Beiträge von KaMaMa

    Hallo,


    beim Nachlesen sehe ich, dass ein wichtiger Unterschied noch ist, dass M. purpureofusca im Gegensatz zu M. rubromarginata keine Schnallen besitzen soll.

    Tatsächlich hatte ich beim Suchen in der Lamelle und der HDS keine Schnallen entdeckt.

    Der Stiel von M. purpureofusca wird als wurzelnd beschrieben, ein Detail, das auch passen sollte.


    Dadurch wird dein Verdacht weiter bestärkt, Werner!


    LG, Martin

    Hallo,


    am Montag stieß ich in am Füße einer Lärche im Buchenwald über Sandstein auf Helmlinge bei deren Bestimmung ich nicht sicher bin.

    Könnte es sich um Mycena rubromarginata handeln?


    Eigenschaften:


    Hut

    trocken

    ohne Velumreste

    glockenförmig, mit Zipfel

    Durchmesser 3,5 cm

    rötlich-braune Färbung

    Hutfleisch sehr dünn

    Lamellen durchgeprägt

    Lamellen

    Lamellen berühren Stiel leicht ("aufsteigend angeheftet"?)

    Lameletten vorhanden

    Farbe creme-weiß bis bräunlich

    Schneide violett, gesägt

    Stiel

    zentral, etwa 6 cm lang, 3 mm dick

    wirkt fasig

    ohne Ringzone oder Cortina

    Farbe wie Hut (rötliches Braun), nach unten abdunkelnd

    Mycel an Stielbasis weiß, voller Substrat (Holzmulch?)


    Geruch unauffällig

    nicht milchend


    Weißsporer

    Sporen glatt, breit-elliptisch

    8,5 - 11 (12) x 6 - 7,5 (8,5) µm

    viele Öltröpfchen

    inamyloid, cyanophil


    Cheilozystiden keulig, mit violettem Pigment gefüllt

    Typische mycena-artige Cheilozystiden mit unförmigen Auswüchsen habe ich nicht finden können.

    HDS mit großen, länglich-blasigen Elementen und pigmentgefüllten Hyphen


    Vielleicht kann und möchte jemand etwas zu meinem Pilz sagen, es würde mich sehr freuen.

    Zuerst eine Zusammenfassung, Fotos folgen anschließend.


    LG, Martin


    Fotos:

    Bild 1 Waldabschnitt am Hang über Sandstein mit Pilzfund


    Bild 2 Pilze auf vergrabenem, endfaulem Totholz (Lärche??)


    Bild 3


    Bild 4 Lamellen deutlich gefärbt


    Bild 5 Blick nach oben: Eine Lärche steht dem Fund am nächsten (0,5m)


    Bild 6 Pilz auf Zentimeter-Raster


    Bild 7 Lupenbild von farbiger Lamellenkante


    Bild 8 Cheilozystiden mit braun-violettem Farbstoff gefüllt (in Wasser)


    Bild 9 HDS mit pigmentgefüllten Hyphen (Wasser)


    Bild 10 Blasige Zellen in der HDS (Wasser)


    Bild 11 Sporenabwurf weiß (in Wasser), inamyloid


    Bild 12 Sporen cyanophil mit vielen Tröpfchen gefüllt


    Bild 13 Lamellenschneide in Kongorot

    Hallo,


    heute kam ich dazu einen Fund von letzter Woche aus dem Stadtwald von Heilbronn zu bestimmen.

    Offenbar handelt es sich um die Schüsselförmige Mehlscheibe, Aleurodiscus disciformis, die hautsächlich in den Borkenrissen einer am Straßenrand im Wald stehenden Eiche bequem in Kopfhöhe mehrere, um 1 cm große, Fruchtkörperchen gebildet hatte.

    Die Fruchtkörper sind alt und hart, aber warzige, amyloide Sporen und kristallbesetzte Zystiden sind vorhanden und passen.


    Ic hvermute, die Zuordnung zu Aleurodiscus disciformis stimmt.

    Ist der Pilz tatsächlich so selten, wie die beiden Einträge bei der DGfM denken lassen?


    Was meint ihr denn dazu?


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1 Eiche mit Pilzfund


    Bild 2 Fruchtkörper


    Bild 3 Fruchtkörper


    Bild 4 Fruchtkörper


    Bild 5 Lupenbild von Hutrand mit Tomentum


    Bild 6 Warzig ornamentierte Sporen in Lugol


    Bild 7 Sporen in Lugol


    Bild 8 Sporen


    Bild 9 Kristallbesetzte Zystiden und Hyphen

    Hallo Bernd,


    dieser Trüffeldetektor ist wirklich klasse! ==Gnolm11

    Zentimetergenau wird der Fruchtkörper detektiert und anschließend zielsicher ausgegraben, ich bin ganz gebafft.


    Danke für das schöne Video!


    LG, Martin

    Hallo Nosozia,


    die Sporen sind nicht vollständig oval/elliptisch, sondern haben eine schwächer gekrümmte Seite - vermutlich meinst du das.

    Die Form kommt bei Basidiomyceten meines Wissens nicht selten vor. Ich vermute, das liegt wohl in Funktion und Radiär-Symmetrie der Basidien begründet.


    LG, Martin

    Hallo Thorwulf,


    Nummer 1 scheint einer fetten Kohlmeise nachempfunden - die weißen Pünktchen an der Stirne könnten künstlerische Freiheit sein.


    LG, Martin

    Hallo Stefan,


    also gut, wegen mir auch kein Aggregat.

    Auf den Karten bei der DGfM taucht P. adiposa zweimal auf, einmal davon eben als Aggregat.

    Da bin ich lieber vorsichtig, dachte ich.


    Jedenfalls danke für die Antwort!


    LG, Martin

    Hallo,


    am Sonntag fielen mir auf dem Heilbronner Hausberg von Weitem unrealistisch gelbe Objekte an einem Baumstamm (Rotbuche) auf.

    Beim Näherkommen entpuppten sie sich tatsächlich als ein kleiner Büschel Pilze, die ich als Pholiota adiposa agg. einsortieren würde.

    Der Hut ist feucht-klebrig mit dicken, klebrigen, orange-braunen Flocken belegt.

    Die Ringzone ist nach oben gerichtet.

    Der Pilz ist sonst leuchtend gelb an Huthaut und Stiel.

    Der Sporenabwurf liefert breit-elliptische, dickwandige, braune Sporen der Größe um 8 x 5 µm.


    Außer den Sporen habe ich nichts weiter mikroskopiert, denn ich denke die Sache ist mit Pholiota adiposa agg. relativ klar - liege ich hier richtig? ==Gnolm14

    Im Nachhinein bereuhe ich, nicht die Zystiden angeschaut zu haben, die hätten sich vielleicht gelohnt.


    Ein sehr hübscher, etwas schleimiger Pilz!


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1 Fundsituation: Leicht deformierte Pilze zwängen sich aus Sägespalt


    Bild 2 Gruppenbild von links


    Bild 3 Gruppenbild von rechts


    Bild 4 Querschnitt; der gelbe Schleim bleibt überall haften


    Bild 5 Sporen in Wasser


    Bild 6 noch ein paar Sporen in Wasser

    Hallo,


    ich habe heute eine hübsche Caloplaca-Kruste gefunden und versucht, sie zu erschlüsseln.

    Ich bin reichlich unsicher, ob die Bestimmung gelungen ist und möchte euch bitten, mal darüberzuschauen.


    Gefunden auf der Waldheide über Heilbronn auf der Horizontalfläche eines offen im Gras liegenden (verm.) Sandsteins.

    Der Berggipfel liegt in 310m üNN in der Zone des Schilfsandsteins auf dem ehemaligen Gelände einer Kaserne.

    Da ich keinen Meisel dabei hatte, habe ich nur mit der Messerspitze etwas Apothecien mit ein wenig Thallus abschaben und mitnehmen können.


    Eigenschften

    makroskopisch:

    - Thallus grau, sorediös/bastidiat

    - zeorine Apothecien bis 1mm Durchmesser

    - Ap.-Scheibe bräunlich, dunkler als Ap.-Eigenrand

    - Ap.-Eigenrand goldgelb, dominierend

    - Ap.-Thallusrand weißgrau, nur seitlich und an Unterseite erkennbar

    - Apothecien stielartig aufsitzend

    - verm. nicht parasitisch


    Chemie:

    - Scheibe/Epihymenium K+ purpur, C-

    - Eigenrand K+ purpur, C-

    - Thallus K-


    im Querschnitt:

    - Epihymenium braun

    - Hymenium obere Hälfte honigbraun-hellbraun, unten weißlich

    - Hypothecium braun


    mikroskopisch:

    - Sporen breit-elliptisch, 2-zellig

    - Sporen um 12-16 x 8-11 µm

    - Septum breit (>1/4 Sporenlänge)

    - Septum bei reifen Sporen 5-7 µm

    - Paraphysen septiert, kopfig; Durchmesser um 2 µm

    - Paraphysen-Kopfzellen 4-6 µm


    Der Wirthsche Caloplaca-Schlüssel führt mich zu Caloplaca soralifera / Kuettlingeria soralifera.

    Könnte das stimmen?

    Gehört der graue Thallus überhaupt zur Caloplaca?

    Oder ist sie vielleicht doch parasitisch und der gelbe Thallus gehört zur gesuchten Flechte?

    Fragen über Fragen...


    Es gibt hier doch einige Caloplaca-Interessierte mit Erfahrung (Matthias - Mreul , Patrick - nupharlutea u.a.) - was meint ihr denn dazu?


    Bilder

    Bild 1 Fundstelle


    Bild 2


    Bild 3 Braune Apothecien mit goldgelbem Rand auf grauem Thallus


    Bild 4 Gelber Fremdthallus dazwischen


    Bild 5


    Bild 6


    Bild 7 Grauweißer Thallusrand neben/unter gelbem Eigenrand erkennbar, die bräunlichen Böbbelchen auf den Scheiben sind wahrscheinlich Fremdmaterial (vgl. Bild 13)


    Bild 8 Eigenrand K+ purpur


    Bild 9 Apothecien mit Thallus


    Bild 10 Apothecien-Entwicklungsreihe


    Bild 11 Querschnitt durch Apothecium in Wassertropfen


    Bild 12 Paraphysen


    Bild 13 Epihymenium purpurrot bei KOH-Zugabe (3%); oranges Fremdmaterial (Böbbel) auf Epihymenium reagiert nicht mit KOH


    Bild 14 Sporen


    Bilf 15 Sporen und Asci

    Hallo Hilmi,


    die Landkartenflechte war ein Highlight.

    Winzig klein, aber in meiner Gegend kaum zu finden.

    Ich würde ja gerne mal die gelb bewachsenen Dachziegel der Burg kontrollieren. Eventuell gibt's dort jede Menge davon..


    LG, Martin

    Hallo Oehrling,


    heute stand am Eingang zum Gelände: "Fotoshootings verboten!". Das hat mich etwas irritiert, da ich meine Kamera dabei hatte und fotografieren wollte - gemeint sind aber Hochzeiten u.ä..

    Insofern hattet ihr Glück!


    Natürlich hoffe ich, durch die Fotos werden schöne Erinnerungen geweckt...

    Vermutlich durfest du aber damals nicht auf die schönen Flechten achten, wie ich vermute.

    Jetzt kannst du das in aller Ruhe nachholen! ==Gnolm7


    LG, Martin

    Hallo,


    einige Impressionen von Burg Stettenfels über Untergruppenbach.

    Die ersten Sonnenstunden des Frühlings locken die Besucher auf die alten Zinnen und in den Biergarten.

    Bild 1 Ein altes Gemäuer mit gelb überwachsenen Ziegeln


    Bild 2 Der Burggraben ist gesperrt, da eine Theatergruppe übt


    Bild 3


    Für die Flechten auf den Mauern haben die wenigsten Leute ein Auge, meist schweifen die Blicke in die Ferne.

    Bild 4 Fernblick über Felder und Wälder


    Ich blicke auch nach unten und betrachte die bunten Kleinigkeiten, für welche die meisten Leute blind sind.

    Einige Eindrücke:

    Bild 5 Xanthoparmelia verruculifera (Warzen-Felsschüsselflechte)


    Bild 6 Calogaya saxicola (Mauer-Schönfleck)


    Bild 7 Caloplaca mit rotorangen Apothecien und unscheinbar grauem Thallus


    Bild 8 Variospora spec (flavescens / aurantia?) an besonnter Vertikalfläche


    Bild 9 Fein ziselierte, gelbe Krustenflechte (Candelaria oder Caloplaca?)


    Bild 10 Lecidea fuscoatra (Braune Schwarznapfflechte)?


    Bild 11 Eine kleine, grüngelbe Rhizocarpon im Flechtenmosaik versteckt


    Bild 12 Lecanora muralis (?) mit auffällig runzeligen Thallusrändern um die Apothecien


    Bild 13 Rhizocarpon spec (Landkartenflechte)


    Bild 14 Circinaria spec (cf. caesiocinerea, Graublaue Kraterflechte) ?


    Bild 15


    Bild 16 Variospora flavescens (Hepps Schönfleck)


    Euch noch ein schönen Abend wünschend,

    Martin

    Nachtrag:


    Bei einem anderen Apothecium vom gleichen Thallus-Komplex des gleichen Steins, nur wenige Millimeter von der ersten mikroskopierten Probe entfernt, finden sich neben den gelbe Algenzellen auch morphologisch ähnliche, rein grüne Zellen.

    Bild 6 Coccoide Grünalgen mit einem dicken gelben Tropfen, nebst grünem Zellinhalt.


    Bild N1 Coccoide Grünalgenzellen von der gleichen Flechte mit weißen Tropfen


    Bild N2 Coccoide Algenzelle mit gelblich-weißem Tropfen


    Alle beobachteten Algenzellen (Bilder 6, N1-2) sind also dünnwandig, kugelig mit einem oder wenigen großen runden, tropfenartigen Einschlüssen, die von weiß bis gelb changieren.


    Trentepohlia-Algen besitzen im Gegensatz meist körnige, orange Strukturen in Cytoplasma und die Tendenz Ketten zu bilden.

    Die Zellen sind sehr dickwandig und nur selten kugelig!

    Hier einige ältere Aufnahmen aus anderen Flechtenfunden:

    Bild N3 Trentepohlia-Kette mit orangen Körnern


    Bild N4 Trentepohlia-Kette mit bereichsweeise abgestobenen, leeren Hüllen


    Bild N5 Trentepohlia, wieder mit Tendenz zur Kettenbildung


    Trentepohlia, die zu Cholophyta zählen, lagern in Chloroplasten der Gameten (vermutlich aller Zellen) Stärke ein, weshalb diese Algen unter dem Mikroskop mit Lugol eine deutliche Farbreaktion zeigen.

    Tabelle von Spektrum.de


    Die gefundenen Algen sind ferner inamyloid, aufgrund aller Eigenschaften also nicht zu Trentepohlia gehörig!

    Das macht die Zuordnung des Fundes zu Caeruleum heppii sehr plausibel!


    Ich schließe das Kapitel vorerst ab, warte aber gespannt darauf, ob jemand etwas hierzu beitragen möchte!


    LG, Martin

    Hallo!


    Bei den rötlichen Zellpaketen (Bild 6-7) handet es sich höchstwahrscheinlich um auf dem Flechtenthallus aufsitzende Cyanobakterien der Gattung Gloeocapsa.

    Wenn man epilithische Flechten mit der Lupe betrachtet, finden sich regelmäßig schwarze Beläge neben und auf den Flechten, die ich bisher nie genauer betrachtet hab.

    Bild N9 Schwarze Beläge auf epilithischen Flechten


    Betrachtet man diese Beläge unter dem Mikroskop, erschließt sich deren Zusammensetzung.

    Nach kurzer Recherche ist klar, dass es sich hierbai um Cyanobakterien der Gattung Gloeocapsa handelt.

    Dies sind leuchtend grüne, rote, gelbe, graue etc. Cyanobakterien, die in gemeinsamen, dicken Gallerthüllen sitzen.

    Ein wahrer Farbenrausch:

    Bild N10 Gloeocapsa-Kolonien 1000x in Wasser


    Bild N11 Gloeocapsa-Kolonien 1000x in Wasser


    Bild N12 Gloeocapsa-Kolonien 1000x in Wasser


    Bild N13 Gloeocapsa-Kolonien 1000x in Wasser


    Bild N14 Gloeocapsa-Kolonien 1000x in Wasser


    LG, Martin

    Hallo,


    bei folgendem Fund komme ich nicht weiter.

    Die Flechte wächst auf einem kinderfaustgroßem Steinbrocken, der sich aus einer Trockenmauer in Südausrichtung gelöst hatte und an halbschattiger Stelle auf dem Boden davor im Moos lag.

    Bild 1 Trockensteinmauer in Südausrichtung, davor Brombeergestrüpp und Moos


    Die Flechte besteht aus winzigen, feucht gallertig-elastischen, aufsitzenden Areolen mit jeweils einem zentralen Apothecium.

    Bild 2 Feiner Standsteinbrocken, zentral mit bräunlichen Apothecien der gesuchten Flechte


    Beim Schlüsseln kam ich schnell zu Caeruleum heppii, da beim Schlüsseln nirgends nach dem Algenpartner gefragt wurde.

    Eigenschaften:

    - Sporen einzellig, breitelliptisch, farblos, inamyloid, cyanophil, etwa 5 x 3 µm (Fehler 0,5 µm)

    - Asci (sehr) vielsporig

    - aufgrund des Fundortes postuliere ich einen gewissen Kalkgehalt im Sandstein (sehr, sehr feinkörnig)

    - Thallus schwach entwickelt oder endolithisch

    - Apothecien zerstreut stehend, einzeln oder in kleinen Gruppen, klein (100 - 200 µm), warzig aufsitzend, Höhe etwa 100 µm

    - Scheibe blassbraun, kreisrund

    - Thallus undeutlich dünn / fehlend

    - Kratzer/Strich zwischen Areolen weder grün noch orange


    - Epihymenium bräunlich

    - Hymenium farblos, etwa 90-100µm dick, stark verklebt

    - Gallerte amyloid (IKI+ blau)

    - Hypothecium kaum ausgeprägt

    - Ascus mit dickem, IKI+ blauem Tholus

    - Tholus nicht cyanophil


    => Caeruleum heppii nach Schlüssel in Wirth


    C. heppii hat allerdings coccoide Grünalgen als Partner!?

    Wenn die Algen in Bild 9 keine Trentepohlia sind, wäre C. heppii für mich naheliegend.

    Tatsächlich habe ich bisher keine so knatschgelbe Trentepohlia-Algenzellen in Flechten gesehen.

    Sind das also Grünalgen? ==Gnolm23


    Wenn ich beim Schlüsseln auf Trentepohlia als Algenpartner bestehe, komme ich zu keinem vernünftigem Ergebnis.


    Weiß jemand etwas mehr über diesen Algentyp oder diese Flechte?

    Für Tipps und Hinweise wäre ich sehr dankbar!


    LG, Martin



    Weitere Fotos zur Flechte:

    Bild 3 Kraterartige, bräunlich-transparente Areolen mit braunem Excipulum und hellbrauner Scheibe


    Bild 4 Größenvergleich - Nadelspitze etwa 400µm breit: Areolen um 200µm groß


    Feucht lassen sich die gummiartig elastischen Areolen leicht mit der Nadel als Ganzes vom Substrat abschieben.

    Sie sind weich und leicht zu scheiblieren.

    Bild 5 Querschnitt dirch Areole/Apothecium, das Volumen wird fast vollständig vom Hymenium eingenommen, gelbe Algenzellen sind im Thallusrand erkennbar.

    Das Excipulum ist braun und auf den oberen Teil beschränkt. Das Hymenium ist etwa 90-100µm dick


    Bild 6 Der coccoide Algenpartner weist riesige gelbe Tropfen auf - Trentepohlia oder nicht - das ist hier die große Frage


    Bild 7 Ascus in Wasser mit Unmengen (>> 32 Stück) von kleinen Sporen


    Bild 9 Ascuskappe mit dickem Tholus (unreif)


    Bild 10 Paraphysen, mit wenig Kongorot eingefärbt, leicht verweigend, ev. anastomosierend; dünn, < 1µm, stark verklebt


    Bild 11 Sporen in Wasser um 5x3 µm groß, breitelliptisch, 2 große Tropfen im Inneren (Hym. hier IKI+, Sporen IKI-)


    Bild 12 Hymenium in Lugol: Tholus stark blau

    Hallo Maria,


    wo soll ich denn hin wollen??

    Ich bin schon da, denn ich wollte weg von der monotonen Thujahecke - und Oliver einen Tipp geben, wie man eine blickdichte Hecke behalten und doch in der Zusammensetzung anderen kann: Außen Thuja, innen schön. Ich könnte die Thujen raushauen und hätte immer noch eine vollwertige Hecke.


    Meiner Hecke geht es gut, auch ohne jedes Düngen oder Wässern.

    Auch der Salbei ist bei bester Gesundheit und guckt keck unter den anderen Büschen hervor.

    Der Sommerflieder mag unsäglich sein, aber die ein oder andere Zierpflanze wird in einem Garten doch wachsen dürfen.

    Wer oder was bestimmt denn, was in eine Gartenhecke rein darf und was nicht?

    Selbst eine Thujahecke ist doch besser als ... z.B. Gabionen.


    LG, Martin

    Hallo Kücki!


    Oh Gott - ich wollte dich auf keinen Fall verschrecken!


    Die Mikroskopie der Ascos ist wirklich spannend, weil reich an Strukturen.

    Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mal einen Dünnschnitt eines Fruchtkörpers anzusehen.

    Bestimmt bist auch du gleich fasziniert und von Fieber angesteckt.


    Sicher aber musst du dich ein wenig einlesen.


    LG, Martin

    Hallo Kücki,


    aus ja, ich probier es mal:

    Bei Ascos sind natürlich die Sporen (Abwurf auf Objektträger, egal wie herum) und der Aufbau des Hymeniums besonders wichtig. Also Struktur und Größe der Sporen, der Paraphysen und der Asci, dort speziell der Aufbau det Ascusspitze und Sporenlage, -anzahl etc. Manchmal müssen aber auch weitere Strukturen untersucht werden wie Kristalleinlagerungen, das Excipulum, Randhaare etc.

    Was davon wichtig ist, erfährt man am besten im jeweiligen Bestimmungsschlüssel.


    LG, Martin