Exemplar war also ein echter Riese.

    Auflicht

    und ein Stück vom Hut in Melzers, ja, da wird was weinrot - kann man so gelten lassen


    LG, Bernd

    Hallo Rainer,


    das sieht aus, als würde der auf (morschem) Holz wachsen. Das und die Wuchsform, nebst der dunkleren Polkappe, spricht schon für Birnenstäublinge. Die Farbe würde ich hier nicht so wichtig nehmen, der kann schon variabel sein (oft viel variabler, als die gängigen Schlüssel nahelegen) - wobei ich so gelbe Birnenstäublinge noch nicht gesehen habe. Da könnte vielleicht eine Rolle spielen, auf welchem Holz die wachsen, wo eventuell fertige Pigmente übernommen werden können. Zudem ist das gelbe Stadium wohl auch nur von kurzer Dauer.


    Bovista colorata ist eine amerikanische Art, von der auch gar keine Funde aus Deutschland bekannt zu sein scheinen https://www.pilze-deutschland.…orata-peck-kreisel-1964-1


    LG, Bernd

    N'abend,


    neben den pilzkorbtragenden Pezizas stand auch noch ein winziger Lamellenpilz mit markanter Blaufärbung unten am Stiel.


    Da er heute immer noch dastand, habe ich ihn mitgenommen. Hutdurchmesser ca. 3 mm, Höhe etwa 25 mm

    Auflicht

    stiel unten

    weiter oben

    Stielbekleidung größer

    Lamelle, ziemlich unübersichtlich, aber es waren mycenatypische Sporen zu sehen und die Schneide voller gefingerter Cheilozystiden

    Wasser, Lamellenschneide

    HDS, dicke Gelschicht (ich hatte nicht versucht, ob man die HDS abziehen kann, aber den Mikrobilder nach gehe ich davon aus, dass das gehen würde mit hinreichend filigranem Werkzeug)

    Sporen 5,5-8*3,5-4,5 µm, neigen zur Verclusterung

    KR, HDS Gel

    Schneide mit Cheilozystiden, die ich nicht serariert gekriegt habe

    am ehesten noch hier

    Damit komme ich mit dem norwegischen Schlüssel zu Mycena cyanorhiza, wenn ich großzügig übersehe, dass der auf Holz wachsen soll. Ich aber angenommen hatte, dass der auf sandigem Boden steht. Allerdings unter einer weit ausladenden einzelnen Kiefer auf der Weide, so dass der Boden dort garantiert mit Nadeln, Zapfen, Zweigen, Rindenstücken versehen ist. mycena.no schreibt "On bark and decayed coniferous wood (typically Pinus), often on small bark fragments deep in grass).


    Nicht geprüft habe ich ob sich die Lamellenschneide abheben lässt. Und auch nicht, ob sich die Trama in Melzers weinrot verfärbt.


    Da die Mikrodaten leidlich passen und der markante Blaufuß nicht allzuviele Alternativen lässt, gehe ich davon aus, dass das so hinhaut.

    Der deutlich größere Kollege M. amicta aus der Sektion wurde im Forum erst kürzlich gezeigt

    Blauender Helmling und etwas zurückliegend Geschmückter Helmling- Mycena amicta


    LG, Bernd

    Hallo Nils, das sieht sehr gut aus. Die anderen beiden violetten Arten (Clavaria zollingeri und Clavulina amethystina) sind ja schon größer und nicht so sehr auf Magerwiesen fixiert. wobei ich die beiden letztgenannten noch nicht selbst gefunden habe.


    LG, Bernd

    N'abend,


    das Präparat hatte ich gestern beiseitegelegt zur Nachnutzung. Sieht heute so aus, 460 µm über alles, mit ausgeprägteren Konturen

    und geflecktem Fell


    Die Becher vor Ort sehen so aus, da ist reichlich Zeug oben drauf - aber um festzustellen, ob das Pilztierchen dabei ist, genügt das Makro nicht


    Bei Gelegenheit schieb ich noch mal einen unters Mikro.


    LG, Bernd

    Hallo Thorben, hallo allerseits,


    ja, die kleinen Murmeln haben eine Ornamentierung, mit feinen Warzen, ähnlich wie bei manchen Schleimpilzen oder Stäublingen. Die sind etwa 5 µm groß

    im Auflicht (hier 25er) war auch bei den großen Murmeln eine Struktur zu sehen, die im Präparat in keinem Medium zu sehen war


    und hier noch das Gesamtbild des (vermuteten) Tierchens mit den Champignons im Fell, das ist etwa 400 µm lang


    LG, Bernd

    Hallo, also dass dies nicht zu dem Becher dazugehört, hatte ich schon angenommen. Aber tierische Identität hatte ich nicht in Erwägung gezogen. Interessant.


    Ich habe meine Bilder noch mal durchgesehen, das hier könnte dann sowas wie ein Kopf sein


    Den Beleg habe ich noch. Ist aber schon sehr eingeschrumpelt. Aber ob man damit noch was anfangen kann bei der Sandmenge. Aber ich werde mir morgen sicher die restlichen Exemplare vor Ort anschauen und Bilder machen.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    bei diesem Fund gibt es ein paar lustige Mikrobilder. Nämlich sowas, der hatte einen Pilzkorb dabei - da bekommt man doch eine völlig neue Idee davon, was mikroskopische Pilze sind :D Deren "Hutdurchmesser" liegt bei etwa 15-20 µm


    Ein brauner, relativ dicker Becher, etwa 5 mm im Durchmesser und ebenso hoch, auf Sand mit weißlichen Krümeln obendrauf. Alle Exemplare hatten diese Krümel. Vor Ort hatte ich keinen Fotoapparat dabei also nur ein Kunstlichtfoto.

    Schnitt im Auflicht

    hier sind über dem Hymenium Kullern verschiedener Größe zu sehen

    Wasser, ziemlich große Asci ~300*16-20, Sporen glatt, ohne Tropfen, 13-18*7-9 µm, wobei es noch keine freien Sporen gab, und die Abmessungen sich noch ändern können. Paraphysen ohne deutliche Aufweitung

    hier die fraglichen größeren Kullern


    Melzers, man beachte links oben den dunklen Pilzkorb

    die Ascuswand nahe der Spitze sieht amyloid aus, und zudem sind ein paar der kleineren Kullern zu sehen


    BWB, hier scheint mir die Sache so zu liegen, dass die großen, gestielten Kullern Konidienbeutel sind und die kleinen warzigen Kullern die zugehörigen Konidien aus den geplatzten Beuteln (oder so - vielleicht kann thorben96 das kommentieren?)


    Der Pilz dürfte zu Peziza gehören, da noch unreif wohl vorerst ohne Aussicht auf Bestimmbarkeit. Was das für Pilze im Pilzkorb sind - absolute keine Ahnung.


    LG, Bernd