Beiträge von kruenta

    Hallo allerseits,


    vom Spätsommer/Frühherbst liegen noch einige Entolomas rum, bei denen ich beim Trocknen durcheinandergekommen bin, was genau wann wo wuchs. Auch die Zuordnung zu den Bildern vor Ort, so es sie denn gibt, ist schwierig. Ungeachtet dessen kann man sich aber die mikroskopischen Strukturen anschauen, um sich für die nächste Saison vorzubereiten.


    Dieses Exemplar hat trocken immer noch 18 mm Hutdurchmesser, Stiel 50 mm lang. Hut einfarbig grau-ocker feinfilzig, mittig mit Spitze. Stiel grau. Wie alles aus der Sammlung von der Wiese.


    1) Probe Lamelle

    40er


    100er

    Die Sporen würde ich als subisodiametrisch bezeichnen. Etwa 8 * 6 µm

    was ist das für ein großer Gnubbel in der Mitte?

    2) Probe Hut nähe Spitze

    alles 40er (was hier an Sporen zu sehen ist, kann auch von den anderen Entolomas aus der Kollektion stammen)


    die Hyphen sind auf alle Fälle dicker als 10 µm, inkrustierte Pigmente kann ich nicht erkennen


    Danke für Erläuterungen,

    LG, Bernd

    Hallo Wolfgang, vielen Dank,

    ... deutet auf eine Telamonie hin. An dieser Stelle würde ich aufgeben ...

    das hilft weiter, wenn man sich nicht verrennen muss an Stellen wo es auch für Erfahrene nicht weitergeht. In den nächsten Tagen werde ich sicher noch öfter Anfängerfragen zur Pilzmikroskopie stellen.


    Mit Keimporus meinte ich das hier, die hier nach unten zeigende Öffnung der Amphore


    LG, Bernd

    'nabend allerseits,


    der Pilz Nr. 3 liegt immer noch auf meinem Schreibtisch und heute habe ich ein Schnipsel vom Hutrand unters Glas gepackt. Sporen sind jede Menge zu sehen, sonst finde ich aber nichts an zu deutenden Strukturen. Die Sporen sind sehr klein, so 7...8 * 4...5 µm, feinwarzig, mit leicht seitwärts gerichtetem Keimporus. Die Vermessung erfolgte relativ zum Durchmesser des Gesichtsfelds, der per Objektmikrometer in der höchsten Vergrößerung bei 170 µm liegt. Hilft das jetzt irgendwie weiter?

    LG, Bernd

    Hallo Frank, ich hatte die gerade unterm Mikroskop [heute die Sendung mit dem Zubehör von Andreas erhalten] und nichts gefunden, was [mir] irgendwelche Anhaltspunkte geben würde. Also nichts außer Hyphen mit teilweise keuligen Enden. Falls ich das korrekt interpretiere. Das Gesichtsfeld ist etwa 600 µm groß, mit dem 40er.

    Ausschnitt davon


    LG, Bernd

    Moin, seit knapp zwei Monaten ist Winter, zwischenzeitlich bis -25°C, aktuell eher um Null mit 30 cm Schnee. Heute war ich trotzdem mal schauen. Eine Auswahl:


    1) Seit dem frühen Herbst wächst an einer noch teilberindeten toten Fichte dieses flauschige Etwas, dass ich Richtung Tomentella verordnen würde ( Tomentella )?

    2) Hohenbuehelia unguicularis an bekannter Stelle, schon etwas mitgenommen

    3) Hyphodontia barba-jovis

    4) vermutlich Cyphellopsis anomala, am noch stehenden Substrat

    5) Encoelia furfuracea, seit mindestens Ende Oktober an dieser Stelle zu sehen

    6) Postia alni agg.

    7) Sarea resinae

    8) Steccherinum bourdotii

    und noch was für die Saunafreunde, das dazugehörige Eisloch :D

    LG, Bernd

    Moin, dieser Tage ist mir ein Mikroskop zugelaufen, etwas älter (80er) und nicht ganz komplett, aber edel - ein Orthoplan. Okulare GW10, 5er Revolver mit Standardausstattung Pl 2,5, Pl 10, Pl 25, Pl 40 und Pl Apo 100 Öl, Tubus 170 / 1,25. Lampen fehlen, aber eine LED Taschenlampe reingeklemmt reicht. Da ich derzeit weder Gläschen noch Immersionsöl habe, nur Versuche auf Plastiklineal, trocken, gezupft, mit 40er, mit Handy durchs Okular fotografiert.

    1) Thekopsora areolata, Sporen, die etwa 20 µm lang sein sollten


    2) Geoglossum cf. cookeanum, frisch eingesammelt, aber der hat schon einen Monat Schnee hinter sich, Sporen habe ich nicht gefunden


    Einen guten Rutsch allerseits!


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    zur Zeit habe ich gerade ein inverses Pilzbestimmungsproblem - ich habe eine Bestimmung und muss nun den Pilz dazu suchen :D


    Eingesammelt habe ich den Pilz nämlich nicht selber, sondern eine Studentin, die einen Bachelor über Boviste s.l. auf Magerwiesen s.l. schreiben will/soll. Und dazu auch Beifang einsammelt entlang einer Transekte. Der habe ich die Boviste auf meiner Wiese gezeigt. Die Bestimmung der Entoloma stammt von deren Betreuerin. Nun gibt es zu dieser Art nicht viel, die ist in den Karten von pilze-deutschland und auch im Forum, selbst in Karls Depot anscheinend nicht vorhanden, FE5b habe ich nicht. Im Netz finde ich immerhin einen Artikel aus dem Iran mit Bildern. Auf dem Fensterbrett liegt noch ein Bündel trockener, nicht eingetüteter (aber auch noch nicht verkompostierter) Entolomas, wo die genaue Zuordnung (also alles von 6 ha Wiese, das ist klar, aber wann und wo genau) abhanden gekommen ist. Davon scheint einer nicht übel zu passen. Und Fotos gibt es sicher auch ein paar Tausend die durchzusuchen sind. Da werde ich in den kommenden Tagen vielleicht ein paar Verdachtsfälle posten.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    die Nummer 1) ist als einer der wenigen Saftlinge von meiner Wiese im Herbarium BILAS gelandet und wurde zu H. constrictospora bestimmt, was eine neue Art für Litauen darstellt. In Deutschland ja auch nicht allzu häufig kartiert.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    der Beleg davon ist mittlerweile im Herbarium BILAS (51750) gelandet und hat einen Namen bekommen. Entoloma byssisedum hat sich bestätigt, der soll sogar recht häufig sein.


    LG, Bernd

    Hallo Frank, das hilft geringfügig weiter. Damit gibt es eine Erwähnung in LT und eigentlich nichts in den anderen beiden Ländern. Dass der Pilz hier eher selten ist ergibt sich aber auch schon aus der oben verlinkten Verbreitungskarte von Polen - das normalerweise deutlich besser kartiert ist als LT,


    LG, Bernd

    Hallo Thorben, herzlichen Dank. Scirrhia rimosa ist kurioserweise eine der hierzulande am frühesten dokumentierten Pilzarten, von Jundziłł 1833 [Erstbeschreibung war 1805 als Sphaeria rimosa]. Seitdem scheint es aber nichts mehr dazu zu geben. Pilze-Deutschland hat 26 Datenpunkte. Und die Arbeit "What is Scirrhia?" Crous et al. 2011 hat nur einen historischen Beleg zur Untersuchung, aber für diese Arbeit trotz Suche keinen Neufund von Scirrhia rimosa. Also wohl doch eine relativ seltene Art, bzw. wohl meistens übersehen oder außerhalb des Interessenbereichs. Auch bei den Holländern, die ja nun wirklich viel Schilf haben, sieht es dünn aus https://www.verspreidingsatlas.nl/1207010


    LG, Bernd

    Hallo beli, hallo Frank,


    vielen Dank für den Wegweiser. Der wächst an manchen Stellen tatsächlich so büschelig, wie das bei barba-jovis zu erwarten ist. Auf KOH habe ich keine Reaktion.

    anbei noch ein paar Bilder von heute

    und mit Lineal, dies aber farbentstellt bei Kunstlicht

    K. barba-jovis wäre, soweit ich sehe, eine neue Art nicht nur für Litauen, sondern auch das ganze Baltikum.


    LG, Bernd

    n'Abend miteinander,


    an toter Eberesche wächst dieser Rindenpilz. Von solchen Stacheldingern auf Rinde gibt es ja nun etliche, die im Allgemeinen mikroskopflichtig sind. Allerdings haben die meistens glatte [in fotografischer Auflösung] Stacheln. Ist der Umstand, dass dieses Exemplar hier deutlich auffasert, relevant und wenn ja, in welche Richtung könnte das gehen. Beleg habe ich nicht mitgenommen, der ist aber leicht wiederzufinden.

    Vielen Dank fürs Anschauen und eventuelle Vorschläge,

    LG, Bernd

    Hallo Björn,


    es ist aber doch offensichtlich, dass man bei unterschiedlicher Umschreibung des Rechtecks auch, und je nach Form sogar bevorzugt, den Quotienten der Spore verändert. Nimm einfach die mittlere Spore aus FEb5, die X-förmige, und drehe das Rechteck nach links um ~30°, bis die längste Ausdehnung (aka Diagonale) der Länge des Rechtecks entspricht. Man erhält dann einen kleineren Quotienten als im aktuellen Fall.


    LG, Bernd

    Man kommt auf etwa 10-20% Abweichung, wenn man die Linien in den angebildeten Beispielen anders legt ("diagonal"). Ein systematischer Fehler [nicht im Sinne von falsch, im Sinne von Abweichung in der messtechnischen Fehlerbetrachtung] der vor der statistischen Abweichung kommt. Nicht so arg viel. Aber wenn man bedenkt, dass zum Bleistift die Unterscheidung von Entoloma incana zu Entoloma vera bei etwa 20% abweichender Sporengröße liegt ...


    LG, Bernd

    Hallo Raphael und Peter,


    danke, das bringt jetzt ein bißchen mehr Klarheit. Nur Raphaels

    Zitat

    "Um die restliche Spore macht man ein Rechteck. Dieses wird definiert von der längsten Linie, die zweite Linie ergibt sich in einem 90° Winkel."

    stimmt dann überhaupt nicht mehr bei nahezu quadratischen Sporen. Die längste Linie ist nämlich gerade diese Diagonale, die wir ja nicht benutzen wollen. Übrigens ist das bei allen 3 in FE5b gezeigten Bildern nirgends die längste Linie, die als Länge genommen wurde. Die Bilder in FE5b gehen mit dem Ansatz "lege ein Rechteck so um die Spore, dass die Fläche des Rechtecks minimal wird" konform.


    Es würde mich ja wirklich interessieren, wenn mehrer Pilzler unabhängig voneinander ein Sporenbild auswerten, wie hoch die Abweichungen sind. Jeder hat ja so eine gewisse Vorstellung davon (so wie neulich bei dem "Mehlgeruch"), die dann aber konkret, wenn man sich als Unkundiger outet und danach fragt, deutlich voneinander abweichen.


    Stellt sich die Frage - wenn es noch nie sauber definiert wurde - wie zuverlässig sind dann die Sporenmessungen.

    Zitat

    Da jetzt etwas Neues festlegen macht wenig Sinn, auch wenn es sicherlich andere Methoden geben würde um die Messung zu definieren. Die gesamte Literatur müsste dann überarbeitet werden weil keine Sporenmessung mehr stimmt.


    LG, Bernd