Beiträge von KaMaMa
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Hallo Sebastian,
ganz tolle Aufnahmen!
Vielen Dank für den schönen Beitrag.
Zur Bestimmung kann ich leider nicht beitragen, aber interessant finde ich, dass du die Moosbecherchen in der Nähe von stark geschädigten Moosstellen fandest. Das hat vielleicht nur mit besserer Sichtbarkeit zu tun, aber lässt mich hoffen bald Becherlein zu finden...
Toitoitoi!
LG, Martin
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Hallo,
am Freitag stieß ich auf einer bröseligen Mörtelschicht einer alten Burgmauer auf eine pyrenocarpe, braun-schuppige Krustenflechte mit isidös/sorediösem Schuppenrand.
Da mir der Mörtel schier in die Hand fiel, nam ich ein Stück davon zum Mikroskopieren mit.
Ich habe wegen der schuppigen Erscheinung länger versucht unter Catapyrenium s.lat. etwas passendes zu finden - bin aber wegen der Sporengröße und den Isidien/Soredien am Areolenrand gescheitert.
Letztendlich kam die Erleuchtung, dass vermutlich eine Verrucaria vorliegen könnte.
Die Recherche führt unter anderem zur entsprechenden Seite auf Lichenportal.org und Lichensmaritims.org zu V. macrostoma bzw. V. furfuracea.
Verrucaria macrostoma (f. furfuracea) scheint gut zur Fundbeschreibung zu passen!
V. macrostoma kann in schuppiger Form auftreten und auch Soredian am Thallusrand ausbilden; auch die Sporengröße passt.
Vielleicht möchte jemand meine Bestimmung prüfen?
Ich würde mich sehr freuen, wenn mein Bestimmungsversuch bestätigt werden könnte oder Vorschlag gemacht würde, was hier vorliegt.
Vielen Dank im Voraus für das Anschauen!
LG, Martin
Fund-Beschreibung:
Fundort: Auf Mörtel an Vertikalfläche einer feuchten Sandsteinmauer; Südausrichtung, aber Halbschatten durch Baum und Gebäude; in Flussnähe (20m Luftlinie)
Thallus: trocken hell bräunlich, feucht grün; glatt, sehr tief areoliert bis schuppig.
Schuppen teils überlappend.
Größe der Areolen/Schuppen kleiner als 1mm.
Schuppenränder leicht sorediös.
Rinde deutlich von Algenschicht getrennt.
Rinde um 50 - 100 mm dick, paraplektenchymatisch
Algenschicht um 400 µm dick.
Perithecien: schwarz, tief in Thallus eingesenkt.
Geschlossenes, kohlig schwarzes Gehäuse (Schwarzes Involucrellum und helleres Excipulum) vorhanden.
Durchmesser (im Thallus) um 400µm; oberflächlich sichtbarer Durchmesser entspr. kleiner.
Asci: Keulig, Länge um 80-100 µm, Breite um 20-35 µm; inamyloid, doppelwandig, an Spitze verdickt; Sporen biseriat
Sporen: Elliptisch, farblos, mit großem Tropfen; 28,5-30 x 12-15 µm groß
Photobiont: coccoide Grünalgen
Bilder:
Bild 1 Durchnässte pyrenocarpe Flechte in situ; schwarze Perithecien gut erkennbar.
Bild 2 Mörtel-Handstück mit trockenerem und deshalb bräunlichem Flechten-Individuum. Areolen um 1mm groß.
Bild 3 Lupenbild der überlappenden Schuppen. Schuppen mit sorediösem Rand. Die Flechte vermeidet Quarzkörner zu überwachsen.
Bild 4a Querschnitt durch Thallus: Oberrindendicke ca. 50-100 µm, Algenschicht ca. 400 µm
Bild 4b Oberrinde und Algenschicht im Mikroskop
Bild 5 Perithecium in Schuppen-/Areolen sitzend (nicht am Rand derselben), Durchmesser um 400 µm
Bild 6 Querschnitt durch Perithecium besitzt geschlossenes Involucrellum
Bild 7 Quetschpräparat in Wasser
Bild 8 Sporen dickwandig, einzellig, ellipsoid mit großem Tropfen. Sporengröße um 29 x 14 µm
Bild 9 Hymenialgallerte J+ rot (400x in verdünntem Lugol); hier Asci mit unreifen Sporen; Sporen in Asci zweireihig angeordnet
Bild 10 Ascus mit unreifen Sporen (1000x im verd. Lugol), doppelwandig, 8-sporig, biseriat, Wand inamyloid
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Hallo Ulla,
vielen Dank für deine Bestätigung!
Ei ei, den Illosporiopsis hatte ich gar nicht wahrgenommen, da ich mich auf den anderen lichenicolen Pilz konzentriert hatte.
Ich kenne ihn schon eine Weile, weil es ein sehr hübscher und auffälliger Farbfleck zwischen den Flechten ist.
Auf Physcia ist mir der Xanthoriicola noch gar nicht aufgefallen, vielleicht wegen des geringeren Kontrastes zu Grau.
Auf jeden Fall erklärt das, woher sein Artepitheton "physciae" kommt.
Es ist sehr nett, dass du meist noch ein bisschen mehr über die Fragestellung hinaus erklärst und erzählst.
Das ist schön und gefällt mir sehr gut.
Danke!
LG, Martin
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Hallo,
so ein schöner Fund gefällt!
Auf einen Erstfund darf ich mich noch immer freuen.
LG, Martin
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Hallo!
Ich bin mir relativ sicher, hier Xanthoriicola physciae vorliegen zu haben, würde mich aber über eine Bestätigung oder eine Richtigstellung freuen.
Häufig findet ich auf den Apothecien von Xanthoria parietina einen flächigen, schwarz-rusigen Belag, den ich mir gestern mal genauer angesehen habe.
Bei der Recherche bin ich u.a. auch den 8. Flechten-Beitrag von Christian J. in diesem Forum von 2019 gestoßen - ich denke, mein Fund stimmt damit überein!
Insbesondere das Ornament der braunen, fast kugeligen Sporen (4,0-5,0 x 3,5-4,5 µm) ist durchaus einen Blick wert.
Bei den unornamentierten Konidienketten in Bild 7 bin ich mir nicht sicher, ob sie zum eigentlichen Fund gehören, oder zu einem anderen (lichenicolen) Pilz.
Vielleicht sind die Konidien nur noch nicht reif und deshalb nicht ornamentiert?
LG, Martin
Bilder:
Bild 1 Befallene Apothecien an Xanthoria parietina
Bild 2 Befallenes Apothecium
Bild 3
Bild 4 Ornamentierte Sporen in Wasser 1000x
Bild 5 Sporen und vermutlich geleerte Algenzellwände
Bild 6 Dickwandige braune Hyphen mit Sporenträger - habe ich leider nicht besser hinbekommen
Bild 7 Konidienketten - unreife Konidien?
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Hallo Sebastian,
in der Tat: wenn man die Makro- und Mikrobilder sieht, ist's aus mit der Ähnlichkeit!
Also wohl eher was Anamorphes...
Mein Weihnachts-Erstfund von Phleogena faginea saß teilweise auch ohne sichtbaren Stiel auf der Rinde auf; den Stiel gab es aber dennoch und er durchbrach die Rinde.
Falls du Lust hast, kannst du ja mal hier schauen.
Die Sporen allerdings sind bei ihm deutlich kugelig.
Da bin ich mal gespannt, ob du was hierzu heraus bekommst.
Viel Erfolg wünsche ich jedenfalls!
Du wirst doch sicher berichten, oder?
LG, Martin
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Hallo Sebastian,
dein Fund 7 könnte sehr gut der Buchen-Hütchenträger (Ohleogena faginea) sein, den ich dieses Jahr erstmals fand.
Bei ihm lohnt sich das Beschnuppern: der intensive Liebstöckel-Geruch (Maggi) ist erstaunlich!
LG, Martin
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Hallo Rotfuß,
denk dir nichts dabei!
Wenn ich mich auf die Offline-Karte mit GPS-Ortung verlasse, das Ding dann irgendwann aussteigt, und auch noch bedeckter Himmel ist, wird es etwas u.U. unangenehm!
Hab ich natürlich auch schon erlebt.
Die Wälder hier sind vergleichsweise klein und das Gelände nicht schwierig.
Ich habe zum Glück noch immer herausgefunden, ohne mich im Brombeerdickicht völlig zu zerschrammen.
Hoffentlich bleibt's auch so!
Blöder finde ich, wenn man nicht aufpasst, über einen Ast stolpert - die kommen mitunter wie aus dem Nichts - und dann auf einen von einem Idioten mitten im Wald abgelegten Baumstamm stürzt, dass man glaubt, das Bein ist ab.
Das zeigt einem schnell die eigene Beschränktheit und Verwundbarkeit auf - da braucht noch es gar kein Unwetter oder schwieriges Gelände.
Sowas kann ganz schnell ganz doof ausgehen: Ich denke da z.B. an abgebroche, hochstehende Äste...
Also:
Toi-toi-toi uns Waldgängern, auf dass wir immer wohlbehalten und mit angenehmen Eindrücken und Funden nach Hause zurückkehren dürfen!
LG, Martin
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Hallo!
Gaaanz tolle Sporenbilder von den kleinen Gelben!
Ich möcht die auch endlich mal finden!
Neidische Grüße, Martin
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Hallo,
also ich würde hier Mal in Richtung auf Phlebia / Mycoacia prüfen, vielleicht lässt sich da was mit besserer Übereinstimmung finden.
LG, Martin
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Hallo Thorwulf, Hallo Stefan,
vielen Dank für eure klärenden und hilfreichen Wortmeldungen!
Zur Erklärung der Formulierungen in meiner Anfrage:
In Fungi of Temperate Europe (FoTE), das ich zur Bestimmung herangezogen habe, ist nur eine begrenzte Anzahl von Champignons enthalten. A. sylvicola hätte halt den Angaben nach ev. gut gepasst, nur die Sporen sind etwas größer als dort angegeben. Aber im Text zu A. sylvicola wird noch auf A. essettei hingewiesen und, dass dieser Sporen größer als 6 um hätte, was dann für mich für diesen Pilz gesprochen hätte.
Den Pilz hatte ich schon makroskopisch als Champignon einsortiert und nicht anhand der Zystiden. Im Pilzrad in FoTE sind solche Zystiden bei den langsam gilbenden Agarici eingezeichnet. Ich konnte diese Strukturen an der Lamellenkante finden. Das habe ich oben falsch formuliert.
Dann suchte und fand ich einen Agaricus-Schlüssel im www und habe die entsprechende Seite (Mushroomexpert) geöffnet. Der Schlüssel beschränkt sich auf mikroskopische und makroskopische Details, ist zudem leider nordamerikanisch. Aber immerhin kam ich dort auch bei A. sylvicola raus, wenngleich A. essettei darin fehlt.
Ok - so einfach geht es also nicht!
Kurz und gut:
Ich nehme mit, dass es ein Champignon ist, und zumindest einer der Sektion Arvenses, zu der neben Arvensis sowohl Sylvicola, Essettei aber auch diverse andere gehören, die sehr schwer zu unterscheiden sind. Wenn die Bestimmung nach neuestem Stand makro- und mikroskopisch nicht genauer geht, finde ich das nicht schlimm.
Ich wusste es nur nicht.
Das Sequenzieren werde ich wohl nicht anfangen, es ist ja nur ein Hobby!
Es ist halt wie überall: Je tiefer man in ein Thema eindringt, desto komplizierter wird es.
Vielen Dank jedenfalls nochmal für eure Tipps und die Richtigstellung!
LG, Martin
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Hallo!
Mitte November letzten Jahres fand ich folgenden Champignon im Nadel-Mischwald:
Schneeweiß, Hutdurchmesser um 9,5 cm mit erst aufwärts gerichtem, später hängendem, dünn-häutigem Ring und leicht knolliger, flacher Stielbasis.
Der Pilz gilbt am Hut; mit KOH Färbung nach Orange.
Der Stiel unterhalb des Ringes gilbt/bräunt etwas nach einer Nacht lagern.
Der Geruch kommt eindeutig nach Anis.
Aufgrund der Cheilozytiden sollte ein Agaricus vorliegen.
Die dickwandigen, braunen Sporen haben keinen Keimporus.
Die Sporengröße liegt bei etwa 6,3-7,0 x 3,8-4,3 µm².
Könnte das ein A. sylvicola oder wegen der Sporengröße eher A. essettei sein?
LG, Martin
Bilder:
Bild 1 Fundstelle mit jungem Einzelfruchtkörper, Ring (noch) nach oben gerichtet
Bild 2 Pilz aus Substrat gelöst
Bild 3 Stielbasis (noch frisch) bleicht knollig und unterseits platt; Huthaut gilbt bereits vom Transport im Korb
Bild 4 abends Gilben und schwache Orangefärbung auf Hut
Bild 5 Nach Sporenabwurf, ein Nacht später - ich hätte sicher den Stiel noch halbieren sollten!
Bild 6 Dickwandige Sporen
Bild 7 Lamellenkante mit agaricus-typischen (?) Cheilozystiden
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Hallo Björn,
wirklich schöne Funde wieder einmal und immer wieder interessant!
Mit welchem Farbstoff hat du denn das Wasser so dunkel gefärbt, wenn es erlaubt ist zu fragen? Tusche?
Ich will mich sicher nicht beklagen, aber für mich als Phytoparasiten-Ignoranten wären natürlich jeweils ein Foto vom Pilz als Einleitung super. Oder gäbe das nichts her, weil es immer nur schwarze Pünktchen sind?
LG, Martin
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Hallo Björn,
das Syzygospora physciacearum finde ich spannend.
Ich schaue ja öfters Mal Flechten und natürlich auch Physcien an, aber dieser Lichenicole ist mir bisher noch nie aufgefallen. Das mag natürlich teils an seiner unscheinbaren Färbung liegen.
Siehst du den öfters, oder war das ein Zufallsfund?
LG, Martin
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Hallo Ingo,
beitragen kann ich hier leider nichts, außer, dass ich deine Funde super spannend finde.
Danke fürs Einstellen!
Ich gehe zu meinem Leidwesen bisher immer leer aus, wenn ich Moospolster kontrolliere. Also darf ich weiter auf einen so hübschen Erstfund hoffen...
LG, Martin
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Hallo Peter,
vielen Dank! Da es bei Peter schon funktioniert hat, liegt es wohl eher an meinem Handy/Browser.
Sorry für die Belästigung!
Ich probiere es bei Gelegenheit an PC, da sollte es dann wohl problemlos funktionieren. Ich bin schon gespannt.
LG, Martin
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Hallo Peter,
vielen Dank für deine Prüfung! Super.
Irgendwie scheint aber die Verlinkung nicht zu funktionieren.
Kannst du das bitte prüfen?
LG, Martin
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Hallo Tuppie,
ich kann mich nur anschließen und muss die schönen Bilder deiner Tour loben!
Interessant finde ich besonders die gelben Fruchtkörper auf Bild 17, die ich nicht als Schleimpilz einsortieren würde. Vielleicht äußert sich hier noch Wissendes oder Ahnendes dazu. Ich bin gespannt!
LG, Martin
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Hallo Pablo,
da war ich wieder mal vorschnell und hatte aufgrund des hellen Randes fasch getippt.
Auf jeden Fall habe ich wieder etwas dazu gelernt, vielen Dank!
Ich korrigiere oben...
LG, Martin
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Hallo Urs-Peter,
das passt auch gut zu B.corium!
LG, Martin
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Hallo UPS,
Er roch vermutlich nach Orange?
Der Fenchelporling sieht schon genauso orange-braun aus und hat diese gelben Poren.
Meist finde ich ihm ganz oben auf Nadelbaumstubben.
Zuletzt allerdings auch relativ weit unten an einem liegenden Baumstamm...
Das braune Fruchtfleisch wird übrigens in KOH schön schwarz.
LG, Martin
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Hallo,
ich finde, dass die Fruchtschicht deutlich meruliod ist, was nicht so gut zu Postia passt.
Die fast völlig resupinaten Fruchtkörper an der Unterseite kleiner Ästchen passt auch gut zu B.corium.
Das Ästchen lag vermutlich auf dem Boden?
LG, Martin
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Mir hilft der Längsschnitt leider in keinster Weise weiter!
Selbst ein Porling könnte als Wuchsanomalie Lamellen ausbilden.
Eigentlich wäre das doch eine Fragestellung für das APR, oder?
Die Teilnehmer dort kriegen doch alles noch so krude heraus - so ist jedenfalls mein Eindruck.
LG, Martin
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Hallo,
gibt es tatsächlich eine Gemeinde/Stadt, die "Wohnort" heißt?
LG, Martin