Beiträge von KaMaMa

    Hallo Jan,


    es liegt also an den Sonderzeichen der hinter der Zieladresse angehängten Parameter(kette) - in meinem Beispiel die Zeichen "'=" und "&", die übersetzt werden müssen in "%3D" resp. "%26", was der Encoder macht. Alle anderen Sonderzeichen ":", "\", "-", "?" etc. in der Zeile inkl. Zieladresse müssen aber erhalten bleiben.


    Eigentlich sollte genau dieses Herumgewurstel der Programmcode übernehmen und nicht der Benutzer...

    Es funktioniert, ist aber - vorsichtig ausgedrückt - etwas aufwendig und dem Standarduser eigentlich nicht zuzumuten.


    Hoffen weir mal, das der Bug bald behoben sein wird, bzw. ein Systemadministrator die entsprechenden Schalter in der Forums-Software betätigt (das stelle ich mir vielleicht zu einfach vor). ==Gnolm23


    LG, Martin

    Hallo Jan,


    super, dass du uns hier einen Work-Around einstellst!


    Ich habe ihn gerade ausprobiert und muss sagen: Leider funktioniert das - zumindest bei meiner Zielseite - nicht, wenn ich wie du schreibst, an den Dereferer-String

    https://www.pilzforum.eu/sc-dereferer/?target=

    die Ziel-URL

    https://italic.units.it/index.…cedure=taxonpage&num=1320

    anhänge, was damit folgenden Gesamtstring für die Verlinkung ergibt:

    Weiterleitung - Pilzforum.eu

    Ich gelange dann zwar auf den Zielserver, werde allerdings zu einer Fehlermeldung umgeleitet:

    "https://italic.units.it/index.php?procedure=taxonpag"

    welche besagt, ich hätte keine Art gewählt, die aber eigentlich durch num=1320 definiert wurde.

    Das Ziel in Anführungszeichen setzen hilft auch nicht weiter...


    Hast du eine Idee, was das Problem sein könnte?

    Was mache ich hier falsch?


    LG, Martin

    Hallo Ingo,


    aus gegebenen Anlass habe ich dein erstes Foto mal genauer analysiert:

    Google Lens erkennt an dem Foto (Suchergebnis mit deinem Foto, bin gespannt, ob das Ergebnis von Dritten so abrufbar ist - probier mal!) die Felsformation "Kletterfelsen bei Schönhofen" / Nittendorf.

    Eine weitere kurze Recherche bei Wikipedia bestätigt meinen Verdacht, dass du da im Dolomit (Delta-/Epsilon- und Bretterdolomit - was auch immer das genau ist) herumgekraxelt bist.

    Dolomit allerorten!


    LG, Martin

    Hallo Christine,


    Bild 4+5 zeigen tatsächlich eine Lecanora s.lat., erkennbar am lagerfarbenen Scheibenrand der aufsitzenden Apothecien. Dieser Rand enthält bei Lecanora Algenzellen.

    Ohne Mikroskopie und ohne Farbreaktionen von Thallus, Apothecienrand und -scheibe (P+/-? C+/-?), ist es, gelinde gesagt, etwas schwierig die Lecanora bis zur Art zu bestimmen.

    Es könnte vielleicht eine Flechte aus dem Lecanora / Glaucomaria carpinea-Komplex sein, die bräunliche, weiß bereifte Apothecienscheiben besitzen und an glatter Laubbaumrinde vorkommen.

    Du kannst damit oder auch mit L. subcarpinea vergleichen.


    Die zweite Flechte (Bilder 6-10) könnte (wieder Konjunktiv) die häufige Lecidella elaeochroma sein:

    Die schwarzen, glänzenden Apothecien haben einen erhabenen, schwarzen Rand (= "Schälchen") und einen grau-grünlich/gelblich, rissig-körnigen Thallus.

    Leider gibt es auch hier Verwechslungspartner wie A. punctata oder C. nigroclavata.

    Genaueres erfährt man, wenn man die Sporen (einzellig/zweizellig? farblos/braun?) und die Farbreaktionen der Flechte untersucht.

    Auch der Durchmesser der Apothecien kann eine Spur sein und die Auswahl einschränken helfen.


    Zu den aderförmigen Strukturen weiß ich nicht viel - außer, dass sie regelmäßg an Totholz vorkommen.

    Ich vermute, sie entstehen, wenn der abgestorbene Ast trocknet, dabei etwas schrumpft und sich die Rinde vom Holz zu lösen beginnt.


    LG, Martin

    Hallo Thomas,

    also von Sand kann der Pilz nicht leben. Entweder lebt er im Holz der Seitenteile, dann würde er aber auf den Holz fruktifizieren. Oder etwas ist im Sand oder darunter, wovon er sich ernährt. Was ist denn unter der Folie? Hast du schon neben dem Sandkasten geschaut, ob er da auch ist?

    Wenn es ein Pilz ist, würde ich den Sand in der Wiese entsorgen, mir die Folie genau anschauen, ob sie z.B Löcher hat, ggf. reparieren und frischen Sand einfüllen. Eventuell einen anderen, trockeneren Standort dafür aussuchen.

    Einen Pilz wirst du nicht los, wenn du nur den Fruchtkörper entfernst.


    Aber:

    Nach "Hexenbutter", einer Lohblüte also, sieht mir das zwar nicht aus. Ich sehe eher einen sehr dünnen Fruchtkörper. Die Fotos sind aber nicht sehr detailliert! Du solltest sicherheitshalber auch mit der Lohblüte vergleichen. Wenn es Lohblühte sein sollte, reicht es vermutlich, wenn du den Fruchtkörper vorsichtig entfernst. (Vorsichtig, damit er nicht zerbröselt.)


    LG, Martin

    Hallo zusammen,


    nachdem ich mich nur recht langsam durch die Krustenflechten der Alpen hindurcharbeite, war ich vorgestern zur Abwechslung nach der Arbeit auf dem Heilbronner Ehrenfriedhof.

    Eigentlich wollte ich gerne Erdzungen finden. Das hat wieder nicht geklappt.

    Aber ein vermutlich nicht einheimischer Laubbaum, den ich nicht bestimmen konnte, mit sehr weicher, dicker Borke, hatte einen seiner Haupttriebe einladend tief über den Grund ausgebreitet.

    Bild 1a/b Blattloser Laubbaum mit auf Boden aufliegendem Ast. Die braune Blätter gehören zu einer Rotbuche dahinter.


    Bild 1b Gleicher Baum von der anderen Seite; seine Borke ist dick und sehr weich (vgl. Bild 13).


    Auf dem Ast, der auf dem Boden aufliegt, sind etliche große Blattflechtenarten zu finden. Das will untersucht werden!

    Bild 2a Hellgraue, glänzende Parmotrema perlatum mit welligen, rundlichen Loben und kopfigen, hellen, feinmehligen Soralen, meist an den Lobenrändern.

    Die Lappen sind deutlich aufsteigend.

    Die Buchten zwischen den Läppchen an den größeren Lappen sind rundlich.

    Die Lappenränder sind mit lange, schwarzen Cilien geschmückt.

    Das Mark reagiert P+orange:

    Bild 2b Eigenschaften von Parmotrema perlatum


    Bild 3a Auf den ersten Blick sehr ähnlich wirkt Hypotrachyna afrorevoluta.

    Sie hat in der Längsachse eingerollten Loben und kräftig-grobe Sorale, die deutlich abdunkeln (können).

    Die Lappenränder sind leicht nach unten gebogen.

    Cilien fehlen. Das Mark reagiert C+rot, P-:

    Bild 3b Eigenschaften von H. afrorevoluta


    Bild 4 Punctelia jeckeri mit undulierenden Rändern, vielen Borten- und Punktsoralen


    Bild 5 Eine gelblich grüne Flavoparmelia caperata mit querrunzeligem Thallus und groben Soralen in der Thallusmitte


    Bild 6 Parmelia sulcata - hier mit einigen kleinen Apothecien


    Bild 7 Braunflechte mit Apothecien: Aufgrund der länglichen, samtig feinen Isidien (auch an den Apothecienrändern) möchte ich hier Melanohalea elegantula vermuten.


    Bild 8 Eine weitere Punctelia jeckeri mit sehr schön ausgeprägten Bortensoralen an den welligen, aufsteigenden Lagerrändern.


    Bild 9 Eine weitere Braunflechte versteckt sich im Moos - nur welche? Die Aufnahme ist leider nicht detailliert genug.


    Bild 10 Vom letzen Herbststurm abgebrochenes Ästchen mit Hypogymnia physodes und rechts davon Punctelia cf. subrudecta, und ...


    Bild 11 ...neben dieser Punctelia eine weitere Braunflechte mit nach oben sich verdickenden, spatelförmigen Isidien - damit Melanohalea exasperatula.

    Ein kleinerer Thallus von Parmelia sulcata mit länglichen Pseudocaphellen beginnt die Braunflechte zu überwachsen.


    Bild 12 Eine Hypogymnia physodes mit deutlichen Lippensoralen: Die Lappenränder biegen sich nach oben und die hellbraune Unterseite ist sichtbar.

    Die Soredien werden im Inneren der aufgerissenen, hohlen Lappenenden gebildet.


    Bild 13 Am Stamm des Baumes einige ältere (abgestorbene), ausgebleichte, weiße, weil algenlose Flechtenthalli mit deutlichen Punktsoralen:

    Für P. sulcata fehlen die linienförmigen Pseudocyphellen, für P. jeckeri die ausgeprägten Bortensorale. Vielleicht vormals eine P. subrudecta (vgl. Bild 20).


    Ein Stück weiter gelangt man zu einer schlanken Fichte.

    Bild 14 Ehrenfriedhof Heilbronn


    Die Äste und Nadeln der Fichte sind für die Gegend hier ungewöhnlich stark bewachsen:

    Bild 15 Hypogymnia tubulosa mit Soralen an den röhrigen Lappenenden:

    Im Gegensatz zu der sehr ähnlichen H. physodes (Bild 10) reißen die Lappenenden nicht auf.

    Es werden keine Lippensorale (Bild 12) gebildet, sondern endständigen Kopfsorale.


    Bild 16 Parmotrema perlatum, als junges Exemplar mit langen, schwarzen Cilien, aber noch kaum Soralen an den Lappenrändern.

    Gut erkennbar die aufgebogenen Lappenränder mit der am Rand braunen, rhizinenfreien Unterseite.

    Vielleicht lohnt sich hier ein zweiter Blick zwischen und unter die großen Blattflechten, um kleinere Krustenflechten zu finden...


    Neben dem Friedhof auf einer alten Streuobstwiese am Stamm eines alten Apfelbaums (?) ein Überraschungsfund:

    Bild 17 Platismatia glauca habe ich hier im Flachland am Neckar erst dreimal gefunden.

    Das Exemplar hier sitzt zwischen etlichen Thalli von P. sulcata und präsentiert seine sorediös-krausen Ränder und seine braun-weiß gefleckte, stellenweise schwarze Unterseite.

    In den Bergen ist sie, wie die Hypogymnien, eine Massenflechte.


    Bild 18 Evernia prunastri


    An einer im Sturm umgestürzten Esche in Kronenhöhe sind die Hauptäste flächig mit Blattflechten überzogen

    Bild 18 Liegende Esche


    Bild 19 Üppig wuchernde Parmelia sulcata mit braunen Apothecien bedeckt den Stamm


    Bild 20 Rechts neben der bläulich grünen Parmelia sulcata eine im feuchten Zustand gelblich grüne Blattflechte mit vielen Punkt- aber auch Bortensoralen.

    Die Thallusränder der Punctelia subrudecta liegen dem Substrat an, sie steigen nicht wie bei P. jeckeri auf.

    Die Lobenränder sind mit einer feinen braunen Linie gesäumt.


    Auf dem Rückweg am schattigen Bachrand hat noch ein Feldahron meinen Blick angezogen.

    Seine Borke wird oft von Bacidia rubella besiedelt, einer kleinen Krustenflechte mit grünlichem, körnigem Thallus und kleinen, braunorangen Apothecien (um 1 mm).

    Die Flechte verrät sich, trotz ihrer Kleinheit, durch typische Färbung und Textur schon aus größerem Abstand an den Feldahornstämmen.

    Bild 21 Krustenflechte Bacidia rubella mit körnigem Thallus und braun-orangen, alt randlosen Apothecien.

    Die Sporen sind nadelförmig mit einem rundlichem und einem zugespitztem Ende.

    Sie sind mehrfach querseptiert und 8-16-zellig.


    Bild 22 Alte Rotbuchen


    Auch wenn es mit den Erdzungen diesmal wieder nichts geworden ist - ich komme wieder, vielleicht finde ich irgendwann mal welche.


    LG, Martin

    Hallo,


    heute kann ich einige Details nachliefern, wodurch sich der Verdacht M. tetramera weiter erhärtet.


    1) Apothecien-Querschnitt

    Bild N1: Apothecienquerschnitt unter Mikroskop: Apothecium nicht durchweg farblos, sondern

    Epihymenium tendentiell farblos,

    Hymenium schwach bräunlich,

    Hypothecium oben deutlich braun, unten hell gelblich,

    Excipulum weißlich.

    Die dunklen, braunen Stellen im Hymenium gehen auf überalterte, braune Sporen in Asci zurück.


    2) Lugol-Reaktion des Hymeniums definitiv und sofort J+ tiefblau. Keine Ahnung, was beim ersten Mal nicht geklappt hat.

    Bild N2 Hymenium J+ blau - damit ist der Bacidia-Schlüssel für die Artbestimmung korrekt, dort die Artengruppe Bilimbia/Mycobilimbia


    3) Excipulum mit radial ausgerichteten Hyphen:

    Bild N3 Blaue Lugol-Reaktionsfront ins Hymenium vordringend, zwischen Hymenium und Excipulum rasch tief eingedrungen, das weißliche Excipulum durch einen blauen Balken vom Hymenium trennend. Aufbau des Excipulums aus radial orientierten Hyphen deutlich erkennbar.


    4) Nachkontrolle Sporen: Sporen 4-zellig

    Bild N4 Sporen vierzellig (hier in Lugol), damit sollte M. tetramera vorliegen.

    Die häufigeren Arten (auch alpin vorkommend) wie M. sabuletorum hätten 4-8(10)-zellige Sporen und scheiden aus.


    Ok, Paraphysendurchmesser habe ich vergessen zu messen - damit kann ich leben...


    LG, Martin

    Hallo Peter,

    vielen Dank für das Gegenlesen!

    Deine Zweitmeinung ist mir wichtig.


    Ja, in Grossbritannien ist die Flechte wohl in Schottland nachgewiesen.

    Die Vorgabe, dass die Flechte auf Erde wächst, schreckt mich nicht, denn Erde und Pflanzenreste sind als Substrat ähnlich, gehen auseinander hervor. Zudem wächst die Flechtenart laut Beschreibung zuweilen auf Erde. Ferner ist noch wichtig, was als Alternative in Schlüssel angegeben wird.


    Ohne jetzt die Dokumentation vor Augen zu haben, erinnere ich mich an keinerlei rechteckige Hyphen im Excipulum. Der Rest sollte auch passen.


    Was mich irritiert, ist die nur gelbe Reaktion in Lugol. Das muss ich wiederholen, mit schrittweise mehr Lugol.


    LG, Martin

    Hallo zusammen,


    folgende Flechte erweist sich als nicht trivial zu bestimmen. Dennoch denke ich, eine passable bis gute Arbeitshypothese gefunden zu haben und würde mich über eine Beurteilung eurerseits freuen.


    Oberhalb des Hochtors an der Großglockner Hochalpenstraße, zwischen 2500 und 2600 m üNN, ist die Vegetation sehr karg.

    Einige wenige Pflanzen gedeihen zwischen dem Gesteinsschutt, dazwischen viele interessante Flechten.

    Bild 0 Weg nach oben auf einem bereits seit der Antike benutzen Säumerpfad durch Gesteinsschutt


    Bild 1 Lokale Vegetation - hier vermute ich eine Gegenblättigen Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) mit verspäteten, letzten Blüten Ende August.


    Ich erwähne die Pflanze, weil von dien Polstern viele zu finden sind, etliche jedoch abgestorben.

    Die meisten der Pflanzen haben sich längst von den Blüten getrennt und überdauern bodennah.

    Wo Pflanzen wachsen, sterben Pflanzen ab und werden von anderem überwachsen, z.B. von Flechten:

    Bild 2a Abgestorbene Steinbrech mit weißlicher Kruste und zahlreichen schwärzlichen Apothecien


    Bild 2b Ausschnitt aus Bild 2a mit einigen markierten Apothecien


    Ein 2cm-Pröbchen wird mitgenommen.

    Bild 3a Lupenbild der braunschwarzen, randlosen, halbkugeligen Apothecien


    Bild 3b Apothecien in früherem Entwicklungszustand mit deutlich erhabenem, schwarzem Rand.

    Der Thallus überzieht dünn die Pflanzenreste. Er ist trocken weißlich-hellgrau, krustig bis warzig/körnig.

    Er reagiert R- (K-, P-, C-, KC-).


    Bild 3c Es finden sich in trockenem Zustand auch Apothecien mit hellem, bräunlichem Rand.


    Bild 3d Feucht werden die schwarzen Apothecien braun und transparent.


    Die Apothecien sind klein, der Durchmesser in der mitgenommenen Probe übersteigt 0,6mm nicht.

    Die Fruchtkörper sind zäh, die Paraphysen sind fest verklebt, lösen sich auch in verdünnter KOH schwer voneinander.


    Ein ordentlicher Dünnschnitt ist mir bisher bei diesen kleine Apothecien nicht gelungen, dennoch muss ich ein schlechtes Foto eines Schnittbildes zeigen, auf dem der Farbverlauf erkennbar ist/sein soll:

    Epihymenium schwärzlich braun tendentiell farblos (vgl. Beitrag #4 unten mit ordentlicherem Querschnitt, die dunkeln Stellen gehen auf überalterte Sporen zurück), Hymenium farblos bis schwach gelblich/bräunlich (Dicke um 75µm), Hypothecium dunkler als Hymenium, schwach bräunlich.

    Bild 4 Querschnitt durch Apothecium, in Wasser, Auflicht


    Die Sporen sind spindelförmig, farblos (überaltert braun), 23-28 x 4,3-5,5 µm groß; meist vierzellig, jedoch auch selten 5-zellig.

    Perispor nicht erkennbar (nicht vorhanden).

    Die Sporen liegen zu 8 in den Asci.

    Bild 5 Freie Sporen und Sporen in Asci; Aufnahmen in Wasser und verd. KOH; in Bildmitte mit BWB gefärbt


    Die Asci zeigen einen dicken, KJ+-blauen Tholus mit KJ- Wandung. Die Aufnahmen sind grenzwertig, aber die Probe war schlecht zu quetschen.

    Das Hymenium reagiert in Lugol J+/- gelblich.

    Bild 6 KJ-Reaktion der Ascusspitzen


    Bild 7 Hymenium in BWB gefärbt


    Ja, der Pilz ist lichenisiert! Nimmt man von der weißen Kruste etwas und quetscht, so sind die Grünalgen in körnigen Paketen deutlich erkennbar:

    Bild 8 Quetschpräparat des Thallus


    Ich bin jedesmal mit dem deutschen Schlüssel in einen Widerspruch mit den Beobachtungen gelangt.

    Bei Verwendung des neuen Key-Generators auf Italic schränkt sich die Auswahl auf 27 Arten ein, die mir teils schon rein optisch sehr gut gefallen - insbesondere die bilimbia-artigen Flechten, woran man sich ja bei der Proben, den Sporen etc. gleich erinnert fühlt (verlangt aber J+blau im Wirthschen Schlüssel).


    Der Italienische Schlüssel umschifft die Frage nach der J-Reaktion des Hymeniums und liefert Mycobilimbia tetramera als Ergebnis.


    Bemühe ich den deutschen Bacidia-Schlüssel, der Bilimbia enthält, gelange ich zur gleichen Art:

    Sporen spindelig, 4-zellig, farblos, 15-22(27) x (4)5-7 µm; Hym. farblos, 70-110 µm, jung oft mit blassem Rand, verengt aufsitzend, 0,5-1,2mm; Ap. zahlreich, braunschwarz, jung mit deutlichem Rand, bald gewölbt randlos; Thallus weißlich, warzig - das sind die Schlüsselbegriffe beim Schlüsseln und passen allesamt gut.

    Die weitere Beschreibung zum Vorkommen stimmt auch gut mit den Fundumständen überein: hochmontane Art; unterhalb der Baumgrenze an Stammbasis vom alten Bäumen auf Moos; oberhlb der Baumgrenze auf totem Planzenmaterial, z.B. abgestorbenen Polsterpflanzen (!), auf Moos über Erde und Gestein, auf vermodertem Holz.


    Wie ist eure Meinung hierzu? Über Rückmeldungen würde ich mich freuen. ==Gnolm23


    LG, Martin

    Also meine Erfahrung bezüglich z B. Sporengrößen ist, wenn die eigenen Werte über die obere oder untere Grenze hinausgehen, nimm einen anderen Schlüssel (britisch, französisch, was immer) - häufig liegst du dann plötzlich innerhalb der Schranken. 10-15% Abweichung sind da manchmal drin.

    Ich vermute, bei den Flechten ist das mit der Statistik über die Variationsbreite noch so eine Sache ...


    Es ist wie bei den anderen Pilzen auch, die Gesamtheit der Parameter ist entscheidend. Bei jeder Art ist Variation vorhanden und aus evolutiven Gründen nötig. Manchmal ist die Variationsbreite innerhalb einer Art erstaunlich - Beispiel Haushund. ==Gnolm4

    Hallo Peter,


    Super dargestellt, mehr kann man nicht an Details zeigen!

    Da habe ich dank dir wieder einiges lernen können und habe sogar meinen alten Fund, den ich damals für P. squamolosum hielt, zu P. cf. rufescens korrigieren können.


    WHS-Schlüssel für Catapyrenium (Pyrenocarpe Flechte, Th. aus einzelnen Schuppen auf Erde oder Stein, Sp. 1z):

    1* Per. eingesenkt in Thallusschuppen - 3* Th. n. weiß bereift - 4* Sp. 1z - 6* Rhizohyphen hell, Asci einreihig in Asci, Asci zyl., n. keulig - 9* Per.wand farblos/hell, über 20µ dick, Schuppen über 250µ dick (sonst verschollene Art) - 10* Schuppen randlich nicht behaart - 11* auf Erde (damit nicht P.rufescens, passt auch sonst nicht gut) - 12* Schuppen dünn (d.h. < 400µm), 2-6mm, Mark mit kugeligen Lumnina - 14* Schuppen angedrückt, flach, Ränder anliegend, unbehaart, h. - d.braun (ohne rot/orange), matt- leicht glänzend (nicht stark), Sp. häufig unreif (!) => P. squamulosum: auf kalkh. Erde, nacktem Lehm, Löss, flachgründigen Feinerdinseln, Schotterflächen, Kiesgruben, ... in Lücken v. Halbtrockenrasen; warme, lichtreiche Orte, bis montane Stufe.


    Genau so sieht sie aus. Passt alles sehr gut zu dem, was du zeigst und schreibst!


    Nur die farblose Perithecienwand würde ich als hellbraun und nicht farblos erachten. Falls die Thallus-Unterseite schwärzlich wäre und die Perithecienwand unter 20µm dick wäre, könnte ev. doch eine andere Art vorliegen, das kannst du gerne gegenprüfen - ich glaube es jedenfalls nicht!


    LG, Martin

    Hallo Peter,


    ein sehr hübscher Fund!


    Im deutschen Schlüssel bei Wirth et al. komme ich mit deinen Angaben bis zu Schritt 12. Dort werden die Schuppendicke und die Sporenmaße zur Unterscheidung herangezogen, um P. rufescens (und P. lachnum, alpin, auszuschließen) von zwei weiteren Arten (P. squamolosum und P. pilosellum) zu unterscheiden. P. tenellum taucht im dt. Schlüssel von 2013 gar nicht auf und gilt lt. Italic als mediterrane Flechte z.B. der Garrigue und offener Steppen bis in die Mongolei, (noch) nicht typ. deutscher Landschaftsformen. Ich würde deshalb P. tenellum nicht in die engere Wahl zulassen.


    Zur Absicherung gegen P. rufescens könnte man die Schuppendicke messen und sich die Flechte zudem im trockenen Zustand mal genauer anschauen (Cortexfärbung, wenn nicht durchweicht). Die Färbung im trockenen Zustand mag zur Unterscheidung helfen, ob rötlich braun (P.r.) oder nicht (P.p.), ob glänzend (P.r.) oder nur schwach glänzen bis matt (P.p).


    Dennoch glaube ich, das der Fund eher auf P. squamulosum herauslaufen wird, da das Substrat (Erde) hierfür typischer ist, während P.rufescens eher auf nacktem Kalkstein und nur selten auf Erde zu finden sein soll.


    Das Placidium, das ich mal vor 2 Jahren gefunden hatte, ist hingegen wohl ein typische P. rufescens: Auf Steilfläche von Weinberg-Kalkstein, einem stark besonntem Standort, Thallus glänzend rötlich braun, etc:

    Meine Probe hatte übrigens auch nur Schuppen der Größe 3-4 mm


    LG, Martin

    Hallo,


    herzlichen Glückwunsch den Platzierten!

    Sehr schöne Pilzfotos allesamt, die Pilze kommen jetzt aus ihren Löchern...


    Tapfer, wenn auch fototechnisch hoffnungslos unterlegen, halten die kleinen Flechten die Stellung, um nicht in Vergessenheit zu geraten.

    ==Gnolm23 ==Gnolm10


    LG, Martin

    Nachtrag zur Peltigera-Bestimmung:


    in der französischen FB-Gruppe wird der Fund u.a. als typisch Peltigera aphthosa engeschätzt.

    P. britannica hätte deutlich rundliche Loben, mehr und dicht liegende, deutlich schwärzliche Cephalodien, die sich von der Oberfläche abheben (hier in Bild 20 so hell, dass sie kaum zu erkennen sind).


    Da hier, im Gegensatz zur fr. Flechtengruppe, niemand diese Flechtenart aus persönlicher Anschauung kennt, denke ich mittlerweile, es liegt vermutlich eine Peltigera aphthosa vor.


    LG, Martin

    Hallo!


    Die aktuelle "Peltigeramanie" als Aufhänger nehmend, möchte ich zwei Funde vorstellen, die ich neben/auf/unter (schwer zu sagen) dem Thallus einer vergammelnden Peltigera aus dem Ködnitztal am Großglockner gemacht habe.

    An dem Weg, an welchem P. rufescens, P. elisabethae, P. neckeri, ev. auch P. canina und P. hymenina zu finden waren stieß ich auf diesen Flechtenhaufen, der sich um und auf einer gammelnden Peltigera versammelte:

    Ein Stückchen Thallus der braunen Peltigera in der Bildmitte wanderte ab in die Schachtel.

    Die hochstehenden Apothecien links und rechts im Bild gehören zu einer anderen Peltigeraart mit sehr dichtem Tomentum.

    Bild 1 Peltigeren, Cladonien und diverses anderes Kleinzeug in schattig feuchtem Moos


    Bei der Peltigera selbst bin ich mir nicht sicher, was aber bei dem Alter und Zustand der Flechte nicht verwundern muss.

    Interessanter sind eigentlich die Beifänge. Aber dazu später mehr.


    Erst mal kurz zur Peltigera selbst, vielleicht hat ja doch jemand eine zündende Idee, denn ich schwanke zwischen P. neckeri und P.elisabethae:

    - Thallus derb, dicklich, Ränder wellig

    - Oberseite braun, glänzend, ohne Tomentum

    - Unterseite ohne deutliche Adern; mittig schwarz filzig mit kleinen, weiß filzigen Flecken

    - Unterseite randlich mit kurzen, rasierpinselartigen Rhizinienbüscheln, nur teilweise in radialer Anordnung (da braucht man viel Fantasie); weiter mittig im Filz längere, dunkle Rhizinien.

    P. elisabethae passt hier nicht gut, eventuell eher eine sterile P. neckeri.

    Aber: hat P. neckeri auch diese filzigen weißen Flecken auf der Unterseite (siehe Bildeinsatz unten in Bild 3)?


    Bild 2 Trockene Peltigeraprobe mit Ästchen auf Unterseite


    Bild 3 Feuchte Prob, Ästchen herausoperiert


    Interessanter als diese Blattflechtenleiche ist das vergammelte Ästchen, das sie für mich festhielt:

    Bild 4 Peltigeraprobe mit Blick auf Unterseite, horizontal durch die Bildmitte ein morsches, aber noch berindetes Ästchen


    Hierauf finden sich u.a. folgendes:



    1. Fund

    Agonimia tristicula, die "Grüne Tönnchenflechte", eine pyrenocarpe Krustenflechte, sitzt auf der Rinde des Ästchens.

    Bei ihr fallen unter der Lupe erst nur die runden, schwarzen Fruchtkörper auf.

    Beim zweiten oder dritten Blick erkennt man die trockenen, braun-grünen Schüppchen neben den Perithecien, den zugehörigen Thallus.

    Bild 5 Schwarze Perithecien mit runzeligen Scheitel.

    Die Perithecien sind bei dieser Probe viel größer als die flachen Thallusschuppen


    Den Thallus erkennt man im feuchten Zustand sehr viel besser. Erstaunlich die Farbänderung nach gelblich grün!

    Bild 6 Agonimia tristicula im nassen Zustand - grüne Thallusschüppchen und schwarze Perithecien.

    Die Perithecien stehen verkippt zu Unterlage, ihr Scheitel weist im Bild etwa auf den Betrachter zu.


    Bild 7 Größenvergleich mit Präpariernadel, "Spitze" etwa 400 µm breit:

    die Perithecien sind um 200-300 µm groß, mit bloßem Auge ist die Flechte nicht zu erkennen


    Unter dem Mikroskop bleibt es ungewöhnlich.

    Bild 8 Braunes Excipulum mit rundlichen Zellen, Inhalt mehreitlich gallertig.


    Die Asci sind zweisporig, die Sporen sind leicht bräunlich, reichlich groß (75-95 x 25-38 µm) und vielzellig gemauert.

    Zuerst wusste ich gar nicht, was ich hier genau sehe: Die hohe Anzahl der Zellen lies mich erst an kleine Würmer o.ä. denken. ==Gnolm2

    Bild 9 Gequetsches Hymenium mit Sporen gemauerten Sporen, (1-)2 Sporen pro Ascus. Hymenium gelatinös auflösend


    Bild 10 Das Hymenium reagiert J+ kräftig rot


    Die Flechte Agonimia tristicula ist wohl ziemlich häufig in Kalkgebieten auf Moosen und Flechten über kalkhaltigem Gestein oder seltener auf Moosen und Flechten über schwach saurer Rinde zu erwarten.

    Sie wird aufgrund ihrer geringen Größe kaum gefunden und beachtet. Die Gattung war mir bis dato unbekannt.


    2. Fund:

    Scytinium subtile, die "Zarte Gallertflechte" sitzt direkt daneben auf der Rinde.

    Sie verrät sich durch ähnlich winzige, fast kugelrunde Apothecien (150-200 µm):

    Bild 11 Helle, rundliche Fruchtkörper in trockenem Zustand


    Unter einem flacheren Betrachtungswinkel und stärkerer Vergrößerung wird auch der Thallus erkennbar.

    Die Fruchtkörper sitzen in der Mitte kleiner rosettiger Läppchen, die in finger- bis geweihartige Auswüchse auslaufen.

    Die Auswüchse ragen empor.

    Bild 12 Scytinium subtile - Fruchtkörper und Thallus in trockenem Zustand


    Angefeuchtet werden die Strukturen gallertig durchscheinend, die Farbe ändert sich nach allen möglichen Grüntönen:

    Bild 13 Angefeuchtete Flechte mit aufsteigenden koralloiden/geweihartigen Ästchen am Rande des Thallus.

    Der Thallus ist feucht oliv bis weinflaschen-grün gefärbt.


    Bild 14 Zwei typisch kugelige Fruchtkörperchen in Wasser: Die Apothecien zeigen einen dunklen, bräunlichen Rand


    Scytinium (früher Leptogium) verrät sich durch die deutlich zellige Struktur der Rinde und die gemauerten Sporen.

    Der Photobion ist Nostoc.

    Bild 15 Quetschprobe des Apotheciums: unten paraplektechymatische Rinde, darüber austretendes Hymenium mit 8-sporigen Asci, spindelförmigen, gemauerten Sporen und Nostoc-Cyanobakterien.


    Die schwach spindelförmigen Sporen sind farblos bis schwach bräunlich gefärbt. Sie haben eine Größe von 27-33 x 13-15,5 µm.


    In Lugol reagiert die Ascuswand blau; ein tief reichender, dunkelblauer, zylindrischer Apikalapparat ist gut erkennbar.

    Die Sporen färben sich nur gelb:

    Bild 16 Ascus in Lugol (J+blau) gefärbt, Ascuswand und tief reichender, zylindrischer Apikalapparat, Paraphysen und Sporen J-.


    Scytinium subtile lebt auf alter Borke, altem Holz (Basis toter und absterbender Bäume) und Pflanzenresten.


    Es ist eine weitere, hübsche kleine Flechte, die ich ohne die Peltigera nie gefunden hätte.

    Das Stöckchen war also lohnender als die Peltigera selbst.

    Aber das kann man vorher nie wissen.

    Also: Peltigeren genau(er) anschauen - es wartet vielleicht manch unbekannter Schatz auf die Entdeckung! ==Gnolm23


    LG, Martin

    Hallo Ingo,


    vielen Dank für Bestätigung und Lob!

    Das spornt an.


    LG, Martin


    Ich glaube, ich muss nochmal meine vermeintlichen P. hymenina aus den Alpen durchgehen, ob da nicht doch einige davon P. neckeri sind. Dein Hinweis auf die kleinen Rhizinienbüschel ist gut und für mich neu. Einige Funde von P. neckeri hingenge waren sehr eindeutig.

    Hallo Bernd,


    ich wäre eher bei P. hymenina: Die Thallusränder steigen flatterig auf, der Thallus ist ohne Filz, die Unterseite randlich ockerbraun, Adern nur angedeutet zu erkennen.

    Ferner heißt es: Apothecien an kurzen Lappen (also ohne lange, fingerartige Auswüchse).

    Vermutlich ist der Thallus in feuchtem Zustand relativ schaff und weich.


    Was meinst du dazu?


    LG, Martin

    Hallo!


    Da ich gerade beim Abarbeiten meiner Blatt- und Strauchflechtenfunde vom Großglockner bin, habe ich eben eine Peltigera in Händen, die mir aufgrund der auffälligen Rhizinienbüschel schon vor Ort aufgefallen war.

    Leider habe ich nur ein halbwegs guten Foto der Flechte in situ (es waren einfach zu viele Flechten um mich herum!).

    Das Lappenstücken, das mir als Probe dient, ist etwa 2 x 3 cm groß, aber hoffentlich aussagekräftig genug. Ich denke schon!


    Die Peltigera wächst im Moos direkt neben dem Fußweg im Ködnitztal am Großglockner in ziemlich genau 2000 m Höhe, noch unterhalb der Baumgrenze.

    Bild 0 Die Lokalität: Schmaler Weg mit dicht verkrauteter Vegetation.


    Der Thallus der Flechte ist feucht olivbraun/grün, die Lobenränder deutlich aufsteigend.

    Apothecien konnte ich keine entdecken.

    Die Unterseite ist schwärzlich filzig mit helleren Rhizinien. Ein schmaler Rand der Unterseite ist weißlich.

    Bild 1 Peltigera im Moss am Wegrand. Einsatzbilder: Foto von Ober- und Unterseite noch vor Ort


    Sehr auffällig sind die kurzen, pinselartigen Rhizinienquasten, die in Reihen auf kleinen Buckeln der Unterseite stehen.

    Die Länge der Rhizineinbüschel liegt bei nur 2-3 mm.

    Bild 2 Rhizinien in konzentrischen Ringen angeodnet. Im Bildeinsatz habe ich die Position der Rhizinien mit Ellipsen markiert und durch Kreisbögen verbunden.


    Am Rande ist die Unterseite in trockenem Zustand hell, in feuchtem Zustand leicht hellbraun.

    Adern sind im hellen Randbereich nur schwach ausgeprägt erkennbar (sieh Bild 2).

    Ab der ersten Reihe Rhizinien wird die Unterseite dunkel filzig, im Übergangsbereich mit deutlichen weißen, vertieften Fenstern, die sich weiter innen rasch schließen.

    Im Anschluss ist die Unterseite geschlossen und fast eben filzig, es finden sich nur noch kleine helle Flecken im Filz (Bild 3-4).

    Diese weißen Flecken sind am Besten im nassen Zustand erkennbar, im feuchten oder trockenen Zustand sind sie nur schwer auszumachen (Bild 1 Einsatz, Bilder 5-6)


    Bild 3 Unterseite nass, schwarz filzig, mit weißen Fenstern. Ein Stück weiter innen weiß filzige Stellen.


    Bild 4 Weiße, filzige Flecken in nasser Unterseite


    Bild 5 Unter- und Oberseite der angefeuchteten Flechte im Abendlicht auf weißem Untergrund (5mm-Raster)


    Bild 6 Ober- und Unterseite in trockenem Zustand


    Der Thallus ist trocken zäh, starr und brüchig. Die Oberseite ist unbereift, besitzt kein Tomentum und glänzt; sie zeigt viele Brüche/Risse.


    Im Wirtschen Schlüssel wäre ich beinahe daran vorbei in Richtung P. neckeri gewandert, denn bei Punkt 8 heißt heißt es, die Flechte (P. lisabethae) hätte keine Adern.

    Das stimmt im Großen und Ganzen - lokal kommen aber dennoch schwach ausgeprägte, flache Adern vor.

    Dominant ist die schwärzlich-filzige Fläche mit den weißen Filzflecken und die konzentrisch angeordneten, kurzen Rhizinienquasten.

    Schizidien, die für die Felchtenart typisch seien sollten, konnte ich nicht ausmachen, dafür ist die Probe vielleicht schlicht zu klein und dieser Thallusabschnitt hat keine gebildet.

    Beim Vergleichen der Texte und insbesondere des Bildmaterials bei Italic.units.it, Lichenes.de und www.afl-lichenologie.fr bis ich mir sehr sicher, dass die Bestimmung stimmen sollte.


    Über die Häufigkeit in den österreichischen Alpen kann ich nichts sagen.


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    einen schönen Überblick zu Peltigera extenuata liefert auch die Fiche bei AFL.

    Die Fotos dort zeigen tatsächlich solche Wuschelchen, exakt so, wie du sie zeigst.

    Wahrscheinlich kennst du das schon, oder ich habe es überlesen. Ich dachte, ich stelle es hier mal ein.

    Überhaupt sind die AFL-Fiches zu den Felchtenarten sehr zu empfehlen!


    LG, Martin