Beiträge von kruenta

    Hallo,


    also Pilze kommen vermutlich nicht in die Top-1000 der Todesursachen. Und so viele richtig giftige Pilze, bei denen man den Tod oder andere schwere, bleibende Schäden erleidet, gibt es nicht. Bei den meisten kommt man mit ein paar Tagen Verdauungsstörungen oder ähnlich davon. Dass bestimmte Pilze giftig sind, weiß man ja auch nur, weil es Leute ausprobiert haben, idealerweise so dokumentiert, dass man den Schaden auch einer Pilzart zuordnen konnte. Es gibt keine Möglichkeit, die Giftigkeit von Pilzen theoretisch vorherzusagen (Gut, man kann durch Nachweisreaktionen irgendwelcher Art z.B. sagen, dass dort Substanz A enthalten ist, und die ja bekanntlich giftig für den Menschen ist - das verlagert das Problem aber nur, denn dass A giftig ist, weiß man woher? Genau, es wurde ausprobiert.)


    Auf der anderen Seite gebe ich Dir vollkommen recht, dass es eigentlich Allgemeinwissen sein sollte, dass es giftige Pilze/Früchte/Viecher usw. gibt. Und dass zudem nicht jeder alles verträgt, dass man also kleine Mengen versucht und nicht Körbe unbekannter Pilze sammelt. In großen Teilen liegt das wohl auch an den unterbrochenen Traditionslinien. Früher lernten die Leute von Eltern, Großeltern oder Nachbarn in ihrem Dorf ein in der Region übliches Set von Speisepilzen kennen. Aus dem in der Region vorhandenen Angebot an Pilzen. In manchen Regionen kann es eben durchaus zutreffend gewesen sein, dass alle Pilze mit Röhren, die da wachsen, essbar sind. Dann zieht man woanders hin und plötzlich hat man den Gallenröhrling oder Satan und die Weisheit der Kindertage funktioniert nicht mehr. Oder es sind Leute, die noch nie mit Pilzen zu tun hatten und einer Mode folgen.


    LG, Bernd

    Hallo Felli,

    vielen Dank für Deine Einschätzung. Als P. fimeti hatte ich bisher eine Art eingestuft, die deutlich kleiner, heller und im Rudel auftretend ist (die hatte mir Nobi mal anhand von Fotos "wird wohl P. fimeti sein" grob eingeordnet), allerdings nie mikroskopiert, aktuell auch nicht anwesend. Kann schon sein, dass die bei anderen Witterungsbedingungen anders daherkommt.


    LG, Bernd

    N'abend miteinander,


    auf etwas älterem Pferdedung (5-2 Monate; auf drei verschiedenen ähnlich alten Fladen) wächst ein 1-2,5 cm großer brauner, dickfleischiger Becher mit auffällig gekerbtem Rand. Jeweils einzeln. Außen keine Haare, Körner oder Cluster zu erkennen, die in Richtung granulatum deuten würden.

    In Jod mit bläulichen Ascusspitzen

    Asci 300-400 * 18-20 µm. Sporen 15-20*9-12 µm, glatt ohne Tropfen. Paraphysen vorne keulig verdickt, nicht gebogen, ca. 5 µm breit, mit braunen Blasen im vorderen Bereich. Septiert, nach den Septen wieder dicker werdend.

    Ascus-Fuß

    Außenseite unbehaart, mit globuli 25 µm,


    Am ehesten erscheint mir Peziza sepiatra passend, abgesehen von dem gekerbten Rand.


    Vielleicht kann jemand das bestätigen oder hat eine bessere/andere Idee?

    Danke für's Anschauen,


    LG; Bernd

    N'abend,


    war heute mal kurz im Moor, viel Pilze gibt es eigentlich nicht, aber zwei Schmankerln möchte ich Euch zeigen.


    1) eine gelbe Keule im Torfmoos, das sollte schon makroskopisch Clvaria sphagnicola sein. Aber auch die Sporen passen, waren nur wenige zu sehen (vielleicht gibt es morgen einen Sporenaburf) mit 6,5-9,5*4-7 µm.

    Auffällig, dass die obere Schicht abblättert, wohl altersbedingt, und die Schicht darunter greller gelb ist



    Basidien mit 4 Hörnern


    2) eine weiße Stropharia (bis 5 cm) mit buckligem und sehr schleimigem Hut im kalkhaltigen Übergangsmoor, da kommen nicht wirklich viele in Frage und mit Sporen der Größe 6,5-7,5*4-4,5 µm passt S. albonitens gut. Falls es Einspruch gibt oder Alternativen, die ich übersehen habe, immer her damit.

    Lamellenschnitt

    Basidien 4-sporig

    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    das Absporen der Keulchen hat überraschend gut funktioniert.

    Die beigefarbene Keule hat breit elliptische bis tonnenförmige Sporen 7-9*5-6 µm (nur solche gemessen, die nicht auf dem Kopf stehen).


    mit'm 40er haben die Sporen noch Farbe

    in Öl nicht mehr

    Übersicht


    Basidien so zu isolieren, dass man die beurteilen kann, ob die mit Schnallen verbunden oder verzweigt sind, ist mir nicht gelungen, am ehesten noch diese hier

    von den Kristallen war der hier fast würfelfömig mit KL 11 µm (und oben ist eine Fremdspore dabei von Nr. 2)

    ---

    die weiße Keule hat deutlich kleinere Sporen, 5-7*3 µm, mit seitlichem Apikus und meistens mit Blase

    Basidien habe ich hier auch keine freilegen können, ansonsten auch hier keine Schnallen zu sehen, Trama aus langen Zellen 5-10 µm breit


    LG, Bernd

    Hallo Bernd,


    bei den beiden von dir genannten Arten paßt aber das Habitat so gar nicht zu Claudias Funden.


    Björn

    Hallo Björn, was genau passt Dir da nicht an "Mischwald mit Fichte und Kiefer" - passt doch gut zu Steinpilz, sehr gut sogar. Und aus genau ZWEI Funden ableiten zu wollen, dass die Art nur in Skandinavien vorkommt ist schon sehr mutig, man möchte fast meinen übermutig.


    LG, Bernd

    Nordeloos et al. 2022 beschreiben eine E. calceus und E. perchalybaeum mit blauen Lamellen. Gerade die letztgenannte passt m.E. besser


    [Contributions to the revision of the genus Entoloma (Basidiomycota, Agaricales) in Europe: six new species from subgenus Cyanula and typification of E. incarnatofuscescens]


    LG, Bernd

    Hallo Claudia, in der Literatur zu den Entolomas (in Europa) gibt es noch einige andere mit blauben Lamellen. E. chalybaeum habe ich erst einmal gefunden und da hatten nur die ganz jungen Exemplare einen leicht blauen Schimmer, nicht so wie bei Deinem.


    Schick sieht er ja aus!


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    von Nr. 2 habe ich noch ein frisches Exemplar geholt und eins in jung, das dazugehören könnte

    2a) 10 mm Hut


    Lamelle, Sporen wie gehabt gelblich, 6-9 (10)*4-5, einzelne Cheilozystiden 10*50 µm und größer, Pleurozystiden dünnwandiger, instabil


    Stiel ohne Kaulozystiden, sehr faserig, langgestreckte Zellen 4-12 µm breit

    HDS

    2b) 3 mm Hut

    Lamelle, Sporen gelblich, 5-8 *4-5, einzelne Cheilozystiden - anders geformt als zuvor, was ich mikroskopisch als einzigen Unterschied ansehe

    HDS

    Stiel ohne Kaulozystiden, faserig

    Damit passt Romagnesiella clavus nicht.

    LG, Bernd

    N'abend, am Waldrand gibt es mittlerweile viele Pilze, einige wenige habe ich mir näher angeschaut


    1) eine Mycena mit auffälliger dunkler Lamellenschneide

    Lamellenschnitt, links die farbige Schneide, leider in Luftblase

    mit riesigen Pleurozystiden, bis 90 µm

    Sporen sind nur wenige zu sehen, ~tropfenförmig 8-10 µm lang

    Vielleicht Mycena olivaceamarginata oder aus dem Umfeld

    2) Arrhenia oder so, Hutdurchmesser ~8 mm

    Sporen gelblich, deutlich umrandet, variabel, 7-10*5-6 µm, Basidie ~22 µm lang

    Dazu habe ich nichts passendes gefunden.


    3) Keulchen im Büschel

    Unterm Mikroskop habe ich nicht viel erkannt, es gibt viele kleine Kristalle

    die Basidien, wenn es welche sind, sind um 40 µm lang

    Sporen nur vereinzelt, variabel, 6-9 * 4-6 µm

    die kommt sicher noch öfters unters Glas


    LG, Bernd

    N'abend miteinander,


    das verbliebene Exemplar wurde oder hat sich aus der Erde bewegt und lag jetzt lose am Fundort. Ca. 15-16 mm groß. Also eingesteckt und zerschnitten, innen noch reinweiß (auffällig dicke Peridie), also ohne größere Erwartungshaltung unters Glas geschoben.


    Aber siehe da, alles voller Sporen (~4 µm) und Basidien (glühbirnenförmig) und Sterigmen (9-15 µm), wenn auch farblos.

    Das scheint zumindest dem Arbeitsnamen Bovista tomentosa nicht entgegenzustehen


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, bei erneuter Suche habe ich einige wenige Sporen gefunden, die sind doppelwandig, innen gelb, außen farblos, 4,5-6,5*4,5-5,5 µm, ohne Sterigmata - einzelne Sterigmata konnte ich auch nicht finden, obwohl es da jede Menge Kleinstmüll gibt.


    Zudem waren die dickeren Stränge teils porig, nach innen trichterförmig erweitert.

    Einigermaßen passend und mangels besserer Alternative lasse ich erst mal Wolfgangs Vorschlag Bovista tomentosa als Arbeitsnamen stehen.

    Vielen Dank und beste Grüße,


    Bernd

    Hallo Ulla, vielen Dank für Deinen Kommentar. Damit weiß ich doch zumindest, dass ich nicht irgendwas Offensichtliches übersehen habe. Ich werde die verbliebenen Exemplare sicher weiter beobachten (vielleicht ist sogar Einzäunen angeraten),

    LG, Bernd

    N'abend,


    im Pionierwald, auf sandigem Ameisenhaufen, habe ich heute diesen Stäubling gefunden, der schon vom äußeren Erscheinungsbild her komisch aussieht. Um die 1 cm groß. 3 Stück, wovon einer noch heil ist und hoffentlich reif wird, ein lädierter und einer der von irgendwelchem Viehzeug rausgerissen und aufgerissen war und mein Interesse erweckte, weil das Innere deutlich gelb war. den habe ich eingesteckt. Es sieht aus, als wäre der weiße Teil eine Subgleba, so wie der Pilz zermurkelt ist, glaube ich nicht, dass man da noch einen sinnvollen Schnitte hinbekommt.

    Unterm Mikroskop (alles in Wasser) sieht man vielfache Verzweigungen in Hierarchien. Die dicksten Hyphen sind 10-15 (gelegentlich fast bis 20) µm dick, eher gelbbraun, dickwandig, die dünneren sind knallgelb. Septen und Poren sehe ich eher nicht. Daneben gibt es noch transparente, dünnwandige, farblose, auch verzweigte Hyphen, die dann teils mit Septen. Sporen sind leider noch nicht zu sehen, auch nichts, was mal Spore werden will.

    die dünnsten Hyphen sehen zum Teil gekammert aus

    Dann noch der Versuch, die Außenhülle anzusehen, sehr sandig, aber irgendwann ging es dann doch. Allerdings kann ich damit nichts anfangen.

    Mit der Verzweigung sollte das Bovista oder (wenn man Subgleba annimmt) Bovistella sein. Allerdings sehe ich da nichts passendes. Hat jemand Rat?


    Vielen Dank für's Anschauen und ggf. Hinweise,

    LG, Bernd

    Nein, aber das lindert das Interesse, über Saftlinge nachzudenken oder überhaupt das Forum zu besuchen.


    Mein Argument betraf überhaupt nicht die naturwissenschaftliche Seite der Angelegenheit, sondern eher das "Marketing".


    LG, Bernd

    Hallo Ingo, na diese Fotos von Dir sehen ja den meinigen sehr ähnlich.


    Erstmal habe ich noch die Bilder von Nr. 1 in trocken, oberseits erscheint mir das glatt, wobei die nicht eingekrausten (wie bei rufescens oder ponojensis), sondern eingerollten äußeren Lappenteile das vielfach abdecken bzw. beschatten. Mittig grau, nach außen mit blauem Stich.

    Unterseits fehlen Adern, nur ganz vereinzelt sind die "Aderzwischenräume" zu erkennen. Die äußeren büscheligen Rhizinen sind kaum 1 mm lang, die inneren bleiben auch unter 2 mm.

    Bei Nr. 2 war ich mir nicht sicher, ob das alles zusammengehört, aber wenn ich mir Deine Bilder anschaue, dann sieht man da auch (ganz links mittig und links oberhalb des umgedrehten Lappens), dass die Außenkante nach unten gebogen ist, so wie man das regelmäßig bei canina antrifft. Der gleiche Lappen wie vordem, der war aus irgendwelchen Gründen lose, diesmal so, dass man auch die (ziemlich jungen) Apothecien sieht

    an der Rosette sind teilweise solche nach unten gebogenen Außenkanten zu sehen, aber auch hier mit Rissen


    Ich werde die dann als P. neckeri ablegen, herzlichen Dank!


    LG, Bernd

    Hallo Ingo, hallo Martin,


    vielen Dank für Eure Meinungen. Also Martin hatte Recht, dass die Lappen ziemlich dünn sind und im feuchten Zustand recht labil sind. Allerdings ist das eine Eigenschaft, die selten quantifiziert wird, nur bei P. malacea, habe ich gestern irgendwo gesehen, stand, dass die ziemlich kräftig, um 1,5 mm dick, sein soll. Das trifft hier nicht zu. allerdings meint die hiesige Literatur (1998), dass P. malacea zu den häufigeren Arten zählen soll. Ob das so noch Bestand hat, bin ich mir nicht sicher, da um diese Zeit viele Daten noch standorttreu(Sitz von Instituten, Museen, Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln) erfasst wurden und vielfach nur den Großraum Vilnius widerspiegeln.

    Also eher nicht P. malacea, womit neckeri und hymenina überbleiben, oder irgendwelche neo-Abspaltungen. Im trockenen Zustand, noch keine Fotos, die gibts morgen bei Tageslicht, kann ich keine Behaarung an dem Lappen erkennen.

    Gestern waren die Arten in unterschiedlicher Farbe aufgrund unterschiedlichem Feuchtigkeitsgehalt anzutreffen, weswegen sie mir aufgefallen war. Heute, nach Regen, ist sie ähnlich grün wie rufescens rechts. Dass die gesuchte Art gestern grüner als rufescens und damit wohl feuchter war, würde ich in der größeren Kapazität für Wasseraufnahme sehen (was ja experimentell zu be- oder widerlegen wäre, also jedenfalls die Trocknungsdauer nach Vollbad). Das ist von Nr. 1.

    Die Fotos bringen erstmal keine neuen Erkenntnisse, also jedenfalls für mich.

    Es ist definitv so, dass auf es auf meinen Wiesen, und mehr noch auf den Weiden, mehr Peltigeras werden. Die Beweidung mit Schafen scheint dem sehr zuträglich zu sein, gerade magere Stellen mögen die und knabbern die dort vorhandenen dünnen Kräuter ab (außer so aromatisches Zeug wie Thymian, Dost, Sandstrohblume oder Golddistel), sodass offener Boden bestehen bleibt (mal abgesehen davon, dass der kalkhaltige magere Boden wohl beste Voraussetzungen bietet). Auch die gelegentliche Mahd mit Trommelmäher, der auf dem Boden geschleift wird und deswegen oft als suboptimal bzgl. Tierbestand angesehen wird, gegenüber einem Balkenmäher, scheint nicht zu schaden. Also den Flechten sicher nicht und dem Insektenbestand auch nicht. Zudem ist gerade dieser Bereich etwas höher gelegen (was man hier so Hügel nennt) und in Hauptwindrichtung offen - da das vor 35 Jahren noch Acker war, müssen die ganzen Flechten ja irgendwoher gekommen sein.


    Hier auf Peltigera ein Laufkäfer, Bembidion cf. quadrimaculatum, ca. 4-5 mm groß


    LG, Bernd

    Hallo Daniel,


    warum nennst Du das Moor? Es sind weder irgendwelche moortypischen Pflanzen noch Pilze zu sehen. Also gar nichts, was auf "Moor" deuten würde. Dass konkrete Flurnamen beibehalten werden, auch wenn sie längst kein Moor oder kein Kuh-Damm mehr sind, klar. Aber Du verwendest ja "Moor" als Biotopbezeichnung, nicht als konkreten Flurnamen. Werden die ex-Moore regional bei Dir immer nach als "Moor" bezeichnet?


    LG, Bernd

    Vor einiger Zeit waren es Chaos, Fraktale, Spieltheorie ... Cloud, 3D-Druck, etc. pp. die in Mode waren und durchaus den einen oder anderen Nutzen (oder Schaden) gebracht haben, um dann mehr oder weniger vergessen zu werden - außer von einigen wenigen Fachleuten in den betreffenden Bereichen. Aktuell ist die KI dran. Noch. Dass die auch in die Biologie und Artenbestimmung eindringen soll, sieht man, wenn man sich die Sponsoren hinter iNaturalist anschaut.


    Nehmen wir mal die Entoloma phaeocyathus, zu dem ich kürzlich hier was gepostet habe. Eine KI kann nur Bilder finden, die es irgendwo im Netz oder in der nichtöffentlich eingescannten Literatur gibt. Das ist zu dem Pilz nicht viel, und die wenigen Bilder sind SEHR variabel. Die KI könnte versuchen, anhand der Ortsangaben aus Publikationen, Foren oder eben iNaturalist & Co. eine Probe zu nehmen. Kann sie - theoretisch. Selbst wenn die Koordinaten stimmen, erscheint der Pilz nur alle 3 Jahre für 5 Tage (oder so), angenommen an exakt der selben Stelle. Wie kommt die KI dahin (als Straßenverkehrsteilnehmer oder als Luftverkehrsteilnehmer mit welchem Pilotenschein/Fahrerlaubnis) und findet den Pilz und dann auch wieder zurück ohne auf Privatgrundstück erschlagen oder von einer Kuh überrannt zu werden?


    KI ist momentan vor allem eins - Marketing


    LG, Bernd

    Hallo Martin, man kann das ja nie ganz ausschließen. Aber von der P. hymenina [neckeri] habe ich mittlerweile auch einen ganzen Batzen gefunden. Das sieht schon noch mal anders aus. Nirgends so ganz ohne Adern und eher nicht so hell bleibend. Die Apothecien sind zudem, wenigstens vielfach, direkt am Lappen ansitzend ohne gefingert zu sein. Etwa bei dem zweiten Exemplar sind vier (junge) Apothecien am Rand - da war ich noch mal nachschauen und musste dann den Text korrigieren, weil man die Apothecien auf den Fotos nicht sieht, wenn man weiß dass sie da sind aber erahnen wo. Oberseitig heißt es, dass es da nur vereinzelte/winzige Haare gibt. Von Filz ist da keine Rede "smooth or often thinly scabrid-tomentose with erect hairs especially towards the lobe margins, usually glabrescent in the central part." (Fungi of Great Britain and Ireland). Falls das trotzdem hymenina sein sollte, dann nur in der Variation "neohymenina+". Ich werd die Tage nochmal Bilder von trocken und nass einstellen.


    LG, Bernd

    Moin,


    am Waldrand ist mir mal wieder eine Peltigera untergekommen, die zu den bekannten nicht zu passen scheint. Auffällig ist das Fehlen von Adern unterseits. Oberseits ziemlich glatt. Relativ großlappig fast wie canina.

    die hier ganz links in grünlich

    Wenn ich beim Schlüsseln nach glatter Oberseite gehe, komme ich zu elisabethae, die auszuschließen ist, weil die Rhizinen nicht konzentrisch angeordnet sind. Oder aber zu deren Verwechslungsart P. neckeri, die aber unterseits dunkel sein sollte.


    Also den anderen Weg, mit haariger, rauer Oberseite, dann kommt man zu P. malacea - was ja wahrscheinlich auch die Art ist, die man am ehesten erwartet, wenn man keine Adern unterhalb hat. Allerdings heißt es bei der, dass die nur selten Apothecien habe, was ja hier nun gar nicht zutrifft, und auch das Fehlen von Rhizinen ist nicht zu beabachten. Diese sind ziemlich kurz und büschelig.

    Es scheint vereinzelte Härchen oberseits zu geben (links unten und oben rechts unter dem Apothecium)


    Mit lichenicolem Besatz


    Etwa 20 m noch ein weiterer Flecken, der evtl. dazugehören könnte, diesmal ohne Apothecien,

    LG, Bernd