Beiträge von kruenta

    Hallo allerseits, solche Sonnenspektren sind immer sehr theoretische Angelegenheiten, weil es hier ja nicht um die Strahlung der Sonne an sich geht, sondern darum, was am Pilz ankommt. Ein 2D Diagramm kann da nur ganz grob mitteln und auch das nur für einen konkreten Standort. Was den Pilz interessiert ist doch das Licht, das je nach Jahreszeit/Tageszeit/Sonnenstand, Wetterlage und Vegetationszustand der Kronenschicht im Wald noch unten ankommt. Das dürfte für die verschiedenen Wuchsorte der Austern zu den fraglichen Wachstumszeiten sehr variabel sein. Womit sich mir auch die Frage stellt, ob nicht eventuell auch die Variabilität (Richtung, Helligkeit, spektrale Verteilung) an sich Einfluss auf das Wachstumsverhalten haben könnte als nur die Optionen 1 oder 0 bei ansonsten genau gleichem Licht.

    LG, Bernd

    Hallo,

    das geht zwar jetzt etwas über den Rahmen des Forums hinaus, aber es gibt normalerweise für jedes Volk verschiedenen Bezeichnungen, wobei die Fremd- und Eigenbezeichnungen durchaus fließend sind. Und weder für die eine noch die andere Kategorie apriori Wertungen oder Abwertungen geltend zu machen sind. Das ist ja immer eines der Argumente, weswegen man die Zigeuner nicht Zigeuner nennen darf, weil es keine Eigenbezeichnung sei. Man müsse grundsätzlich deren Eigenbezeichnung, die da laute "Sinti und Roma", verwenden. Klingt aber nicht nach einer Eigenbezeichnung, genausowenig wie "Deutsche und Franzosen", zumal die Herkunft der Namen eher im Dunkeln liegt, was man an der Vielzahl konkurrierender Vorschläge zur Etymologie ersehen kann.

    Schauen wir uns doch Mal die Situation für die Deutschen an, da gibt es etwa die ganz klar als Fremdbezeichnung zu wertenden slawischen Bezeichnungen für die Deutschen, wie pl. niemcy, deren etymologischer Gehalt bedeutet "die Stummen, die nicht (in einer verständlichen Sprache) reden können". Ich kann mich nicht erinnern, dass deswegen die Botschafter der betreffenden Länder einbestellt worden wären, um die Abschaffung dieser erniedrigenden Bezeichnungen zu verlangen. Der Begriff "deutsch" selbst verweist zunächst auf die Volksmasse, die da ihre ländlichen Dialekte redet, und sich dadurch von der gebildeten Schicht, die das Latein zu nutzen weiß und über Volksgrenzen hinweg kommuniziert, abhebt. Also eigentlich auch klare negative Konnotation, etymologisch gesehen. Dann hat man noch Ethnonyme nach einzelnen Stämmen, etwa nach den Allemannen (im Frz., Persischen) oder den Sachsen (im Estnischen), oder nach der im Zuge von Renaissance und Herausbildung nationalstaatlicher Ideen recycelten Idee der Germanen (im Engl., Hindi). Das ist nun Mal so, dass Völker auf verschiedene Namen hören, warum sollte man das nur bei den Zigeunern nicht dürfen?

    Und bei den Mohren, tja, das ist die offizielle und ehrenwerte Eigenbezeichnung. Nur die Schreibweise ist etwas altertümlich, heute sind das die Mauren, die wohnen im Land Mauretanien, und dieses Land hat sogar eine Botschaft in Deutschland. Warum sollte man gegen die und deren Namen etwas haben?


    LG, Bernd

    Hallo Nobi, danke, der könnte gut passen, mittlerweile ist der Hut auch leicht hängend, sodass man die Lamellen besser sehen kann. Nur wurde es heute den ganzen Tag nicht hell. Ich hab Mal geschaut was es im Forum dazu gibt, oft wird noch der bläuliche Kollege M. pseudocorticola erwähnt, dafür habe ich auch einen heißen Kandidaten von Haselnuss - wobei ich den vermutlich nicht wiederfinden würde, auch bloß so um die 3 mm Hutdurchmesser.

    LG, Bernd

    Hallo,

    dieser winzige Pilz, Hutdurchmesser etwa 2-3 mm wächst auf der Rinde von Fichte, etwa in Augenhöhe auf einem kräftigeren Ast einer (weitgehend) freistehenden Fichte. Ist ein Einzelstück. Vielleicht lässt sich ja durch das Substrat eine Eingrenzung vornehmen, was in Frage kommt?



    LG, Bernd

    Hallo Sandra, hallo Manfred, danke für Eure Vorschläge. Bei Vuilleminia coryli taugt auch der deutsche Name "Rindensprenger" ziemlich gut als Beschreibung. Da ich den ausschließlich an Haselnuss sehe, ist V. coryli wohl ziemlich naheliegend. Bei den Bildern ist Bild 2 ein Ausschnitt von Bild 1. Bild 3 ist nach Schnee an einer anderen Hasel ein paar Tage später fotografiert.


    LG, Bernd

    Hallo allerseits, dieser leicht ins rosa gehende Schichtpilz wächst auf dickeren, toten Haselnussästen. Farblich an Chondrostereum purpureum erinnernd, aber nirgends von der Form her ähnlich. Die Bilder sind von letzter Woche.

    Hat jemand dazu Ideen?

    Danke für's Anschauen,

    LG, Bernd

    Hallo,

    Coelo- leitet sich ab von altgriechisch koilos 'hohl'. In der Botanik hat man das z.B. in der Gattung Coeloglossum 'Hohlzunge', die allerdings mitlerweile in Dactylorhiza 'Fingerwurz' inkorporiert wurde, wenigstens die heimische Art C. viride. Ungeachtet dessen, dass die Verwendung der wissenschaftlichen Begriffe zu bevorzugen ist, halte ich es für sinnvoll, deren Bedeutung zu kennen. Zum Einen, weil man sich die Begriffe dann leichter merken kann und zum Zweiten, da oft genug auch reale Eigenschaften beschrieben sind.

    Dass etwas keine taxonomidsche Relevanz hat, dürfte ja kein Hindernis sein. Begriffe wie "Baum", "Kraut" haben auch keine taxonomische Relevanz.

    Mit etwas winterlichen Grüßen, Bernd

    Hallo allerseits, im Wald steht ein Stubben von Salweide, der derzeit voller Kleinpilze ist. Über einen Pilz davon meine ich in diesem Beitrag Ab in die Büsche! Ein Pilzfeuerwerk im Dezember – und offene Rätsel gestolpert zu sein, mit der vielversprechenden Formulierung "... gleich im Feld schon makroskopisch sicher ansprechen".


    1) der Stubben, vielleicht vor 3-4 Jahren abgesägt, Bilder vom 19.12.

    2) X. hypoxylon, immer wieder schick anzusehen

    3) ein pink Tellerchen und oberhalb die fraglichen Gnubbel, die ich in Anlehnung an den eingangs genannten Beitrag als Hypocrea gelatinosa ansehen möchte, die Konsistenz ist gelatinös bis schlagsahneartig.

    4) schwarze Gnubbel mit braunen Gnubbelclustern (Kohlebeere?). Bei dem schwarzen würde ich auf Chaetosphaerella cf. phaeostroma tippen.

    5) nochmal die gleichen Arten

    6) und ein Bild von heute mit Beleuchtung


    LG, Bernd

    Hallo Felli,

    den Pilz habe ich noch und er wächst ja auch gleich auf der Weide, an der Weide :D

    Mein Sohn hat Mal versucht, aus dem Fotoapparat und Objektiv das Maximale rauszuholen. Allerdings haben die Pilzchen schnell auf Zimmerluft und Temperatur reagiert und sich zusammengezogen.

    Am Wuchsort draußen (nachträglich aufgehellt, ohne Farbkorrektur)

    und innen


    KOH habe ich leider nicht im Haushalt, muss ich mir erst besorgen.

    LG, Bernd

    Hallo Ingo, sorry. "tld" steht für top-level-domain, sozusagen das Länderkennzeichen einer Webadresse wie "de" für Deutschland oder "eu" für EU, oder das Typkennzeichen "edu" für education, "com" commercial, "gov" staatlich. Entsprechend sind lt und lv die Kennzeichen für Litauen und Lettland, letzteres hat bei Pilzen meist mehr Informationen zu bieten und auch ein recht gut benutztes nationales Portal für Beobachtungen aller möglichen Arten. Wenn man mit einer Suchmaschine einen Begriff nur in einem Land oder auf einer bestimmten Webseite suchen möchte, fügt man dem Suchbegriff hinzu "site:de" für deutsche Seiten oder "site:pilzforum.eu" wenn man in den Tiefen dieses Forums suchen möchte. Die Anfrage würde dann lauten "Lachnella alboviolascens site:pilzforum.eu".


    LG, Bernd

    Hallo Adelheid,

    willkommen im Forum. Ja, es gibt eine Reihe von Pilzen, die sich nur an ein genau definiertes Substrat halten, z.B. "tote Eiche", oder an etwas laschere Beschreibungen wie "Laubholz". Dann gibt es aber auch Pilze, die an allen möglichen Substraten vorkommen. Und ganz schlimm sind diejenigen, die nicht lesen können und sich nicht an die Empfehlungen der Pilzbücher halten.

    In jedem Fall ist es nützlich, wenn man bei Pilzanfragen dazu sagen kann, was für Holz das ist / war, denn bei unbekannten Pilzen weiß man ja im Voraus nie, ob des bei nun gerade relevant ist oder nicht.


    Liebe Grüße,

    Bernd

    Hallo,

    Ingo - also ich finde die Idee mit L. alboviolascens schon sehr attraktiv. Es mag sein, dass die Art häufig ist, was sich aber schon sehr relativiert, wenn man im Land und bei den Nachbarn (unter den tld lt und lv) nichts dazu findet, kein einziges Bild bei den gar nicht so wenigen Natur- und Makrofotografen. Ich versuche morgen noch Mal bessere Bilder zu machen. Es war heute um null Grad, manche Pilze waren überfroren.

    nobi_† - naja, es dürfte schwer sein, ein Bild zu finden, wo man alles identifizieren kann - Gefäßpflanzen, Moose, Flechten, Käfer, Spinnen, Mineralien, chemische Identfizierung der Farbstoffe, der genaue Ablauf der Verdauungsprozesse, die dazu führen, dass die spezielle Pilzart sich auf dem Dung dieser Art zu diesem Zeitpunkt nach Aufnahme dieser Nahrung ansiedeln kann, welche Enzyme, Bakterien und sonstige Verdaungsflora und -fauna daran in welcher Weise teilhaben. Ob das jetzt befriedigend ist oder nicht - es geht nicht anders. Man findet sich da immer im faustschen Spannungsfeld getrieben von Neugier und entspannter Zufriedenheit.


    LG, Bernd

    Hallo Nobi, schon klar - deswegen ja auch in der Rubrik "Exkursionen und Tiefflieger" und nicht in "Bestimmungshilfe". Ich finde es (derzeit noch?) erträglich Pilze zu fotografieren und Bilder davon zu posten ohne Aussicht auf Identifizierung bis Artebene.

    LG, Bernd

    Hallo Björn, das wäre interessant, den gibt es nämlich in der druckfrischen "Mycota Lithuaniae - Bd. III-6 - Discomycetes inoperculatae" (2020) nicht, wobei es da nur die Gattungen Lachnum und Lachnellula gibt.

    LG, Bernd

    Hallo Ingo, das ist ja ganz einfach darauf zu wetten. Denn nach Allem was gesagt wurde, ist es vollkommen unmöglich nachzuweisen, dass es nicht diese Art ist. Nur wird man damit auch keinen finden, der dagegen wettet ...

    Also ich fand das gut, dass Du Vorschläge eingebracht hast, auch wenn eine Restunsicherheit immer bleibt.


    LG, Bernd

    Hallo, ich habe mir heute die Austern angeschaut. Die sind alle (vielleicht 30 Pilze an 4...5 Stämmen) schon etwas älter, aber Reste von Velum habe ich nirgends gefunden. An Zitterpappel habe ich nichts gefunden, jedenfalls nichts in Austernform. @Pablo, danke für den Link. Stereum rugosum sollte für den Krustenpilz hinhauen, siehe Bild.


    LG, Bernd

    Hallo Andreas, was bräuchte man denn evtl. sonst noch, um die zu unterscheiden? Denn junge, an denen man ein Velum über den Lamellen haben könnte habe ich da heute nicht gesehen. Wobei ich es schon komisch fand, die Austern an so relativ dünnen Bäumchenresten. An toten jungen Zitterpappeln kann ich auch mal schauen. Interessante Sache dies, danke für den Hinweis. Die alte Checklist von 1986 meint "rarissime" zu der Art

    LG, Bernd

    Hallo Pablo, danke; sollte man bei Basidioradulum radula im Alter eine Färbung ins Rötliche erwarten? Von der Form her hatte ich mir den auch angeschaut und als Kandidat befunden, aber farblich ... obwohl, man sieht ja eigentlich auch schon was Rotes hie und da. Die Krusten werde ich morgen testen ob die rot werden, die Fotos sind alle von einem Bäumchen, während sonst die weiteren Sorbus-Leichen, die es reichlich gibt, nichts dergleichen aufweisen. Sodass ich schon meine, dass das alles eine Art ist.


    LG, Bernd