Beiträge von KaMaMa

    Hallo zusammen!


    Heute habe ich eine Probe der zuletzt vorgestellten / angefragten Flechte besorgt.


    Dieser Flechtentyp ist hier gar nicht mal so selten, wenn man weiß, worauf zu achten ist:

    stark hochgebogene, fast eingerollte Lappenränder mit feinen, grünlichen Soralen.

    Und alte Apfelbaum-Äste sind ein der Suche hiernach sehr lohnendes Substrat, wie ich feststelle!

    Auf einem Altholzstapel, zwischen Apfelbäumen, liegt ein Ast mit mehreren noch gesunden Exemplaren.

    Bild 3


    Bild 4


    Hier konnte ich, ohne einem Baum zu schaden, einen Teil der Flechte abschälen und mitnehmen. g:-)


    Also hier ein paar Bilder aus der Sterolupe und Färbetests - weil es sich ja anbietet:


    Junge Lappenränder runzelig, hellbraun und ohne Rhizinien (Bild 5); keine Wimpern!

    Daran grüne, fein mehlige Bortensorale:

    Bild 5


    Unterseite sonst schwarz mit einfachen, manchmal verzweigten, schwärzlichen Rhizinien (Bild 6):

    Bild 6


    Die Rhizinien reichen bei älteren Lappenrändern bis zum Rand und schauen teilweise ein wenig darunter hervor (Bild 7):

    Bild 7


    Farbreaktion mit NaOCl auf Rinde (und Soralen) intensiv orange (flüchtig):

    Bild 8


    Farbreaktion mit KOH auf Rinde eventuell gelb/grün (auf grünem Untergrund schwierig), aber Farbe mit Tuch aufgesaugt.

    Bild 9


    Wenn ich also im Bestimmungsschlüssel für Parmelia loslege, komme ich nach Farbentscheidungen bzgl. Thallusoberfläche zur Rhizinien-Weiche:

    Da es teilweise Rhizinien bis zum Rand gibt (zumindest an älteren Lappen), komme ich (da es auch keine Pseudocephyllen gibt) zu den Hypotrachynen!

    Mark C+ orange passt auch.


    Also Hypotrachyna revoluta sensu latu sollte doch zumindest wegen der Soralform schon mal stimmen! :gnicken:


    Es bleiben weiter nur 3 Flechten zur Auswahl:

    H. britannica - schwärzliche Sorale, die, wenn die Soredien abfallen, die schwärzliche Unterinde entblösen - kann ich nirgends entdecken! Auch wenn ich an den Soralen mit der Pinzette reibe...

    H.afrorevoluta - die ist aber grob serediös und liegt flacher am Substrat an. Unterseite bis zum Rand dunkel? Nö!

    => H. revoluta bleibt also letzte "IMHO-Option"... :gskeptisch:

    Ob's stimmt?


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    sieht für mich auch wie ziemlich Tubifera ferruginosa aus - nicht dass ich mich wirklich auskennen würde, aber vielleicht wurde er in seiner Entwicklung gestört und verharrt jetzt in diesem Stadium, auf bessere Zeiten wartend?

    So etwas gibt's doch bei den Schleimern gelegentlich, oder?


    Da bin ich schon sehr gespannt, was Ulla dazu sagt, wenn sie sich zu diesem Thema meldet.


    LG, Martin

    Hallo Erwin,


    danke für die Antwort.


    .. tja, das dachte ich mir schon, so eine hohe Qualität / Tiefenschärfe schfft man bei dieser Vergrößerung sonst wohl nicht.


    LG, Martin

    Hallo miteinder,


    die Proben (Bild 7+8) sind mittlerweile komplett durchgetrocknet und wirken bei Betrachtung im Sonnenlicht eher bläulich-grau als gelbgrünlich.

    Die Oberflächen sind leicht runzelig, frei von Pseudocyphellen, die Ränder tragen Sorale.

    Nachdem ich die Reagenzien nochmal habe unter der Streolupe einwirken lassen (auf die andere der beiden Proben), konnte ich mit KOH eine eindeutige GELBE Reaktion an der Rinde beobachten.

    Auch eine Rotfärbung der Sorale (=Mark) mit Hypochlorid-Lösung war zu beobachten.


    Bild 8


    Eine der Proben ist hellbraun am Rand der Unterseite und wird zur Mitte hin immer heller, fast weißlich! Die andere ist bis zum Rand hin weißlich, oder sehr, sehr hellraun.

    Die Rhizinien sind hell, einfach, unverzweigt, stehen nicht sehr dicht. Am Rand sehr kurz.


    Bild 9


    Bild 10


    Bild 11


    Dann könntest du mit deinem Vorschlag Platismatia glauca recht haben, Peter!


    Andererseits scheinen sich auch noch andere Flechten unter die Aufnahmen Bild 1-5 geschlichen zu haben, wie bereits vermutet.

    Da könnte dann Partick mit seinem Vorschlag Punctelia (jeckeri) recht haben.

    Ich muss beim nächsten Ausflug Ausschau halten nach dieser Variante mit Pseudocephyllen!


    LG, Martin




    Nachtrag, für mein Verständnis...


    Für eine P.jeckeri halte ich bisher so etwas wie in Bild 12 - korrigiert mich, wenn ich falsch liege:

    - Bortensorale an

    - welligen, aufsteigenden Rändern der Lappen, nicht an der Spitze (Wachstumszone)

    - punktförmige Pseudocephyllen gehen in

    - flächenständige Flecksorale über - bereits früh, also auch bereits nahe am Lappenrand. Lageroberseite ist voll damit.

    - Unterseite braun und

    - am Rand rhizinienfrei

    - Thallusfärbung eher grünlich-grau

    - Lappen relativ breit

    Bild 12


    Bild 5 und 6 sehen aber anders aus, finde ich...

    Hallo Erwin,


    ich weiß es zwar nicht, aber die Aufnahmen sind toll geworden. :gbravo:

    Wenn ich Arcyria globosa google, sehen die Trefferbilder allerdings für mich genau so wie auf deinen Bildern aus: Gelbes Stielchen - weißer Becher - weiße Zuckerwatte.


    LG, Martin


    PS: Sind die Bilder eigentlich gestackt oder kriegst du das noch so hin?

    Hallo,


    tja, man kann sich leicht vertun, vor allem wenn man nur ein Bild gezeigt bekommt und dann eine Suggestivfrage gestellt wird.


    Bis dato kannte ich keine Phaeophyscia mit gelben Soralen.

    Die sind wohl nicht soo häufig und werden deshalb natürlich auch in Büchern nicht abgebildet.

    Ich zumindest habe jedenfalls noch keines der Bestimmungsbücher von vorne beginnend bis hinten durchgelesen.

    Und selbst die Dicksten davon sind sicher nicht vollständig!


    Ich denke aber, dass die Flechte(n) jetzt ganz gut eingekreist sind, mit euer beider Hilfe.

    Ich ändere das Thema entsprechend ab!


    Vielen Dank nochmals!


    Peter: in der Stapper'schen Veröffentlichung vom Bochumer Botanischen Verein wird übrigens auch eine knallgelbe P.orbicularis, wie du erwähnt hattest, als Phaeophyscia orbicularis var. hueana gezeigt. Interessant, das!

    (Der Link oben funktioniert nicht, aber beim Googeln der Begriffe "Bochum Phaeophyscia pdf" ist es der erste Eintrag in der Trefferliste.)


    LG, Martin

    Hallo,


    nach dem Erwerb der hier des Öfteren erwähnten und dann immer sehr gelobten Bände "Fungi of Temperate Europe" habe ich beim Blättern gleich die sehr einprägsamen grauen Kollegen aus den Bildern 5 bis 9 erkannt! :gverstanden:

    Könnte Rhizopus cf. stolonifer oder etwas sehr eng Verwandtes sein.

    Ein Zygomycet - was das ist, muss ich noch rauskriegen -, der vermutlich weit verbreitet ist, aber selten erwähnt wird, wie der Autor mutmaßt.

    Gerne auf zuckerreichem Substrat wie Früchten, aber auch auf Dung. Naja, hier waren es von diversen Wirbellosen gedüngte Äste in der Feuchtkammer.

    Treibt Büschel aus Sporangiophoren mit grauen (bis schwarzen) Sporangien, die genauso aussehen, wie in den Fotos weiter oben.


    Auch das rote Klümpchen zwischen den vielen schwarzen Klümpchen in Bild 1 oben wird ein paar Seiten zuvor gezeigt.

    Die schwarzen Kollegen könnten demnach etwas wie Leptoshaeria cf. acuta sein und der Rote dazwischen dann eventuell der häufig vergesellschaftete und parasitierende Macroconia cf. sphaeriae. Aha!


    Und bei Bild 15 bis 22 fühle ich mich erinnert an die abgebildeten Kleistothecien von Aspergillus glaucus, der aber ein graugrünes Hyphengeflecht besitzt, im Gegensatz zum gefundenen Pilz, aber auch solche kleine, gelbliche, kugelige Fruchtkörper.


    Vielleicht finde ich bei Gelegeheit noch mehr dazu heraus, denn die beiden Bücher sind dick! Und wirklich toll - sehr zu empfehlen. g:-)


    Vielleicht möchte aber sich aber auch jemand Sachverständiges hier dazu äußern?


    LG, Martin

    Hallo Peter,


    das habe ich auch so verstanden, dass es sich nicht um P.orbicularis handeln soll.

    Dennoch ist eine gewisse Ähnlichkeit zur beobachteten Flechte ja nicht von der Hand zuweisen!


    So - nach weiterer Recherche im Bestimmungsschlüssel der Gruppe Physcia/Phaeophyscia stoße nun ich auf eine interessante Flechte namens Phaeophyscia endopoenicea:

    Nach Wirth/Hauck/Schultz kommt sie auf saurer Rinde, u.a. auf Esche, vor, in planaren bis montanen, milden Lagen vor - auch hier am Neckar!

    Weitere Beschreibung nach Wirth et al.: "Thallus mit lippenförmig aufgebogenen ... gelblich oder +/- orangefarbenen Soralen an den Lappenenden, ... (Thallus) h.grau ... rosettig, +/- anliegend..." etc. gilt als selten - leider ohne Abbildung.


    N.J.Stapper weiß dazu auf S.12f der Veröffentlichung (https://www.botanik-bochum.de/…physcia_orbicularis.pdf):

    "... Phaeophyscia endophoenicea (Abb.23) ähnelt P. orbicularis hinsichtlich der Thallusdimensionen, sie bildet aber meist gelb gefärbte Lippensorale. In NRW ist sie sehr selten (HEIBEL 1995), vom Autor aber inzwischen mehrmals im Rheinland gefunden worden."; auch eine gezeigte Fotografie einer Phaeophyscia endopoenicea passt erstaunlich gut mit den Beobachtungen/Fotos hier überein. Abbildungsbeschreibung bei Stapper: "Die für die Art charakteristischen Lippensorale sind aufgrund der Einlagerung von Skyrin in das Mark der Flechte gelb gefärbt. In Wäldern wachsende Exemplare sind oft bleich."

    In der Abbildung (23) der Veröffentlichung sind neben den gelben Soralen im gleichen Farbton wie in den Fotos oben auch die gleichen, hellen, einfachen Rhizinien am Rand der Flechte erkennbar, die gleiche Rindenfärbung, auch Lappengröße und -form etc. stimmen sehr gut überein.


    Ausschnitt aus Bild 5


    LG, Martin

    Hallo Peter,


    ja den rosa Pilz (Marchandiomyces aurantiacus) konnte ich schon selbst öfters beobachten, er befällt vorzugsweise Physcia und Phaeophyscia (Lichenicole Pilze). Man sieht ihn u.U. sogar andeutungsweise auf Bild 10 und 11 (lokale Rosafärbung der Physcien).


    Gelbe P.orbicularis also!

    Passt recht nicht schlecht, wenngleich die Sorale hier nicht so kopfig wirken wie bei P.orbicularis, sondern eher als Bortensorale vorliegen.


    LG, Martin

    Hallo miteinander,


    ich habe heute Probenmaterial zum Thema besorgt und mich im Tüpfeln mit Reagenzien versucht.


    Bild 7 Tüpfelprobe (Flechte 3,5cm, gemessen)


    @ Peter: Ein Teil der Flechten in Bild 1-6 ist natürlich deutlich kleiner als 5cm! Nur die größte im Bild 2 schafft vielleicht 5 cm (6 sind wahrscheinlich übertrieben!). Ich hatte nicht gemessen.


    Ergebnisse

    [Referenz Wasser: helles Gelbgrün, wie Flavoparmelia]

    KOH 20%: Rinde K-, Sorale K- (helles Gelbgrün, nur nass)

    Lugol: Rinde L-, Sorale L- ev kurzzeitig ganz schwach gelb?, (helles Gelbgrün, nur nass)

    Hypochlorid: Rinde C-, Sorale C+ ROSAROT, später braun

    KC: Rinde -, Sorale KC+ ORANGE, Sorale KC+ ORANGE


    Ich lese nach:

    P.jeckeri: Rinde K+ GELB - passt nicht!

    F.flaventior: Mark/Sorale C+ ROT, KC+ ROT - schon besser? Unterseite ist aber nicht schwarz!

    P.glauca: Rinde K+ GELB - passt nicht.

    Parmotrema perlatum: Rinde K+ GELB: nö.


    Mir hilft das nicht wirklich weiter, ich muss wohl erst lernen, 1) Farben ordentlich zu erkennen, 2) das Ganze richtig anwenden (und das verderbliche "P" fehlt mir)

    Das alles hilft mir jedenfalls im Parmelien-Schlüssel derzeit leider nicht weiter...


    LG, Martin

    Hallo,


    ich war heute morgen nochmal vor Ort, weil mir die Sache keine Ruhe lässt.

    Es lassen sich vor Ort noch mehr dieser Flechten am gleichen Baum und an Nachbarbäumen finden.

    Auch in der Morgensonne sind die Flechten gelbgrünlich und haben gelbe Sorale.


    Bild 3


    Bild 4


    Bild 5


    Aber die Flechtenlager sind nicht so gelb, wie ich es der Literatur nach erwarten würde.

    Sie liegen auf ein bisschen sehr gepresst an der Rinde an, um mich vorsichtig auszudrücken.

    Auf den meisten Abbildungen, die ich gesehen habe, steigen die Lappenränder deutlich empor - früher waren die Vulpiciden ja nicht umsonst unter Cetraria einsortiert!


    Ich wollte ein kleines Randstück (um 1 mm²) umklappen, um die Unterseite prüfen zu können.

    Dabei ist es aber abgebrochen und ich habe es mitgenommen.

    Beim Transport im dem Döschen zusammen mit anderem Flechtenmaterial wurde die Flechte mechanisch beansprucht.

    Unter der Stereolupe zeigen sich die Soredien nur an der Oberfläche gelb, darunter sind sie grün! (Bild 6), ganz anders, als noch auf Bild 5 mit der Flechte in-situ.

    Die Thallusunterseite erweist sich als schwarz! (Bild 7/8). Bei Vulpicida sollte sie hell/weißlich/gelblich sein, in der Lagermitte darf sie schwärzlich werden.

    Das passt nicht zu Vulpicida!

    Und ans Gebirge, wo sie eigentlich vorkommt, reichen unsere 360m Hügelchen hier auch nicht heran...


    Bild 6 (Smartphone) - Bruchstück unter Stereolupe, Sorale durch Transport etwas abgeschrubbert


    Bild 7 (Smartphone) - Blick auf schwarze Unterseite und Rhizinien


    Bild 8 (Smartphone) - Blick auf Spalt zwischen Borke und Flechte


    Was mich besonders stutzig macht, ist, dass einige Meter weiter, an einem Ahornbaum, GELBE Phaeophyscien, teilweise auch mit gelben Soralen, zu finden sind!!

    Die sollten definitiv graugrün sein! :gskeptisch: (Eventuell durch Kamerafehler verursacht)


    Bild 9 - gelbe Phaeophyscien, teilweise mit Gelbfärbung (ev. Kamerafehler!)


    Bild 10 - gelbe Physcia spec. (ev. Kamerafehler!)


    Deshalb meine Frage: Ist es denkbar, dass gelbe Flechten, Pilze oder Algen aufsitzen und den Flechten oberflächlich einen gelben Farbton verleihen?

    Und wenn das so ist - was ist auf Bild 1-8 zu sehen??


    Grüße grübelnd, Martin


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    Nachdem ich eben meine Kamera an Flechtenfotos aus dem Buch auf Farbtreue getestet habe, muss ich leider feststellen, dass es sich bei Bild 9ff womöglich um Artefakte der Kamera handelt! Grautöne werden teilweise von der Kamera in Richtung gelb verschoben.


    Die Bilder 1-5 wurden mit der gleichen Kamera aufgenommen, die Farbwiedergabe sollte allerdings korrekt sein.

    Die Flechte Bild 1 habe ich heute auch mit dem Smartphone aufgenommen (Bild 11). Sie ist genauso gelb wie in Bild 1 gezeigt.

    Ich habe natürlich vor Ort die Flechten mit der Lupe kontrolliert und gelbe Sorale erkannt!

    Durch die gelben Sorale konnte ich die Flechte auch gleich wieder finden.

    Die Aufnahmen mit der Stereolupe (Bild 6-8) wurden aber mit dem Smartphone aufgenommen und sollten so passen.


    Bild11 (Smartphone) vgl. Bild1


    Bleibt trotzdem das Problem mit der schwarzen Unterseite und den eng anliegenden Lappen.

    Entschuldigung für die Farb-Verwirrung!


    LG, Martin

    Hallo zusammen,


    ich war vorhin nochmal am Fundort und habe einen älteren Pilz erst vorsichtig aus dem Boden gedreht und dann halbiert. Dabei habe ich auf den Geruch des Pilzes geachtet. Eigentlich ist der Geruch sehr mild, vergleichbar mit Champignon, könnte ich mit geschlossenen Augen vermutlich nicht unterscheiden. Es ist aber keiner, so viel ist sicher!


    Bild 5 - Pilz "gepflückt"


    Bild 6


    Bild 7


    Bild 8


    Bild 9


    Bild 10 - ist es das, was mit anlaufen gemeint ist (bräunlich/orange)


    Vielleicht hilft das bei der Bestimmung weiter.

    Bleibt's bei Chlorophyllum?


    LG, Martin

    Hallo Peter,


    so jung sind die Flechten vielleicht tw. gar nicht. Sie haben durchaus 5-6 cm erreicht.

    Die beiden in Bild 5 und 6 wirken zudem recht derb im Vergleich zu 1 und 2, so dass ich mich nicht gewundert hätte, wenn hier jemand gesagt hätte, dass seien doch unterschiedliche Arten.

    Für mich überwiegen derzeit noch die Gemeinsamkeiten, da ich es nicht besser weiß.


    Ist P. glauca nicht viel krauser, bereits in den jungen Lappen und stärker von Substrat gelöst/angehoben?


    LG, Martin


    Verdünnte KOH und Lugol habe ich mittlerweile da, einen Rohrreiniger mit Hypochlorid werde ich sicher auch im Haus finden. Vielleicht komme ich dann ein Stück weiter. Hab ich allerdings noch nie gemacht.


    Jetzt muss ich erstmal eine Probe einholen, was ich eigentlich nicht so gerne mache, weil ich damit die Flechte (zer)störe.

    Vielen Dank für die vielen Antworten!


    Leider ist die Fundstelle nicht gleich gegenüber.

    Vielleicht fahre ich aber morgen nochmal vorbei, vor allem wegen einer interessanten Flechte, die ich in der Nähe gefunden habe.


    Ich nehme dann wohl besser auch ein Messer mit für einen Pilz-Längsschnitt.

    Und ein Foto von der Knolle.


    Was, Schmurz, meinst du mit dem Anritzen? Was soll dann passieren?


    LG, Martin

    Hallo Patrick,


    vielen Dank für den Denkanstoß!

    Da werde ich also mikroskopieren oder zumindest tüpfeln müssen, um weiter zu kommen, wenn ich dich richtig verstehe.

    Hätte mich auch etwas gewundert mit Usnocetralia.

    Diese Flechten sind hier gar nicht selten! Ich habe erst heute wieder welche gesehen. Aber Punctelien sehe ich hier eigentlich auch andauernd, sodass ich schon etwas anderes erwarten würde.


    Ich bleibe dran!


    LG, Martin

    Ach ja, Entschuldigung!

    Bild 3 zeigt eigentlich nur, dass viele der Pilze nebeneinander im Gras aus dem Boden schieben, was ja fast normal ist. Von den Pilzen selbst ist tatsächlich auf Bild 3 nicht viel zu erkennen.


    LG, Martin

    Hallo miteinander,


    heute habe ich mal eine Pilzbestimmungs-Frage.


    Auf eine alten Streuostwiese, da stehen nur noch einige alte Apfelbäume in der Hecke am Rand und in der Mitte zwei alte große Birnbäume.

    Dort habe ich folgende noch junge Pilze gefunden.

    Die ersten wären unter einem Apfelbaum, aber auch alle möglichen anderen Laubbäume stehen nicht allzuweit entfernt (Eschen, Pappeln, ...)

    Bild 1


    Sein Schwesterchen daneben, das ich fürs Foto vom Gras befreien wollte, ist am Stiel glatt durchgebrochen.

    Danke für die Ermöglichung des Fotos von unten/innen (Schneckenfraß macht's möglich):


    Bild 2 - ob das eine Manschette geworden wäre? Die Lamellen scheinen nicht am Stiel anzuliegen.


    An Fuße eines der Birnbäume eine ganze Straße der Pilze im Gras:


    Bild 3


    Bild 4


    Ich glaube, eine Knolle an der Stielbasis gesehen zu haben (ohne Bild)...

    Hübsch sind sie ja, mit ihren flockigen Hüten.


    Handelt es sich hier vielleicht um irgendwelche Chlorophylla?


    Liebe Grüße, Martin

    Hallo miteinander,


    heute war ich auf einem kleinen den Löwensteiner Bergen vorgelagerten Hügel und habe die dortige Flechtenfunga fotographiert.


    Gerade habe ich eines der Bilder - an der Südseite eines besonnten Eschenstamms an der höchsten Stelle des Hügels (knapp über 360 m, oberste Lage Kieselsandstein) aufgenommen - in Vergrößerung vor mir und sehe zum ersten Mal eine Flechte mit knallgelben Bortensoralen. :gschock:

    Wow, so was habe ich bisher noch nicht gefunden/gesehen!

    Leider habe ich nur dieses eine Übersichtsbild gemacht.

    Donnerwetter, durch meine Kurzsichtigkeit erkenne ich häufig erst zuhause, was ich eigentlich aufgenommen habe, besonders, wenn's was Neues ist.

    Meine Lupe verwende ich wohl viel zuwenig...


    Naja, der Hügel ist nicht aus der Welt und ich komme sicher wieder vorbei, um mehr coole Bilder zu schießen!


    Doch jetzt zur (Aufnahme der) Flechte:

    Bild 1


    Bild 2 Fundort voraus


    Also dem Gattungsschlüssel nach käme eine Vulpicida (Fuchstöter) in Betracht.

    Die hat man früher, besonders in Skandinavien, in Wolfs-Köder gestopft, weil die Flechte für carnivore Säuger giftig ist.

    In Deutschland kommen von dieser Gattung nur 3 Arten vor.

    Es kommt davon nur V.pinastri - auch wegen des Fundortes - in Betracht.

    Was meinen denn die Kollegen hier, kann DAS stimmen?

    Vielleicht kann mir jemand hierzu eine helfende Hand reichen und meine Vermutung bitte bestätigen oder entkräften?


    LG, Martin

    Hallo,


    bei der Recherche bin ich über Usnocetraria (oakseiana) gestolpert, die würde eigentlich sehr gut vom Erscheinungsbild her passen.

    Auch die helle braune Unterseite würde passen, eigentlich alles würde ganz gut passen. :gidee:

    Usnocetraria (oakseiana) passt viel besser zu den beobachteten Flechen als Flavopunctelia oder Puncelia.


    z.B. hier: Krause Blattflechte (USNOCETRARIA OAKESIANA SYN. ALLOCETRARIA OAKESIANA, CETRARIA OAKESIANA)


    Mit den Standortangaben bei Wirth komme ich damit allerdings nicht ganz hin:

    Bevorzugt wohl Nadelbäume (hier auf Apfelbaum gefunden), in "feuchten, kühl-ozeanischen Lagen.." (kommt noch hin) ".. der alpiden Gebirge Mitteleurops" (oh je - das passt gar nicht!!), Standort mit gleichmäßiger Luftfeuchte (hier am Flüsschen passt das), "im Inneren von Buchen-Tannen und Tannen-Fichten-Wäldern" (naja, Bäume gibt's hier schon, auch Buchen), "meist in der Nähe von Bächen oder Wasserfällen" (Fluss ist nur 20m entfernt). "In Deutschland ... hochgradig gefährdet!" (nach Wirth/Hauck/Schulz).


    Immerhin, bei 123Pilze kommt die Flechte bevorzugt auf Laubbäumen vor, gilt aber auch dort als selten!

    Kann Usnocetraria hier stimmen?


    LG, Martin

    Hallo, Freunde der Flechten!


    Noch immer bin ich mit Blattflechten beschäftigt, die sich im feuchten, halbschattigen Schozachtal an alten Apfelbäumen finden lassen.


    Eine davon, eine helle gelblich- bis grünlich-graue Flechtensorte verweigert sich mir beharrlich, sich einordnen zu lassen.

    Ich möchte im Folgenden gerne sechs Bilder dieser Flechten zeigen, die sich meiner Meinung nach stark ähneln und von der gleichen Sorte sein könnten.


    Die besagten Flechten wachsen mit langen, wenig verzweigten Loben, und besitzen seitlich deutlich aufsteigenden Ränder (Bild 1).

    Zwischen den leicht querrunzeligen Thalluslappen kann man häufig bis auf das Substrat durchsehen, sie sind meist nur luftig-locker angeordnet.

    Die Thallusoberfläche ist (gelegentlich) von punktförmigen, teilweise länglichen Pseudocephyllen geziert.

    Die (älteren) Lappenränder sind von Soralen begrenzt (Bild 2,3,5,6).

    Die jungeren Lappen besitzen diese Bortensorale noch nicht (Bild 1-4).

    Die Unterseite ist flächig hellbraun (Bild 1-6, insbesondere 5!) und besitzt einfache Rhizinien bis zum Rand (Bild 4-6).


    Wenn die Unterseite schwarz wäre und nur am Rande braun, würde ich hinter den Flechten Flavopunctelia flaventior vermuten.

    Die hellbraune Unterseite und die sehr welligen, aufsteigenden Thallusränder passen aber nicht so gut und lassen mich eher an Puncelia jeckeri denken.

    Dafür aber sind sie mir zu "luftig" und die üblichen Flecksorale fehlen.

    Irgendwie passt alles nicht so recht, finde ich...

    Mir fehlt hier die Erfahrung für eine mögliche Zuordnung. :ghilfe:


    Vielleicht erbarmt sich wieder einmal jemand Freundliches mit mehr Kenntnis und gibt mir einen Tipp, für den ich mich - im Voraus - natürlich sehr bedanke! :gzwinkern:


    Liebe Grüße, Martin


    Bild 1: Ein helles Expemplar noch fast ohne Sorale, aber deutlichen Pseudocephyllen. Sehr helle, braune Unterseite.


    Bild 2: Ein älteres, helles Exemplar, fast schon mit Pseudocephyllen-Netz (unterste Lappen im Bild) wie Parmeliae

    Vom Wuchs her eine Punctelia, aber ohne Punkte (Flecksorale).


    Bild 3: Ein etwas dunkleres Exemplar, stärker runzelig, rechts mit ausgeprägten Bortensoralen, links fast ohne. Kaum Pseudocephyllen.


    Bild 4: Eher graues Exemplar mit deutlich hellbrauner Unterseite. Links daneben eine flach anliegende Punctelia


    Bild 5: Eingerahmt von P.sulcata ein eher gelbgrünliches Exemplar, bei dem ich einen Lappen umgeklappt habe, um die braune Unterseite zu zeigen.

    Rechts daneben die schwarze Unterseite einer P.sulcata


    Bild 6: Blick auf die einfachen Rhizinien am Lobenrand. Üppige Bortensorale, hier auch an den Lappenenden.


    Es ist vielleicht eine hellere Varainte F.flaventior...

    Einen guten Abend wünsche ich!


    Ich bin noch immer damit beschäftigt, die Flechten aus dem Apfelgarten mit der gestürzten Esche aufzuarbeiten.

    Das wird noch eine Weile gehen.

    In letzen Post "https://www.pilzforum.eu/board/thread/55692-parmotrema-und-hypotrachyna/" hatte ich bereits eine der Flechten, die ich heute diskutieren möchte, gezeigt (dort Bild 5).


    Ich bin noch immer nicht schlüssig, was das sein könnte... g:(

    Ziemlich sicher keine H. afrorevoluta, Parmelina spec. oder Parmotrema perlatum - der Habitus weicht m.E. zu stark ab!


    Die Flechten wachsen auf alten Apfelbäumen, dicht neben dem Flüsschen (Bild 0):

    Bild 0 Fundstelle


    Ich habe von zwei Flechten hinreichend gute Aufnahmen gefunden:


    Die Oberseite der Flechten ist hellgrau und zeigt dunkle Pünktchen/Pyknidien (Bild 1-2).

    Längere Thalluslappen lösen sich vom Substrat und steigen auf, wirken fast wie einrollende Lappenenden (Bild 1-2).

    An den Lappenenden befinden sich feinmehlige Sorale (Bild 1b, 2ab).

    Die Unterseite ist braun mit dunkleren Rhizinien.

    Die jungen Lappenenden (Wachstumszone?) sind zwar rhizinienfrei, die älteren Lappen(ränder) besitzen aber dunkelbraune Rhizinien bis zum Rand (Bild 2ab).


    Bild 1a


    Bild 1b - Hinterer Rand etwas besser erkennbar


    Bild 2


    Bild 2b


    Den Wirth'schen Schlüssel benutzend, lande ich wieder bei Hypotrachyna, und wenn ich den Begriff "Lappen oft quer zur Längsachse eingerollt" richtig deute, bei Hypotrachyna revoluta.


    In Bombles Paper "Bemerkenswerte und ehemals seltenere Großflechten im Aachener Stadtgebiet und der nordwestlichen Eifel" werden H.afrorevoluta und die ähnliche geltende H.revoluta gegenübergestellt:

    Die Sorale bei H.revoluta werden dort als "fein soredios" und "auf der Wellenspitze von gebogenen Lappen" sitzend, die Unterseite junger Lappen als "heller" als bei afrorevoluta, "matt" und "bleich bis mittelbraun" beschrieben.

    Die Rhizinien seien braun und max. 0,5mm lang.

    Bombles Skizzierung passt recht gut auf die gezeigten Flechten, und bestätigt eventuell die Einordnung nach Wirth, wenngleich die Flechten noch recht jung zu sein scheinen.


    Was meint ihr dazu, könnte es sich hier um H.revoluta handeln??


    Diese Flechtenart gilt, was mich verunsichert, bei Wirth als "s.selten" und meine Region ("Ne" / Neckar) wird nicht als (nachgewiesener) Standort erwähnt.


    LG von Martin

    und den Schozach-Flechten