Beiträge von kruenta

    Hallo, vom gleichen Ort und Datum wie die gestrige Anfrage ein Helmling, der seit Ewigkeiten unbestimmt im Archiv schlummerte. Da der ein Spätherbstpilz zu sein scheint (mein Bild stammt aber schon vom 26.9.2010, jedenfalls von einem moorigen Standort), ist es sicher an der Zeit, den zu zeigen. Björn hatte den im Oktober ja auch. Wie ist denn eigentlich der Stand mit der Artenaufspaltung, also mit M. adonis s.l. wird man wohl richtig liegen und makraskopisch nicht viel fasch machen können?

    LG, Bernd

    Hallo allerseits, da die Anfragen zu Pilzen mittlerweile knapper werden, traue ich mich Mal, etwas aus dem Fotoarchiv einzustellen. Vom 26.9.2010 aus einem naturnahen Wald auf 'ner Moorinsel (eine Insel im Moor), vielleicht Fichte. Mehr Bilder davon habe ich leider nicht. Von dem Tag dürften es locker Bilder von 100 Arten gewesen sein, da blieben nur noch je 1, 2 Bilder pro Art.

    Danke für's Anschauen und für Kommentare und Wegweiser,

    LG, Bernd

    Hallo Carina,

    Koniks sind schon eine eigene Rasse aus Polen

    das hatte ich doch gar nicht bestritten. Man wird doch aber trotzdem die Wortherkunft erläutern dürfen. Zudem ist es ja so, dass das nur die Kurzform der echten Rassebezeichnung ist, die da lautet "Konik polski" (polnisches Pferdchen) oder "Konik biłgorajski" (Pferdchen von Biłgoraj). Dass sich im Deutschen der Begriff Konik als Rassebezeichnung durchgesetzt hat liegt an Unkenntnis der Herkunft und daran, dass (in Themengebieten, die der Konvention unterliegen, wo Sprache dazugehört) Fehler richtig werden, sobald eine ausreichende Mehrheit den gleichen Fehler macht.

    Die Entsprechung wäre, wenn man im Polnischen den Deutschen Schäferhund einfach nur "Hund" nennen würde.


    LG, Bernd

    Hallo beli, bei Bild 1a, wo Du F. pinicola erkennst habe ich einen Fehler gemacht, das gehörte unter 0 Biotop eingestellt, allerdings hatte ich nicht erwartet, dass jemand Pilze nach dem Biotopfoto bestimmt und die Makros ignoriert, heißt es doch immer näher! Die Sporenoberfläche! Noch näher! Die Basenpaare! Und dass da außer den nachgefragten Pilzen noch viele andere da sind - ja klar, das steht außer Zweifel.


    Nun also im direkten Vergleich.

    Vergleichsobjekt ist ein F. pinicola von Fichte, wo die Identität wohl unstrittig ist:


    Im direkten Vergleich (in einem Bild ist noch Phellinus robustus dabei)



    ich bleibe übrigens bei der Auffassung, dass Pilz 1 und Pilz 2 verschiedene Arten sind, Pilz 2 ist oben platt, hat eine sehr festes und schwer zu schneidende Hutoberleder und lässt sich gut bemalen. Pilz 1 ist oben nicht so eben, und lässt die feste Huthaut missen, gut zu schneiden, Bemalung ist kaum sichtbar.


    LG, Bernd

    Hello beli, danke für Deine Einschätzung. Du meinst also, dass beide Pilze der gleichen Art angehören? Nun die sind schon ähnlich (Porengröße und Form, Saum), andere Wuchsform, Farben und abweichender Geruch könnten ja altersbedingt sein. Aber ist Fomitopsis pinicola hier nicht auszuschließen - der ist doch im Schnitt weiß, oder doch wenigstens sehr hell? Wohingegen meine Pilze im Schnitt sowohl an den Röhren als auch in der Trama braun-orange (der größere) bzw. dunkelbraun (der kleinere) sind.


    LG, Bernd

    Hallo, ein kurzer Fototermin im etwas feuchteren und erfreulich unaufgeräumten Wald betraf unter anderem diese beiden Porlinge


    0) Biotop, zweistämmige oder zwei Moorbirken, die samt Wurzelteller umgefallen sind, BHD wäre so um die 40 cm bei dem dickeren.

    1) vielleicht Phellinus cinereus?

    2) Ganoderma sp.?

    Danke fürs Anschauen und Kommentieren,

    LG, Bernd

    also Heu wird nicht mit Fungiziden behandelt. Warum sollte man? Trocken eingebrachtes Heu hält sich unter Dach auch 10 oder 20 Jahre. Entweder war es nass, dann helfen da Fungizide auch nicht, weil es anfängt zu brennen. Oder es geht nicht um Heu, sondern Silage, das Zeug, was in Folie verpackt wird, das mögen Pferde aber nicht. Wahrscheinlicher geht es um Zufütterung mit Soja oder irgendwelchen anderen Importen. Mit Heu im Sommer zufüttern klingt unglaubwürdig - wenn man ausreichend viele Wiesen hat, um Heu zu machen, dann ist Beweiden doch viel einfacher als Mähen/Wenden/Rechen/Ballen/Transport und das auch bei gutem Wetter - Heu braucht man, wenn auf der Weide nichts mehr wächst.


    LG, Bernd

    Hallo Claudia, "kon" ist das Wort für Pferd in den vielen slawischen Sprachen, so auch im Polnischen, "konik" ist einfach nur das Pferdchen. Die Pferde, die zur Biotoppflege gehalten werden, sind i.A. robustere Rassen, wichtiger ist aber, dass die weniger Chemie/Drogen/Spezialfutter kriegen als Reitpferde, und überwiegend draußen sind. Daher gibt es deutliche bessere Bedingungen für diverse Pilze. Anbei mein Pferdchen (Rasse "Žemaitukas", in der allwissenden Müllhalde gibt es ein Bild von ihm mit Familie Žemaitukas – Wikipedia) und seine Poronias.

    LG, Bernd

    Hallo Pablo, toller Vergleich, wenn man die so gemeinsam gewachsen findet. Auf Esche? Ich würde das den Fraßspuren nach spontan dafür halten.


    Bei dem weißen Porling habe ich keinen Geruch identifizieren können, meine Frau meinte aber, das rieche schwach nach Muskatnuss.


    LG, Bernd

    Hallo Pablo, auch Dir vielen Dank für Deine Einschätzung. Die Caloceras hatte ich mir gerade noch Mal durchgelesen, das muss wohl schon wegen dem Substrat furcata sein, habe ich auch fast jedes Jahr in typischer Form. Bei Stereum hirsutum sagt ja eigentlich schon das Epithet, dass es haarig zugeht, hätte ich selbst drauf kommen können. Aber die Übung gerade bei jungen Pilzen fehl halt (und der Überblick, was sonst noch alles in Frage käme). Trichaptum abietinum scheint, weil ich hier ja im natürlichen Fichtenareal lebe, einigermaßen häufig zu sein, meint zumindest das lokale Standardwerk (2006) zu den Forstschädlingen.

    LG, Bernd

    Hallo beli, vielen Dank für Deine Einschätzungen. Nr. 4a hatte ich schon Mal irgendwo bestimmt, denn den habe ich regelmäßig auf dem Brennholz (das überwiegend Fichte und Kiefer ist), aber heute nicht gefunden und siehe da, der fehlt auch in den gesammelten Pilzbildern. Nr. 4b halte ich für ein Stummelfüßchen, leider ist der so gewachsen, dass man ohne die Pilze abzunehmen, nicht an die Oberseite kommt. Vielleicht in ein paar Tagen - hier könnte ja auch der Sporenabdruck weiterhelfen? Falls es gelingt solch Kleinkram zum Absporen zu bringen - die vertrocknen mir meist zu schnell. Von solchen weißen muschelartigen Pilzen gibt es eine ganze Reihe auch an anderem Holz, Hasel und Eberesche z.B., aber da ist makroskopisch wohl nicht viel zu machen.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, der Ausflug zum Brennholzhaufen wird spätestens im Spätherbst zu einem mykologischen Ereignis :D Der Brennholzhaufen wird eigentlich nie leer, und es gibt da immer alle Stufen von ungesägt, gesägt, Scheite. Ein paar Fotos, das meiste unbestimmt.

    1) Lenzites betulinus


    2)

    an Eiche, orange, resupinat, oberseits filzig


    3) Schleimis an gut abgelagertem Ahorn


    4) an Fichte, mind. 3 Arten


    5) andere Fichte, Porling


    6) ebenda, eine Calocera, vielleicht glossoides?


    7) an Eiche, ähnlich wie Nr. 2, aber farblich anders


    8) an Eiche, Tramete


    9) an Eiche, Schleimpilz? sieht zwar ähnlich aus wie Nr. 3, aber viel größer (weniger klein), vielleicht sogar 2 verschiedene Arten?


    10) Nebelkappen mögen den beständigen Mulchnachschub und werden entsprechend riesig >25 cm


    LG, Bernd

    ich habe da so meine Zweifel an der Echtheit -- die Zahl der Beschenkten, die in der Lage und willens sein werden, das zu prüfen, dürfte -- bis auf den Vortragenden -- nunja, sehr gering sein :D

    Hallo, also bei dem weißen Porling kann ich nichts Zitroniges riechen, aber ich lass ihn noch liegen und aufwärmen.

    Und dann noch die Vermessung des Blättlings.

    LG, Bernd

    Hallo Pablo, hallo Werner, den Geruch prüfe ich morgen und Fotos mit Lineal für den Blättling reiche ich nach. Bisher war meine Vermutung G. sepiarum - wobei ich diese auffällige Zweiteilung der Lamellen (durch eine Wachstumspause?) so nirgends gefunden habe. Melzers habe ich leider nicht, keine Ahnung wo ich das hier herkriegen könnte.

    LG, Bernd

    Hallo allerseits, weil es gestern ein Thema war, habe ich heute eine nahe gelegene Brandstätte aufgesucht, von 2008. Allerdings ist mir da noch nie was brandstellentypisches aufgefallen, jedenfalls nichts, was ich als solches identifizieren könnte. Die Ahornbäume stehen südlich, die Hausreste sind also sommers meist im Schatten und im feuchteren Laubbaumklima, was Pilzen, Moosen etc. eigentlich förderlich sein sollte. Gebaut war das aus Fichte.


    LG, Bernd

    Hallo Stefan,

    In erster Linie geht es um Vorteile für sich selbst

    langfristig wird es sich aber als Vorteil herausstellen, wenn man den Symbiosepartner nicht allzusehr übervorteilt (nicht unbedingt auf Ebene des Individuums, aber auf Ebene der Population). Wenn durch den eigenen Vorteil Partner oder parasitäres Opfer getötet wird, entzieht man sich selbst die Lebensgrundlage und erhält den Darwin-Award. In Folge dessen, wird man diese Arten nicht mehr beobachten können, weil es sie nicht mehr gibt.

    LG, Bernd

    Ob es ein Problem ist, dass keine Fruchtkörper zum Aussporen überbleiben, hängt ganz entscheidend vom Überlebenskonzept der Art ab. Es gibt standorttreue, langlebige Arten, die man ohnehin nur alle +/-10 Jahre sieht. Und es gibt Arten, die sehr dynamisch sind - das sind z.B. Arten die sich ans Leben am Fluss mit den jährlichen Überschwemmungen und Anschwemmungen angepasst haben, die auf Brandstätten siedeln, auf lokalen Wieseneinsprengseln in Wäldern. Letzteres z.B. viele heimische Orchideen, die Millionen winzig kleiner Samen haben, die vom Wind sehr weit getragen werden können, die dann aber wiederum sehr strikte Forderungen an ein Biotop haben, da muss nämlich schon der pilzige Mykorrhizapartner anwesend sein, sonst keimen die nicht. Solche Arten sind darauf angewiesen, dass Samen bzw. Sporen in großer Menge zur Verfügung stehen, damit das nächste passende Pionierbiotop besiedelt werden kann. Als typischer Pionierpilz würde mir da der eine oder andere Butterpilz einfallen, der mit jungen Kiefern wächst und im alten Kiefernwald eher nicht mehr anzutreffen ist. Der löst das Problem aber durch Massenauftreten und extrem schnelle Entwicklung vom essbaren Jungpilz bis zum alten Schlappen in wenigen Tagen, wenn nicht gar Stunden.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, ich hatte, vielleicht im letzten Jahr, als der Hambacher Forst mediale Aufmerksamkeit hatte und es hieß, das sei ein Tausende Jahre alter Wald eine Diskussion mit der Gegenposition "da ist doch kein Baum älter als vielleicht 300 Jahre, wie soll der Wald so alt sein, so ein Quatsch". Nach weit verbreiteter Meinung, ist ein Wald eine Ansammlung von Bäumen (je nach Geschmacksrichtung zzgl. Jagdwild, Singvögeln oder Pilze), nicht mehr und nicht weniger. Dass ein Wald, wie durchaus auch eine Wiese, ein Biotop ist mit einer lange gewachsenen Artenzusammensetzung und vielfältigen Wechselwirkungen - je mehr Arten, desto komplexer - wird da gern außer Acht gelassen. Gut, aber hier ging es ja um das Alter des konkreten Individuums Pilz. Wie misst man das? Im Prinzip gar nicht, man vermisst nur die räumliche Ausdehnung, die Angaben zu Pilzen und Pflanzen, wie z.B. Adlerfarn, Zitterpappeln oder Old Tjikko – Wikipedia basieren im Wesentlichen auf Schätzungen aufgrund von Annahmen zur Ausbreitungsgeschwindigkeit - so wie Werner dies für einfache Hexenringe genannt hat (ich hatte im Forum mal einen Hexenring des Hasenbovists von 60 m im Durchmesser auf meiner eigenen Wiese erwähnt, die Wiese war zuletzt um 1988 umgebrochen, das geht etwa konform mit ca. 1 m/a - je größer die Ringe, desto weniger kreisförmig und zudem oft unterbrochen - ausgehend davon kann es dann zur Bildung neuer Ringe kommen). Problematisch ist zudem, dass man nicht zwischen Ausbreitung eines Individuums und Klonen durch vegetative Vermehrung unterscheiden kann. Die Möglichkeiten, zuverlässig ein Alter anzugeben, sind also schon sehr beschränkt. Ich gehe mit Werner konform, dass in einem nur mäßig bewirtschafteten Wald, sei es als Plänterwald, Niederwald oder sogar noch als Kahlschlag, der aber das Unterholz (Jungbäume der gleichen Arten + etwas Schatten) stehen lässt, die meisten Pilze überleben können. Erst das Wiederaufforsten durch Umbrechen und Beflanzen macht den vorherigen Wald wirklich kaputt und zu einer Holzplantage (als ob man heute schon wüßte, welches Holz in welcher Form anno 2100 nachgefragt werden wird - um es Mal aus forstwirtschaftlicher Sicht zu sehen). Dabei gilt es doch als herzlos, den Wald zu fällen und dann einfach sich selbst zu überlassen - m.E. ist aber genau das das geringere Übel, wenn man denn schon einen Kahlschlag machen will.


    LG, Bernd

    Hallo Ulla, schicke Fotos und Arten. Wie lange nach einem Brand kann man denn mit den typischen Arten rechnen? Reicht es, wenn angekohltes Holz vorhanden ist oder muss das noch frisch sein? Und was ist etwa die Mindestzeit, ab der es sich lohnt ein Lagerfeuer abzusuchen, Regen vorausgesetzt - 2 Wochen vielleicht? Anbei 2 Fotos von 2010 von einem relativ frischen Lagerfeuer von Anglern am benachbarten Moorsee. Die fand ich ziemlich fotogen.

    LG, Bernd

    Hallo Pablo, danke. Das sollte passen, der Geschmack ist mild, fast nach gar nichts. Der Sporenabwurf wird ohnehin weiß erwartet. In Litauen steht diese Art sogar in der roten Liste, allerdings nur als "mit fehlenden Daten".

    LG, Bernd

    Hallo allerseits,

    dieser Lamellenpilz (Einzelstück) stand an Fichte, zudem im Unterholz noch Eberesche, Eiche, Birke, Haselnuss. 6,5 cm Hutdurchmesser, Hut beige, glatt, nicht schleimig; Huthaut abziehbar, darunter etwas heller. Geruch angenehm pilzig, aber nicht sehr stark. Keine Geschmacksprobe, da ich neben T. imbricatum auch T. ustale auch in Erwägung ziehe (und dann gab es im Forum ja noch Ausführungen zum agg. albobrunneum). Die Lamellen sind buchtig angewachsen, und dünn am Stiel herablaufend. Der Stiel ist nicht brüchig, fasert längs auf, im Schnitt innen erkennbar dunkler, ohne weitere Verfärbung. Die Knolle zeigt keine Hülle, Absätze etc. Alle Bilder mit Blitz, was die Farben m.E. etwas kräftiger erscheinen lässt als in Natura (jedenfalls auf meinem nicht kalibrierten Monitor).

    Danke fürs Anschauen,

    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    Hier nochmal zum Vergleich.

    Links Thüringen, rechts Zimtsternchens griechischer Fund.

    ich bin ja nun weit davon entfernt, irgendetwas expertenmäßiges zu Pilzen von mir geben zu können. Aber die Lamellen in den Vergleichsbildern aus Thüringen sehen doch wenig nach Pleurotus ist - da ist es doch typisch, wie auf den griechischen Bildern zu sehen, dass zum Pilzrand hin neue Lamellen entstehen (nicht durch Verzweigung) und die Lamelle immer mehr werden zum Rand hin (gibt es bestimmt einen tollen mykologischen Fachbegriff für), was auch dazu führt, dass die Lamellen nicht mehr in einer (gekrümmten) Ebene liegen, sondern in der Höhe variieren. Bei dem Exemplar aus Thüringen sind die Lamellen hingegen sehr eng und vermehren sich nicht zum Hutrand hin. Der Unterschied auf dem THÜR - GR Bild ist etwas ähnlich wie hier: links Panellus mit Verzweigungen, rechts Pleurotus mit zum Rand hin neu entstehenden Lamellen. Aber vielleicht kennt ja jemand Pleurotusse, bei denen das anders ist und ich liege mit meiner Anfängersicht völlig falsch?

    LG, Bernd