Beiträge von KaMaMa

    Hallo!


    Super, dass du dran geblieben bist! :gbravo:

    Also, ich bin mittlerweile wie ein Flitzebogen auf das Schnittbild gespannt!

    Schäufelchen drunter, am Stielansatz absäbeln, hoch ans Tageslicht bringen.

    Und wenn dieser Cthulhu-Pilz bis dahin nicht zu Staub zerfallen ist, kann man einen schönen Längsschnitt durch das Objekt machen und:

    Bitte unbedingt hier zeigen!


    LG, Martin

    Hallo Urs-Peter,


    bei dieser Wuchsform wurde ich unbedingt die zweite Seite (die Hutoberseite) prüfen, ob sie nicht einen sehr feinen Filz besitzt. Das spräche dann eher für Exidia truncata, der gerne an Eiche wächst.

    E. nigricans liegt doch meist eher flach auf dem Substrat auf und besitzt hirnartige Windungen, aber die gleichen Wärzchen, wie in Bild 2.

    Es gibt aber noch mehr Exidien als nur diese beiden!.


    LG, Martin

    Hallo nochmal!


    Ich habe einen Nachtrag zur Serpula:


    An Neujahr habe ich noch das domestizierte Gegenstück, Serpula lacrymans, den Echten (*) noch einmal den Wilden Hausschwamm, Serpula himantioides, an einer liegenden, teil-entrindenten Kiefer gefunden.

    (*) den Fund hatte ich falsch zugeordnet, was freundlicherweise von Pablo erkannt wurde (siehe Beitrag #6).

    Das Hymenophor sieht dem des Wilden Hausschwammes sehr ähnlich, jedoch ist dieses Mal ohne jeden Anflug von rötlichen oder lilalichen Farben in der Wachstumszone am Rand.

    Die schwärzlichen Stellen gehören originär natürlich nicht zum Pilz - dort wurde der Hausschwamm abgebaut, vermutlich weil ein Schleimpilz darübergeschrubbt ist.

    Teile des Schleimpilzes fruktifizierten direkt auf schwärzlichen Hausschwammresten.


    Eine Probe habe ich in diesem Fall nicht mit nach Hause zum Mikroskopieren genommen.

    Das war mir ein zu heißes Eisen - den Pilz möchte ich nicht ins Haus einschleppen, gilt er doch als sehr gefährlich für die Bausubstanz - bin ich hier übervorsichtig?


    Bild N1


    Bild N2


    Bild N3


    Bild N4 Schleimpilz-Fruchtkörper auf geschwärzten Serpula-Resten


    LG, Martin

    Hallo Thomas,


    vielen Dank für deinen Hinweis!

    Interessant ist hier vielleicht, dass die roten Böbbelchen alleine vom befallenen Pilz (P. centrifuga) herrühren, also keine Perithecien sind.

    Die Phlebia ist vermutlich von einem Pilz durchwachsen und dadurch im Volumen rosa gefärbt.

    Es lassen sich keine Perithecien finden, es gibt nur farblose, baumartige Konidienträger.


    Anbei ein Foto des Quetschpräparates in Wasser (ohne Zusätze) mit geringer Vergrößerung, in dem die rosa durchgefärbte Fruchtschicht mit einigen Konidienträgern darauf zu sehen ist:

    Bild N1: Quetschpräparat in Wasser ohne Kongofärbung (!), 400x


    Bild N2 Lupenaufsicht auf verfärbte Warzen der P. centrifuga - die abstehende Strukturen sind Konidienträger (vgl. Bilder 12, 13 und N1)


    LG, Martin

    Hallo Frank,


    viele lieben Dank für deine Einschätzung!

    Dann lag ich diesmal nicht daneben bei diesem pers. Erstfund, schön-schön!


    Auch dir ein gesundes neues Jahr und viele liebe Grüße,

    Martin

    Hallo und ein gutes Neues Jahr!!


    Beim Neujahrsspaziergang durch den Wald bin ich auf einen sehr interessanten, großflächigen Fruchtkörper mit hellem, warzigem Hymenophor an einem weißfaulen, liegenden Baumstamm gestoßen.

    Größtenteils crèmefarben mit weißem Rand, stellenweise offenbar befallen (oder die zugehörige Anamorphe?), braun bis weinrot verfärbt.

    Die Sporen sind zylindrisch und inamyloid; ich messe 7-9 x 3-3,5 µm.

    Schnallen sind vorhanden.

    Die Hyphen haben Durchmesser mit 3 µm, stellenweise bis 5µm.


    Könnte hier eine Phlebia vorliegen?

    Eventuell gar eine P. cf. centrifuga?


    Auf Kommentare bin ich sehr gespannt!


    LG, Martin


    Bild 1 Leigender, morscher Stamm mit Fruchtförperbildung


    Bild 2 Warzige, wachsige Fruchtschicht


    Bild 3 Keine Verfärbung bei Schädigung


    Bild 4 Kleinere Fruchtkörper an Stammseite


    Bild 5 FK an andere Stammseite, teils crèmefarben, teils bräunlich-weinrot verfärbt (Befall)


    Bild 6 Vergrößerter Abschnitt aus Bild 5 oben


    Bild 7 Befallener Bereich


    Bild 8 Abgelöstes Handstück - Vergleich unbefallen / befallen, Probenstück unterseits weißfaul


    Bild 9 weißer FK-Rand


    Bild 10 Sporen zylindrisch um 8,5 x 3 (1000x, Kongofärbung)


    Bild 11 Hymenium ohne Zystiden (1000x, Kongofärbung)


    Die rot verfärbten Bereiche sind wahrschienlich befallen, große Konidienträger ragen aus der Oberfläche.

    Gehört also wahrscheinlich nicht zum eigentlichen Fund.

    Bild 12 1000x in Wasser


    Bild 13 1000x in Wasser

    Hallo Brummel,


    vielen Dank für das hübsche Rätsel und deine darin verborgenen Wünsche! Auch ich wünsche euch allen das Gleiche!


    Allen ein gutes, neues Jahr!

    Martin

    Hallo,


    leider kann ich keine Schläuche finden, nur Unmengen von Konidien, die alles überlagern.


    Vielleicht werden die Pyrenosporen ja nicht zeitgleich mit diesen großen Mengen Konidien gebildet, sondern zeitversetzt.

    Hypothese: Die Abgabe der klebrigen Konidien macht vielleicht mehr Sinn in der feuchten Jahreszeit, während die Pyrenosporenabgabe in trockeneren Zeiträumen mit mehr Wind (Herbst, Frühling) sinniger wäre.


    Vielen Dank jedenfalls nochmal an Thorwulf , für deine Mithilfe und natürlich an beli 1 , der das Rätsel letztlich lösen konnte!

    Das hat Spaß gemacht und ich konnte einiges Neues lernen!


    LG, Martin

    Hallo Beli!


    Vielen Dank für deinen Hinweis zu Cryphonectria parasitica = Kastanienrindenkrebs! :gbravo:


    Nach einer Recherche ich nicht nur Abbildungen zu C. parasitica, die meinem Fund durchaus sehr stark ähneln, sondern auch passende Angaben zur Konidiengröße (Quelle Rigling/Prospero "Cryphonectria parasitica, the causal agent of chestnut blight:invasion history, population biology and disease control").

    Die Angabe dort (3–5 × 1.5–2 µm) stimmt mit meinem Fund sehr gut überein.


    Ferner heißt es dort zu befallenen Baumarten:

    "Major hosts are species in the genus Castanea (Family Fagaceae), particularly the American chestnut (C. dentata), the European chestnut (C. sativa), the Chinese chestnut (C. mollissima) and the Japanese chestnut (C. crenata). Minor incidental hosts include oaks (Quercus spp.), maples (Acer spp.), European hornbeam (Carpinus betulus) and American chinkapin (Castanea pumila)."


    BINGO!


    Ferner steht dort geschrieben, dass die gelben Strukturen, die aus der Rinde herausragen, tatsächlich Stromata sind, in denen Perithecien und Pyknidien in dichter Nachbarscheft koexisiteren. Die Stromata werde ich mir wohl nochmal genauer anschauen!

    Falls ich die Schläuche/Ascosporen finde, melde ich nochmal!


    LG, Martin

    Hallo und vielen Dank an euch alle, Schorsch, Chris und Thorwulf!


    Der purpurne Rand ist also nur als eine Abberation durch ungünstige Witterung zu betrachten! Das ist interessant!

    Das nehme ich mal mit, denn auch im Sommer hatte ich schon einmal (andere) braune Pilzchen mit und ohne violetten Hutrand gefunden und mich darüber gewundert.


    Das wissend, hätte ich dann fast schon selbst drauf kommen sollen, zumal ich letzte Woche Tubaria (wenn auch erstmals) mikroskopiert habe.


    Super! Nochmals Danke für eure Erklärungen!


    LG, Martin

    Hallo Thorwulf,


    hier noch eine Aufnahme eines größeren Abschnittes des Stammes.

    Jetzt, wo ich die Aufnahme nochmal betrachte, kann ich mir einen Ahorn schon gut vorstellen!

    Besonders die grau-grünen Längsstreifen deuten in diese Richtung.

    Da habe ich mich auf den Tintenstrichpilz (Bispora antennata) allzu blind verlassen, im falschen Glauben, der komme fast ausschließlich an Rotbuche vor.

    Bild N1 Der Stamm (Gelbe Anamorphen oben in der Bildmitte schemenhaft erkennbar)


    Die Pilze, die du nennst sind heiße Kandidaten, aber ich habe Probleme mit der Konidienlänge, ich messe ja nur 3-4, max. 6µm lange Konidien!


    Zu Eutypella parasitica lese ich, dass die Konidien 12,5–35 × 1–2,5 μm groß sein sollen, das wäre allerdings deutlich (Faktor 2-9) über den gemessenen Größen, falls diese Größenangabe korrekt sein sollte! Als Quelle habe ich hier allerdings nur Wikipedia herangezogen.


    Und auch für Libertella faginea werden die Konidien wesentlich größer angegeben: (16) 18 - 21.3 (21.5) × (1.1) 1.2 - 1.9 (2.1) µm lt. Ascofrance, das wird schon so stimmen. Also auch etwa einen Faktor 3 länger als von mir beobachtet (3-4, max 6µm).


    Ich muss morgen mal im WWW nach Literatur stöbern, vielleicht werde ich fündig mit einer Anamorphe mit passender Konidienlänge - allerdings bin ich da skeptisch...


    LG, Martin

    Hallo Malone, Thorwulf,


    alleine makroskopische Merkmale reichen wohl nicht...


    Nachtrag:

    In der Tat war ich bereits am Vorabend während einsetzender Dämmerung bereits an der Friedhofsmauer und hatte einen Pilz mitgenommen und ein schlechtes Bild vor Ort gemacht.

    Der Pilz hatte zwar keinen purpurnen Rand, aber ich möchte dennoch annehmen, dass es sich um die Gleiche Art handeln könnte.


    Die Mikroskopie zeigt:

    Die Sporen sind braun, dickwandig, breitelliptisch und messen etwa 8,5 - 10 x 6-6,5 µm

    Kein Keimporus vorhanden

    Schnallen im Hymenium vorhanden

    Basidien 4-sporig

    Cheilozystiden schlank und kopfig (DM 2µm, Kopf DM 3-4µm) bzw. dick-keulig (DM 11/12 µm)


    Vielleicht hilft das ja weiter?


    LG, Martin


    Bild N1


    Bild N2 Lamellenansatz


    Bild N3 Sporen auf Lamellenoberfläche (1000x, Kongo)


    Bild N4 Lamellenkante mit schlanken, kopfigen Cheilozystiden (Kopf-Durchmesser um 4 µm)


    Bild N5 Dicke Cheilozystide mit Durchmesser um 12 µm

    Hallo,


    beim heutigen Waldgang konnte ich einen interessanten Fund machen, als an einem liegenden Rotbuchenstamm Baumstamm, vermutlich Bergahorn (danke Thorwulf für die Korrektur!), Samtfußrüblinge am Kopfholz meine Aufmerksamkeit weckten.

    Auf der Rinde des Stammes befanden sich sehr viele anamorphe Fruchkörper, aus denen Konidienmasse in Form sich aufringelnder, leuchtend gelber Bänder austrat (Bild 3,4,6,7).

    Auf der Rinde befanden sich orange, wulstige Strukturen, die aus Kristallen und Konidienmasse bestehen.

    Ich vermute, die Wülste bilden sich bei hoher Luftfeuchtigkeit anstelle der Bänder oder aus den Bändern (Bild 2-7).

    vgl. Bild 6


    Diese orange Masse färbt sich in 3%iger KOH rot.

    Die Rinde ist lokal aufgewölbt, zwischen Rinde und Holz befinden sich die gelb-orangenen Fruchtkörper (Bild 8-9).

    Die Größe der Konidien liegt bei 4-5 (6) x 1,3 µm (Bild 10).


    Gelbe Konidienbänder erzeugen wohl mehrere Pilze, bei allen von mir gefundenen (Quaternaria, Lobodostroma, ...) werden die Konidien allerdings länger >> 10µm angegeben.

    Was könnte das hier sein?

    Über Ideen hierzu würde ich mich sehr freuen!


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1 Rotbuchenstamm mit u.a. Bispora antennata und Flammulina spec.


    Die gesuchte Anamorphe auf/unter der Rinde:

    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4


    Bild 5


    Bild 6


    Bild 7


    Bild 8


    Bild 9


    Bild 10 Stäbchenförmige Konidien in Wasser 1000x: 4-6µm x 1,3 µm

    Hallo,


    als ich heute auf der Friedofsmauer nach Adermooslingen (Arrhenia lobata) suchte und sie auch fand, fielen mit direkt daneben kleine, braune Helmlinge (?) mit auffällig purpur Huträndern und Lamellenschneiden auf.

    Sehr hübsche kleine Pilze, aber ich finde leider nichts dazu - womöglich ist der purpurne Rand gar nicht typisch?

    Der ganze Pilz ist ansonsten Ton in Ton hellbraun gefärbt, die Lamellen sind angewachsen, der Stiel weiß überfasert.

    Das Moos wächst direkt auf einer etwa 1,5m hohen, feuchten Sandsteinmauer unter einer Birke und einem Ahorn.


    Geht da makroskopisch schon was, oder muss ich einen der purpurnen Kollegen pflücken und mikroskopieren?

    Was könnten denn das für Pilze sein?


    LG, Martin


    Bild 0 Die Mauer


    1) Arrhenia lobata:

    Bild 1 Arrhenia lobata


    Bild 2 Arrhenia lobata



    2) Unbekannter, purpur-gesäumter Pilz:

    Bild 3


    Bild 4


    Bild 5


    Bild 6

    Hallo Kücki


    wenn du den Begriff "Naematelia aurantia" in die Suchmaschine deiner Wahl (z.B. G..) eingibst, bekommst du etliche Treffer, u.a. das Synonym Tremella aurantia, wie Elke schon schrieb und vieles mehr!


    LG, Martin

    Hallo Frank,


    vielen Dank für dein Statement und die Einkreisung auf C. gilvescens!


    Den Fruchtkörper habe ich mittlerweile leider nicht mehr, und kann deshalb die Rosafärbung beim Trocknen nicht mehr kontrollieren.

    Ich hake den Fall mal ab...


    LG, Martin