Beiträge von Schrumz

    Hi,

    sehr schöne Exemplare zeigst du da. Bei mir hatten die im Laubwald tatsächlich gar kein gutes Jahr, dort gibt es Myzelien die schon 100 Fruchtkörper in einer Saison hervorgebracht haben; dieses Jahr gabs nur einen kleinen Schub im Oktober und der Sommerschub blieb völlig aus.

    Dafur gab es im reinen Nadelwald (!) überraschend viele

    Und auch A. virosa zeigte sich mir dieses Jahr zum ersten Mal:

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    in der Gruppe scheint es ja einiges an Verwirrung zu geben; welche Spezies tatsächlich Artrang haben und wo sie vorkommen. Ich habe heute ein Paper gelesen, das da ein Bisschen Ordnung schafft:

    Amanita Section Phalloideae Species in the Mediterranean Basin: Destroying Angels Reviewed - PMC

    Demnach soll es folgende Arten in Europa geben (sehr grob zusammengefasst)

    1. Amanita phalloides, Grüner Knollenblätterpilz. Ökologisch und farblich sehr variabel, bei Laub- und Nadelbäumen; überall KOH negativ. In Deutschland weit verbreitet und häufig

    2. Amanita virosa, Kegelhütiger Knollenblätterpilz

    Meist in sauren, kühlen Nadelwäldern; es gibt aber auch einige Berichte aus reinen Laubwäldern. KOH deutlich gelb auf dem Hut. In Deutschland zerstreut verbreitet.

    3. Amanita verna, Frühlings Knollenblätterpilz. Mit Buchengewächsen (Verschieden Eichen, Buche, Esskastanie) eher in wärmeren Regionen. Mit KOH ebenfalls gelb verfärbend (!). In Deutschland vermutlich nur in wärmebegünstigten Gebieten, allgemein selten.

    4. Amanita vidua "Witwen Knollenblätterpilz". KOH negativ, mit mediterranen Eichen im Frühling. In Deutschland wahrscheinlich nicht zu erwarten.

    5. Und jetzt wirds interessant: Amanita amerivirosa, "amerikanischer kegelhütiger Knollenblätterpilz". KOH positiv, optisch sehr ähnlich zu A. virosa. Wohl mit Eichenarten, unter anderem Quercus robur, wahrscheinlich auch mit Rotbuche und Esskastanie. Wahrscheinlich aus Amerika eingeschleppt. Wurde in Nordfrankreich bei Quercus robur nachgewiesen, plausibel dass auch in Deutschland vorkommend.


    Es wäre wohl bei Deutschen Amanita virosa Funden aus dem Laubwald mal interessant, die zu sequenzieren; eventuell ist die Art auch bei uns anzutreffen und es wird ja immer mal wieder von auch etwas untypisch aussehenden A. virosa aus deutschen Laubwäldern (teilweise sogar auf Kalk) berichtet. Hat die Art von euch eventuell jemand schon auf dem Schirm?

    Viele Grüße

    Hi,

    also du hast da auf jeden Fall einen ganzen Haufen Düngerlinge, die mit den schleimigen Stielen und Hüten sind im Dunstkreis von Protostropharia semiglobata zu suchen. Alles weitere überlasse ich anderen.

    Viele Grüße

    Ok von den letzten 2 habe ich noch nicht mal gehört. Ich bin auch gespannt, ist auf dem Weg nach Spanien. Da sich das aufklären wird, willst du einen unverbindlichen Tipp abgeben?

    Viele Grüße

    Aber sorry wenn ich da nochmal nachhake, was darf denn in der Gruppe überhaupt so große Sporen haben? Ich finde im Nadelwald eigentlich nur C. cedretorum und C. elegantior, die ja aber beide eigentlich überhaupt nicht passen.

    Viele Grüße

    Ich hab noch keine Selbstversuche aber das Paper auf das sich die Giftigkeit oft bezieht ist totaler Schwachsinn (völlig falsche Identifikation von Pilzen) und da franchetii verwandtschaftlich recht nah bei excelsa und rubescens steht und mit letzterem garantiert auch verwechselt wird, halte ich für sehr unwahrscheinlich dass der giftig ist.

    Viele Grüße

    Hi,

    In Amerika essen sie nach Kochen alles aus Amanita sect. Validae. Ich würde den gelben Knolli als eher harmlos einschätzen, ebenso wie übrigens auch A. franchetii, dem ja auch oft eine mehr oder weniger starke Giftigkeit zugeschrieben wird.

    Viele Grüße

    Also ich habe mal ein Exsikkat gemacht und werde morgen wahrscheinlich ein paar Proben nach Spanien zum Sequenzieren schicken, eventuell auch diese Art. Im "Schlimmsten" Fall wird hier denke ich C. pseudoglaucopus rauskommen und dann hätte ich immerhin eine Sequenz einer RL1 Art ein gutes Stück weg von jeder Stelle an der sie kartiert ist.

    Viele Grüße

    Im letzten Bild ist es etwas verblasst zu sehen.

    Hier ganz frisch (Kunstlicht aber Tageslichtlampe und daher farbecht):

    Ich hatte das bei pseudoglaucopus auch teilweise aber es war nie konstant und sieht wie etwas verstärkte Hutfarbe aus.

    Viele Grüße

    Grüße in den Süden auf jeden Fall, und auch dort schöne Phlegmacienfunde. Die Knolle ist scharf gerandet, die Lamellen waren jung so beige/ockerbräunlich, die Farbe auf den Bildern ist recht farbecht. KOH überall negativ, am Hut recht hübsch orange aber das läuft noch unter negativ oder?

    Viele Grüße

    Hi,

    klasse Fund, die Pilzarten drumrum wären noch sehr interessant. Beim nah verwandten C. rubinus besteht ja die Theorie dass er auf Neoboletus xanthopus parasitiert.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    Ich kanns leider nicht lassen Cortinarius  Mykollege_Günter ein mal Bitte noch.

    1. Den habe ich gestern im reinen Kalknadelwald bei Fichte und Tanne gefunden. Ein absoluter Riese von Klumpfuß, man beachte beim alten Exemplar den Autoschlüssel als Größenvergleich. Geruch deutlich nach Rettich, für mich nicht nach Aschenbecher. Stiel violett überhaucht, sogar noch bei dem alten Exemplar zu erkennen. Hutfarben komisch beige-/olivbraun.

    Könnte man glatt wieder an C. pseudoglaucopus denken richtig? Die Sporen sind allerdings zwar mandelförmig aber auch riesig; regelmäßig bis 14 um, Ausreißer sogar noch darüber.

    Ich bin bei einer Diskussion von Clavaria hier im Forum auf C. glaucoelotus aufmerksam geworden, bei dem zumindest der violett überhauchte Stiel zu passen scheint. Ob die Sporen aber so groß werden können? Oder auch wieder pseudoglaucopus mit großen Sporen?

    2. Naja und wenn schon mal hier kannst du mir vielleicht auch noch C. atrovirens bestätigen; bei Tanne auf Kalk. Zwar nicht mehr in optimalem Zustand aber hier kommt sonst nichts infrage oder? Sporen citriform, bis 11,5 um

    Viele Grüße

    Hi,

    ich hatte in zwar mit Oehrling schon mal im Virngrund aber damals habe ich keine Fotos gemacht. Mir war klar, dass es ihn auch bei mir im Schwäbischen Wald geben muss und ich suche ihn seit 3 Jahren. Jetzt endlich ein Fund dieses eigentlich herrlichen Pilzes...

    Und dann in uralt und gerade noch so bestimmbar ;(Da aber eine ziemliche Seltenheit kann man ihn trotzdem mal zeigen; Calonarius atrovirens, der schwarzgrüne Tannenklumpfuß

    Viele Grüße

    Ich hätte von heute dieses Monstrum von Phlegmacium zu bieten.

    Autoschlüssel zum Vergleich

    Ein jüngeres, eigentlich auch recht stattliches Exemplar wirkt winzig dagegen

    Wahrscheinlich wieder C. pseudoglaucopus oder etwas sehr nah verwandtes.

    Viele Grüße

    Danke, ja es war hier ein super Phlegmacienjahr, vor allem im Nadelwald. Da kein Frost angesagt ist kommt vielleicht sogar nochmal was. Ich mache wahrscheinlich am Ende der Saison nochmal einen Beitrag wo ich die meisten Funde vorstelle, mindestens 3 möchte ich aber noch zur Sequenzierung schicken. Der einzige den ich dieses Jahr leider noch nicht wiederfinden konnte ist C. atrovirens von dem ich auch mal gern gute Bilder hätte.

    Viele Grüße