Beiträge von kruenta
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Hallo Frank, ja, die Nadeln rechts sind Kiefer, die Nadel oberhalb ist Fichte. Es handelt sich bei diesem Waldstück um eine kleine Insel, wo der mineralische Boden so gerade noch über der Wasserlinie liegt (mitten im Moor gibt es einen größeren primären See, also einen, der seit Beginn der Moorbildung besteht und nicht erst sekundär durch Risse im Moorkörper entstanden ist) und zentral noch nicht mit Torf überdeckt ist, da gibt es denn neben Hängebirken auch etliche Fichten, Zitterpappeln, vermischt mit den dann ins Moor übergehenden Moorbirken und Kiefern. Bilder von dem Biotop habe ich sicher auch, müsste ich aber suchen. Latsche und Lärche haben wir hier nicht, jedenfalls nicht einheimisch.
Kategorisch ausschließen, dass es sich nicht doch um Kiefer handeln kann, will ich aber nicht. Wobei ja auch Fichtenrinde sehr verschieden daherkommen kann, in dendrologischen Werken findet man da schon diverse Formen, die sich allein an der Rinde unterscheiden. Ich belasse es bei dem cf.
Im Prinzip ist es ja, so, dass man beim Fotografieren eigentlich schon eine Vermutung haben muss, welche das Art das sein kann, welche Merkmale man prüfen muss oder lieber nicht. Viel mehr versuche ich mit der Durchsicht meiner alten Fotos auch nicht zu erreichen, als einen Überblick zu bekommen, welche Arten wo in Frage kommen.
Also vielen Dank für Deine Erläuterung,
LG, Bernd
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Hallo Pablo, danke für Deine Sicht! Das hat mich auch sehr verblüfft, als ich das gelesen habe, dass der häufiger sein soll, als FomPin, allerdings weiß man ja oft bei absterbenden Bäumen, die innen faul sind, nicht, welcher Pilz denn da nun gewütet hat. Die Fäule ist da, aber Fruchtkörper sind keine zu sehen, außer dass nach dem Fällen ziemlich schnell alle Stubben mit Bovisten oder Hallimasch voll sind, die aber nicht die Verursacher sind. Da gibt es aus forstwirtschaftlicher Sicht natürlich ein anderes Herangehen, die interessiert nicht der Frk. sondern die Fäule. Das gleiche Buch nennt als Synonym zu Ph. crysoloma auch Ph. pini var. abietis. Die Ähnlichkeit ist schon klar. Unstrittige Ph. pini habe ich übrigens 50 m hin an einer alten Kiefer - hatte ich auch schon Mal gezeigt. Vermutlich läuft es darauf hinaus, dass es auch verschiedene Konzepte von Ph. crysoloma gibt?
Anbei ein Bild von Ph. pini, sowohl die Form als auch die Poren unterscheiden sich schon, wobei das vermutlich im Rahmen der Variationsbreite wegzudiskutieren wäre.
LG, Bernd
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Hallo allerseits, auch diese Bilder sind schon etwas älter. Das Substrat ist Fichte und der Standort ist irgendwo am Moorrand. Ich vermute Phellinus chrysoloma. Einem Buch über die Forstschädlinge "Miško fitopatologija" (2006) entnehme ich die Behauptung, dass "Fomitopsis pinicola im Vergleich zu Ph. chrysoloma ein seltener anzutreffenden Braunfäuleverursacher ist". Was im Umkehrschluss bedeuten würde, dass es eine extrem häufige Art sein soll, die aber vielleicht nicht häufig fruktifiziert?
Die Bilde sind von Ende April.
Danke fürs Anschauen,
LG, Bernd
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Hallo Pablo, interessanter Gedanke. Wenn man berücksichtigt, dass die innen im hohlen Baum wachsen, sind sicher auch die Lichtverhältnisse etwas anders.
LG, Bernd
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Ach ja, die obigen Bilder sind von Anfang Mai.
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Hallo, aus dem Fotoarchiv habe ich diesen Pilz herausgepickt, wo ich keine Idee habe. Das Substrat könnte Fichte sein, jedenfalls kenne ich diese von Ameisen gebastelten Höhlen so eigentlich nur von Fichte. Zum Vergleich 2 aktuelle Bilder ähnlicher Struktur, die sicher von Fichte sind. Oder sieht jemand irgendwas, das gegen Fichte spräche. Diese Bilder stammen ausnahmsweise Mal nicht aus der unmittelbaren Umgebung.
Vielleicht aber auch weiches Laubholz, Linde?
Von Ameisen erschaffene Wabenstruktur, einer Fichte entnommen. Jetzt liegend, im Baum waren die hochkant angeordnet.
Danke für's Anschauen und für Vorschläge.
LG, Bernd
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Hallo, was ich mich frage - wenn es so selten Brände gibt und in DE ja mittlerweile (überall oder nur in einzelnen Bundesländern?) auch Gartenfeuer verboten sind. Und der maximale Brand sich auf Grillkohle im Grill beschränkt. Woher kommen die Sporen dieser Arten? Wie lange sind die lebensfähig und wo überleben die?
LG, Bernd
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Ein typischer Fall von contradictio in adiecto. Nachdem behauptet wurde, dass "alle maßgeblichen Stimmen aus Wissenschaft und Politik sie exakt so vorhergesagt haben" (implizierend, dass maßgebliche Stimmen genau die sind, die das so vorhergesagt haben, als typischer Zirkelschluss), impliziert dies außerdem, und zwar schon ziemlich explizit, dass schuld daran diejenigen sind, die nicht auf die maßgeblichen welchen gehört hätten, denen es an Vernunft mangele, die Weitsicht der maßgeblichen welchen zu erfassen. Um abschließend jovial einzuräumen, also wir wollen ja keine Schuldigen suchen (aber wissen wer Ihr seid).
Mein heute angeliefertes Pilzbuch hatte ein Lesezeichen von Orwell (ein heimliches Zeichen von Winston auf der Suche nach Mitverschwörern?) dabei - da haben die maßgeblichen wohl nicht aufgepasst.
LG, Bernd
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Hallo beli, das ist eindeutig im Vergleich. Da lag ich dann wohl falsch. Danke für die Korrektur.
LG, Bernd
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Hallo allerseits, wenn ich es richtig verstanden habe (ohne dazu bisher Primärliteratur gelesen zu haben), dann lässt sich dieser Pilz nicht makroskopisch von den anderen grauen Feuerschwämmen unterscheiden, sondern nur nach Substrat oder Sequenzierung. Nun, das mit dem Substrat ist leicht. Wobei der Pilz sich dennoch, gemessen an der Menge an Moorbirken, rar macht.
Zunächst zum Vergleich eine Hängebirke (B. pendula), wo die Rinde schnell aufreißt, und es kräftige Borke gibt.
Im Vergleich dazu wird die Moorbirke (B. pubescens) nicht grob borkig, sondern bleibt relativ glatt und insgesamt deutlich weißer.
Zu diesem toten Stamm, der abgebrochen ist, gehören ferner diese Bilder
den Pilz oben am Stumpf habe ich natürlich nicht geprüft, aber an der abgebrochenen Krone gibt es mehrere in verschiedenen EntwicklungsstadienSehr schick auch im Schnitt, samtig, mit gut sichtbaren "Jahresringen"
Und als Bonus ein Hexenbesen vom Nachbarbaum
LG, Bernd
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Hallo Roberto,
in welchem Park denn da? Rotehorn?
LG nach MD, Bernd
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Danke Matthias, FN ist natürlich eine solide Quelle aus einer geeigneten Region. Mangels Alternativen scheint dieses Graublatt derzeit ohnehin der einzige halbwegs plausible Arbeitstitel zu sein.
LG, Bernd
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Hallo Pablo, das mag ja richtig sein. Aber wenn das im Kontext steht "IX-X, häufig" (Conspectus florus Agaricalium LT-LV-EE ) dann greift das Argument, es sei ein seltener Pilz mit zu wenig Daten nicht mehr, zumal LV und EE noch mehr Moore haben. Natürlich ist das kein Ausschlusskriterium, aber die Angaben aus einer Region wo der Pilz als häufig bezeichnet sind, sind dann schon vertrauenserweckender als solche aus der Wikipedia. Eine aktuelle(re) lettische Pilzwebseite meint auch IX-X, etliche weitere Quellen aus LV meinen auch häufig.
LG, Bernd
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Hallo Matthias, den hatte ich mir auch angeschaut, aber da stört eigentlich die Jahreszeit. Je nach Quelle von Frühsommer bis Spätherbst (pilzsuche123) oder auch nur IX-X (checklist für LT-LV-EE). Dass die englische Wikipedia hingegen behauptet, Frühling bis Frühsommer - ohne Quellen - würde ich da eher ignorieren.
Die Schwärzung könnte eine Alterserscheinung sein. Aber da der Frühling hier sowieso später und im Hochmoor nochmal deutlich später beginnt, weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll.
LG, Bernd
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Hallo Andreas, also Holz kann man an der Stelle ausschließen, Holz würde man sehen, selbst wenn es schon komplett von der Torfmoosdecke überwachsen wäre - das geht sehr schnell, und man kann das in diesem Moor hervorragend studieren, da wo es 2000 einen größeren (200 ha) Brand gab - denn dann würde sich die Vegetation schon unterscheiden. Biomasse im weiteren Sinne ist natürlich vorhanden, zu 100%, das haben Hochmoore so an sich. Vielleicht reicht ja ein verholzter Stengel von Moosbeere oder Andromeda aus? Falls ich den Mal wiederfinde, kann ich mir das gern anschauen.
LG, Bernd
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Hallo allerseits, auch dieses Pilzfoto ist schon älter, es wurde ganz in der Nähe und zur selben Zeit gemacht, wie die gestern gezeigten Fotos von Pseudoplectana sphagnophila. Wie meistens habe ich keine Angaben zu Geruch und Geschmack, von mikroskopischen Angaben ganz zu schweigen. Allerdings sollte der Standort im Hochmoor an feuchterer Stelle und der Zeitpunkt Mitte Mai die Auswahl schon erheblich einschränken. Gehe ich richtig in der Annahme, dass man hier aus der Verfärbung der Lamellen auf die Sporenfarbe schließen kann?
Ich würde auf Entoloma tippen.
Danke für's Anschauen und VG, Bernd
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Jetzt sind die Bilder zu sehen, fallen aber ganz sicher nicht im meine derzeitigen Kompetenzen.
LG, Bernd
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Hallo Till,
ich wohne in Litauen, und alles was ich bisher hier gezeigt habe, stammt daher. In einem Einzelhof in der Nähe eines größeren Moores, von dessen Randbereich ich kürzlich ein paar Impressionen zeigte Kurzer Ausflug ins Moor.
In der Unterschriftszeile, unter dem Namen, steht denn auch "Pilze aus Litauen", habe ich auch nicht gleich gefunden, wie man das macht.
Da ich mich in den letzten Jahren mit anderen Themen beschäftigt hatte und Pilze (und vieles andere) nur so nebenbei fotografierte, komme ich jetzt dazu, die außerhalb der Saison aus dem Fotoarchiv hervorzusuchen und mit tatkräftiger Hilfe der Forenten zu identifizieren. Die Moore aus Südbayern kenne ich nur aus den Erzählungen und Papers der Odonatologen - den diesbezüglichen Arten zufolge gibt es da wirklich schicke Biotope.
LG, Bernd
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Hallo, nein, das ist kein Chaga. Sondern eine Fehlbildung am Baum, Grauerle vermutlich, die aber wohl auch durch einen Pilz oder eine andere Krankheit verursacht wurde.
LG, Bernd
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tatsächlich, besonders für Hellseher
Deine Bilder sind nämlich nicht zu sehen,
LG, Bernd
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Hallo, das mit den Kategorien der RL wirkt aber auch dahingehend, dass man nach solchen seltenen Arten intensiver sucht, die mehr publiziert und dann relativ schnell auch neue und solidere Erkenntnisse zur Verbreitung und wie, wo und wann man suchen muss, gewinnt. Anschließend kommt es zur Neubewertung, die meist nichts mit irgendwelchen natürlichen Tendenzen zu tun haben - hier vielleicht schon durch die Naturschutzbeweidung mit ansonsten wilden, ungenutzten Pferden. Und da kommt es halt vor, dass manche seltene, aussterbende Art plötzlich gar nicht mehr selten ist. Da kann man dann sagen, dass die RL ihre Aufgabe erfüllt hat.
LG, Bernd
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Hallo allerseits,
der wurde soweit die Suche korrekt ist, noch nie im Forum gezeigt. Habe ich heute gerade gefunden im Fotoarchiv. Der offizielle Erstfund der Art im Land datiert von 2009, meiner auch. Kurioserweise stammt der von einer Führung, wo ich Macrofotografen durchs Moor führte, von denen aber anscheinend niemand auf dieses Objekt aufmerksam wurde. Naja, die Highlights waren Saturnia pavonia im Pärchen, und weniger fotogen, aber deutlich seltener Macaria carbonaria.
Natürlich ist da nichts mikroskopisch abgesichert, aber was soll'n das sonst sein? P. nigritella kenne ich gut, die habe ich praktisch auf'm Hof, die war in den letzten schneearmen Jahren schon Ende Februar zu sehen. Im Vergleich dazu soll P. sphagnophila tiefer sein, das passt.
Aber macht Euch selbst ein Bild:
LG, Bernd
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Hallo, bei der Bilderdurchsicht bin ich doch tatsächlich auf eine vermutlich durch Exobasidium verursachte Verfärbung bei Sumpfporst gestoßen. Da soll es ja E. ledi geben, aber die scheint anders auszusehen. Schon klar, dass da mit einem Bild nichts ist mit bestimmen, aber zeigen kann man es ja Mal. Die Raupe ist ein Brombeerspinner (Macrothylacia rubi), recht häufig im Moor anzutreffen. Im Vordergrund sieht man noch die Krähenbeere (Empetrum nigrum).
LG, Bernd