Hallo, Suillus flavidus kann man hier ausschließen, der will schon Moorboden (hier hat man Kies und ruderale Gewächse) und wenigstens etwas Torfmoos haben und kommt auch schlanker daher.
LG, Bernd
Hallo, Suillus flavidus kann man hier ausschließen, der will schon Moorboden (hier hat man Kies und ruderale Gewächse) und wenigstens etwas Torfmoos haben und kommt auch schlanker daher.
LG, Bernd
N'abend allerseits,
die Wiesenpilze gehen dem Ende entgegen.
Von den letzten Tagen habe ich noch ein paar Keulen und Korallen, wovon ich diese zweifach gegabelte gelbe Koralle für Ramariopsis citrina halte. Ziemlich mickrig und im hohen Gras verborgen.
Die Sporen sind feinwarzig, haben einen Tropfen und Apikulus, 3,5-4,5*3,5-4 (Q ~1-1,2), Schnallen sind gelegentlich zu erkennen.
LG, Bernd
N'abend allerseits,
bestimmt findet man in der Gegend weitere Wiesen von ähnlicher Güte. Und wenn die etwas weiter weg sind vom Ort und noch im Besitz von aktiven Landwirten mit landwirtschaftlicher Nutzung dann sind die Perspektiven doch auch viel besser. Wenn man nur ein Teil des Aufwands (Klagen, Beschwerden, Behörden, Verbände) des aktuellen Falls betreibt, dann kann man sicher sehr gut mit manchen Landwirten ins Gespräch kommen, dass die Biotope in der Form erhalten bleiben und nicht verkauft werden. Beim jährlichen Saftlingsbesuch eine kleine Aufmerksamkeit mitbringen ist sicher billiger, als zu klagen ... Und erfreulicher, als gegen Windmühlen zu kämpfen.
(Auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache, eine etwas andere Sicht.)
Womit wir bei der Frage wären, was wäre denn geschehen, wenn ein Gericht Baustopp verhängt hätte. Es ist zwar richtig, dass Naturschutzbestimmungen greifen und in einem Rechtsstaat (nehmen wir mal an, dieser liegt vor) zu beachten sind. Es gibt aber weitere Rechte, etwa das Recht auf Privateigentum, das nach GG Art. 14 ein Rechtsgut eben des GG ist, was natürlich auch die Verfügung darüber umfasst. Dieses wird weiterhin durch Gesetze geregelt (aber eben nicht so, dass es komplett ausgehebelt wird). Und natürlich sagt (2), dass Eigentum verpflichtet, wozu das Zahlen von Grundsteuer gehört. Mit Grundsteuer impliziert bzw. verpflichtet der Gesetzgeber den Eigentümer, mit dem Land einen Betrag zu erwirtschaften, der mindestens Betriebskosten dieser Erwirtschaftung + Steuern beträgt. Nun kann man mit Saftlingen nicht wirklich Geld verdienen, bisher hat wohl niemand der Foristen irgendwann mal Wieseneintritt bezahlt oder pro Saftling oder pro Foto, oder? Bleibt Landwirtschaft, aber das ist ja auch nicht üppig. Selbst wenn die Gesetzgebung es schafft, zu erzeingen, dass der Status als Wiese beibehalten wird, dann ist immer noch entsprechende Bewirtschaftung erforderlich, um die Saftlinge zu erhalten. Die zu erzwingen ist nun äußerst schwierig, zunächst legt GG Art. 12 ja die Berufsfreiheit fest, so dass man den Eigentümer schon schwer dazu zwingen kann, landwirtschaftlich tätig zu werden. Und selbst wenn, mit etwas Dünger etc. pp. kriegt man jeden Saftling klein.
Nach GG 12 (2) soll der Gebrauch des Grundstücks dem Allgemeinwohl dienen. Mit dem Bau von Wohnungen ist bei der aktuellen Lage am Wohnungsmarkt unbedingt dem Allgemeinwohl gedient. Womöglich nicht dem Wohl der benachbarten Einwohner, die weiter urbanisiert werden.
Zu einem Rechtsstaat gehört unbedingt auch Rechtsstabilität, also dass Gesetze und andere Bestimmungen nicht von jetzt auf gleich geändert werden, sondern mit ausreichend Vorlauf - und schon gar nicht rückwirkend. Wenn also der Investor das Grundstück gekauft hat und die Genehmigungen eingeholt hat und es zu diesem Zeitpunkt bestimmte naturschutzrechtliche Hindernisse gab oder eben nicht, dann ist es nicht sonderlich rechtsstaatlich, wenn man anschließend weitere Hindernissse etabliert. Ja, die Pilze gab es wohl vorher auch, aber da haben sie niemanden interessiert und die ganze Sache mag bei vielen Gerichten so aussehen, als ob es eben nicht um die Pilze geht, sondern man diese nur nutzen möchte, um die Bebauung zu verhindern.
---
Kauft Euch Wiesen (und ein paar Schafe). Oder adoptiert einen Bauern Dann gibt es auch Saftlinge.
LG, Bernd
Pilze aus Litauen, sofern nicht anders angegeben.
falsches Thema, Beitrag entfernt
Moin,
die Schmierlinge werden, wie auch das Kuhmaul (Gomphidus glutinosus), i.A. mit dem Maul der Kuh verglichen aufgrund der Schmierigkeit dessen (Schleimhaut) mit den genannten Pilzen. In einigen Sprachen wird ja auch der übergeordnete Begriff für Pilze mit dieser Schmierigkeit in direkte Verbindung gebracht, etwa kroatisch Gljive. Was für den sprachwissenschaftlich interessierten offensichtlich ein enger Verwandter des latainischen glus "Leim" ist (woher glutinosus "klebrig, schmierig") sowie mit der germanischen Lautverschiebung (g→k) zu Begriffen wie eng. clay "Lehm, Ton" geführt hat.
LG, Bernd
Hallo allerseits, da dieses Thema bisher keine Antwort erhalten hat und das Fragezeichen noch steht, füge ich meinen Fund hier hinzu.
An Fichte, die seit etwa 25 liegt, aber nicht direkt auf dem Boden, sondern auf den Ästen abgestützt. Rasig wachsend, nicht büschelig, bis max. 3 mm lang, weiß bis gelblich
der gelblichere Ton hier kann mit am Kunstlicht liegen, vor allem aber am trockeneren Zustand, denn der ist jetzt deutlich gelber:
Die Sporen sind 4-6*2,5-3,5, etwas kleiner als die von Pablo, aber identisch zu denen hier http://www.englishfungi.org/Species/Mucronella%20calva
viele feine Kristalle vorhanden
Ich halte das in beiden Fällen für Mucronella calva.
LG, Bernd
Hallo Rainer, die Xylaria erscheint mir für "fadenförmig" deutlich zu kräftig. Die geweihförmige kann auch mal unverzweigt daherkommen, besonders im Herbst, wobei man ja im ersten Bild unten rechts ein verzweigtes Exemplar sieht. Ich halte das für X. hypoxylon.
LG, Bernd
N'abend miteinander,
es geht um diese Kollektion in +/- frischem Zustand (bei Kunstlicht aber mit angepasster WB sodass die Farben gut hinhauen)
und eingetrocknet
1) gelbe Keule, teils rundlich, teils abgeplattet, bis ~6 cm, von verschiedenen Stellen, die mikroskopisch aber identisch sind
fertiler Teil in Wasser, sehr ölhaltig, außerdem jede Menge grellgelber pigmentierter Objekte.
Stielverkleidung in Kongorot: Hyphen (3-5 µm) parallel und zudem dünne Hyphen (1-1,5 µm) in chaotischer Anordnung, keine Schnallen
Sporen aus dem Sporenabwurf: 5-7*5-7 µm, Q ~1-1,2, teils feinstachelig, zumeist mit großem Tropfen
2) filigranes gelbes Keulchen, ~2 cm, fertiler Teil ~1 mm dick
Basidien 4-sporig, Sporen (5) 6-7,5 (8)*(3) 3,5-4,5 (5) Q ~1,6, besonders viele am Stiel vorhanden.
Hyphen im Stielbereich teils mit Schnallen. Damit sollte das eine Clavulinopsis sein. Die Sporen passen zu Clavulinopsis laeticolor - die hätte ich makroskopisch aber grüßer erwartet.
3) dreckig weiße Keule
Basidien habe ich nicht isolieren können
Sporen aus dem Abwurf 6-8*5-6,5 µm, Q ~1,1-1,4 (1,5), Oberfläche knittrig
Kontext grobzellig
Stiel mit Hyphen bis 8 µm breit, Schnallen nicht gefunden
4) beige-braune Keule, benachbart und von ähnlicher Gestalt wie 3, aber sowohl farblich (frisch und trocken) als auch mikroskopisch was anderes
Unmengen an Öltropfen in Wasser, in Kongorot etwas besser
Sporen aus dem Abwurf 5-8*3,5-5,5 µm, Q ~1,3-1,7
Kontext deutlich kleinteiliger
Stiel mit schlanken Hyphen bis 4 µm, keine Schnallen gefunden
LG, Bernd
Hallo Tonio,
an Schmetterlingstramete glaube ich nicht, dazu passt weder Farbgebung noch die unregelmäßig gestalteten Ränder. Was es ist, weiß ich auch nicht. Aber bei der geringen Größe würde ich mal Postia (Oligoporus) floriformis in die Runde werfen.
Vergleiche mal hier mit der Nr. 2, die als solcher bestimmt wurde. (einige Porlinge und Rindenpilze aus Moorwald und Mischwald)
LG, Bernd
Hallo Thomas, wem gehört denn die Wiese? Die muss ja bewirtschaftet worden sein, damit die vorhandenen Arten aktuell immer noch existieren. Gehörte die dem entsprechenden Landwirt? Oder nur gepachtet?
LG, Bernd
Hallo Martin, ich sehe hier auch eine Bischofsmütze. Das scheint ja auch Nadelholz zu sein, also jedenfalls der Stamm links, der noch nicht vermodert ist.
Ich habe aktuell am Hof eine Mütze auf Fichte, die erst im Spätsommer beim Sturm umgefallen ist und auch erst seit max. 2 Jahren tot ist - aber von innen natürlich schon gut verfault.
hier noch Familienbilder, von 2021
LG, Bernd
N'abend,
war dieser Tage mal wieder am Objekt und habe eine neue Probe genommen. Diese nun etwas mehr ins rosa tendierend.
Wenig überraschend hat der Sporenabwurf nicht funktioniert - dafür ist die Gattung Lentaria ja wohl berüchtigt.
In drei Proben waren je eine Spore zu finden
12-15,5*4,5-5,5 µm, trapezförmig
Die Belege sind jedoch nicht (oder nur unerheblich) geschrumpelt und auch farblich nicht verändert
Das kann mit den Sporenabmessungen L. byssiseda sein.
LG, Bernd
N'abend miteinander,
auf der Wiese habe ich heute einen weißlichen nabeligen Pilz auf den Verdacht hin, dass es eine Entoloma sein könnte, eingesteckt. Das passte so. Die außerdem noch mitgenommenen jüngeren Exemplare, mit deutlich abweichender Hutform, die daneben standen, gehören aber leider nicht dazu, sondern sind nur Cuphophyllus.
Hut 15 mm, dreckigweiß mit Schuppen, Stiel 17*2 mm, hohl, konstante Dicke. Lamellen weiß, herablaufend, vereinzelt Zwischenlamellen.
Mikros, Sporen sehr variabel in Größe und Form, (7) 8-11 (13)*5,5-6,5 (10), Q ~1,1-1,6
Pleurozystiden
Basidien, hier 26*10
Cheilozystiden?
anders geformte Cheilozystide?
HDS
hier Schüppchen
nicht sonderlich aufgeräumt
Stiel ohne Haare, ohne Kaulozystiden
E. pallens sollte keine Cheilos haben, dann kommt vielleicht noch E. rugosum in Frage. Beide sollten Schnallen haben, die ich nicht finden konnte.
Von den Arten, die ich mir angeschaut habe, ist E. pallens immernoch die am wenigsten schlecht passende.
LG, Bernd
N'abend miteinander,
auf Totholz (sicher Laub, vermutlich Salweide) habe ich diesen schicken orangeroten gestreuselten Pilz gefunden. Zuerst dachte ich an Körnchenschirmling, aber bei genauerem Hinsehen entpuppt der sich als Flammulaster.
3,5 cm Hutdurchmesser, 4,5 cm * 0,5 cm Stiel. Stiel hohl ohne Ring, aber die Körnung am Stiel nur bis Ringhöhe.
Mikrobilder in Wasser, Lamellenschneide steril, deutlich gelblicher als Lamellenseiten
Basidien 4-sporig
Sporen +/- mandelförmig mit Apikulus, 4,5-7,5*3,5-4,5 µm
HDS mit großen Zystiden mit an den Zellwänden angelagertem Pigment.
Die litauische Pilzliteratur kennt leider nur 3 Arten, von denen einzig F. gracilis in Frage käme. Aber da gibt es ja noch eine Reihe weiterer Arten
Dann habe ich hier (https://repository.naturalis.n…664/PERS1986013001001.pdf) nach einen Schlüssel für NL gefunden (Vellinga 1986), da komme ich am ehesten zu F. limulatus.
Hat vielleicht jemand eine Meinung dazu?
Danke für's Anschauen.
LG, Bernd
Hallo Sarah,
das sieht mit den weit auseinanderstehenden Lamellen aus wie ein Jungfernellerling (Cuphophyllus virgineus), ein mäßig häufiger Pilz auf naturnahen Wiesen und Rasenflächen,
LG, Bernd
N'abend miteinander,
und sehe das bei Weitem nicht so sportlich
mir ist schon klar, dass ich hier keine Mehrheitsmeinung vertrete, aber es gibt eben auch abweichende Positionen.
Ich kann mich nicht erinnern, in Kindheit oder Jugend von Zecken oder den durch die hervorgerufenen Krankheiten gehört zu haben (Enzephalitis war ein Thema, klar, aber nicht mit Fokus auf Zecken), in den 90ern etwa war es der Fuchsbandwurm, der die Leute abhielt, in den Wald zu gehen und Beeren zu sammeln, der ist aber aus der Mode gekommen. Wobei der hier nie in Mode, damals reichten die Medien nicht so weit nach Osten.
Ich habe spaßeshalber auch mal ein paar der älteren Nachbarn gefragt, die meinten, es hätte früher keine Zecken gegeben. Die meinten aber auch, sie haben noch nie eine Erdzunge gesehen. Man achtet halt nicht drauf auf das Kleinzeug. Das sind alles Landwirte mit eigenen Viechern, Wiesen und Wald. Und Hunden, die sowieso als Zeckenbus fungieren.
Seit wann habt ihr diese Sorgen vor den Zecken? Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, falls mir jemand ein Biologielehrbuch, Artikel aus Spiegel, Welt & Co. aus den 70ern oder 80ern zeigen kann, wo das ein Thema war. Andernfalls bleibe ich bei der Position, dass der Zeckenzirkus medial gegen 2000 losging.
LG, Bernd
N'abend, das Thema Zecken ist m.E. marketingmäßig seit ein paar Jahren völlig überdreht. Die Viecher gehören genauso zur Artenvielfalt wie Pilze und werden schon irgendwelche ökologischen Nischen besetzen. Man wird von Mücken und Bremsen gestochen und gebissen ohne deswegen gleich in Malariapanik zu verfallen. Abmachen, wegwerfen/zerquetschen und ruhig bleiben. Immer daran denken, der Hersteller des "Zeckenschutzimpfstoffes" ist ein aktenkundiger Betrüger, Marketingbetrug (sagen jedenfalls die Querschwurbler vom US-Justizministerium https://www.justice.gov/opa/pr…ud-settlement-its-history). Naja, ich würde kein Gebrauchtwagen beim stadtbekannten Betrüger kaufen, warum sollte ich sojemandem meine Gesundheit anvertrauen?
Und ja, ich wohne am Wald und begegne Zecken regelmäßig, manchmal dauert es ein paar Tage bis die Reste rausgeeitert sind. Wer Probleme mit der Wundheilung hat mag da vorsichtiger sein.
LG, Bernd
Hallo Lukas,
hier ist gerade eine Pilzexkursion für die nächsten Tage ausgeschrieben,
Würzburg AG - Veranstaltungen Würzburger Wissen
LG, Bernd
Hallo Timm, Deine Nr. 2 sieht schon sehr nach Clavulina rugosa aus. Zu der Nr. 1 kann ich nichts sagen - es sei denn, die hatte einen kräftigen Duft (~Anis), dann käme Ramaria gracilis in Frage, die ich aber etwas filigraner und im Cluster auftretend kenne.
LG, Bernd
Hallo allerseits, im letzten Jahr hatte Wolfgang P. eine kleine oben verzweigte Wiesenkeule (hier, das letzte Bild im 1. Post: Weiteres von der Wiese) als Kandidat für Clavulinopsis dichotoma benannt. Leider habe ich den dann nicht mehr gefunden (also die Stelle schon), entweder sehr kurzlebig oder irgendwelchem Viechern zum Opfer gefallen. Das heutige Exemplar habe ich vor ~3 Tagen gefunden, da hatte ich aber keinen Fotoapparat dabei.
Das Exemplar ist fast 2 cm hoch.
1-2 m weiter noch eine andere verzweigte weiße Keule ähnlicher Größe, die natürlich auch was anderes sein könnte.
Sporen habe ich noch vereinzelt gefunden, ziemlich klein, 3,5-4*2-2,5, Apikus teils zu sehen, auf den Fotos eher nicht mehr, glatt; Schnallen sind vielfach vorhanden, Basidien ~25 µm lang
Zumindest die Gattung Clavulinopsis sollte damit sicher sein, die Mikrodaten passen aber nicht zu den für Cl. dichotoma genannten.
LG, Bernd
N'abend miteinander, derweil habe ich noch eine junge Erdzunge hiervon gefunden, die nicht befallen ist, und die ich daher gleich mitgenommen habe, bevor es zum Befall kommt. Offensichtlich noch sehr jung, da die meisten Sporen noch ohne Septen sind. Dafür gibt es aber Aufklärung zu Asci und Paraphysen.
Das Exemplar ist 30 mm hoch, davon sind 7 mm der fertile Teil.
der fertile Teil eher braun, nicht glänzend
Die Asci sind 180-190*14-17 µm groß, die Sporen 65-87*5,5-6,5. Paraphysen mit Kugelende (Halmafigur), Kugel d~5-7, Hyphe b~3-4, septiert, manchmal gebogen, seltener auch nicht kugelig, spitz.
das war der Maximalfortschritt bei der Septierung
manche Sporen hatten keinen erkennbaren Inhalt
Die Hyphen am Stiel sind meist unverzweigt, die Endzellen 4-6 µm breit, die Endzelle zumeist ohne Einschnürung septiert, ansonsten geringe Einschnürung an den Septen
Die von Felli genannte G. variabilisporum passt hinsichtlich der Paraphysen nicht. Ganz gut gefällt mir von den bei Arauzo & Iglesias 2014 vorbildlich gezeigten Arten noch G. vleugelianium, wobei da die Abmessungen von Asci und Sporen deutlich geringer sind. Also einstweilen keine Übereinstimmung mit irgendwas, Bleibt zu hoffen, dass noch Exemplare es unbeschädigt zur Reife bringen. Vielleicht kommen dann noch ein paar Daten dazu.
LG, Bernd
Hallo Felli, danke für den Hinweis. Über diese Art war ich noch nicht gestolpert, also jedenfalls nicht wissentlich. Paraphysen kann ich in dem Brei aktuell nicht erkennen. Von daher gehe ich schon davon aus, dass der Befall sich auch auf die Sporen auswirken kann. Den hatte ich letztes Jahr an der gleichen Stelle auch mit Befall, später fand sich dann noch ein heiles Exemplar, das ich aber zu Kucera geschickt habe (ohne Antwort). Von daher hoffe ich, dass da demnächst auch noch gesunde Exemplare auftauchen. Auffällig finde ich, dass der fertile Teil nur sehr kurz ist, ein Fünftel von der Gesamtlänge etwa.
LG, Bernd
N'abend miteinander,
ziemlich spät im Jahr - für hiesige Verhältnisse - tut sich wieder was auf der Wiese. Die meisten Arten aber nicht zahlreich. Besonders viel wieder in den kleinen Kuhlen, die von Füchsen gebuddelt werden, wenn sie nach Insekten, Würmern suchen.
1. Geoglossum umbratile (die hatte Matthias Reul mir auch schon früher bestimmt, und ich habe abschließend mit seinen Mikrobildern verglichen)
Asci 130-150 µm, Sporen mit 7 (3-4-6) Septen, (38) 50-70 * 6-7 µm, mittig dicker, Paraphysen vorn verdickt, oft gekrümmt, septiert
2. Geoglossum sp. mit Hypomyces papulasporae
H. papulasporae
die Erdzunge darunter ist schwer freizulegen, saubere Asci habe ich nicht finden können. die meisten Sporen haben 7 Septen, dann gibt es aber auch welche mit 8, 9 und 12? Die Sporen sind
45-76 (100)*5-6 µm groß, nahezu gleich dick über die gesamte Länge. Dazu passt nichts - außer der Beschreibung von Kucera mit dem Zusatz, dass unbeschrieben.
3. Clavaria cf. fragilis, Stiel nicht abgesetzt, selten verzweigt
Sporen 5-7,5*3-4,5 µm, Q ~1,4-1,8, das könnte zu C. fragilis passen
Strukturen direkt unter der Oberfläche
4. Entoloma incarnatofuscescens, der sieht makroskopisch schon so aus, wie der, den Karl letztes Jahr als solchen bestimmt hatte, die Mikrodaten scheinen auch zu passen
HDS
Sporen 7,5-10,5 * 6-8 µm (Q ~1,2-1,6)
5. Entoloma infula
HDS, aber nicht mittig
6. filigrane Entoloma mit blauem Stiel, kegeligem, befilzten Hut, ~1 cm. Der Hut hat nur mittig einen leichten Blaustich, die Farben auf dem Foto passen so.
Stiel
HDS, das sind dann wohl vakuole Pigmente? Hyphen <10 µm breit
Sporen 7-9 * 6-7,5, Q ~1,2
Der sollte zu Leptonia gehören oder zu Cyanula? Wenn ich nach Morozova et al. 2014 schlüssele, komme ich zu (per)coelestinum, was nicht so richtig passt.
7. Entoloma braun, 2 cm, Hut glatt, nicht eingedellt; Stiel 2,5 cm lang, nach unten deutlich dicker werdend ~4 mm. Innen weiß
HDS, Hyphen 5-15 µm breit, Enden teils keulig
flaschenförmige Zystiden mit septiertem Flaschenhals
Basidien 4-sporig, die hier ist 55*11 µm groß. Interpretiere ich den Ansatz richtig, dass das nach Schnalle aussieht?
Sporen 6,5-10*6,5-8,5 µm, Q ~1-1,3
Hier habe ich keine Ahnung, wo der hingehört.
Danke für's Anschauen und ggf. Hinweise
LG, Bernd
Hallo Florian,
ich kann dem Artikel nicht entnehmen, dass es ein gesicherter Sachverhalt ist, dass sie einen Knolli gegessen hat. Eher hat man da den umgedrehten Fall - weil sie gestorben ist, muss es wohl ein Knolli gewesen sein ["Der Verdacht einer Pilzvergiftung lag nahe"]. Scheint ein typischer Fall von, wir basteln uns aus einer Korrelation "Pilze gegessen" eine Kausalität "da muss wohl ein giftiger Pilz dabei gewesen sein". Ganz unerwähnt bleiben ja auch die üblichen Fragen nach Vorerkrankungen, gleichzeitiger Einnahme von Alkohol oder Medikamenten, sonstige medikamentöse Vorbelastungen oder andere Risikofaktoren.
LG, Bernd