Beiträge von KaMaMa

    Hallo Thorwulf,


    ich verwendete Ahorn, Salweide, Flieder, Feuerdorn, Weißdorn, Hollunder, Buchsbaum, Johannisbeere, gem. Schneeball und runzeliger, Kornelkirsche, Roter Hartriegel, Bocksdorn, Rotdorn, Hainbuche, Lavendel, Salbei, Pfeiffenstrauch, Kirschpflaume, Apfeldorn, Lorbeerkirsche, Eibe, etc. aber auch eine Glanzmispel und zwei Schmetterlingsflieder. Bestimmt habe ich einiges vergessen, die Hecke ist recht lang.

    Die Salweide ist leider bald eingegangen, der Ahorn letztes Jahr auch. Es war halt zu trocken. Bocksdorn und Liguster würde ich nicht mehr verwenden.


    Den hässlichen Rasen habe ich auch "renaturiert", indem ich monatelang Sämereinen in den umliegenden Wiesen, Straßenrändern und Weinbergen gesammelt habe und im Garten ausgebracht habe.

    Gefällt mich jetzt sehr viel besser und ich ziehe mit dem Rasenmäher nur einen Weg durchs Dickicht, um überall hinzukommen.


    Den Rest macht die Natur. Wenn nur das Heckeschneiden und vor allem die großen Mengen zu kompostietrendes Material nicht wären!

    Wahrscheinlich mache ich mich bei den Nachbarn nicht sehr beliebt und gelte als Spinner... ==Gnolm5


    Und jetzt muss ich mich noch entschuldigen, dass ich den Thread hier damit vollschreibe, denn hier geht es um Naturfotos.

    Aber ich hoffe, auf diese Weise der Natur ein paar Quadratmeter zurückgegeben zu haben, und so vielleicht eine kleine Naturabbildung im Garten, der ehedem aus Thuja und Rasen bestand, erzeugt zu haben.

    Jedenfalls ist er sehr, sehr viel reicher an Pflanzen, Tieren und sicher auch Pilzen als je zuvor - ich finde das prima!.


    LG, Martin

    Hallo Thorwulf,


    also auf die Idee, die scheußliche Thujahecke auch noch zu düngen, wäre ich nie gekommen. ==Gnolm4

    Ich lasse sie lieber darben!

    Sicher ist, sie verliert gegen sie anderen Gehölze. Und das war ja der eigentliche Plan: ein allmählicher Wechsel der Zusammensetzung der Hecke, ohne Roden zu müssen.

    Es klappt!


    Gruß, Martin

    Hallo Oskar,


    ich habe folgendes gemacht, um eine Hecke zu behalten, habe ich alle Äste im Garten bis zur Stammbasis entfernt.

    Den freiwerdenen Platz im Garten habe ich benutzt, um Laubgehölze, teilweise Steckhölzer, dicht an den Stämmen der Thujen zu setzen.


    2006 bei Einzug


    2010 Es muss anders werden!!! Die Kinder sind jetzt größer, da kann ich mich etwas um den Garten kümmern.


    2011 Schon besser: Noch immer blickdicht, und Platz für Neues - das hat erstaunlich gut geklappt! Alles ist angewachsen trotz "Wurzeldruck" der Thujen.


    2017 Vormals nur Thuja, jetzt innen Laubgehölze, außen noch Thuja, allerdings sehr licht, da ich anfing immer mehr der Thujaäste auch außen zu entfernen.


    Ein aktuelleres Bild habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.

    Alles es wächst besser als mir lieb ist!

    Die Thuja wird immer weniger:Jedes Jahr sterben 1-2 Stämme ab (es sind noch die allermeisten übrig!), die ich aber einfach stehen lasse.


    LG, Martin

    Nachtrag:


    die Flechte aus Bild 9 mit den hübschen, braunen, stark gewölbten Apothecien hat sich unter dem Mikroskop als Lecania erysibe (Körnige Blassrandfflechte) vorgestellt.

    Auf kalkhaltigem (Kunst-)Stein, grüner, blastidiat-sorediöser, areolierter Thallus;

    Apothecien randlos oder berandet, dann Ränder blastidiat (grüne Rüschchen um Apothecienscheibe);

    Epihymenium hellbraun, Hymenium farblos;

    Paraphysen septiert, einfach und max. 3µm dick;

    farblose, 2-zellige Sporen; etc...


    Sie lebt auf karbonat- und nährstoffreichem Gestein, so auch an Mauern u.ä.; gilt bei Wirth als "ziemlich selten", kommt aber in der älteren Ausgabe "Flechten Baden-Württembergs" durchaus häufig im nördlichen BW vor (Mittlerer und unterer Neckarraum, an Enz, Jagst und Kocher).

    Bild N1


    Bild N2 Apothecium mit auffällig blastidiatem Rand


    LG, Martin

    Hallo Oskar,


    dann ist die Thuja mal für etwas richtig gut:

    Die alte, riesige Thujahecke, die ich mit der Wohnung mitgekauft hatte, war ökologisch tot.

    Wenn's hochkam, hatte sich mal eine Spinne darin verirrt.


    Glückwunsch zur Amselbrut!


    LG, Martin

    Hallo Björn,


    vielen Dank für die gelungene Darstellung!


    Sehr ich das richtig, dass der untersuchte Nadelhaufen unter Kiefern lag?

    Da würde ich mich bei Gelegenheit auch Mal nach Desmazierella umschauen wollen...


    LG, Martin

    Hallo Felli,


    E. tenax kommt, wie du schreibst, eher in erdverfüllten Felsspalten vor, während die Fundstelle hier nackter, glatter und besonnter Kalkfels ist.


    Die Flechte sollte also Collema polycarpon sein!

    Die vierzelligen Sporen passen für beide Flechten.

    C. polycarpon wächst als rundlicher Thallus direkt auf glatten Stellen auf Kalkfels, ist dicht mit Apothecien bedeckt und besitzt viele, distal verflachte, isidienfreie Läppchen.


    Vergleiche mal damit.


    LG, Martin


    PS: Die olivgrünen Zellketten stammen von dem Phycobionten der Gallertflechte, Nostoc commune, der dem Thallus makroskopisch die Farbe verleiht.

    Hallo Forum!


    Da an Ostern Familie angesagt ist, bin ich nur mal raus ins Gärtchen.

    Hier verbringt man viel zu wenig Zeit mit Lustwandeln - meist ruft dort ja Arbeit.

    Aber es lässt sich doch so einiges entdecken, nicht zuletzt an Flechten!

    Natürlich keine Highlights, aber trotzdem schön zu betrachten.


    Am Mirabellenbäumchen, das ich vor 10-15 Jahren gesetzt habe, schwindet die weiße Frühlingsblütenpracht, die Flechten aber bleiben und mehren sich stetig.

    Bild 1 Mirabellenblüten


    Bild 2 Dicht beflechteter Mirabellenstamm mit Xanthoria parietina, Parmelia sulcata, Punctelia subrudecta, fruchtender Physcia adscendens (und ev. Hypogymnia physodes?)


    Bild 3 Anderer Mirabellenstamm mit buntem Mosaik aus P. sulcata, P. orbicularis, X.parietina, P. adscendens, Lecanora spec. u.a.


    An der Felsenbirne, die vermutlich schon vor 50 Jahren vom Erbauer des Hauses gepflanzt wurde:

    Bild 4 Felsenbirnenblüten


    Bild 5 Gesundes Exemplar von Parmelia sulcata, rittlings auf Ast


    Bild 6 Punctelia subrudecta


    Bild 7 Isidiöse Braunflechte (Melanelixia subaurifera oder fuliginosa)


    Bild 8 Punctelia ohne Bortensorale und mit schwarzer Unterseite => P. borreri


    Interessant sind auch die Kunststeineinfassungen und -platten auf der Terrasse:

    Bild 9 Die hübsche, braunfrüchtige Flechte zwischen den Circinarien werde ich dieser Tage für das Mikroskop ernten müssen!


    Bildausschnitt aus Bild 9


    Bild 10 Physcia caesia


    Bild 11 Circinaria cf. contorta


    Bild 12a Feucht-schattiger Sandstein mit grüner Krustenflechte


    Bild 12b Üppige, gestielte, braune Apothecien auf körnig-grünem Thallus. Die nadelförmigen Sporen führen letztlich zu Bacidina caligans, einem Flechten-Pionier


    Interessant war es, die Satellitenschüssel genauer zu betrachten, auf der Flechten seit Jahren versuchen, Fuß zu fassen:

    Bild 13 Satellitenschüssel in Eibennähe


    Bild 14 Hauptsächlich P. adscendens!


    Bild 15 Eine kümmernde, aber stetig weiter wachsende Braunflechte. Ich sehe gegabelte, flache Isidien und denke an Melanohalea exasperatula.


    Bild 16 Vielleicht eine Phaeophyscia?


    Bild 17 Ein großer, grauer Vorthallus mit Physcienthalli darauf (wieder P. adscendens?) in unterschiedlichen Größen.

    Eine gelbe Krustenflechte versucht auch ihr Glück, aber es schein nicht so recht zu klappen.

    Hallo, Felli:


    Toll, was du da gefunden hast!

    Ich würde ja gerne mal eine Tanne sehen!

    Das scheint doch ein besonderer Baum zu sein.

    Als Kind dachte ich, Tannen seinen häufig.

    Pustekuchen, überall nur Fichten hier bei mir!

    Oder auch mal Kiefern, Lärchen oder Douglasien.


    Super, dass hier so viele Leute aus unterschiedlichen Regionen der DACH-Länder und weit darüber hinaus vertreten sind und ihre Funde aus unterschiedlichen Habitaten zeigen.


    Es bleibt abwechslungsreich und spannend hier im Forum!


    Danke für deine schönen Beiträge.

    Das muss auch mal gesagt werden.


    LG, Martin

    Hallo Sebastian,


    sowas habe ich hier im "Ländle", wo Radfelgen der Autos mit Zahnbürsten gereinigt werden, noch nicht gesehen.

    Ich warte immer noch darauf, wann einer der Nachbarn auf die Idee kommt, mit dem Staubsauger den Gehweg zu säubern. ==Gnolm5


    LG, Martin

    Sicher, sicher.

    Allerdings habe ich auf Grabsteinen nichts wirklich interessantes gesehen - zu gepflegt!

    Es kommt auf Alter und Ungepflegtheit an!

    Friedhofmauern sind hingegen öfters in einem flechtenfreundlicherem Zustand.


    LG, Martin

    Hallo Sebastian,


    zum Glück hast du an dieser Stelle keine "Dead Man's Finger" gefunden!


    Ansonsten natürlich ein schöner Fund, wenn auch auf makabrem Untergrund.


    Schöne Feiertage auch von mir!

    Martin

    Hallo Björn,


    sehr schöne Funde und Präsentation!

    Ich glaube, ich muss mich öfter im Garten umschauen, und die Brennnesseln und insbesondere den Efeu kontrollieren!


    LG, Martin

    Hallo Steffen,


    viele (Lichenologen) schwören wohl auf Lichen Candelaris, ein schweizer Qualitäts-Produkt (?), und die BLAM empfiehlt sie auf ihrer Homepage.

    Die Herkunft spiegelt sich im Preis wieder und ist mir für dem Zweck viel zu teuer.

    Da war mein Mikroskop günstiger! ==Gnolm21


    Falls dein Geldbeutel da mitmacht, würde mich dein Urteil interessieren, da ich diesen Ferrari unter den Feldlupen nicht aus persönlicher Anschauung kenne.


    Grüße, Martin

    Hallo!


    Wirklich tolle Fotos wurden wieder eingestellt, das muss man neidlos anerkennen.

    IBei dieser Qualität kann ich nicht mithalten als Spontan-Freihand-Knipser ohne Stacking-Ambition.

    Ist aber egal, weil es Spaß macht!

    Mir macht es Freude, ein schönes Motiv zu finden und festzuhalten.

    Und wenn sich der eine oder andere beim Betrachten über das Foto freut oder für den abgebildeten Gegenstand zu interessieren beginnt, so ist das nur umso besser.


    Und solange hier weniger als 10 Fotos eingreicht werden, traue ich mich, ein Foto von mir dazu zu geben - ohne schlechtes Gewissen, die Jury damit unnötig zu beschäftigen.

    Ein wenig Auswahl und Abwechslung soll schon sein!

    Wäre doch auch langweilig, wenn alle Bilder gleich gut wären...


    Super finde ich, dass auch andere das Flechten-Fähnlein hochhalten - Erikas Bild ist schon erste Sahne; auch, weil mal was Exotisches gezeigt wird! ==Gnolm8


    LG, Martin


    PS:

    Schön fände ich, wenn man den Namen der Flechte auf dem Foto beim Einreichen angibt, dass der Name beim Veröffentlichen zum Bild geschrieben würde.

    Das ist bei den Pilzen ja auch üblich, da steht auch nicht einfach "Pilz". Darüber habe ich mich ein wenig gewundert.

    Auch Flechten haben machmal recht hübsche Namen, wie z.B. die Wimpernflechte (Anaptychia ciliaris).

    Hallo,


    der Sporenabwurf eines vollständigen Fruchtkörpers war ergiebig.

    Viele der Sporen keimen bereits.

    Sehr wenige Sporen sind einfach septiert.


    Im Sporenabwurf erkenne ich vier Kerne.

    An den Polen der Sporen sind helle, weißliche Bereiche erkennbar, während im Inneren vier schwach rosa gefärbte Bereiche zu erkennen sind.

    Die weißen, etwas größeren Bereiche entsprechen den mit Iod bräunlichen eingefärbten Bereichen und könnten also ev. glykogenhaltige Speichertröpfchen o.ä sein.

    Es bleiben somit vier runde, schwach rosa gefärbten Strukturen übrig, die vier Kernen entsprechen sollten.


    Hier einige Fotos, wobei ich anmerken muss, dass meine Ausrüstung qualitätiv an ihre Grenzen stößt.

    Alle folgenden Bilder von Sporenabwurf, Karminessigsäure, 1000x, Ölimmersion:

    Bild N1


    Bild N2


    Bild N3


    Bild N4


    Bild N5


    Gestern war das KES /Sporen-Verhältnis größer.

    Vermutlich waren der Kontrast deshalb besser.

    Andererseits ist das ev. der Grund, weshalb ich die Glykogentröpfchen nicht als solche erkannt, sondern als weitere Kerne fehlinterpretiert habe.

    Das könnte des Rätsels Lösung sein.


    Also Dumontinia tuberosa mit vier Kernen gefunden - ganz so, wie es sich gehört, oder?

    Ich bin gespannt, was ihr dazu meint!


    LG, Martin


    Bild N6

    Danke Oehrling!


    Für diese wichtigen Hinweis.

    Ein Sporenabwurf läuft, und die Sporenmaße sillen im Anschluss nochmal überprüft werden.

    Die Anzahl der Kerne wird sich aber wohl nicht mehr auf 4 reduzieren, nehme ich an.

    Wir werden sehen, ich bin gespannt!


    LG, Martin

    Hallo Peter,


    ich habe das doch richtig verstanden:

    D. tuberosa darf mehr als 4 Kerne haben.


    Ich wollte keine neue Art proklamieren, sondern mich nur absichern, ob ich die Sachlage richtig einschätze.


    Nobi hatte "i.d.R. vierkernig" geschrieben (womit bestimmt nicht gelegentlich 2-kernig gemeint sein kann, sondern eher 6-kernig), ich weiß aber nicht, auf welche Quelle er sich dabei bezieht.

    Die Art ist entweder in dieser Hinsicht variabel, oder wie so oft, vielleicht ein Aggregat...


    LG, Martin

    Hallo Thorwulf,


    Danke für sen Hinweis - den Beitrag kannte ich zwar, habe ihn aber jetzt nochmals gelesen und ein wichtiges Detail entdeckt, das mie entgangen war:

    Mir fiel beim erneuten Lesen auf, nobi_† schrieb, dass die Sporen von D. tuberosa "in der Regel vierkernig" seien.

    Das hatte ich bislang übersehen und deckt sich dann mit dem Inhalt der italienischen Forumsseite zu D. tuberosa!


    LG, Martin

    Hallo Oliver,


    alle Mikroskopblder sind von Proben des gleichen Fruchtkörpers gemacht.


    Ich habe zwei Schnitte gemacht:


    Beim ersten Dünnschnitt (Bild 10-16) habe ich Lugol zugesetzt, um zu prüfen, ob ein Apikal-Apparat erkennbar wird. In Wasser und in Lugol sind zwei runde Strukuren in den Sporen an den Polen erkennbar. Vermutlich sind das aber nicht die Kerne, sonst bräuchte man ja kein spezielles Färbemittel (Karminessigsäure) dafür.

    Es könnte sich hierbei um Guttulen (Speicher-Tröpfchen) handeln, die mehr Jod binden als das Plasma.


    Ich hatte der Probe später zusätzlich Karminessigsäure zugesetzt, aber das war nicht zielführend, nicht auswertbar.

    Ev. ist das Bild 16 in diesem Zustand aufgenommen.


    Einem zweiten, frischen Dünnschnitt des gleichen (!) Fruchtkörpers habe ich dem Wasser nur Karminessigsäure zugesetzt (Bilder 17-19). Das erste Bild (17) mit KES habe ich tief im Hymenium aufgenommen, wo die KES noch nicht gewirkt hat, und noch keine Rosafärbung vorhanden ist. Deshalb sind auch hier (noch) keine Kerne dekoriert.

    Anschließend setzte ich mehr KES zu, was die Eindiffusion ins Hymenium verstärkt hat und alle Asci inkl. Sporen wurden eingefärbt.

    Jetzt sind die Kerne dekoriert (Bild 18+19) und als rundliche, rosa Bereiche in den Sporen erkennbar.


    So jedenfalls meine Interpretation.


    Wenn du die Fotos und/oder den Text dieses Beitrags an Zotto schicken möchtest und er daran tatsächlich interessiert sein sollte - ich habe jedenfalls nichts dagegen. Von mir aus gerne!

    Es interessiert mich ja, um welchen Pilz es sich hier handelt, ob ich bei der Präparation einen Fehler gemacht habe, etc.


    LG, Martin

    Hallo zusammen!


    Heute zog ich los, um zu schauen, ob ich Morchen oder Anemonenbecher finden kann.

    Morcheln waren Fehlanzeige, ganz sicher fehlt mir schlicht der Pilzblick!

    Ich konnte aber einen Mann beobachten, der sich auf der Wiese nebenan nach jedem 1/2 Meter bückte und irgendwelche kleinen Objekte gezielt pflückte und dann in eine Tüte verfrachtete.

    Der Mann wollte bestimmt nicht gestört werden, deshalb habe ich nicht nachgefragt, was er da sammelt. :gpfeiffen:

    Interessiert hätte mich das aber sehr.


    Weil ich keine Morchen entdecken konnte, suchte ich am Bachlauf eine größere Ansammlung Frühblüher auf.

    Neben weißen und gelben Buschwindröschen wachsen noch andere Frühblühern wie Scharbockskraut, Wald-Veilchen; ferner Giersch dort.

    Zwischen einigen Buschwindröschen fand ich an einer kahleren Stelle braune, langstielige Becher - Heureka! g:D

    Bild 1 Suchgebiet neben Flüsschen mit vielen weißen Buschwindröschen, Scharbockskraut etc.


    Bild 2 Weiße Anemonen (Anemone nemorosa), ...


    Bild 3 ... gelbe Anemonen (Anemone ranunculoides), ...


    Bild 4 ... Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), und anders wächst hier dicht beisammen.


    Bild 5 Fund zwischen weißen Buschwindröschen


    Sklerotienbecher hatte ich bisher nicht gefunden.

    Ich habe zwar versucht, den Stiel vollständig auszugraben, aber als ich auch beim dritten Versuch scheiterte, habe ich es gut sein lassen.

    Drei Becher sind mehr als genug und der Rest soll in Ruhe aussporen können!

    Bild 6 Brauner, langstieliger Becher neben weißen Anemonen


    Bild 7 Paariger Fruchtkörper mit gemeinsamem Stiel


    Bild 8 Stiel um 3mm dick / Becher bis 2,5 cm Durchmesser


    Bild 9 Schnitt durch Becher / Hymenium hellbraun / Trama weiß und gallertig / Der gewaschene, geschnittene Pilz riecht fruchtig-säuerlich, zitronig


    Das Durcheinanderwachsen diverser Blümchen an der Fundstelle verlangt eine genauere, mikroskopische Untersuchung.

    Ich hatte hier im Forum gelesen, dass die Anzahl der Kerne in den Sporen für die Bestimmung entscheidend sei.

    9

    Bild 10 Dünnschnitt durch Hymenium in (wenig) Wasser, ungequetscht / Becherdicke 500-550µm / Hymenium hellbraun, 150 mm dick


    Bild 11 Achtsporige, einreihige Asci / Paraphysen einfach mit ca. 2,5µm Durchmesser


    Bild 12 Breit-elliptische, farblose Sporen in Wasser / 14-20 x 7-9,5 µm groß


    Bild 13 Lugol-Zusatz: Asci sind inoperculat mit Apikalapparat, Durchmesser um 2 µm / Sporen mit 2 Guttulen (dunkle Felcken durch Lugol)


    Bild 14 Mehr Lugol => Ascoplasma färbt sich braun


    Bild 15 Schläuche in Lugol


    Bild 16 Asci mit Haken (in Lugol)


    Bild 17 Nach sehr wenig Zusatz Karmin-Essigsäure => zwei Strukturen sichtbar


    Bild 18 Zusatz von viel Karmin-Essigsäure: 3-6 Strukturen = Kerne / Spore sichtbar


    Bild 19 Sporenfotos: Sporen weder 2 noch 4-kernig, sondern (3 -) 6-kernig?!


    Jetzt wurde hier schon des öfteren als Unterscheidung zwischen Dumontinia (4 Kerne) und Sklerotinia (2 Kerne) diskutiert.

    Ich meine, hier allerdings bis zu 6 Kerne zu sehen.

    Bei der Recherche stoße ich auf eine Seite des italienischen Pilz-Forums zu Dumontinia tuberosa, in der bis zu 6 Kerne als möglich genannt werden.

    Die Sporenhistogramm dort deckt auch meine großen Sporen von bis zu 20 µm Länge mit ab.


    Darf ich den Fund als D. tuberosa ablegen, oder handelt es sich hier um etwas anderes? :gkopfkratz:


    LG, Martin

    Hallo Kücki,


    die beiden (und andere) Chemikalien kannst du z.B. beim Myko-Service bestellen.

    Da habe ich auch meine Chemie her.

    Es gibt sicher noch andere Bezugsquellen.


    Natürlich gilt beim Umgang mit Chemikalien, sie richtig und sicher zu verwahren und einzusetzen.

    Es schadet nicht, sich über deren Wirkung auf den menschlichen Körper vertraut zu machen, und entsprechend vorsichtig damit umzugehen.


    LG, Martin

    Hallo Kücki,


    Kreuzungen zwischen den Cladonienarten gibt es meines Wissens nicht.

    Die einzelnen Arten sind relativ vielgestaltig, was uns Laien die eindeutige Zuordnung erschwert. Andererseits wachsen gerade bei Cladonien häufig mehrere Arten, die sich zudem ähneln können, durcheinander. Das erschwert die Zuordnung weiter. Am besten nimmt man wenige Podetien, die sehr dicht beisammen stehen und beginnt mit dem Färbetests, wodurch man Hinweise auf Flechteninhaltsstoffe erhält, die für das Erschlüsseln der Arten nötig ist und beschränkt sich bei der Bestimmung auf wenige Podetien, um eine Vermischung auszuschließen.


    Man kann aber, denke ich, mit viel Erfahrung die häufigsten Arten anhand der Ökologie, des Substrats, des Wuchses usw. deutlich eingrenzen. Hier muss man dann tatsächlich die Grundschüppchen von allen Seiten (!) genauer betrachten (Farbe, Größe, Form, Vorkommen von Soredien,... ),ebenso die Podetien (Rinde, Belag, Farbe, Verzweigungen, Achseln, Becher, Finger, etcetcetc.), die Apothecien uswusw.


    Eine schwierige Gruppe, aber sehr faszinierend und überaus lohnend, für jeden, der sich dafür interessieren möchte!


    Mit der Färbechemie wollte ich ursprünglich auch nicht anfangen - das ist aber gar nicht so schwierig und die 2-3 Chemikalien für die Cladonien-Bestimmung kann man in kleinen Fläschchen sehr günstig beziehen und sie halten sehr lange, wenn man sie sparsam anwendet. Für die Cladonien reicht dann eine Lupe, ein Mikroskop benötigt man nicht.

    Bestimmungsliteratur kann man teils kostenlos im Internet bekommen, besser aber kauft man sich ein gutes Buch.


    Mit etwa 10€ für die Chemie und etwa 10€ für ein gebrauchtes Buch kann man starten und wird viel Freude damit haben. Ein Lupe wirst du ja besitzen.


    LG, Martin

    Hallo Kücki,


    versuche vielleicht diesen Link zum Cladoniarium, er sollte besser funktionieren.

    Du musst dich dann halt noch ein wenig weiter duchklicken...

    Oder gleich hier auf der Folgeseite, das kleine Kästchen ("Identify") ganz unten auf der Seite anwählen.


    Viel Spaß beim Stöbern!


    Coldonien sind (sehr) schwierig zu bestimmen, richtig sicher war ich mir bisher noch nie bei einer Bestimmung, mir bleiben immer Restzweifel.

    Ich könnte mir auf (Nadel)Holz ev. C. floerkeana (Bilder 4, 6, 10) und C. macilenta (Bilder 7, 8, 11), ev. C. digitata vorstellen.

    C. macilenta: Podetien durchgehend (!) feinmehlig, ohne Schuppen oder grobe Körner.

    C. floerkeana: Podetien tw. berindet, teilweise feinmehlig, tw. grobkörnig bis blättrig möglich; aber nur selten auf morschem Holz!

    C. digitata: Auf Nadelholz vor; sehr vielgestaltig, bildet flache Becher mit fingerartigen Verweigungen, grundständig große Schuppen, unterseits oft orange!

    Da wäre eine Kontrolle der Unterseite der Grundschuppen interessant, ob diese ev. (gelb-)orange sind, das würde helfen.


    Dazwischen wachsen wohl noch andere Cladonien: Becherflechten und Säulenflechten, alles durcheinander!


    C. bellidiflora gilt als eher als Hochgebirgsart, auf Boden und Moos vorkommend, weniger auf Holz.

    C. coccifera kommt auch auf Boden und Moosen (weniger auf Holz) vor, aber auch im Flachland.


    Eigentlich muss man mit den Färbechemikalien (KOH und Paraphenlyen-Diamin) rangehen und ordentlich durchschlüsseln.

    Dabei aufpassen, dass man nicht verschiedene Arten einer Mischkollektion testet!


    Martin


    C. cf. macilenta feinmehlige Podetien über gesamte Höhe


    C. cf. digitata mit Blättchen am Podetium, sonst feinmehlig