Beiträge von kruenta

    Hallo allerseits, ich bin jetzt an anderer Stelle, 30 km hin in einer ehemaligen kleinen Kiesgrube, über einen größeren Bestand an P. extenuata gestolpert. Meistens handelt es sich nur um einzelne Lappen oder kleinere Gruppen, selten etwas größere Flächen. Die Lappen sind kleiner als die von P. didactyla, die ca. 100 m weiter auf Sand zu finden war. Apothecien gab es keine.


    Biotop, hier die Böschung, war aber auch an +/- ebenen Stellen zu finden, so über >100 m2


    Hier waren die büscheligen Rhizinen auch auf der Oberseite zu sehen

    Das war der größte Flecken, den ich gesehen habe, links daneben in grün P. ponojenis im frühen Stadium


    LG, Bernd

    N'abend, bei schönem spätsommerlichem Wetter und nach etwas Regen in den letzten Tagen habe ich heute mal einen bisher nicht besuchten Wald in Augenschein genommen.


    a) Nahe an einem Bächlein auf spätmorscher Fichte fand ich diese rosa Koralle, das Innere ist eher orange.

    Die Sporen sind unregelmäßig ellipsoid, ca. 4 * 6 µm, anscheinend glatt. Irgendeine der Ramarias, die auf Holz wachsen, dem Namen nach könnte R. rubella passen. Oder auch nicht.

    b) an irgendwelchen eiszeitlichen Hügelketten (Esker oder Binnendüne, nicht hoch, 10..15 m) wurde teilweise Kies/Sand abgebaut und zwischen den Hügeln gibt es +/- renaturierte Teiche. Auf Kies in Vollsonne daneben kleine (<2 cm) orange Lamellenpilze, die jüngeren mit orangen Lamellen, die älteren eher rötlich

    was wohl irgendeine Cortinarie ist, Baumbewuchs ist klein, es kommen Kiefer, Birke, Weide in Frage. Die Sporen sind glatt, doppelwandig, ockerfarben, 8-10 * 4-5,5 µm groß. Basidien 4-sporig und dann gibt es noch blasige Zystiden

    c) ebenda recht zahlreich Becher im Sand, Geotropa, so bis 1 cm Durchmesser im geschlossenen Zustand, innen weiß

    Freie Sporen gibt es noch wenige, also auch die reif aussehenden in den Asci mit vermessen, 25-17*13-15 µm. Damit kommen entweder G. arenicola in Frage (die sollte eher Sporen mit abgeplatteten Enden haben) oder G. tenuis (Sporenform besser passend, ebenso innen weiß) [ als Literatur habe ich das hier verwendet https://www.researchgate.net/p…VzUGFnZSI6Il9kaXJlY3QifX0 ]

    d) und dann noch kleine weiße Pilze, die aus dunklen Sklerotien auf plastifiziertem Untergrund wachsen, was wohl Collybia tuberosa sein sollte. Ohne Mikrobilder.


    LG, Bernd

    Hallo Frank, vielen Dank,


    die Probe im Döschen sieht mittlerweile so aus, das könnte natürlich auch Schimmel sein, aber ich denke eher, dass das zum Pilz dazugehört, so ähnlich sieht ja bei diesen Fältlingen der Zuwachsbereich aus. Meintest Du das mit dem weißen Rand?

    Aufgrund Deiner Prognose mit der Färbung in Jod habe ich von einem getrockneten Stück noch mal die Sporen angeschaut, viel Sporen waren da nicht mehr da

    in Wasser mittlerweile deutlich blasser als frisch

    und mit KJ-Lösung, auch die wenigen Sporen sind etwas dunkler geworden

    Ich lege das dann als Leucogyrophana mollusca ab.


    LG, Bernd

    N'abend,

    ein paar Bilder mit Größenvergleich, alles im ~100 m Umkreis


    P. cf. extenuata

    Nr. 2

    Suchbild, nur ein Lappen davon sieht aus wie extenuata

    Nr. 1

    Suchbild

    das sind nach meinem Verständnis links ponojensis, rechts rufescens

    pflanzliche Reste mit cf. Bacidia sp.

    P. cf. didactyla

    Nr. 3 auf Ameisenhaufen, Sand, das war die Stelle mit dem lichenicolen Bewuchs Lichenicoler Pilz an Peltigera

    Nr. 4 anderer Ameisenhaufen, Sand

    Nr. 5 auf Eichenborke, Totholz, sonnig

    Nr. 6 auf Fichtenbohle, angekohlt, schattig, seit mindestens 2 Jahren präsent

    LG, Bernd

    Hallo Andy, über diese Gattung war ich schon gestolpert. Bei L. mollusca scheint zumindest die Sporengröße zu passen, die Farbe eher weniger. Und der scheint eher ziemlich dünn zu sein, wie Ps. aureus, nicht mit so dicker fleischigen Schicht. Dass der laut pilze-deutschland Kiefern-Fältling heißt kann man ja noch wohlwollend als Empfehlung interpretieren, trotz einer leichten Korrelation zu den Kieferngebieten in D, die dort gezeigten Sporen und Bilder passen nicht wirklich zu meinen.

    Eher nicht, aber trotzdem vielen Dank für den Vorschlag.


    LG, Bernd

    N'abend,


    von der gleichen Eiche wie das stäublingsartige Ding stammt dieser Fältling. Nur diesmal aus der Kelleretage, am Höhleneingang zu den Untermietern.

    Farblich sehr auffällig, leuchtend gelb. Die Falten orange. Geruch pilzig mit leichter Anisnote.


    Vielleicht käme ja Pseudomerulius aureus in Frage oder irgendwas aus dem Umfeld der Hausschwämme, aber die Oberkante ist konsolenförmig mit deutlicher Tramaschicht.

    Die Sporen sind grellgelb, sowohl in Wasser als auch in Kongorot, +/- eiförmig, 5-7 * 3,5-5 µm groß. Damit passt eigentlich nichts mehr von den genannten.

    Aktuell also ohne Arbeitstitel.

    Vielen Dank für's Anschauen und ggf. Vorschläge.


    LG, Bernd

    Hallo Mausmann, es fehlt ja auch an irgendeiner Struktur, wo Trama und wo Poren sind. Die Außenseite war allseitig so wie auf dem Foto zu sehen. Dass das aussieht, als wären das Fraßgänge, da stimme ich Dir zu, allerdings habe ich keine Raupen, Larven oder Imagos gesehen.


    Bei einer weiteren Probe, ganz vom Rand der Gleba sind nun einige Hyphen aufgetaucht, teils mit Septen oder knubbligen Auswüchsen. Und vereinzelt hat man Sporen mit Sterigmen, damit kann man wohl Schleimpilze ausschließen?


    LG, Bernd

    Für Sauohr nennt Marzell im Index Guepinia helvelloides (also ein Synonym dazu, das ich auch erst nachschlagen musste, Quelle aus Oberbayern) und Peziza sp., wo im Lemma zwar etliche Namen mit Ohr stehen, aber nicht das Schweinsohr, argumentiert wird, plausibel m.E., dass die Ohren für Onotica, die vordem zu Peziza gehörten, gelten würden. Da besteht also schon eine Unsicherheit. Zumal solche Datensammlung Interesse und Kenntnisse an Sprache, Dialekten und den benannten Sachen, in diesem Fall Pilze erfordert - was selten genug vorliegt. Oft heißt es dann nur, dass die Dörfler, die alte Dialektbezeichnungen nutzen, eben keine Ahnung haben und die Sachen "falsch" benennen. Oder wenn es reine Sprachwissenschaftler sind, dann hat man den Eintrag "Begriff XYZ" - 'ein Pilz mit braunem Hut' - weil es davon ja auch sowenig gibt.


    LG, Bernd

    Hallo Steffen,


    es wird nur für relativ wenige Pilzarten überhaupt Trivialnamen geben, bzw. die die es gibt sind Kreationen von Mykologen / Übersetzungen der wissenschaftlichen Namen, keine Trivialnamen im eigentlichen Sinn. Sondern eine Rückabwicklung des Prinzips, dass man universelle Namen für Taxa einführt, um das Chaos der Trivialnamen zu überwinden. Die meisten Trivialnamen decken sich zudem nicht mit den heutigen Taxa, sondern sind meistens viel breiter aufgestellt, enthalten eine Gruppe ähnlicher Arten oder eine Reihe von Arten mit anderen gemeinsamen Eigenschaften, wie Geruch, Heilwirkung, Standort usw.


    Die größte Sammlung von Pilznamen (volkstümlich und frühe Literaturnamen) im deutschen Sprachraum findet man sicher im 5-bändigen Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen von Heinrich Marzell - man erinnert sich, dass bis in die 1970er die Pilze zu den niederen Pflanzen zählten.


    LG, Bernd

    Hallo Ulla, hallo Mausmann,


    vielen Dank, Ulla, an diese beiden Schleimpilze hatte ich gedacht, ich war mir aber nicht sicher, ob da nicht noch weitere von dieser Größe und Bauart in Frage kämen. Lycogala flavofuscum hatte ich vor eingen Jahren auf dem Hof, der ist schon deutlich kleiner und die zwar feste Haut ist nicht sonderlich dick (Staubbeutel → Lycogala flavofuscum)


    Mausmann, wenn schon Porling, dann wären da viel bessere Sachen in Frage gekommen, denn an dieser Eiche habe ich schon Hapalopilus croceus gefunden (Hapalopilus croceus?) und auch Fistulina hepatica. Ein sehr zerfressener Porling könnte zwar innen zu Staub zerfallen sein, aber dieser Staub würde dann doch nicht aus Sporen bestehen.


    das Innenleben bröselt raus wie bei einem Stäubling


    LG, Bernd

    N'abend allerseits,


    innen an einer geschädigten und ausgebrannten alten Eiche in knapp 3 m Höhe habe ich diesen Knubbel 7-8 cm gefunden, was ich zunächst für einen alten Porling hielt. Der Versuch, etwas abzuschneiden misslang aber, da die Schale hart ist, lederartig, ca. 2 mm dick, oberseits samtig, velourartig. Stattdessen kam mir das ganze Gerät entgegen. Konsistenz innen wie Stäubling. Zunächst hatte ich auch noch die Schleimistäublinge in Betracht gezogen, aber die sollten keine dicke Schale haben, oder? Und die fraglichen Arten hätten warzige Sporen. Bilder von der Außenhaut muss ich nachreichen.

    Sporen gibt es jede Menge, leicht gelblich. Hyphen habe ich nicht gefunden (was erstmal nicht viel heißen muss, bei nur einer Probe). Sporen kugelig, doppelwandig 6-10 µm. Daneben gibt es einzelne fast 20 µm große Exemplare, die wie Amphoren aussehen.

    Aktuell habe ich überhaupt keine Idee und hoffe auf Vorschläge.

    Vielen Dank fürs Anschauen, LG, Bernd

    Hallo Ingo, hallo Martin,


    danke für deine Zustimmung, Ingo, bisher sehe ich bei meinen Exemplaren noch keine Langlebigkeit. Bei der Kurzlebigkeit von P. didactyla stimme ich zu, soweit es die Exemplare auf Sand betrifft. Bei denen auf Holz eher nicht, wobei man dazu wahrscheinlich gute Fotoserien braucht, um die Entwicklung der einzelnen Lager zu beurteilen. Bzgl. der Größe kann ich die Bilder ja mal mit Lineal anfertigen. Auf mich wirken die nicht größer als von P. didactyla, was aber bei den wenigen Lappen kaum zu verallgemeinern ist.


    Martin, dass da noch Apothecien kommen glaube ich schon deswegen nicht, weil der Lappen von Nr. 1 ja mittlerweile ziemlich lumpig aussieht, glaube nicht, dass da noch was kommt. Da wo du in deinem ersten Bild die Pfeile drangemalt hast, handelt es sich links oben wohl um ponojensis, das sind keine Sorale, sondern Tautropfen auf Spinnennetz (oder so). Der Pfeil weiter rechts zeigt aber tatsächlich Sorale, der Lappen könnte dazugehören, oder auch nicht. Im zweiten Fall sind wir dann wieder bei widersprüchlichen Angaben, von denen ich eingangs sprach ...

    Auf den Bildern sind mindestens 2 von diesen schwarzen/grünen Flechten zu sehen. Die eine könnte diese recht häufige Bacidia bagliettoana sein (oder so) und dann ist da noch was aus dem Großraum Collema vorhanden (aktuell nicht, da kurz vor Dürre). An Blattflechten mit schwarzen Apothecien mag ich nicht glauben, das ist wohl eher tote Blätter mit den erstgenannten Bacidia. Aber ich schau mir das noch mal an.


    LG, Bernd

    N'abend,


    ich hatte im letzten Herbst schon einen Lappen einer auffällig behaarten Peltigera gezeigt, der wirkte wie P. didactyla. Davon wird als Unterart oder als eigene Art P. extenuata abgetrennt, die, manchmal, eine andere chemische Reaktion haben soll - was ich nicht getestet habe. Weitere Unterschiede sind die auffällig aufgewuselten dicht stehenden Rhizinen und das Fehlen einer Entwicklung von Apothecien. Die beiden letzteren Merkmale scheinen zuzutreffen. Gefunden habe ich davon nur 2 Exemplare bisher, so in 20 m Abstand.

    (Mittlerweile bin ich zu der Auffassung gekommen, dass die Bestimmung [Zuweisung zu einer Art] um so einfacher wird, je weniger Exemplare man hat, denn bei den Hundertschaften hat man fast immer so viele Merkmale, die sich einander widersprechen und letztlich zu keiner Art mehr passen)


    Der Wuchsort ist in beiden Stellen ein Sandhaufen, wohl etwas kalkhaltig, der von Ameisen zusammengetragen wurde, mittlerweile nicht mehr bewohnt, in aufgelassenem 30-35 Jahre Kiefernwald auf vordem Acker.

    Nr. 1

    11.10.23

    10.11.23 die anderen Lappen gehören zu ponojenis, rufescens müsste auch dabeisein

    25.8.24 schon ziemlich gealtert

    Nr. 2

    7.9.24 am oberen Rand rechts ist ponojensis zu sehen

    zum Vergleich D. didactyla an gleichem Ameisenhaufen im 20 m Umkreis mit winzigen Apothecien

    7.9.24

    LG, Bernd

    Hallo Martin, tolle Funde hast du da. Also ich bin da schon bei leucophlebia, die Adern sind doch gut sichtbar, wenn auch nur im weißen Randteil. Ohne diese grünen schon selbst gesehen zu haben.


    Allerdings frage ich mich bei den Peltigera des öfteren, ob das Artkonzept bei den einzelnen Arten nicht von Autor zu Autor genauso stark variiert, wie die Variabilität der Arten. Oder stärker.


    LG, Bernd

    Hallo Noah,


    am grünlichsten von den heimischen Schlangen ist die Äskulapnatter, die nur wenige Vorkommen in Süddeutschland hat. 80 cm wäre dann ein relativ junges Tier.


    Auch Kreuzottern sind sehr farbvariabel, die hab ich schon in blau, grau, braun und schwarz gesehen, vermutlich kann die auch grünlich sein, wobei aber bei grüner Grundfarbe die typische Zeichnung zu sehen sein sollte.


    Für eine entwichene/ausgesetzte Fremdart, im Sommer ja durchaus möglich, scheint dein Fundort etwas weit weg von der Zivilisation zu sein?


    LG, Bernd

    Moin,


    falls ich nicht ein Synonym übersehen habe, hat diese Art es noch nicht ins Forum geschafft. Recht auffällig und fotogen. Falls der Wunsch besteht, versuche ich auch Mikrobilder, ansonsten scheint der makroskopisch bestimmbar zu sein. Pilze-Deutschland hat nur 2 Funde.


    Hier im Verbund mit einer Gallmücke, Didymonia tiliacea

    LG, Bernd

    Hallo Tonio, das mit den Fremdlinks funktioniert aktuell im Forum nicht richtig. Falls Du an einem Computer mit Maus oder Mausersatz arbeitest geht der Klick mit mittlerer Maustaste.

    Ansonsten diesen Link kopieren und den Unterstrich aus http_s entfernen:


    http_s://www.funghiitaliani.it/topic/94014-pycnoporellus-fulgens-fr-donk-1971/


    LG, Bernd

    Safrangelber Weichporling Aurantioporus croceus

    Hallo Tonio, der wächst ganz anders in dicken Einzelfruchtkörpern mit ordentlichen Poren. Ich bin da ganz beim Andy. Außerdem scheint das mir eher Nadelholz zu sein. Was führt dich zu Laubholz?


    LG, Bernd

    Hallo Schrumz,


    an den Kreuzenzian-Bläuling mag ich hier nicht glauben, wobei es schwer ist, den in diesem abgeflogenen Zustand zu beurteilen. Der sollte nicht so kräftige schwarze Flecken haben, diese Flecken sollten nicht so stark weiß umrandet sein, und auch das Durchscheinen der orangen Flecke auf die Vorderflügel würde ich als untypisch bezeichnen.


    Ich könnte mir Polyommatus (Lysandra) coridon vorstellen, den habe ich aber selbst noch nie gesehen, also nur ein ganz unverbindlicher Vorschlag. Vergleiche mal hier

    Lysandra coridon - LepiWiki


    LG, Bernd

    Hallo Christoph,


    eine Holzsauna würde ich das wegen der paar Brettchen ja nun nicht gleich nennen.

    Wenn das Holz da seit 50 Jahren montiert und immer noch in dem Zustand ist, wie gezeigt, dann hast du da eher kein Nässeproblem. Oder hast du die fehlenden Bretter abgemacht, weil sie anfingen zu zerbröseln?

    Das was man da sieht ist wohl Pilzmyzel (oder gar Pflanzenwurzeln), etwas nach Schimmelpilz sieht nur der Fleck in Bild 3 oben aus, aber auch da bin ich mir nicht sicher.


    Meine Vermutung ist ja, dass das ein Keller ist und Myzel/Wurzel von außen eingedrungen sind, und eigentlich gar nichts mit der Sauna zu tun haben. Ach ja, die Sauna wird elektrisch beheizt? Und vermutlich trocken betrieben?


    LG, Bernd