Hallo Bernd,
dein Eisensulfat kannst du nicht nur an Täublingen testen. Phaeoclavulina regiert mit FeSIO4 schön grün .
Heute erst gefunden und erfolgreich (mit wässriger Lösung, nicht mit¹ Feststoff) getestet.
LG, Martin
Hallo Bernd,
dein Eisensulfat kannst du nicht nur an Täublingen testen. Phaeoclavulina regiert mit FeSIO4 schön grün .
Heute erst gefunden und erfolgreich (mit wässriger Lösung, nicht mit¹ Feststoff) getestet.
LG, Martin
Hi,
da entspinnt sich ja eine originelle Konversation zu Thema "Warum in die Ferne schweifen".
Ich vermute, das lokal fermentierte Gammelwasser schmeckt immer nur demjenigen, der sich Zeitlebens daran gewöhnt hat.
Ist doch auch gut so, wenn es den Nachbarn nicht schmeckt - dann bleibt mehr für einen selbst.
Warum also aufregen? 
LG, Martin
Ansonsten bin ich ganz bei Steffen. 
Aber zum Thema: Gibt es nicht die Möglichkeit, Päckchen zum Versandt von Zuhause abholen zu lassen, zumindest, wenn sie ordentlich verpackt und adressiert sind?
Die Paketdienste fahren sowieso den ganzen Tag durch die Gegend von Tür zu Tür ...
Hallo Tori,
herzlichen Dank für die Bestimmung.
Eine kurze Suche im Internet liefert sofort ein Paper von Erich Zimmermann zu Pseudotryblidium neesii mit einer deckungsgleichen Beschreibung.
Interessanterweise wird im Paper auf weitere Ascomyceten verwiesen, was mir eventuell bei der Bestimmung eines weiteren Fundes, wenngleich auf Papel helfen könnten.
Super!
LG, Martin
Hallo zusammen!
Anbei ein hübscher Fund, den ich schon lange erwünscht hatte.
Die Flechtenart, die aufgrund ihres Aussehens in fast keinem Flechtenbuch fehlt, ist makroskopisch unscheinbar.
Deshalb konnte ich sie erst zuhause unter dem Mikroskop erkennen.
Die Flechte zeichnet sich durch einen dünnen, grünlich weißen Thallus aus, der auf Ästen und Nadeln einer jungen Fichte zu finden war.
Bild 1 Habitat mit schütterem Baumbewuchs über Schieferschutt
Bild 2 Fichtenast mit Aufwuchs aus diversen Algen, Flechten und Moosen.
In der Hoffnung auf einen interessanten Fund wurde ein kleines Ästchen mitgenommen.
Insbesondere die bei reiner Inaugenscheinnahme undefinierbare Masse auf der Rinde des Astes ist interessant:
Bild 3 Flechte auf Rinde in Profil, mit 200-400 µm langen grünen Auswüchsen mit weißen Spitzen.
Bild 4 Hyphophoren mit weißen Spitzen
Bild 5 Trockener Thallus mit grünlichen Hyphopohren, schwerpunktmäßig auf der Rinde wachsend, aber auch über die gesamte Länge der Nadeln zu finden.
Bild 6 Spitz zulaufende, transparente, im unteren Abschnitt mit trebouxioiden Algen gefüllte Auswüchse in Wasser.
Die Hülle besteht aus parallelen Hyphensträngen, die zu einer durchsichtigen Spitze, ähnlich einer Pinselquaste, zusammenlaufen.
Bild 7 Diese Hyphophoren sind gefüllt mit einer gelartigen Masse aus Algenzellen und kleinen kompakten Konidien. Keine monifiliforme Hyphen an der Außenseite.
Beim Schlüsseln lernt man, dass es zwei habituell ähnliche Arten gibt:
Gyalectidium setiferum (die "Igel-Tannennadelflechte"), kommt hierzulande auf Tannen-, selten auf Fichtennadeln vor, außerhalb Deutschlands besonders gerne auf den Blättern von Bux und Kirschlorbeer.
Die Hyphophoren (Stachel, "Thlasidien") dieser Art sind sind gänzlich durchsichtig / weißlich.
Sie sind 300-500 µm lang und bilden basal an deren Außenseite perlkettenartige Hyphen-Algen Gemenge, die der Ausbreitung dienen.
Das ist hier nicht der Fall, die Stachelchen sind hingengen in der unteren Hälfte mit Algen und Konidien (2 x 1-1,5 µm ?) gefüllt, wodurch sie grün erscheinen.
Diese Eigenschaft und das Vorkommen auf Fichtenrinde und -nadeln passt lt. Wirth-Hauck-Schultz genau zu Jamesiella anastomosans, der "Dorn-Firnisflechte", die demnach hier vorliegen sollte.
Die Hyphophoren dieser Flechtenart besitzen eine ähnliche Höhe, wirken auf Abbildungen etwas kompakter; insbesondere die grüne Basis mit weißer Spitze ist für die Art charakteristisch.
Beide Arten bevorzugen feucht-warme, ozeanische Lagen.
Die derzeitige Klimaänderung unterstützt offenbar die Ausbreitung beider Flechtenarten.
LG, Martin
Hallo Benjamin
Hirschlausfliegen sind mir bislang immer nur inmitten des Waldes begegnet. Ein eher ungewöhnlich Ort für Bremsen, die halten sich mehr an Waldrand auf.
Auch machen fliegende Hirschlausfliegen, wenn ich mich Recht entsinne, ein typisches, niederfrequenten Brunnen beim Anflug. Außerdem steuern sie gezielt den Nacken an, während die Bremsen mit jeder Körperregion zufrieden sind - nd auch durch dünnes Textil hindurch beißen.
Tief hinein in Schwalben- und Fledermausschlünder mit ihnen allen! ![]()
LG, Martin
Ja, Hirschlausfliegen sind ein echter Horror.
Ich werde immer ganz panisch wenn ich merke, es ist eine in der Nähe, die versucht, mich anzufliegen.
Aber noch VIEL schlimmer sind Bremsen, die einen mit einer unglaublichen Ausdauer verfolgen und danit den ganzen Tag versauen - vor allem, wenn sie es letztendlich schaffen, einen zu beißen. Das tut so weh!
Da hilft nur gallopierende Flucht und darauf zu hoffen, dass die Bremse einen aus dem Augen verliert.
Oje!
LG, Martin
Mögen euch diese Plagen verschonen!
Hallo Björn,
nun das nächste Mal für deinen Kakao doch lieber Milch als Wasser. Dann löst er sich erheblich besser. ![]()
Sehr schöner Bericht, wie üblich! Insbesondere die Neotiella gefällt mir sehr gut.
LG, Martin
Hallo Michael
damals bei einem großen Versandhandel gefunden: "SOLOMARK Universal Telefon Adapter" https://www.amazon.de/dp/B0188KP6T8?ref=ppx_pop_mob_ap_share" (Das Verlinken klappt gerade leider nicht)
Es gibt sicher schöneres, aber es funktioniert.
LG, Martin
Hallo,
ich verwende für alle meine Mikrofotos durch das Okular einen Smartphone-Universaladapter für ca. 15€, der sich als überaus brauchbar erweist. Möchte ich nicht mehr missen. Für 15€ bastle ich nichts auch nur annähernd vergleichbares.
Mittlerweile habe ich zwei davon, für jedes meiner Mikroskope eines. Ist der Adapter erst justiert, hat das Smartphone nur noch einen Freiheitsgrad. Vergrößerung der Kamerasoftware auf 2,5-3x ergibt ein vollformatiges Bild.
Die Halterung wird mit einem gummierten, rautenförmigen Käfig am Okular festgeklemmt. Sollte dein Okular (wie meines) etwas dünn sein, kann man dieses mit zwei schwarzen Kabelbindern bequem und unauffällig aufdicken. Seitdem hält der Adapter sehr gut.
Ob die Kameraoptik im Zentrum oder in der Ecke sitzt, ist aufgrund der Bauform des Adapters egal.
Hat man keinen Triokular, kann man sich ein Ersatzokular kaufen und den Adapter daran festschrauben. Dann braucht man nur das Okular gegen das mit dem alten Smartphone zu tauschen. Ein weiteres Okular hat man ja vielleicht eh im Schubfach, wenn man ein Messokular nachgekauft hat.
LG, Martin
Bei Interesse gerne mehr...
Hallo Olaf,
korrekt. Das hast du vermutlich am ersten Bild erkannt, nehme ich an.
LG, Martin
Hallo!
Hach, ich bin gerade beim Blättern durch die Fotos vom letzten Sommerurlaub in den Alpen - das war so schön.
Ein paar Eindrücke...
Bild 0 Im Land der 3000er: Blick zum Großvenediger
Bild 1
Die Aussicht also ist grandios!
Noch schöner vielleicht ist das Spiel der Farben und Formen, wenn man den Blick nach unten neigt.
Und genau hinsieht.
Jeder Meter eine eigene, überbordende Welt.
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Bild 6
Bild 7
Bild 8
Bild 9
Bild 10
Bild 11
Bild 12
Bild 13
Bild 14
Bild 15
Bild 16
Bild 17
Bild 18
Bild 19
Bild 20
Bild 21
Bild 22
Bild 23
Bild 24
Bild 25
Bild 26
Bild 27
Bild 28
Bild 29
Bild 30
Bild 31
Bild 32
Bild 33
Bild 34
Bild 35
Bild 36
Bild 37
Bild 38
Was für eine Pracht !
Weit bin ich jedenfalls nicht gekommen.
500 Meter vielleicht, wenn's hoch kommt.
LG, Martin
Guten Morgen Ernst,
hier einige Fotos zu den Phyllocladien von S. vesuvianum mit ausgeprägt kleinen Phyllocladien.
Die Bezeichnung / Variation "nodulosum" für diese S. vesuvianum var. nodulosum finde ich so bei Italic. Die Phyllocladien sind körnig klein und bedecken große Teile der Äste rundum. Nur die größten Exemplare (oft weiter unten an den Ästen) zeigen die typische, dunkle Fensterung. Anfeuchten hilft bei deren Erkennung.
Anbei einge Fotos von mir:
Bild B1 Körnige Phyllocladien im oberen Bereich der Äste. Sie sollen oft auch sorediös aufbrechen können.
Bild B2 Unterer Bereich der Äste mit teilweise sehr deutlichen schildförmigen, dunkel gefensterten Phyllocladien. Hier also eindeutig!
Bild B3 Die Probe reagiert nur P+ gelb, für mich keine Spur von Orange! Die Reaktion wird bei Italic für die Art als P+ gelb beschrieben. Vordergrund rechts im Bild größere Phyllocladien mit dunklem Zentrum.
Bild B4 Probe hier angefeuchtet: Wenn man es weiß und danach sucht, erkennt man die Fensterungen auch relativ weit oben an den Ästen. Bei flüchtiger Betrachtung leicht mit einer Verletzung zu Verwechseln. Die meisten Phyllocladien sind sehr klein und zeigen kaum Struktur.
LG, Martin
Hallo Ernst,
ich hatte bei meinen Stereocaulonfunden keine P-Reaktion "orange" finden können, wie z.B. im deutschen Schlüssel bei Wirth-Hauck-Schulz geschrieben steht.
Deshalb bin ich dort in den P+gelb-Zweig abgebogen und bei den (sehr/extrem) seltenen S. evolutum/saxatile, bzw. alpinum-Arten gelandet.
S. alpinum kenne ich aus den Alpen. Die Art besitzt gut erkennbar rosa Filz und scheidet aus.
Ich habe Proben, die vom Wuchs und der Form der Phyllocladien sehr gut zu S. vesuvianum passen, und andere Proben, die sehr gut zu S. dacrylophyllum passen.
Die Proben reagieren allerdings P+ kräftig gelb und nicht P+ orange, wie dem Schlüssel nach zu erwarten wäre...
Laut R. Cezanne (er hat meine Fundmeldung zur Kartierung gestern kommentiert und korrigiert) ist die P-Reaktion bei Stereocaulon häufig nicht besonders ausgeprägt und wenn im Schlüssel (z.B. Wirth oder im polnischen Schlüssel) "P+ orange" steht, ist meist nur P+ kräftig gelb zu beobachten. ![]()
Insofern sind alle meine fränkisch/thüringischen Proben relativ eindeutig den beiden häufigeren Arten S. vesuvianum (forma nodulosum mit kompakten Phyllocladien) und S. dactylophyllum zuordenbar, was mir durchaus vernünftig erscheint. Ich muss also keine extrem seltenen Arten (saxatile/evolutum) zur Bestimmung heranziehen. ![]()
LG, Martin
Stereocaulon vesuvianum (f. nodulosum): (meist) steril, Phyllocladien schildartig bis (hier) körnig, mit hellem Rand und dunklem Zentrum in größeren Phyllocladien; P+ kräftig gelb:
Bild A1 S. vesuvianum, kräftiges Exemplar mit langen Podetien
Bild A2 S. vesuvianum
Stereocaulon dactylophyllum: Phyllocladien (fingerartig) tief gekerbt, ohne dunkles Zentrum; P+ kräftig gelb:
Bild A3 S. dactylophyllum
Bild A4 S. dactylophyllum
Danke Ernst für den Verweis auf das Paper!
Ich werde den Schöüssel gleich testen.
LG, Martin
Hallo Reiner,
deine Fotos zu 2 zeigen definitiv eine Cladonia, und zwar Sekundärthallus (Trompeten) als auch Primärthallus (Grundschüppchen). Ich würde erstmal nur eine Art vermuten.
Die Flechte ist auf dem Substrat so gewachsen, denn Unversehrtheit. Anordnung und Ausrichtung weisen darauf hin.
Ich weiß nicht, wie schnell Çladonien wachsen, hätte aber vermutet, dass ein Häufchen Dung schneller zerfällt, als die Flechte bräuchte, diesen Zustand mit ausgebildeten Podetien (Trompeten) zu erreichen. Andererseits sind die Grundschuppen so gleichförmig und lückig verteilt, dass ich mir auch vorstellen könnte. sie wurde mitgefressen, und die oberflächennahen Bruchstückchen bilden nach der Ausscheidung neue Thalli.
Wie auch immer, sehr interessant!
Danke fürs zeigen.
LG, Martin
Hallo Ernst,
ich grüble derzeit auch über einige Stereocaulon-Funde aus dem Thüringer Wald.
So hübsch die Thalli anzusehen sind, wenn sie Apothecien tragen, so grauenhaft finde ich sie zu bestimmen, weil praktisch nur an der Wuchsform letztlich unterschiedbar.
Außerdem sind sie regelrechte Dreckfänger und kaum zu reinigen:
Vermeintliche Cephalodien entpuppen sich im Mikroskop als Springschwanz-Hinterlassenschaften,
ermeintlich schwärzliche Podetienbasen sind tatsächlich Biofilme aus Cyanobakterien.
Ist das hier ein Dreckfilm oder Filz? Etc...
Der eine schreibt bei Art XY P+gelb, der andere P+orange oder P-.
Wann ein P+ noch gelb ist, ab wann als orange gilt - das finde ich relativ alles reichlich unscharf.
Ich kenne die Variationsbreite der einzelnen Arten nicht und bleibe sehr, sehr unsicher...
So wie du den Fund beschreibst, passen die Phyllocladienformen eigentlich nicht recht zu S. saxatile.
Fingerartige Ph. würden der Wirthschen Beschreibung nach zu S. evolutum passen.Ich erwarte der Beschreibung bei AFL
gemäß hier granuläre Phyllocladien ("Phylloclades granuliformes, gris ± foncé, P-, K- (ou presque)").
Ob die Form der Phyllocladien aber überhaupt als fingerartig durchgeht, weiß ich nicht. Sie sehen mir dafür viel zu kurz aus!
Falls im 3.Foto wirklich Filz vorliegt und kein Biofilm, würde das alles besser zu S. saxatile passen.
Insofern spricht womöglich mehr für S. saxatile als für S.evolutum - wenn man diese Arten überhaupt (so) trennen kann.
Vielleicht meldet sich ja Patrick nupharlutea wieder einmal und hilft?
LG, Martin
Hallo Ernst,
hast du schon Vulpicida pinastri überdacht?
Die gelbe Blattflechte kommt im Bergland auf saurer Borke vor. Auffallend sind die gelben Bortensorale und das gelbe Mark.
LG, Martin
Hallo Christine,
ja, das ist P. adscendens.
Und mit dem rosaroten Hyphomycet/ Parasiten hast du meiner Meinung nach auch Recht.
LG, Martin
Hallo Wutzi,
vielen Dank für das Licht.
Aber was soll denn dieses? Dass sehr viele Leute im www beharrlich "das" statt "dass" schreiben, irritiert mich schon seit Jahren - wundert mich aber mittlerweile nicht mehr.
Kippt die Rwchtschreibung jetzt also in die andere Richtung?
Das finde ich ja mal kreativ, fast originell! ![]()
Vielleicht wird die Schreibung Speißepilz inspiriert von der lautlichen Ähnlichkeit zu einem vielbenutzten Synonym für Dung (das ich aber auch schon an einer Hauswand mit s anstatt mit ß gekritzelt sah).
Dann wären S(p)eißepilze wohl eng mit den Dungpilzen verwandt, womöglich wesensgleich mit ihnen. ![]()
Mahlzeit!
LG, Martin
Hallo Wutzi,
sehr schöne Pilzchen!
Aber: Was sind den Speisepilze mit s und mit ß?
Das verstehe ich nicht, ich tappe im Dunkel - vielleicht erhellst du mich?
LG, Martin
Hi Bernd,
dass bei K/J das Hymenium nicht mehr rot reagiert ist normal. Wichtiger ist doch vielmehr ob und wenn, was wie stark blau im Apikalapparat, in der Wandung, der Gallerte etc. reagiert.
Hier reagiert der Tholus kräftig blau, die Ascuswand schwach blau und die äußere Gallertschicht dunkelblau. Den Feinbau der Spitze kann ich nicht auflösen, meine aber eine gelle Axialmasse zu sehen
Je nachdem kann das bei der Bestimmung bzw. Absicherung der Gattung helfen.
So zumindest habe ich das verstanden. Deshalb prüfe ich gelegentlich beide Reaktionen, einfach um zu sehen, ob der Ascus wirklich vom Typ her z.B. Porpidia- oder Lecanora-Typ ist. Das gelingt aber keineswegs immer gut.
Da ich keine blauen Strukturen in den J+ rot gefärbten Asci erkannte und erkenne (kann am Bild oder an meinen Augen liegen), war ich mir nicht sicher, ob was du meinst.
Dass allerdings eine kleine Grenzschicht in der Ascusspitze blau und alles andere kräftig rot reagiert wäre mir neu.
Wie auch immer..
LG, Martin
Hallo Bernd,
der knatsch-gelbe Thallus um die schwarzen Apothecien gehört sicher zum Thallus der Caloplaca sen. lat. (z.B. Athallia, K+purpur) oder Candelariella (K-) daneben.
Die schwarzen Apothecien mit ihren querseptierten Sporen könnten in Richtung Bacidia oder Toninia (z.B. Toninia populorum mit 16-sporigen Asci, aber Hym. amyloid) weisen.
Allerdings passt da die rote Lugol-Reaktion nicht.
Bei den lichenicolen Pilze (Hawksworth) werde ich bis Dactylospora / Toninia (wieder) geleitet, finde aber dort nicht passendes.
Ich erkenne übrigens auch 4-5-septierte Sporen, das ist bestimmt nicht unerheblich.
Die rote Reaktion ist schon sehr prominent.
Opegrapha kann 4-zellige Sporen haben und das Hymeium reagiert u.U. orangerot (oder blau oder nicht - je nach Art).
Das Buch "DFD" besitzt du doch, oder?
Was meinst du mit "apikal hemiamyloid, sonst amyloid"?
Auf deinem Foto sind die Asci vollständig rot (J+ rot = hemiamyloid).
Wo oder wann sind Teile des Hymeniums blau (amyloid)? Vielleicht also doch Toninia?
Hast du auch die Reaktion des Hymeniums nach KOH-Gabe, Spülen und anschließender Lugolgabe geprüft (K/J+ blau oder rot)?
LG, Martin
Vielleicht doch ein rindenbewohnender Asco, der seine Fruchtkörper durch die Flechte schiebt?
Da bin ich aber überfragt.
Infotafel? Guckst du hier...
Hallo hilmgridd ,
das aussführliche Flechteninformationsschild habe ich verpasst.
Jetzt, wo ich davon weiß, habe ich im WWW danach gesucht:
Tatsächlich habe ich einen Link zu einem Foto der Flechteninfotafel auf Facebook gefunden.
Leider ist der Text schlecht lesbar und rechts abgeschnitten.
Folgende Arten sind abgebildet und werden im Text erwähnt:
a) Flechten
Rhiozocapon geographicum, Gew. Landkartenflechte
Lecidea sileacea, Rostfarbene Schwarznapfflechte
Acarospora sinopica, Rostrote Kleinsporflechte
Porpidia speirea, Kreide-Schwarznapfflechte
Cladonia portentosa, Ebenästige Rentierflechte
Cladonia arbuscula, Sparrige Rentierflechte (gelblich)
Umbilicaria hirsuta, Zottige Nabelflechte
b) Moose
Hedwigia ciliata, Wimpern-Hedwigsmoos
Plagiomnium cuspidatum (unklar), "Echtes Siebenzahnmoos"
Racomitrium lanuginosum, Zottiges Zackenmützenmoos
Ptilidium pulcherrimum, Nordisches Federchenmoos
Ich will mal schauen, ob ich alle genannten Flechten tatsächlich gesehen habe.
LG, Martin
Hallo Ernst,
also der Cortifraga-Befall ist klar, du hast Apothecien und die Sporen nachgewiesen.
Aber um welche Peltigera es sich jetzt handelt, ist schwieriger zu beantworten : Ich persönlich kann auf deinen Fotos keine Isidien oder Phyllidien erkennen. Der Thallus ist schon stark beschädigt.
Du solltest an Besten in der unmittelbaren Umgebung deines Fundes nach gesunden, unbefallenen Flechten Ausschau halten. Damit war die Bestimmung erheblich leichter.
LG, Martin
