Beiträge von KaMaMa

    Nachtrag:


    nach 1 1/2 Tagen Eintrocknen bei Zimmertemperatur, erkennt man besser, woher das Artepitheton "aurantia" (Orange) stammt:

    Der Fruchtkörper färbt sich an den trockensten Stellen deutlich orange.

    Er schrumpft zwar, aber nicht so stark wie z.B. Tremella mesenterica, der einen viel höheren Wasseranteil besitzt.

    Bild N1 Eintrocknender Fruchtkörper


    LG und eine schönes Fest euch allen!

    ==konfetti

    Hallo Ulla!

    .

    Angeblich reicht die Vergesellschaftung mit S. hirsutum für eine relativ sichere Bestimmung. Gibt es wohl gar keine Peniophora an Laubholz, die zusätzlich vorkommen könnte?


    Wie auch immer, ein hübsches Kerlchen!

    Vielen Dank für deine Antwort!


    LG, Martin

    Hallo liebes Forum,


    in einem Lärchenhain heute im Wald folgende Fundsituation:

    Matt hellgelber Gallertpilz, ohne Orangetöne und eindeutig mit Stereum hirsutum vergesellschaftet!

    Die Basidien langsseptiert, Sporenmaße 8-10 x 7-9 µm.

    Der unter dem Ast hängende FK ließ sich sehr leicht im Ganzen ablösen, fiel mir fast in die Hand.

    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4 Großer Fruchtkörper offenbar selbst bereits befallen


    Bild 5


    Bild 6


    Bild 7 Basidien und Sporen in Wasser, 1000x


    Tremella mesenterica ist das meiner bescheiden Meinung nach nicht:

    Farbe, Wuchsform, Vergesellschaftung mit S. hirsutum, Sporen gerade noch am unteren Ende der Schwankungsbreite von T. mesenterica.

    Naematelia aurantia sollte hier stimmen.

    N. aurantia kenne ich bis dato allerdings nicht und bin wegen der sehr wenigen Meldungen bei der DGFM in BW (2x) etwas stutzig geworden.

    Deshalb: Falle ich hier auf eine alte, gammelige T. mesenterica (Bild 4!) herein?


    Wie ist eure Meinung?

    Vielen Dank für das Kommentieren!


    LG, Martin

    Hallo Pablo,


    der Pilz hat Schnallen - da hast du dich wohl verlesen.

    Ich hatte nur kein Bild dazu gezeigt, das wäre sicher einprägsamer gewesen.

    Bild N1


    Das ganze Kristallgeschlumse scheint im großen Ganzen nicht an Hyphen(enden) gebunden zu sein. Zystiden habe ich sowieso keine gesehen. Basidien nicht. Sporen auch nicht. Basidiolen vielleicht.

    Die Lage der Kristalle: gut, ich habe natürlich gequetscht und vielleicht haben sich die Kristalle irgendwo abgelöst.

    In dieser trüben Gel-Masse ist auch nur wenig zu erkennen, da kommt das Kongo nicht durch.

    Die stäbchenförmigen Kristalle jedenfalls sind meist in Hyphenrichtung ausgerichtet, das hängt zusammen!


    Das Quetschpräparat habe ich mit der Pinzette aus dem Porenbereich herausgelöst. Es war ganz leicht unter dem Dechplättchen in Wasser zu planieren - untypisch für viele Porlinge, untypisch für Gallertpilze.

    Die Kristalle sind in so großer Menge vorhanden, dass bei schwacher Vergrößerung Teile des Präparates verdunkelt sind!

    Ich habe ein zweites Quetschpräparat angefertigt und wieder die gleichen Kristalle in der gleichen Menge gefunden.

    Sporen waren leider bisher Fehlanzeige. Die könnten natürlich helfen ..

    Bild N2: 4x schon mit Öltropfen auf Deckglas, deshalb leider unscharf - die dunklen Bereiche sind massive Kristall-Ansammlungen!


    Bild N3 Lupenbild: Ungefähre Lage und Größe des Quetschpräparates.

    In die untersten Röhren mit der Pinzette eingefahren und oben den Röhrenstapel über die eingezeichnete Breite abgezwickt.

    Das hätte doch reichen müssen, um Hymenium zu erwischen - so war mein zumindest Plan.


    Ein seltsamer Porling, aber interessant!

    Wenn ich wüsste, wie ich ein vielleicht besseres Präparat hinbekomme, würde ich das Ganze natürlich nochmal kontrollieren.


    LG, Martin

    Hallo!


    An einer liegenden, entrindenten Rotbuche wachsen dicht benachbart etliche Fruchtkörper creme-weißlicher Porlinge mit hoher Porendichte um 4-6 / Poren mm.

    Die FK bilden beim heutigen Niesel-/Regenwetter milchig weiße Tropfen, teilweise auch rötliche Tropfen an den Poren.

    Die Konsistenz ist zäh-gummiartig, oberflächlich von einer Gallertschicht überzogen und schwer zu schneiden; lässt sich aber in großen Stücken vollständig vom Holz abnehmen.

    Einen besonderen Geruch kann ich nicht feststellen.

    Die Dicke beträgt einige Millimeter.

    Verfärbung auf Druck der Oberfläche: keine - die Poren verschwinden auf Druck in der Gel-Masse.

    KOH ohne Verfärbung


    Der Fruchtkörper scheint monomitisch, die Hyphen besitzen Schnallen und sind bereichsweise schwach inkrustiert.

    Sporen konnte ich meiner Probe nicht entlocken. Entweder ist meine Probe steril, weil noch zu jung, oder ich suche falsch.

    Der Fruchtkörper zeigt im Bereich des Hymeniums eine sehr große Ansammlung von freien Kristallen in unterschiedlicher Größe und Form (Stäbchen, Quadrate, Kugeln, Sterne).


    Lässt sich der Fund auch ohne Sporen etwas eingrenzen?

    Ich würde auf eine Ceriporiopsis (ev, gilvescens wegen der rötlichen Anklänge) tippen, bin aber sehr unsicher.

    Hat jemand eine Idee?


    Schöne Feiertage wünsche ich euch allen!

    Martin


    Bild 1


    Bild 2 (Detail von FK aus Bild 1)


    Bild 3



    Bild 4 Vergr. 400x: Kristalle stäbchenförmig (Durchmesser und meist auch die Ausrichtung entspricht dem der Hyphen) und polykristalline Kugeln


    Bild 5 1000x oktaedrische Kirstalle (Quadrate) und polykristalline Kugeln

    Hi Pablo,


    auf die Idee mit dem Baumwollblau hat mich der Beschreibungstext in Fungi of Temperate Europe gebracht, wo es heißt, dass die Sporen cyanophil seien.

    Sonst wäre ich mit der Bestimmung schon vollauf zufrieden gewesen.


    Sehr schön, dann habe ich den auch mal entdeckt! :)


    Aber es hätte ja sein können, dass da noch andere ähnlich aussehende Serpuae existieren mit nicht cyanophilen Sporen.


    LG, Martin

    Hallo!


    Heute fand ich im Wald einige dicht beanchbarte Baumstubben, die alle mit einem meruliodem Pilz überzogen waren.


    Ich denke, dass hier Serpula himantioides, der Wilde Hausschwamm vorliegt.

    Makroskopisch und mikroskopisch scheint alles zu passen, aber die Cyanophlie der Sporen nachzuweisen glückt mit nicht.

    Liegt also vielleicht etwas anderes vor?


    Hymenium meruliod, bräunlich/gelblich (=Sporenfarbe)

    Randbereich deutlich rosa

    Sporen 9,5-10 x 5,5-6,0 µm gelb, dickwandig

    Basidien keulenförmig (60x8) mit langen Sterigmen

    Generative Hyphen hyalin, Durchmesser 4,5-6 µm

    Gloeohyphen vorhanden

    Dickwandigere Hyphen vorhanden

    Alle Hyphen teilweise inkrustiert, alle mit Schnallen


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4 Lupenbild


    Bild 5 Lupenbild


    Bild 6 Sporen in Wasser 1000x


    Bild 7 Inkrustinierte Hyphen und Gloeohyphen mit Schnallen


    Bild 8 Hymenium etwa 60 µm dick


    Bild 9 Sporen sollten cyanophil sein

    Hallo,


    mit der folgenden Krustenflechte komme ich leider nicht weiter, vielleicht hat jemand eine Idee dazu?


    Gefunden am Waldrand auf verm. eher saurem Sandstein.

    Zahlreiche eingesenkte, schwarze, unbereifte Apothecien ohne Thallusrand bis > 1mm im Durchmeser, teils geclustert und verwachsend.

    Thallus grünlich, areoliert etwas schuppig wirkend; Thallusrand schuppig.

    Thallus K+ gelb, C-, P-; Mark L-; Hymenium amyloid (L+ blau).


    Kennt vielleicht jemand diese Flechte oder weiß etwas hierzu?

    Über Tipps würde ich mich freuen!


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1


    Bild 2 Thallus vor Ort (leicht feucht)


    Bild 3 Exsikkat zuhause


    Bild 4 Hymenium farblos; Epihymenium bräunlich; Sporen farblos, 1-zellig (?), ev. noch unreif; Paraphysen verweigend


    Bild 5 Hymenium


    Bild 6 Hypothecium & Thallusrand braun


    Bild 7 Hymenium in von oben eindiffundierendem Lugol-Strom => Blaufärbung


    LG, Martin

    Hallo Steve,


    littte brown blobs often might be simply springtail feces.

    Are you sure it's a living something attached ro the little fungus?


    Sorry, I can't help with the fungus per se.


    Martin

    Update:

    Es kommt definitiv zu keiner "C+ rot"-Reaktion, weder im Thallus, noch in Apotecium, weder makroskopisch, noch unter dem Mikroskop.

    Die Probe entfärbt sich unter Gasentwicklung, was auf eine Wirksamkeit der Hypochlorid-Lösung hinweist.


    Vielleicht habe ich da einfach eine Flechte mit besonders wenig Flechtenstoffen (Lecanorsäure, Gyrophorsäure) erwischt.


    Ich hake das mal als Trapelia cf. coarctata ab.


    LG, Martin

    Hallo Peter,


    genau das war auch mein Anfangsverdacht gewesen.

    Die sollte aber, wie du schreibst, C+ und KC+ rötlich sein. Leider sehe ich davon nichts.

    Sonst könnte der Rest passen, inkl. der Sporengröße.

    Ob die riesigen rosa Guttulen in reife Trapelien-Sporen gehören, versuche ich nachher zu recherchieren.

    Falls ja, könnte sie es wohl sein...


    Eventuell habe ich ja nur Probleme mit der Beobachtung der C-Reaktion - die werde ich auch wiederholen.


    LG, Martin

    Hallo in die Runde!


    Bei der folgenden Flechte stehe ich auf dem Schlauch und bekomme noch nicht einmal die Gattung bestimmt.

    Ich laboriere seit Stunden daran herum und trete auf der Stelle.

    Dabei halte ich die großen, rosa Sporen der Flechte und die Apothecien für recht auffällig.

    Es ist bestimmt nichts Außergewöhnliches, aber ich bekomme es einfach nicht gebacken... :gkopfwand:


    Zur Flechte:

    Gefunden auf Sandsteinbrocken neben halbschattigen Spiel-/Grillplatz am Waldrand.

    Da unter anderem auch Pertusaria amara auf einigen der Sandsteinbrocken wächst, vermute ich eher saueren Sandstein.

    Auf der Ostseite, zum Waldrand hin ausgerichtet, sind die Steine mit diesen Krustenflechten überzogen.

    Bild 1 Kruste mit roten Apothecien


    Der aufliegende Thallus ist sehr dünn, rissig (endolithische Flechte?), grünlich-weiß (auch wenn trocken), Rand ungelappt.

    Die Apothecien sind zahlreich, geclustert, teilweise verwachsen, alt unberandet, trocken rotbraun, konvexe Oberflächen;

    junge Apothecien besitzen einen weißlichen Thallusrand; die Ap. sitzen auf dem Thallus auf.

    Bild 2 Vergroßerter Ausschnitt, junge Apothecien mit hellem Lagerrand


    Bild 3 Verwachsene, rotbraune Apotheciengruppen (feuchter Zustand)


    Bild 4 Gleiche Apotheciengruppe in trockenem Zustand


    Mikro-Merkmale:


    Photobiont: coccoide Grünalgen, um 6-8µm groß, einzellig

    Bild 5 einzellige Grünalgen


    Farbreaktionen: Thallus (Rinde, Mark freigekratzt) und Apothecienscheibe K-, KC-, C- P-; Asci IKI+ (Lugol); Mark IKI-

    Epihymenium gelbbraun

    Hymenium auffällig braun/rosa, amyloid

    Paraphysen stark verästelt und sehr dünn, in 3%iger KOH aus Gallerte leicht herausgelöst

    Asci keulenförmig, mit Haken, um 120µm lang, 20 µm breit; kein Akipalapparat zu erkennen, dicker Tholus (Rhizocarpon-Typ?)

    Sporen: zu 8 in in Asci, 1-zellig, breitelliptisch, große rosa Guttule, Sporenmaße 22-27 x 9-13, inamyloid

    Bild 6 Lugol von links, Apothecien-Schnitte mit bräunlichem Epihymenium, rosa Hymenium, braunem Hypothecium


    Bild 7 Gequetschtes Hymenium mit 8-sporigen Asci; Sporen mit rosa Guttulen in Wasser


    Bild 8 Ascuswand, Hymenium IKI+ (Lugol)


    Bild 9 Paraphysen verzeigt (Wasser + 3% KOH)


    Falle ich hier auf Thallus C- herein, da der Thallus ultradünn ist und ich die Reaktion vielleicht übersehe?

    Gibt es passende Micarea-Arten, die ich beim Schlüsseln übersah?


    Ich schlüssle nach Wirth für nicht-placoide, nicht sterile Krustenflechten bis Lecidea:

    (1) Thallus nicht K+ tiefrot (Caloplace entfällt)

    (2) Sporen 1-zellig

    (74) 1-16 Sporen in Ascus

    (79) Apothecium NICHT K+ tiefrot (Protoplastenia entfällt)

    (80) Sporen < 30µm

    (84) Ap. nicht gestielt (Baeomyces entfällt)

    (85) Ap. nicht gelb(lich)

    (88) Sporen farblos (?!) (Orphniospora entfällt - die ist es sicher nicht)

    (89) Grünalgen

    (90) Ap. ohne Thallusrand (sonst Psoroma, Pertusaria, Aspicilla oder Lecanora, schließe ich alle aus!)

    (94) nicht Vezdaea

    (95) nicht Japewia

    (96) Micarea ? hier finde ich nichts passendes...

    (97) kein kohliges Excipulum

    (98) Lecidea inkl. Trapelia et al.


    Lecidea-Schlüssel:

    (1) Thallus krustig

    (7) Thallus C-

    (13) 8 Sporen in Ascus

    (14) Hymenium oben nicht blaugrün

    (17) Sporenbreite > 7µm

    (18) Grünalgen

    (19) nicht Coppinisia minutissima

    (20) Aphanopsis coenosa? nein! / Ainoa geochroa? nö!

    Und jetzt? :gkopfkratz:


    Wenn jemand eine Idee hierzu hätte, wäre das super!


    LG, Martin

    Hallo!


    Passend zum Begin des Adventsbegin fand ich einen Kiefernstumpf, der rundherum wie durch Tropfen bei einer Tropfkerze mit keinen weißen Porlingsfruchtkörpern verziert war.

    Die Fruchtkörper arbeiten sich unter den braunen Rindenschuppen hervor und verschmelzen zu einer großen Einheit.

    Die Poren sind gelb, im Exsikkat besonders sehr deutlich, aber schon Wald zu erahnen.

    Das Exsikkat ist sehr krümelig.

    Die Poren sind unförmig, die Porendichte ist mit 6-7 / mm (oder gar mehr) sehr hoch.


    Welcher auffällig gelbliche Porling könnte das sein?

    Kommt man makroskopisch der Sache näher, oder muss ich hier mikroskopieren?

    Hat jemand einen Tipp?


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4


    Bild 5 Querschnitt


    Bild 6 Porendichte ist sehr hoch

    Hallo Pablo,


    vielen Dank für die erläuternden Worte!

    Der Pilz ist also nicht der Schuldige, sondern war nur schnell vor Ort am Totholz und legt dann los.

    Nächstes Mal, wenn ich sowas finde, kratze ich eine Probe ab für die Mikroskopanalyse.


    LG, Martin

    Hallo!


    Gestern steiß ich im Wald auf einige junge Rotbuchen, die mindestens strebenselend, vermutlich schon abgestorben waren.

    Die Rinde pellte über die gesamte Stammlänge bereichsweise ab und gab den Blick frei auf einen pulvigen, weißen Belag darunter.

    Ich habe den Verdacht, dass ein Pilz der Verursacher ist, und habe einen vagen Verdacht, um was es sich hier handeln könnte.

    Da die Rinde abgesprengt wird, käme für mich eine Vuilleminia (hier vielleicht V. cytidiata) in die engere Auswahl.

    So staubtrocken und mehlig habe ich Vuilleminia noch nicht gesehen!


    Kennt hier jemand dieses Phänomen?


    LG, Martin

    Bild 1 - Bäumchen 1


    Bild 2 Rindenabplatzung


    Bild 3


    Bild 4 - Bäumchen 2


    Bild 5 Dickerer Belag


    Bild 6 Rindenhaut abgepellt

    Hallo Nicole,


    wenn du ein Buch speziell mit Pilzschlüsslen suchst, ist vielleicht der Bresinsky, "Pilze Und Flechten" was für dich.

    Das Buch ist auf deutsch, aber nicht ganz billig. Dafür ist es vollgepackt vor allem mit Schlüsseln, aber sehr, sehr textlastig.


    Wenn du etwas nicht zu spezielles mit Fotos und sehr guten Beschreibungen inkl. Mikromerkmalen suchst, würde ich den Doppelband "Fungi of Temperate Europe" empfehlen.


    LG, Martin