Beiträge von KaMaMa

    Hallo Christine,


    ein normaler Mensch hat doch keine UV-Lampe zuhaus! ==Gnolm5


    Oder bist du Porfiler, der Tatortspuren suchen muss? Oder Hotelangestellte, die die Spuren in den Zimmern erkennen und entfernen muss?


    In einer nicht zu popeligen Einklapplupe mit Beleuchtung zur Flechtenbeobachtung ist die UV-Option schon integriert.


    LG, Martin


    Ach ja,

    das UTB-Taschenbuch von Wirth kenne ich gar nicht. Aber den Author meinte ich.

    Ich verwende u.a. zum Bestimmen folgendes Werk (1240 Seiten), die Referenz, nicht ganz billig:


    oder eben den kleinen Bruder mit nur ca. 400 Seiten und trotzdem 400 häufigeren Flechten, das perfekte Buch für den Einstieg (die 3. Auflage erscheint in wenigen Tagen):


    So, ich hoffe, das fällt nicht unter Schleichwerbung!


    LG, Martin

    Hallo Marcel,


    ein wichtiges Kennzeichen neben der von ganz unten bis in die Becher hinein, durchgängig sehr feinmehlig-sorediösen Oberfläche der Podetien bei C. fumbriata ist der mehr oder minder abrupte Übergang vom Stiel in den Becher.


    Beides scheint mir hier gegeben.


    LG, Martin



    Merke: Fimbriata taugt für sektliebenden Zwergerl, die anderen Becherflechten sind reserviert für die Weissbiertrinker darunter. ==Gnolm17

    Hallo Christine,


    da kann ich auch nur zitieren, dass dir Ränder von L. semipallida gleichmäißger sein sollen als typischerweise bei L. dispersa.

    Dann wäre ich hier bei L. dispersa.

    Das ist aber geraten und nicht sicher.

    Wenn du es sicher wissen willst, musst du schlüsseln:


    Lecanora Teilschlüssel 4 auf Kalk in "Die Flechten Deutschlands":

    1* Thallus nicht völlig sorediös - ist leicht zu beantworten

    2* Th. nicht kräftig entwickelt - auch noch leicht, jetzt dünnt es deutlich aus!

    9* Th. epilithisch, Ap. mit Thallusrand, nicht in Stein eingesenkt, etc. - sollte auch passen

    Jetzt kommt die Chemie ins Spiel!

    Entweder C+ oder C-, K+ oder K-, UV+ oder UV-, P+, P- etc. 7 Lecanoren bleiben übrig:

    L. antiqua, L. semipallida, L. crenulata, L. flotoviana, L. dispersa, L. perpruinosa, L. hagenii


    L. crenulata schließe ich sofort aus, da der Rand viel zu wenig eingekerbt ist und nicht stark weiß bereift

    L. antiqua hat meist stark bereifte, darunter graue Apothecien - sehe ich hier nicht

    L. semipallida: Thallusrand UV+, kräftig gelb bis orange, sichtbares Lager grau bis schwärzlich

    L. flotoviana: ev. Variante von L. semipallida, in Gewässernähe (?), in D wenig bekannt - würde ich deshalb auch ausschließen

    L. dispersa: auch im Rennen, UV schwach gelblich

    L. perpruinosa: sieht anders aus, Name ist Programm, sehr stark weiß bereift - würde ich auf jeden Fall ausschließen

    L. hagenii: nur gelegentlich auf Stein, Ap. sitzend (ist hier nicht der Fall!), etc. sehr selten bis in D unbekannt - würde ich ausschließen


    Damit schließt sich der Kreis.

    Du kannst ja mal mit einer UV-Lampe (und Lupe) versuchen, ob du was feststellst in dieser Richtung...


    Beide Flechten gelten nach Wirth als häufig, L. semipallida als oft verkannt.


    Ich bin gespannt, was du herausfindest!


    Martin

    Hallo,


    hinsichtlich der Zeitdauer der Aufnahme rate ich:

    Das GIF läuft eine Zeitdauer über etwa 3 Tage, denn 3x ändert sich die Beleichtung grundlegend, einmal rötlich warm und relativ konstant, dazwischen scheint der Schatten zu wandern.


    Ich harre der Auflösung,

    Martin

    Hallo Christine,


    die Fruchtkörper sehen aus, als ob sie zu einer Sarcogyne gehören.

    Auf Kalk wäre S. regularis, die "Bereifte Weichfruchtflechte" wahrscheinlich.

    Das Blaue ist die kristalline Bereifung auf dem Hymenium der Flechte, die im feuchten Zustand durchscheinend wird.

    Befeutet man die FK, werden sie rotlich braun.


    Das Braune rechts könnte ein links trockenes, aber rechtsseitig feuchtes Apothecium sein, das zudem verletzt wurde und den Blick ins Innere freigibt (z.B. angequetscht).


    Trockene Apothecien von S. regularis:


    Feuchte Apothecien der gleichen Flechte mit Anschnitt:


    Nasse Apothecien der gleichen Flechte:

    Hallo Christine,


    ja, das ist eine Lecanora.

    Vergleiche mal mit L.semipallida und insbes. L. dispersa, davon könnte ich mir hier eine vorstellen.

    Sie unterscheiden sich in der Reaktion auf KOH: L.semipallida K+gelb, L.dispersa R-, und:

    L. dispersa soll etwas gekerbte Ränder, L. semipallida glatte Ränder um die Apothecien haben.


    LG, Martin

    Hallo Malone,


    da habe ich wohl die feuchten Tücher für Kunststofffolien interpretiert.

    Das ist halt der Tatsache geschuldet, dass es eine komprimierte GIF-Bilderreihe und kein HD-Video ist.

    Nicht falsch verstehen - ich finde dein GIF klasse!


    Das hatte ich gemeint: Die Kunststufffolien wurden doch bei der Augsburger Puppenkiste gerne als Untergrund anstelle von Wasser verwendet.

    Das erfüllt seinen Zweck, sieht ganz gut aus und wird auch von Floristen gerne als dekorative Verpackung für Schnittblumen eingesetzt.

    Da könnte Malone im Fotostudio eine ähnliche Idee gehabt haben...

    Meer kommt bei Urmelchen auch vor, habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Jim & Lukas sind auch toll.


    LG, Martin



    Sind die Tintenfische Teil eines lebenden Kostüms?

    Das stelle ich mit interessant vor, auch dir Reaktionen darauf (Kopfkino). ==Gnolm7

    Hallo Tuppi,


    die Arrhenia kenne ich noch nicht, wirklich ein hübsches Pilzchen!

    An bemossten Mauern werde ich die Augen nach ihr offen halten.


    Aus der kleine Knubbel-Flechte in Bild 9 wird mal was richtig Schönes werden!

    Ich denke, dass du eine kleine Calogaya decipiens fotografiert hast, schon mit Ansätzen von Flecksoralen.

    Das ist eine sehr elegante Flechte, eine meiner Liebsten.

    Leider braucht man eine Lupe, um ihre Schönheit zu erkennen.


    LG, Martin


    Wie alt wohl diese Flechten sind?



    Hallo!


    Seit heute weiß ich, dass es auch in meinem Hauswald Feuersalamander gibt.

    Leider musste ich eine totgefahrenen Feuersalamander auf dem Weg neben dem Wald finden.

    Das war gar kein schöner Anblick - zum Heulen.. :gkrass: :gheulen:


    Offenbar ein Vertreter der Variante mit gelben Flecken, das arme Kerlchen.


    Ich habe gelesen, dass in manchen Gegenden neben Igeln und Erdkröten die Salamander mit die häufigsten Unfalltoten im Straßenverkehr seien und auch, dass Offroad-Biker in den Wäldern eine echte Gefahr für diese Tierchen darstellen.

    Furchtbar das! :gaufsmaul:


    Trotzdem einen schönen Abend,

    Martin

    Hallo Larchbolete,


    der Ziegelrote Schwefelkopf soll "leicht bitter" schmecken, wobei das mit dem Riechen einerseits und dem Schmecken von Bitterstoffen so eine Sache ist.


    Nein, ich habe ihn nicht gekostet und werde das auch nicht mehr tun, denn der Fruchtkörper ist mittlerweile entsorgt.


    Mit dem plausiblen Ergebnis bin ich soweit zufrieden, da auch der Ziegelrote graue Lamellen hat - ich hatte ihn nicht auf dem Schirm - und die passenden Sporen.


    Was ich oben nicht erwähnt habe, und was eventuell für den Leser verwirrend ist, ist dass der Vergleichsfruchkörper des Grünblättrigen Schwefelkopfes in den drei letzten Fotos nicht vom gleichen Baumstumpf stammt, sondern von mir gezielt an anderer Stelle zum Vergleich gepflückt wurde.


    LG, Martin

    Da das Büchlein "Flechten einfach bestimmen" die 2. Auflage ist, und das neue Buch "Die Flechten Mitteleuropas" von den gleichen Autoren in gleichen Verlag als dritte Auflage erscheint - ein Buch dieses Namens gab es zuvor aber nicht - muss es logischerweise die neuere Auflage des gleichen Buches sein.

    Ich hab's mir jedenfalls gleichmal vorbestellt!


    Martin

    P.S.

    Für den Flechtenneuling empfehlen sich die Makroflechten zum Einstieg: Neben Cladonien eben die typischen Blatt- und Strauchflechten, die man so von den Bäumen kennt.


    Krustenflechten machen den Hauptteil der Flechtenarten aus, sind aber meist (sehr) klein und dünn, oft ins Substrat hineingewachsen und viel schwieriger zu bestimmen.


    LG, Martin


    Von Wirth/Kirschbaum wird es in Kürze (Mitte Nov.) die Neuauflage mit 430 Flechtenarten geben "Die Flechten Mitteleuropas" - interessant!

    Das ältere Vorgängerbuch "Flechten einfach bestimmen" kann ich jedenfalls für den Einsteiger vorbehaltlos empfehlen.

    Es ist super!


    LG, Martin

    Hallo Marcel,


    da kann ich dich beruhigen: Cladonienbestimmung mag zwar "usually very difficult" sein, geht aber mit den Schlüsseln und Hilfmitteln relativ "straight foreward". Da gibt es andere Gattungen, bei denen man wirklich mit den Ohren schlackert! Cladonien haben große Vorteile: sie sind groß (jaja!), weich, leicht vom Substrat zu entfernen und im Normalfall muss man nicht daran herumschnippeln.


    Du kannst dich ja mal an den Verrucarien versuchen. Die Dinger wachsen auf Gestein, die Fruchtkörper sind winzig, die Flechten sind dünn, schauen alle praktisch gleich aus und du musst Dünnschnitte durch die zerbrechlichen Perithecien auf dem harten Untergrund (Stein) durchführen, um sie zu bestimmen. Grauenhaft!

    Oder Bagliettoa, ganz ähnlich, nur wachsen sie freundlicherweise im Gestein (endolithisch) und lassen nur die Spitze ihrer Perithecien aus dem Stein herausgucken. ==Gnolm21 ==Gnolm5 ==Gnolm14


    Dann doch 100x lieber hübsche Cladonien.

    ==Gnolm13


    LG, Martin

    Hallo Marcel,


    ich komme bei deinen Fund zur der Cladonienart, die auch schon um Titel dieses Fadens steht - weswegen ihr, kso und du, in weiser Voraussicht, eure Flechten hier eingestellt habt:

    C. polydactyla


    Ob das nun wirklich stimmt, dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Aber es erscheint mir zumindest an plausibelsten.


    LG, Martin

    Hallo Craterelle und Benjamin ibex,


    die Sporenmaße geben euch Recht!

    Für den Rauchblättrigen sind sie etwas zu klein, für den Ziegelroten passen sie besser: 6,0-7,0 x 3,5-3,7 hatte ich gemessen,

    beim Ziegelroten heißt es 6-8 x 3-4,5 µm, beim Rauchblättrigen 7,0-9,0 x 4-5 µm!

    Da habe ich nicht aufgepasst.

    Wenn man schon die Sporen misst, sollte man auch auf die Maße beim bestimmen achten.


    Den Fall lege ich zu den Akten, vielen Dank euch allen!


    LG, Martin

    Hallo, kso!


    Deine Flechte ist definitiv eine rotfrüchtige Cladonie - soviel ist sicher.

    Auf deinem Foto kommen säulenartige Stämmchen ("Podetien") vor, die teils fingerartig sprossen(ganz links), die teils Schüppchen besitzen (links und vorne), sonst grobkörnig grüne Oberflächen haben.

    Es gibt Säulen mit roten Apothecien (knäulig angeordnete, große rote Knubbel, rechts im Bild).

    Und es gibt Säulen mit roten Pyknidien (winzige Pünktchen an der Spitze, z.B. links im Bild), die am Ende von fingerartigen Fortsätzen stehen können.

    Die kleinen Blättchen ("Grundschuppen") unterhalb im Moos gehören übrigens dazu!

    Im Bildvordergrund sind Podetien mit Bechern zu erkennen.


    Es können, wie so oft, mehrere Arten durchenanderwachsen.

    Oder es handelt sich um eine Art, die das alles bieten kann.


    Ich denke, mit Cladonia polydactyla (Vielfinger-Scharlachflechte), kommt man der Sache vermutlich recht nahe - zumindest, was die rot fruchttragenden Cladonien betrifft.

    Die Flechtenart ist recht vielgestaltig.

    Die Unterseite der immer kleinen Grundschuppen (bis um 3 mm) sollte aber unter der Lupe weiß-mehlig erscheinen, teils orange an der Basis.

    Die orangen Bereiche in Lauge (KOH 20%) rot färben, der Rest gelb.

    Mit Para-Diphenylendiamin würde eine gelborange bis orange Farbreaktion zu beobachten ein - siehe dazu auch weiter oben.


    LG, Martin

    Hallo,


    am Waldrand in einem Laubmischwald mit vereinzelten Fichten fand einen moschen Baumstumpf.

    Die darauf wachsenden Pilze hätte ich spontan als Hypholoma capnoides, den Rauchblättrigen Schwefelkopf, angesprochen.

    Was mich stutzig macht, sind die fuchsigen Schüppchen auf dem Hut.

    Bild 1 Fundsituation - Braunrottender Baunstumpf mit Pilzbüscheln


    Hut 6,5 cm breit, Stielbreite < 1 cm; Höhe 9-10 cm.

    Die Lamellen sind angewachsen, tendentiell ganz leicht herablaufend.

    Bild 2 Lamellen grau


    Tatsächlich ist der Sporenabwurf violett, die Lamellen bleiben grau:

    Bild 3 Sporenabwurf violett


    Bild 4 Sporen mit Keimporus; ich messe 6,0-7,0 x 3,5-3,7 µm


    Bild 5 rechts Hyphloma fasciculare, links gesuchter Pilz


    Bild 6 links Hyphloma fasciculare, rechts gesuchter Pilz


    Bild 7 links Hyphloma fasciculare, rechts gesuchter Pilz


    Die bräunlichen Schüppchen erinnern an Pholiota; Pholiota hätte aber braune Sporen.

    Was für ein Pilz könnte es sein?

    Ich denke weiterhin an eine Hypholoma.


    LG, Martin

    Hallo Marcel,


    die rotfrüchtigen Cladonien sind immer wunderbar, wenn man welche findet! Die Cladonien haben zweimal Glück: Man kann sie nicht essen und sie sind so klein, dass die meisten Menschen sie beim Vorübergehen gar nicht bemerken. Sonst würden sie bestimmt massenweise gepflückt und in die Gärten und Wohnzimmer entführt, also letztlich abgemurkst ==Gnolm4


    Ich lese, dass du den Fund gerne selbst bestimmen möchtest.

    Um deinen Fund zu bestimmen, kannst du versuchen, den italienischen Online-Schlüssel vom Dryades-Projekt (Uni Triest) zu verwenden. Der Schlüssel ist sehr gut gemacht.

    Ich habe diesen Cladonien-Schlüssel auch schon ein paar Mal zum Gegenchecken verwendet.

    Hierzu den grünen Identify-Button gaaanz unten auf der Seite finden und betätigen.

    Ob alle Cladonien aus Thuringia in Bella Italia bekannt sind, weiß ich leider nicht.


    Falls du es nicht wissen solltest: Du brauchst zum Cladonien-Schlüsseln immer KOH ("K", ca. 20%) und Para-Diphenylen-Diamin ("P") (z.B. im Mykoshop).

    Einige cladonien-typische Begriffe in den Schlüsseln erschließen sich dem Anfänger u.U. nicht sofort. Das hat aber nix mit dem italienischen Schlüssel zu tun, das gilt auch im Deutschen. Das Englische macht es auch nicht einfacher. ==Gnolm2


    Übrigens gibt es dort zu vielen Flechtengattungen dichotome Schlüssel.

    Diese anderen Schlüssel habe ich bislang nicht benutzt.


    Ich wünsche viel Spaß beim Schlüsseln - und gute Nerven, insbesondere, wenn du keine Chemie hast. Cladonien sind nicht einfach. Du hast das Glück, (eine) rotfrüchtige Art(en) bestimmen zu wollen. Davon gibt es nicht sehr viele. Das hilft dir allerdings im italienischen Schlüssel zumindest leider wenig.


    Jetzt lasse ich dich erstmal probieren...


    Viel Erfolg wünscht

    Martin