Hallo Christine,
da kann ich auch nur zitieren, dass dir Ränder von L. semipallida gleichmäißger sein sollen als typischerweise bei L. dispersa.
Dann wäre ich hier bei L. dispersa.
Das ist aber geraten und nicht sicher.
Wenn du es sicher wissen willst, musst du schlüsseln:
Lecanora Teilschlüssel 4 auf Kalk in "Die Flechten Deutschlands":
1* Thallus nicht völlig sorediös - ist leicht zu beantworten
2* Th. nicht kräftig entwickelt - auch noch leicht, jetzt dünnt es deutlich aus!
9* Th. epilithisch, Ap. mit Thallusrand, nicht in Stein eingesenkt, etc. - sollte auch passen
Jetzt kommt die Chemie ins Spiel!
Entweder C+ oder C-, K+ oder K-, UV+ oder UV-, P+, P- etc. 7 Lecanoren bleiben übrig:
L. antiqua, L. semipallida, L. crenulata, L. flotoviana, L. dispersa, L. perpruinosa, L. hagenii
L. crenulata schließe ich sofort aus, da der Rand viel zu wenig eingekerbt ist und nicht stark weiß bereift
L. antiqua hat meist stark bereifte, darunter graue Apothecien - sehe ich hier nicht
L. semipallida: Thallusrand UV+, kräftig gelb bis orange, sichtbares Lager grau bis schwärzlich
L. flotoviana: ev. Variante von L. semipallida, in Gewässernähe (?), in D wenig bekannt - würde ich deshalb auch ausschließen
L. dispersa: auch im Rennen, UV schwach gelblich
L. perpruinosa: sieht anders aus, Name ist Programm, sehr stark weiß bereift - würde ich auf jeden Fall ausschließen
L. hagenii: nur gelegentlich auf Stein, Ap. sitzend (ist hier nicht der Fall!), etc. sehr selten bis in D unbekannt - würde ich ausschließen
Damit schließt sich der Kreis.
Du kannst ja mal mit einer UV-Lampe (und Lupe) versuchen, ob du was feststellst in dieser Richtung...
Beide Flechten gelten nach Wirth als häufig, L. semipallida als oft verkannt.
Ich bin gespannt, was du herausfindest!
Martin