Beiträge von kruenta

    Hallo Christoph,


    eine Holzsauna würde ich das wegen der paar Brettchen ja nun nicht gleich nennen.

    Wenn das Holz da seit 50 Jahren montiert und immer noch in dem Zustand ist, wie gezeigt, dann hast du da eher kein Nässeproblem. Oder hast du die fehlenden Bretter abgemacht, weil sie anfingen zu zerbröseln?

    Das was man da sieht ist wohl Pilzmyzel (oder gar Pflanzenwurzeln), etwas nach Schimmelpilz sieht nur der Fleck in Bild 3 oben aus, aber auch da bin ich mir nicht sicher.


    Meine Vermutung ist ja, dass das ein Keller ist und Myzel/Wurzel von außen eingedrungen sind, und eigentlich gar nichts mit der Sauna zu tun haben. Ach ja, die Sauna wird elektrisch beheizt? Und vermutlich trocken betrieben?


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, diese Rubrik ist ja mittlerweile ziemlich verwaist.


    Von toter Kiefer habe ich mal einen Saftporling mitgenommen, der mittelgroß ist, einen auffälligen, angenehm pilzlichen Geruch aufweist und etwas weniger zäh als Leder ist ohne auffälligen Geschmack, bestenfalls etwas süßlich - jedenfalls nicht bitter oder scharf. Oberseits fein behaart. Auf Druck verfärbt der sich ins Rotbraune, ansonsten ist der Schnitt gelblich weiß mit deutlich erkennbaren Wachstumsschichten, an der Luft leicht gelblich/ocker nachdunkelnd. Mit KOH 20% sofort braun. Mit dem handgestrickten ca. 3% KOH die gleiche Reaktion nur deutlich langsamer. Poren 2-3 je mm, ~2 (max. 4) mm lang

    links der Schnitt nach einigen Stunden, rechts - weißlicher - ein frischer Schnitt

    KOH 20%

    Unterm Mikro habe ich nicht viel gesehen, Nur 2 Sporen, die dazu gehören könnten, 4*2 µm, bohnenförmig und sonst Hyphen 2-2,5 µm

    Es gibt ja eine ganze Reihe von rötenden Saftporlingen, von denen einige auch ein Porträt im Forum haben, allerdings habe ich da die geruchlosen ausgeschlossen und bei Postia guttulata heißt es, dass es keine Reaktion auf KOH gibt. Sodass ich erstmal auch keinen Arbeitstitel habe. Vielen Dank fürs Anschauen und ggf. zweckdienliche Hinweise.


    LG, Bernd


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, zu Nr. 4 habe ich weitere Belege geholt. Die sind jetzt schon deutlich am Altern mit rotbraunen Spitzen. Insgesamt mit unter 20 mm Höhe kleiner als in der Literatur genannt.

    Die spezifisch geformten Basidien habe ich nicht gefunden, aber beim zweiten Anlauf wenigstens Sporen, mit 11-13*5 µm etwas kleiner als in der Literatur genannt. Etwas asymmetrisch, wie von Schild in den Pilzbriefen für var. helvella (https://wwwuser.gwdguser.de/~rjahn/Pilzbriefe/PB_Bd_8_14.pdf) gezeigt, sowohl mit Blasen als auch feinpunktiert.

    Alles in allem ganz gut zu Tremellodendropsis cf. tuberosa passend.


    LG, Bernd

    Hallo Karl, vielen Dank für deine Erläuterungen und die Beispielbilder.


    So wie beschrieben bin ich vorgegangen, zunächst einen dünnen (ob das den Anforderungen eines erfahrenen Mikroskopieres an "hauchdünn" darf natürlich in Frage gestellt werden) Schnitt von der Lamellenkante gemacht und diesen nur leicht angedrückt und zur Übersicht angesehen (allerdings ohne Fotos) und dann nach kräftigem Quetschen die Einzelheiten angesehen. Also solche reinen, sterilen Bestände an Zystiden hatte ich da nirgends gesehen. Aktuell sind keine jungen Exemplare mehr da, aber ich gehe davon aus, dass der nochmal einen Schub im Herbst haben wird.


    LG, Bernd

    Hallo Karl, danke für die Erläuterung. Sowas habe ich in der Tat nicht gesehen und wenn die von der Größe her ähnlich bei bei serratula sind, dann müsste man das ja schon mit Makrofotos sehen.

    Heute habe ich noch Sporenpulver aus dem Abwurf angeschaut und eine stark gequetschte Lamellenkante in Kongorot - es gibt da schon vereinzelt abweichend aussehende Zellen, aber nicht so wie auf Karls Fotos.

    nach Ausmessen der Extremwerte bin ich dann bei (7) 8-10 (11) [oben links im Bild die ganz lange Spore] * 5-6 (7) µm


    ich hab die Bilder mal mit Buchstaben versehen, falls jemand dazu kommentieren möchte

    a)

    b)

    c) gelegentlich septiert

    d)

    e) blasenförmige Zystide

    f) gesellig mit Basidien

    g) vereinzelt gibt es solch langen, schlanken (~4-5 µm) Strukturen mit eingeschlossenen Tropfen/Blasen

    h)

    Ich muss damit zwar meine Aussage, dass es keine Zystiden gibt, revidieren. Aber sie sind nicht so, wie es bei porphyrogriseum sein sollte.


    LG, Bernd

    Hallo Claudia, danke für den Vorschlag.


    E. porphyrogriseum hatte ich zwischenzeitlich schon als Arbeitsname erwogen und makroskopisch scheint der ja gut zu passen, aber die dänische Seite schreibt

    "med små sporer og en steril æg med tenformede cystider" svampe.databasen.org was etwa "kleine Sporen, sterile Lamellenkante und spindelförmige Zystiden" heißt. Während mir bei der "sterilen Lamellenkante" noch nicht ganz klar ist, wie das gemeint ist, aber wohl "ohne Basidien und folglich ohne Sporen", habe ich spindelförmige Zystiden nicht gesehen.


    Ein Zitat aus Brandrud et al. 2023

    "With more than 1000 collections sequence-verified, it is tempting to think that we now have documented most of the Cyanula species

    truly occurring in Norway. However, we still find new species to Norway and new to science almost every year, and we still find species in

    new regions and in new habitats, so it is too preliminary to draw firm conclusions about the true number of species and their ecology and distribution."


    spricht wohl dafür, dass da mit den Arten noch Raum nach oben ist. Aber E. porphyrgriseum agg. mag wohl als Arbeitsname geeignet sein.


    Da ich vorhabe, in diesem Jahr die CHEGD von dieser einen Wiese zu dokumentieren, kann es sein, dass ich zum Ende des Jahres was sequenzieren lasse - falls ich nicht unterwegs die Lust verliere ...


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,

    zu Nr.4) habe ich einen Arbeitstitel, der da lautet Tremellodendropsis tuberosa und zum Beispiel hier (Tremellodendropsis tuberosa) gezeigt wurde. Weitere Bilder dazu

    Mikroskopisch habe ich nicht viel gesehen, der dürfte noch nicht reif sein.

    zu Nr. 1) muss ich einiges revidieren. Also zunächst gehört der wohl mittlerweile zu subg. Cyanula, und dann ist der Hut nicht bläulich, sondern braun, der Blaustich kommt da immer durch die Reflexionen vom klaren Himmel rein und der Fotoapparat möchte zudem automatisch mehr Blau haben ...

    Weiter vermutlich in sect. Cyanula - Brandrud et al. 2023 (Entoloma subg. Cyanula in Norwegen) enthält leider keinen Schlüssel

    Lamellenkanten fertil, keine Cheilozystiden (jedenfalls keine, die sich von den Basidien unterscheiden), keine Schnallen, Pigment in der HDS intrazellulär, Sporen 8-10*6-7 µm. Damit kann man immerhin schon einige Arten ausschließen.

    Lamellenkante rechts

    mittig in Lamelle

    HDS

    LG, Bernd

    Moin, seit wenigen Tagen zeigen sich erste Wiesenpilze auf der Mähwiese, teils +/- bekannte, die in den letzten Jahren schon an den gleichen Stellen zu sehen waren (und die ich im Forum gezeigt hatte).


    1) eine Entoloma, die in einer kleinen "Kuhle", wie sie entsteht, wenn Fuchs nach Regenwürmern, Larven & Co. buddelt, schattig wächst

    Hut bis 2 cm, faserig, mittig eingedellt und etwas dunkler, braun mit leichtem Blauschimmer. Stiel ca. 4 cm, grau, allenfalls in Hutnähe mit etwas Blautönen, unten weißer Belag, hohl nur unmittelbar am Hut. Auffallend viele Zwischenlamellen, Lamellen frei. Sporen 8-9*6-7 µm. Basidien 4 sporig, ca. 40 µm lang. HDS mit scharz/braun pigmentierten. Der gehört wohl zu Leptonia - mit dem Schlüssel von 2014 für die Leptonien komme ich aber zu keinem Ergebnis.

    2 Tage später (heute) wirkt der Hut der verbliebenen Exemplare stärker bläulich



    2) unweit eine beige-graue, geschuppte Entoloma, wohl griseocyaneum.

    Hut bis 4 cm, braun beschuppt, Stiel bis 6 cm, ohne Blautöne, hohl über die ganze Länge. Sporen 8-9*6-7 µm.

    3) grellgelbe, ausblassende, spitze Hygrocybe, wohl acutoconica

    variabel in der Größe, gesellig, 30+ in einem m2






    4) heute erst gefunden, eine weiße Koralle, die in trauter Eintracht mit Nr. 1) in der "Kuhle" wächst, bisher noch kein Beleg mtgenommen


    LG, Bernd

    Hallo, Scleroderma areolatum hätte aber einen deutlich erkennbaren Stiel, den würde ich hier ausschließen.

    Ich bin da auch beim dickschaligen für das gezeigte Exemplar,


    LG, Bernd

    N'abend miteinander,


    da am Wuchsort dieser Koralle auch anderes Interssantes zu finden ist, war ich das Jahr über immer mal wieder dort. Mittlerweile sind neue Korallen an exakt der selben Stelle vorstellig geworden (weswegen ich davon ausgehe, dass es die selbe Art ist), aber anscheinend noch unreif, denn ich kann unterm Mikro weder Sporen noch Basidien finden.

    Bilder von vor Ort 1.8. d.J.

    Bilder vom Beleg 3.8.



    LG, Bernd

    Hallo Martin, für canina ist mir das da viel zu feucht und dunkel. Außerdem sehen meine "normalen" canina von der Magerwiese anders aus. Aber wie auch der BC-Schlüssel schreibt - da ist taxonomisch sehr viel unklar. Die verschiedenen Schlüsel finde ich teils widersprüchlich oder indifferent, mit sehr viel Freiraum für Interpretationen und die Entwicklung eines persönlichen Artkonzepts - teils im Widerspruch zu Schlüsselkriterien. Ich hatte letztens mal geschaut, was es an Sequenzierungen von Peltigera in der Region gibt.

    Etwas älter ist Miadlikowska et al. 2000 (die Dame stamm aus Polen) https://www.researchgate.net/p…nZSI6InB1YmxpY2F0aW9uIn19

    neuer Jüriado et al. 2017 aus Estland https://www.researchgate.net/p…nZSI6InB1YmxpY2F0aW9uIn19

    Da werden eine ganze Reihe von Arten genannt (vermutet), die in den Schlüsseln gar nicht enthalten sind, wie neorufescens, neocanina oder fuscoponojensis


    Apropos membranacea, hast du dir die Bilder von Ingo-Sennepeilz dazu angeschaut? RE: Vermutlich doch nicht Peltigera membranacea


    LG, Bernd

    Moin moin, habe dieser Tage noch mal nachgeschaut, und bin zu dem Schluss gekommen, dass der erste Beleg, der unter 2) [2a] gezeigt wurde, doch P. praetextata zeigt, mit einfachen unverzweigten Rhizinen

    Deutlich abweichend davon P. membranacea [2b], wenigstens unterseitig. Von der Größe und dem Gesamteindruck von oben her nehmen die sich nicht viel.

    rechts am Rand ist noch eine andere Art mit kleineren, oben glatten Lappen

    LG, Bernd

    Hallo Martin, da du ja nun sowohl Kandidaten für neckeri und hymenina gezeigt hast - ist dir dazu aufgefallen, dass die eine Art eher recht dünne Lappen ("Thallus relativ schlaff - wenn dicklich und starr siehe P. neckeri" Wirth et al.) hat und die andere eher dickere?


    Meine glatten Exemplare waren alle eigentlich relativ dünn, ungeachtet aller sonstigen Unterschiede.


    LG, Bernd

    Hallo Martin,


    nach einigen verregneten Tagen hab ich mal gezielt nach möglichst grünen Peltigeras Ausschau gehalten, zum Vergleich eingepackt und gebadet habe ich eine rufescens. Die wird schon ähnlich grasgrün - also dürfen auch normale Nostoc Peltigeras das, so grün zu werden ...


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    aktuell hatte ich mir den Beleg 2b) noch mal näher angeschaut, um diesen mit diversen Neufunden zu vergleichen.

    Trocken sieht der so aus

    Nass so


    Auffällig sind die relativ erhabenen weißen Adern und die flaschenputzerartigen Rhizinen, die Ingo ( Sennepilz ) hier erwähnt und gezeigt hatte RE: Vermutlich doch nicht Peltigera membranacea auch sonst passt der gut zu den Angaben zu P. membranacea, womit ich den nun so abgelegt habe.


    LG, Bernd

    N'abend, in der Sandgrube hatte ich auch eine lädierte Peltigera gefunden, die in Vollsonne auf der Fahrspur rumlungerte. Grau und unscheinbar, relativ mickrig. Verdacht auf rufescens.


    Trotzdem habe ich mal versucht den Sand abzumachen und die Adern und Rhizinen freizulegen, was sich am besten im Wassereimer machen ließ. Und Überraschung - das Ding wurde grün.


    Stellt sich die Frage, ist das jetzt eine der grünen Peltigeras (aphtosa, leucophlebia, venosa) oder doch nur eine abartig grüne Variante von was anderem. P. venosa scheidet aus wegen der sattelförmigen Apothecien. Die anderen beiden Arten, von denen eine (welche der beiden erkenne ich aus den Fotos nicht) im Forum mal von Kauz gezeigt wurde Apfelflechte - Peltigera leucophlebia ? sollten Cephalodien haben (können die auch ohne?) und eigentlich an schattigen, feuchten Orten wachsen. Die Unterseite mit den sehr dunklen Adern würde dann auf P. leucophlebia deuten. Man müsste dann in den Lappen Grünalgen finden.

    Können irgendwelche anderen Peltigeras so grün sein?


    LG, Bernd

    Hallo Martin, ich hab aber nichts von der Flechte mitgenommen. Bei Gelegenheit fahre ich da schon mal wieder vorbei. Wie gesagt, war ich davon ausgegangen, dass man die Flechte mit dieser typischen schwarzen Umrandung makroskopisch ansprechen kann. Wahrscheinlich kann man das auch, wenn man sie schon mal gesehen hat.


    LG, Bernd

    Hast du geschaut, ob du noch ander Flechtenlager in der Nähe finden konntest, die vielleicht schon Apothecien gebildet haben?

    Hallo Martin, ich habe da eigentlich ganz woanders gesucht. Ich halte das für irgendwas aus dem Großraum Lecanora und die beigefarbenen runden Teile in der Mitte für die Apothecien.

    LG, Bernd

    Hallo Martin,


    Du meinst dieses Buch, baumwachsende Flechten in Estland? https://www.myko-service.de/p/…c-macrolichens-of-estonia Ne, das habe ich nicht, und das würde wohl auch nicht weiterhelfen.


    Also Feldsteine gibt es ja schon hin und wieder und in Fundamenten, Friedhofsmauern oder Grabsteinen durchaus auch welche, die schon länger unbewegt sind. Dazu kommt der Betonbewuchs, die Asbestarten und die Ziegelstein- und Silikatsteinarten. Da kommt schon was zusammen :D Zudem unterscheiden sich die Findlinge natürlich von der Herkunft, was sicher für einige Variabilität sorgt.


    Es gibt zwei Bände zu litauischen Flechten, die habe ich aber nicht, und die verfügen auch nicht über Fotos.


    LG, Bernd

    Hallo Martin, da waren zwei von diesen Rosetten vor Ort. Eigentlich war ich der Meinung, dass ich die Flechten Deutschlands durchblättere und mir so eine charakteristische Art ins Auge springt. Oder mit Bildersuche bei einer Suchmaschine der Wahl - die zwar korrekt erkannt hat, dass es um Flechten geht - aber nichts ähnliches liefern konnte.


    Hier kann man erahnen, dass es zwei solcher Rosetten sind, eine Handbreit unterhalb der großen grauen Rosette oben. Der Stein sieht für mich aus, als läge der noch nicht länger als 5...10 Jahre im Freien. Die Sandgrube selbst wird seit mindestens 50 Jahren genutzt, kommunal - deswegen ohne Aufpasser und Zäune. Noch.

    Weil der Stein so frisch im Freien liegt, denke ich nicht an irgendwas seltenes (es gibt hier nämlich kein Gestein, also Felsen gar nicht, und die paar Steinchen, die es so gibt, das sind ausschließlich eiszeitliche Findlinge).


    LG, Bernd