Hallo in die Runde,
nun habe ich nochmals mit KOH und Baumwollblau mikroskopiert und kann folgende Infos nachliefern:
Die für Crustomyces subabruptus typischen blasigen Gloeozystiden sind nicht zu finden. Auch wären die Sporen nach den Angaben von Jülich etwas zu groß. Jülich schreibt auch, dass der Fruchtkörper relativ dick und krustenförmig sein sollte. Hier war er aber eher dünn und häutig (das habe ich in meinem ersten posting nicht erwähnt). Ich glaube daher auch fast, dass die vermeintlichen Skeletthyphen doch dickwandige generative Hyphen sind. Crustomyces ist daher sehr unwahrscheinlich.
Die Sporen, Basidien und die Wände der dickwandigen Hyphen färben sich mit Baumwollblau stark an, sind also cyanophil.
Die Mikroskopie ist durch einen Brei von kristallinen/amorphen Elemente sehr erschwert.
Basidienmaße: meist 15-22 x 3-5 ym
Die Sporengröße liegt zwischen 4,0-5,5 x 2,5-3,5ym. Ellipsoid bzw. tropfenförmig
Die dickwandigen Hyphen sind häufig zu finden und enden meist verjüngend, vereinzelt aber am Ende verdickt (siehe Fotos). Sie sind nicht inkrustiert. Ob hier Schallen vorhanden sind, konnte ich nicht erkennen, die dickwandige Hyphen scheinen nicht/kaum septiert zu sein. Die restlichen Hyphen sowie die Basis der Basidien besitzen großteils Schnallen.
Irgendwie würde die fehlende Inkrustierierung an den Hyphenenden/Zystiden in Richtung Xylodon deuten und nicht auf Hyphodontia?
In der Literatur habe ich zwei Arten gefunden, die in den Merkmalen recht ähnlich wären:
Xylodon crustosus und X. borealis
Für Xylodon crustosus würden die Hyphenenden gut passen, nicht aber die Sporenmaße
Für X. borealis ist es genau umgekehrt
Beide Arten hätten nach den Abbildungen in Ryvarden bzw. Berniccia auch diese flächigen Inkrustierungen.
Insgesamt aber alles sehr spekulativ, da mir hier einfach noch die nötige Vorerfahrung fehlt und die Mikromerkmale nicht eindeutig genug sind, um mit den Schlüsseln sicher voranzukommen.
Ich denke ich werde es mal so belassen. Was meint ihr?
Liebe Grüße! Christian