Beiträge von FlorianK

    Wie entscheidet das Schaf ob es kleine Kügelchen oder große Klumpen produziert?

    Servus Björn,


    wie Nobi schon sagte hängt die Konsistenz vA vom Futter ab. Weicher und daher auch klumpig bis fladig wird der Dung meist nach einer abrupten Futterumstellung, vA im Frühjahr bei Wechsel von Heu/Silage auf frisches Grün, aber auch beim Wechsel zwischen Weiden mit deutlich unterschiedlichem Bewuchs.

    Die Pansenfauna muss sich dann erst auf die neue Nahrung einstellen, was einige Tage zu "Durchfall" führen kann.


    Bei meinen Schafen kommt im Frühjahr noch die selbstmedikation der Tier gegen die im Winter angesammelten Parasiten dazu. Da fressen sie gerne mal einige Tage gezielt die jungen Triebe der Herbstzeitlosen und anderer Giftpflanzen, was teils zu starken Durchfällen führt, sich aber auch innerhalb weniger Tage wieder legt.


    Liebe Grüße

    Danke Nobi für die weiteren Ausführungen zu brefeldii... jetzt verstehe ich auch, wie du zu der Bestimmung gekommen bist. Ich hab der Beschreibung im Doveri wohl zu viel Relevanz beigemessen, trotz der offensichtlichen Abweichung zu den Angaben in Krug&Cain.


    Die Asci-Länge scheint übrigens nicht sonderlich bestimmungsrelevant zu sein und ist sehr variabel. Ich hab noch ein paar weitere Perithecien untersucht und in manchen waren die Asci sehr kurz (130-160µm), in anderen waren sie recht lang (190-240µm), und alle Abstufungen dazwichen konnte ich auch finden.


    Ein schönes, gut bewachsenes Stück Eselmist hab ich für weitere Untersuchungen mal getrocknet. Muss mal fragen ob jmd. interesse hat den zu sequenzieren.


    Liebe Grüße

    Grüß euch,


    der Leuchtgasgeruch der C. narcotica war recht deutlich wahrnehmbar, als sonderlich intensiv hätte ich ihn jedoch nicht beschrieben. Heute wuchsen davon etwa 300-500 Fruchtkörper rund um die Heuraufe.


    Vor zwei Tagen bin ich auch noch mal zu den Eselweiden gefahren, um mich gezielt auf die Hypocopra-Suche zu begeben, weil ich diese auch noch selbst unterm Mikro haben wollte.

    Dass ich aber auch hiervon gleich viele hunderte Exemplare finden würde hatte ich nicht erwartet.


    EDIT: ergänzend sei hier noch angemerkt, dass ich keine Stromata finden konnte, welche nur ein Perithecium beinhalten. Auch die Länge der Asci weicht nach meinen Messungen deutlich von den Literaturangaben für H. brefeldii ab (140-190µm)


    Liebe Grüße

    Servus Nobi,


    Die S. miniglutinans habe ich auch nur zufällig unters Mikro bekommen, als ich mir zum Absichern noch einige weitere Fruchtkörper von S. vesticola ansehen wollte.

    S. aloides wuchs an den alten Kuhfladen zu hunderten. Wirklich eine sehr schöne Art!


    Gerade habe ich an Schafdung vermutlich meine erste Hypocopra gefunden, allerdings noch total unreif. Zum Glück sind noch einige weitere Stroma vorhanden, die noch ein paar Tage Zeit zum reifen bekommen.




    Servus Peter,


    ich kann dir nur raten mal ein paar der Dungpilze zu untersuchen. Macht wirklich riesen Spaß und ist gar nicht so schwierig, vor allem durch die vielen Informationen, Beschreibungen und Bilder, die hier im Forum geteilt werden.




    Liebe Grüße

    Servus Nobi, servus in die Runde,


    herzlichen Dank mal für die Bearbeitung der Proben und auch für die schöne, bebilderte Vorstellung der Funde. Dadurch haben wieder einige weitere der von mir untersuchten Arten einen Namen bekommen.


    Ich freue mich auf alle Fälle schon auf die weitere Zusammenarbeit und bin gespannt, welche der kleinen Scheisser sich in den nächsten Jahren noch alles zeigen.


    Einige weitere Arten aus den von mir bewirtschafteten Flächen kann ich inzwischen auch noch ergänzen.



    Schaf


    Pilobolus kleinii

    Pilobolus crystallinus

    Schizothecium miniglutinans

    Sordaria fimicola

    Thelebolus microsporus


    Rind, vom letzten Jahr in neu übernommener Fläche


    Ascobolus furfuraceus

    Schizothecium aloides

    Schizothecium miniglutinans



    Liebe Grüße

    Florian

    Ich weiß nicht, ob die nur in Auwäldern vorkommen, oder auch andere Fundorte möglich sind.

    Grüß euch,


    D. venosa ist definitiv auch an anderen Standorten und nicht nur im Auwald zu finden.

    Der Fund anbei ist aus einem kleinen Waldstück in einer meiner Weideflächen. Wärmebegübstigter Südhang, auf einem eher trockenem Rücken unter Fagus und Fraxinus


    Lg


    Grüß euch,


    wenn ich ein paar schöne, große Exemplare finde fülle ich diese auch gerne. Mein Favorit für die Fülle ist eindeutig Fisch-Farce (am besten aus einer Fischart mit eher intensivem Eigengeschmack wie Hecht oder Karpfen)


    Serviert auf cremiger Polenta mit glasierten Jungzwiebeln sind auf diese Weise zubereitete Morcheln ein Traum.


    Ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, aber für solch edle Schwammerl darf man sich schon etwas Zeit nehmen.


    Lg

    Servus Claudia,


    wie schon Andreas und Stefan geschrieben haben: ärger dich nicht darüber, dass du den Entos zu wenig Beachtung geschenkt hast, sondern freu dich lieber darauf, dass du auch in Zukunft noch viele neue Entdeckungen in deiner Saftlingswiese machen kannst.



    Mir selbst ist es im letzten Winter nicht anders ergangen und ich habe mich auch über mich selbst geärgert, weil ich den Rötlingen bei meinen Wiesentouren zu wenig Beachtung geschenkt habe. Im Nachhinein war es aber wohl besser so, weil die Hirnkapazität in der Saison mit den Saftlingen und anderen Wiesenpilzen mehr als ausgelastet war.

    Nichtsdestotrotz habe ich eben diesen Gedanken als Ansporn genommen, mir anständige Litereatur besorgt und mich in die Theorie eingelesen, um auf die nächte Saison vorbereitet zu sein.

    Im vergangenen Herbst hatte ich dafür um so mehr Freude mit jeder anständigen Kollektion und noch mehr Freude über jeden Fund, der zu einem belastbaren Ergebnis geführt hat.


    Lg

    Hallo Claudia,


    Glückwusch zu dem schönen Fund und natürlich zur ersten, selbt bestimmten Entoloma!


    Ist schon ein Erlebnis, wenn man zum ersten Mal eigenständig zu einem belastbaren Rötlings-Ergebis kommt. Aber vorsicht... akute Suchtgefahr ;)


    Bei den tollen Wiesenpilzen die du zeigst wirst du sicher noch über viele weitere spannende Entolomen stolpern.


    Lg

    Florian

    Grüß euch,


    Für solcherart Rätsel ist die beste Zeit die, wo alle zu Hause sind und draußen keine Pilze stehen.


    Also in der Nacht bei einer geschlossenen Schneedecke von min. 20cm? Da setzt du aber ein enges Zeitfenster ;)


    Aber mal Spaß beiseite... Als stiller Miträtsler wollte ich mich auch auch noch fürs erstellen dieses spannenden Rätsels bedanken.

    Ich finde die Idee super, weil man dazu gezwungen wird, den Weg der offensichtlichen Artmerkmale zu verlassen und auch Merkmalen, die man sonst nicht/kaum beachtet, etwas mehr Aufmerksamkeit schenkt.


    Liebe Grüße

    Grüß euch,


    da braucht es kein Abwarten mehr, das ist ganz eindeutig eine Kontamination! Alleine das schnelle Wachstum ist eindeutig, diese Wuchsgeschwindigkeiten gibt's nur bei Ascos. (zumindest sind mir keine Basidomyceten bekannt die auch nur annähernd so schnell wachsen, und ich hatte doch schon eine Vielzahl in Kultur)


    Beste Grüße

    Servus Hermann,


    nachdem die Frage ganz offensichtlich von einem totalen Anfänger gestellt wurde, der gerade die ersten Gehversuche in der Pilzzucht macht, würde ich weiterhin dazu raten einfach mal ein oder zwei Kilo im Lebensmittelhandel zu kaufen.

    Natürlich ist Futterweizen die billigere Option, aber eben normal auch nur im 25kg Sack erhältlich.


    Persönlich bekomme ich sowohl Kleie, wie auch Bruchgetreide und Fremdsamen die bei der Getreidereinigung anfallen gratis, weil der Müller im Nachbarort froh ist, wenn er's nicht in die Biogasanlage bringen und für die Entsorgung zahlen muss.

    Aber ohne Traktor und Getreidesilo ist die Option eben auch nicht die Beste ;)


    Beste Grüße


    €: wenn es bei euch natürlich Futtergetreide auch im 5kg Sack zu kaufen gibt, dann würde ich auch dazu raten diesen zu verwenden. Bei uns ist 25kg das kleinste erhältliche Gebinde

    Dann hast du dir mit Sicherheit irgendeine Konti eingefangen, und wegen der beschriebenen Rückentwicklung des Mycels bin ich weiterhin bei zu schlechter Luftversorgung. Mach in die Deckel Locher (~5mm) und zieh einen kleinen Ballen Aquarienfilterwatte ein, damit ist dann ein ausreichender, gefilterter Luftaustausch gewährleistet.


    Beste Grüße

    Grüß dich,


    ich würde mal bei besserer Frischluftversorgung ansetzen. Mach mal eines der Gläser auf und riech vorsichtig daran. Vermutlich wirst du Milch- oder Buttersäuregeruch feststellen, was beides für unzureichenden Luftaustausch spricht.



    Dass der Kräuterseitling keine richtigen Fruchtkörper bildet kann diverse Gründe haben, vermutlich liegt es in diesem Fall an unpassender Substratzusammensetzung. Ohne Nennenswerte Cellulosequellen wirst du bei allen Seitlingen Fruchtungsprobleme haben. Zuschlagstoffe sollten in Fruchtungssubstraten nicht mehr als 15-25% der Trockenmasse ausmachen!


    Beste Grüße

    Grüß euch,


    ich vermute mal, dass die Frage eher lauten sollte, ob man geschliffenes Getreide verwenden kann, zB. Dinkelreis oÄ.

    Ungeschältes Getreide (im Spelz) ist für die Pilzzucht definitiv nicht notwendig.


    Probleme bei geschliffenem Getreide macht am ehesten die Konsistenz, weil die gekochten Körner nur mäßig formstabil sind, dadurch zusammenkleben und man einerseits einen zu hohen Feuchtegehalt und dadurch andererseits eine schlechte Frischluftversorgung zusammenbekommt.


    Grundsätzlich wäre jedoch auch geschliffenes Getreide (sofern man gerne das Geld zum Fenster raus wirft) geeignet, man muss nur nach dem kochen der Körner so lange trockenes Sägemehl zugeben, bis ein passender Feuchtegehalt erreicht ist und die einzelnen Körner nicht mehr zusammenkleben.


    Beste Grüße


    P.S.: hab noch zu erwähnen vergessen, dass die Auswahl der Getreideart, sofern man eine passende Substratkonsistenz erreicht, in der Vorzucht eine untergeordnete Rolle spielt

    Grüß euch,


    Hartholzspäne:

    -Hartholz-Sägewerke (bei uns schneiden die Meisten Buche extra ein und man bekommt die Späne auch sortenrein, weil diese auch für die Fleischverarbeitung gebraucht werden; 5-30€/m3)

    -Privatpersonen mit Stückgutheizung, die die Scheite noch selbst auf Ofenlänge schneiden, für kleinere Mengen. Da kann man sich dann meist auch vor Ort überzeugen welche Hölzer genau verwendet wurden


    Kleie:
    -Landwirtschaftsbedarf, Futtermittel, da bist du so ca. bei den 20-40c/kg

    -wenn man, wie ich, in der Nähe noch kleinen Getreidemühlen hat, dann lohnt es auf jeden Fall mal dort nachzufragen. Ich bekomme meine Kleie (Roggen und Weizen gemsicht) bei Selbstabholung geschenkt, weil sie ansonsten in der Biogasanlage kostenpflichtig entsorgt werden müsste


    Beste Grüße

    Grüß euch,


    erst mal herzlichen Dank für den Artikel, sehr interessant.


    Ich hab gleich mal in meinen Unterlagen nachgesehen und musste zu meiner Verwunderung feststellen, dass in CR (Ec) 1881/2006 nicht mal ein Grenzwert für Arsen in Pilzen festgelegt ist, soweit ich das auf die Schnelle rausgefunden habe. Bei den mir vorliegenden amtlichen Testergebnisse auf Lebensmitteltauglichkeit ist dH. der Arsengehalt nicht einmal angesehen worden, allerdings ist das aktuellste das ich zum Shiitake habe auch schon von 2017.


    Zum Ausmaß der Verwendung von Reiskleie im Shiitakeanbau kann ich aber schon etwas detailiertere Infos geben.

    In der kommerziellen Zucht bestehen die Fruchtungssubstrate in erster Linie aus Sägespänen, werden jedoch mit ca. 15-25% Getreideprodukten angereichert. Von diesen Zuschlagstoffen sind wiederum meist maximal 50% Kleie, dH. ist von einem Trockenmasseanteil von ~10%Kleie in üblichen Kultursubstraten auszugehen.


    Grundsätzlich wird, vA im ostasiatischen Raum, Reiskleie auch heute noch häufig als Substratbestandteil eingesetzt, ist jedoch in der Pilzkultur durch jede andere Kleie 1:1 ersetzbar, weshlab es immer stark von der regionalen Verfügbarkeit abhängt, auf welchen Nährböden Pilze angebaut werden. Nachdem auch in vielen Regionen Chinas Weizen eine mindestens gleich große Bedeutung in der Ernährung spielt wie Reis, lässt das Produktionsland also hier keine Rückschlüsse auf die verwendeten Ausgangsprodukte zu.

    Bei europäischer Produktion, sofern die Substrate auch in Europa hergestellt wurden, ist davon auszugehen, dass Reiskleie keine Verwendung findet.


    Ich persönlich vertraue auch den Kontrollmechanismen in der europäischen Lebensmittelproduktion um ein vielfaches mehr als den Behörden vieler anderer Länder.

    Und selbst wenn es keinen gesundheitlichen Grund gibt, würde ich schon aus ökologischen Überlegungen eher ein lokales Produkt bevorzugen.


    Liebe Grüße

    Florian

    Grüß euch,


    ich bin zwar nicht der Christoph, hab mich in letzter Zeit aber auch etwas intensiver mit Tricholomopsis beschäftigt. Für mich sieht das schon ziemlich nach T. flammula aus, allerdings wird bei den kleinen Holzritterlingsarten vermutlich kein Stein auf dem anderen bleiben, weil sie aktuell recht stark bearbeitet werden und die Gattung in Mitteleuropa wohl viel mehr Arten enthält als bisher angenommen.


    Auf jeden Fall ein schöner und interessanter Fund von dem ich zur Sicherheit mal ein Exsikkat anlegen würde.


    Beste Grüße

    Florian


    .... sorry, ich hab erst nach absenden meines Beitrags gelesen, dass der Fund offenbar nicht aus Mitteleuropa stammt. Daher wollte ich mich noch kurz erkundigen aus welcher Region (und welchem Habitat) die Kollektion kommt.