Beiträge von Schrumz

    Hallo,

    Ganz langsam geht es los. Der Boden ist nach der Dürre feucht genug und bei wunderschönem Septemberwetter fangen die Pilze an zu sprießen. Im Laubwald kommen zuerst die Saprobionten wie

    1. Helmlinge

    2. Und ein einzelner Mousseron

    3. Aber mein Schwäbischer Wald lässt mich wie immer nicht hängen. Neben unzähligen Mehlräslingen der erste klitzekleine Fichtensteinpilz der Herbstsaison. Ich rechne nach der Wärme und mit der Feuchte in den kommenden 2 Wochen mit einem Schub.

    4. Die Flockis wachsen seit April trotz Dürre fast durchgehend. Ich glaube der oberflächlich angesäuerte Wald mit alten Weißtannen ist einfach deren Traumhabitat, auch die starten gerade einen Schub.

    5. Und eine einzelne Marone war auch schon zu sehen, auch bei denen rechne ich mit einem baldigen Schub, die kamen dieses Jahr nämlich bei uns noch gar nicht.

    6. Es gab überraschend viele schon ältere Täublinge, hier nur mal ein Beispiel

    7. Eigentlich habe ich auch schon mit jungen Trompetenpfifferlingen gerechnet, die vor allem in Pfifferlingsjahren hier wirklich wie ein Rasen auf dem Boden wachsen, die kamen aber noch nicht. Dafür gabs ein paar Amathystpfifferlinge

    8. Erste Cortinarien, wie hier Cortinarius cf laniger zeigen sich

    9. Und es stehen viele mächtige Erdschieber rum.

    10. Violette Lacktrichterlinge stehen auch einige rum

    11. Ein absolut verrücktes Jahr haben die Roten Gallerttrichter. Tausende (ja wirklich) Fruchtkörper stehen überall an den Wegrändern. Interessanterweise exakt an den Stellen an denen im Frühjahr Caloscypha fulgens Massenpilz war, das kann aber auch Zufall sein

    13. An einer Stelle am Wegrand neben den Gallerttrichtern fand ich diese sehr hübschen Öhrlinge. Ich lasse sie mal sporen, vielleicht können sie dann näher bestimmt werden.

    14. Und meine heutige Ausbeute zeige ich auch noch, arg viel ist es natürlich nicht aber für ein Sößchen zum Abendessen hats allemal gereicht.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    Ich fand heute am Wegrand auf geschottertem Boden bei Fichte/Tanne/Buche diese sehr hübschen Öhrlinge. Eselsohren kenne ich lange nicht so gelb, kann Otidea alutacea so gelb? Oder ist das womöglich sogar Otidea cantharella? Ich lasse sie gerade sporen und kann hoffentlich noch mikrobilder nachliefern.

    Viele Grüße

    Herzlich Willkommen hier,

    ich bin aus Schwäbisch Gmünd und du hast Glück, hier gibts unglaublich interessante Pilzwälder mit vielen seltenen Arten. An den Südhängen der Zeugenberge der Schwäbischen Alb gibt es tollen Kalklaubwald, während die oberflächlich angesäuerten aber an einigen Stellen Kalk enthaltenden Nadelwälder des schwäbischen Waldes mit natürlichem Weißtannenvorkommen ein absolutes Paradies für Speisepilzsammler ist. Außerdem gibts da auch seltene, auf Weißtanne angewiesenen Arten, die man an vielen Stellen Deutschlanss überhaupt nicht finden kann. Nördlich von Aalen gibts auch sehr tollen Wald, in dem ich mich aber nicht so auskenne.

    Viele Grüße

    Ich glaube meine Antworten kommen hier manchmal etwas schroff rüber, was wohl ein Problem des geschriebenen Wortes ist. Ich freue mich und bin dankbar über jede Antwort, ich diskutiere hier dann nur gerne warum ich das eventuell anders sehe. Dafür komme ich gern in dieses Forum, viele Pilzkenner und viel Expertise mithilfe derer man Merkmale von Pilzen lernen kann. Ich würde hier auch echt gern bessere Infos liefern, das geht aber leider nicht.

    Viele Grüße

    Hallo,

    also ich nehme die Röhren schon als verblasst rot war. Aber sonst bliebe ja eigentlich nur noch ein Schönfuß. Und an dem habe ich hier wirklich ganz schwere Zweifel, allein das völlig durchgänige Rot des Stiels und die Netzausprägung, habt ihr schon mal so einen Schönfuß gesehen? Vielleicht schaut ja Jürgen hier mal rein und kann mir da etwas Klarheit verschaffen.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    anlässlich meines heutigen Fundes ist mir das mal aufgefallen: ich kenne zwar dutzende Fundstellen von C. radicans in Parks, Friedhöfen oder auch einfach auf Grünstreifen in der Stadt, allerdings kenne ich mit dem heutigen Fund nur zwei Waldstandorte. Beide sind tolle Kalklaubwälder mit weiteren interessanten Arten, beide zum Beispiel auch mit dem Satan in unmittelbarer Nähe. Heute betrug die Entfernung zwischen beiden vielleicht 5m. Ich denke im Wald ist C. radicans durchaus Anzeiger für wärmebegünstigten Kalkboden, in Städten und Parks eher nicht.

    Viele Grüße

    Hi,

    den habe ich eigentlich schon wegen des sehr engmaschigen Netzes ausgeschlossen. Alte C. calopus haben in meiner Erfahrung ein deutlich langgestrecktes Netz den ganzen Stiel runter.

    Ich kenne so ein enges Netz sowohl von R. satanas als auch R. legaliae. Zufällig habe ich heute im Schönbuch einen geköpften Satan gesehen, so kenne ich das Rubroboletus Netz

    Viele Grüße

    Hallo,

    Vorab: Alles Folgende ist reine Spekulation von meiner Seite aus.

    Ich glaube Pilzmyzelien können das verfügbare Wasser einfach sehr gut nutzen und speichern. Ich glaube nicht, dass es einen großen Unterschied in der Speicherkapazität im Myzel von Flockis und anderen Symbiosepilzen gibt, ich glaube die anderen könnten theoretisch jetzt auch fruchten - tun es aber nicht, da die nötigen Reize zur Fruchtkörperbildung fehlen. Röhrlingsfruchtkörper (vor allem bei Dickröhrlingen) sind in meiner Erfahrung allgemein robuster gegenüber trockener Witterung als die Fruchtkörper vieler anderer Pilzarten. In den Sommermonaten fällt viel Niederschlag an wenigen Tagen durch Gewitter, danach ist es oft wieder trocken. Ein Pilz will ja aber schon Sporen verteilt haben, die dann durch den Regen in den Boden gespült werden. Ideal wäre es also, wenn die Fruchtkörper schon da wären, wenn der Regen kommt. Es könnte also sein, dass die Röhrlinge dann im Sommer nach sinkenden Temperaturen auch bei Trockenheit Fruchtkörper bilden, die dann ja auch eine Weile stehen - in der Hoffnung auf baldigen Regen. Die im Herbst fruchtenden Arten brauchen da einfach mehr Feuchte und Niederschlag, aber nicht wegen des Myzels, sondern der Überlebensdauer der Fruchtkörper.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    ich hatte hier Rubroboletus legaliae? neulich schon den Fund eines anderen Pilzfreundes vorgestellt, den ich für Rubroboletus, eventuell für legaliae hielt. Er hat nun am Fundort (Wiese bei alten Eichen in der Nähe von Recklinghausen) einen neuen Fruchtkörper gefunden und ich bin mir leider immer noch nicht ganz sicher. Leider ist der Fruchtkörper etwas angetrocknet, ich denke aber Rubroboletus sollte hier sicher sein.

    Für R. satanas spricht meines Erachtens nach die graue Hutfarbe.

    Für legaliae spricht meines Erachtens:

    Die Farbe der Röhren und des Stielnetzes, die ich von alten Satanen doch mehr karminrot kenne

    Der Geruch, der vom Finder als angenehm würzig beschrieben wird

    Die Ausprägung des Netzes (zur Basis hin recht abrupt in rote Flocken übergehend)

    Die Statur des Pilzes (Die ist natürlich variabel, ich kenne den Satan aber schon deutlich klobiger)

    Das deutliche Blauen der Röhren selbst bei getrockneten Fruchtkörpern

    Trotzdem weiß ich nicht ganz, ob ich da zuviel hinein interpretiere und so ganz ohne rosa auf der Hutoberfläche kann ich da auch nicht guten Gewissens R. legaliae zu sagen.

    Wie schätzt ihr das ein?

    Hallo,

    ich wäre mir hier sogar recht sicher mit Butyriboletus, mit deutlicher Tendenz zu fechtneri. Schon das von Oehrling angesprochene Schnittbild passt mir viel besser zu fechtneri als radicans. Ich finde auch die Hutoberfläche (vor allem wenn man das dritte Bild vergrößert) passt nicht so Recht zum Wubi. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Farben auf den Bildern allgemein etwas blass rauskommen und dass da sogar eine rötliche Zone am Stiel ist. Wenn Cognacmeister den Fruchtkörper noch hat, setze ich 10 Chips auf B. fechtneri.

    viele Grüße