Beiträge von kruenta

    Hallo allerseits,


    (weil ja demnächst mal wieder eine Sendung an Frank ansteht ...)

    von unterseits an einem toten Kiefernast habe ich mal eine weiße Kruste mitgenommen (die Kiefer selbst, links, lebt noch). Makroskopisch völlig nichtssagend

    hier anscheinend 2 Arten durcheinander

    die Probe von weiter außen, wo nur eine Art war

    Auflicht mit 10er

    aber mikroskopisch mit gigantischen und charakteristisch geformten Cheilozystiden (bis 130 µm) ausgestattet (in 3% KOH). Die Basidien sind 4-sporig. Sporen 5-8*2-3 µm, ~allantoid, mit mehreren Tropfen,

    zwei Tage später weitere Bilder in Melzers, wo diese charakteristischen Cheilos nicht zu sehen sind bzw. anders aussehen

    keine Ahnung, was diese großen Strukturen, die vielfach Kristalle enthalten, darstellen

    und in Kongorot


    Zu dieser Baustelle habe ich so gut wie keine Literatur und tappe daher im Dunklen und bin für Hinweise dankbar,

    Danke für's Anschauen,

    LG, Bernd

    Hallo Uwe, das ist eine der Phellinus-Arten, die so resupinat an Weide wachsen. Meist P. punctatus. Die Fraßspuren gehören am ehesten zu Käfern, da gibt es etliche Arten.


    LG, Bernd

    N'abend miteinander,


    gestern habe ich an ziemlich morschem Roten Holunder (S. racemosa), ohne Rinde, aber noch stehend, in etwa 1 m Höhe einen kleinen dunklen Seitling gefunden, bis 3 mm im Durchmesser, neben bzw. unter der aktuellen Kollektion ist auch noch die vorherige Generation in dunkel und schrumpel zu sehen

    Mit Auflicht

    in Kongorot, keulige Basidien (4-sporig), evtl. etwas schmalere Teile als Cheilozystiden. Die Sporen sind rund, ~5 µm, meist mit Tropfen,

    Hyphen ziemlich blass, mäßig verzweigt, mit Schnallen

    Sporen und sich auflösende Sporen oder was kann das sein?

    die letzteren aber sehr variable in der Größe. Vielleicht hat das ja was mit den von Markus Wilhelm erwähnten Substanzen zum Jagen (RE: Hohenbuehelia cyphelliformis (Berk.) O.K. Mill. 1986) von Nematoden zu tun, die sich in KR gelöst haben?


    Tricholomopsis hatte was aus der Gattung gezeigt ( Resupinatus spec. - wer kennt sich in der Gattung Resupinatus aus?! ) und dabei erwähnt:

    Zitat

    Resupinatus applicatus (das sind nach aktuellem Stand fünf Arten, von denen zwei aus Europa bekannt sind, die aber alle unbeschrieben sind, also abgesehen von R. applicatus s.str. [...]

    Meine Pilze sehen deutlich anders aus als der von Christoph, zunächst die Sporen, ebenso fehlen bei mir die aufgefingerten Hyphen. R. trichotis schließe ich hier natürlich auch aus, der hätte ja oberseits deutlich schwarzes Fell wie hier Zwergseitling


    Bleibt also R. applicatus agg.


    Danke für's Anschauen,

    LG, Bernd

    Hallo Frank, vielen Dank für Deinen Vorschlag. Radulomyces confluens sieht soweit ganz passend aus, falls nicht die Stacheln doch dazugehören.


    Der trockene Fruchtkörper ist weiß. Mit 3% KOH passiert nichts. Mit 20% KOH kann man nach dem Trocknen mit etwas Phantasie ein leichtes Beige erahnen.


    Die Spitzen sind überall sehr lang und dünn und schnallenlos, das gehört schon dazu. Auch sind die Spitzen nicht steril. Auf dem oben gezeigten Bild ist nahe an der Spitze doch eine Basidie mit ganz jungen Sporenbildungen zu sehen:


    Heute habe ich noch welche von den älteren Stacheln geholt (im ersten Post, Bild 3), das sieht in KR so aus, die meisten Mikrostrukturen sind ziemlich verwaschen. Die Sporen sehen aber immnoch genauso aus wie vordem. Andere Sporen sind nicht zu sehen.

    Sporen (hier aus der Kruste) in BWB, die oben gezeigten Kristallansammlungen scheinen sich in BWB gelöst zu haben

    Noch eine Probe mittig von einem Stachel, ebenfalls mit Basidie

    Und schließlich das ganze Büschel unterm Objektiv (Auf- und Durchlicht)

    (Durchlicht)

    Ich halte es weiterhin für wahrscheinlich, dass Spitzen und Krusten zusammengehören. Nur scheint es solche Arten nicht zu geben.


    LG, Bernd

    N'abend,


    zur Ergänzung noch Bilder in Melzers


    Stachelspitze mit langen, unseptierten Hyphen

    in der Nähe der Spitze sind kaum Sporen zu sehen und Basidien nur mit unreifen Sporen

    Probe aus der Kruste - die Sporen sind inamyloid

    Hier sind inkrustierte Zystiden (?) zu sehen


    vielleicht hat Frank 'ne Idee Tomentella

    LG, Bernd

    N'abend miteinander,


    auf dem Stuben einer umgefallenen jungen Kiefer, die vor gut einem Jahr dem Brennholz zugeführt wurde, habe ich dieser Tage eine leicht bläulich graue Kruste und weiße Stacheln gefunden. Heute habe ich einen Beleg eingesammelt. Zunächst hielt ich das für zwei Arten, und hätte bei den Stacheln durchaus Mucronella bresadolae erwartet. Wobei diese Stacheln aber nicht hängen und doch ziemlich aus der Kruste zu wachsen scheinen, wohingegen Fencheltrameten etc. fehlen.

    alte Stacheln

    beginnen hier Stacheln zu wachsen?

    Stachel in KR, die Sporen sind rechtvariabel in Form und Größe, so 8-13*6-9 µm, Q ~1,1-1,8, Basidien meistens septiert, ohne Schnallen, sonstige Hyphen nicht selten mit Schnallen


    Mikroskopisch unterscheiden die sich nicht viel, nur dass in der Kruste Bereiche mit +/- stabförmigen Kristallen vorhanden sind.

    Kruste in KOH



    Ich tendiere jetzt eher dazu, dass das zusammengehört und eine Art ist. Keine Ahnung wo der hingehört.


    Danke für's Anschauen und ggf. Hinweise.

    LG, Bernd

    Hallo Björn, das sieht ziemlich passend aus. In die Richtung hatte ich überhaupt nicht gedacht. Allerdings ist das Wachstum auf Holz eher was seltenes für diese Art (jedenfalls s. str.) und dann auch beschränkt auf Holz das in Bodennähe befindlich ist. In diesem konkreten Fall befand sich die Wuchsstelle vor 5 Monaten noch in 10 m Höhe. Und der umgefallene Stamm liegt an der Stelle nicht mal auf dem Boden.


    LG, Bernd


    N'abend miteinander,


    an einer seit längerem toten Kiefer, die in diesem Sommer umgefallen ist, wächst aus Spechtlöchern ein gelblicher Seitling im Büschel. Das größte Exemplar ist etwa 8 cm breit, die kleineren Exemplare wirken noch sehr jung und nicht entwickelt. Geruch unauffällig. Die Oberseite wirkt filzig, die Lamellen sind herablaufend +/- weiß (bei den jungen Exemplaren gelb), recht dick und verzweigt, nicht gesägt, nur an den Verzweigungsstellen mit Absatz. DEr Stiel ist gelblich. Alles relativ zäh und längs reißend.

    Sporenpulverfarbe habe ich noch nicht. Die Sporen sind etwa 5-7 *3,5-4,5 µm groß, eiförmig bis abgerundet zylindrisch, dickwandig/doppelwandig, ohne Apikulus, hyalin in Wasser, dextrinoid mit Melzers (oder ist die Färbung amyloid?). Zystiden habe ich nicht gefunden. Basidien scheinen 2- und 4-sporig zu sein.

    Lamelle in Wasser

    solche kristallbesetzte Struktur (?) habe ich nur einmal gesehen

    HDS in KOH, fast überall mit großen Schnallen, die Hyphen sind 3-6 µm dick

    Melzers, ist das jetzt dextrinoid oder amyloid?

    Kongorot


    Bisher bin ich nicht mal bis zur Gattung gekommen, bin also für Hinweise dankbar.

    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    vielen Dank für die Vorschläge. An C. anthracinus hatta ich auch gedacht und war über die Illustration aus Bredasola gestolpert, wo zumindest die Sporen sehr gut passen.

    Inwieweit der nach dem Schnee anders aussieht als vorher - vorausgesetzt, der ist nicht erst nach dem Tauen gekommen - kann ich natürlich nicht beurteilen. Die wirkten aber frisch und unbeschädigt. Abgesehen davon, dass ich vor Ort keinen Schleier gefunden hatte und damit erst etwas in Richtung Mallocybe, Innocybe vermutet hatte. Die Temperaturen waren nur so ganz knapp unter Null, gerade so, dass der Schnee nicht taute, der Boden darunter aber nicht gefroren war.


    Ich legen den dann mal unter cf. anthracinus ab.


    LG, Bernd

    N'abend,


    gestern habe ich mir ein dunkelbraunen Lamellenpilz mitgebracht, der nach mal wieder getautem Schnee erstaunlich frisch aussah. Magerer Standort auf Sand, vermutlich etwas kalkhaltig. Als Mykorrhizapartner kommt nur Kiefer in Frage. Wächst in Clustern. Bis 3 cm groß.

    Lamelle

    die Sporen sind gelb, feinwarzig, 7-8*5-6 µm groß


    Vielleicht lässt sich ja mit der späten Zeit, fast Mitte Dezember, nach dem zweiten Schnee, und den Bildern was nähers dazu sagen? Beleg habe ich, ich weiß aber nicht, was bei Cortinarius bestimmungsrelevant mikroskopiert werden müsste.


    Danke für's Anschauen,

    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    an Gras auf 'ner Magerwiese habe ich diesen kleinen (2,5 mm) Becher mitgebracht. Zum Substrat hin verjüngt, aber kein Stiel. Relativ fleischig. Der Rand ist etwas dunkler.

    in Wasser, die Asci sind etwa 160-200 µm lang, Sporen 12-17*6-7 µm, Paraphysen ~3 µm dick, geringfügig dicker am Ende und dort mit Pigment besetzt

    Rand in Melzers, steril

    keine Verfärbung der Ascideckel

    hier eine überdimensionierte Spore


    Am ehesten scheint mir Rutstroemia calopus passend, außer, dass der deutlicher gestielt sein sollte. Aber vielleicht ist es ja auch ganz was anderes.

    Vielen Dank für's anschauen und für Tipps,


    LG, Bernd

    Hallo Frank, den Beleg von gestern habe ich etwa 100 m in einem frisch gewaschenen Glas transportiert, zusammen mit 2 anderen Exemplaren, die aber ganz andere Sporen haben. Das war eigentlich schon das reifste Stück. Eingetrocknet ist der ziemlich dreckig braun geworden.


    Das jetzt ist eine neue Probe, direkt vom regennassen Brennholz aufs Glas befördert. Diesmal in Kongorot. Mit den selben Sporen, die nicht gelb sind. Eine zweite Art von Sporen sehe ich nicht, wobei die wie vordem ziemlich variabel sind.

    Die hier variieren von 5,5-8*3,5-5

    Basidien

    Hyphen, teils wellig, mit schicken Schnallen

    Vielleicht sind die ja wirklich noch nicht reif, könnten die Sporen dann Konidien sein, von der Anamorphe dazu?


    LG, Bernd

    N'abend miteinander,


    auf Kiefernscheiten, die seit einiger Zeit draußen liegen, wächst ein grelloranger Fältling.


    Eigentlich hatte ich erwartet, das als den einen oder anderen Hausschwamm identifizieren zu können, oder eine der Leucogyrophana, aber da scheint erstmal nichts zu passen. Insbesondere da die Sporen in Wasser farblos sind.

    Sporen 6,5-9*4-7


    Halozystiden? nur an einer Stelle gesehen

    In Melzers, Sporen dextrinoid, lange kugelkopfige Strukturen (Zystiden?) vorhanden, Schnallen habe ich nicht gefunden

    Basidien habe ich nur wenige gefunden, soweit erkennbar 4-sporig


    Danke für's Anschauen und ggf. Vorschläge. Tomentella


    LG, Bernd

    N'abend miteinander,

    Ende Oktober hatte ich noch ein reifes Exemplar eingesammelt,

    war dann zunächst davon abgekommen, das näher anzuschauen. Aber heute.


    Größenangaben sind nicht zu revidieren. Sporen sind reichlich vorhanden, fast immer mit Sterigmata.

    In Luftblase ist eine feinwarzige Oberfläche zu erkennen.

    In BWB auch, aber etwas schwächer als in Luft. Alles so, wie es sein soll.

    Das Exemplar, dass ich unreif geerntet habe, ist von filziger Oberfläche und begründet damit die Bezeichnung tomentosa.


    Damit ist das Bovista tomentosa, noch mal vielen Dank an Wolfgang für den Tipp.

    LG, Bernd

    Hallo allerseits,

    Wie hoch ist die keimtötende Potenz des Bipo in Relation zu einem Standardantibiotikum?

    was ist ein/das Standardantibiotikum? Es gibt sicher eine Reihe von vielfach verwendeten Antibiotika, die man Standardantibiotika nennen könnte, aber die unterscheiden sich ja schon in einer Reihe von Parametern, darunter der Bandbreite der Mikroorganismen, die abgetötet oder anderweitig beeinträchtigt werden. Ein vollständig wirkendes Antibiotikum würde auch den Patienten nicht am Leben lassen - denn genau das bedeutet gr. Anti-Bios = Gegen das Leben.


    Am real existierenden Patienten funktionieren die leider oft auch nicht so standardmäßig, entweder weil man nicht weiß, welcher Erreger genau verantwortlich ist, bzw. meistens ist es ja ein Sammelsurium an Erregern, die genau zu bestimmen weit über den Möglichkeiten der normalen Arztpraxis liegen, und ob der vorliegende Stamm ggf. schon gegen das konkrete Mittel resistent ist.


    Dass man bei Naturheilmitteln zusätzlich nicht weiß, welche Wirkstoffe genau wie wirken und in welcher Dosierung macht die Sache natürlich nicht einfacher. Trotzdem gilt, dass ein Patientenbericht ein Datenset im Experiment ist, selbst wenn man nicht alle Randbedingungen kennt. Kennt man selbst bei den besten Doppelblindstudien auch nie ganz genau.


    LG, Bernd

    Hallo Wolfgang, das ist eine gute Idee. Plausibel auch hinsichtlich der Nachbarschaft, die gibt es da reichlich. Die engstehenden Stacheln am Frk. würden dann auf ein frühes Wachstumsstadium und Notreife hindeuten - obwohl sie mir für excipuliforme eigentlich etwas zu lang vorkamen. Und dann wäre da noch die grellgelbe Subgleba, aber da ist Farbe wohl auch so eine Übergangssache - bei reifen Exemplaren habe ich das noch nie in gelb gesehen.


    Mangels Alternativen aber ein guter Arbeitsname. Schlitzförmige Poren sind an anderer Stelle deutlicher zu erkennen

    Vielen Dank,

    LG, Bernd

    N'abend miteinander,


    ich habe mal wieder einen Stäubling, bei dem ich zu nichts komme. Der stammt von der selben Stelle, wie jener hier (Ein Stäubling). Ich bin aber eher der Meinung, dass es was anderes ist. Da stehen sowieso etliche verschiedene Arten durcheinander. Hut und Stiel eng mit Stacheln besetzt.

    17.10.

    Standortbild - es geht um das stachelige Exemplar - zur Vermeidung von Zweifeln, ob es denn nun wirklich dasselbe Exemplar ist

    20.10.

    28.11. nicht nur dass die Stacheln weg sind, auch die Außenhülle am Stiel ist komplett weg, darunter papierartig glänzend, und die obere Hülle ist ganz weg, wie bei L. excipuliforme.

    Subgleba von Gleba farblich deutlich abgesetzt, aber ohne Diaphragma, die Hyphen sehen unterm Mikroskop identisch aus.

    Die Hyphen im fertilen Teil sind gelb, bis max. 5 µm dick, mäßig dickwandig ~0,5 µm, selten verzweigt, ohne Septen, dünner auslaufend, Poren selten. Sporen gelb, stachelig, fast immer ohne Sterigma, vereinzelt freie Sterigmata, teilweise mit Tropfen, 3,5-5 µm

    Subgleba

    Stiel am Wurzelansatz, der leider abgebrochen ist, hier sind die Hyphen farblos


    Danke für's Anschauen. Und vielleicht hat ja jemand eine Idee zur Benamsung.


    LG, Bernd