Ach ja, Entschuldigung!
Bild 3 zeigt eigentlich nur, dass viele der Pilze nebeneinander im Gras aus dem Boden schieben, was ja fast normal ist. Von den Pilzen selbst ist tatsächlich auf Bild 3 nicht viel zu erkennen.
LG, Martin
Ach ja, Entschuldigung!
Bild 3 zeigt eigentlich nur, dass viele der Pilze nebeneinander im Gras aus dem Boden schieben, was ja fast normal ist. Von den Pilzen selbst ist tatsächlich auf Bild 3 nicht viel zu erkennen.
LG, Martin
Hallo miteinander,
heute habe ich mal eine Pilzbestimmungs-Frage.
Auf eine alten Streuostwiese, da stehen nur noch einige alte Apfelbäume in der Hecke am Rand und in der Mitte zwei alte große Birnbäume.
Dort habe ich folgende noch junge Pilze gefunden.
Die ersten wären unter einem Apfelbaum, aber auch alle möglichen anderen Laubbäume stehen nicht allzuweit entfernt (Eschen, Pappeln, ...)
Bild 1
Sein Schwesterchen daneben, das ich fürs Foto vom Gras befreien wollte, ist am Stiel glatt durchgebrochen.
Danke für die Ermöglichung des Fotos von unten/innen (Schneckenfraß macht's möglich):
Bild 2 - ob das eine Manschette geworden wäre? Die Lamellen scheinen nicht am Stiel anzuliegen.
An Fuße eines der Birnbäume eine ganze Straße der Pilze im Gras:
Bild 3
Bild 4
Ich glaube, eine Knolle an der Stielbasis gesehen zu haben (ohne Bild)...
Hübsch sind sie ja, mit ihren flockigen Hüten.
Handelt es sich hier vielleicht um irgendwelche Chlorophylla?
Liebe Grüße, Martin
Hallo miteinander,
heute war ich auf einem kleinen den Löwensteiner Bergen vorgelagerten Hügel und habe die dortige Flechtenfunga fotographiert.
Gerade habe ich eines der Bilder - an der Südseite eines besonnten Eschenstamms an der höchsten Stelle des Hügels (knapp über 360 m, oberste Lage Kieselsandstein) aufgenommen - in Vergrößerung vor mir und sehe zum ersten Mal eine Flechte mit knallgelben Bortensoralen.
Wow, so was habe ich bisher noch nicht gefunden/gesehen!
Leider habe ich nur dieses eine Übersichtsbild gemacht.
Donnerwetter, durch meine Kurzsichtigkeit erkenne ich häufig erst zuhause, was ich eigentlich aufgenommen habe, besonders, wenn's was Neues ist.
Meine Lupe verwende ich wohl viel zuwenig...
Naja, der Hügel ist nicht aus der Welt und ich komme sicher wieder vorbei, um mehr coole Bilder zu schießen!
Doch jetzt zur (Aufnahme der) Flechte:
Bild 1
Bild 2 Fundort voraus
Also dem Gattungsschlüssel nach käme eine Vulpicida (Fuchstöter) in Betracht.
Die hat man früher, besonders in Skandinavien, in Wolfs-Köder gestopft, weil die Flechte für carnivore Säuger giftig ist.
In Deutschland kommen von dieser Gattung nur 3 Arten vor.
Es kommt davon nur V.pinastri - auch wegen des Fundortes - in Betracht.
Was meinen denn die Kollegen hier, kann DAS stimmen?
Vielleicht kann mir jemand hierzu eine helfende Hand reichen und meine Vermutung bitte bestätigen oder entkräften?
LG, Martin
Hallo,
bei der Recherche bin ich über Usnocetraria (oakseiana) gestolpert, die würde eigentlich sehr gut vom Erscheinungsbild her passen.
Auch die helle braune Unterseite würde passen, eigentlich alles würde ganz gut passen.
Usnocetraria (oakseiana) passt viel besser zu den beobachteten Flechen als Flavopunctelia oder Puncelia.
z.B. hier: Krause Blattflechte (USNOCETRARIA OAKESIANA SYN. ALLOCETRARIA OAKESIANA, CETRARIA OAKESIANA)
Mit den Standortangaben bei Wirth komme ich damit allerdings nicht ganz hin:
Bevorzugt wohl Nadelbäume (hier auf Apfelbaum gefunden), in "feuchten, kühl-ozeanischen Lagen.." (kommt noch hin) ".. der alpiden Gebirge Mitteleurops" (oh je - das passt gar nicht!!), Standort mit gleichmäßiger Luftfeuchte (hier am Flüsschen passt das), "im Inneren von Buchen-Tannen und Tannen-Fichten-Wäldern" (naja, Bäume gibt's hier schon, auch Buchen), "meist in der Nähe von Bächen oder Wasserfällen" (Fluss ist nur 20m entfernt). "In Deutschland ... hochgradig gefährdet!" (nach Wirth/Hauck/Schulz).
Immerhin, bei 123Pilze kommt die Flechte bevorzugt auf Laubbäumen vor, gilt aber auch dort als selten!
Kann Usnocetraria hier stimmen?
LG, Martin
Hallo, Freunde der Flechten!
Noch immer bin ich mit Blattflechten beschäftigt, die sich im feuchten, halbschattigen Schozachtal an alten Apfelbäumen finden lassen.
Eine davon, eine helle gelblich- bis grünlich-graue Flechtensorte verweigert sich mir beharrlich, sich einordnen zu lassen.
Ich möchte im Folgenden gerne sechs Bilder dieser Flechten zeigen, die sich meiner Meinung nach stark ähneln und von der gleichen Sorte sein könnten.
Die besagten Flechten wachsen mit langen, wenig verzweigten Loben, und besitzen seitlich deutlich aufsteigenden Ränder (Bild 1).
Zwischen den leicht querrunzeligen Thalluslappen kann man häufig bis auf das Substrat durchsehen, sie sind meist nur luftig-locker angeordnet.
Die Thallusoberfläche ist (gelegentlich) von punktförmigen, teilweise länglichen Pseudocephyllen geziert.
Die (älteren) Lappenränder sind von Soralen begrenzt (Bild 2,3,5,6).
Die jungeren Lappen besitzen diese Bortensorale noch nicht (Bild 1-4).
Die Unterseite ist flächig hellbraun (Bild 1-6, insbesondere 5!) und besitzt einfache Rhizinien bis zum Rand (Bild 4-6).
Wenn die Unterseite schwarz wäre und nur am Rande braun, würde ich hinter den Flechten Flavopunctelia flaventior vermuten.
Die hellbraune Unterseite und die sehr welligen, aufsteigenden Thallusränder passen aber nicht so gut und lassen mich eher an Puncelia jeckeri denken.
Dafür aber sind sie mir zu "luftig" und die üblichen Flecksorale fehlen.
Irgendwie passt alles nicht so recht, finde ich...
Mir fehlt hier die Erfahrung für eine mögliche Zuordnung.
Vielleicht erbarmt sich wieder einmal jemand Freundliches mit mehr Kenntnis und gibt mir einen Tipp, für den ich mich - im Voraus - natürlich sehr bedanke!
Liebe Grüße, Martin
Bild 1: Ein helles Expemplar noch fast ohne Sorale, aber deutlichen Pseudocephyllen. Sehr helle, braune Unterseite.
Bild 2: Ein älteres, helles Exemplar, fast schon mit Pseudocephyllen-Netz (unterste Lappen im Bild) wie Parmeliae
Vom Wuchs her eine Punctelia, aber ohne Punkte (Flecksorale).
Bild 3: Ein etwas dunkleres Exemplar, stärker runzelig, rechts mit ausgeprägten Bortensoralen, links fast ohne. Kaum Pseudocephyllen.
Bild 4: Eher graues Exemplar mit deutlich hellbrauner Unterseite. Links daneben eine flach anliegende Punctelia
Bild 5: Eingerahmt von P.sulcata ein eher gelbgrünliches Exemplar, bei dem ich einen Lappen umgeklappt habe, um die braune Unterseite zu zeigen.
Rechts daneben die schwarze Unterseite einer P.sulcata
Bild 6: Blick auf die einfachen Rhizinien am Lobenrand. Üppige Bortensorale, hier auch an den Lappenenden.
Es ist vielleicht eine hellere Varainte F.flaventior...
Einen guten Abend wünsche ich!
Ich bin noch immer damit beschäftigt, die Flechten aus dem Apfelgarten mit der gestürzten Esche aufzuarbeiten.
Das wird noch eine Weile gehen.
In letzen Post "https://www.pilzforum.eu/board/thread/55692-parmotrema-und-hypotrachyna/" hatte ich bereits eine der Flechten, die ich heute diskutieren möchte, gezeigt (dort Bild 5).
Ich bin noch immer nicht schlüssig, was das sein könnte...
Ziemlich sicher keine H. afrorevoluta, Parmelina spec. oder Parmotrema perlatum - der Habitus weicht m.E. zu stark ab!
Die Flechten wachsen auf alten Apfelbäumen, dicht neben dem Flüsschen (Bild 0):
Bild 0 Fundstelle
Ich habe von zwei Flechten hinreichend gute Aufnahmen gefunden:
Die Oberseite der Flechten ist hellgrau und zeigt dunkle Pünktchen/Pyknidien (Bild 1-2).
Längere Thalluslappen lösen sich vom Substrat und steigen auf, wirken fast wie einrollende Lappenenden (Bild 1-2).
An den Lappenenden befinden sich feinmehlige Sorale (Bild 1b, 2ab).
Die Unterseite ist braun mit dunkleren Rhizinien.
Die jungen Lappenenden (Wachstumszone?) sind zwar rhizinienfrei, die älteren Lappen(ränder) besitzen aber dunkelbraune Rhizinien bis zum Rand (Bild 2ab).
Bild 1a
Bild 1b - Hinterer Rand etwas besser erkennbar
Bild 2
Bild 2b
Den Wirth'schen Schlüssel benutzend, lande ich wieder bei Hypotrachyna, und wenn ich den Begriff "Lappen oft quer zur Längsachse eingerollt" richtig deute, bei Hypotrachyna revoluta.
In Bombles Paper "Bemerkenswerte und ehemals seltenere Großflechten im Aachener Stadtgebiet und der nordwestlichen Eifel" werden H.afrorevoluta und die ähnliche geltende H.revoluta gegenübergestellt:
Die Sorale bei H.revoluta werden dort als "fein soredios" und "auf der Wellenspitze von gebogenen Lappen" sitzend, die Unterseite junger Lappen als "heller" als bei afrorevoluta, "matt" und "bleich bis mittelbraun" beschrieben.
Die Rhizinien seien braun und max. 0,5mm lang.
Bombles Skizzierung passt recht gut auf die gezeigten Flechten, und bestätigt eventuell die Einordnung nach Wirth, wenngleich die Flechten noch recht jung zu sein scheinen.
Was meint ihr dazu, könnte es sich hier um H.revoluta handeln??
Diese Flechtenart gilt, was mich verunsichert, bei Wirth als "s.selten" und meine Region ("Ne" / Neckar) wird nicht als (nachgewiesener) Standort erwähnt.
LG von Martin
und den Schozach-Flechten
Hallo Patrick.
Das sind ja super Neuigkeiten!
Erstens habe ich Hypotrachyna UND Parmotrema gefunden
Zweitens, dass die Luftqualität sich verbessert, ist gut, und man weiß es ja eigentlich auch - aber so ein direkter Nachweis ist dich schön, nicht nur für die Flechten.
So darf es weitergehen!
Liebe Grüße aus dem Süden, Martin
Vielen Dank, Patrick.
Schön, wenn jemand helfen kann!
LG, Martin
Hallöchen,
ich wollte gerne um eine Überprüfung einiger Parmelien bitten, die im Harz gesehen habe.
Aus meinem Wohnumfeld kenne ich bisher nur Flechten der sorediösen Parmelia-sulcata-Gruppe, obwohl ich schon länger - ohne Erfolg - hier nach Vertretern auch der saxatalis-Gruppe Ausschau halte.
Bei meinem Harz-Aufenthalt bin ich sofort über die gesuchten, isidiösen Flechten quasi ständig gestolpert.
Parmelia saxatalis (Bild 1&2) mit schönen braunen Lobenrändern, weißlichen Netzadern und Isidien (und tatsächlich auch auf Stein) gefunden:
Bild 1 Parmelia auf Granit
Bild 2 Parmelia auf Granit
Bild 3 Parmelia auf Stein
Bild 4 Parmelia an Ahornstamm
Bild 5 Parmelia an Buche
Die Flechten in der Aufnahmen 1-3 halte ich für P.saxatalis.
Könnte es sich bei den isidösen, bereiften Flechten ohne braunen Rand in Bild 4/5, um die Variante P.erstiae handeln?
LG, Martin
Hallo,
das Thema lässt mich so schnell nicht los! Ich war gestern nochmal vor Ort und habe (hoffentlich) bessere Aufnahmen - auch den der Unterseite gemacht und Pröbchen für die Stereolupe genommen. Leider habe ich keinen Sammelkasten, nur eine Dose und während der Fotosession kamen mir weitere interessante Flechten unter, sodass ich jetzt nicht mehr mit Sicherheit sagen kann, welche Probe von welcher Felchte stammt.
Deshalb beschränke ich mich nur auf in-situ Aufnahmen!
Zu Bild 3, der Flechte mit den grob-serediösen, aufsteigenden Randlappen.
Bild 3a Flechte in-situ
Unterseite der Flechte am Rand junger Lappen bräunlich. Rhizinien bis zum Rand vorhanden. Sichtbare Rhizinien sind unverzweigt, schwarz
Bild 3b Flechte in-situ
Unterseite älterer Bereiche schwarz, Rhizinien schwarz, am Rand eher bräunlich und seltener, kürzer, aber vorhanden
Bild 3d Flechte in-situ: Rhizinien bis zum Rand!
Den Wirthschen Schlüssel unter Parmelia sensu latu anwendend (ich probier's mal wieder) komme ich nach diversen Farbentscheidungen bei Punkt 15 an und entscheide mich für Sorale statt Isidien (vgl. Bild 3b, die Thallusoberseite liegt voll mit abgelösten Soredien) => 23.
Ich sehe (Bild 3a) Rhizinien bis zum Rand => 24, aber keine Pseudocephyllen (sonst Punctelia) => 25.
Die Tüpfelreaktion habe ich zwar nicht gemacht, aber ich entscheide mich gegen Platismatia glauca, weil so kraus und wellig wie Lollo rosso ist die Flechte nicht, zudem ist die Unterseite nicht braun. Dann lande ich bei denn "seltenen, ozeanischen Flechten", allesamt Gattung Hypotrachyna.
Dann Sorale sind m.E. nicht halbkugelförmig (H.laevigata), nicht in der Fläche (H.taylorensis).
Lappen quer zur Längsrichtung eingerollt? Rhizinien einfach (oder gegabelt oder mehrfach dichotom verzeigt)?
Das passt, denke ich, gut und ich wähle für die Flechte in Bild 3 "Hypotrachyna revoluta".
Die Flechten in Bild 1, 2 und 4 sind anders, wobei der Hauptunterschied wohl in der Rhizinien-Verteilung liegt!
Bild 1a Flechte in-situ, Blick auf Unterseite, vergleiche mit Bild 4
Bild 4a
Bild 1b Blick auf Unterseite und Sorale
Lange Cilien am Thallusrand (Bild 1a, 4a) sind vorhanden, Unterseite am Rand glänzend braun (4a), weiter innen schwarz (1b). Rhizinien schwarz und unverweigt (1b).
Und: keine Rhizinien am Rand (Bilder 1a, 1b, 4a)!
Beim Bestimmungsschlüssel geht'S von 23 nach 35. Da wird's eng, es bleiben Cetrelia und Parmotrema übrig.
Da die Flechte keine Psedocephyllen hat nur Parmotrema. Hier wird getüpfelt - ich passe.
Ich versuche es ohne weiter: da die Sorale an den Rändern zusammenfließen, bleiben nur P.stuppeum (Bortensorale) und P.perlatum (eher kopfige Sorale) übrig.
Da hört es bei mir auf...
Die beiden Arten wachsen wohl gerne auch auf Esche (Fraxinus), wie das Fundstück aus Bild 1.
Damit hättest du, Peter, mit deiner Einordnung der Flechten in Bild 1,2 und 4 als P.perlatum also recht!
Die Flechte in Bild 3 sieht für mich von oben betrachtet diesen Expemlaren sehr ähnlich, die Rhizinienverteilung auf der Unterseite aber ist etwas anders.
Ich würde deshalb hier eine Hypothrachyna immer noch nicht nicht ausschließen wollen - vielleicht äußert sich noch ein Fachmann hier.
Zu den Flechten in Bild 5 und 6 habe ich (noch) keine Meinung.
Vielleicht kann ein Fachmann seine Meinung hierzu mit uns teilen.
LG, Martin
Hallo Peter!
In puncto Parmelina: Ich kenne bisher zwar nur tiliacea, die hat doch flächenständige Isidien und keine Randsorale, die möchte ich für Bild 1-4, inkl. 3 eigentlich kategorisch ausschließen.
Also noch ein paar höher auflösende Bilder zu der Flechte von Bild 3, vielleicht bringen die Licht ins Dunkel:
Bild 7
Bild 8
Bild 9
Bild 10
Ich denke nicht, dass hier Parmelina hinkommt. Vielleicht doch eher Hypotrachyna, Parmotrema, Cetrelia, ?
Die haben doch alle +/- wellige Thallusränder wie diese Flechte.
Cetrelia hat aber wohl weiße Sorale, und weiße Pseudocephyllen - das sehe ich hier alles nicht.
Warum also nicht H.revoluta? Die soll gar nicht sooo selten vorkommen.
Oder eben das gleiche wie in Bild 1/2 & 4: also P. perlatum - bis auf die etwas dunkleren Sorale in Bild 3 erkenne ich eigentlich keinen Unterschied.
Am Flechtenrand (z.B. in Bild 10) sind die Sorale übrigens ähnlich hell wie bei den anderen Flechten in Bild 1,2 & 4.
À propos Parmelina - meinst du eventuell die Flechten in Bild 5 & 6?
Das könnte mit Parmelina tiliacea hinkommen, das ist mir bei meiner Exotensuche entgangen...
Man sieht halt, was man sucht (böswilliger: sehen will) .
LG, Martin
Ah, sehr schön!
Es freut mich als blindes Huhn, auch mal etwas richtig zuordnen zu können.
Danke für die Rückmeldung, Peter.
LG, Martin
Tja, Peter, die Flechtenflora hier entspricht nirmalerweise nicht ganz dem, was auf den Bildern oben zu sehen ist. Ich suche seit einem halben Jahr hier die Gegend ab.
Ich bin von den Funden hier bin ich ganz hin und weg - so leid es mir für die Esche tut. In luftiger Höhe sehen die Flechten schon meist interessant aus, nur kommt man sonst nicht dran.
Aber auch die Apfelbäume sind ziemlich ungepflegt und "renaturiert". Die Epiphyten freut's.
Allerdings sind viele der Flechten auch ihrerseits befallen und haben schon bessere Tage gesehen...
Hast du auch zu den Flechten auf Bild 5 und 6 eine Meinung?
LG, Martin
Hallo zusammen,
in einem kleinen feuchten Tal eines Neckarzuflusses (Schozach), wachsen weiter hinten alte Apfelbäume, moosbehangen und flechtenüberzogen.
Dazwischen eine gut 30 Schritt lange, gestürzte Esche (oh das Eschensterben!).
Auf halber Höhe ist die Esche flechtenbedeckt, eine sehr gute Gelegenheit für mich, diesen alten Flechten näher zu kommen!
Zwischen großen, alten Punctelien und apothecientragenden Parmelien (sehe ich zum ersten Mal) ...
Bild 0: apothecientragende Parmalia sulcata
...wächst auf dieser Esche auch eine eher ungewöhnliche, grünlich/bläuliche und sehr lockige Blattflechte.
Die Unterseite (Bild 4) ist schwarz, am Rand der jüngeren Lappen aber braun und trägt kaum (schwarze, unverzweigte) Rhizinien.
An den Lappenrändern wachsen schwarze Rhizinien, die über den Rand hinaus stehen und auch von der Oberseite aus sichtbar sind (Bild 2).
Ältere Lappenränder tragen helle Sorale.
Bild 1
Nochmal etwas stärker vergrößert:
Bild 2
An den Ästen der Apfelbäume vor Ort finde ich die vermutlich gleichen Flechten wieder.
Die Sorale wirken in Bild 3 aber etwas dunkler:
Bild 3 altes Exemplar mit dichtgepacktenen Soralen und lokal Pilzbefall
An einem auf dünnerem Ast wachsend Exemplar kann man sehr gut Unterseite und Wimpern erkennen.
Dieses kleinere Exemplar trägt wieder hellere Sorale wie das große Exemplar auf Bild 1 und 2.
Bild 4
Habe ich hier etwa Parmotrema perlatum - ich weiß nicht, ob die so üppige Sorale ausbildet - oder nicht doch eher Hypotrachyna (revoluta) vor mir?
Beide Flechten wären neu für mich, ich kann das schwer beurteilen.
Oder ist das was ganz anderes?
Ein Stückchen weiter finde ich folgende, eng anliegende, glatte Flechten einer offenbar anderen Art - kenne ich auch bisher nicht:
Bild 5
und ein etwas größeres Exemplar mit Soralen:
Bild 6
Die Flechten in Bild 5/6 wirken an den Rändern glatt wie aufgebügelt, da fände ich nur Hypotrachyna africana vergleichbar.
Was meinen denn die Forenten zu diesen beiden Flechtentypen, die sich mit diesen für mich neuen Flechten besser auskennen?
Vielen Dank für eure Meinung!
Da habe ich auf jeden Fall einen interessanten Ort gefunden!
LG, Martin
Vielen Dank, Patrick, für deine Bestätigung.
Wenn ich das nächste Mal vorbeikomme, mache ich nochmal den Bitterkeitstest.
Den hatte ich zwar schon beim ersten Mal gemacht (Sorale mit dem Finger reiben, anschließend Geschmackstest), aber doppelt hält besser - hatte ich vergessen zu erwähnen.
Und: das kann man sicher auch falsch machen, eventuell durch zu leichten Druck.
LG, Martin
Bitterkeitstest gestern durchgeführt, negativ => Pertusaria albescens
Hallo liebe Flechtengemeinde,
gestern stieß ich auf ein eindrucksvolles, etwa faustgroßes Exemplar einer Krustenflechte.
Sie wächst auf der feuchten und schattigen Nordwestseite einer bemoosten Esche in einem lieblichen Flusstälchen:
Bild 1 Fundort
Bild 2
Und noch einige Detailaufnahmen:
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Bild 6
Da ich als Anfänger schon oft falsch gelegen habe, würde ich gerne eure Meinung hören.
Ich selbst denke, dass es sich um eine Pertusaria albescens mit weißen Soralen handeln könnte.
LG, Martin
Dss sind ja wieder einmal tolle Aufnahmen! Glückwunsch zum Fund.
LG, Martin
Ah, danke für die Anregung, Norbert.
Ich schau' mir die Buckeltramete mal genauer an.
LG, Martin
Hallo nochmal,
neulich hatte ich im Laubwald (Buche, Ahorn) einen Fruchtkörper auf einem gestürzten Baumstamm entdeckt, der mein Interesse geweckt hat.
Normalerweise haben die Fruchtkörper der "Großpilze" ihr sporentragende Gewebe auf der Unterseite oder auf der Oberseite, dieser Pilzvertreter konnte sich offenbar nicht recht entscheiden und hat sich entschlossen die Fruchtschicht teils oben, teil unten zu entwickeln.
Bild 1
Bild 2
Weiß jemand, um was es sich bei diesem Wirrkopf handeln könnte?
LG, Martin
Hallo, Björn
Vielen Dank für die Einordnung als Craterocolla cerasi - dem Kirschbaum-Kraterpilz also. Eigentlich fast selbsterklärend!
LG, Martin
Wenn ich das jetzt richtig sehe, sind die weißlichen Bückelchen das Fruchtkörper-Initialstadium vom gleichen Pilz?!
Hallo zusammen,
beim heutigen Spaziergang habe ich einige alte Kirschbäume näher begutachtet.
Die sind ziemlich dicht mit den hier üblichen Flechten bewachsen, von denen allerdings etliche von lichenicolen Pilzen befallen sind.
Es ist ja auch ziemlich nass gerade!
Zwischen all dem Flechtengewusel sind mit zwei Objekte aufgefallen, die ich so noch nie gesehen habe, und bei denen es sich meiner Meinung nach um Pilze handeln muss.
1) Vier Karameldrops auf der Oberseite eines Astes wachsend
Bild 1
2) Halbkugelförmige, weiß durchscheinende Wesen und an Unterseite eines alten Astes wachsend
Bild 2
Vielleicht kann jemand hier damit etwas anfangen und einen Tipp geben, in welcher Richtung ich suchen sollte?
Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!
LG, Martin
Hallo Peter,
Danke für deine ausführlichen Erklärung!
Habe ich mich also zu weit aus dem Fenster gelehnt, als ich meinte den Schlüssel zu verstehen und ihn zu schnell angewendet habe.
Ich bin weit entfernt davon, wiedersprechen zu wollen.
Die Erfahrung zählt, und ich weiß noch viel zu wenig über unsere kleine Freunde, die Flechten.
Aber deshalb bin ich ja hier, um zu lernen.
Vielen Dank nochmal!
LG, Martin
PS: könnte wohl die Zuordnung der zweiten Flechte (Bilder 5-7) zu Baeomyces stimmen?
(ein Artepitheton wie rufus traue ich mich schon gar nicht mehr zu ergänzen)
Danke, Bernd: ja so klappt's!
Allerdings glaube ich nicht, dass da was passiert, wenn nicht Peter das selbst veranlasst.
Er könnte ja auch absichtlich gelöscht haben!
LG, Martin
Oh je, Peter,
hat's die Antwort womöglich wieder verspult?
Versuch doch mal den Moderator/Admin "Stefan-Climbingfreak" zu informieren, damit der den Post wiederherstellt.
Das muss der Verfasser des gelöschten Posts sicher selbst machen, von wegen Datenschutz.
Ich bin nämlich schon sehr auf eine Antwort gespannt!
Im angepinnten Thema "Bug: automatische Löschung von Beiträgen" im Flechtenbereich ganz oben erläutert er das Problem.
Leider wird für mich dabei nicht klar, wie man die 3 Mods/Admins Beorn, JanMen und ClimbingFreak hierfür "markiert".
Vielleicht könnte das jemand, der weiß wie's geht, etwas genauer erläutern.
Würde mich auch interessieren...
Liebe Grüße, Martin
Hallo Flechtenfreunde!
Ich habe nach der Anregung von Peter weiter nachgeschlagen und komme zu folgendem Schluss:
Bei der grünen Flechte oben in Bild 1-3 handelt es sich mit größerer Wahrscheinlichkeit um Baeomyces placophyllus!
Der Schlüssel bei Wirth/Hauck/Schulz lässt aufgrund der großen, gekerbten Randlappen und der von der Oberfläche abgeschiedenen "Schizidien" (abplatzende Rindenteilchen), und der Tatsache, dass Apothecien selten sind (!) zu B. placophyllus ("schuppige Köpfchenflechte") abzweigen.
Passt vermutlich besser, oder sogar gut.
Gilt zwar bei Wirth in Mitteleuropa als sehr selten (eigentlich liegt D doch eher in Westeuropa, da Europa bis zum Ural definiert wird), wird bei Kison ("Die Flechten im Nationalpark Harz") aber als im Harz vorkommend aufgeführt und dort als Waldflechte markiert, was mit dem Fundort gut übereinstimmt.
Bild 4 (Detail aus Bild 3) mit Randlappen und Schizidien, aber ohne Apothecien
Und ich denke, auch Baeomyces rufus inkl. vieler Fruchtkörper unter meinen Harz-Aufnahmen gefunden zu haben.
Die hätte ich beinahe als moosüberwachsende Bilimia sabuletorum "einsortiert".
Fundort an einem bemoosten Felsen an einer Wegböschung auf dem Winterberg, südlich Bad Harzburg:
Bild 5
Bild 6
Bild 7 (Ausschnitt aus Bild 6): Apothecien verschrumpelt, aber deutlich erkennbar
Ich habe diese Flechte bisher nicht bewusst gesehen, aber das sind doch kleine rotbraune, pilzförmige Apothecien auf körnig-grünem Lager, wenn man genau hinschaut.
Auch: keine Randlappen, wie es der Schlüssel verlangt. Stiele auch nicht schuppig.
Kann das vielleicht jemand als Baeomyces cf. rufus bestätigen? Peter vielleicht nochmal?
LG, Martin