Hallo Christian,
ich schildere das mal, so wie ich es verstanden habe, bzw. was ich bislang dazu aufgeschnappt habe. Vielleicht meldet sich ja noch ein mykologisch versierter Forent zu Wort, dem gerade langweil ist, und hilft uns beiden zum Thema weiter?
Ein Perispor meint eine zusätzliche, gallertige Außenhülle um die Spore.
Sie ist bei den Sporen als schwache, zusätzliche, ggf. auch strukturierte Umrandung um die Sporenwand erkennbar.
Ein Perispor ist wohl bei machen Ascosporen gerade bei jungen oder sogar unreifen Sporen beobachtbar. Es wird bei manchen Sporen im Laufe der Entwicklung offenbar wieder verloren, bzw. ist mit lichtmikroskopischen Mitteln nicht mehr erkennbar. Es kann sich z.B. in KOH auflösen, mit ein Grund, weshalb die erste Kontrolle immer in Wasser geschehen sollte.
Ferner ist meines Wissens nach das Perispor in BWB anfärbbar, bzw.durch Zugabe von Tinte als heller Hof erkennbar. Die Anfärbbarkeit in BWB gemeinsam hat es mit div. Sporenornamenten, was wohl irgendwie zusammenhängen könnte / sollte...
Den Unterschied zwischen den Sporen beider Placopyrenium-Arten im direkten Vergleich kann ich leider nicht bieten.
Von Verrucaria lasse ich normalerweise auch die Finger, das ist mir noch zu kniffelig und meist komme ich zu keinem Ergebnis, wenn ich es versuche.
Beim P. fuscellum-Fund erschien mir die Flechte so eigentümlich, dass ich guter Hoffnung war, sie bestimmt zu bekommen. Außerdem ist es ja gar keine Verrucarie!
Die beiden gezeigten Sporenbilder sind nicht optimal und etwas unscharf, geben aber einen halbwegs guten Eindruck. Nach einem Perispor hatte ich ursprünglich nicht gesucht und wollte nicht nochmal eine weitere Probe herstellen, um das besser zu dokumentieren. Das ist bei den Pyrenos oft ein ziemliches Gefummel. Die Flechte ist sehr hart und man kann nur mit einer Nadel das Hymenium aus einem Perithecium herauspolken, wobei keine Thallusanteile mit unter das Deckglas gelangen sollten, sonst hat man Probleme beim Quetschen und bekommt die Strukturen nicht scharf hin. Optimal wäre ein sauberer Dünnschnitt, den ich bei diesem dicken Thallus nicht dünn genug hinbekommen habe, da ich immer Freihand arbeite.
Das (vergängliche?) Perispor ist in diesem Fall neben dem Thallusrand, der Sporegröße und dem Wirt nur ein weiterer Hinweis bei der Bestimmung.
LG, Martin