Beiträge von KaMaMa

    Hallo Thorben,


    das Jod-Testergebnis spricht gegen Calicium adaequatum.

    Das Thema Mazaedium oder nicht ist für mich nicht abschließend geklärt. Wenn in Bild 3 nur Dreck auf dem Apothecium liegt - um den Stiel herum liegt auch braun-grüne Masse - dann gelangen wir über den Stenocybe-Schlüssel zu den vier Phaeocaliciumarten.

    Allerdings meine ich, deine Beschreibung zu reifen Apothecien "keine Asci mehr, aber jede Menge Sporen" beschreibt genau, was ein Mazaedium ausmacht.

    Wirklich schwierig und es lässt sich nur wenig andere Literatur finden.

    Stutzig macht mich, dass der Stiel in Bild 2 verzweigt ist. Das könnte ein wichtiger Hinweis sein, ich weiß aber leider nicht wohin.


    LG, Martin

    Hallo Thorben,

    ich Frage mich noch folgendes:


    1) Hast du mal versucht, abzuschätzen, wie hoch und breit die FK sind, welchen Durchmesser die Apothecien und Stiele haben?

    Diese Werte werden in den Schlüsseln immer angegeben und helfen eventuell Arten auszuschließen.


    2) Hat das Apothecium nun ein Mazaedium oder nicht?

    In Bild 3 scheint ein körniger, sporenartiger Belag, was ein Mazaedium sein könnte, dem Ap. aufzuliegen. Das nachgereichte, stärker vergrößerte Bild 6 zeigt diesen Belag nicht, dafür deutlich erkennbar mehrere Schläuche. Ein sehr schönes Foto! So viele nicht zerfallene Schläuche sprechen dann wohl eher gegen das Vorhandensein eines Mazaediums. Allerdings ist das Apothecium schräg von unten aufgenommen, wenn ich das richtig sehe, und ein eventuell vorhandenes Mazaedium unter diesem Blickwinkel nicht sichtbar. Man sieht nur das braunes Excipulum, durchleuchtet und deshalb die dunklen Sporen im Hymenium. Man erkennt, die Asci sind deutlich uniseriat.

    Wenn kein Mazaedium vorliegt, dann ist Ph. populneum der heißeste Kandidat und er gilt als verbreitet!


    3) "In Lugol reagiert alles blau", bedeutet das, neben Hymenium auch Stiel und Excipulum?

    Gehört das Braune links in Bild 8 zum Excipulum? Dann wäre es wohl inamyloid und C. adaequatum endgülig raus.

    Die eingeschnürten Septen werden nirgends erwähnt außer bei C. adaequatum. Dem Schlüssel nach kommt sie auf Alnus, aber hauptsächlich auf Populus vor.


    Sicher hast du das längst geprüft, nur nicht erwähnt, oder ich habe es überlesen. Ob ein Mazaedium vorliegt oder nicht ist wichtig um den richtigen Weg beim Schlüsseln einzuschlagen.


    Grüße aus Neckarwestheim,

    Nartin

    Hallo Inge,


    ich habe bislang keine saisonale Abhängigkeit der Fruchtkörperbildung bei den Flechten beobachen können.

    Dazu müsste man die selbe Flechte regelmäßig besuchen und den Entwicklungsstand wiederholt dokumentieren.


    Sicher ist richtig, dass jetzt in der kühlen, feuchten Zeit das Vegetationsoptimum der Flechten ist.

    Vielleicht werden damit jetzt auch mehr Fruchtkörper gebildet als in der Sommerzeit. Ich meine aber, dass die Fruchtkörper vieler Flechten so langsam wachsen, dass ein Winter womöglich nicht ausreicht, damit sie ihre volle Größe und Reife erreichen.

    Da die Fruchtkörper allerdings auc hlange Zeit bestehen, bemerkt man ihr Kommen und Gehen auf dem Thallus nur schwerlich.


    Beispiel X. parietina, eine allgegenwärtige Flechte: Schau dich um, wann du willst, die Flechten tragen rund um das Jahr Fruchtkörper und diese Fruchtkörper bilden immer Sporen.

    Andere Flechtenarten bleiben immerzu steril und vermehren sich ausschließlich vegetativ über Soredien, Isidien, Blasidien, ... oder andere Thallusbruchstücke, -abschnürungen etc. (vegetative Diasporen) - vgl. z.B. Lepraria-Arten. Wieder andere setzen normalerweise auf vegetative Vermehrung, bilden aber auch, wenn der Thallus groß und vital ist, Fruchtkörper aus (vgl. Parmelia, Punctelia, ...).

    Aber auch bei relativ schnellwüchsigen Blattflechten wie Peltigera findet man zu jeder Jahreszeit Apothecien, wenn der Thallus groß genug ist oder aus anderen Gründen meint, die Zeit sei reif.


    Man muss bedenken: Die meisten Fruchtkörper bei Flechten sind sehr langlebig und geben Sporen mit geringer Rate über sehr lange Zeiträume ab - denn auch der gesamte Stoffwechsel ist langsam. Ganz anders als bei Pilzen, die Fruchtkörper bilden, die innerhalb von wenigen Tagen reifen und die gesamte Sporenmenge annähernd gleichzeitig freisetzen.

    Nur selten sieht man vergehende Fruchkörper, wie ausgefallene Perithecien bei Verrucaria, die an den Löchern im Substrat erkannt werden können, ind welchen sie saßen, oder leere Apothecien, die kein Hymenium mehr besitzen. Ob das zum natürlichen Zyklus gehört oder durch Fressfeinde und andere äußere Störungen verursacht wird, weiß ich nicht, würde es allerdings vermuten.

    Es würde mich nicht wundern, wenn die Flechtenfruchtkörper nach ihrer Ausbildung so lange bestehen wie der Thallus, der sie trägt.


    Bin gespannt, ob jemand mehr hierzu weiß und uns sein Wissen hier mitteilt.


    LG, Martin

    Hallo Thorben,


    ich kenne die Art nicht, aber wenn ich den Schlüssel für coiniocarpe Flechten aus Wirth-Hauck-Schultz bemühe:

    - Ap. deutlich gestielt

    - auf Rinde/Holz

    - auf Ästen von Alnus / Popolus, Thallus nicht erkennbar, im Substrat

    Lande ich nach nur 3 Sprüngen bei

    - Köpfchen mit Mazaedium, braun, schmal, 0,1-0,3mm breit, zylindrisch. Stiel braungrün bis grüngrau. Stiel und Excipulum (Schnitt oder Quetschpräp.) J+ dunkelblau. Ap. 0,3-0,6mm hoch, Sp. 11-14 x 5-7µm, Septum eingeschnürt, Oberfläche glatt. => (Allo)Calicium adaequatum


    Die Alternative wäre:

    - Köpfchen ohne Mazaedium, keulig bis kreiselfö. Ap. schwarz, d.grau, braun, Sp. 1-4zellig => Stenocybe, dort:

    - nicht an Abies

    - an Alnus:

    => Stenocybe pullatula (da gefallen mir die Sporen nicht) oder Phaeocalicium compressulum an Grünerle (A. viridis).


    Ansonsten würde ich auch den Flechtenschlüssel bei Italic empfehlen und mit dem allgemeinen Schlüssel über alle Gattungen anfangen.

    Hier ein Link zur Stelle, an der die coniocarpen Arten beginnen.


    LG, Martin

    Hallo Inge,


    Ich weiß es nicht. Ich kann nur versuchen, mich mit den wenigen Fotos anzunähern:

    Enchylium tenax kommt seltener auf nackten Gestein, eher auf feuchter Erde oder mit Erde und/oder Moosen bewachsenem Gestein vor.

    Auf jeden Fall sind im feuchten Zustand die Loben dick angeschwollen. Ich erkenne wenig Ähnlichkeit, möchte aber prinzipiell nichts ausschließen!

    Diese Collema-Gruppe (Collema, Enchylium, Lathagrium,...) sind immer für Überraschungen gut.

    Ich habe noch selten welche nur vom reinen Anschauen erkannt, außer vielleicht "Collema" crispum.

    Und wenn ich meine alten Bestimmungsversuche heute durchsehe, überkommt mich häufig große Zweifel, ob das stimmen kann, was ich damals dachte zu erkennen.

    Bild A1 Enchylium/Collema tenax auf Moos und Erde auf schattigem Stein-/Ziegelschutt


    Die Flechte im ersten Bild hat tief geteilte Loben, und ist - wenn ich das auf dem Foto im unteren Bereich richtig erkenne - (dort) dicht mit kugelförmigen Isidien besetzt

    Es gibt hier etliche ähnlich aussehende Gallertflechten. Ich möchte, vermuten, dass Flechte 1 mit Flechte 3/4 identisch sind.

    C. fuscovirens eine häufig direkt auf vollsonnigem Kalkstein anzutreffende Flechtenart und käme hier schon in die enge(re) Wahl, was aber meiner Meinung nach mikroskopisch abzusichern wäre.

    C. auriforme kommt meist an beschatteten Stellen auf Moos vor - aber halt nicht immer! C. undulatum ist eine Gebirgsart, kann natürlich aber auch an tiefer gelegenen Orten auftreten.

    Ich habe lernen müssen, der Wortwahl in den Bestimmungsbüchern große Beachtung zu schenken: "Apothecien oft fehlend" heißt nicht "immer", nicht "meistens", auch nicht "sehr oft" - sondern schlicht "oft", was das Auftreten von Apothecien in keiner Weise ausschließt. Was mit "oft" nun genau gemeint ist, ist nicht festzumachen (10%, 30%, 50%..).

    Eigentlich muss man die Sporengröße, -form zur Beurteilung zur Artbestimmung heranziehen und ordentlich durchschlüsseln (Schlüssel für Collemataceae)!


    Die Flechte auf dem 3.Foto sieht nun wirklich anders aus (Lobenränder anliegend, wirklich viele Apothecien) und ich könnte mir C. polycarpa als Arbeitshypothese vorstellen. Dann müsste man aber mikroskopieren, oder zumindest deutlich mehr Erfahrung haben als ich.


    LG, Martin

    Hallo,


    beim Versuch, ein dunkelbraune Rinodina zu bestimmen, stoße ich auf gewisse Interpretationsschwierigkeiten hinsichtlich der Sporen.

    Vielleicht kann jemand helfen?


    Die Flechte taucht auf einigen meiner Fotos auf der Oberfläche eines verwitterten Holzgatters auf, dasch während meines Aufenthaltes in den Alpen genauer inspiziert hatte.

    Bild 1: Braune Krustenflechte in Bildmitte rechts neben oranger Oxneria huculica; links unten Lecanora varia.

    Oben links eine vergleichsweise riesige Pseudevernia furfuracea.


    Bild 2: Braune Rinodina neben weißlicher Lecanora varia = Stelle der Probennahme: Ein dünner Span mitsamt der Flechten wird mit dem Messer abgehoben


    Die Flechte besteht von oben betrachtet aus dicht gepackten Apothecien.

    Die schwarzbraunen, ebenen Scheiben werden von einem heller braunen, leicht überstehenden Rand umgeben.

    Der Thallus hat die Farbe des Apothecienrandes und ist körnig-warzig.

    Der Durchmesser der größten Apothecien liegt um 500 µm.

    Bild 3: Querschnitt durch Apotheciengruppe in Wasserttropfen im polarisierten Licht auf Holzfasern (nach Weißabgleich).

    Der Thallusrand beherbert Algenzellen; das Epihymenium ist braun, Hymenium und Hypothecium sind farblos.


    Die Flechte besitzt lecanorine Apothecien, hat Grünalgen im Thallusrand.

    Die Flechtengattung ist anhand der Sporenstruktur als Rinodina bestimmt.


    Flechten der Gattung Rinodina zeichnen sich durch 2-zellige Sporen aus, die im Laufe der Reifung abdunkeln, und dabei lokal Veränderungen in der Wanddicke erfahren.

    Die Sporenform der nicht ausgereiften Sporen ist grundlegend für die Artbestimmung beim Schlüsseln.

    Bild 4: 2-zellige Sporen in unterschiedlichen Reifegraden: oben unreif und (fast) farblos mit noch fast rundlichen Zellumina;

    später dunkler, grau-braun, spätestens jetzt mit ungleichen Wandverdickungen - die Zelllumina zeigen eine charakterisitisch verdickte Wand an Septum und Sporenenden;

    untere Reihe: reife, bräunliche Sporen mit gleichmäßig dünner Wandung.


    Ich verwende den Teilschlüssel für Rinodina auf Holz in WHS und gelange für diese Flechte ohne Flecksorale, braunes Epihymenium (Bild 3) zur Frage nach der Sporenanzahl/Ascus.

    Die Asci sind vom Lecanora-Typus und 8-sporig:

    Bild 5 Apothecium-Querschnitt und 8-sporige Asci in Lugol eingefärbt. Hymenium J+ kräftig blau, Hypothecium J+ schwach blau; Apothecienrinde J-.


    Um die Farbreaktion des dunkeln, kaum erkennbaren Thallus zu prüfen, beschreite ich zwei Wege.

    Erstens Flechtenmaterial, inkl. Apothecien (damit überhaupt Material zusammenkommt), in eine geringe Menge Reagens geben.

    Dann auf Verfärbung des Reagens im Umfeld der Probe achten:

    Bild 6: Farbreaktionen des Thallus: K-, P-, beide negativ.

    Das Paraphenylen-Diamin ist mittlerweile alt, zeigt einen leichten Gelbstich und muss ersetzt werden.


    Variante: Da insbesondere die K-Reaktion für die weitere Bestimmung wichtig erscheint, gebe ich unter das Deckglas zu einem Querschnitt in Wasser etwas KOH (3%) hinzu und beobachte. Außer einem Aufquellen des Materials und einer leichten Aufhellung des Marks (die Lauge benetzt die Hyphen besser als reines Wasser) ist nichts feststellbar, insbesondere keine Verfärbung der Flüssigkeit neben der Rinde am Thallusrand. K- bestätigt sich:

    Bild 7: Apothecien-Querschnitt in verdünnter KOH (<3%) => Eine Farbreaktion bleibt aus: Cortex, Epihymenium, etc. K-


    Der Schlüssel lenkt nunmehr die Aufmerksamkeit nochmals auf die Sporen, jetzt wird es etwas unklar. Ich verstricke mich beim Schlüsseln in Widersprüchen:

    Bild 8: Sehr junge, farblose Sporen - ältere braune, deutlicher gekrümmte Sporen - reife braune Sporen mit dünner Wand, etwas eingeschnürtem Septum, noch immer etwas von der Rotationssymmetrie abweichend (Krümmung)


    Ich nehme die Sporen als leicht gekrümmt wahr und prüfe die weiteren Angaben, die auf Rinodina pyrina hinweisen würden:

    - Die reifen, braunen Sporen wirken gleichmäßig dünnwandig (Bild 8, rechts)

    - Sporengröße gemessen (!) mit 12-16 x 5-7(8) µm

    - Apothecien 0,2 - 0,5 µm Durchmesser, braun bis schwarz, angedrückt bis sitzend

    - Apothecienrinde J-

    - Epihymenium dunkelbraun

    - Thallus dünn, hellgrau bis schwärzlich; feinkörnig, warzig, undeutlich

    Könnte alles soweit passen.

    Die Sporen werden für R. pyrina als Physconia-Typ angegeben, also gleichmäßige, geringe Wanddicke an der Außenwand, Wand nur außen am Septum verdickt.

    Das kann ich bei den unreifen Sporen überhaupt nicht so erkennen - im Gegenteil, die Sporenwand ist besonders dick an den Polen der Sporen.


    Die Alternative im Schlüssel wäre "Sporen nicht gekrümmt, im Mittel länger oder breiter als 12-17 x 5-7." Beides passt aber.



    Der Italic-Schlüssel enthält sicher auch in D nicht vorkommende Arten:

    Also: Flechte ohne Soredien, Isidien; Holz, ... Epihymenium K-, Thallus K-;

    Sporenwand NICHT gleichmäßig dick und Lumina nicht verrundet (!);

    Sporenwand NICHT nur am Septum verdickt (also nicht Physconia-Typ);

    Thallus dunkel (!) schließt damit indirekt Dirinaria-Typ aus;

    Cortex I-, Sporen Physcia-Typ (Wandverdickungen am den Enden und im Bereich des Septums deutlich stärker als an den Seiten, würde passen!), dann aber Septum nicht eingeschnürt.

    Also wiederum ein Widerspruch!


    Ich verstehe hier offenbar irgend etwas bei den Sporenformen, -wandverdickungen etc. falsch. Ich gelange beim Schlüsseln zu Widersprüchen.

    Hat jemand Erfahrung mit diesen Bezeichungen und kann helfen?

    - Sind die Sporen in Abbildung 4 und 8 gekrümmt oder nicht ?

    - Sind die reifen Sporen am Septum eingeschnürt oder nicht ?

    - Wo steckt der Fehler ?

    Meines Erachtens sind die Sporen vom Physcia-Typ (vgl. Bild 9), da beim Fund die Wände an den Sporenenden deutlich verdickt sind.

    Bild 9 Physcia-Spore mit annähernd gleichmäßiger Wandstärke außer am Septum - Physconia-Spore mit zusätzlicher Wandverdickung an den Sporenenden.

    Zelllumina in unterer Sporenzelle zur besseren Wahrnehmung rot umrandet.


    LG, Martin

    Hallo,


    interessant ist es, auch mal im PDF-Schlüssel Teil 1 für die Blattflechten Britisch Columbias die Unterseiten der Peltigeren zu vergleichen.

    Der Schlüssel ist mit sehr guten Zeichnugnen ausgestattet.

    Man muss natürlich aufpassen, da es in Kanada auch andere Flechten gibt als hier. P. horizontalis und P. elisabethae kommen dort auch vor und sind im Schlüssel enthalten.

    Siehe https://www.for.gov.bc.ca/hfd/pubs/docs/srs/srs08.htm im PDF Seite 101, Zeichnungen 39a und 39b.


    Beide Flechten zeichnen sich durch gleichmäßig konzentrisch angeordnete Rhizinen aus.

    Die Unterseite des Fundes mit der dunklen Aderung entspricht nicht der von P. elisabethae, sondern der von P. horizontalis.

    Die Unterseite von P. elisabethae ist gleichmäßig dunkel filzig, ohne Adern (siehe Bild A1 unten).

    P. elisabethae konnte ich heuer in den Alpen mehrfach finden, habe den Fund auch hier im Forum zur Diskussion eingestellt.

    Bild A1 Unterseite P. elisabethae


    LG, Martin

    Hallo zusammen!


    Ich bis diese Woche bei meinen Flechtenproben aus den Alpen auf das Probendöschen gestößen, auf das ich schon lange gespannt war.

    Die zugehörige Flechte wuchs auf der wetterexponierten, etwas geneigten Oberseite eines Silikatfelsens (Glimmerschiefer o.ä.) in 2370-2380m Höhe in den südlichen Ausläufern der Granatspitzgruppe, südwestlich vom Großglockner.

    Bild 1 Oben auf'm Berg ist's schöön.

    Beim Hinaufkommen habe ich getrickst und auf technische Hilfsmittel zurückgegriffen (Seilbahn), denn mir ist nicht der Weg das Ziel, sondern das Obensein.


    Aufgemerkt ( ==Gnolm19 :( Wenn der unkundige Laie nun meint, er blicke hier hier Berge und Felsen, so täuscht er sich.

    Er blickt allerorten auf Flechten, die die Felsen und Berge überziehen und so dem direkten Blick entziehen.

    Nur die Form der Felsen und Berge verrät, was sich unter dem durchgängigen Flechtenteppich verbirgt.

    Nur weil viele Flechten unscheinbar gefärbt sind, fallen sie nicht weiter auf und wenden für die Steinoberfläche gehalten.

    Ausnahmen bestätigen die Regel, wenn durch Verwitterung eine Steinscholle vom Fels abplatzt und die Flechten mit dem Überwachsen nicht schnell genug drüberwachsen, ehe man hinschaut.

    Oder Quarz an der Oberfläche ansteht - den mögen sie nicht.


    Aber zum Fund...


    Fall 1

    Bild 2 Hellgraue, lecideine Kruste mittig und links, rechts daneben eine ockerfarbene, schollige Kruste - um diese geht es hier.

    Ich muss mich entschuldigen - hier ist tatsächlich auch mineralischer Grund zu erkennen.

    Die großen Quarzadern werden meist vom Bewuchs ausgespart - wahrscheinlich zu hart und chemisch inert.


    Bild 3 Nochmal etweas mehr von der Seite. Ein kleines Stückchen wird abgeknapst und eingesackt.


    Es handelt sich um eine beige, schuppige Kruste.

    Die Schuppen sind konvex und zeigen schwarze, meist randliche, raue Strukturen.

    Bild 4 Lupenbild der Oberfläche. Die Schuppen sind 1-2mm breit, der Thallus des Probenabschnittes ist ca. 2mm dick.

    Das Mark wirk seltsam zweifarbig: weiß, bereichsweise dunkler.


    Immer wichtig zum Eingrenzen, die Färbetests:

    Bild 5 Vergrößerter Querschnitt durch den Thallus (Algenschicht mit Grünalgen) und die wichtigsten Farbreaktionen auf Objektträger über weißem Papier.

    Die Probe blutet in KOH intensiv gelb aus, dann wird die Probe orangerot.

    Die Verfärbung in P geht auf eine Reaktion im Mark zurück!

    Das Mark erweist sich ferner als inamyloid (ohne Bild).


    Bild 6 Unter UV-Beleuchtung sind die dunkleren Stränge im Mark besser erkennbar. Sie verlaufen nach unten und bilden eine stielartige Struktur.


    Ob das schwarze Zeug am Rand der Schuppen zur Flechte gehört, glaube ich nicht.

    Es lassen sich büschelartige Strukturen im Mikroskop finden, ev. gehört das zu einem anderen Pilz.

    Es sind keine Isidien, keine Soredien. Fruchtkörper sind nicht zu finden.

    Damit wird die Bestimmung schwierig.


    Mit dem W-H-S-Schlüssel für placodioide Flechten, der Schuppenflechten mit umfasst, werde ich nach vielen Irrwegen voller Widersprüche letztlich zum Toninia-Schlüssel verwiesen.

    Dort, weil auf Silikatgestein, prüfe ich den einzigen Vorschlag Psorinia conglomerata (https://italic.units.it/index.…cedure=taxonpage&num=1922).

    Ich muss sagen, ganz verkehrt wirkt die Beschreibung nicht und die Fotos der sterilen Ausformung von O. Gonnet bei Italic könnten gut zum Fund passen.

    Auch die Chemie ist zumindest nicht komplett verkehrt, wobei es bei Italic heißt, dass das Mark rot in KOH reagiere (ohne Belegbild), wobei hier der Cortex, nicht das Mark orangerot reagiert.


    Die gleichen schwarzen Strukturen in der Fläche der Schuppen wie im Foto bei Italic finde ich genau so auf der Probe wieder.

    Ich vermute Pyknidien:

    Bild 7 Bildausschnitt aus Foto (ohne Beschreibung) von Pier Luigi Nimis auf der Italic-Seite (Link siehe oben); Pyknidien?


    Wenn schon keine Sporenanalyse möglich ist, müssen wenigstens Pyknidien untersucht werden!

    Bild 8 Vermutete Pyknidien; Bildeinsatz mit Querschnitt durch Schuppe


    Bild 9 Gequetschte Pyknidie mit grünlich-schwarzer Hülle und Mengen an austretenden, stäbchenförmigen Konidien


    Bild 10 Bacilliforme Pyknosporen; ich messe stichprobenweise 9-11 x 1 µm.

    Das liegt zwar am unteren Ende der bei Italic angegebene Längen (dort 12-20 x 1), stimmt mich aber zuversichtlicher.


    Könnte also tatsächlich eine noch sterile Psorinia conglomerata sein. Aber ob es wirklich stimmt?


    Fall 2

    Heute dann eine weitere interessante Flechtenprobe vom gleichen Fundort, nur ein paar Meter weiter gefunden.

    Unter einer Steinplatte befindet sich eine Höhlung.

    In einer Tiefe von 3-4cm entfernt von der Kante, völlig regengeschützt, an der Decke sitzend, eine graue Flechte mit üppig Apothecien.

    Bild 11 Flechten an Decke (?).


    Ich vermute rückblickend, dass dies nicht die ursprüngliche Konstellation sein kann, da zumindest die anderen auf dem Foto sichtbaren Flechten nicht an Höhlendecken zu wachsen pflegen.

    Wahrscheinlich wurde eine Steinplatte aus dem Weg geräumt und verkehrt herum auf die anstehenden Felsen neben dem Weg abgelegt, dort von mir so gefunden.

    Bild 12 Ein Stück Thallus fällt mir beim Berühren der Flechte fast entgegen, etwa 20 x 15 mm groß.

    Von Art der der Areolierung entfernt an Ophioparma ventosa erinnernd.


    Bild 13 Die unbereiften Apothecien sitzen knäuelig, dicht gepackt auf dem Thallus auf.

    Bei sehr jungen Exemplaren ist ein glänzender, schwarzer Rand erkennbar (z.B. oben links zwischen den größeren Knäueln).

    Ältere Apothecien sind randlos und unförmig.

    Die Thallusareolen haben konkave Gruben mit glänzender ockerfarbener Oberfläche. Die konvexen Grate der Areolen sind matt und weißlich-grau marmoriert.


    Bild 14 Links: Eine ausgelöste Areole zeigt den bäumchenartigen Wuchs mit stielartiger Verlängerung.

    Rechts: Medianschnitt durch die angefeuchtete Areole zeigt helles Mark auch im Stiel.


    Bild 15 Farbreaktionen der Flechte an dünnen Scheiben auf Glas über weißem Papier.


    Bild 16 Die K-Reaktion an einem dickeren Probenstück zeigt rote Stellen auf der Rinde (ev. länger Warten gelb => rot?)



    Bild 17 Bruchkante durch Thallus mit Apothecien-Knäuel

    Links: Aufsicht auf den trockenen Thallus mit schwarzen Apothecien

    Mitte: Blick seitlich auf die Bruchkante auf einen etwa 1mm hohen Stapel übereinander getürmter Apothecien mit bräunlichen Rändern (trocken)

    Rechts: Gleiche Stelle angefeuchtet und zur Überprüfung angeschnitten: Die braunen Stellen enthalten Hymenium und sind somit keine alten oder befallene Areolen.


    Ein Dünnschnitt wurde quer durch ein planes Apothecium hergestellt.

    Bild 18 Blick von oben auf schwarzes Apothecium; Dünnschnitt zur Analyse (Bild 19f)


    Bild 19 Dünnschnitt durch Hymenium in Wassertropfen unter dem Mikroskop.

    Epihymenium tief grün bis bläulich grün, Hymenium farblos (50-65 µm dick), Hypothecium farblos (75-85 µm).

    (Die hellen Strukturen im polarisierten Licht habe ich nicht weiterverfolgt, ev. Asci)


    Bild 20 Asci 8-sporig, keulig, mit dickem, amyloidem Tholus. Hymenium J+ blau und K/J+ blau. Auch das Hypothecium reagiert J+blau (ohne Bild).


    Zuerst erkannte ich nur 1-zellige Sporen. Jeder Bestimmungsversuch mit 1z Sporen geht in die Irre und führt zu Widersprüchen.

    In Lugol und besser in BWB sind (auch) 2-zellige Sporen deutlich erkennbar.

    Bild 21 Asci in Wasser; gefärbt in Lugol und in Baumwollblau. Im rechten Teilbild (BWB gefärbt) sind zweizelligen Sporen im Ascus erkennbar.


    Einige frei schwimmende Sporen wurden vermessen.

    Die Sporenmaße liegen bei 10-13 x 4,5-5,2 µm.

    Bild 22 Sporen


    Dann - mit 2-zelligen Sporen - wird die Bestimmungsarbeit wieder interessant:

    Ich werde auch diesmal zum Toninia-Schlüssel verwiesen und lande - bei Psorinia conglomerata!

    Schaut man genau hin, finden sich die gleichen schwarzen Pyknidien, wie bei der ersten Flechte (vgl. Bild 7) ==Gnolm15

    Bild 23 Reife Psorinia conglomerata mit Apothecien und Pyknidien


    Die zweite Flechte sollte von der Bestimmung her stimmen.

    Die Beschreibung und auch die Detailfotos (z.B. auch die merkwürdige und auffällige Struktur der Thallusoberfläche) bei Italic stimmen sehr gut mit den Beobachtungen hier überein.

    Bei der ersten Flechte bin ich nicht 100%ig überzeugt, aber die Bestimmung erscheint mir nicht unplausibel. ==Gnolm23

    Jetzt bin ich gespannt, was ihr speziell zur ersten Flechte meint.


    Zur Sicherheit könnte ich z.B. die K-Reaktion wiederholen (und hinreichend) lange warten, ob sich eine deutliche Rotfärbung einstellt, oder eben nicht.


    LG, Martin



    Die Beschreibung bei Italic passt sehr gut zum Fund.

    Hier auszugsweise der übersetzte Inhalt:

    "Thallus schuppig, locker befestigt, bis zu 4 cm groß. ...

    Areolen/Schuppen, bis zu 5 mm breit, rundlich, konkav, olivbraun glänzend in den konkaven Bereichen, hellgrau bis weiß und an den Rändern matt, unbereift; ...

    Obere Rinde aus dickwandigen ... Hyphen, deren Stränge bis in die Medulla reichen ... ;

    Mark aus dünnwandigen, schwach verklebten Hyphen.

    Apothecien oft in dichten Büscheln, glänzend schwarz, flach bis konvex und dünnen Eigenrand. ...

    Epihymenium blaugrün, ...; Hymenium farblos, I+ blau;

    Paraphysen verklebt, spärlich verzweigt und anastomosierend, apikale Zellen nicht oder nur leicht geschwollen;

    Hypothecium farblos bis sehr blassbraun, ... I+ blau.

    Asci 8-sporig, breit keulig, mit gut entwickeltem, amyloidem Tholus, Okularkammer, breite Axialmasse; Lecanora-Typ.

    Ascosporen 1-zellig bis selten 1-septiert, hyalin, schmal ellipsoid, 9-18 x 4-6 µm.

    Pyknidien flächig, versenkt, mit ... schwarzem Ostiolus. Konidien fadenförmig, ... 12-20 x c. 1 µm. ...

    Färbeproben: oberer Kortex K+ gelb, C-, KC-, P+ gelb; Mark K+ gelb, rot, C-, KC-, P+ orange.

    Eine arktisch-alpine, zirkumpolare Art, die auf steil geneigten bis regengeschützten Oberflächen von saurem bis leicht basischem Silikatgestein vorkommt, oft in Spalten und Rissen; am häufigsten oberhalb der Baumgrenze in den Alpen, wo sie die nivale Zone erreicht."

    Quelle: https://italic.units.it/index.…cedure=taxonpage&num=1922

    Guten Morgen Inge,


    ja, die braune Aderung hatte ich gemeint, sie gehört zur Flechte. Es ist u.U. hilfreich, noch weiter zur Thallusmitte hin zu kontrollieren. Dann hieße es, vorsichtig Moos zupfen. Hier sollte das aber ausreichen.

    Den Link zu Italic kennst du mittlerweile, Bernd hat ja bereits zwei Flechten (auch P. horizontalis) verlinkt. Dort findest du ausführliche Beschreibungen den Flechte, insbesondere auch der Unterseite, die bei der Gattung Peltigera bestimmungsrelevant sind. P. elisabethae ist selten, der Thallus derb, hat selten Apothecien; sie kommt schwerpunktmäßig eher montan vor, die Unterseite sieht anders aus. Ich würde bei P. horizontalis bleiben.


    Das Angebot mit dem Beleg ist sehr nett! Ich habe hier Land unter mit meinen Alpenflechten, die ich noch zu bestimmen habe. Die Flechte bekommst du auch so bestimmt, da bin ich zuversichtlich!


    LG, Martin

    Hallo Inge,

    wenn ich mir die Orientierung der Apothecien anschaue, denke ich an P. horizontalis.

    Die in Reih und Glied stehenden Rhizinen an der Unterseite wurden passen, ebenso die aufsteigenden Ränder.

    Leider zeigst du nicht die Unterseite der Flechte weiter in der Mitte des Thallus, ob dort ein dunkles Adergeflecht mit weißen Aussparungen zu sehen ist.


    Ein schöner Fund jedenfalls, auf den ich noch warten muss...

    LG, Martin

    Hallo Peter,


    so etwas habe ich noch nicht beobachtet, finde aber die Erklärung von Ingo sehr plausibel. Die Vögel drehen ja wirklich alles um, was nicht niet- und nagelfest ist!

    Bist du dir denn sicher, dass auf dem Campus davon gefressen wurde? Oder wurde nur Unordnung (z.B. durch herumtollende Karnickel oder suchende Amseln) gemacht?


    LG, Martin

    Hallo Bernd und Peter,


    vielen Dank für eure Beiträge zum Thema!

    Zumindest für mich war ein solches Massenauftreten von Peltigeren - noch dazu in einem Wohngebiet - völlig neu.

    Es freut mich zu hören, dass die kein Einzelfall ist.

    Auch, wir schnell manche Flechten(gattungen) zu wachsen vermögen, ist erstaunlich.


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    interessant!


    Was siehst du denn da alles?

    Ich meine Wegerich, Klee, Gänseblümchen, Habichtskraut, Moose, Löwenzahn, bissle Gras zu erkennen - nichts Ausergewöhnliches.

    Meist Pflanzen mit Grundrosette, die sich unter dem Rasenmäher wegducken können, die stört das nicht weiter.


    Und Düngereinträge gibt es vermutlich genug, der nächste Acker ist nur ein Grundstück weit entfernt.


    LG, Martin

    Hallo!


    Vor zwei Wochen war ich zu Besuch bei meinem Bruder in einem Weißenburger (i.Bay.) Vorort am Fuße der Fränkischen Alb.

    Ein Nachbarhaus gleich über der Straße glänzt durch Nichtvorhandensein jedweder Gartenkunst (keine Bäume, keine Hecke, keine Sträucher, nix):

    Ein Zaun drumrum, dahinter ultrakurz geschorene Wiese und mittendrin das Haus.


    Von Weitem schon fiel der graue Schatten in der "Wiese" auf.

    Beim Näherkommen klappte mir der Unterkiefer runter, denn so etwas hatte ich bisher nicht gesehen:

    Es stellte sich heraus, dass der graue Schatten durch Unmengen (!) von Peltigera-Lagern kommt, die zwischen den kurzgeschorenen Gefäßpflanzen und Moosen fröhlich Urständ feiern.

    Die Flechten sehen durch das Malträtieren mit dem Rasenmäher zwar nicht besonders hübsch aus, aber andererseits profitieren die Flechten in zweifacher Hinsicht durch diese Behandlung:

    Die Konkurrenz wird klein gehalten und die geschnetzelten Thallusstücke werden verstreut und wachsen wieder an, wodurch sich die Flechte in der Fläche immer weiter ausbreiten kann.

    Der Boden ist feucht und fett, ist kalkhaltig. Der Garten durch fehlende Gehölze vollsonnig.


    Die Unterseiten der Flechte sind schneeweiß, dicht bis zum Rand mit langen, weißen, verzweigenden Rhizinen besetzt.

    Leider hatte ich kaum Zeit und nur mein Händi zur Hand.

    Trotzdem drei, wenn auch miserable Fotos:

    Bild 1 Peltigera im Vorgarten


    Bild 2



    Bild 3


    Ich kann versichern, der weitaus größere Garten hinterm Haus sieht exakt genauso aus!

    Geschätzt über 20% Flächendeckung Peltigera (oder gar mehr vor der Schur?) über mehrere 100m²...


    Leider habe ich meine noch feuchte Probe bei meinem Bruder liegen lassen. Naja - irgendwann bekomme ich sie sicher in die Finger.

    Kennt ihr solche Massenvorkommen? ==Gnolm11


    LG, Martin



    P.S. Vielleicht fahre ich dieses WE nochmal in die Ecke, zu den 12 Aposteln, und hole bei der Gelegenheit die Probe zum Eigenstudium ab.


    P.P.S. Ich konnte es nicht bleiben lassen, in Google Earth zu schauen, ob eine graue Verfärbung um das Haus zu erkennen ist.

    Schade - entweder ist die Aufnahme zu alt und die Flechten noch nicht so stark entwickelt, oder das Foto kann das nicht auflösen - große dunkle Flecken meine ich schon erkennen zu können.

    Das wäre sicher eine hübsche Anwendung für einen hyperspektralen Satelliten (z.B. ENMAP).

    Hallo Marcel / Thorwulf ,


    die Cladonie ist schon ziemlich (blass) gelb, wenn der Weißabgleich nicht trügt.

    Und: so schmal finde ich die Becher jetzt nicht. Besonders ebenmäßig sind sie auch nicht, der Elfenwein würde sicher zur Seite herauslaufen.


    So gelbe Cladonienarten gibt es meines Wissens nach nicht sehr viele.

    Wenn man die Chemiefragen im Schlüssel umschiffen möchte, hilft das Abhak-Verfahren (Filtern).

    Wenn ich das tolle Filter-Tool in der Excel-Tabelle der British Lichen Society zur Cladonienbestimmung verwende und darin

    1) unter "Colour of bulk podetium" "yellow tinge" wähle, und
    2) unter "Podetium shape" "proliferations from cup margins" wähle,

    so bleibt nach nur 2x Hakensetzen alleine Cladonia sulphurina übrig.


    Wird schon so passen, falls sie wirklich gelb ist - die Chemie würde halt beim Absichern helfen!.

    Du solltest mal mit der Tabelle spielen.

    Die Tabelle hat natürlich Stärken uns Schwächen: so es gibt Punkte, wenn du die anhakst, bleibt sofort kein Treffer mehr übrig - z.B. wenn du "keine Pyknidien vorhanden" anwählst.

    Sie ist aber durchaus zu enpfehlen, wenn man keine Wunder erwartet.


    LG, Martin

    Hallo Grafei,


    deine Pilze finde ich prima in Szene gesetzt. Außerdem zeigst du einen nicht alltäglichen Pilz.

    Da fehlt nicht viel für einen Treppchenplatz. Ich verstehe nicht viel davon, aber vielleicht, wenn die beiden Fruchtkörper nicht hintereinander und sich gegenseitig verdeckend, sondern nebeneinander fotografiert worden wären?

    LG, Martin

    Hallo Noah,


    ist ja gar nicht schlimm. Ich bin nur vorhin über den Post gestolpert und wollte mal nachfragen.

    Es hätte ja sein können, dass es ein Ergebnis gab, das, weil anderes interessanter war, nicht gezeigt und dann vergessen wurde.


    LG, Martin

    Hallo Peter,


    wenn das Mark eindeutig K- ist, sollte es wohl eine P. stellaris sein! ==Gnolm23 ==Gnolm10

    Auf deinem aktuellen Bild mit dem K-Spottest wirkt der Cortex tatsächlich glatt im Gegensatz zu dem dritten Foto oben.

    Dieses Foto hat mich an P.aipolia denken lassen:

    Detail Bild 3 mit makulater (?) Oberfläche = Pseudocyphellen


    Detail letztes Foto mit Farbtest zeigt glatte(/re) Oberfläche


    Du kannst ja mal mit der Beschreibung und den Fotos (auch vom der Cortexoberfläche) bei Italic vergleichen:

    P. stellaris bei Italic (https://italic.units.it/index.…cedure=taxonpage&num=1734)

    P. aipolia bei Italic (https://italic.units.it/index.…cedure=taxonpage&num=1718)

    Bin gespannt, ob die Verlinkung bei dir klappt...

    Bei mir in der Vorschau jedenfalls nicht, egal ob die angehängten Parameter encodiert sind oder nicht.

    Der Link ist deshalb ausgeschrieben in Klammern angehängt, somit als Text kopierbar. In den Browser als Text einfügen, sollte zumindest klappen.


    LG, Martin


    P.S.: Gut wäre übrigens eine Numerierung der Fotos, um auf sie Bezug nehmen zu können.

    Hallo Peter,


    die Rinde deines Flechtenfundes ist übersät mit kleinen weißlichen Pseudocyphellen, die besonders gut im feuchten Zustand sichtbar sind, was für Physcia aipolia typisch ist. P. stellaris hingegen soll eine glatte, pseudocyphellenfreie, emaculate Oberfläche aufweisen. Stellaris hat selten bereifte Apothecien, während sie bei Aipolia typisch sind (aber nicht notwendig bereift sein müssen).

    Du kannst zu Absicherung die Farbreaktion des Marks auf KOH überprüfen, die bei Stallaris negativ, bei Aipolia gelb ausfallen sollte. Achtung: Die Rinde beider Arten reagiert K+gelb. Also aufpassen, und nur das Mark prüfen!


    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist P. stellaris eine im Vergleich zu P. aipolia borealere und kontinentalere Art.


    Die Sporenmaße und andere Mikromerkmale sind mWn bei beiden Arten zu ähnlich, als das sie bei der Bestimmung helfen könnten.


    Kurz und gut, ich würde P. aipolia vermuten.


    LG, Martin