Beiträge von magicman

    Ein ergänzendes Bestimmungsmerkmal ist bei einigen Arten auch der Geschmack. Aber hier ist nur eine Differenzierung in bitter oder mild sinnvoll ( Huthaut). Des weiteren sollten die tödlich giftigen Arten schon vorher unterschieden werden können.

    Bei Nummer 4 wäre ein Sporenabwurf final hilfreich. Wenn die weiß ausfallen, sollte es zu T. scalpturatum kaum Alternativen geben. Der etwas ähnliche T. argyraceum hätte nicht so deutliche Schuppen und sollte nicht vor dem Sommer erscheinen.

    Hallo Ingo, du bist also auch überzeugt, daß es ein Tricholoma sein muss!

    ->SSP mal sehen, ob ich das noch einrichten kann. Aber ein Erdritterling im Frühjahr :D


    LG Rainer

    GriasDi Rainer,

    beim Pycnoporus passt die Farbe nicht, auch seh ich keine Poren und er macht einen weichen Eindruck. Nicht doch eine Tremella mesenterica, etwas angetrocknet?

    An liabn Gruaß

    Werner

    Hallo Werner, wenn Tremella mesenterica eine solche rote Farbe haben darf, schwenke ich gerne um. Bisher haben alle meine Funde eine deutlich gelben Farbton gezeigt und nie ein solches Rot.

    Da wären noch ein paar andere Funde von Heute.


    Nach einer längerer Abwesenheit auf meiner Hausstrecke in der Heide wurden folgende Funde gemacht.


    Nur die wichtigsten Parameter in Kurzform:


    1. Ich halte diesen FK für einen Trichterling. Der Geruch war sehr auffällig. Meine erste Einschätzung war intensiv Anis artig. Die FK sind leider schon etwas überständig, siehe Hutrand. Die Ökologie ist zur einer Seite Grass und Moos und zur anderen Seite hat es eine sehr wechselhafte Mischwaldbestand.

    Eine Geschmacksprobe wurde nicht gemacht. Der Fundzeitpunkt ist nicht so üblich, aber ich denke es könnte vielleicht clitocybe fragrans - der Weiße Anistrichterling sein?






    2. Ein Cortinarius, diese sehr dunklen FK standen an einer Wasserfläche unter Birke und erinnern mich an einen Schleierling. Das Braue Sporenpulver und die Reset der Cortina sind gut zu erkennen. Der sehr dunkle und speckige Hut ist auffällig und vermittelt einen etwas überständigen FK. Den Geruch würde ich als Erdig bezeichnen und der Geschmack ist im Abgang leicht säuerlich. Die Lamellen sind dunkel, dünn angeheftet und die Schneiden etwas heller. Die Zwischenlamellen zeigen eine wellige Form. Der Stiel ist hohl.


    Edit: Ökologie ergänzt.

    Die Geschmacksprobe für Cortinarien ist nur sehr selektiv zur Eingrenzung auf Artenebene zu empfehlen, um das Vergiftungsrisiko gering zu halten!






    3. Ein brauner Peziza. Wurde vor einer Birke in der Heide auf sandigem Boden gefunden. Der brüchige FK ist ca 4-5 cm im Durchmesser und hat keinen auffälligen Geruch. Das Fleisch zeigt keine Farbabweichung.






    4. Meine Einschätzung ist dies Fund ein Entoloma, ich halte diesen Fk für einen E. clypeatum - Schildrötling, der Geruch ist auf die schnelle eher unaufällig. Ich habe diesen schon einmal gefunden. Am Fundort wurden keine Rosengewächse gefunden und lassen mich daher an meiner Bestimmung zweifeln.


    Edit: Es ist wohl eher ein sehr früher Erdritterling ( T. scalpturatum), danke!





    5.Pycnoporus cinnabarus. Bei dieser Farbgebung kann ich mir nicht etwas anders vorstellen. Der Fund wurde an Quercus (abgestorben Ast) gemacht und sieht gut aus, wie ich finde.


    Edit: Es ist wohl doch Tremella mesenterica, danke Björn und Werner !







    Ich hoffe es hat euch gefallen.


    lg Rainer

    Hallo zusammen, heute gab es mal wieder einen neuen Fund. Diesmal gehe ich von einem Psathyrella aus.


    Der Kandiat erinnert mich an einen P. candollena.


    Die FK wachsen gesellig auf Erde und haben einen deutlichen Velum behangenen Hutrand.

    Die Lamellen stehen recht dicht und zeigen für einen Psathyrella eine passende Färbung die auf einen Braunsporer hindeuten. Dies ist recht gut in einem Bild gut zu erkennen. Der weisse Stiel ist hohl und wie der restliche FK sehr fragil. Die Hutmitte ist etwas dunkler. Der Geruch ist neutral bis pilzig. Eine Geschmacksprobe wurde nicht gemacht.


    Außer P. candolleana fällt mir nach erster Recherche nicht viel ein. Mögen sich alle Psathyrella Spezialisten angesprochen füllen

    mich zu korrigieren.









    lg Rainer

    Hallo Matthias, ich sende dir mal alle FK. Lg Rainer

    für den Fall, dass Du davon wieder was hast (ein paar Lamellen reichen), gerne wieder trocknen, dann würde ich die Mikromerkmale zur Ergänzung liefern. Sequenzierung ließe sich bestimmt einrichten, wenn morphologisch Zweifel bleiben.

    Sehr interessanter Fund auf alle Fälle. In Bayreuth ist C. rhacodes aus ein paar Warmhäusern bekannt, den kenn ich aber anders und der kam dort nie unter tropischen Bedingungen, nur in kühleren Gewächshäusern.

    Hey Matthias, sollten die FK nicht überständig sein, solltest du nächste Woche nochmal Post bekommen.

    Ja, da könnten noch ein paar Kandidaten durchaus mit infrage kommen. ;)


    Edit: Wobei die Auswahl an Kandidaten mit einem "relatively simple annulus" ja dann doch sehr überschaubar wäre (siehe Zai-Wei Ge et al.-Paper im Download):

    Chl. africanum
    Chl. nothorhacodes
    Chl. brunneum

    Wow Marcel, vielen Dank für das Paper und die Eingrenzung auf 'simple annulus' mit den noch in Frage kommenden Kandidaten.


    Im Augenblick komme ich leider nicht zum Vergleich der weiteren Makromerkmale. Das hole ich dann noch nach.


    LG Rainer

    Also jetzt nochmals kurz in Ruhe: die hier gezeigten Makromerkmale würden mich bei einer Bestimmungsarbeit immer noch zu einer ersten Beschäftigung mit Chl. brunneum führen.


    Chl. molybdites hätte einen einen kräftigen, doppelten Ring, bei Chl. rhacodes wär die Hutmitte glatt, Chl. olivieri hätte wiederum einen dicken, doppelten und fransig-wattigen Ring am Stiel.

    Sorry, ich komme erst jetzt zu einer weiteren Recherche. Demnach hat nur, wie du schon geschrieben hast, Chl. brunneum einen einfachen dünnhäutigen Ring.

    Es wollte einfach nur schreiben, dass ich nur Chl. Olivieri aus persöhnlicher Anschauung kenne.


    Vielen Dank für die Mikromerkmale, aber ohne Mikroskop kann ich die Sporen und Cheilozystiden nicht vermessen.


    Ich muss mich vorsichtig mit Chl. brunneum zufrieden geben :). Vielen Dank Marcel.


    Lg Rainer

    Hallo zusammen, wieder ein Fund aus dem Tropenhaus. Diesmal ein Riesenschirmling.


    Der einfache dünnhäutige würde fùr einen Ackerling oder Zitzen Riesenschirnling sprechen. Der Ring ist nur sehr schwer vom Stiel zu verschieben. Der Hut zeigt aus meiner Sicht keine Erhebung, die für einen Zitzenschirmling sprechen könnte.

    Der Geruch ist als Pilzig zu bezeichnen und der Geschmack ist mild.

    Das Fleisch zeigt schon eine deutliche Reaktion, aber aus meiner Sicht ist diese eher Rosabraun. Der Stiel hat eine deutlich gerandete Knolle und ist hohl. FK ist ca 10 cm im Hutdurchmesser, die Lamellen sind deutlich frei und überraschend spröde.


    Edit: In anbetracht der Verfärbung bei verletzung kommt nur noch ein Chlorophyllum infrage. Auffgrund des dünnhäutigen Ringes möchte ich

    Chl. brunneum vermuten wollen.









    LG Rainer

    Danke Marcel, z.Z. finde ich nur Perser, selbst schuld, wenn man in Tropenhäuser rum schnüffelt.


    Man hätte es sich auch leichter machen können und würde nach Morcheln suchen.... ^^


    LG Rainer

    Unabhängig von Melanophyllum haematospermum habe ich gestern noch einen weiteren Fund gemacht.


    Anbei die Bilder, sehr klein und filigrane , Hautdurchmesser kleiner 1 cm, brauner Hut mit Schuppung, die Lamellen rotbraun bauschig, der Stiel transparentwirkend ohne Ringzone.

    Substrat wahrscheinlich, der unbekannte Holzstamm.

    Edit: Das Substrat könnte aber auch Humuserde gewesen sein.

    Geruch und Geschmack unbekannt.


    Edit: Der Habitus (Älterer Helmling?), der geriefte braune Hutrand, die freien rot braune Lamellen, der weiße Stiel, erinnert vielleicht an die Gattung Conocybe? Diese sind aber eher Moos- und Wiesenbewohner!


    Vielleicht Conocybe cyanopus?









    LG Rainer

    Hey, meinen heutiger Erstfund möchte ich

    Melanophyllum haematospermum den blutblättrigen Schirmling Schirmling nennen.


    Der Lamellen und der Stiel sind ausgeprägt rot. Vielleicht nicht so ausgeprägt wie auf meinen Bilder zu sehen ist. Die cam/Software übertreibt etwas.


    Eine flüchtige Ringzone und die ausgeprägte Hutschuppung mit deutlichen Velumresten am Hutrand ergeben aus meiner Sicht ein eindeutiges Bild.







    LG Rainer

    Hey Matthias, vielen Dank für deine/eure Einschätzung.

    Arg, das es sich um einen Schimmelpilz handelt hätte ich auch selbst erkennen können....

    Damit wäre dann der potezielle Pholiotina/Schirmling für eine weitere Untersuchung interessant.


    lg Rainer