Beiträge von FlorianK

    Servus Foxpilz,


    auf jeden Fall ein spannender Fund, den du uns zeigst.


    Um optimale Exsikkate, speziell auch zum späteren sequenzieren, zu erhalten, würde ich die Trockentemperatur noch etwas niedriger ansetzen.


    40°C und eine möglichst rasche Trocknung sind optimal, dH. die Probe in nicht zu große Stücke schneiden und vor allem möglichst schnell nach der Ernte (wenige Stunden) auf den Dörrapparat legen. Jegliche Lagerung vor der Trocknung kann die Qualität der Probe deutlich verschlechtern und die Wahrscheinlichkeit von Falschergebnisse bei der Sequenzierung erhöhen.

    Weiters sollte noch erwähnt werden, dass zur Sequenzierung am besten junge Fruchtkörper geeignet sind, während sich für die morphologische Untersuchung etwas ältere Fruchtkörper besser eignen. Wenn möglich also sowohl junge wie auch reife Pilze ernten und trocknen.


    Liebe Grüße

    Servus Bernd,


    die Meinung von Stefan und Werner teil ich zwar, ich seh da auch recht typische Birnenstäublinge, möchte mich aber auch der Literaturempfehlung von Stefan anschließen.


    Hab mir die Monographie von Jeppson gerade zugelegt und bin absolut begeistert. Da werden die Stäublinge und Boviste plötzlich überraschend logisch und ich konnte die letzten Tage recht flott die meisten meiner alten Exsikkate abarbeiten.


    Liebe Grüße

    Servus,


    würde ich auch eindeutig als Flockenhexe identifizieren.

    Ich kenne auch ein Mycel, welches ich inzwischen schon seit einigen Jahren beobachte, dessen Fruchtkörper uberhaupt keine Blauverfärbung zeigen.

    Wurde auch schon sequenziert und mit einer Übereinstimmung von über 99% kam eindeutig N. erythropus raus.


    Liebe Grüße

    Servus Jörg,


    na bei dir scheint ja gerade einiges los zu sein. Tolle Vielfalt und schön in Szene gesetzt


    die Keulen unter dem Bild von Cuphophyllus pratensis lassen mich an Clavaria amoenoides denken.


    Die kleinen Saftlinge weiter unten sehen mir nach H. glutinipes aus (ganz leicht im Feld bestimmbar, wenn man auf den klebrig-schleimigen Stiel achtet)


    Liebe Grüße

    Servus Rudi,


    herzlichen Dank für die Infos zum Habitat.

    Da muss ich wohl mal wieder eine intensivere Runde in den Waldgebieten um meine Weideflächen starten. Hatte dort vor einigen Jahren auch mal, in sehr ähnlichem Habitat, einen reichhaltigen Fund von Hodophilus spec. und Geoglossum spec., bis zum lesen deines Beitrags hatte ich jedoch komplett darauf vergessen. (das war noch vor der Zeit, in der ich mich intensiv mit den Wiesenpilzen zu beschäftigen angefangen habe)


    Liebe Grüße

    Servus Andreas,


    Pilz Nr. 1 würde ich Chromosera citrinopallida taufen


    Nr. 5 ist eine Hygrocybe, die mich am ehesten an H. mucronella denken lässt, aber natürlich ist das reine Raterei ohne Bild von den Lamellen und Angaben zum Geschmack


    Liebe Grüße

    Servus Rudi,


    wunderschön, was du uns so alles zeigst.


    Was mich allerdings noch brennend interessieren würde, wären nähere Infos zur Ökologie deines Wiesenpilz-Waldes. Baumbestand, Geologie, Nährstoffversorgung etc., weil ich mich gerade recht intensiv mit den ökologischen Voraussetzungen für das Wachstum der typischen Wiesenarten beschäftige


    Wenn du so nett wärst dazu noch ein paar Worte zu verlieren wäre ich dir sehr dankbar.


    Liebe Grüße

    Florian

    Servus Stephan,


    aktuell werden die Saftlinge aufgrund der Genetik in 5 Gattungen unterteilt


    Cuphophyllus - Ellerlinge

    Hygrocybe ss. str.

    Neohygrocybe - nur zwei europäische Arten, N. ovina und N. nitrata

    Gliophorus - Schleimfuß-Saftlinge

    Porpolomopsis - in Europa nur mit P. calyptriformis vertreten


    allerdings wird es auch weiterhin jeder verstehen, wenn du sie einfach alle Hygrocybe nennst ;)


    Liebe Grüße

    Servus Ruben,


    meine Einschätzung wäre gleich wie die von Rudi, allerdings ist ihm bei dei den wissenschaftlichen Namen der nitrösen Saftlinge eine Verwechslung unterlaufen.


    rötender Nitratsaftling - Hygrocybe ingrate

    nichtrötender Nitratsaftling - Neohygrocybe nitrata


    Liebe Grüße

    Servus Jörg,


    die "Koralle in der Wiese" auf dem letzten Bild sieht interessant aus. Erinnert mich vom Habitus her an Tremellodendropsis tuberosa.


    Zu den gelben Keulchen kann man mal so viel sagen... das sind kleine gelbe Keulchen ;)

    ohne Sporenform ist alles weitere ein reines Ratespiel

    Das einem diese erst beim fotografieren auffallen ist übrigens ganz normal. Ist mir schon oft passiert, dass ich mich aufgrund eines anderen Fundes aud die Knie begeben habe, um dann festzustellen, dass rund um mich zahllose gelbe Würmchen aus dem Moos ragen.


    Liebe Grüße

    Servus Bernd,


    die von mir gezeigten Fruchtkörper sind schon etwas älter und ausgeblasst, jung haben sie eher solche gelb-orange-rosa Farbtöne, wie von dir beschrieben und gezeigt. Der deutcshe Name Aprikosenfarbene Wiesenkeule beschreibt sie schon recht gut.

    Bei solch stattlichen, büschelig wachsenden Wiesenkeuel/-keulchen mit gelb-orangen Tönen kommen eigentlich nur Clavaria amoenoides und Clavulinopsis fusiformis in Frage, zweitere hat jedoch satte Gelbtöne, nur selten mit leicht orangem Hauch, und auch insgesamt einen etwas anderen Habitus.

    Mikroskopisch sind die Sporen ein sehr deutliches Merkmal (C. fusiformis mit recht niedrigem Q, +- subglobos; C. amoenoides mit länglichen Sporen und hohem Q>2)


    Lassen sich auch am Exsikkat noch problemlos untersuchen


    Liebe Grüße

    Servus Bernd,


    bei der Keule sehe ich auch recht eindeutig C. amoenoides. Die Farbe ist schon sehr markant, ein kurzer Blick auf die Sporen müsste die Vermutung bestätigen.


    Hier ein Foto von gestern.

    C. amoenoides


    Liebe Grüße

    Servus Bernd,


    noch ein paar Ergänzungen:


    2. wie gesagt, wenn die Hutoberfläche schleimig-schmierg ist kommt bei spitzgebuckelten, gelben Fruchtkörpern momentan (wer weiß ob das so bleibt) nichts anderes als H. acutoconica in Frage


    7. Entolomen können, vom Habitus her, so ziemlich alles, was es bei den Lamellenpilzen gibt. Von pleurotoid, über tricholomatoid bishin zu mycenoid oder collybioid


    9. Die Papageien sind ziemliche Chamäleons, speziell ältere Fruchtkörper können da schon mal etwas irreführend sein. Das tyische, knallige Grün ist vA bei jungen Exemplaren anzutreffen


    Bei den restlichen Rötlingen wird wohl ohne Mikromerkmale nicht viel möglich sein


    Lg

    Servus Bernd,


    zumindest zu einigen deiner Pilze wage ich mal einen Komentar.


    2. anhand der Bilder vermute ich mal eine schleimige Hutoberfläche, dann wäre es H. acutoconica


    7. vermutlich Entoloma prunuloides


    9. G. psittacina passt


    10. Entoloma mougeotii


    Liebe Grüße

    ... und noch ein letzter Nachtrag, bei dem ich allerdings auch nicht zu einem logischen Ergebnis komme. Wenn also jemand helfen kann würde ich mich freuen


    dafür, dass ich Entolomen irgnoriert hab, sind aus den Tiefen meines Rucksacks doch noch einige hervorgekommen. Ich weiß ja, warum ich inzwischen nach solch iner Tour einfach den gesamten Rucksack inklusive Inhalt im Kühlschrank verstaue :D


    Vor allem die riesigen Endzellen der HDS sind bei diesem Fund bemerkenswert und schließen alle Schlüsselergebnisse, zu denen ich bisher gekommen bin, aus.


    Schneide fertil

    Basalschnallen -

    Spp: 7,5-10,5x6,25-8µm, 5-7 eckig

    HDS: bis zum Rand trichoderm, im Zentrum hymeniderm, Endzellen 50-160x20-42µm, breiten unter 30µm bilden jedoch eher die Ausnahme



    Liebe Grüße

    Grüß euch,


    jetzt bin ich endlich durch mit der Nachbearbeitung und hab im ersten Beitrag noch ergänzt, was es zu ergänzen gab.


    zwei weitere Kollektionen hab ich aber doch noch zum herzeigen


    Entoloma atrocoeruleum

    mit fertiler Schneide und auch sonst gut übereinstimmenden Mikromerkmalen dürfte da eigentlich nichts anderes in Frage kommen

    Entoloma chalybaeum

    zwar nur ein Einzelfruchtkörper, aber wenigstens in passendem Alter, und mit den blauen Lamellen im mageren Grünland bleibt ja sowieso nicht viel Auswahl


    Liebe Grüße

    Grüß euch,


    nach einer ziemlich anstrengenden Woche auf der Baustelle und einer etwas übretriebenen Bemühung, gestern Abend den Flüssigkeitsverlust der Woche wieder auszugleichen, stand ich heute morgen vor der Wahl... wie kuriere ich meinen Muskelkater (und auch den ohne Muskel) aus... ab auf die Couch oder ab auf die Alm.

    Nachdem wir die letzten Tage schon recht herbstliche Temperaturen hatten, musste ich nicht lange überlegen, hab meine Sachen gepackt und mich auf den Weg gemacht.


    Als ich um 6:30 auf 1300m auf einem der schönsten Almböden in der Umgebung angekommen war, hab ich mich im ersten Moment mal selbst verflucht, weil ich in der kurzen Hose und ohne Regenjacke bei knapp 7°C im Nieselregen gestanden bin... "selber schuld du Trottel, ned jammern, muast di halt bewegen, dass da warm wird"


    Schon nach wenigen Schritten waren jedoch die eher ungemütlichen Umgebungsbedingungen vergessen, weil ich solch eine Pilz-bunte Wiese wie heute noch selten gesehen habe.


    Endgültige Beschriftungen zu den Bildern kommen dann, sobald ich zum mikroskopieren gekommen bin, allerdings hab ich jetzt gerad Zeit den Beitrag zu schreiben, während das wohlverdiente Mittagessen auf dem Herd steht.


    Die "Schaumbergalm", eine wirklich herausragende Fläche, die im letzten Jahr schon, trotz sehr schlechter Bedingungen, einige wirklich grandiose Funde hervorgebracht hat (zB große Vorkommen von Porpolomopsis calyptriformis, Clavulinopsis fusiformis, Hygrocybe splendidissima)



    Entolomen, speziell Leptonien, gab es wieder massenweise, allerdings eine recht ähnliche Artenpalette wie schon beim letzten Besuch der Fläche vor drei Wochen, daher hab ich ihnen heute eher wenig Beachtung geschenkt. Einige Kollektionen zum herzeigen sind aber dann doch dabei.


    E. prunuloides

    heute endlich mal zumindest ein halbwegs fotogener Fruchtkörper

    E. bloxamii

    den komplett weißen Stiel find ich ziemlich irritierend, aber auf jeden Fall der Fund des Tages. Der einzige weitere rezente Nachweis in OÖ ist mir letztes Jahr, etwa 10km von dem Standort entfernt, gelungen.

    Spp: 8,5-10x8-9,5

    €: jetzt hab ich gerade die Arbeit von Ainsworth et al. bekommen und mit den großen Sporen bleibt wohl nix als bloxami ss. str.

    E. uranochroum

    mit der Farbe, der schon eher wollig-schuppigen Stielbekleidung und den großen Cheilozystiden, gefüült mit granuliertem Pigment bleibt wohl wirklich nichts anderes übrig.

    Jetzt kann ich mich doch nicht mehr entscheiden, ob dies oder die bloxamii der Fund des Tages ist. ;)

    E.sp.

    inzwischen erkenne ich die Art zwar schon makroskopisch mit ihren dicht gedrängten Lamellen und der markanten Hutfärbung, aber zu einem wirklich zufriedenstellenden Ergebniss bin ich auch diesmal wieder nicht gekommen. Vielleicht hat ja jmd. eine Idee dazu


    Schneide: fertil

    Basidien: 4-sp, Schnallen -

    Spp: 9-11,5x(7)7,5-8,5

    HDS: cutis, richtung zentrum schwach ausgeprägtes trichoderm, Endzellen keulig (5-10x45-110)

    E.sp. - Rundablage, Frk. zu jung für anständige Untersuchung aller Merkmale



    Die ersten Keulchen des Jahres waren auch schon zu finden...


    Clavulinopsis laeticolor



    ... genauso wie die ersten Wiesenritterlinge


    Pseudotricholoma metapodium

    Porpoloma pes-caprae



    Wirklich zum staunen haben mich allerdings die Saftlinge gebracht, die immerhin schon mit über 10 Arten und teils hunderten Fruchtkörpern vertreten waren. Einige Besonderheiten waren auch schon anzutreffen


    Neohygrocybe ovina

    Hygrocybe ingrata (forma minor)

    auch nach 3 Stunden kein Röten an Verletzungen, anhand des Sporen-Q und des schwachen nitrösen Geruchs würd ich die Kollektion aber zu ingrata stellen. Bin schon gespannt aufs Ergebnis der Sequenzierung, inzwischen bin ich schon recht skeptisch, ob sich da nicht noch ne dritte Art bei den nitrösen Saftlingen versteckt

    H. subpapillata

    H. intermedia

    H. helobia

    wie erwartet reguläre Lamellentrama mit Zellen bis ca. 300µm

    Cuphophyllus flavipes

    Gliophorus irrigatus



    Liebe Grüße

    Mikroskopiert habe ich den Nitratsaftling nicht. Ich bekam den Tipp hier von Werner Edelmann. Da niemand sein Veto einlegte, habe ich das nicht infrage gestellt. Ich muss erst einmal ergründen, wie sich die beiden Arten unterscheiden. Dann werde ich die Mikromerkmale einmal überprüfen.

    Servus Claudia,


    Die beiden sind anhand der Sporen recht gut zu trennen. H. ingrata hat einen deutlich nidédrigeren Q-Wert und immer auch einige subglobose Sporen dabei.


    Lg

    Servus Claudia,


    schön, was du alles auf der winzigen Wiese findest.


    Hast du die N. nitrata mikroskopiert? Die will mir farblich (vA Lamellen und Stiel) nicht so recht passen. Auch ingrata rötet oft nur sehr schwach bis fast gar nicht.


    Lg

    Servus Karl,


    danke für den Hinweis... mir kommen die ganzen Entolomen schon ein bisserl durcheinander.

    Auf dem Etikett steht eigentlich auch E. cf. lividocyanulum, wie das im Beitrag zu longistriatum wurde kann ich grade auch nicht erklären.


    Lg

    Servus Werner,


    Erst mal sei erwähnt, dass das Foto wirklich besch... ist. Bin nur im vorbeifahren schnell aus dem Auto gesprungen und hab mit dem Handy einen Schnappschuss gemacht, und das noch bei ziemlich schlechten Lichtverhältnissen.


    Den Fund hab ich nicht näher begutachtet, weil ich aus der Umgebung schon einige abgesicherte Nachweise von P. nigrolimitatus habe.


    Im Original war das Hymenium nicht so leuchtend weiß, wie es auf dem Foto erscheint, sondern eher schmutzig weiß. Andere Fruchtkörper auf dem Stamm zeigten all die mMn für nigrolimitatus typischen, altersbedingtn Farbabstufungen, von schmutzig weiß über haselnussbraun bis grau-braun

    Standort war an einer seit mehreren Jahren entwurzelten, in der Luft hängenden Fichte (BHD ca 90-100cm), ca. 3-8m über dem Wurzelstock, was für mich auch gegen Heterobasidion spricht.


    Liebe Grüße