Beiträge von KaMaMa

    Hallo,


    neben den deutschen Schlüssel kann man aus den italienischen bei Italic verwenden, er führt zu den gleichen Arten. Hab ich natürlich probiert, es bleiben aber die gleichen Fragen.


    Interessant finde ich den direkten Vergleich der Thallusunterseiten von P. polydactylon, neopolydactyla und hymenina im französischen Flechtenführer "Lichens de sol".



    Dem Text nach muss ich wohl die Oberseite im feuchten Zustand nach "maculae" absuchen...


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    aber was kann es sein?

    P. hymenina wäre meine eerste Wahl gewesen, kenne ich aber halt auch nicht und es passt nicht alles zur Beschreibung.


    Was mir bei der Beschreibung zu P.hymenina nicht gefällt, ist die matte bis schwach glänzende Oberseite - ich finde diese Oberseite stark glänzend, sicher nicht matt.

    Die Lappenbreite wird mit "meist" bis 2 cm angegeben; meine Probe hat 3 cm Lappenbreite,deutlich breiter. "Meist" heißt allerdings nicht immer - breiter ist also denkbar!

    Besonders flach und undeutlich kommen mir die Adern auch nicht vor. Sie sind cremefarben, was wieder passen könnte.

    Aufsteigende Lappenränder kann man gut erkennen (Bild 2, 3)

    Die Lappen überlappen sich auch gegenseitig: Eine Probe bestand aus zwei übereinander liegenden Lappen (Einsatz Bild 8).

    Lappenfarbe "meist grau, auch leicht bräunlich" - könnte man durchgehen lassen.

    Helle Rhizinien gibt es, aber nur am extremen Rand.

    Apothecien "(hell) braun bis hell rotbraun", würde passen:

    Ausschnitt Bild 5


    P. hymenina kommt wohl erheblich ofter vor ("selten") als P. neopolydactyla ("extr. selten").

    Auch das spräche für diese Art.


    Mich stören aber die dunklen Rhizinien, die (relativ) dunklen Adern und das kräftige Glänzen der Oberseite.


    Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der die Arten kennt?


    LG, Martin

    Hallo!


    Am Mummelsee fand ich eine Peltigera, die mich schon eine Weile beschäftigt, da sie anders ist als meine bisherigen Funde.

    Den Weg zurück nahm ich auf dem breiten asphaltierten Weg, dessen bergseitigen Rand eine 1-1,5m hohe Mauer gegen Erdrutsch sichert. Diese Mauer war in den etwas schattigeren Passagen mit Moos überwachsen. Aus dem Moos seinerseits wuchsen Peltigeren, von denen sich die meisten Exemplare mitsamt dem Moos von oben her von der Wand abrollten. Das Abrollen mag mit den Kanal/Kabelverlegarbeiten an der Mauer zusammenhängen.


    Bild 1 Weg zum Mummelsee (noch ohne Mauer) mit frisch geschottertem Seitenstreifen


    Der Thallus ist im Randbereich grau, zur Mitte hin bräunlich.

    Die Ränder sind wellig aufsteigend, die Ränder nach innen gerollt.

    Bild 2 Peltigera, teils abgerollt, für Foto wieder hochgeklappt


    Bild 3 Kleines, feuchtes Exemplar tief im Moos. Die wellige Oberseite bildet die Adern nach.


    Bild 4 Abrollendes Exemplar, die Unterseite zeigend


    Bild 5 Fruchtendes Exemplar mit sattelförmigen, braunen Apothecien


    Zu Glück wachsen die Peltigeren aber auch oberhalb der Mauer geschützter auf dem Waldboden!

    Bild 6 Peltigera auf Moos auf Waldboden


    Die Oberseite ist stark glänzend, glatt ohne jeden Filz und unbereift.

    Lappenbrite um 3 cm.

    Bild 7 Trockene, graubraune, glänzende Oberseite (Probe von Thallus Bild 3)


    Die Unterseite ist hell mit cremefarbenen Adern und dunklen Rhizinien, am Rand auch weißliche Rhizinien, dort noch einfach. Die dunklen, langen Rhizinien fasern bei Kontakt mit dem Substrat pinselartig auf.

    Bild 8 Unterseite des gleichen Thallus (Bild 2/7) mit cremefarbenen Adern und dunklen Rhizinien.


    Die Lappen überwachsen einenander (siehe Einsatz in Bild 8)


    Ein größere Probe einer abgerollten, alten Peltigera zeigt eine dunklere Unterseite, die kleine, hellere Vertiefungen besitzt - offenbar sehr breite Adern! Das habe ich erst im feuchten Zustand erkannt. Die Flecken sind aber auch im trockenen Zustand erkennbar:

    Bild 9 Unterseite eines abgerollten, sehr trockenen Thallus (aus Bild 1)


    Ich würde erwarten, dass nur eine Peltigera-Art vorliegt.

    Beim Schlüsseln lande ich bei einer Auswahl zw. P. hymenina, P. nepolydactyla, P. neckeri und P.polydactylon, wobei ich zu P. neopolydactyla tendiere.


    Was meint ihr dazu?


    LG, Martin

    Hallo Hilmi,


    zur Einordnung hat Christian schon das meiste gesagt. g:-)

    2 Mindestens zwei Arten (siehe Christian)

    3 Eindeutig L.muralis

    4 Sarcogyne könnte gut sein (P. variabilis ganz sicher nicht)

    5 Ev. Melanelixia fuliginosa s.lat. o.ä., da samtig isidiös im Zentrum - ist aber natürlich zu prüfen!

    6 siehe Christian

    7 Ev. Lecanora / Polyozosia albescens das Bild gibt leider nicht sehr viel her, zeigt aber lecanorine Apothecien mit sich kaum farblich absetzenden Scheiben

    10 Parmelia sulcata

    11 Hier Sarcogyne cf. regularis - hast du vor Moosverzückung nicht bemernkt

    12 Weiße Kruste mit schwarzen, ledideinen Apothecein gibt es wie Sand am Meer - ev. Lecidella spec.

    13 Vgl. Phaeophyscia orbicularis (neben L. muralis)


    Um sicherer zu sein, braucht man natürlich mehr und scharfere Fotos, Chemie und meist auch noch Mikromerkmale - aber das weißt du ja...


    LG, Martin

    Hallo Christian J. ,


    von dir sind die Beiträge "Flechten für Anfänger"? Die sind wirklich sehr schön gemacht! Jetzt kann ich mich mal persönlich dafür bedanken. Sehr inspirierend! :gbravo:


    Zu schade, dass du die Reihe nicht fortgesetzt hast...


    LG, Martin

    Hallo!


    Der Lemberg bei Gosheim ist mit 1015m die höchste Erhebung der Schwäbischen Alb und wird von einem stählernen Aussichtsturm gekrönt.

    Mehrere Gründe für einen Ausflug, bei dem natürlich vor allem nach Flechten geschaut wird!


    Schon am Parkplatz in etwa 860m Höhe werden die Ahorn- und Birkenstämme von zahlreichen üppigen Blattflechten geziert.

    Das muss genauer beäugt werden.

    Bild 1 Bläulich-graue Rosette von Physconia distorta, die "Echte Raureifflechte", in Verschmelzung mit der gelben Xanthoria parietina, der "Gelben Wandflechte".


    Es kommen noch andere Raureifflechten hier an den Stämmen vor: Neben P. perisidiosa lässt sich auch eine besonders schöne Sonderform von Physconia distorta finden:

    Bild 2 Weniger bereifte, braune Physconia distorta "forma subvenusta" mit hübschen Läppchen (inkl. Rhizinien darunter, siehe Einsatzbilder) an den Apothecienrändern.

    Die Unterseite der Flechte ist tiefschwarz.

    P. venusta, eine ähnliche, mediterrane Art, hat eine helle Unterseite, wächst nicht so radial gerichtet, die Lappen an den Apothecien sind größer, länger und verzweigen sich.


    Einen Baum weiter andere Farben und Formen:

    Bild 3 Pleurosticta acetabulum, die "Essignapfflechte" mit ihrer auffällig düster-grünen Färbung, schwarzen punktförmigen Pycnidien und den großen, typisch geformten Apothecien


    Bild 4 Polycaulonia polycarpa, die winzige "Vielfrüchtige Gelbflechte", setzt sich farblich deutlich von der weißen Birkenrinde ab und wird deshalb schnell gefunden und erkannt.


    Auf den Jurakalk-Felsen unterhalb der Bäume gedeihen kräftig orange und gelbe Blattflechten

    Bild 5 Ich mir nicht sicher, welche Flechte hier vorliegt, eine Probe habe ich leider nicht genommen... Ich lasse mich aber sehr gerne aufklären!


    Bild 6 Diese hübsche, sorediös aufbrechende Caloplaca sollte Calogaya decipiens sein - der "Trügerische Schönfleck" - Candelariella medians kann ich nicht gänzlich ausschließen.


    Weiter oben auf dem Weg zum Gipfel wird die Gegend spannender...

    Bild 7 Abhang neben dem Weg nach oben


    Auch die Rotbuchen sind von Flechten bewachsen

    Bild 8 Pertusaria / Lepra albescens, die "Zonierte Porenflechte", mit bunt gestreiftem Vorlager und weißen, flachen Soralen


    Bild 9 Am Fuße einer Rotbuche am Wegesrand auf Moos die silbrige Parmelina pastillifera mit typisch schwarzen, knopfartigen Isidien und den parmelina-typischen zierlich runden Läppchen


    Am gleichen Baum, nur ein Stück darüber eine Krustenflechte mit gelblich grünen Soralen:

    Bild 10 Könnte Ochrolechia cf. androgyna sein - noch ungeprüft, die gelblichen Sorale wären typisch


    Bild 11 Hypogmnia farinacea, die "Mehlige Blasenflechte", bildet ihre Sorale nicht an den Lappenenden, wie die bekannteren H. physodes und H. tubulosa.

    Sie bildet Sorale in der Thallusfläche. Oft stirbt das Thalluszentrum ab und ringförmige Strukturen entstehen beim Weiterwachsen.


    Bild 12 Auch Braunflechten kommen zahlreich vor.


    Bild 14 Der Lembergturm, 33m hoch und dem stürmischen Wind ausgesetzt. Beim Hochsteigen bemerkt man das deutlich und schließt alle Jackenöffnungen!


    Die Aussicht ist fabelhaft

    Bild 14 Blick vom Albtrauf herunter ziemlich genau nach Westen. Der Testturm in Rottweil ist gut zu erkennen.


    Leider ist die Sicht durch das regnerische Wetter nicht besonders...

    Bild 15 ... trotzdem eindrucksvoll, auch wenn heute weder die Alpen noch der Schwarzwald zu erkennen sind.

    Blick nach Süden über Gosheim dem Albtrauf entlang...


    Weiter geht's!

    Bild 16 Wieder unten, geht es an den Rückweg.


    Bild 17 Ein Trampelpfad führt hier hart an der Kante entlang


    Bild 18 Prachteexemplar einer Peltigera praetextata, auf einem bemoosten Baumstamm. Hier in samtigen Brauntönen.


    Wieder unten muss noch eine flechtenüberzogener Busch inspiziert werden.

    Leider habe ich versäumt, den Busch zu bestimmen.

    Kann man sicher anhand der aufbrechenden Knospen erkennen.

    Weißdorn ist das aber nicht, oder?

    Bild 19 Melanohalea exasperata, die "Raue Braunschüsselflechte", mit warzigem Thallus und warzigen Apothecienrändern kommt hier in großer Zahl vor.


    Bild 20 Wieder am Parkplatz nehme ich Abschied.


    Bild 21 Farbenspiel mit Lecanoren


    Dann muss ich wieder nach Hause fahren.


    LG, Martin

    Hallo Thorwulf,


    vielen Dank für deine wie immer sehr fachkundigen Ausführungen zu Bäumen, Borken, Blättern!


    LG, Martin

    Hallo Andy,


    ich finde, dass die Ästchen nicht ganz passen, sie wirken sehr lang und feingliedrig.

    Das leigt aber vielleicht an der Perspektive...


    Bei uns wachsen viele Mammutbäume in den Wäldern - warum auch immer.

    Sie haben meines Wissens nach stärker verzeigte Äste.

    Ein interessantes Charakteristikum ist übrigens die überaus bemerkenswert fasrige, sehr dicke und sehr, sehr weiche Borke, die als Brandschutz dient!

    Da kannst du mit dem Kopf dagegenrennen, ohne dich (sehr) zu verletzen.

    Probier mal, aber mit der Hand! ==Gnolm7

    Mammutbaum-Gruppe - zugehörige Äste im Vordergrund, zwei Stämme im Hintergrund


    Einzelner Mammutbaum


    LG, Martin

    Hallo Hilmi,


    ja, deinen Beitrag habe ich schon entdeckt und nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet.

    Die beiden Flechtenarten muss man übrigens für die Bestimmung nicht mikroskopieren. Eine Lupe reicht hier aus.


    LG, Martin

    Hallo Hilmi,


    sehr schöner erster Versuch!

    Es hätte mich auch gewundert, wenn da keine Flechten zu finden sein sollten. ==Gnolm4


    Bei der ersten Flechte vergleiche mal mit E. prunastri, wegen der ungleichen grünlichen Oberseite und der rinnigen, weißlichen Unterseiten.

    Sorale kann ich auf den Fotos leider nicht auflösen, aber Isidien sind nicht zu sehen!

    Ramalinen haben gleiche Seiten, R. farinacea viele, ovale Sorale an den Rändern - benutze hierfür deine Lupe und suche den Thallus ab!


    Bei der zweiten Flechte hast richtig du eine Hypogymnia erkannt.

    Allerdings sind die Sorale auf den aufsteigenden Lappenenden (Kopfsorale) und nicht in/unter aufplatzenden Lappenenden wie bei H. physodes (Lippensorale).

    Hier würde ich mit H. tubulosa vergleichen wollen!


    LG, Martin

    Hallo Flechtenfreunde!


    Der Schwarzwald ist eine wunderbare Gegend, worum uns die Welt zu Recht beneidet.

    Der Hornberg (917m) liegt etwa 6 km Luftlinie südwestlich von Bad Wildbad und wird, wie viele Berge im Grindenschwarzwald, von einem Hochmoor gekrönt.

    Bild 1 Im Hochmoor mit Blick zum kleinen Hornsee


    Die Gegend ist feucht und kühl - Ende April liegen hier an den nördlichen Waldränder im Schatten - trotz frühsommerlicher Temperaturen - noch kleinere Schneefelder.

    Bild 1 Flechtenbegrüßung am Parkplatz


    Bild 3 Hier oben gedeihen die Parmelien gut und fruchten regelmäßig (P. saxatilis s.lat., corticol)


    Bild 4 Eine Allerweltsflechte in den höheren Lagen, dennoch immer schön anzusehen - Hypogymnia physodes


    Bild 5 Auch Platismatia glauca kommt in größeren Beständen vor, wie es sich für Bergwälder gehört.


    An den sonnigen, feuchten Wegrändern gedeihen die Cladonien in Massen, darunter auch schöne rotfrüchtige Arten:

    Bild 6 Hier auf magerem, torfigem Boden Cladonia cf. floerkeana mit groben Soredien an den Podetienstielen, mit unförmigen Bechern und knäuligen, roten Apothecien


    In unmittelbarer Nähe zum Wegrand über einem gluckernden Bächlein mein Lieblingsfund des Tages:

    Bild 7 Die Heideflechte Icmadophila ericetorum auf einem morschen Baumstumpf, das Moos überwuchernd (Bild 90° gedreht)


    Bild 8 Beflechtete Stämme


    An der Basis einer sonnig stehenden Tanne am Wegrand fruchtende Schuppenflechten

    Bild 9 An der tiefrissigen Stammbasis eines großen Nadelbaums: Hypocenomyce scalaris, die "Aufsteigende Schuppenflechte" mit einer Vielzahl schwarzer Apothecien


    Bild 10 Die häutig dünne Peltigera membranacea mit einfachen Rhizinien geduckt ins feuchte Moos


    Bild 11 Heerscharen unterscheidlicher Cladonien, u.a. C. macilenta


    Bild 12 Cladonien auf Totholz (C. polydactyla)


    Nein, das ist kein Dreck am Wegesrand:

    Bild 13 Quadratmeterweise schwarzbraune, krümelige Flechtenthallli von Placynthiella uliginosa, der Moor-Schwarznapfflechte, überzuckert mit Pollen und mit knäulig wuchernden, halbkugeligen Apothecien (siehe Bildeinsätze) überall an den Wegrändern.


    Bild 14 Blatt- und Strauchflechten für Hilmgard


    Zum Abschied noch ein Blick über das Wildseemoor:

    Bild 15 Wildseemoor


    Schön war's wieder!


    LG, Martin

    Hallo Hilmi,


    aber gerne doch!

    Aber ich tue mich immer noch schwer, zu glauben, das es keine Blattflechten bei dir an den Bäumen geben soll. Das schockt mich! Im Vogtland gibt es doch Wald und eher kleinere Orte, dachte ich... und keine Schwerindustrie mit rauchenden Schloten, wie in den 70ern, oder?


    LG, Martin

    Hallo Hilmgrid,


    für die Farbreaktionen bei Flechten wird 20%ige KOH genommen (Wirth: 2-4g auf 20g H2O).

    Die 3%ige habe ich auch, verwende sie nur zum ersten Einweichen von festen Apothecienschnitten.

    Die Konzentration reicht hier aber auch nicht immer aus und ich gebe später oft noch ein wenig 20%ige hinzu.


    Hypochlorit: Danklorix verwende ich tatsächlich im Moment - wobei es aber Stimmen gibt, die davon abraten: Danklorex sei zu konzentriert und würde Reaktionen hervorrufen, wo keine eintreten soll. Man könne es verwenden, solle aber die Lösung so verdünnen, etcetc.

    Im Wirth/Hauck/Schulz steht davon nichts, es wird tatsächlich "Klorix" als (sehr) preiswerte Alternative ausdrücklich erwähnt!

    Du bekommst Unmengen zum ähnlichen Preis der kleinen Tropffläschchen. Ich würde empfehlen, hiermit anzufangen (und dann damit weiterzumachen).


    Para-Phenylendiamin-Lösung (nach Würth) gibt es im Chemiekalienhandel, wie dort angeboten verwenden und nur verwenden wenn zur Bestimmung wirklich verlangt (giftig)!


    Als Jod-Lösung wird Lugolsche Lösung angeraten! Melzers ist zu intensiv.


    Gelegentlich / selten wird noch Salptetersäure (50%) verlangt. Habe ich bislang nicht, wird an Privatpersonen auch nicht mehr verkauft.


    Viel Erfolg!

    Martin

    Hallo Hilmi,


    du findest keine Blattflechten, weil es bei dir keine gibt? ==Gnolm11

    An einfachsten sind Baumstämme und Äste zu kontrollieren. Niedrige Obstbäume, Hecken, Alleebäume,... Kronen umgefallener Bäume fällt mir noch ein.


    Wo es keine Blattflechten gibt, wird es auch keine Strauchflechten, erst recht keine Bartflechten geben, sondern wahrscheinlich nur Krustenflechten. Je größer das Oberflächen-Volumen-Verhältnis, desto feuchter brauchen die Flechten es.

    Wenn es also so trocken weil regenarm ist, kannst du feuchtere Orte aufsuchen, an denen es länger kühl und/oder schattig ist oder prinzipiell höhere Luftfeuchtigkeit herrscht wegen offener Wasserflächen: schattige enge Täler, Nordflanken an Bergen, entlang Bachläufen in Wäldern, oben auf den Bergen,...


    Bodenflechten sind zwar interessant, aber prinzipiell schwerer zu finden - z.B. wegen der Vegetation, die sie verbirgt. Da sind Peltigeren dann noch mit am einfachsten zu entdecken, einfach weil sie groß werden.


    Wenn bei die so wenige Flechten wachsen, musst du halt nehmen, was du findest. Oder einen Ausflug in die Berge machen. Je höher, desto kühler und feuchter. Je höher und steiler, desto weniger Zivilisation. Such dir den höchsten Punkt deiner Umgebung und schau dich dort mal um.


    LG. Martin

    Hallo Christian,


    ein schöner Rundgang!

    Ich würde mich Bernds Einordnung zu P. praetextata bedingungslos anschließen - Bernd hat schon alles gesagt!


    LG, Martin

    Hallo,

    ich mache gerne den Anfang und stelle einige wenige Internetseiten ein, die Stand 2024 sehr gut zum Bestimmen von Flechten, nicht lichenisierten, aber "flechtenartigen" Pilzen und flechtenbewohnenden Pilzen geeignet sind.


    1) Übersichten

    Eine der derzeit wohl besten europäischen Online-Flechtenbestimmungsseiten ist die Seite ITALIC des italienischen Dryades-Projektes der Universität Trieste.

    Hier wird man mit Text und Bild - was manchmal sehr hilfreich sein kann - durch die Bestimmungsfragen geführt.

    Die einzelnen Flechtenseiten fassen das Wissen zu der Art erschöpfend zusammen (Name, Synonyme, Verbreitung, Nachweise, allgemeine Beschreibung (Aussehen, Habitat, Mikroskopie, Chemie, ...), viele Fotos.

    - The Lichens of Italy - An Interactiv Guide Project Dryades

    siehe https://italic.units.it/index.php?procedure=idkeys


    - British Lichen Society, u.a. Bestimmungsschlüssel (bislang nicht alle Gattungen)

    siehe https://britishlichensociety.org.uk/


    - Association française de Lichénologie (AFL), nur auf französisch

    siehe https://www.afl-lichenologie.fr/



    2 ) Gattungsschlüssel

    Da man als erstes eine Bestimmungsschlüssel für eine bestimmte Flechtengattung bzw. Formgruppe ähnlicher Flechten braucht, eignet sich für

    Flechten:

    - "General Key" bei ITALIC funktioniert auch ohne die Gattung zu kennen.

    Der Schlüssel deckt alle Gattungen aund Arten ab!

    siehe https://dryades.units.it/home/…&key_id=1692&key_type=lic


    Kennt man die Gattung / Klade, so lässt sich die Suche gattungsspezifisch einschränken:

    - Bei ITALIC

    siehe https://italic.units.it/?procedure=idkeys


    - "Liches of Great Britain and Ireland" der British Lichen Society bietet Bestimmungsschlüssel in Form von downloadbaren PDF-Dateien, derzeit Version in 3.

    siehe https://britishlichensociety.org.uk/identification/lgbi3

    Leider sind (noch) nicht alle Gattungen abgedeckt...

    Trotzdem eine gute Fundgrube!



    Lichenicole Pilze:

    Etliche lichenicole Pilze und visuell flechtenartige Pilze werden von den Bestimmungsschlüsseln für Flechten mit abgedeckt. Wer tief(er) in die Materie eintauchen möchte, dem seine folgende PDF-Dateien empohlen:


    - Das vorzügliche mehrbändige Werk "Flora of lichenicolous Fungi" von Paul Diederich, Ana M. Millanes, Mats Wedin & James D. Lawrey published by the National Museum of Natural History, Luxembourg (bislang Band 1 Basidiomycota und Band 2 Hyphomyceten erhältlich) ist noch im Entstehen. Es enthält textbasierte, dichotome Bestimmungsschlüssel zu lichenicolen Pilzen weltweit, Artbeschreibungen mit Farbfotos inkl. Mikroskopfotos, Zeichungen und ausführliche Beschreibungen sowie Verbreitungskarten. Wenn man es nicht gleich in gedruckter Form kaufen möchte, ein kostenloser Downloadlink zu den PDF-Dateien befindet sich am unteren Seitenende.


    - "Artifical Keys to the Lichenicolous Fungi of Great Britain, Ireland, the Channel Islands, Iberian Peninsula, and Canary Islands" von DL Hawksworth, 2010 (http://www.ascofrance.com/uplo…e/LichenKeys2010-0001.pdf) ist ein rein textbasierter Bestimmungsschlüssel für die lichenicolen Pilze in der in der Überschrift genannten atlantischen Inselwelt.

    (Vorsicht, die Seitenanordnung wirkt stellenweise etwas eigentümlich, so wird z.B. entgegen der Darstellung im Inhaltsverzeichnis Key 2 vor Key 1 abgehandelt).


    - "Lichenicolous fungi occurring on Xanthoriaparietina in the United Kingdom", British Lichen Society, Edited by Fay Newbery (2024) legt den Schwerpunkt auf die Parasiten von Xanthoria parietina, eine leicht kenntliche Flechte, die in sehr vielen Landstrichen in großer Zahl zu finden ist. So fällt der Einstieg in die lichenicolen Pilze leichter. Die beigefügten Verbreitungskarten beschränken sich auf die Britischen Inseln. Textbasierter Bestimmungsschlüssel, einseitige Artbeschreibungen mit farbigen Makro- und Mikrofotos, Verbreitungskarte.



    3) andere Bestimmungschlüssel

    - Auch hier sei auf die Flechtenseite des Dryades-Projektes Italic verwiesen (s.o.), die eine Sammlung vieler Bestimmungsschlüssel auflistet und verlinkt. (https://italic.units.it/?procedure=idkeys)

    Hat man die Flechtengattung herausgefunden, sucht man auf der Übersichtseite den passenden Schlüssel (s.o.) und legt los.

    Weiß man nicht, welche Gattung vorliegt, kann man mit dem universellen Schlüssel arbeiten (https://dryades.units.it/home/…&key_type=lic&key_id=1692). Man muss hier ein paar Fragen mehr beantworten, muss aber nichts über Gattungszugehörigkeiten wissen.


    - Interessant ist der Ansatz der British Lichen Society (https://britishlichensociety.org.uk/) mit einer Excel-Datei zum Herunterladen zum Bestimmen von Cladonien (https://britishlichensociety.o…ntification/cladonia-keys).



    - Aus Kananda ein Schlüssel, der sich auf Makroflechten beschränkt - gut zum Gegenchecken. Aufpassen, in Kanada gedeihen teils andere Flechten als hierzulande!

    Der Schlüssel enthält sehr gute Zeichnungen, welche die Fragen des Schlüssels begleiten und teils wesentlich erleichtern (z.B. Peltigera-Unterseiten):

    Goward, McCune, Meidinger: The Lichens of British Columbia: Illustrated Keys in zwei PDF-Dateien:

    Teil 1 Foliose and Squamulous Species (https://www.for.gov.bc.ca/hfd/pubs/docs/srs/srs08.htm)

    Teil 2 Fruticose Species (https://www.for.gov.bc.ca/hfd/pubs/docs/srs/srs09.htm)



    4) Alphabetische Listen mit Fotogallerien und Beschreibungen

    Weitere sehr gute Seiten mit Flechtenbeschreibungen z.B. zum Gegenprüfen, aber auch einfach zum Blättern und Stöbern sind u.a.

    - Referenz ITALIC (siehe oben) - Beispiel X. parietina (https://italic.units.it/?procedure=idkeys)

    - Lichens marins (bretonische Seite, französisch und englisch) - Beispiel X. parietina (https://www.lichensmaritimes.o….php?task=accueil&lang=en)


    - Irish Lichens (der Name sagt alles) - Beispiel X. parietina (https://www.irishlichens.ie/)


    - Association français de Lichénologie, AFL (nur französisch), siehe Menupunkt "Fiches/Fotos/Lichens" - Beispiel X. parietina (https://www.afl-lichenologie.fr/)


    - Catalogue des Liches de Suisse - Schwerpunkt Verbreitung in der Schweiz, Beispiel X. parietina (http://www.ville-ge.ch/musinfo…cataloguelichen/recherche)


    - TH Mittelhessen, Ulrich Kirschbaum

    Lichen Gallery (https://www.thm.de/lse/ulrich-kirschbaum)


    - Felix Schumms "Archive for Lichenology" mit einer stetig wachsenden Anzahl von PDF-Dateien, die z.B. über über die BLAM-Mailingliste verteilt werden.

    Zuletzt Sammlungen zum Thema "Images of various Lichens" mit hervorragenden Makro und Mikrofotos, sowie häufig zugehörige HPLC-Tafeln (high-performance liquid chromatography):

    sehe http://fschumm.de/Archive/


    - Nicht unerwähnt lassen möchte ich folgende sehr gute Seite aus Nordamerika:

    Ways of Enlichenment mit Schwerpunkt British Columbia, u.a. mit einem "morphologischen Schlüssel" und 12 lesenswerten Beiträgen unter "Reading the Thallus" - Beispiel X. parietina

    Die Seite kann zur groben Bestimmung herangezogen werden, indem man sich in der Fotogallerie durch den morphologischen Index klickt:

    siehe https://www.waysofenlichenment…ns/morphogroup_index.html



    5) Schwerpunktseiten

    - Cladoniarium - Cladonien in Italien (Blog)

    - Australien Lichens - Flechten downunder, mit vielen Basis-Informationen!


    - Lecanomics - Lecanora i.w.S.


    6) Kartierung

    - Das Portal Flechten Deutschlands (vom Rote Liste-Zentrum) zur Flechtenkartierung (nur nach Registrierung) exisitiert seit 2024 und wächst stetig:

    siehe https://flechten.rotelistezentrum.de/


    - Das Portal Die Flechten Deutschlands zur Flechtenkartierung (nur nach Registrierung) enthält Stand derzeit (Dez. 2024) etwa 20x mehr Meldungen, ist aber bereits erheblich länger online.

    siehe https://www.flechten-deutschland.de/



    LG, Martin


    Ich freue mich auf weitere Beiträge!

    Bei Bedarf ergänze ich auch gerne...

    Hallo Ingo,


    ja, das Problem hast du richtig erkannt und geschildert. Für die Erdflechtengesellschaften sind die interessanten Stellen auf den Gipshügeln an vegetationsfreien/-armen Orten, an Stellen, an denen die Erdauflage dünn ist, so dass sich keine Blütenpflanzen entwickeln und halten können. Das gilt insbesondere auf und neben Gipsbrocken, die die Oberfläche durchstoßen, und damit auch unmittelbar neben den Abbruchkanten - wobei hier immer Bewegung im Spiel ist und die Vegetation sich stets neu ordnen muss. Besser und langfristiger sind Standorte auf ausgedehnten Hügeln mit dünner Auflage. Deshalb sind dise Hügel geschützt und dürfen nicht betreten werden.


    Aufgelassene Tagebaulöcher sind tatsächlich interessant, wenn auch nicht häufig. Darinnen konnte ich vorgestern T. sedifolia in Massen und P.rufescens in größere Zahl, wenn auch kleinere Exemplare, finden und meine Hoffnung auf Interessanteres wuchs. Aber nix... man findet eben nur schnell(er) wachsende und weniger spezialisierte Arten an derartigen Stellen.


    Die Gipshalden als Rückzugsort kann ich mir für die Erdflechtengesellschaften nur schwerlich vorstellen, da das Gestein dort nur lose aufgetürmt wird. Die Erosion an freiliegendem Gips schreitet sehr schnell voran und löst ihn auf.

    Immerhin sind diese Flechten meines Wissens nach nicht ausdrücklich auf Gips angewiesen.


    Der Naturschutz ist hier aktiv und entfernt Aufwuchs, d.h. Büsche und tot organische Materie regelmäßig, gelegentlich wurde die Erdauflage an einigen neuralgischen Punkten entfernt.


    Problematisch ist sicher die Landwirtschaft, sie grenzt sehr dicht an sie schützenswerten Gebiete. So grenzt so mancher Acker unmittelbar ans nur sehr schmale NSG und der Dünger fliegt bis in die Randgebiete hinein, wie ich beobachten konnte.


    Es ist ein nicht lösbares Problem: denn es ist dem evolutionären Erfolg der mit Abstand invasivsten Art dieses Planeten geschuldet: Uns, den Menschen...


    Selbst wir, die wir dies wissen, schätzen und (nur) betrachten wollen, (zer)stören schon durch unsere Anwesenheit auf Schritt und Tritt.


    LG, Martin

    Hallo, Flechtenfreunde!


    Vor knapp zwei Wochen war ich für einige Stunden in dem lieben Ort meiner Kindheit und Jugend in Mittelfranken.

    Bei dieser Gelegenheit habe ich mir einen Gipsaufschluss in unmittelbarer Nähe zum einem der zugehörigen Naturschutzgebiete angesehen, die wegen der dort kleinflächig vorkommenden subpannonischen Trockenrasen und der Bunten Erdflechtengesellschaften geschaffen wurde.

    Die meisten der ursprünlich hier vorkommenden Gipshügel wurden von der Landwitschaft eingeebnet und werden heute als Ackerfläche genutzt.

    Nur sehr wenige blieben stehen und sind heute unter Schutz gestellt.

    Die Äcker hier sind übersät mit Gipsbrocken, so wie man es sonst von Kalkgebieten her mit Kalksteinen kennt (z.B. Schwäbische Alb).

    Der Wermutstropfen zuerst: Bunte Erdflechtengesellschaften konnte ich natürlich keine finden.

    Vermutlich sind sie durch den in unmittelbaren Nähe noch immer stattfindenen Gipsabbau und die sie umgebende Landwirtschaft derartig dezimiert, dass außerhalb der Schutzzonen nichts davon zu finden ist.

    Vielleicht bin ich auch zu blind, aber ich fürchte ersteres!

    Bild 1 Die schmale Gipswand neben dem Weg ist etwa 3-4 m hoch und max. 10 m tief. Sie wurde von einer sehr bekannten Gips-Firma direkt neben dem Weg stehen gelassen.


    Der Besuch diese Habitats war sehr interessant und hat einige für mich neue Flechten finden lassen.

    Bild 2 Lesesteine aus Gips, nicht näher untersucht. Vielleicht nächste Mal!


    Bild 3


    Bild 4 Peltigera rufescens, wie ich meine - findet sich stellenweise in größeren Mengen


    Bild 5 Vermutlich Circinaria contorta


    Bild 6 Xanthocarpia (ehem. Caloplaca) crenulatella stellenweise mit Gipsausblühungen auf den Apothecien


    Die Flechten habe's nicht leicht hier: Das Substrat verwittert ihnen direkt unter den Hintern weg. Man findet immer wieder dünne Thallusreste, die in der Luft zu stehen scheinen:

    Bild 7 Erosion unterhöhlt Flechtenthallus frei


    Bild 8 Gipsskulptur


    Es gibt schöne Funde, die erst unscheinbar sind, hier Enchylium coccophorum:

    Bild 9 Gallertflechte Enchylium coccophorum auf Moos über Gips


    Bild 10 Kleinschuppig mit reichlich Apothecien


    Bild 11 Gleiche Stelle aber angefeuchtet: Thallus stark anschwellend und die braunen Fruchtscheiben zeigend


    Die Sporen sind spindelfömig, tropfenförmig bis elliptisch, maximal zweizellig, was letztlich zu E. coccophorum führt:

    Bild 12 Sporen und Asci von E. coccophorum


    Eine seltsame, sterile Flechte mit stark weiß bereiften Schüppchen, deren Ränder dunkle Soredien tragen, entpuppt sich als Acarospora moenium:

    Bild 13


    Bild 14 Thallusschuppen 300-700µm groß mit auffallend dunklen Rändern, die sich Sorale herausstellen


    Bild 15 Hier wird die schuppige Ausprägung deutlicher, die dunklen stellen sind Sorale und verstreute Soredien


    Bild 16 Querschnitt durch Schüppchen mit dunklen Soredien am Thallusrand


    Bild 17 Maßnahmen zur Renaturierung nach abgeschlossenem Tagebau (kein Zutritt)


    Bild 18 NSG mit der größter Gipshöhe Bayerns (kein Zutritt)


    So müssen wir draußen bleiben aus den interessantesten Stellen und das ist auch gut so.

    In den zugänglichen Randbereichen sind auch interessante Flechten zu finden, wie zu beweisen war.


    LG, Martin

    Hallo Christian,


    na, da hattest zumindest du einen schönen Ausflug! ==Gnolm23


    Bei deinem letzten Fund musste ich etwas in mich hineinlächeln, denn ich erinnerte mich an genau die gleiche Beobachtung von mir vor drei Jahren. Das war dann, wie ich glaube, sogar mein erster Beitrag, bzw. meine erste Anfrage "54308-phlyctis-argena-mit-wabenartigen-gelegen" hier in Forum. Das kannst du ja mal lesen, wenn du Lust hast. Jedenfalls sind das tatsächlich Insektengelege und die Flechte damit vermutlich P. argena.


    Die gelbe, schuppige Flechte ist keine Lecanora, so knatsch-gelb gibt es die nicht, zudem haben die Lecanoren dünne, krustige Lager...

    Da würde ich erstmal mich in Richtung Candelaria oder Candelariella umtun und mich von der Braunfärbung (Befall?) nicht zu sehr irritieren lassen.


    LG, Martin

    Hallo Christian,


    oh je, deine Frau macht auch was mit! ==Gnolm6


    Die Technik der zwei Klingen wende ich häufig an. Das klappt mal besser, mal schlechter, ja nach Härte der Probe.

    Bläderweise hat man dann maist nur einen Schnittkörper zu Verfügung.


    Am besten funktioniert das Freihandschneiden, wie ich finde, wenn der FK noch auf dem Substrat (Ästchen, Borke oder kleiner flacher Stein) sitzt und dadurch gehalten wird.

    Dann kann man unter der Standlupe seitlich mit einer Fingerkuppe der einen Hand führen, und mit der anderen Hand die Klinge halten.

    So sind etliche Schnitte parallel durch den gleichen, angefeuchteten FK möglich.

    Der kleine Winkelfehler (Keil) fällt nicht weiter auf.

    Mit der Nadel kann man anschließend die Scheiben durch leichten seitlichen Druck herausheben.

    Das wird zwar nie superdünn, aber für meine Zwecke reicht es meistens.

    Das große Apothecium war in Schnittrichtung etwa 400µm breit, damit ist der Schnittabstand unter 100µm ,und dünner als ein Ascus (um 10-20µm) braucht es nicht werden.

    Das Passt schon, besonders, wenn man sich auf die dünnsten Schnitte konzentriert.


    Blöd sind halt alle FK mit hartem Gehäuse.

    Diese brechen gerne statt sich ordentlich schneiden zu lassen...

    Da müsste man besser einbetten und ein Mikrotom verwenden, aber der Aufwand soll ja auch nicht zu groß werden.


    LG, Martin