Beiträge von FlorianK

    Servus Martin,


    ich hab letztes Jahr mal G. leucoxantha, G. geogenia und G. parma nachreifen lassen. Von ähnlichem Entwicklungsstand ausgehend (Asci vorhanden, Sporen maximal ansatzweise zu erkennen) hat es bei allen Kollektionen zwischen 2,5-3,5 Wochen gedauert, bis ich wirklich reife Sporen finden konnte.


    Zum Nachreifen hab ich sie alle in geschlossenen Plastikbehältern im Kühlschrank gelagert, man sollte aber alle 2-3 Tage die Dosen öffnen und rausstellen um das Kondenswasser ausdampfen zu lassen, ansonsten verschimmeln sie recht zuverlssig.


    Das Hauptproblem des Nachreifens am Standort hast du ja selbst schon angesprchen... meist sind da die Schnecken schneller als die Sporen.


    Liebe Grüße

    Lieber Norbert,


    danke für den Hinweis... würde mich zwar sehr interessieren, aber neben der doch recht langen Anreise passt mir der Zeitpunkt leider gar nicht ins Konzept. Hab gerade viel zu viele Projekte am laufen und nebenbei fällt das genau in die Ablammungs- und Auftriebszeit, da bin ich "leider" in erster Linie mit den Dungpoduzenten und weniger mit ihren Ausscheidungen beschäftigt.


    Liebe Grüße

    Grüß dich,


    zwischenzeitlich hab ich noch etwas über die Frage nachgedacht, und eigentlich ist die Anwort auf die Ursprungsfrage gar nicht so komplex. Ich versuche also mal das halbwegs verständlich wiederzugeben.


    Erst keimen (auch in Kultur) monokoaryotishce Myzelien aus den einzelnen Sporen, welche sich jedoch möglichst schnell ein weieres, kompatibles monokaryotische Myzel suchen, um mit diesem zu einem dikaryotischen zu verschmelzen. Dieser zustand bleibt während der gesamten vegetativen Phase des Pilzes bestehen, also sind in einem Pilzindividuum noch immer die gesamten Erbinformationen der beiden Elternsporen enthalten. Der eigentliche Paarungsakt, also die Verschmelzung der Erbinformation, findet allerdings erst bei der Sporenbildung statt.


    dH haben auch die Sporen aus einem einzelnen Sporenabdruck eine viel größere genetische Variationsbreite als dies etwa bei den selbstbefruchteten Samen einer einzelnen Pflanze der Fall wäre, weil ja selbst in einem Abdruck Sporen vorhanden sind, welche die verschiedenen Mixturen genetischer Information von zwei Organismen enthalten.



    Liebe Grüße

    Grüß euch,


    also ich kann ein paar Infos zur gelebten Praxis beitragen, allerdings gibt es dazu noch immer eine Frage, die ich mir selbst noch nicht beantworten konnte, hab mich aber auch noch nie intensiver mit der Weitergabe von Erbgut bei Pilzen beschäftigt und mich bisher damit begnügt, dass es mit den gängigen Methoden in der Zucht funktioniert.


    Standard in der Vermehrung von Pilzmyzelien ist normalerweise das Klonen, also die vegetative Vermehrung von Individuen, welche sich aufgrund ihrer Wachstums- und Fruchtungseigenschaften in der Zucht bewährt haben. Solche Stammkulturen lassen sich zur weitervermehrung übrigens, richtig durchgeführt, über Jahrzehnte lagern.


    Zur Gewinnung neuer Individuen zur Weiterzucht gibt es wiedereum zwei Möglichkeiten.

    Einerseits das klonen von Wildstämmen, welche logischerweise bereits dikaryotisch sind und die Erbinformation zweier Elternorganismen enthalten. Diese Methode ist aber in eher die Ausnahme.

    Methode zwei, welche in der Praxis eher Anwendung findet, ist die Selektion geeigneter Zuchtstämme aus Sporen.

    Hierzu werden Sporen aus einem Abdruck auf Agar-Platten aufgebracht, die daraus resultierenden dikaryotischen Mycelien optisch bewertet und vielversprechend aussehende Individuen wiederum in Reinkulturen gezogen. Diese werden dann auf ihre Wachstums- und Fruchtungseigenschaften getestet und die besten Genetiken wieder als Stammkulturen eingelagert, um damit weitere Substrate zu beimpfen.


    Damit kommen wir dann zu der Frage, der ich nie weiter nachgegangen bin,auch wenn sie mich in meiner Anfangszeit in der Pilzzucht immer wieder mal beschäftigt hat. Danke fürs "in Erinnerung rufen" ;)

    Die aus Sporen gezüchteten Myzelien sind zwar auch dikaryotisch, allerdings werden sie in der Praxis nicht aus Sporen zweier Elternorganismen gezüchtet, sondern aus einem Abdruck eines einzigen Pilzes. Trotzdem können sie extrem unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, sowohl was das Mycel- und Fruchtkörperwachstum angeht, wie auch im Bezug auf die benötigten Fruchtungsbedingungen.

    Warum allerdings eine derart große genetische Variationsbreite bei Individuen, welche eigentlich aus nur einem Elternindividuum hervorgehen, möglich ist, hab ich bisher auch noch nicht verstanden... aber es funktioniert auf jeden Fall und ich muss der Frage die Tage mal auf den Grund gehen ^^


    Liebe Grüße

    Servus David,


    bei deinem Fund handelt es sich um G. infula oder G. ambigua. Die beiden Arten sind ganz leicht anhand der Sporengröße zu unterscheiden.

    Verlässliche makroskopische Merkmale zur Abgrenzung der beiden sind mir keine bekannt.


    Liebe Grüße

    Servus Karl,


    also ich finde ja auch, dass es gut ist, wenn man den großen Wiesenbewohner ganz genau zeigt, welch wichtige Arbeit sie machen.


    Hier hab ich gerade Hilfe bei der Untersuchung einer hübschen Gruppe von Clavulinopsis fusiformis erhalten 😄


    Liebe Grüße


    Servus Peter,


    1. könnte gut passen, trau ich mir aber ohne zusätzliche Infos nicht mehr dazu zu sagen

    2. würde ich eher für H. ceracea halten

    3. C. pratensis

    4. links: H. chlorophana, rechts: vermutlich H. ceracea

    5. mikropflichtig, aber C. helvola könnte gut passen


    Liebe Grüße

    Servus Björn,


    gratulation zu den schönen Zungen (und natürlich auch zu den Schönheiten aus den anderen beiden Beiträgen) und einen herzlichen Dank fürs Vorzeigen dieser schönen Doku und der ausführlichen Mikrofotos.

    Solch ein Erdzungenaufkommen würde ich auch gerne mal erleben... bei mir waren es bisher immer nur Kleingruppen und Einzelfruchtkörper.


    Einen herzlichen Dank auch an Karl W fürs Verlinken der weiterführenden Publikationen zu den Zungen... die ersten beiden waren mir noch gar nicht bekannt.


    Liebe Grüße

    Florian

    Servus Werner,


    so ganz sicher war ich mir bei der colemannianus anfangs auch nicht, obwohl die schon ziemlich riesig gewesen wären für fuscescens (bis ca. 5cm)

    Hab sie zwar nicht selber nachuntersucht, dürfte aber nix anderes dabei rausgekommen sein. Vermutlich wurde die Hutfarbe durch die Witterung der vorangegangenen Tage beeinflusst (Wechsel aus trockenen Föhnwinden und mehrmals leichten Nachtfrösten)


    Liebe Grüße

    Grüß euch,


    inzwischen sind hier reifbedeckte Wiesen am Morgen schon ein recht normaler Anblick. Ein paar Wiesenschwammerl haben sich aber in den letzten Tagen doch noch finden lassen.

    Leider hat uns, während unseres Kartierungswochenendes im Nationalpark, in dem wir eigentlich nochmal ein Hauptaugenmerk auf die Almweiden legen wollten, der Frost einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir waren "gezwungen" einen Tag in einen kleinen Urwald auszuweichen. Daher sind auch noch ein paar Fotos von nicht-Wiesenpilzen dabei, die aber nicht weniger schön anzusehen waren.


    Mal sehen ob sich noch ein oder zwei Urwaldtouren ausgehen, bevor in den Bergen Schnee liegt, aber langsam wird's wohl Zeit die Dungpilz-Fruchtkammern auszupacken


    Cuphophyllus colemannianus

    Ramariopsis robusta

    Hygrocybe ingrata

    Clavaria (cf.) incarnata

    Volvariella surrecta

    Frantischekia mentschulensis

    Camarops tubulina

    Flaviporus citrinellus

    die beiden letzten in trauter Zweisamkeit


    Liebe Grüße

    Servus Bernd,


    wie Aretah schon geschrieben hat wird auch in diesem Fall der Blick durch‘s Mikro nicht ausbleiben.

    Die von mir gestern gezeigten Fruchtkörper von G. atropurpureum waren beispielsweise auch bis 8x1cm groß.


    Bei den Entolomen solltest du diese Saison nicht mehr viel erwarten. Das sind eher Sommerpilze.


    30 Arten in einer Saison auf nur 4ha sind schon eine Hausnummer. Da wirst du in den nächsten Jahren sicher noch viel zu entdecken haben.


    Liebe Grüße

    Grüß euch...


    langsam wird's ungemütlich und die Saison in höheren Lagen neigt sich dem Ende zu, aber die Gebirgsexkursionen der letzten Tage haben doch noch mal einiges an spannenden Funden zutage gefördert.


    Durch eine Vielzahl an Neufunden konnte ich in dieser Saison auch die Artenzahlen bei den CHEGD's für das Gebiet des NP-Kalkalpen in unerwartete Höhen treiben.

    Nach nur zwei Jahren der intensiven Kartierung sieht der momentane Stand so aus. (Bei den Entos kann ich nur eine Schätzung abgeben, weil ich mich, aufgrund der aktuellen Unklarheiten in der Gattung, großteils auf die Beschreibung und maximal vorläufige Benennung der Kollektionen beschränkt habe)

    C6,H34,Eca.35-45,G5,D5



    Entoloma madidum (schon wieder in einem neuen Suchgebiet)

    Entoloma prunuloides

    Porpolomopsis calyptriformis

    Hygrocybe punicea

    Hygrocybe fornicata

    Hygrocybe ceracea

    Gliophorus laetus

    Microglossum atropurpureum

    Clavulinopsis helvola

    Ramariopsis robusta



    Liebe Grüße

    Grüß euch,


    heute geht's mal wieder weiter. Leider waren die letzten Touren nicht sonderlich ergiebig, und inzwischen schaut der Schnee schon ziemlich weit runter, aber ich hoffe mal, dass es in den nächsten Tagen doch noch mal weiter rauf ausapert. Bodenfrost sollten auch die Hochalmen noch keinen abbekommen haben, und in niedrigeren Lagen geht inzwischen ziemlich die Post ab.


    Lycoperdon caudatum

    Cantharellopsis albidum

    Entoloma catalaunicum

    Entoloma madidum

    Cuphophyllus russocoriaceus

    Cuphophyllus colemannianus

    Cuphophyllus virgineus

    Cuphophyllus (virgineus var.) fuscescens

    Cuphophyllus (virgineus var.) ochraceopallidus

    Cuphophyllus flavipes

    Hygrocybe splendidissima

    Hygrocybe chlorophana

    Hygrocybe ingrata


    Liebe Grüße

    Servus Adrian,


    Cantharellus und Craterellus sind die beiden Schwestergattungen in der Familie der Cantharellaceae (Pfifferlingsartige).


    Cantharellus (Pfifferlinge) umfasst die typischen Eierschwammerl-Arten

    Craterellus (Kraterellen) umfasst die ganzen restlichen Leistlinge, also die ganzen Trompetenpfifferlinge uÄ


    Liebe Grüßer

    Grüß euch,


    ... lange hat's gedauert, bis es mich das nächste Mal auf die Alm verschlagen hat...


    weil sie einfach viel zu schön sind um sie nicht zu zeigen, und uns die beiden Arten heute den ganzen Tag treu begleitet haben, gibt's zuerst eine kleine Wiederholung


    Porpolomopsis calyptriformis

    Clavulinopsis fusiformis


    Aber natürlich gab es auch noch ein paar Neuigkeiten


    Entoloma bloxamii s.l.

    Pseudotricholoma metapodium

    Pseudotricholoma cf. metapodium (auch die vergammelten Fruchtkörper rundum haben kein nennenswertes Schwärzen gezeigt. Wird wohl nix anderes rauskommen, aber mal schauen)

    Geoglossum cf. vleugelianum

    im Sphagnum am Rand eines Übergangsmoores; Spp: spätreifend, 3-7 Septen, 42-75µm; Paraphysen braun, sehr variabel geformt, Septen teilweise eingeschnürt, teilweise nicht, Endzellen nur teilweise verdickt, zylindrisch, keulig, pyriform, globos


    Liebe Grüße

    Servus Karl,


    die Bovista hab ich nach Jeppson bestimmt. Stimmt perfekt mit der von ihm als B. pusilla vorgestellten Art überein.


    Die Geoglossum habe ich anhand der Stielbekleidung, in Kombination mit den recht langen Sporen (bis 105, mittel etwas über 90µm) und den Paraphysen mit meist +-subglobosen, angeschwollenen Endzellen als G. fallax bestimmt. Die Fruchtkörper waren war noch ziemlich unreif (Septierung der Sporen war noch nicht zu erkennen), aber nach den mir vorliegenden Infos sollte da nichts anderes in Frage kommen

    Abgeglichen hab ich sie mit der Beschreibung von Kees Roobeek in "aardtongen in de duinen van noord kennemerland".


    Liebe Grüße

    Grüß euch,


    nach der bereits überraschend ereignisreichen Sommersaison in meinen geliebten Almflächen geht es nun endlich auch bei den typischen Herbstarten los. Nachdem nun auch endlich die Witterung wieder nach Wiesenpilzen aussieht, werd ich in nächster Zeit regelmäßig unterwegs sein.

    An dieser Stelle werde ich euch die Highlights meiner Kartierungsexkursionen in den nördlichen Kalkalpen zusammenfassen.


    Erst mal noch ein paar nette Funde von anfang September, bevor die erste längere Trockenperiode des Jahres das Wachstum in den Wiesen mal auf Pause gestellt hat.


    Bovista pusilla

    Porpoloma pes-caprae

    Cuphophyllus roseascens

    Hygrocybe intermedia



    ... und dann noch ein paar von gestern


    Cuphophyllus berkeleyi

    Clavulinopsis laeticolor

    Clavulinopsis fusiformis

    Porpolomopsis calyptriformis

    Geoglossum fallax



    ...to be continued soon...


    Liebe Grüße

    Servus Romana,

    mit den schlanken und eher kleinen Sporen bleiben eigentlich nur H. ceracea und insipida, wegen des Gesamteindrucks (soweit ich diesen anhand der Bilder zu beurteilen wage) wäre ich auch bei ceracea. Allerdings hab ich mit den beiden Arten nur sehr wenig persönliche Erfahrung.


    Zum aktuellen Status von C. helvola var. geoglossoides kann ich dir auch nix genaueres sagen, bzw. nur meine persönliche Meinung zum Besten geben.

    Ich halte nix von dieser Varietät, weil mir bei größeren Kollektionen immer wieder mal junge Fruchtkörper unterkommen, die einen deutlich erdzungenartigen Habitus zeigen. Daher bin ich der Meinung, dass dies ganz schlicht und einfach in der normalen Variationsbreite von C. helvola liegt und den Rang als Varietät nicht verdient.

    Aber wie gesagt... nur meine persönliche Meinung, ohne mich näher mit der Thematik auseinandergesetzt zu haben.


    Liebe Grüße

    Servus Romana,


    mit den weiteren Merkmalen bin ich auch ganz bei dir und würde die Kollektion als H. reidii ablegen.

    Die leicht schuppige Huthaut (die mir zugegebenermaßen heute morgen gar nicht aufgefallen ist) würde da durchaus auch ins Konzept passen. Boertmann schreibt dazu: "cuticle sometimes cracked which may give the cap a squamulose appearance"


    die Clavulinopsis helvola ist mit den Sporen auf jeden Fall eindeutig


    Liebe Grüße

    Servus Romana,


    hast du die H. cf. reidii auch gekostet, bzw. die Sporenform angesehen? Sieht irgendwie bitter aus ;)


    zu der H. cf. ceracea trau ich mir, in dem Zustand und ohne Mikros, keine weitere Aussage zu. Da könnten auch noch einige andere Arten passen


    die Clavulinopsis sp. erinnert mich stark an C. helvola. Wäre über die markanten, höckerigen Sporen leicht abzusichern


    Liebe Grüße