Damals bei Boletus wurden auch einige Konzepte wieder revidiert und eine Zeit lang von einigen nicht akzeptiert; jetzt hat sich das aber einigermaßen eingependelt. Mit der Zeit wird das auch bei Cortinarius passieren.
Viele Grüße
Damals bei Boletus wurden auch einige Konzepte wieder revidiert und eine Zeit lang von einigen nicht akzeptiert; jetzt hat sich das aber einigermaßen eingependelt. Mit der Zeit wird das auch bei Cortinarius passieren.
Viele Grüße
In der Theorie ja, in der Praxis ist es natürlich so dass das gruppenweise erfolgt. Allgemein lehnen gerade dieses Konzept deutsche und niederländische Mykologen eher ab, Amerikanische nehmen es eher an (nur Beispiele). In der Praxis gibt es auch wenige solche Themen bei denen tatsächlich so ein Zwiespalt herrscht. Da ich auch auf internationalen Seiten unterwegs bin habe ich bei dem Thema eine Art Mittelweg gewählt (wenn ich hier zum Beispiel hier mit Artnanen wie Thaxterogaster vibratilis zum Galleschleimfuß um die Ecke kommen würde, ohje...
). In kleinerem Maße ist da die Weißstielige Rotkappe ein weiteres Beispiel, die wird hier eher Leccinum leucopodium, in England eher Leccinum albostipitatum genannt. Als damals die Altgattung Boletus zerhauen wurde gab es ja auch ein ähnliches Drama... ![]()
Viele Grüße
Ja, die Studie hatte ich ja oben auch verlinkt. Manche Mykologen akzeptieren die Aufspaltung, einige nicht. Ich erkläre oben warum ich persönlich Calonarius und Phlegmacium verwende, Thaxterogaster aber zum Beispiel nicht. In Amerika wird die Aufspaltung zum Beispiel noch akzeptiert, Index Fungorum hält auch noch an ihr fest. Die revidierende Studie hält übrigens die Aufspaltung auch nicht grundsätzlich für falsch, zweifelt aber an einigen phylogenetischen Schlüssen und fordert vor Aufspaltung mehr Klarheit. Gerade Calonarius scheint aber solide, Phlegmacium grundsätzlich mit Ausnahmen auch. Ich erwarte da in nicht allzu ferner Zukunft Klärung (und könnte mir vorstellen dass gerade die Zwei dann auch weitreichend akzeptiert werden). Phlegmacium zum Beispiel gab es ja auch schon früher und ein paar Namen die man heute gebraucht können auch phylogenetisch nicht 100% gehalten werden (Die Rauköpfe, Leprocype, sind da ein Beispiel).
Viele Grüße
Hi,
in diesem Paper von 2022
wurde die Gattung Cortinarius aufgespalten. In der neuen Gattung Calonarius sind hauptsächlich die Klumpfüße aus der ehemaligen Sektion Calochroi. Ebenfalls relevant ist die neue Gattung Phlegmacium in der die meisten der restlichen Phlegmacien untergebracht sind, sowie die Gattung Thaxterogaster. Dann gibts noch ein paar Kleingattungen, z.B. auch Cystinarius. Der Großteil der Cortinarien (Leprocybe, Dermocybe, Telamonia und Cortinarius im engsten Sinn steht weiterhin bei Cortinarius. Diese Aufteilung ist zwar genetisch gestützt aber nicht ganz unumstritten, laut diesem Paper sollte sie (noch) nicht erfolgen
https://www.researchgate.net/publication/380993045_The_genus_Cortinarius_should_not_yet_be_split
Ich benutze Calonarius und Phlegmacium, da diese für die gezeigten Arten sinnvoll erscheinen und z.B. auf iNaturalist und anderen Seiten auch verwendet werden und weil ich außerdem glaube, dass definitiv in Zukunft ein Split stattfinden wird und diese Gattungen wohl benutzt werden werden. Thaxterogaster dagegen benutze ich nicht, da dort die Phylogenie wacklig ist und außerdem der Gattungsname damals für gastroide Arten verwendet wurde; wogegen Phlegmacium und Calonarius (Calochroi) schon als Sektionen/Subgenera verwendet wurden und schon eher in der Mykollogensprache verankert sind. Außerdem scheint mindestens Calonarius phylogenetisch solide; Phlegmacium zu großen Teilen auch. Das kann man auch anders machen und da ist sicher das letzte Wort noch nicht gesprochen. Zum Beispiel sagen viele zu einigen Arten, die aktuell bei Phlegmacium stehen noch "Fulvi" (die Gruppe um P. percome zum Beispiel), die sollen aber mit der ebenfalls als Fulvi bezeichneten Gruppe um Calonarius splendens und C. elegantior tatsächlich gar nicht so nah verwandt sein. Schauen wir mal was die Zukunft bringt.
Viele Grüße
Die tauchen bei mir meist erst ab der letzten Oktoberwoche bis weit in den November hinein frisch auf.
Hi,
sehr schöne Exemplare zeigst du da. Bei mir hatten die im Laubwald tatsächlich gar kein gutes Jahr, dort gibt es Myzelien die schon 100 Fruchtkörper in einer Saison hervorgebracht haben; dieses Jahr gabs nur einen kleinen Schub im Oktober und der Sommerschub blieb völlig aus.
Dafur gab es im reinen Nadelwald (!) überraschend viele
Und auch A. virosa zeigte sich mir dieses Jahr zum ersten Mal:
Viele Grüße
Hi,
ich könnte mir hier Netzhexen vorstellen, denen die kalte Jahreszeit nicht optimal bekommt.
Viele Grüße
Hi,
das sind irgendwelche Faserlinge/Mürblinge, eventuell der Behangene Faserling.
Viele Grüße
Hallo zusammen,
in der Gruppe scheint es ja einiges an Verwirrung zu geben; welche Spezies tatsächlich Artrang haben und wo sie vorkommen. Ich habe heute ein Paper gelesen, das da ein Bisschen Ordnung schafft:
Amanita Section Phalloideae Species in the Mediterranean Basin: Destroying Angels Reviewed - PMC
Demnach soll es folgende Arten in Europa geben (sehr grob zusammengefasst)
1. Amanita phalloides, Grüner Knollenblätterpilz. Ökologisch und farblich sehr variabel, bei Laub- und Nadelbäumen; überall KOH negativ. In Deutschland weit verbreitet und häufig
2. Amanita virosa, Kegelhütiger Knollenblätterpilz
Meist in sauren, kühlen Nadelwäldern; es gibt aber auch einige Berichte aus reinen Laubwäldern. KOH deutlich gelb auf dem Hut. In Deutschland zerstreut verbreitet.
3. Amanita verna, Frühlings Knollenblätterpilz. Mit Buchengewächsen (Verschieden Eichen, Buche, Esskastanie) eher in wärmeren Regionen. Mit KOH ebenfalls gelb verfärbend (!). In Deutschland vermutlich nur in wärmebegünstigten Gebieten, allgemein selten.
4. Amanita vidua "Witwen Knollenblätterpilz". KOH negativ, mit mediterranen Eichen im Frühling. In Deutschland wahrscheinlich nicht zu erwarten.
5. Und jetzt wirds interessant: Amanita amerivirosa, "amerikanischer kegelhütiger Knollenblätterpilz". KOH positiv, optisch sehr ähnlich zu A. virosa. Wohl mit Eichenarten, unter anderem Quercus robur, wahrscheinlich auch mit Rotbuche und Esskastanie. Wahrscheinlich aus Amerika eingeschleppt. Wurde in Nordfrankreich bei Quercus robur nachgewiesen, plausibel dass auch in Deutschland vorkommend.
Es wäre wohl bei Deutschen Amanita virosa Funden aus dem Laubwald mal interessant, die zu sequenzieren; eventuell ist die Art auch bei uns anzutreffen und es wird ja immer mal wieder von auch etwas untypisch aussehenden A. virosa aus deutschen Laubwäldern (teilweise sogar auf Kalk) berichtet. Hat die Art von euch eventuell jemand schon auf dem Schirm?
Viele Grüße
Hi,
also du hast da auf jeden Fall einen ganzen Haufen Düngerlinge, die mit den schleimigen Stielen und Hüten sind im Dunstkreis von Protostropharia semiglobata zu suchen. Alles weitere überlasse ich anderen.
Viele Grüße
Ok von den letzten 2 habe ich noch nicht mal gehört. Ich bin auch gespannt, ist auf dem Weg nach Spanien. Da sich das aufklären wird, willst du einen unverbindlichen Tipp abgeben?
Viele Grüße
Aber sorry wenn ich da nochmal nachhake, was darf denn in der Gruppe überhaupt so große Sporen haben? Ich finde im Nadelwald eigentlich nur C. cedretorum und C. elegantior, die ja aber beide eigentlich überhaupt nicht passen.
Viele Grüße
Ich hab noch keine Selbstversuche aber das Paper auf das sich die Giftigkeit oft bezieht ist totaler Schwachsinn (völlig falsche Identifikation von Pilzen) und da franchetii verwandtschaftlich recht nah bei excelsa und rubescens steht und mit letzterem garantiert auch verwechselt wird, halte ich für sehr unwahrscheinlich dass der giftig ist.
Viele Grüße
Hi,
In Amerika essen sie nach Kochen alles aus Amanita sect. Validae. Ich würde den gelben Knolli als eher harmlos einschätzen, ebenso wie übrigens auch A. franchetii, dem ja auch oft eine mehr oder weniger starke Giftigkeit zugeschrieben wird.
Viele Grüße
Hi, sehr schön präsentiert.
Haben aber arg ausgeprägte Leisten, deine Totentrompeten ![]()
Viele Grüße
Hi,
das ist eine Lorchel, mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit Helvella crispa.
Viele Grüße
Hi,
also ich sehe hier einen Sommersteinpilz der wie ich von Sonnenschein und 25° c träumt...
Viele Grüße
Also ich habe mal ein Exsikkat gemacht und werde morgen wahrscheinlich ein paar Proben nach Spanien zum Sequenzieren schicken, eventuell auch diese Art. Im "Schlimmsten" Fall wird hier denke ich C. pseudoglaucopus rauskommen und dann hätte ich immerhin eine Sequenz einer RL1 Art ein gutes Stück weg von jeder Stelle an der sie kartiert ist.
Viele Grüße
Hi,
klasse Fund, die Pilzarten drumrum wären noch sehr interessant. Beim nah verwandten C. rubinus besteht ja die Theorie dass er auf Neoboletus xanthopus parasitiert.
Viele Grüße
Hallo zusammen,
Ich kanns leider nicht lassen Cortinarius Mykollege_Günter ein mal Bitte noch.
1. Den habe ich gestern im reinen Kalknadelwald bei Fichte und Tanne gefunden. Ein absoluter Riese von Klumpfuß, man beachte beim alten Exemplar den Autoschlüssel als Größenvergleich. Geruch deutlich nach Rettich, für mich nicht nach Aschenbecher. Stiel violett überhaucht, sogar noch bei dem alten Exemplar zu erkennen. Hutfarben komisch beige-/olivbraun.
Könnte man glatt wieder an C. pseudoglaucopus denken richtig? Die Sporen sind allerdings zwar mandelförmig aber auch riesig; regelmäßig bis 14 um, Ausreißer sogar noch darüber.
Ich bin bei einer Diskussion von Clavaria hier im Forum auf C. glaucoelotus aufmerksam geworden, bei dem zumindest der violett überhauchte Stiel zu passen scheint. Ob die Sporen aber so groß werden können? Oder auch wieder pseudoglaucopus mit großen Sporen?
2. Naja und wenn schon mal hier kannst du mir vielleicht auch noch C. atrovirens bestätigen; bei Tanne auf Kalk. Zwar nicht mehr in optimalem Zustand aber hier kommt sonst nichts infrage oder? Sporen citriform, bis 11,5 um
Viele Grüße
Ja ich habe grade auch nochmal die Sporengröße nachgeschaut, passt gar nicht... Allerdings gefällt mir irgendwie der Lamellenansatz nicht so recht für Deconica. Bei denen kenne ich die Lamellen deutlich herablaufend.
Viele Grüße
Hi,
ich hatte in zwar mit Oehrling schon mal im Virngrund aber damals habe ich keine Fotos gemacht. Mir war klar, dass es ihn auch bei mir im Schwäbischen Wald geben muss und ich suche ihn seit 3 Jahren. Jetzt endlich ein Fund dieses eigentlich herrlichen Pilzes...
Und dann in uralt und gerade noch so bestimmbar
Da aber eine ziemliche Seltenheit kann man ihn trotzdem mal zeigen; Calonarius atrovirens, der schwarzgrüne Tannenklumpfuß
Viele Grüße
